DE4212996C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Deckenschwenkarm für die
drehbewegliche Aufnahme von Geräten, insbesondere
medizintechnischen Geräten in Operationssälen, der an
einer Halterung über ein Drehlager aufgenommen ist.
Ein derartiger Deckenschwenkarm ist aus der
DE- 26 10 140 A1 bekanntgeworden. Bei dem bekannten
Deckenschwenkarm werden ein oder mehrere Ausleger über
eine Halterung in der Decke eines Raumes, z. B. eines
Operationssaales, drehbeweglich aufgenommen. Die
bekannten Drehlager müssen zum einen eine
leichtgängige Drehbewegung ermöglichen, auf der
anderen Seite sind sie so auszulegen, daß erhebliche
Lasten, typischerweise bis 100 kg, über mehr oder
weniger weitausladende Gelenkarme aufgenommen werden
können. Die beiden sich gegenüberstehenden
Forderungen: Leichtgängigkeit des Drehlagers
einerseits und eine spielfreie, den enormen
Hebelkräften ausgesetzte Krafteinleitung andererseits,
ohne daß in Folge des Gewichtes je nach Auslenkung des
Gelenkarmes eine von der Vertikalen abweichenden
Schieflage auftreten kann, machen eine aufwendige
Konstruktion für das Drehlager erforderlich, die
hinsichtlich Montage aufwendig und hinsichtlich
Betriebszuverlässigkeit mit einigen Unzulänglichkeiten
verbunden ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe
zugrunde, einen Deckenschwenkarm der genannten Art so
zu verbessern, daß eine einfache Montage des
Drehgelenks möglich ist, wodurch auch eine leichte
Herstellung und Lösung der Verbindung zwischen der
Halterung und dem Schwenkarm verwirklicht werden kann,
und daß im Betrieb eine hohe Funktionszuverlässigkeit
erzielt wird.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt bei einem gattungsgemäßen Deckenschwenkarm dadurch, daß das
Drehlager aus einem die Halterung bildenden
Gewindering besteht, an dessen Außengewinde das
Innengewinde eines relativ zur Halterung bewegbaren
Gewindekranzes eingreift, wobei der Schwenkarm
wahlweise mit dem Gewindering oder dem Gewindekranz
verbunden ist.
Der Vorteil der Erfindung liegt im wesentlichen darin,
daß z. B. an die Decke eines Operationssaales zur
Montage des Deckenschwenkarmes lediglich ein stabiler,
fester Gewindering montiert zu werden braucht, um
dessen Gewinde in einfacher Weise der an den
Schwenkarm verbundene Gewindekranz aufgeschraubt wird.
Die geringe Steigung des Gewindes, vorzugsweise im
Bereich von 1 bis 1,25, ermöglicht eine einfache
Montage; es kann ein Feingewinde angebracht werden,
welches mit genügender Spielfreiheit als einfaches
Drehlager dient, welches in der Lage ist, auch hohe
Lasten ohne Auftreten einer Schiefhängung aufzunehmen.
Während einer Drehung sorgt das leichtgängige Gewinde
für eine ruckfreie und gleichmäßige Drehbewegung,
wobei die Vertikalverschiebung wegen des kleinen
Gewindegangs ohne Bedeutung ist. Auf diese Weise
erhält man ein einfaches, jedoch stabil ausführbares
und zuverlässiges Drehlager.
Um die Drehbewegung in ihrer Winkelauslenkung zu
begrenzen, ist es nützlich, sowohl am Gewindering als
auch am Gewindekranz Bolzen vorzusehen, die jeweils in
unterschiedlichen Umfangspositionen auf einem
Befestigungslochkreis von Gewindering und Gewindekranz
angeordnet sind, die beim Drehen des Gewindekranzes
als Drehanschlag aneinanderstoßen. Dabei braucht an
dem Gewindekranz
lediglich ein einziger Bolzen angebracht zu werden,
und an dem feststehenden Gewindering sind ein oder
zwei Bolzen wahlweise an verschiedene, auf dem
Befestigungslochkreis angebrachte Bohrungen an
verschiedenen Teilungswinkeln angeschraubt, so daß
durch die Position der Bolzen am Gewindering der
Drehwinkel für den Gelenkarm festgelegt ist.
Um eine gedämpfte Drehbewegung zu ermöglichen,
besonders im Hinblick auf den Anschlag am Ende der
Drehauslenkung, ist es zweckmäßig, in dem Gewindering
eine Drehbremse anzubringen. Diese wird beispielsweise
am Ende der Drehauslenkung betätigt, um ein sanftes
Beenden der Drehbewegung zu ermöglichen, so daß
Geräte, die mit dem Deckenschwenkarm bewegt werden,
nicht Gefahr laufen, durch Stoßkräfte beschädigt zu
werden.
Wegen des einfachen Aufbaues des Drehlagers kann als
Drehbremse ein pneumatisch aufblasbarer Schlauchring mit
Druckluftanschluß vorgesehen sein, der in eine rings um den Gewindering
laufende Ausnehmung eingelassen ist, und der mit einer
von der Ausnehmung freigelassenen Dehnfläche
ausgestattet ist, die durch Erzeugung eines Überdrucks
im Schlauchinnern mit einer Andruckfläche in Kontakt
gebracht ist, die an dem Gewindekranz der Dehnfläche
gegenüberliegend angeordnet ist. Zur Betätigung der
Drehbremse wird der Innenraum des Schlauchringes über
einen Druckluftanschluß unter einen leichten Überdruck
gebracht, wodurch sich die Dehnfläche aus der
Ausnehmung etwas herauswölbt und gegen die
Andruckfläche an dem Gewindekranz angepreßt wird.
Durch die erhöhte Reibung wird die Drehbewegung
gedämpft. Die Drehbremse kann freigesetzt werden,
indem der im Innern des Schlauchrings befindliche
Überdruck entlastet wird. Ein geeigneter Schlauchring
dafür ist ein Silikonschlauch mit kreisrundem
Innenquerschnitt und quadratischem äußeren
Umfangsquerschnitt. Ein solcher Ring zeichnet sich
durch gute Gleiteigenschaften und hohe
Langzeitstabilität aus.
Um eine maschinelle Drehung des Drehlagers zu
bewirken, ist der Gewindekranz mit einem Antrieb
verbunden.
Dieser Antrieb kann in einfacher Weise aus einem
Riemen bestehen, der einerseits um den Außenumfang des
Drehkranzes und andererseits um das Antriebsrad eines
Elektromotors gelegt ist. Ein solcher Riemenantrieb
zeichnet sich durch hohe Zuverlässigkeit und einfache
Montage aus. Durch Steuerung der Betriebszeit des
Motors bzw. dessen Drehzahl oder Drehrichtung kann der
Auslenkungswinkel sowie die Schnelligkeit der
Drehbewegung festgelegt werden.
Das Drehlager ist nicht nur für die Aufnahme des
Gelenkarms an einer Decke geeignet, sondern es kann in
genau derselben Weise als Drehgelenk für zwei
ineinandergreifende Auslegerarme eines Gelenkarmes
eingesetzt werden. Dabei ist der die Halterung
bildende Gewindering in dem einen Auslegearm
vorzusehen, und der Gewindekranz an dem anderen
Auslegearm anzubringen, der dann als
Verbindungselement zwischen beiden Auslegearmen dient.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes nach
Anspruch 1 ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im
folgenden näher erläutert und anhand der Zeichnung
chematisch dargestellt.
Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch den Gewindering und
den Gewindekranz,
Fig. 2 die Ansicht auf das Drehlager mit einem
Motorantrieb.
In Fig. 1 ist das Drehlager im Schnitt dargestellt,
welches sich zusammensetzt aus einem Gewindering 1
einerseits und einem Gewindekranz 2 andererseits.
Der Gewindering 1 und der Gewindekranz 2 sind
jeweils mit einem Außengewinde 3 und einem
Innengewinde 4 versehen, mit welchen sie
ineinandergeschraubt sind. Der Gewindering 1 ist an
eine nicht dargestellte Decke mit Schrauben befestigt,
und der Gewindekranz 2 an einen ebenfalls nicht
dargestellten Schwenkarm angeschraubt. Die
Drehbewegung selbst wird über einen Treibriemen 5
von einem Antriebsrad 6 eines Elektromotors an die
Außenfläche des Gewindekranzes 2 übertragen. Die
Drehbewegung wird durch Bolzen 7 und 8 begrenzt,
die jeweils an dem Gewindering 1 und an dem
Gewindekranz 2 angebracht sind. Dreht sich der
Gewindekranz 2 in der dargestellten Form um
angenähert 180°, stößt der Bolzen 8 gegen den Bolzen
7 und bildet so den Anschlag für die Drehbewegung.
Im Gewindering 1 ist eine ringsumlaufende Ausnehmung
9 am Umfangsbereich in der Nachbarschaft zum Gewinde
3 eingearbeitet, in
welche ein Schlauchring 10 mit quadratischem
Außenquerschnitt aufgenommen ist, dessen
Schlauchinnern durch einen Druckluftanschluß 11
unter Überdruck gesetzt werden kann. Eine von der
Ausnehmung 9 freigelassene Dehnfläche 12 des
Schlauchrings 10 liegt einer Andruckfläche 13 des
Gewindekranzes 2 gegenüber. Wird das Schlauchinnere
unter Überdruck gesetzt, dehnt sich die Dehnfläche
12 aus und drückt gegen die Andruckfläche 13 des
Gewindekranzes 2 und wirkt als Bremse. Sowohl im
Gewindering 1 als auch im Gewindekranz 2 ist ein
Durchlaß 14 vorgesehen, durch welche ggf.
Versorgungsleitungen für beispielsweise Strom,
Druckluft, Sauerstoff und weitere Medien vorgesehen
sind, welche zur Versorgung der vom Deckenschwenkarm
aufgenommenen Geräte notwendig sind.
In Fig. 2 ist die Ansicht des Gewindekranzes 2
dargestellt, der um seinen Durchlaß 14 herum einen
Lochkreis 15 für die Befestigung der Bolzen 8
besitzt, die je nach Position auf dem Lochkreis den
Winkel für die Drehbewegung festlegen. Um den Rand
16 des Gewindekranzes 2 ist der Treibriemen 5
gelegt, der zugleich mit dem Antriebsrad 6 eines
nicht dargestellten Elektromotors verbunden ist. Die
Drehbewegung des Antriebsrads 6 gemäß dem
Richtungspfeil 17 wird auf den Rand 16 des
Gewindekranzes 2 übertragen. Der Gewindekranz 2
wird mit den Befestigungsschrauben 18 an den
Schwenkarm befestigt.
Claims (7)
1. Deckenschwenkarm für die drehbewegliche Aufnahme
von Geräten, insbesondere von medizintechnischen
Geräten in Operationssälen, der an einer Halterung
über ein Drehlager aufgenommen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Drehlager aus einem die
Halterung bildenden Gewindering (1) besteht, an
dessen Außengewinde (3) das Innengewinde (4) eines
relativ zur Halterung bewegbaren Gewindekranzes
(2) eingreift, wobei der Schwenkarm wahlweise mit
dem Gewindering (1) oder dem Gewindekranz (2)
verbunden ist.
2. Deckenschwenkarm nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sowohl an dem Gewindering (1)
als auch an dem Gewindekranz (2) Bolzen (7, 8)
vorgesehen sind, die jeweils auf dem gleichen,
gemeinsamen Kreisumfang angeordnet sind, und die
beim Drehen des Gewindekranzes (2) als
Drehanschlag aneinanderstoßen.
3. Deckenschwenkarm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Gewindering (1) eine
Drehbremse (10, 11) angeordnet ist.
4. Deckenschwenkarm nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drehbremse (10, 11) als ein
pneumatisch aufblasbarer Schlauchring (10) mit Druckluftanschluß (11)
ausgebildet ist, der in eine den Gewindering (1)
ringsumlaufende Ausnehmung (9) eingelassen ist,
und der mit einer von der Ausnehmung (9)
freigelassenen Dehnfläche (12) ausgestattet ist,
die durch Erzeugung eines Überdruckes im
Schlauchinnern mit einer Andruckfläche (13) in
Kontakt gebracht ist, die an dem Gewindekranz (2),
der Dehnfläche (12) gegenüberliegend, angeordnet
ist.
5. Deckenschwenkarm nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindekranz (2)
mit einem Antrieb (5, 6) zur maschinellen
Ausführung einer Drehbewegung verbunden ist.
6. Deckenschwenkarm nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antrieb aus einem Riemen
(5) gebildet ist, der einerseits um das
Antriebsrad (6) eines Elektromotors, und
andererseits um den Außenumfang (16) des
Drehkranzes (1) gelegt ist.
7. Deckenschwenkarm nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steigung des
Gewindes des Gewinderinges (1) im Bereich von etwa
1 bis 1,5 liegt.
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