DE4212426C1 - Measurement of tracking and camber of vehicle wheel axles - recording markers on rotating wheels using synchronised video cameras, image evaluation of marker positions - Google Patents
Measurement of tracking and camber of vehicle wheel axles - recording markers on rotating wheels using synchronised video cameras, image evaluation of marker positionsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung
von Spur und Sturz von Achsen der Räder eines Fahrwerks,
wobei charakteristische Bereiche der Räder mit Fernsehkameras
aufgezeichnet werden und aus den Bildern der Fernsehkameras
die Relativstellung der Achsen zu den Fernsehkameras
rechnerisch ermittelt wird, sowie auf eine Vorrichtung zur
Durchführung eines solchen Verfahrens. Spur und Sturz können
bei einem Fahrwerk auf optischem oder auf mechanischem Wege
bestimmt werden. Hierbei sind Verfahren, bei denen Spiegel
zur Umlenkung von Lichtstrahlen an den Rädern montiert werden
noch als mechanisch einzustufen. Optisch sind in diesem Sinne
ausschließlich Verfahren, bei denen die Lage der Räder und
damit auch deren Achsen auf dem Wege der Bildverarbeitung
ermittelt wird. Derartige optische Verfahren sind vorteilhaft
insbesondere bei der Produktion von Kraftfahrzeugen
einsetzbar, da sie weder die Anlage von Meßtastern noch die
Montage von Spiegeln an den Rädern erfordern. Die Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens kann vielmehr mit einem
Abstand zu den Rädern angeordnet sein, der einen freien
Zugang zu den Kraftfahrzeugen von allen Seiten gewährleistet.
Ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art ist aus der
DE-OS 29 48 573 bekannt. Hierbei wird von einer Fernsehkamera
pro Rad eine Umfangslinie der Felge aufgezeichnet. Abhängig
von der Relativstellung des Rads zu der Fernsehkkamera
erscheint diese Umfangslinie in den Bildern der Fernsehkamera
als Elipse. Die Absolut- und Relativwerte der
Hauptachsendurchmesser dieser Elipse beinhalten Informationen
aus denen sich die Relativlage des Rads und damit dessen
Achse exakt berechnen läßt. Es stellt sich jedoch heraus, daß
mit einer herkömmlichen, zirka 500 mal 700 Bildpunkte
aufweisenden Fernsehkamera die Form und Größe der Elipse
nicht mit der notwendigen Auflösung aufzeichnen läßt. Spur
und Sturz der Achsen des Fahrwerks müssen in viel engeren
Toleranzen bestimmt werden. Darüberhinaus gehen bei dem
bekannten Verfahren Unrundheiten der Umfanglinien der Felgen
sowie unsymmetrische Anordnungen der Räder zu den Achsen bei
der Bestimmung von Spur und Sturz ein, ohne daß diese
Einflüsse separierbar sind.
Ein anderes Verfahren zur Bestimmung von Spur und Sturz von
Achsen der Räder eines Fahrwerks ist aus der EP-OS 2 80 941
bekannt. Hierbei werden an verschiedenen Stellen Lichtebenen
auf die Räder projiziert. Jede Projektion wird von einer
Fernsehkamera unter einem Winkel zu der entsprechenden
Lichtebene aufgezeichnet. Das Bild der Fernsehkamera enthält
so eine Linie, die der äußeren Begrenzung des Rads bei einem
Schnitt durch das Rad in Richtung der Lichtebene entspricht.
Auf rechnerischem Wege läßt sich die Lage eines
charakteristischen Punkts dieser Linie ermitteln, der einem
charakteristischen Bereich des Rads entspricht. Das Auffinden
des charakteristischen Punkts bei allen Schnittlinien
ermöglicht die rechnerische Darstellung des Rads, woraus sich
wiederum die Relativstellung seiner Achse zu der
Fernsehkamera ergibt. Die Analyse der Schnittlinien ist
jedoch nur mit einem enormen Rechneraufwand zu bewältigen und
so gut wie nicht in Echtzeit durchführbar. Hinzu kommt, daß
eine Vielzahl von Lichtebenen auf jedes Rad projiziert werden
muß, um die Relativstellung seiner Achse mit der notwendigen
Genauigkeit quantitativ zu erfassen. Damit ist der apparative
Aufwand für das bekannte Verfahren außerordentlich hoch.
Darüberhinaus ist beachtlich, daß das aus der EP-OS 2 80 941
bekannte Verfahren von dem höchsten Punkt der Reifenflanke
ausgeht. Dieser Bereich ist jedoch durch Unregelmäßigkeiten
aufgrund der Beschriftungen des Reifens und aufgrund von
vorstehenden Gummiresten geprägt. Zum Ausgleich dieser
Unregelmäßigkeiten wird vorgeschlagen, das Rad unter den
feststehenden Lichtebenen hinweg zu drehen. Es gestaltet sich
jedoch als äußerst schwierig, das Rad präzise um das
Vielfache einer ganzen Umdrehung zu drehen, was jedoch
Grundvoraussetzungen für eine sinnvolle Mittelwertbildung in
den Bereichen der einzelnen Lichtebenen ist.
Bei einem Verfahren zur Beobachtung von Bewegungsvorgängen
eines Objekts ist es bekannt, Markierungen aus
retroreflektierender Folie auf dem Objekt anzubringen. Die
Markierungen werden von zwei synchronisierten Fernsehkameras
aufgezeichnet. Mit den Objektiven der Fernsehkameras herum
sind Lichtquellen angeordnet, die ihrerseits mit den
Fernsehkameras synchronisiert sind und die die Markierung
beleuchten. Auf diese Weise ergibt sich in dem Bild der
Fernsehkameras ein starker Hell-Dunkel-Kontrast für die
Markierungen und eine geringe Bewegungsunschärfe. Die Lage
der Markierungen in den Bildern läßt sich so mit
verhältnismäßig einfachen Mitteln bestimmen. Durch die
gleichzeitige Verwendung von zwei Fernsehkameras entsteht
eine stereoskopische Aufnahme der Markierung, so daß sich bei
bekannter Anordnung der Fernsehkameras die Raumlage der
Markierung bestimmen läßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs beschriebenen Art derart weiterzuentwickeln, daß es
bei einfachem apparativen Aufwand hochpräzise quantitative
Ergebnisse liefert.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der
charakteristische Bereich jeweils eine auf dem entsprechenden
Rad außerhalb dessen Achse angeordnete, optisch
registrierbare Markierung ist, daß die Markierung auf jedem
Rad von jeweils zwei synchronisierten Fernsehkameras aus zwei
verschiedenen Richtungen aufgezeichnet wird, daß die Räder
während der Aufzeichnung um ihre Achsen gedreht werden, so
daß die Markierung von den Fernsehkameras in
aufeinanderfolgenden Bildern in unterschiedlichen Raumlagen
aufgezeichnet werden, und daß aus den Raumlagen der
Markierungen auf den Rädern die Relativstellungen der
zugehörigen Achsen ermittelt werden. Die Markierung
beschreibt beim Drehen des Rads idealerweise einen Kreis um
die Achse des Rads, wobei der Kreis sämtliche Informationen
über Sturz und Spur der Achse enthält. Die Raumlage des
Kreises wird punktweise von den Fernsehkameras aufgezeichnet
und kann ebenso punktweise aus den Bildern der Fernsehkameras
ermittelt werden. Aus jedem Bild der Fernsehkameras wird
hierbei nur die Lage der Markierungen benötigt. Bei dem neuen
Verfahren gehen in die Bestimmung von Sturz und Spur
Unrundheiten des Rades und eine unkorrekte Anordnung des
Rades gegenüber seiner Achse nicht ein.
Vorteilhaft wird die Lage der Markierung in den einzelnen
Bildern der Fernsehkameras durch gewichtete Mittelwertbildung
bestimmt. Durch die gewichtete Mittelwertbildung läßt sich
die mit einer herkömmlichen Fernsehkamera erzielbare
Genauigkeit bei der Bestimmung der Lage der Markierung
drastisch steigern. Voraussetzung ist hierfür, daß die
Markierung auf einer Vielzahl von Bildpunkten der jeweiligen
Fernsehkamera abgebildet wird. Auf diese Weise wirken sich
statistische Einflüsse auf den Fehler der Lagebestimmung
dergestalt aus, daß bereits mit einer herkömmlichen
Fernsehkamera mit 500 mal 700 Bildpunkten eine
eindimensionale Auflösung von über einem 20 000stel der
Bildabmessungen erzielt werden kann. Dies entspricht
gegenüber der Größe der Bildpunkte einer
Präzisionsverbesserung um einem Faktor größer als 40.
Die Größe der Markierungen kann jeweils etwa 0,5 bis 1,0 Prozent
der Aufnahmebereiche der Fernsehkameras ausmachen. Wenn die
Markierungen auf 0,5 bis 1 Prozent aller Bildpunkte der
jeweiligen Fernsehkamera abgebildet werden, läßt sich die
effektive Auflösung der Fernsehkamera gegenüber der Größe der
Bildpunkte um bis zu einem Faktor 100 steigern.
Zu den unterschiedlichen Raumlagen jeder Markierung kann eine
Ausgleichsebene ermittelt werden. Eine Ausgleichsebene durch
die Raumlagen der Markierung enthält alle Informationen, die
zur Bestimmung von Spur und Sturz der Achse des zugehörigen
Rads notwendig sind. Für bestimmte Untersuchungen kann es
aber auch sinnvoll sein, die genaue Bahn zu berechnen, auf
der die Markierung und die Achse umläuft. Eventuelle
Abweichungen dieser Bahn von einem Kreis ließen dann
Rückschlüsse beispielsweise auf ein Wandern der Achse zu.
Die Bilder der Fernsehkameras können für die Dauer von
wenigen, insbesondere 1 oder 2 Zeilensignalen der
Fernsehkameras belichtet werden. Je kürzer die Bilder der
Fernsehkameras belichtet werden, umso weniger macht sich eine
Bewegungsunschärfe der Markierungen in den einzelnen Bildern
bemerkbar. Damit wird die bei der Lagebestimmung der
Markierungen in den einzelnen Bildern erreichbare Präzision
möglichst weitgehend ausgenutzt.
Alternativ oder auch ergänzend zu der tatsächlichen, kurzen
Belichtungszeit der Fernsehkameras können die Markierungen
bei der Aufnahme jedes Bilds durch die Fernsehkameras mit
einem Lichtblitz beleuchtet werden. Hierdurch ergibt sich eine
effektive Belichtungszeit und eine Bewegungsunschärfe der
Bilder die der Dauer des jeweiligen Lichtblitzes entspricht.
Eine Vorrichtung zur Bestimmung von Spur und Sturz von Achsen
der Räder eines Kraftfahrzeugs, die charakteristische
Bereiche der Räder aufzeichnende Fernsehkameras und eine aus
den Bildern der Fernsehkameras die Relativstellung der Achsen
zu den Fernsehkameras rechnerisch ermittelnde Auswerteeinheit
aufweist, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß für
jedes Rad eine Verdreheinrichtung und zwei synchronisierte,
eine auf dem Rad, außerhalb der Achse angeordnete Markierung
aus zwei verschiedenen Richtungen aufzeichnende
Fernsehkameras vorgesehen sind und daß die Auswerteeinheit
aus den Raumlagen der Markierungen auf den Rädern die
Relativstellungen der dazugehörigen Achsen ermittelt.
Die Auswerteeinheit kann besonders einfach gestaltet sein,
wenn die Markierungen an den Rädern befestigte,
retroreflektierende Folien sind und Lichtquellen vorgesehen
sind, die die retroreflektierenden Folien aus den Richtungen
der Fernsehkameras beleuchten. In diesem Fall ist der
Hell-Dunkel-Kontrast mit dem die Markierungen in den Bildern
der Fernsehkameras aufgezeichnet werden besonders groß, so
daß der den Markierungen zuzuordnende Bereich der Bilder
leicht zu bestimmen ist.
Die Lichtquellen können mit den entsprechenden Fernsehkameras
synchronisierte Leuchtdioden sein. Leuchtdioden sind
kurzzeitig weit über ihre Nennleistung hinaus belastbar. Auf
diese Weise sind sie hervorragend zur Aussendung von
Lichtblitzen geeignet. Bei einer Beleuchtung der
retroreflektierenden Folie in Form von Lichtblitzen kann die
Bewegungsunschärfe der Aufzeichnung der Markierungen in
engstmöglichen Grenzen gehalten werden.
Die Fernsehkamera kann eine CCD-Kamera sein, wobei die
Auswerteeinheit eine Hardware aufweist, die für jedes Bild
jeder CCD-Kamera folgende Produktsummen ermittelt:
hierbei ist z die aktuelle Zeilennummer und s die aktuelle
Spaltennummer sowie I(z,s) die in der z-ten Zeile und der
s-ten Spalte von der Fernsehkamera registrierte
Lichtintensität. Eine Hardware, die die oben genannten
Produktsummen in Echtzeit zu bilden vermag, ist aus dem
Bereich der Radartechnik für die Berechnung von
Autokorrelationen bekannt. Sie steht daher kostengünstig zur
Verfügung. Mit dieser Hardware werden die pro Bild bon jeder
Kamera anfallenden Daten auf die drei Produktsummen
reduziert. Diese drei Produktsummen sind die einzigen
Informationen, die im folgenden zur Bestimmung von Spur und
Sturz weiterzuverarbeiten sind. Vorteilhaft ist bei dem neuen
Verfahren problemlos zu erkennen, wann die Markierung mit dem
Rad eine volle Umdrehung um die Achse zurückgelegt hat. Zu
diesem Zeitpunkt erreicht sie nämlich wieder genau ihre
Startposition. Auch bei dem neuen Verfahren sollten der
Bestimmung von Spur und Sturz Daten von einer ganzen Anzahl
von Umdrehungen der Räder zugrunde gelegt werden. Daneben kann
es sinnvoll sein, auf die Auswertung von Raumlagen im unteren
Bereich des Rades zu verzichten, wenn der Reifen im Bereich
seiner Aufstandflächen verformt ist.
Die jeweils einem Rad zugeordneten Fernsehkameras weisen
untereinander vorteilhaft einen Orientierungswinkel von ca.
60 bis 90° auf und sind symmetrisch zur Achse des Rads
angeordnet. Mit dieser Orientierung sind die
Grundvoraussetzungen für eine maximale Auflösung der
Raumlagen der Markierungen auf den Rädern gegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert und beschrieben. Es
zeigt
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau einer Vorrichtung zur
Bestimmung von Spur und Sturz,
Fig. 2 ein Detail der Vorrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 ein weiteres Detail der Vorrichtung gemäß
Fig. 1,
Fig. 4 ein Bild einer Fernsehkamera einer Vorrichtung
gemäß Fig. 1,
Fig. 5 ein Diagramm zu dem Bild gemäß Fig. 4 und
Fig. 6 ein Prinzipschaltbild zu einer Hardware einer
Auswerteeinheit der Vorrichtung gemäß Fig. 1.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung 1 zur Bestimmung von
Spur und Sturz weist insgesamt acht Fernsehkameras 2 und eine
Auswerteeinheit 3 auf. Die Fernsehkameras 2 sind jeweils
paarweise auf Räder 4 eines Fahrwerks 5 ausgerichtet. Die
Räder 4 weisen jeweils Achsen 6 auf, um die die Räder 4
drehbar sind. Zu den Achsen 6 sind die Fernsehkameras 2
jeweils paarweise etwa symmetrisch angeordnet. Jedes Paar
Fernsehkameras weist dabei untereinander einen
Orientierungswinkel 7 von ca. 90° auf. Die Räder 6 werden von
den Fernsehkameras 2 somit jeweils aus zwei orthogonalen
Richtungen aufgezeichnet. Die Bilder eines Paars von
Fernsehkameras 2 enthalten damit zusammen Informationen über
die Raumlagen sämtlicher Bereiche des jeweiligen Rads 4, die
sowohl von der einen Fernsehkamera 2 als auch von der anderen
Fernsehkamera 2 des Paars erfaßt werden. Für die Auswertung
der Bilder der Fernsehkameras 2 ist die Auswerteeinheit 3
vorgesehen. Zur Anzeige der Werte von Spur und Sturz des
Fahrwerks 5 weist die Auswerteeinheit 3 einen Bildschirm 8
auf. Beim Bestimmen von Spur und Sturz des Fahrwerks 5 mit
der Vorrichtung 1 werden die Räder 4 um ihre Achsen 6
gedreht. Zu diesem Zweck sind für jedes Rad 4 zwei
Antriebsrollen 9 vorgesehen. Die Antriebsrollen 9 stützen
zugleich die Masse des Fahrwerks 5 bzw. eines hier nicht
weiter dargestellten Kraftfahrzeugs, dessen Bestandteil das
Fahrwerk 5 ist, ab.
Zur Bestimmung von Spur und Sturz mit der Vorrichtung 1 gemäß
Fig. 1 ist weiterhin eine optisch registrierbare Markierung
10 auf der den Fernsehkameras 2 zugekehrten Seite des
jeweiligen Rads 4 anzubringen. Dies ist aus Fig. 2
ersichtlich. Die Anbringung der Markierung 10 kann sowohl auf
einer Felge 11 als auch auf einem Reifen 12 des Rads 4
erfolgen. Hier ist der Reifen 12 gewählt. Beim Verdrehen des
Rads 4 mit den Antriebsrollen 9 beschreibt die Markierung 10
eine Kreisbahn 13. Die Relativlage der Kreisbahn 13 zu den
dem Rad 4 zugeordneten Fernsehkameras 2 enthält Informationen
über Spur und Sturz der Achse 6. Hierbei ist die Spur eine
Winkellage um eine Hochachse 14 und der Sturz eine Winkellage
um eine Längsachse 15. Die Hochachse 14 verläuft vertikal zu
einer ebenen Aufstandfläche des Fahrwerks 5, die Längsachse
15 parallel zu dieser Aufstandfläche und in Fahrtrichtung des
Fahrwerks 5. Während des Verdrehens des Rads 4 wird die
Markierung 10 von den zugeordneten Fernsehkameras in
unterschiedlichen Raumlagen 16 auf der Kreisbahn 13
aufgezeichnet. Damit die Raumlagen 16 aus den Bildern der
Fernsehkameras ermittelbar sind, müssen die Fernsehkameras 2
jeweils ein Bild von derselben Raumlage 16 liefern. Zu diesem
Zweck sind die jeweils einem Rad 4 zugeordneten
Fernsehkameras 2 synchronisiert. D. h. ihre Bilder werden
jeweils exakt zum selben Zeitpunkt belichtet. Da eine übliche
Fernsehkamera 50 Halbbilder pro Sekunde liefert, die jeweils
einzeln auswertbar sind, ergibt sich bei einer
Umdrehungsgeschwindigkeit des Rads 4 von einer Umdrehung pro
Sekunde eine Unterteilung der Kreisbahn 13 in 50
unterschiedliche, einzeln erfaßte Raumlagen 16. Anhand der
erfaßten Raumlagen 16 ermittelt die Auswerteeinheit gemäß
Fig. 1 eine Ausgleichsebene, die senkrecht zu der Achse 6
verläuft und diese damit in dem notwendigen Maß vollständig
charakterisiert.
Zur Reduzierung der Bewegungsunschärfe der Markierung 10 in
den einzelnen Bildern ist die Belichtungszeit der Bilder
möglichst kurz zu wählen. Sinnvoll ist eine Belichtungszeit
von der Dauer eines Zeilenimpulses der Fernsehkameras 2. Die
entspricht etwa 64 µs, während denen sich die Raumlage der
Markierung 10 bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit des Rads 4
von einer Umdrehung pro Sekunde nur unwesentlich verändert.
Noch kürzere effektive Belichtungszeiten lassen sich durch
die Beleuchtung der Markierung 10 mit Lichtblitzen erreichen.
In diesem Fall entspricht die Dauer des Lichtblitzes der
effektiven Belichtungszeit. Die Beleuchtung der Markierung
ist auch dazu nutzbar, den Kontrast, mit dem die Markierung
in den Bildern erscheint, zu steigern. Als besonders
wirkungsvoll erweist sich dabei eine Anordnung, wie sie in
Fig. 3 dargestellt ist. Um ein Objektiv 17 der Fernsehkamera
2 ist ein Kranz von Leuchtdioden 18 angeordnet. Die
Leuchtdioden 18 sind mit der Fernsehkamera 2 derart
synchronisiert, daß sie während deren Belichtungszeit jeweils
einen Lichtblitz aussenden. Dieser Lichtblitz beleuchtet den
Aufnahmebereich der Fernsehkamera 2. Er trifft somit auch auf
die Markierung 10, die als retroflektierende Folie
ausgebildet ist. Retroreflektierende Folie hat die
Eigenschaft einfallendes Licht in einen Lichtkegel 19
zurückzureflektieren, dessen mittlere Ausbreitungsrichtung
entgegengesetzt zur Richtung des einfallenden Lichts
verläuft. So gelangt ein verhältnismäßig großer Anteil des
von den Leuchtdioden 18 auf die Markierung 10 abgestrahlten
Lichts in das Objektiv 17 der Fernsehkamera 2. Auf diese
Weise erscheint die Markierung 10 in den Bildern der
Fernsehkamera 2 mit sehr großem Hell-Dunkel-Kontrast. Dies
vereinfacht die Auswertung der Bilder ungemein. Jedes Bild
zeigt im wesentlichen nur einen hellen Fleck als Abbildung
der Markierung 10. Es versteht sich, daß bei Ausbildung
der Markierung 10 als retroreflektierende Folie jeder
Fernsehkamera 2 ein Kranz aus Leuchtdioden 18 zuzuordnen ist.
Leuchtdioden bzw. sogenannte LED's sind hervorragend zu
Abstrahlungen von Lichtblitzen hoher Lichtleistung geeignet.
Die Lichtleistung kann dabei weit über der Nennleistung
liegen. Leuchtdioden sind kurzzeitig enorm belastbar, ohne
daß ihre Zerstörung eintritt.
In Fig. 4 ist die Abbildung der Markierung 10 innerhalb
eines Bilds 20 der Fernsehkamera 2 gemäß Fig. 3
wiedergegeben. Das Bild 20 ist in einzelne Bildpunkte 21
unterteilt. Die Bildpunkte 21 sind nach Zeilennummern z und
Spaltennummern s geordnet. Die Abbildung der Markierung 10
umfaßt eine ganze Anzahl von Bildpunkten 21. Als Lage der
Markierung 10 in dem Bild 20 kann der Mittelwert der
Zeilennummer z und der Spaltennummer s der Abbildung der
Markierung 10 verwendet werden. Hierdurch ergibt sich eine
effektive Auflösung der Fernsehkamera 2 die besser ist als
der Abstand ihrer Bildpunkte. Sofern eine herkömmliche
Fernsehkamera mit 500 mal 700 Bildpunkten Verwendung findet,
ist dies jedoch noch nicht ausreichend, um Spur und Sturz des
Fahrwerks 5 mit der notwendigen Genauigkeit zu ermitteln.
Hierzu wären hochauflösende Fernsehkameras mit einer größeren
Anzahl von Bildpunkten 21 notwendig.
Eine Möglichkeit die erreichbare Genauigkeit weiter zu
steigern, ist in Fig. 5 angedeutet. Dort ist die von der
Fernsehkamera 2 in einer bestimmten Zeile z aufgezeichnete
Lichtintensität I für die einzelnen Spalten s wiedergegeben.
Dort wo die Markierung 10 abgebildet wird, erhebt sich die
Intensität I über einen Grauwert gw. Der Intensitätsverlauf
I(s) zeigt ein ausgeschmiertes Plateau. Die anhand von
Fig. 4 angedeutete einfache Mittelwertbildung entspricht der
mittleren Spaltennummer, wobei alle Bildpunkte berückseitigt
werden, in denen die Intensität I einen Schwellenwert sw
überschreitet. Ersichtlich bleibt hierbei Information, die in
dem genauen Intensitätsverlauf enthalten ist, ungenutzt.
Diese wird jedoch bei einer gewichteten Mittelwertbildung
verwertet. Mit einer gewichteten Mittelwertbildung kann die
Genauigkeit bei der Lagebestimmung der Markierung 10 in den
Bildern 20 sogar enorm gesteigert werden. Gegenüber der
reinen Dichte der Bildpunkte ergibt sich eine Verbesserung
der eindimensionalen Auflösung um bis zu einen Faktor 100.
Hierbei spielen auch statistische Einflüsse eine Rolle. Es
ist daher darauf zu achten, daß die Markierung auf etwa 0,5
bis 1% aller Bildpunkte der Fernsehkamera abgebildet wird.
Dies entspricht bei einer herkömmlichen Fernsehkamera mit 500
mal 700 Bildpunkten einer Abbildung der Markierung auf etwa
2000 bis 3000 Bildpunkte. Mit der verbesserten effektiven
Auflösung sind zumindest einfache CCD-Kameras mit 500 mal 700
Bildpunkten für die Bestimmung von Spur und Sturz geeignet.
Die gewichtete Mittelwertbildung ist in ihren wesentlichen
Schritten mit handelsüblichen standardisierten
Hardwarebauteilen durchführbar. Die Funktionsweise eines
solchen Hardwarebauteils ist schematisch in Fig. 6
dargestellt. Zwei Eingänge 22 und 23 werden auf einen
Multiplizierer 24 gegeben. Der Stand des Multiplizierers 24
wird von einem Summierer 25 aufsummiert. Der Summierer bildet
für jedes Bild 20 der Fernsehkamera 2 eine eigene Summe. Der
Multiplizierer 24 ermittelt ein Produkt für jeden
Bildpunkt 21. In der Auswerteeinheit 3 gemäß Fig. 1 sind für
jede Fernsehkamera 2 drei Hardwarebauteile gemäß Fig. 6
vorgesehen. Bei jedem dieser Hardwarebauteile wird auf den
Eingang 22 die Intensität I gegeben. An dem Eingang 23 liegt
der feste Wert 1, die aktuelle Zeilennummer oder die aktuelle
Spaltennummer an. Demnach werden folgende Produktsummen
ermittelt
Aus diesen Produktsummen bestimmt sich die mittlere
gewichtete Zeilennummer der abgebildeten Markierung zu:
und die mittlere gewichtete Spaltennummer zu:
Die käuflich zu erwerbenden Hardwarebauteile gemäß Fig. 6
sind nicht nur preisgünstig sondern zur Bestimmung der
gewichteten Mittelwerte in Echtzeit geeignet. D. h. jedes
anfallende Bild kann ohne Zwischenspeicherung auf die drei
oben genannten Produktsummen (I) bis (III) reduziert werden,
deren softwaregestützte Weiterverarbeitung in Echtzeit
problemlos möglich ist.
Bezugszeichenliste
1 - Vorrichtung
2 - Fernsehkamera
3 - Auswerteeinheit
4 - Rad
5 - Fahrwerk
6 - Achse
7 - Orientierungswinkel
8 - Bildschirm
9 - Antriebsrolle
10 - Markierung
11 - Felge
12 - Reifen
13 - Kreisbahn
14 - Hochachse
15 - Längsachse
16 - Raumlage
17 - Objektiv
18 - Leuchtdiode
19 - Lichtkegel
20 - Bild
21 - Bildpunkt
22 - Eingang
23 - Eingang
24 - Multiplizierer
25 - Summierer
2 - Fernsehkamera
3 - Auswerteeinheit
4 - Rad
5 - Fahrwerk
6 - Achse
7 - Orientierungswinkel
8 - Bildschirm
9 - Antriebsrolle
10 - Markierung
11 - Felge
12 - Reifen
13 - Kreisbahn
14 - Hochachse
15 - Längsachse
16 - Raumlage
17 - Objektiv
18 - Leuchtdiode
19 - Lichtkegel
20 - Bild
21 - Bildpunkt
22 - Eingang
23 - Eingang
24 - Multiplizierer
25 - Summierer
Claims (10)
1. Verfahren zur Bestimmung von Spur und Sturz von Achsen der
Räder eines Fahrwerks, wobei charakteristische Bereiche der
Räder mit Fernsehkameras aufgezeichnet werden und aus den
Bildern der Fernsehkameras die Relativstellungen der Achsen
zu den Fernsehkameras rechnerisch ermittelt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß der charakteristische Bereich jeweils
eine auf dem entsprechenden Rad (4) außerhalb dessen Achse
(6) angeordnete, optisch registrierbare Markierung (10) ist,
daß die Markierung (10) auf jedem Rad (4) von jeweils zwei
synchronisierten Fernsehkameras (2) aus zwei verschiedenen
Richtungen aufgezeichnet wird, daß die Räder (4) während der
Aufzeichnung um ihre Achsen (6) gedreht werden, so daß die
Markierungen (10) von den Fernsehkameras (2) in
aufeinanderfolgenden Bildern (20) in unterschiedlichen
Raumlagen (16) aufgezeichnet werden, und daß aus den
Raumlagen (16) der Markierungen (10) auf den (4) Rädern die
Relativstellungen der zugehörigen Achsen (6) ermittelt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lage der Markierungen (10) in den einzelnen Bildern (20) der
Fernsehkameras (2) durch gewichtete Mittelwertbildung
bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Größe der Markierungen (10) jeweils etwa 0,5 bis 1,0 Prozent
der Aufnahmebereiche der Fernsehkameras (2) ausmacht.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zu
den unterschiedlichen Raumlagen (16) jeder Markierung (10)
eine Ausgleichsebene ermittelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bilder (20) der Fernsehkameras (2) für die Dauer von wenigen,
insbesondere von ein oder zwei Zeilensignalen der
Fernsehkameras (2) belichtet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Markierungen (10) bei der Aufnahme
jedes Bilds (20) durch die Fernsehkameras (2) mit einem
Lichtblitz beleuchtet werden.
7. Vorrichtung zur Bestimmung von Spur und Sturz von Achsen
der Räder eines Kraftfahrzeugs mit charakteristische Bereiche
der Räder aufzeichnenden Fernsehkameras und einer aus den
Bildern der Fernsehkameras die Relativstellungen der Achsen
zu den Fernsehkameras rechnerisch ermittelnden
Auswerteeinheit, dadurch gekennzeichnet, daß für jedes Rad
(4) eine Verdreheinrichtung und zwei synchronisierte, eine
auf dem Rad (4), außerhalb dessen Achse (6) angeordnete
Markierung (10) aus zwei verschiedenen Richtungen
aufzeichnende Fernsehkameras (2) vorgesehen sind und daß die
Auswerteeinheit (3) aus den Raumlagen (16) der Markierungen
(10) auf den Rädern (4) die Relativstellungen der zugehörigen
Achsen (6) ermittelt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Markierungen (10) an den Rädern (4) befestigte,
retroreflektierende Folien sind und daß Lichtquellen
vorgesehen sind, die die retroreflektierenden Folien aus den
Richtungen der Fernsehkameras (2) beleuchten.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtquellen mit den entsprechenden Fernsehkameras (2)
synchronisierte Leuchtdioden (18) sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fernsehkameras (2) CCD-Kameras sind und daß die
Auswerteeinheit eine Hardware aufweist, die für jedes Bild
jeder CCD-Kamera folgende Produktsummen ermittelt:
wobei z die aktuelle Zeilennummer und s die aktuelle
Spaltennummer sowie I(z,s) die in der z-ten Zeile und der
s-ten Spalte von der Fernsehkamera (2) registrierte
Lichtintensität ist.
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