DE4211545C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Untersuchung von in einem Müllbehälter gesammeltem Müll nach Me
tallbestandteilen.
Es erfolgt heutzutage noch häufig ein ungetrenntes Sammeln von
Haus- bzw. Gewerbemüll in einem einzigen Sammelbehälter, wobei
dieser Müll anschließend entweder auf einer Mülldeponie abge
lagert oder in einer Müllverbrennungsanlage verbrannt wird.
Hierbei stellen Metallabfälle wegen ihrer stofflichen Zusam
mensetzung, insbesondere ihrem Gehalt an Schwermetallen sowie
wegen Farb- und Lösungsmittelresten und sonstigen Chemikalien,
die insbesondere an Metallbüchsen oder Spraydosen vorhanden
sein können, ein besonderes Problem dar. Von Abfalldeponien
können die Schwermetalle und die Chemikalien in das Grundwas
ser oder in Oberflächengewässer eindringen und diese verunrei
nigen. In Müllverbrennungsanlagen können durch Metallabfälle
giftige Abgase entstehen, die durch teure Reinigungsprozesse
vor der Abgabe in die Luft ausgefiltert werden müssen. Inso
fern ist es aus ökologischen Gründen wünschenswert, zumindest
Metallabfälle getrennt von anderen Müllsorten zu sammeln und
zu entsorgen. Aber auch angesichts der Rohstoffknappheit be
steht ein Interesse daran, verschiedene Müllsorten getrennt zu
sammeln und dem Recycling zuzuführen. Dies gilt insbesondere
für Glas, Papier, kompostierbaren Biomüll und Altmetall. Das
Recycling solcher Stoffe läßt sich jedoch nur dann rentabel
durchführen, wenn die Abfälle homogen sind, so daß ein Sortie
ren des Mülls vor der Wiederverwertung entfällt. Der einfach
ste Weg zur Gewährleistung solcher homogenen Abfälle besteht
im konsequent getrennten Sammeln der einzelnen Müllsorten beim
Müllproduzenten, d. h. Haushalten und Gewerbebetrieben selbst.
Das Umweltbewußtsein der Bevölkerung ist zwar in den letzten
Jahren stark angestiegen, doch wird das getrennte Sammeln von
Müll häufig aus Bequemlichkeit oder Gedankenlosigkeit nicht
konsequent genug durchgeführt. Besonders störend erweisen sich
dabei aus obengenannten Gründen Metallbestandteile in Müll
containern für spezielle Abfälle, in denen sie nichts zu su
chen haben.
Aus der DE-PS 31 14 527 ist ein Verfahren zur Untersuchung von
Altpapier auf Metallbestandteile bekannt. Hierzu wird bereits
vorsortiertes Altpapier zu einem breiigen Papierstoff aufge
löst und an einem Metalldetektor vorbeigeleitet. Hier erfolgt
also erst bei der Aufbereitung des Altpapieres eine Untersu
chung auf Metallbestandteile. Die die Verunreinigungen ver
ursachenden Müllerzeuger können dann jedoch nicht mehr ermit
telt werden. Auch mit den aus der DE-OS 35 11 355 und der
DE-OS 38 28 401 bekannten Vorrichtungen ist dies nicht mög
lich. So betrifft die DE-OS 35 11 355 ebenfalls eine Vorrich
tung zum Erfassen von Metallkörpern in bereits verarbeitetem
Material, insbesondere geerntetem Halmmaterial, das durch
einen Raum mit einem Magnetfeld hindurchgeleitet wird. Die
Vorrichtung nach der DE-OS 38 28 401 ist ein aus Einzelbehäl
tern zusammengesetzter Müllbehälter zum getrennten Sammeln von
Abfallstoffen. Eine Untersuchung der Einzelbehälter auf Me
tallbestandteile findet jedoch nicht statt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kontroll
möglichkeit des Mülls auf Metallbestandteile bereits bei der
Abholung beim Müllerzeuger zu schaffen.
Die Aufgabe wird
mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 4
gelöst. Mit dem Verfahren gemäß Patentanspruch 1 läßt sich zuverlässig feststel
len, ob ein Haushalt oder Gewerbebetrieb Metallabfälle in die
untersuchte Mülltonne geworfen hat oder nicht. In einer ersten
Stufe zur Gewöhnung der Bevölkerung an ein separates Sammeln
von Metallabfällen könnten bei der Detektierung von Metall
entsprechende Aufkleber mit einem Appell zum umweltbewußten
Verhalten an den entsprechenden Mülltonnen angebracht werden,
um so ein konsequenteres Trennen der Müllsorten beim Erzeuger
zu erreichen. Nach dieser ersten Phase kann dann auch dazu
übergegangen werden, den Müllbehälter bei einer Detektierung
von Metall nicht mehr zu entleeren. Bei einer Abholung mit
einem Fahrzeug mit einer Hubvorrichtung für Müllbehälter kann
dazu beim Detektieren von Metallbestandteilen mit der Metall
sonde eine Blockierung der Hubvorrichtung ausgelöst werden, so
daß auch ein versehentliches Entleeren einer Metall enthalten
den Mülltonne durch das Müllabfuhrpersonal ausgeschlossen ist.
Eine weitere Möglichkeit zur Motivierung der Bevölkerung,
ihren Müll nach Sorten getrennt zu sammeln, besteht darin,
eine deutlich erhöhte Gebühr zu verlangen, wenn Metallabfälle
in den Müllbehältern festgestellt werden. Hierzu kann ein am
Müllbehälter angeordneter Code zur Identifizierung des Müll
erzeugers gelesen und die Anzahl der beim Müllerzeuger in
einem bestimmten, sich über mehrere Entleerungen erstreckenden
Zeitraum festgestellten Metalldetektierungen abgespeichert
werden. Der Müllerzeuger erhält dann viertel- oder halbjähr
liche Abrechnungen mit Strafgebühren, deren Höhe von der Häu
figkeit der Detektion von Metallabfällen in seiner Mülltonne
abhängt. Auch der umgekehrte Anreiz, d. h. eine Verringerung
der Müllgebühren bei konsequentem Aussortieren von Metallmüll
ist denkbar.
Die Vorrichtung zur Untersuchung von in Müllbehältern gesam
meltem Müll nach Metallbestandteilen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 4 ist an einem Müllfahrzeug
angeordnet und weist eine Metallsonde und eine Anzeigeeinrich
tung auf. Die Metallsonde und die Anzeigeeinrichtung können
dabei zweckmäßigerweise an die Stromversorgung des Müllfahr
zeugs anschließbar sein. Die Anordnung der Metallsonde am
Müllfahrzeug gewährleistet, daß diese bei jeder Fahrt des
Müllfahrzeugs mitgeführt wird und zum Einsatz gebracht werden
kann. Die Metallsonde kann dabei entnehmbar am Müllfahrzeug
angeordnet sein, wobei die Untersuchung der Müllbehälter manu
ell durch Abfahren der Behälteraußenseiten mit der Sonde er
folgt. Dies stellt eine sehr preiswerte Lösung dar, die auch
noch nachträglich an jedem Müllfahrzeug anbringbar ist. Eine
komfortablere Lösung besteht darin, die Metallsonde im Bereich
der Müllbehälter-Hubvorrichtung am Müllfahrzeug oder an der
Hubvorrichtung selbst anzuordnen. Auf diese Weise werden die
Müllbehälter beim Aufnehmen auf das Fahrzeug automatisch nach
Metall untersucht, ein manuelles Eingreifen ist nicht mehr
erforderlich. Die Metallsonde kann dabei beweglich am Müll
fahrzeug oder der Hubvorrichtung geführt sein, um die Außen
seite des Müllbehälters mindestens teilweise abfahren zu kön
nen. Die Metallsonde kann auch mit der Antriebseinheit der
Hubvorrichtung des Müllfahrzeugs gekoppelt sein, um diese bei
Detektierung eines Metallgegenstandes im Müllbehälter zu
blockieren und damit ein Entleeren des Müllbehälters zu ver
hindern. Für die Metallsonde sind verschiedene Ausführungs
formen denkbar. Sie kann ringförmig ausgebildet sein mit einem
Durchmesser, der größer ist als der Außendurchmesser
der Müllbehälter. Sie kann damit den gesamten Umfang des
Müllbehälters umgreifen und über die Länge des Behälters
verfahren werden, um eine Untersuchung des Behälterinhalts
zu erlauben. In einer weiteren Ausführungsform ist die
Metallsonde stabförmig ausgebildet, wobei die Länge des
Stabes mindestens der Höhe des Müllbehälters entspricht.
Auf diese Weise kann durch eine Horizontalbewegung der
Sonde entlang mindestens einer Außenseite des Müllbehälters
dessen Inhalt nach Metallbestandteilen abgesucht werden.
Die beschriebenen Sonden lassen sich auch als
batteriebetriebenes Gerät für den mobilen Einsatz ausbilden
oder an speziellen Kontrollfahrzeugen anordnen, um
Stichprobenuntersuchungen von Müllbehältern unabhängig von
deren Entleerung oder Abholung durchführen zu können. Die
Untersuchung des Behälterinhalts läßt sich auch dadurch
ausführen, daß die Metallsonde insbesondere an einem Müllfahrzeug
fest angeordnet ist und der Behälter relativ zu
ihr bewegt wird. Falls die Untersuchungsergebnisse
bestimmten Müllerzeugern zugeordnet werden sollen, kann
die Vorrichtung eine Leseeinrichtung zur Aufnahme eines
Benutzercodes an einem Müllbehälter aufweisen. Für eine
spätere Auswertung der Daten kann hierbei die Leseeinrichtung
und die Metallsonde mit einer Datenverarbeitungseinrichtung
mit Speicher verbunden sein.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen anhand der
Zeichnung näher erläutert.
Im einzelnen zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten
Vorrichtung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer zweiten
Vorrichtung;
Fig. 3 ein Blockschaltbild der elektronischen
Elemente einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt ein Müllfahrzeug 10 mit einer Hubvorrichtung
11 für einen Müllbehälter 12. Am hinteren Ende des Müllfahrzeuges
10 ist eine Magnetsonde 13 angeordnet. Sie ist
über ein Stromkabel 14 mit der Stromversorgung des Müllfahrzeugs
10 verbunden. Die Sonde 13 kann einem nicht dargestellten
Halter am Fahrzeug 10 entnommen werden, über
den Müllbehälter 12 gestülpt und über dessen Länge verfahren
werden, wodurch der gesamte Inhalt des Behälters 12
auf metallische Gegenstände untersucht werden kann. Die
Sonde 13 weist hierzu eine ringförmige Gestalt mit einer
Öffnung, deren Durchmesser größer ist als derjenige des
Müllbehälters 12, auf.
Im Gegensatz dazu ist die Metallsonde 15 in Fig. 2 stabförmig
ausgebildet und nicht entnehmbar an der Hubvorrichtung
11 des Müllfahrzeugs 10 angeordnet. Das untere Ende
der Sonde 15 ist dabei in einer Schiene 16 senkrecht zur
Zeichenebene verschiebbar angeordnet. Nach Aufnahme des
Müllbehälters 12 auf die Fußplatte 17 der Hubvorrichtung
11 wird die Metallsonde 15 entlang der Vorderseite
des Müllbehälters 12 entlanggefahren und dabei der
Inhalt des Behälters 12 nach Metallgegenständen durchsucht.
Anstelle der stabförmigen Metallsonde 15 wäre auch
eine feste Anordnung einer ringförmigen Sonde ähnlich derjenigen
aus Fig. 1 an der Hubvorrichtung 11 denkbar. Der
Ring der Metallsonde könnte beispielsweise parallel zur
Fußplatte 17 in einer Entfernung, die größer ist als die
Höhe des Müllbehälters 12, angeordnet sein und in senkrechter
Richtung über den Behälter 12 verfahren werden,
sobald dieser auf die Fußplatte 17 aufgenommen worden ist.
Zusätzlich können an der Hubeinrichtung 11 oder am Fahrzeug
10 auch Leseeinrichtungen zur Aufnahme eines Benutzercodes
am Müllbehälter 12 angeordnet sein. Eine
solche Leseeinrichtung ist im Blockschaltbild nach Fig. 3
durch die Bezugsziffer 20 gekennzeichnet. Sie kann beispielsweise
aus einem Lesestift oder einer Kamera bestehen.
Der von ihr aufgenommene Code wird in einer Entschlüsselungseinrichtung
21 entschlüsselt und einer Datenverarbeitungsanlage
22 zugeführt. Der Datenverarbeitungsanlage 22
wird außerdem das Signal einer Metallsonde 23
zugeleitet und mit der Information über den Benutzer
der gerade untersuchten Mülltonne zusammengefügt und in
einer Speichereinheit 24 abgespeichert. Die gespeicherten
Daten können später bei der Erstellung einer Rechnung für
die Müllgebühren ausgewertet werden. Müllerzeuger, die
keine systematische Trennung von Metallabfällen und anderem
Müll vorgenommen haben, werden je nach Häufigkeit von
detektierten Metallabfällen entsprechend stärker zur Kasse
gebeten. Die Metallsonde 23 ist zudem mit einer Anzeigeeinrichtung,
hier einer Signallampe 25, verbunden, die
jedesmal dann leuchtet, wenn mit der Metallsonde 23
Metallgegenstände in einem Müllbehälter entdeckt wurden.
Auf diese Weise ist auch eine optische Kontrolle des
Metallgehalts einzelner Mülltonnen möglich. Die Metallsonde
23 kann auch, was in Fig. 3 jedoch nicht dargestellt
ist, mit einer Antriebseinheit der Hubvorrichtung 11 eines
Müllfahrzeugs verbunden sein und somit bei Detektierung
von Metallabfällen die Entleerung dieses Behälters verhindern.
Claims (13)
1. Verfahren zur Untersuchung von in einem Müllbehälter (12)
gesammeltem Müll nach Metallbestandteilen, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Müllbehälter (12) bei einem Müllerzeuger
vor einer Entleerung mittels einer Metallsonde (13, 15, 23)
abgetastet wird und durch diese beim Detektieren von Me
tallbestandteilen die Abgabe eines akustischen und/oder
optischen Signals bewirkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Abholung des Mülls mit einem Müllfahrzeug (10) mit einer Hub
vorrichtung (11) für Müllbehälter beim Detektieren von
Metallbestandteilen mit der Metallsonde (13, 15, 23) eine
Blockierung der Hubvorrichtung (11) ausgelöst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
am Müllbehälter (12) angeordneter Code zur Identifizierung
des Müllerzeugers gelesen und die Anzahl der beim Müller
zeuger in einem bestimmten, sich über mehrere Entleerungen
erstreckenden Zeitraum festgestellten Metalldetektierungen
abgespeichert wird.
4. Vorrichtung zur Untersuchung von in einem Müllbehälter ge
sammeltem Müll nach Metallbestandteilen, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie an einem Müllfahrzeug (10) angeordnet ist und
eine Metallsonde (13, 15, 23) und eine Anzeigeeinrichtung (25)
aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallsonde (13, 15, 23) und die Anzeigeeinrichtung (25)
an die Stromversorgung des Müllfahrzeugs (10) anschließbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Metallsonde (13) entnehmbar am Müllfahrzeug
(10) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Metallsonde (15) im Bereich einer
Hubvorrichtung (11) für Müllbehälter am Müllfahrzeug (10) oder an der Hub
vorrichtung (11) selbst angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallsonde (15) beweglich am Müllfahrzeug (10) oder
der Hubvorrichtung (11) geführt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Metallsonde (15) mit der Antriebseinheit
der Hubvorrichtung (11) des Müllfahrzeugs (10) gekoppelt
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Metallsonde (13) ringförmig ausge
bildet ist mit einem Durchmesser, der größer ist als der
Außendurchmesser eines Müllbehälters (12).
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Metallsonde (15) stabförmig aus
gebildet ist, wobei die Länge des Stabes mindestens der
Höhe des Müllbehälters (12) entspricht.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine Leseeinrichtung (20) zur Auf
nahme eines an dem Müllbehälter (12) angebrachten Benutzercodes auf
weist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leseeinrichtung (20) und die Metallsonde (23) mit
einer Datenverarbeitungseinrichtung (22) mit Speicher (24)
verbunden sind.
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