DE4208698A1 - Verfahren zur simultanen biologischen Stickstoffelimination - Google Patents
Verfahren zur simultanen biologischen StickstoffeliminationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur biologischen Stick
stoffelimination durch simultane Nitrifikation und Denitri
fikation in einem Belebungsbecken unter Anwendung von selek
tierten, nitrifizierenden und denitrifizierenden Mischkultu
ren, die getrennt gezüchtet und während der Reaktionen in
den Bioreaktor dosiert werden, unter mikroaeroben Bedingun
gen.
Die aus der unter aeroben Bedingungen geführten Nitrifika
tion und der unter anoxischen Bedingungen (bei gelöstem
O2 0,2 bis 0,3 mg/l) ablaufenden Denitrifikation als Ver
fahrenskombination für die biologische Stickstoffelimination
benötigt in der Regel getrennte, unter unterschiedlichen
Bedingungen betriebene Belebungsbecken und dementsprechend
getrennte Schlammkreisläufe. Diese Ausführung ist wegen der
Anzahl der Becken mit den dazugehörenden Klärern sowie
Pumpen bzw. Instrumentierung ziemlich aufwendig. Die aus den
Stufen vorgeschaltete Denitrifikation - Nitrifikaton - Nach
klärer bestehende Verfahrensvariante mit einem Schlammkreis
lauf benötigt sehr hohe Rücklaufverhältnisse für eine be
friedigende Eliminationsleistung, wobei eine weitgehende
Stickstoffelimination nicht erreicht wird. Um die Vorrich
tung für die Stickstoffelimination zu vereinfachen, d. h.
möglichst in einem Reaktor durchzuführen, wurden bereits
verschiedene Varianten vorgeschlagen. In dem sogenannten
Karoussel-Verfahren wird der Reaktor durch an unterschiedli
chen Stellen hintereinander installierte Belüftungsaggregate
bzw. Umwälzvorrichtungen in aerobe (Nitrifikation) bzw.
anoxische Zonen (Denitrifikation) unterteilt und das Ab
wasser durch geeignete Kreislaufführung vom NH4-N befreit.
Dieses Verfahren geht aber von einem minimalen meß- und
regeltechnischen Aufwand aus; die Prozesse verlaufen daher
unkontrolliert, vieles geschieht zufällig.
R. Kayser (Entsorgungspraxis, 1986, 3, S. 162-171) be
schreibt die simultane Nitrifikation und Denitrifikation in
einem Reaktor durch zeitlich aufeinanderfolgende Belüftungs-
(aerobe Bedingungen = Nitrifikation) und Umwälzphasen (an
oxische Bedingungen = Denitrifikation) unter Verwendung
einer Nitrifikanten und Denitrifikanten enthaltenden Misch
kultur. Diese Verfahrensvariante ist meß- und regelungstech
nisch aufwendig und erfordert wegen nicht sehr aktiver
Biomasse lange Verweilzeiten und damit große Beckenvolumina.
L.A. Robertson und Mitarbeiter beschreiben in Appl. and
environmental Microbiology, 54 (1988), 11, S. 2812 die
simultane Nitrifikation, Denitrifikation durch den Stamm
Thiosphera pantotropha unter aeroben Bedingungen.
Dieses Verfahren zeichnet sich zwar durch hohe Leistungs
fähigkeit aus, reagiert aber auf qualitative und quantitati
ve Schwankungen, wie z. B. Herkunft organischer Abwasser
inhaltsstoffe oder Salzgehalt, empfindlich.
Aufgabe der Erfindung war es, die bestehenden Verfahren so
zu modifizieren, daß sie unempfindlicher werden und das
behandelte Abwasser einen geringeren Gehalt an CSB und BSB5
und somit Gesamtstickstoff aufweist.
Diese Aufgabe wurde wie aus den nachstehenden Ansprüchen
ersichtlich gelöst.
Es wurde also überraschend gefunden, daß durch Zudosierung
von extern, in zwei getrennten Bioreaktoren gezüchteten
selektierten nitrifizierenden und denitrifizierenden Misch
kulturen in das Belebungsbecken einer biologischen Klär
anlage der BSB5- und NH4-N-Gehalt des zugeführten Abwassers
unter Aufrechterhaltung eines gelösten Sauerstoffgehaltes
zwischen 0,3 bis 0,8 mg/l, also unter mikroaeroben Bedingun
gen, simultan biologisch eliminiert wird.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur simul
tanen Nitrifikation und Denitrifikation von Stickstoffver
bindungen in Abwässern, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
die Verfahrensschritte BSB5-Oxidation, Nitrifikation und die
anschließende Denitrifikation in einem Belebungsbecken
ablaufen, wobei die nitrifizierenden und denitrifizierenden
Mikroorganismen in externen, getrennten Bioreaktoren als
selektierte Mischkulturen gezüchtet und kontinuierlich oder
halbkontinuierlich in das Belebungsbecken dosiert werden, wo
die Belebtschlammtrockensubstanz bei 0,3 bis 3 g/l liegt,
die NH4-N- sowie NO3-N-Schlammbelastungen zwischen 0,15 und
0,65 (g NH4-N bzw. NO3-N * g Schlamm-1 * Tag-1) liegen und die
Konzentration des gelösten Sauerstoffs 0,1 bis 1,0 mg/l
beträgt.
Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß man mit
Belebungsbecken arbeitet, wo die Belebtschlammtrockensub
stanz bei 0,4 bis 2,7 g/l liegt.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß
man mit Belebungsbecken arbeitet, wo die Belebtschlamm
trockensubstanz bei 0,5 bis 2,5 g/l liegt.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß
man in einem Belebungsbecken arbeitet, wo die NH4-N- sowie
NO3-N-Schlammbelastungen zwischen 0,2 und 0,6 (g NH4-N bzw.
NO3-N * g Schlamm-1 * Tag-1 liegen.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß
man in einem Belebungsbecken arbeitet, wo die NH4-N- sowie
NO3-N-Schlammbelastungen zwischen 0,25 und 0,55 (g NH4-N bzw.
NO3-N * g Schlamm-1 * Tag-1 liegen.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß
man in einem Belebungsbecken arbeitet, wo die Konzentration
des gelösten Sauerstoffs 0,2 bis 0,9 mg/l beträgt.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß
man in einem Belebungsbecken arbeitet, wo die Konzentration
des gelösten Sauerstoffs 0,3 bis 0,8 mg/l beträgt.
Die nitrifizierende Biomasse stellt vorzugsweise eine ge
züchtete Mischkultur dar, bestehend aus den Gattungen
- a) Pseudomonas, zu 30 bis 50 Gew.-%,
- b) Flavobacterium, zu 10 bis 30 Gew.-% und
- c) Bacillus zu 30 bis 50 Gew.-%,
die denitrifizierende Biomasse jedoch aus den Gattungen
- a) Pseudomonas, zu 20 bis 40 Gew.-%,
- b) Bacillus, zu 10 bis 30 Gew.-%,
- c) Corynebacterium, zu 5 bis 20 Gew.-% und
- d) Micrococcus, zu 30 bis 50 Gew.-%, wobei die Summe der Bestandteile jeweils 100 Gew.-% ergibt.
Bevorzugt beträgt der Gehalt an Pseudomonas in der nitrifi
zierenden Biomasse 35 bis 45 Gew.-% bzw. 38 bis 42 Gew.-%.
Bevorzugt beträgt der Gehalt an Flavobacterium in der nitri
fizierenden Biomasse 15 bis 25 Gew.-% bzw. 18 bis 23 Gew.-%.
Bevorzugt beträgt der Gehalt an Bacillus in der nitrifizie
renden Biomasse 35 bis 45 Gew.-% bzw. 38 bis 42 Gew.-%.
Die denitrifizierende Biomasse besteht aus den Gattungen
- a) Pseudomonas, zu 20 bis 40 Gew.-%
- b) Bacillus, zu 10 bis 30 Gew.-%,
- c) Corynebacterium, zu 5 bis 20 Gew.-% und
- d) Micrococcus, zu 30 bis 50 Gew.-%, wobei die Summe der Bestandteile jeweils 100 Gew.-% ergibt.
Bevorzugt beträgt der Gehalt an Pseudomonas in der denitri
fizierenden Biomasse 25 bis 35 Gew.-% bzw. 28 bis 32 Gew.-%.
Bevorzugt beträgt der Gehalt an Bacillus in der denitrifi
zierenden Biomasse 15 bis 25 Gew.-% bzw. 18 bis 22 Gew.-%.
Bevorzugt beträgt der Gehalt an Corynebacterium in der
denitrifizierenden Biomasse 7 bis 15 Gew.-% bzw. 8 bis 12
Gew.-%.
Bevorzugt beträgt der Gehalt an Micrococcus in der denitri
fizierenden Biomasse 35 bis 45 Gew.-% bzw. 38 bis 42 Gew.-%.
Als besonders vorteilhaft für den nitrifizierenden Schlamm
erweist sich die Anwesenheit in der Mischkultur von auf die
gesamte Biomassentrockensubstanz bezogen 5 bis 10 Gew.-% der
Hefe Trichosporon, die sich einerseits wegen deren hohen
Gehalt des Enzyms Peroxidase hervorragend für den Bioabbau
substituierter aromatischer organischer Verbindungen eignet,
andererseits jedoch mit Hilfe ihrer Mycelien für einen
besseren Zusammenhalt der kleineren bakteriellen Zellen
sorgt, was zu einer kompakteren, besser sedimentierbaren
Schlammflocke führt.
Das Substrat für die nitrifizierende Mischkultur beinhaltet
erhöhte Konzentration an Ammoniumstickstoff oder Ammonium
stickstoff abspaltenden Verbindungen, wie z. B. Harnstoff
usw., sowie organischen Kohlenstoff. Als besonders geeignet
erweist sich Rohabwasser, das mit ammoniumstickstoffhaltigen
Teilströmen, wie Belebtschlammautolysat oder sogenanntem
Schlammpreßwasser angereichert wird.
Das Substrat für die denitrifizierende Mischkultur enthält
neben den organischen Verbindungen die nötigen Konzentratio
nen an Nitratstickstoff, der sowohl in Form von Salpetersäu
re als auch aus Nitrate enthaltenden Teilströmen, wie z. B.
aus der für die Anzucht der nitrifizierenden Mischkulturen
dienenden, gebrauchten NO3-haltigen Fermentationslauge beste
hen kann.
Die für die Anzucht der Mischkulturen benötigten Bioreakto
ren haben ein Volumen, das je etwa 2 bis 4% des Volumens
des Belebungsbeckens beträgt. Die Zudosierung der gezüchte
ten Mischkulturen kann kontinuierlich oder halbkontinuier
lich aus den Bioreaktoren erfolgen. Die Menge der gezüchte
ten Mikroorganismensuspension beträgt je nach Biomassenkon
zentration 1 bis 10 Vol.-% der Rohabwassermenge.
Die Funktionsweise des Verfahrens wird in den Fig. 1 und
2 dargestellt.
Die Fig. 1 und 2 stellen Schemazeichnungen der Anlage
dar.
Gemäß Fig. 1 wird in dem Bioreaktor 2 die im Laboratorium
zusammengestellte nitrifizierende Mischkultur vorgelegt und
über den Zulauf 8 mit dem NH4-N-haltigen Nährsubstrat be
schickt, wobei die nitrifizierende Mischkultur gezüchtet und
über die Leitung 10 in das Belebungsbecken 1 gefördert wird.
In dem Bioreaktor 3 wird die im Laboratorium zusammenge
stellte denitrifizierende Mischkultur vorgelegt und über den
Zulauf 9 mit dem NO3-N-haltigen Nährsubstrat beschickt, wobei
die denitrifizierende Biomasse gezüchtet und über die Lei
tung 11 in das Belegungsbecken 1 gefördert wird.
Die Zufuhr des zu behandelnden, BSB5- und NH4-N sowie organi
schen N enthaltenden Abwassers in das Belebungsbecken 1
erfolgt über die Zulaufleitung 4. In dem Belebungsbecken
wird das Abwasser in Gegenwart von 0,8 bis 2,0 g/l nitrifi
zierender und denitrifizierender selektiver Mischkultur bei
Sauerstoffkonzentrationen zwischen 0,3 und 0,9 mg/l simultan
nitrifiziert und denitrifiziert. Aus dem Becken wird das
behandelte Abwasser über die Leitungen 5 in die Biomassen
abtrennstufe 1A gefördert, wo die Biomassensuspension in
eine "geklärte" flüssige Phase aufgetrennt wird, die über
Leitung 6 die Behandlungsanlage verläßt, sowie in eine
"eingedickte" an Belebtschlamm angereicherte Phase, die über
die Rücklaufleitung 7 in das Belebungsbecken 1 zurückgeführt
wird oder als Überschußschlamm aus der Anlage entfernt wird.
In Fig. 2 wird eine geringfügig geänderte Verfahrensvariante
dargestellt. Der Unterschied zum Verfahren nach Fig. 1
besteht darin, daß die im Bioreaktor 2 gezüchtete nitrifi
zierende Mischkultur in der Trennvorrichtung 2A von der
flüssigen NO3-N-haltigen flüssigen Phase abgetrennt und in
das Belebungbecken 1 dosiert wird, die NO3-N-haltige "Klar
phase" jedoch über Leitung 12 in den Bioreaktor 3 gefördert
wird, wo sie als Grundlage für die NO3-N-haltige Nährsubstanz
dient.
Als überraschend bei dem erfindungsgemäßen Verfahren hat
sich die Tatsache erwiesen, daß man einen nitrifizierenden
Belebtschlamm der obigen Zusammensetzung überhaupt bei so
hohen Umsätzen nitrifizieren kann, da die allgemeine Lehre
die Nitrifikation den Bakterien Nitrosomonas und Nitrobacter
zuschreibt. Bei der simultanen Nitrifikation und Denitrifi
kation mit selektierten nitrifizierenden und denitrifizie
renden Mischkulturen bei 0,3 bis 0,9 mg/l gelöstem Sauer
stoff hat sich als weiterhin überraschend erwiesen, daß
sowohl die nitrifizierenden Mikroorganismen in der Lage
sind, bei für sie so niedrigen O2-Konzentrationen zu nitrifi
zieren, die denitrifizierenden Mischkulturen jedoch bei für
sie so hohen O2-Konzentrationen zu denitrifizieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch mehrere
Vorteile gegenüber dem bisher Praktizierten aus. Sie weist
eine hohe Prozeßstabilität auf, benötigt keine komplizierte
Meß- und Regelungstechnik, sowie kompliziert verschaltete
Belebungsbecken mit belüfteten und anoxischen Zonen.
Der Prozeß läuft in einem Belebungsbecken ab, wobei die
Milieubedingungen überall verlgeichsweise gleich sind, die
Biomasse weist dabei hohe Bioaktivität sowie hohe Belast
barkeit und Leistungsfähigkeit, weiterhin kompakte Flocken
struktur mit guten Absetzeigenschaften auf.
Folgende Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung,
wobei das Vergleichsbeispiel den Stand der Technik dar
stellt, Beispiel 1 das erfindungsgemäße Verfahren darstellt,
Beispiel 2 jedoch das erfindungsgemäße Verfahren, gekenn
zeichnet durch die zusätzliche, vorteilhafte Anwendung der
Hefen Trichosporon.
Kommunalabwasser, das mit 230 mg/l CSB, 100 mg/l BSB5 und
32 mg/l Gesamtstickstoff (TKN = Total Kjedahl-Nitrogen)
belastet ist, wird in einer Versuchskläranlage, bestehend
aus einem 30 l fassenden belüfteten Belebungsteil und einem
15 l fassenden Nachklärer in Gegenwart von 4 g/l kommunalem
Belebtschlamm bei einer hydraulischen Verweilzeit von 8
Stunden unter aeroben Bedingungen bei 2 mg/l gelöstem Sauer
stoff behandelt. Das behandelte Abwasser enthält 86 mg/l
CSB, 11 mg/l BSB5 und 18 mg/l Gesamtstickstoff.
Das im Vergleichsbeispiel beschriebene Abwasser wird in der
ebenso dort beschriebenen Anlage bei gleicher Verweilzeit
behandelt, jedoch mit dem Unterschied, daß in der Anlage
alle 4 Stunden je eine bestimmte Menge an nitrifizierenden
und denitrifizierenden Mischkulturen in einer Menge von je
0,2 bis 0,5 g Biomasse pro Liter Nutzvolumen im Tag zugege
ben wird, so daß der Gehalt an Biomasse im Belebungsteil 1
bis 2 g/l beträgt. Der Schlammindex der Biomasse beträgt 70
bis 80 ml/g. Die nitrifizierende Biomasse beinhaltet folgen
de Gattungen:
Pseudomonas | |
40 Gew.-% | |
Flavobacterium | 20 Gew.-% |
Bacillus | 40 Gew.-% |
Die denitrifizierende Biomasse beinhaltet folgende Gattun
gen:
Pseudomonas | |
30 Gew.-% | |
Bacillus | 20 Gew.-% |
Corynebacterium | 10 Gew.-% |
Micrococcus | 40 Gew.-% |
Die Konzentration des gelösten Sauerstoffs wird zwischen 0,3
und 0,8 mg/l gehalten. Das behandelte Abwasser enthält 60
mg/l CSB, 9 mg/l BSB5 und 3 mg/l Gesamtstickstoff.
Der im Beispiel 1 beschriebene Versuch wird mit dem Unter
schied fortgeführt, daß unter Beinhaltung der Versuchsbedin
gungen zur nitrifizierenden Biomasse noch 0,05 bis 0,1 g pro
Liter Belebungsvolumen und Tag die Hefe Trichosporon fermen
tans zugegeben wird. Das behandelte Abwasser dieser Anlage
enthält nach 2 Tagen Adaptationszeit 50 mg/l CSB,
7 mg/l BSB5 und 3 mg/l Gesamtstickstoff, während der Schlamm
index der Biomasse 50 bis 60 ml/g beträgt.
Claims (25)
1. Verfahren zur simultanen Nitrifikation und Denitrifika
tion von Stickstoffverbindungen in Abwässern, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verfahrensschritte
BSB5-Oxidation, Nitrifikation und die anschließende Denitri
fikation in einem Belebungsbecken ablaufen, wobei die nitri
fizierenden und denitrifizierenden Mikroorganismen in exter
nen, getrennten Bioreaktoren als selektierte Mischkulturen
gezüchtet und kontinuierlich oder halbkontinuierlich in das
Belebungsbecken dosiert werden, wo die Belebtschlammtrocken
substanz bei 0,3 bis 3 g/l liegt, die NH4-N- sowie NO3-N-
Schlammbelastungen zwischen 0,15 und 0,65 (g NH4-N bzw.
NO3-N * g Schlamm-1 *Tag-1) liegen und die Konzentration des
gelösten Sauerstoffs 0,1 bis 1,0 mg/l beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß man mit Belebungsbecken arbeitet, wo
die Belebtschlammtrockensubstanz bei 0,4 bis 2,7 g/l liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man mit Belebungsbecken arbeitet, wo
die Belebtschlammtrockensubstanz bei 0,5 bis 2,5 g/l liegt.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man in einem
Belebungsbecken arbeitet, wo die NH4-N- sowie NO3-N-Schlamm
belastungen zwischen 0,2 und 0,6 (g NH4-N bzw. NO3-N * g
Schlamm-1 * Tag-1) liegen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man in einem Belebungsbecken arbei
tet, wo die NH4-N- sowie NO3-N-Schlammbelastungen zwischen
0,25 und 0,55 (g NH4-N bzw. NO3-N * g Schlamm-1 * Tag-1) lie
gen.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß man in einem Bele
bungsbecken arbeitet, wo die Konzentration des gelösten
Sauerstoffs 0,2 bis 0,9 mg/l beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß man in einem Belebungsbecken arbei
tet, wo die Konzentration des gelösten Sauerstoffs 0,3 bis
0,8 mg/l beträgt.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die nitrifizierende Bio
masse eine gezüchtete Mischkultur darstellt, bestehend aus
den Gattungen
- a) Pseudomonas, zu 30 bis 50 Gew.-%,
- b) Flavobacterium, zu 10 bis 30 Gew.-% und
- c) Bacillus, zu 30 bis 50 Gew.-%, wobei die Summe der Bestandteile jeweils 100 Gew-% ergibt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gehalt an Pseudomonas in der
nitrifizierenden Biomasse 35 bis 45 Gew.-% beträgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gehalt an Pseudomonas in der
nitrifizierenden Biomasse 38 bis 42 Gew.-% beträgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt an Flavobacte
rium in der nitrifizierenden Biomasse 15 bis 25 Gew.-% beträgt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gehalt an Flavobacterium in der
nitrifizierenden Biomasse 18 bis 23 Gew.-% beträgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt an Bacillus in
der nitrifizierenden Biomasse 35 bis 45 Gew.-% beträgt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gehalt an Bacillus in der nitrifi
zierenden Biomasse 38 bis 42 Gew.-% beträgt.
15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die denitrifizie
rende Biomasse aus den Gattungen
- a) Pseudomonas zu 20 bis 40 Gew.-%,
- b) Bacillus zu 10 bis 30 Gew.-%,
- c) Corynebacterium zu 5 bis 20 Gew.-% und
- d) Micrococcus zu 30 bis 50 Gew.-% besteht, wobei die Summe der Bestandteile jeweils 100 Gew.-% ergibt.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gehalt an Pseudomonas in der
denitrifizierenden Biomasse 25 bis 35 Gew.-% beträgt.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gehalt an Pseudomonas in der
denitrifizierenden Biomasse 28 bis 32 Gew.-% beträgt.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt an Bacillus in
der denitrifizierenden Biomasse 15 bis 25 Gew.-% beträgt.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gehalt an Bacillus in der deni
trifizierenden Biomasse 18 bis 22 Gew.-% beträgt.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt an Corynebac
terium in der denitrifizierenden Biomasse 7 bis 15 Gew.-%
beträgt.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gehalt an Corynebacterium in der
denitrifizierenden Biomasse 8 bis 12 Gew.-% beträgt.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt an Micrococcus
in der denitrifizierenden Biomasse 35 bis 45 Gew.-% beträgt.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gehalt an Micrococcus in der
denitrifizierenden Biomasse 38 bis 42 Gew.-% beträgt.
24. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die nitrifizieren
de und denitrifizierende Biomasse, auf die Gesamtmenge
bezogen, zusätzlich noch 5 bis 10 Gew.-% der Hefengattung
Trichosporon enthält.
25. Anwendung der Hefengattung Trichosporon als biologisches
Hilfsmittel zur Ausbildung kompakter Flocken bei aeroben und
anaeroben Mikroorganismen.
Priority Applications (2)
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DE19924208698 DE4208698C2 (de) | 1992-03-18 | 1992-03-18 | Verfahren zur simultanen biologischen Stickstoffelimination |
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DE4208698C2 DE4208698C2 (de) | 1995-10-12 |
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1993
- 1993-03-18 EP EP93104483A patent/EP0562466A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3241348A1 (de) * | 1981-11-09 | 1983-05-19 | Shinryo Air Conditioning Co., Ltd., Tokyo | Belebtschlammverfahren zur abwasserbehandlung |
Non-Patent Citations (6)
Title |
---|
DE-Buch: Umweltschutz Entsorgungstechnik, Herausgeber: Prof. K. Sattler, Vogel-Buchverlag Würzburg, S. 216-218 * |
DE-Z.: gwf-wasser/abwasser 124(1983), H. 10, 484-487 * |
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ROBERTSON, L.A.et.al.: Appl. Environ. Microbiol., 54(11)1988, 2812-8 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4208698C2 (de) | 1995-10-12 |
EP0562466A1 (de) | 1993-09-29 |
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