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Die Erfindung betrifft eine Anlage und sowie ein Verfahren zur biologischen Entfernung sowohl von Stickstoff als auch von Phosphor aus Ab- und Klärwassern und insbesondere betrifft die Erfindung eine Anlage sowie ein Verfahren, durch das nicht nur organische Stoffe, sondern auch Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und dergleichen durch Modifizierung des herkömmlichen nur zur Phosphat-Entfernung eingesetzten Phostrip-Verfahrens, und Heranziehung dieses modifizierten Verfahrens zum biologischen Ab- und Klärwasseraufbereitungsprozess entfernt werden können.
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Im allgemeinen werden organische Ab- und Klärwasser in einem zweiten Behandlungsverfahren nach Art eines herkömmlichen Belebtschlammverfahrens behandelt, wobei die organischen Verunreinigungen aus den Ab- und Klärwassern entfernt werden. Da bei dieser Nachbehandlung jedoch Nährstoffe wie Stickstoff- und Phosphorverbindungen nicht in ausreichenden Mengen entfernt werden, weist das aus Kläranlagen stammende, so behandelte Abwasser eine hohe Konzentration dieser Nährstoffe auf. Dies kann insbesondere bei Einleitung in Gewässer mit niedriger Fließgeschwindigkeit zur Ansammlung dieser Nährstoffe und daraus folgend zur Überdüngung, die ein ernsthaftes ökologisches Problem darstellt, führen.
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Für die Entfernung von Stickstoff in herkömmlichen Abwasserreinigungsanlagen wurden verschiedene physikalischchemische Verfahren vorgeschlagen, wie beispielsweise das Luft-Stripping-Verfahren, bei dem vorhandene Ammonium-Ionen (NH4 +) durch pH-Wert Änderung als Ammoniak (NH3) aus dem Abwasser ausgetrieben werden, Ionenaustauschverfahren, bei denen Ammonium-Ionen selektiv durch Zeolithe ersetzt werden, oder das Chlor-Injektionsverfahren. Zur Entfernung von im Abwasser gelösten Phosphats wurde vorgeschlagen, dieses in einem Absetzbehälter durch Zugabe von Kalk, Aluminiumsulfat oder dergleichen in die jeweilige schwerlösliche Verbindung zu überführen und auszufällen. Nachteilig bei diesen physikalischchemischen Verfahren sind die hohen Kosten, die für Unterhalt und Betrieb der Anlagen aufgewendet werden müssen. Aus diesem Grund ist in der Zwischenzeit die kostengünstigere biologische Abwasserreinigung zur Entfernung von Stickstoff- und Phosphatverbindungen aufgegriffen worden.
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Zur Eliminierung von Stickstoff werden unter Gegenwart des dafür notwendigen Sauerstoffs durch geeignete Mikroorganismen zunächst Ammonium-Ionen zu Nitrit (NO2 –)oder Nitrat (NO3 –) oxidiert, das anschließend unter anaeroben Bedingungen ebenfalls durch Mikroorganismen durch Reduktion in elementaren, gasförmigen Stickstoff (N2) umgewandelt und somit aus dem Abwasser entfernt wird. Für diesen zweiten Reaktionsschritt ist weiterhin die Anwesenheit einer Kohlenstoffquelle erforderlich, was üblicherweise durch die Zugabe von organischen Substanzen wie z. B. Methanol sichergestellt wird. Da jedoch dadurch die Betriebskasten ebenfalls sehr hoch sind, ist ein billigeres Verfahren entwickelt worden, das auf als Verunreinigung im Abwasser bereits enthaltenes organisches Material anstelle von Methanol als Kohlenstoffquelle zurückgreift.
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Nachfolgend wird das Prinzip der Phosphorentfernung in einem anaeroben-aeroben Prozeß, der den wesentlichen Schritt bei der biologischen Entfernung von Phosphor darstellt, erläutert.
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In einem anaeroben Reaktor nehmen die Mikroorganismen, die für die Entfernung des Phosphors verantwortlich sind, organisches Material aus dem Abwasser auf und speichern es in Form von PHB (Polyhydroxybuttersäure). Die dafür benötigte Energie wird von den Zellen durch Hydrolyse von ATP gewonnen. Das bei diesem Prozeß durch die Hydrolyse von ATP entstandene Orthophosphat (PO4 3–-P) wird aus den Zellen ausgeschleust. Anschließend oxidieren in einem aeroben Tank die Mikroorganismen das in den Zeilen gespeicherte PHB, wobei die Zellen eine weitaus größere Menge an Phosphor aufnehmen als die, die sie vorher im anaeroben Reaktor freigesetzt haben. Im biologischen Nachbehandlungsverfahren wird der Phosphor in stöchiometrischen Mengen aufgenommen, wobei die in den Zellen enthaltene Menge 1,5–2% der Trockenmasse der Zellen entspricht. Dagegen wird im aeroben Schritt, der sich dem anaeroben Schritt des anaerobenaeroben Prozesses anschließt, eine Menge an Phosphor von 4–8% des Zelltrockenmasse aufgenommen, die demnach mit der 2–4-fachen Menge weitaus höher ist als die im herkömmlichen biologischen Nachbehandlungsverfahren gespeicherte stöchiometrische Menge.
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Von den verschiedenen vorgeschlagenen und in der Praxis angewandten Verfahren, die auf dem oben erklärten Prinzip der biologischen Entfernung von Phosphor und Stickstoff beruhen, wird insbesondere das Phostrip-Verfahren als ein Verfahren angesehen, das einen ausgezeichneten Wirkungsgrad bei der Entfernung von Phosphor aufweist.
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Beim Phostrip-Verfahren wird organische Material aus dem einfließenden Abwasser in einem Belebungsreaktor entfernt. Anschließend wird ein Teil des Belebtschlammes, der aus einem zweiten Absetzbehälter in den Belebungsreaktor zurückgeführt wird, in einen als Verdickungsbehälter ausgelegten Phosphat-Abscheider überführt und verweilt in diesem unter Einfluß der Schwerkraft für längere Zeit. Während dieser Zeit wird im Phosphat-Abscheider das durch Zellzersetzung der Mikroorganismen entstandene organische Material als das zur Freisetzung des Phosphats aus dem Belebtschlamm erforderliche organische Material benutzt. Der phosphorarme belebte Schlamm, dessen Phosphor im Phosphat-Abscheider freigesetzt worden ist, wird aus diesem ausgeschleust und in den Belebungsreaktor zurückgeführt, wo er eine große Menge an Phosphor aufnehmen kann. Aus dem phosphatreichen Überstand wird der Phosphor durch chemische Behandlung entfernt.
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Werden jedoch im oben beschriebenen Phostrip-Verfahren, im Hinblick auf die Entfernung sowohl von Phosphor als auch von Stickstoff, die Betriebsbedingungen im Belebungsreaktor so gewählt, daß nicht nur organisches Material, sondern auch der Stickstoff oxidiert wird, wird das organische Material, das für die Freisetzung des Phosphats benötigt wird, vom Nitrat aufgebraucht, das im Belebtschlamm enthalten ist, der vom zweiten Absetztank in den Phosphatabscheider zurückgeführt wird. Dadurch wird die Freisetzung von Phosphat im Phosphatabscheider vermindert, wodurch der Wirkungsgrad der Entfernung von Phosphat im oben genannten Phostrip-Verfahren abnimmt.
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Um das oben beschriebene Problem zu lösen, wurde zur gleichzeitigen Entfernung von Stickstoff und Phosphor ein modifiziertes Phostrip-Verfahren vorgeschlagen. Dieses kann den Eintrag von Nitrat-Stickstoff in den Phosphatabscheider vermindern, indem nur organisches Material im Belebungssreaktor entfernt und eine Nitrifikations- und Denitrifikationseinheit nach dem zweiten Absetztank hinzugefügt wird, oder, indem der Denitrifikationsreaktor zwischen dem zweiten Absetzbehälter und dem Phosphatabscheider angeordnet wird.
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Jedoch verursacht die erste Methode zusätzliche Kosten für die Nitrifikations- und Denitrifikationsanlage, die dem zweiten Absetztank nachgeschaltet ist. Zudem muß eine organische Kohlenstoffquelle wie Methanol dem Denitrifikationsreaktor zugesetzt werden, da das aufbereitete Wasser, das durch den zweiten Absetztank geleitet wird, eine niedrige Konzentration an organischen Materialien im Vergleich zum einfließenden Ab- und Klärwasser hat. Das zweite Verfahren weist niedrigere Konstruktionskosten auf, da es lediglich einen Denitrifikationsreaktor zwischen dem zweiten Absetzbehälter und dem Phosphatabscheider erfordert. Jedoch steigt die Verweilzeit auf mindestens 8 Stunden an und die Durchflußrate vom zweiten Absetztank zum Denitrifikationsreaktor beträgt nur ungefähr 30%, wodurch der Wirkungsgrad für die Entfernung von Stickstoff vermindert wird.
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Zum Beispiel beschreibt
DE 43 31 927 ein Verfahren zur biochemischen Entfernung von Stickstoff und Phosphor aus Abwasser. Hierbei wird in der ersten Trennstufe anstatt eines Absetzbeckens eine Flotationsstufe verwendet. Zudem wird lediglich der Belebtschlamm in das System zurückgeführt, wohingegen der Überstand aus dem Phosphatabscheider aus dem System entfernt wird. Dadurch entstehen zusätzliche hohe Kosten.
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Die
DE 42 39 184 wiederum beschreibt ein Verfahren und eine Anlage zur biologischen Eliminierung von Phosphat aus Abwasser. Lediglich der Schlamm aus dem Phosphatabscheider wird wieder in das System zurückgeführt. Die Entfernung stickstoffhaltiger Verbindungen ist in
DE 42 39 184 nicht möglich.
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Demzufolge widmet sich die vorliegende Erfindung der Lösung der oben beschriebenen Probleme, und es ist das vorrangige Ziel dieser Erfindung, eine Anlage zur Abwasseraufbereitung bereitzustellen, die die im Stand der Technik bekannten Nachteile vermeidet.
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Überraschenderweise können die im Stand der Technik bekannten Nachteile dadurch überwunden werden, daß eine Anlage vorgesehen wird, bei der lediglich ein Denitrifikationsreaktor einem Belebungsreaktor vorgeschaltet ist, anschließend der mit Abwasser vermischte Belebtschlamm (mixed liquor suspended sludge, MLSS-Schlamm) nitrifiziert wird und so zu einer hohen Konzentration an Nitrat-Stickstoff im Belebungsreaktor führt. Anschließend wird der nitrifizierte MLSS-Schlamm in den Denitrifikationsreaktor zurückgeführt und der Nitrat-Stickstoff, der in dem MLSS-Schlamm enthalten ist, wird im Denitrifikationsreaktor unter Verwendung des gesamten organischen Materials, das in hoher Konzentration im einströmenden Abwasser vorhanden ist, als Kohlenstoffquelle entfernt. Dadurch wird der Wirkungsgrad des gesamten Systems für die Entfernung von Stickstoff verbessert. Da demzufolge die Konzentration des in den Phosphatabscheider einfließenden, Nitrat-Stickstoffes minimiert wird, kann zudem ein höherer Wirkungsgrad bei der Entfernung von Phosphor im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren erzielt werden.
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Entsprechend betrifft die vorliegende Erfindung auf Basis des verbesserten Phostrip-Prozesses eine Anlage zur biologischen Entfernung von Phosphor und Stickstoff, umfassend:
einen Denitrifikationsreaktor (2) zum Mischen von Ab- und Schmutzwasser (1), dass aus einem ersten Absetzbehälter, der mit dem Denitrifikationsreaktor (2) verbunden ist, einfließt, mit zurückgeführtem Belebtschlamm, um einen mit Abwasser vermischten Belebtschlamm zu bilden, zum Reduzieren des mit Abwasser vermischten Belebtschlammes in Stickstoffgas unter Verwendung des organischen Materials im einfließenden Abwasser (1), und zum anschließenden Ausgasen des Gases aus dem Denitrifikationsreaktor (2) in die Atmosphäre;
einen Belüftungsreaktor (4), der mit dem Denitrifikationsreaktor (2) verbunden ist, zur Aufnahme des mit Abwasser vermischten Belebtschlammes, der aus dem Denitrifikationsreaktor (2) ausgetragen wird, und zur Zurückführung des mit Abwasser vermischten Belebtschlammes, der eine hohe Konzentration an Nitrat-Stickstoff aufweist, in den Denitrifikationsreaktor (2), der mit dem Belüftungsreaktor (4) verbunden ist;
einen zweiten Absetzbehälter (7), der mit dem Belüftungsreaktor (4) verbunden ist, zur Aufnahme des aus dem Belüftungsreaktor (4) ausgetragenen und mit Abwasser vermischten Belebtschlammes, zur Präzipitation des darin enthaltenen Belebtschlammes im zweiten Absetzbehälter (7) und zur Rückführung einer vorher festgelegten Menge an Belebtschlamm in den Denitrifikationsreaktor (2), der mit dem zweiten Absetzbehälter verbunden ist, und einen Phosphatabscheider (11), der ebenfalls mit dem zweiten Absetzbehälter (7) verbunden ist, und
einen Phosphatabscheider (11) zur Aufnahme und zur Trennung des Belebtschlammes, der eine niedrige Konzentration an Nitrat-Stickstoff aufweist und aus dem zweiten Absetzbehälter (7), der mit dem Phosphatabscheider (11) verbunden ist, zurückgeführt wird, durch den Einfluss der Schwerkraft in ein Fest-Flüssig-System und zur anschließenden Rückführung des Belebtschlammes und des Überstandes des Phosphatabscheiders (11) zum Belüftungsreaktor (4), der mit dem Phosphatabscheider (11) verbunden ist.
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Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung auf Basis des verbesserten Phostrip-Verfahrens ein Verfahren zur kombinierten biologischen Entfernung von Phosphor und Stickstoff, umfassend: einen ersten Mischschritt, bei dem im Denitrifikationsreaktor aus dem Belüftungsreaktor zurückgeführter belebter Schlamm mit aus einem ersten Absetzbehälter eingebrachten Abwasser vermischt und anschließend der vermischte Belebtschlamm in einen Belüftungsreaktor eingetragen wird; einen zweiten Schritt, bei dem im Belüftungsreaktor das eingebrachte organische Material entfernt und der eingebrachte nach Kjeldahl bestimmbare Stickstoff (TKN) nitrifiziert wird, und anschließend der nitrifizierte Belebtschlamm in den Denitrifikationsreaktor zurückgeführt wird; einen dritten Schritt, bei dem im Denitrifikationsreaktor der Nitrat-Stickstoff aus dem nitrifizierten Belebtschlamm unter Verbrauch des gesamten organischen Materials entfernt wird, wodurch der Wirkungsgrad des gesamten Verfahrens zur Entfernung von Stickstoff erhöht wird; einen vierten Schritt, bei dem die Mikroorganismen, die im Belüftungsreaktor gewachsen sind, in einem zweiten Absetzbehälter präzipitiert und in ein Fest-Flüssig-System aufgetrennt werden und anschließend eine gewisse Menge des Belebtschlamms in den Phosphatabscheider und den Denitrifikationsreaktor eingetragen wird; einen fünften Schritt, bei dem der Belebtschlamm, der im Phosphatabscheider gelagert ist, in ein Fest-Flüssig-System aufgetrennt und ein anaerober Zustand erzeugt wird, und anschließend sowohl der phosphatarme Belebtschlamm als auch der phosphatreiche Überstand dem Belüftungsreaktor, der sich im aeroben Zustand befindet, zugeführt wird; und einen sechsten Schritt, bei dem der Phosphor aus dem zurückgeführten Belebtschlamm aus dem Phosphatabscheider dadurch entfernt wird, daß man die Mikroorganismen den Phosphor ausreichend im Belüftungsreaktor aufnehmen läßt.
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1 zeigt eine schematische Zeichnung gemäß der in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Anlage zur biologischen Entfernung von Stickstoff und Phosphor.
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Die Anlage und das Verfahren zur biologischen Entfernung gemäß der folgenden Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme auf 1 erklärt.
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Wie in 1 gezeigt, besteht die Anlage gemäß der vorliegenden Erfindung aus einem Denitrifikationsreaktor (2), der mit Abwasser (1) eines ersten Absetzbehälters gespeist wird und in dem der MLSS-Schlamm, der während der Zirkulation in einem Belüftungsreaktor (4) eine hohe Konzentration an Nitrat-Stickstoff aufweist und aus diesem Belüftungsreaktor (4) zurückgeführt wird, unter Verwendung des organischen Materials des zugeführten Abwassers in gasförmigen Stickstoff reduziert wird, der in die Atmosphäre ausgegast wird; aus einem Belüftungsreaktor (4), der den aus dem Denitrifikationsreaktor (2) abgegebene MLSS-Schlamm (3) aufnimmt und den MLSS-Schlamm (5), nachdem er im Belüftungsreaktor eine hohe Konzentration an Nitrat-Stickstoff erlangt hat, in den Denitrifikationstank (2) zurückführt; aus einem zweiten Absetztank (7), in dem das aus dem Belebungsreaktor (4) ausgetragene Abwasser (6) aufgenommen und der darin enthaltene Belebtschlamm sedimentiert wird, und aus dem anschließend eine vorher festgelegte Menge an Belebtschlamm zum Denitrifikationsreaktor (2) und dem Phosphatabscheider (11) zurückgeführt wird; aus einem Phosphatabscheider (11), der den Belebtschlamm, der aus dem zweiten Absetzbehälter abgegeben wird (9) und der eine niedrige Konzentration an Nitrat-Stickstoff aufweist, aufnimmt, in ein Flüssig-Fest-System unter Einfluß der Schwerkraft auftrennt, und anschließend den Belebtschlamm (13) sowie den Überstand (12) zu dem Belüftungsreaktor (4) zurückführt.
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Der Denitrifikationsreaktor (2) ist mit einem Rührer (2a) ausgestattet, um das einfließende Abwasser (1) und den aus dem Belüftungsreaktor (4) und dem zweiten Absetzbehälter (7) zurückgeführten Belebtschlamm (5) und (10) gleichförmig zu vermischen. Der Denitrifikationsreaktor (2) ist zur Erhöhung des Wirkungsgrad der Stickstoffentfernung des gesamten Verfahrens als anaerober Reaktor ausgelegt, wobei das gesamte organische Material des Abwassers, das aus dem Absetzbehälter (1) abgegeben wird, ausschließlich bei diesem Prozeß entfernt wird.
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In Übereinstimmung mit dem Verfahren, wie es in 1 gezeigt wird, wird der Betrieb der vorliegenden Erfindung detailliert im folgenden erläutert.
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Im Denitrifikationsreaktor (2) wird einfließendes Abwasser (1) eines ersten Absetzbehälters (nicht gezeigt) mit Belebtschlamm (10), der aus dem zweiten Absetzbehälter (7) zurückgeführt wurde, sowie mit Belebtschlamm (5), der aus einem Belüftungsreaktor (4) zurückgeführt worden ist und eine hohe Konzentration an Nitrat-Stickstoff aufweist, gemischt. Im Denitrifikationsreaktor wird der Nitrat-Stickstoff des zuletztgenannten Belebtschlamms (5) unter Verbrauch des gesamten organischen Materials des aus dem ersten Absetzbehälter einfließenden Abwassers (1) in Stickstoffgas reduziert, das in die Atmosphäre ausgegast wird.
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Zwischen der Arbeitsweise des Denitrifikationsreaktors (2) der vorliegenden Erfindung und der Stickstoff-Entfernungseinheit des konventionellen modifizierten Phostrip-Verfahrens bestehen einige Unterschiede. Im konventionellen modifizierten Phostrip-Verfahren ist der Wirkungsgrad der Entfernung von Stickstoff verringert, da die Stickstoff-Entfernungseinheit nach dem zweiten Absetzbehälter angeordnet ist, und als Kohlenstoffquelle auf das im bereits behandelten Abwasser abgereicherte organische Material zurückgegriffen wird. Dadurch wird der Wirkungsgrad des gesamten Systems bei der Stickstentfernung erniedrigt und das in den Phosphatabscheider fließende Gemisch enthält einen hohen Anteil an Nitrat-Stickstoff. Demzufolge gestaltet sich die Freisetzung von Phosphat im Phosphatabscheider schwierig. Dagegen wird in der vorliegenden Erfindung der Wirkungsgrad der Stickstoffentfernung des gesamten Systems dadurch verbessert, daß das gesamte organische Material des einfließenden Abwassers im Denitrifizierungsprozeß im Denitrifikationsreaktor (2), der vor dem Belebungsreaktor (4) angeordnet ist, verbraucht wird. Da die größte Menge des einfließenden organischen Materials im Denitrifikationsreaktor (2) verbraucht wird, wird im Belüftungsreaktor (4) ein hoher Wirkungsgrad bei der Entfernung von Stickstoff erreicht, obwohl die hydraulische Verweilzeit (HRT) im Belüftungsreaktor gering ist. Die hydraulische Verweilzeit im Denitrifikationsreaktor (2) liegt in Abhängigkeit von der aus dem ersten Absetzbehälter einströmenden Abwassermenge bevorzugterweise im Bereich von 1–2 Stunden. Weiterhin ist der Denitrifikationsreaktor (2) mit einem Rührer (2a) ausgestattet, um eine gleichmäßige Durchmischung von einfließendem Abwasser und zurückgeführtem Belebtschlamm zu erreichen.
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Wie oben beschrieben, unterscheidet sich die Denitrifikationseinheit der vorliegenden Erfindung in einigen Merkmalen von der des konventionellen Phostrip-Prozesses. Der Belebtschlamm, der durch den Denitrifikationsreaktor (2) geleitet wurde, enthält, sowie den phosphorarmen Belebtschlamm, nachdem aus diesem im Phosphatabscheider (11) der Phosphor freigesetzt worden ist. Im Belüftungsreaktor (4) erfolgt neben der Oxidation des organischen Materials des einfließenden Abwassers, das den Denitrifikationsreaktor passiert hat, die Oxidation des darin enthaltenen Ammonium-Stickstoffs zu Nitrat-Stickstoff. Ein großer Teil des darin enthaltenen Phosphors wird entfernt, indem er durch die Mikroorganismen aufgenommen wird. Bevorzugte Bedingungen für das Wachstum der nitrifizierenden Mikroorganismen werden durch eine Zufuhr von organischem Material im Bereich von 0,1 kg BOD/kg·MLVSS·d – 0,3 kg BOD/kg MLVSS·d in den Belüftungsreaktor und bei einer hydraulischen Verweilzeit von ca. 4 Stunden erreicht.
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Der vermischte Belebtschlamm, der im Belüftungsreaktor (4) zu einer hohen Konzentration an Nitrat-Stickstoff nitrifiziert wird, wird zum Denitrifikationsreaktor (2) zurückgeführt und dort denitrifiziert, und fließt anschließend erneut zurück in den Belüftungsreaktor (4).
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Die Menge an Belebtschlamm, der aus dem Belüftungsreaktor (4) in den Denitrifikationsreaktor (2) zurückgeführt wird, wurde als das 1- bis 4-fache der Menge an zugeführtem Abwasser bestimmt. Die Menge an dem Denitrifikationsreaktor (2) zugeführtem Nitrat-Stickstoff entspricht dabei vorzugsweise ca. 1/4 des chemischen Sauerstoffbedarfs (COD) des einfließenden Abwassers.
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Die Mikroorganismen, die im Belüftungsreaktor (4) gewachsen sind, werden im zweiten Absetzbehälter (7) in ein Fest-Flüssig-Sytem aufgetrennt und präzipitiert. Anschließend werden ca. 50% (10) des präzipitierten Belebtschlammes zum Denitrifikationsreaktor (2) und ca. 10–15% (9) des (10) des präzipitierten Belebtschlammes zum Denitrifikationsreaktor (2) und ca. 10–15% (9) des präzipitierten Belebtschlammes zum Phosphatabscheider (11) zurückgeführt.
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Der Belebtschlamm (9) des zweiten Absetzbehälters (7) wird in eine feste und eine flüssige Phase im Phosphatabscheider (11) unter Einfluß der Schwerkraft getrennt. Unter Ausbildung der anaeroben Bedingung des Phosphatabscheiders wird der Phosphor aus der Schlammschicht freigesetzt. Nach der Freisetzung des Phosphors wird der nun phosphorarme Belebtschlamm zum Belüftungsreaktor (4) zurückgeführt, damit unter dessen aeroben Bedingungen die Mikroorganismen viel Phosphor aufnehmen. Im herkömmlichen Phostrip-Prozeß wurde der Überstand (12) des Phosphatabscheiders, der einen hohen Gehalt an Phosphor aufweist, nach der chemischen Entfernung des Phosphors verworfen. In der vorliegenden Erfindung hingegen wird das meiste des Überstandes zum Belüftungsreaktor (4) zurückgeführt, da kein Einfluß durch Nitrat-Stickstoff auf die Freisetzung von Phosphor gegeben ist. Am geeignetsten für die gleichmäßige Freisetzung des Phosphors hat sich eine Verweilzeit des Belebtschlammes von ca. 8–12 Stunden erwiesen. Dabei wird das organische Material, das durch die Zellzersetzung entstanden ist, als Kohlenstoffquelle eingesetzt. Die Flußrate des aus dem zweiten Absetzbehälters (7) in den Phosphatabscheider (11) zurückgeführten Belebtschlammes beträgt ca. 10–15% der Floßrate des zugeführten Abwassers (1). Die vom Phosphatabscheider an den Belüftungsreaktor (4) zugeführte Menge beträgt ca. 50% der zum Phosphatabscheider zugeführten Menge. Die Menge des Überstandes (12) beträgt ca. 50% der zum Phosphatabscheider zugeführten Flußrate. Im herkömmlichen Phostrip-Verfahren und im modifizierten Phostrip-Verfahren werden üblicherweise bis zu 30% der zum Belüftungsreaktor zugeführten Menge aus dem zweiten Absetzbehälter (7) in den Phosphatabscheider (11) Stickstoff, der im Belebungsreaktor (4) erzeugt worden ist, im Denitrifikationsreaktor (2) unter Verbrauch des im einfließenden Abwasser enthaltenen organischen Materials behandelt, kann aufgrund der verbesserten Stickstoffentfernung eine Menge von 10–15% der einfließenden Abwassermenge vom zweiten Absetzreaktor in den Phosphatabscheider zurückgeführt werden.
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Im folgenden Beispiel für diese Ausführungsform wurde häusliches Schmutz- und Abwasser als zugeführtes Wasser verwendet. Der Versuch wurde über einen Zeitraum von 6 Monaten durchgeführt, wobei bei konstanter Phosphor- und Stickstoffkonzentration lediglich die Konzentration des einfließenden organischen Materials verändert wurde. Die Zusammensetzung und Beschaffenheit des einfließenden Abwassers unter den jeweiligen Zuständen sind in Tabelle 1 gezeigt. Die Versuche wurden in einer Pilotanlage mit einer Kapazität zur Abwasserbehandlung von 20 m
3/Tag durchgeführt. Tab. 1
| COD | BOD | SS | TKN | NH3-N | NO3-N | T-N | T-P | Monate |
Zustand I | 360 | 180 | 150 | 37 | 24 | 0,1 | 37,1 | 5,0 | 2 |
Zustand II | 250 | 125 | 145 | 35 | 26 | 0,5 | 35,5 | 5,0 | 2 |
Zustand III | 150 | 75 | 100 | 35 | 24 | 0,4 | 35,4 | 5,0 | 2 |
(Einheit: mg/l)
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In Tabelle 1 bezeichnen COD und BOD den chemischen bzw. biochemischen Sauerstoffbedarf, SS bezeichnet die Menge der vorhandenen Schwebstoffe und NH3-N und NO3-N (NOx-N) bezeichnet den Ammoniak- bzw. Nitrat-Stickstoff. TN und TP bezeichnen die Gesamtmenge an Stickstoff bzw. Phosphor. TKN bezeichnet den gesamten, nach Kjeldahl bestimmbaren Stickstoff.
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Das einfließende Abwasser wurde durch Leitungswasser verdünnt, wodurch die Konzentration des organischen Materials und somit zugleich der chemische (COD) und biochemische Sauerstoffbedarf (BOD), der die Qualität des Abwassers kennzeichnet, in der Abwasseraufbereitungsanlage erniedrigt wurde. Die Konzentration an Phosphor (TP) und Ammoniak-Stickstoff (NH3-N) wurde dabei durch die Zugabe von Phosphor- bzw. Harnstoffdünger konstant gehalten. Der Versuchsaufbau umfaßte den Denitrifikationsreaktor (2), den Belüftungsreaktor (4), den zweiten Absetzbehälter (7) sowie den Phosphatabscheider (11), die alle aus Eisenblechen mit einer Wandstärke von 3,2 mm hergestellt worden waren.
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Die Größe des Denitrifikationsreaktors (2) betrug ca. 1,7 m3, die Verweilzeit betrug abhängig von der Menge an einfließendem Abwasser ca. 2 Stunden. Der im Denitrifikationsreaktor eingebaute Rührer wurde mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 90 Umdrehungen pro Minute betrieben, um eine gleichförmige Durchmischung des Belebtschlammes (5), der aus dem Belüftungsreaktor,(4) zurückgeführt wurde, und des Belebtschlammes (10), der aus dem zweiten Absetzbehälter zurückgeführt wurde, zu erreichen. Der Belüftungsreaktor (4) wies ein Fassungsvermögen von ca. 3,4 m3 auf und war durch drei Trennwände in vier Reaktionskammern unterteilt. Um eine ausreichende Versorgung und Durchmischung des Belüftungsreaktors (4) mit Sauerstoff sicherzustellen, wurde durch ein Gebläse Luft mit einer Flußrate von 150 l/min zugeführt.
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Das Volumen des zweiten Absetzbehälters (
7) betrug ca. 3,3 m
3. Ein Teil des Belebtschlammes, der in diesem Absetzbehälter präzipitiert wurde, wurde direkt in den Denitrifikationsreaktor und der Rest des Belebtschlammes in den Phosphatabscheider gepumpt. Das Volumen des Phosphatabscheiders (
11) betrug 3,3 m
3. Sowohl der Belebtschlamm als auch der Überstand des Phosphatabscheiders wurden zum Zweck der Phosphoraufnahme in den Belüftungsreaktor (
4) zurückgeführt. Die in den einzelnen Reaktoren herrschenden Versuchsbedingungen sind nachfolgend in Tabelle 2 gezeigt. Tabelle 2
Komponente | Versuchsbedingungen |
Menge des zugeführten Abwassers (Q) | 20 m3/d |
Denitrifikationsreaktor | HRT: 2 h (abhängig von der Floßrate des zugeführten Abwassers) |
Belüftungsreaktor | HRT: 4 h
F/M-Verhältnis: 0,1–0,3 kg BOD/kg MLVSS·d
Konzentration an Mikroorganismen: 3000–4000 mg/l |
Phosphatabscheider | Verweilzeit des Belebtschlammes: 8–12 h
Konzentration an Mikroorganismen: 20000–25000 mg/l |
Menge an zurückgeführtem Belebtschlamm | Belüftungsreaktor -> Denitrifikationsreaktor: 4 Q
zweiter Absetzbehälter -> Denitrifikationsreaktor: 0,5 Q
zweiter Absetzbehälter -> Phosphatabscheider: 0,1–0,15 Q
Phosphatabscheider -> Belüftungsreaktor: 0,05–0,75Q |
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Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse für die Wasserqualität des aus dem zweiten Absetzbehälter ausströmenden Abwassers, das analysiert wird, nachdem der Versuch bei Einsatz von Abwasser mit einer Zusammensetzung gemäß Tabelle 1 unter den in Tabelle 2 gegebenen Bedingungen durchgeführt wurde. Tabelle 3
| COD | BOD | SS | TKN | NH3-N | NOx-N | T-N | T-P |
Zustand I | 15 | 6 | 4 | 1,5 | 0,5 | 5 | 5,5 | 0,1 |
Entfernungsrate (%) | 96 | 97 | 97 | 96 | 98 | - | 85 | 98 |
Zustand II | 10 | 6 | 5 | 1,0 | 0,5 | 7 | 7,5 | 0,3 |
Entfernungsrate (%) | 96 | 95 | 97 | 97 | 98 | - | 79 | 94 |
Zustand III | 10 | 5 | 3 | 1,0 | 0,5 | 13 | 13,5 | 1,5 |
Entfernungsrate (%) | 93 | 95 | 97 | 97 | 98 | - | 62 | 70 |
Einheit: (mg/l)
Gesamt-Stickstoff (T-N): | Gesamt Kjeldahl-Stickstoff (TKN) + Nitrit-Stickstoff (NOx-N) |
Gesamt-Phosphor (TP): | Phosphor in Schwebstoffen + löslicher Phosphor |
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Vergleichsexperiment 1
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Zum Vergleich mit dem in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Verfahren wurde vom Erfinder ein Versuch mit dem modifizierten Phostrip-Verfahren, das üblicherweise zur Entfernung von Phosphor eingesetzt wird, unter den experimentellen Bedingungen, wie sie in der Ausführungsform beschrieben sind, durchgeführt. Zu diesem Zweck wiesen der Belüftungsreaktor und der Phosphatabscheider dieselbe Größe wie in der Ausführungsform oben beschrieben auf. Der Denitrifikationsreaktor, für den eine Verweilzeit von 8 Stunden gewählt wurde, wurde zwischen dem zweiten Absetzbehälter und dem Phosphatreaktor angeordnet. Anschließend wurde das Vergleichsexperiment für dieselbe Zeitdauer und unter denselben experimentellen Bedingungen wie im oben beschriebenen Ausführungsbeispiel durchgeführt. Das Ergebnis dieses Experiments, die Wasserqualität des ausfließenden Abwassers nach Behandlung im Phostrip-Verfahren, ist in Tabelle 4 gezeigt. Wie aus Tabelle 4 ersichtlich, ist der Wirkungsgrad bei der Entfernung des organischen Materials wie der biochemische Sauerstoffbedarf (BOD), der chemische Sauerstoffbedarf (COD), die Menge an Schwebstoffen (SS) und dergleichen, der Wirkungsgrad bei der Nitrifizierung des gesamten, nach Kjeldahl bestimmbaren Stickstoffs (TKN) sowie des Ammoniak-Stickstoffs und dergleichen ähnlich wie in der vorliegenden Erfindung. Jedoch erreicht der Denitrifikationsreaktor aufgrund der Anordnung zwischen dem zweiten Absetzbehälter und dem Phosphatabscheider nicht den erforderlichen Wirkungsgrad für die Entfernung von Stickstoff, wie er für einen günstigen Betrieb des Verfahrens erforderlich ist. Aus diesem Grund ist der Wirkungsgrad bei der Entfernung von Stickstoff des gesamten Systems sehr niedrig. Weiterhin ist aufgrund des in den Phosphatabscheider einfließenden Nitrat-Stickstoffs die Phosphorentfernungsrate des Systems, verglichen mit der vorliegenden Erfindung, niedrig. Tabelle 4
| COD | BOD | SS | TKN | NH3-N | NOx-N | T-N | T-P |
Bedingung I | 16 | 5 | 5 | 1,0 | 0,5 | 23 | 24 | 3,2 |
Entfernungsrate (%) | 96 | 97 | 97 | 97 | 98 | - | 35 | 36 |
Zustand II | 10 | 5 | 8 | 1,0 | 0,5 | 20 | 21 | 3,0 |
Entfernungsrate (%) | 96 | 96 | 94 | 97 | 98 | - | 41 | 40 |
Einheit: (mg/l)
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Vergleichsexperiment 2
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Weiterhin hat der Erfinder ein Vergleichsexperiment unter den Bedingungen, wie sie für die Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beschrieben sind, mit dem A2/O-Verfahren, das ein Verfahren zur Entfernung von Stickstoff und Phosphor darstellt, durchgeführt. Für diesen Zweck wurde ein Belebungsreaktor und ein Denitrifikationsreaktor mit derselben Größe, wie in der Ausführungsform beschrieben, verwendet. Weiterhin wurde ein zusätzlicher anaerober Reaktor für die Freisetzung von Phosphor vor dem Denitrifikationsreaktor angeordnet. Der Versuch wurde anschließend unter den Bedingungen I und II der Ausführungsform gemäß der vorliegenden Erfindung, wie in Tabelle 1 gezeigt, durchgeführt.
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Das Ergebnis dieses Versuches, die Analyse der Wasserqualität des ausfließenden Abwassers nach Behandlung mit dem A
2/O-Prozeß, ist in Tabelle 5 gezeigt. Wie aus Tabelle 5 ersichtlich, variiert im Falle des A
2/O-Prozesses, verglichen mit der vorliegenden Erfindung, die Stickstoffentfernungsrate stark abhängig von der Konzentration des organischen Materials des einfließenden Abwassers. Im Gegensatz dazu sind in der vorliegenden Erfindung die Entfernungsraten sowohl für Phosphor als auch für Stickstoff stabil und höher als die des A
2/O-Verfahrens. Tabelle 5
| COD | BOD | SS | TKN | NH3-N | NOx-N | T-N | T-P |
Zustand I | 19 | 8 | 9 | 1,5 | 0,5 | 10 | 11,5 | 0,5 |
Entfernungsrate (%) | 95 | 96 | 97 | 96 | 98 | - | 69 | 90 |
Zustand II | 15 | 5 | 8 | 1,3 | 0,5 | 16 | 17,3 | 4,0 |
Entfernungsrate (%) | 94 | 96 | 94 | 97 | 98 | - | 51 | 20 |
Einheit: (mg/l)
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Wie der Vergleich des Wirkungsgrades zwischen dem herkömmlichen Phostrip-Verfahren und der vorliegenden Erfindung zeigt, ist im Falle des herkömmlichen Phostrip-Verfahrens die Stickstoffentfernungsrate niedrig, da der Stickstoffentfernungsprozeß dem zweiten Absetzschritt nachgeschaltet ist und unter Verwendung einer geringeren Menge des organischen Material, das nach der Oxidation im Belüftungsreaktor noch verblieben ist, als Kohlenstoffquelle durchgeführt wird. Dagegen wird im Falle der vorliegenden Erfindung der im Belüftungsreaktor nitrifizierte Nitrat-Stickstoff, wie in gezeigt, zum Denitrifikationsreaktor (2), der dem Belüftungsreaktor vorgeschaltet ist, zurückgeführt. Da der Nitrat-Stickstoff des Belebtschlammes (5), der eine hohe Konzentration an Nitrat-Stickstoff aufweist, unter Verwendung des gleichfalls in hoher Konzentration im einfließenden Abwasser enthaltenen organischen Material als Kohlenstoffquelle entfernt wird, erhöht sich der Wirkungsgrad der Stickstoffentfernung des ganzen Systems. Da das meiste des organischen Materials im Denitrifikationsreaktor (2) entfernt wird, kann das Volumen des Belebungsreaktors (4) im Vergleich zum konventionellen Verfahren reduziert werden. Da die Stickstoffentfernungsrate im Denitrifikationsreaktor (2) sehr hoch ist, ist die Konzentration an Nitrat-Stickstoff im Belebtschlamm (9), der aus dem zweiten Absetzbehälter in den Phosphatabscheider (11) fließt, sehr niedrig. Da demzufolge kein Einfluß von Nitrat-Stickstoff im Phosphat-Abscheider vorhanden ist, erfolgt als Ergebnis dessen die Freisetzung des Phosphors im Phosphatabscheider (11) problemlos, obwohl der Belebtschlamm direkt und ohne weitere zwischengeschaltete Stufe zur Stickstoffentfernung aus dem zweiten Absetzbehälter in den Phosphatabscheider zurückgeführt wird. Da weiterhin die Aufnahme des Phosphors im Belebungsreaktor (4) problemlos durchgeführt wird, ist der Wirkungsgrad bei der Entfernung von Phosphor stabil.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann, wie oben beschrieben, der Wirkungsgrad bei der Entfernung von Stickstoff des ganzen Systems verbessert werden, indem das gesamte organische Material des einfließenden Abwassers im Denitrifikationsprozeß des vor dem Belebungsreaktor angeordneten Dentrifikationsreaktors verbraucht wird. Da durch die Minimierung des einfließenden Nitrat-Stickstoffs im Phosphatabscheider die dortige Freisetzung des Phosphats problemlos erfolgt, ist der Wirkungsgrad sowohl der Phosphat- als auch der Stickstoffentfernung des vorliegenden Systems verglichen mit dem konventionellen Verfahren stark verbessert.
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Es sollte selbstverständlich sein, daß die vorliegende Erfindung nicht auf die hier beschriebene Ausführungsform, die als beste Ausführungsart angesehen wird, begrenzt ist, sondern wie in den beiliegenden Ansprüche definiert zu beschreiben ist.