DE4208526A1 - Gegen elektromagnetische Impulse geschütztes optisches Detektionssystem - Google Patents
Gegen elektromagnetische Impulse geschütztes optisches DetektionssystemInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Optoelektronik
und insbesondere auf den Schutz optoelektronischer Systeme
durch Verwenden eines optischen Detektionssystems, das gegen
elektromagnetische Impulse geschützt ist.
Auf dem Gebiet optoelektronischer Systeme sind die in den
Spektralbändern, die von Ultraviolett bis zum fernen Infrarot
reichen, verwendeten Photodetektoren allgemein von photovol
taischen Dioden oder von Schottky-Dioden gebildet, die Lese
schaltungen aus Silicium vom Typ MOSFET, C MOS, CCD usw. zu
geordnet sind. Diese Detektoren sind in der Brennebene opti
scher Systeme angeordnet, die im allgemeinen Fall nicht aus
einem elektrisch leitenden Material gebildet werden können
und die somit nicht ermöglichen, die elektromagnetische Ab
schirmung der Detektoren zu gewährleisten.
Bei Ereignissen wie dem Blitzschlag oder einer nuklearen
Explosion in großer oder niedriger Höhe bei an Bord von Flug
zeugen mitgeführten Ausrüstungen werden die elektronischen
Anlagen von einem elektromagnetischen Impuls (EMP) getroffen,
dessen elektrische Felder, die von optischen Strukturen kon
zentriert werden, mehrere hunderte Kilovolt pro Meter errei
chen können.
Außerdem beruht das Konzept der Höchstfrequenzwaffen auf der
Aussendung elektromagnetischer Impulse mit mehreren hundert
Kilovolt pro Meter bei Frequenzen von mehreren Gigahertz. In
diesem Rahmen ist die Abschirmung noch kritischer als bei
einem elektromagnetischen Impuls nuklearen Ursprungs, da die
Wellenlänge viel kleiner ist. Die zur Detektion verwendeten
Photodioden schlagen unter diesen Bedingungen bei empfangenen
Energiewerten unter 1 µJ/cm2 durch.
Auf dem Gebiet der elektromagnetischen Abschirmung ist es
bekannt, Abschirmungsgitter zu verwenden. Unter Berücksich
tigung der betrachteten Wellenlängen führt die Verwendung
eines einfachen Abschirmgitters an optischen Systemen zur
Verwirklichung richtiger tiefer Bienenwaben zum wirksamen Ab
schirmen des Photodetektors.
Eine solche Vorrichtung paßt jedoch nicht mit den Gesichts
feldern und optischen Öffnungen zusammen, die für solche
Systeme benötigt werden.
Mit Hilfe der Erfindung soll ein optisches Detektionssystem
geschaffen werden, das in wirksamer Weise gegen elektromagne
tische Impulse geschützt ist, ohne daß das Gesichtsfeld oder
die optische Öffnung des Systems gestört werden.
Zu diesem Zweck wird eine Abschirmung direkt am Fenster des
Detektors in Form einer Schicht eines dünnen Gases gebildet,
das normalerweise in dem Spektralband des Detektors durchläs
sig ist, mit dem Auftreten eines großen elektrischen Feldes
jedoch in einen ionisierten Zustand übergeht. Diese Schicht
wirkt somit wie eine Funkenstrecke mit einem sehr schnellen
Gas, und sie schließt die einfallende Welle kurz, so daß auf
diese Weise die Abschirmhülle geschlossen wird.
Nach der Erfindung ist ein gegen elektrische Impulse ge
schütztes optisches Detektionssystem mit einem Photodetektor,
der für den Bereich der zu erfassenden Wellenlängen empfind
lich ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Photodetektor in
einer Umhüllung untergebracht ist, die mit Ausnahme eines
Fensters, durch das die zu erfassende optische Strahlung auf
den Photodetektor übertragen wird, elektrisch kontinuierlich
ist, und daß das Fenster von zwei parallelen, im Abstand von
einander liegenden Platten gebildet ist, die für die zu er
fassende optische Strahlung durchlässig sind, wobei der von
den parallelen Flächen der im Abstand voneinander liegenden
Platten und vom Rand der leitenden Umhüllung, an dem die
Platten befestigt sind, begrenzte Raum von einem dünnen Gas
eingenommen wird, das für die zu erfassende optische Strah
lung im Normalbetrieb durchlässig ist und im Falle eines
elektromagnetischen Impulses ionisierbar ist, so daß auf die
se Weise eine elektrisch durchgehende Umhüllung um den Photo
detektor gebildet ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun unter Bezug
nahme auf die Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des gegen elektromagne
tische Impulse geschützten optischen Detektionskopfs
nach der Erfindung in einem Längsschnitt,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Ausführungsform der Platten
des das dünne Gas einschließenden Eintrittsfensters
und
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines gegen elektroma
gnetische Impulse geschützten Detektionssystems nach
der Erfindung.
Die anschließende Beschreibung nimmt auf eine Anwendung bei
einem Infrarot-Photodetektor Bezug, jedoch kann das gleiche
System auch bei einem anderen Photodetektor angewendet wer
den, sogar dann, wenn sich die Gehäuseform oder der im Inne
ren herrschende Druck ändern.
Wie Fig. 1 zeigt, enthält der optische Detektionskopf einen
Infrarot-Photodetektor 1, der in einem Gehäuse befestigt ist,
das entsprechend der üblichen Technik von einem evakuierten
Dewar-Gefäß gebildet ist, d. h. einem isolierten Gefäß mit
Doppelwand, wobei der Raum zwischen den Wänden unter Vakuum
steht, während der zentrale Teil mittels einer nicht darge
stellten Tiefsttemperatursonde gekühlt wird. Der Infrarot-
Photodetektor 1 ist dabei im Inneren des Gefäßes an dem innen
gekühlten Teil angebracht, wobei dieser zentrale Teil 2 durch
die Tiefsttemperatursonde gekühlt wird. Die Verbindungen 3
des Detektors durchlaufen den evakuierten Raum und verlassen
diesen Raum nach vorne hin an den Rändern des Dewar-Gefäßes.
Der Außenkörper 4 des Dewar-Gefäßes besteht aus einem Mate
rial mit guter elektrischer Leitfähigkeit; dieser Außenkörper
ist elektrisch und geometrisch kontinuierlich (ohne Öffnung)
mit dem Rest der äußeren Abschirmung der Anordnung verbunden,
der sich vorne befindet. Der Außenkörper bildet somit eine
gute Abschirmung des Detektors und der Anschlüsse mit Ausnah
me der Vorderseite, an der sich das optische Durchlaßfenster
für die zu erfassende Strahlung befindet.
Mittels des hier zu beschreibenden Systems soll ein besonde
res Fenster geschaffen werden, mit dessen Hilfe eine durchge
hende Abschirmung verwirklicht wird, falls diese benötigt
wird, also beispielsweise beim Auftreten elektromagnetischer
Impulse.
Das Fenster 10 besteht zum Teil aus zwei Platten 5 und 6, die
aus einem im Spektralbereich des Detektors durchlässigen Ma
terial gebildet sind, beispielsweise bei einem Infrarot-Pho
todetektorsystem aus Germanium. Bei einem Photodetektor für
den sichtbaren Bereich oder den nahen Infrarotbereich könnten
die zwei Platten 5 und 6 aus einem speziellen Glas gebildet
sein, das an die durchzulassenden Wellenlängen angepaßt ist.
Die zwei Platten sind durch einen Raum 7 voneinander ge
trennt, der mit einem dünnen Gas gefüllt ist, wie es übli
cherweise für Überspannungsableiter verwendet wird. Mehrere
Gase sind hierfür geeignet. Vorzugsweise werden chemisch
inerte Gase wie Neon, Argon, Krypton usw. ausgewählt. Dieser
mit dem dünnen Gas gefüllte Raum ist außen von einem gut lei
tenden Material umgeben, das mit dem Außenkörper 4 des Gehäu
ses elektrisch in Kontakt steht. In Fig. 1 ist eine Verbin
dung 8 dargestellt, die mit dem Außenkörper 4 einerseits und
mit dem dünnen Gas andererseits in Verbindung steht und in
dem zur Bildung einer dichten Verbindung die den mit dem Gas
gefüllten Raum begrenzenden durchlässigen Platten 5 und 6
abgedichtet festgehalten sind.
In Fig. 3 ist ein geschütztes Infrarot-Detektionssystem dar
gestellt, das zusätzlich zu dem oben beschriebenen optischen
Detektionskopf eine Eingangsoptik 20, eine Tiefsttemperatur
sonde 30, elektrische Verarbeitungsschaltungen 40 und eine
Umhüllung 50 der Gesamtanordnung aufweist, wobei die Umhül
lung 50 mit dem Außenkörper 4 des Detektionskopfs eine für
den Fall eines elektromagnetischen Impulses elektrisch konti
nuierliche Umhüllung bildet.
Das beschriebene Photodetektorsystem arbeitet wie folgt: Wenn
ein elektromagnetischer Impuls am Fenster ankommt, bewirkt
das sehr große und sehr plötzlich auftretende elektrische
Feld die Ionisierung des in dem Raum 7 enthaltenen dünnen
Gases. Dieses Gas wird dadurch zu einem sehr guten Leiter und
schließt auf diese Weise die von dem Körper 4 gebildete Ab
schirmung, so daß der Photodetektor in einer durchgehenden
Umhüllung eingeschlossen wird.
Damit der Schutz des Detektors wirksam wird, darf das durch
den elektromagnetischen Impuls erzeugte elektrische Feld den
optischen Detektor nicht erreichen, und die Ionisierung des
Gases muß sehr schnell erfolgen, damit eine elektrisch konti
nuierliche Umhüllung entsteht, in der der optische Detektor
geschützt ist, wobei der Gasraum einen Kurzschluß bildet.
Die Geschwindigkeit des Ionisierungsphänomens und der Entla
dung in dem dünnen Gas hängt von einer gewissen Anzahl von
Parametern ab, nämlich von der Art des Gases, vom Druck, vom
Abstand zwischen den Äquipotentialflächen und von der Anwe
senheit bereits ionisierter Atome in dem Gas im Augenblick
der Ankunft des elektromagnetischen Impulses.
Die mit dem Gas und den geometrischen Eigenschaften des
Systems verbundenen Parameter können optimiert werden, um die
Ionisation so schnell wie möglich zu machen. Außerdem können
zusätzliche Merkmale vorgesehen werden, um die Entladung in
dem Gas zu beschleunigen.
Ein erstes Mittel zum Beschleunigen der Entladung in dem Gas
und zur Erhöhung der Schutzwirksamkeit des Photodetektors
besteht darin, nahe des Raums 7 oder in diesem Raum einige
Spuren eines radioaktiven Körpers anzubringen, der Gamma
strahlen abgibt, die eine ionisierende Wirkung auf das Gas
ausüben und dafür sorgen, daß immer eine genügende Anzahl von
Ionen und freien Elektronen vorhanden ist, damit sich ein
Lawineneffekt sehr schnell ausbreitet.
Für den Fall, daß sich das Fenster genügend nahe bei der
optischen Brennebene, d. h. der Ebene des Photodetektors l
befindet, besteht ein weiteres Mittel darin, dünne leitende
Bänder 9 auf den Platten 5 und 6 an ihren mit dem Gas in
Kontakt stehenden Flächen anzubringen, wie in Fig. 2 darge
stellt ist; dies begünstigt eine lokale Erhöhung des elektri
schen Feldes im Zeitpunkt der Ankunft des elektromagnetischen
Impulses. Diese dünnen leitenden Bänder, die Äquipotential
flächen bilden, müssen genügend aneinander angenäherte Punkte
aufweisen, um diese örtliche Erhöhung des elektromagnetischen
Feldes im Augenblick der Ankunft eines elektromagnetischen
Impulses zum schnellen Zünden der Entladung zu begünstigen.
Wenn die Brennebene nahe beim Eintrittsfenster liegt, stört
das Abbild der leitenden Bänder auf dem Photodetektor im Nor
malbetrieb das resultierende Bild.
Die in Fig. 2 dargestellten Bänder sind längs Radien der
Platten 5 und 6 angeordnet, die das Fenster bilden, jedoch
können die Bänder auch andere Konfigurationen haben, wobei
ihre Rolle unverändert bleibt.
Zur Vermeidung eines vorzeitigen Abbrandes der leitenden
Bänder 9 im Falle wiederholter elektromagnetischer Impulse
werden diese Bänder aus einem Material mit genügend hohem
Widerstand hergestellt, das die schnelle Ausbreitung der
Ionisation in dem dünnen Gas bewirkt, das dann auf diese
Weise den maximalen Kurzschlußstrom leitet.
Weitere Verbesserungen oder Abwandlungen der beschriebenen
Strukturen können im Rahmen der Erfindung durchgeführt wer
den. Insbesondere müssen der äußere Körper 4 des Gehäuses und
das ionisierbare Fenster nicht direkt ein Teil der Detektor
anordnung sein; sie können ohne Änderung des beschriebenen
Prinzips in der optischen Eintrittsanordnung weiter vorne
angeordnet sein, vorausgesetzt, daß der das dünne Gas enthal
tende Raum zwischen den zwei durchlässigen Platten im Falle
der Ionisierung mit den anderen leitenden Elementen, die den
optischen Photodetektor umgeben, eine kontinuierliche Fläche
bildet.
Auf diese Weise wird ein Schutz gegen heftige elektromagneti
sche Impulse unterschiedlichen Ursprungs durch ein Photode
tektorsystem erzielt, das durch den elektromagnetischen Im
puls selbst ausgelöst wird, wobei das dünne Gas als Funken
strecke dient.
Das hier beschriebene System eignet sich insbesondere für
Infrarotkameras oder für Fernsehkameras, jedoch kann ein
optisches Detektionssystem, das durch elektromagnetische
Impulse zerstört werden kann, unter Anwendung des gleichen
Prinzips mit einem optischen Eintrittsfenster ausgestattet
werden, das von zwei für die zu übertragende Strahlung strah
lendurchlässigen Platten gebildet ist, die einen ein dünnes
Gas enthaltenden Raum einschließen, wobei das Gas als Funken
strecke wirkt, um die leitende Fläche zu schließen, die die
beim Auftreten elektromagnetischer Impulse zu schützende Zone
umgibt.
Claims (7)
1. Gegen elektrische Impulse geschütztes optisches Detek
tionssystem mit einem Photodetektor (1), der für den Bereich
der zu erfassenden Wellenlängen empfindlich ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Photodetektor in einer Umhüllung unter
gebracht ist, die mit Ausnahme eines Fensters (10), durch das
die zu erfassende optische Strahlung auf den Photodetektor
übertragen wird, elektrisch kontinuierlich ist, und daß das
Fenster von zwei parallelen, im Abstand voneinander liegenden
Platten (5, 6) gebildet ist, die für die zu erfassende opti
sche Strahlung durchlässig sind, wobei der von den parallelen
Flächen der im Abstand voneinander liegenden Platten und vom
Rand der leitenden Umhüllung, an dem die Platten befestigt
sind, begrenzte Raum (7) von einem dünnen Gas eingenommen
wird, das für die zu erfassende optische Strahlung im Normal
betrieb durchlässig ist und im Falle eines elektromagneti
schen Impulses ionisierbar ist, so daß auf diese Weise eine
elektrisch durchgehende Umhüllung um den Photodetektor gebil
det wird.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
dünne Gas ionisierte Atome enthält.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
in oder in der Nähe des dünnen Gases Spuren eines Gammastrah
len aussendenden radioaktiven Körpers angebracht sind, um die
Auslösung der Ionisierung des Gases im Falle eines elektro
magnetischen Impulses zu beschleunigen.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf wenigstens einer Fläche der durchlässigen
Platten (5, 6), die mit dem Gas in Kontakt steht, ein dünnes
leitendes Band (9) angebracht ist, um von den Rändern der
leitenden Umhüllung entfernt liegende Punkte auf ein gleiches
Potential zu bringen und die Erhöhung des elektrischen Feldes
bei einem elektromagnetischen Impuls zum Zünden der Entladung
in dem Gas zu begünstigen.
5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
dünnen leitenden Bänder (9), die mit dem Rand der Umhüllung
in Kontakt stehen, längs Radien auf den durchlässigen Platten
angebracht sind.
6. System nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die dünnen leitenden Bänder aus einem Material hergestellt
sind, das einen ausreichenden Widerstand hat, um die rasche
Ausbreitung der Ionisierung in dem Gas bei einem elektro
magnetischen Impuls hervorzurufen.
7. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
dünne Gas ein chemisch inertes Gas ist.
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