DE3307032C2 - Proportional-Detektor für ionisierende Strahlung - Google Patents
Proportional-Detektor für ionisierende StrahlungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Proportional-Detektor für
ionisierende Strahlung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartige Detektor ist aus der Veröffentlichung "Nuclear Instruments and
Methods", Bd. 103, 1972, S. 315-372 bekannt.
Zuerst toll unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 3 das
Arbeitsprinzip der Haupttypen solcher Proportional-Detek
toren für ionisierende Strahlungen erläutert werden.
Im allgemeinen sind Proportional-Zähler, die sehr häufig
verwendete Detektoren insbesondere bei Messungen in der
Fundamental-Physik sind, Ionisierungskammern, die mit
ionisierbare Gas gefüllt sind, in denen die Amplitude des
während des Durchganges durch ein ionisierendes Mittel
abgegriffenen elektrischen Signales proportional zu der
Anzahl der durch das Mittel in dem Volumen der Kammer er
zeugten Ionen oder in gleicher Weise proportional zur in
diesem Volumen durch dieses Mittel verloren gegangenen
Energie ist. Diese Energie läßt sich direkt von der Ampli
tude des Impulses ableiten.
Derartige Zähler haben im allgemeinen eine negative zy
lindrische Kammer und einen positiven koaxialen Leiter
mit kleinem Durchmesser, wenn es sich um einen eindimensio
nalen Zähler handelt. Wenn man annimmt, daß ein einziges
Ionenpaar in dem Volumen der Kammer durch ein Auftreffen
des ionisierenden Teilchens erzeugt wird, bewegt sich das
positive Ion langsam zum negativen Zylinder, während das
wesentlich leichtere Elektron schnell den den Leiter umgebenen
Bereich erreicht, in dem das elektrische Feld sehr stark
ist. Das so beschleunigte Elektron setzt durch Stöße neue
Elektronen frei, die ihrerseits beschleunigt werden und
in dem wiederum neue erzeugt werden, wobei dieser Ablauf
immer so weiter geht. Hierbei handelt es sich um das all
gemeine Ionenlawinenprinzip. Hieraus resultiert, daß sich
auf dem Leiter ein Impuls bildet, den man an den beiden
Enden desselben in seiner Lage im Raum so genau wie mög
lich erfaßt.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist die Ioni
sierungskammer durch einen leitenden Zylinder 1 begrenzt,
der sich auf einem erhöhten negativen Potential bezüglich
eines koaxialen Leiters 2 befindet, der mit Masse verbun
den ist. Dieser Leiter 2 hat einen Eigenwiderstand und wird
in den meisten Fällen von einem Quarzdraht gebildet, der
mit einem Graphitüberzug ummantelt ist. Unter der Ein
wirkung eines auftreffenden ionisierenden Teilchens 3
wird ein Impuls 4 an einem Punkt des Leiters 2 erzeugt,
und dieser breitet sich ausgehend von diesem Punkt zu den
beiden Enden des Zählers aus, an denen man die Anstiegs
zeiten T1 und T2 der entsprechenden Welle erfaßt. Bei
dieser Ausbreitungsart, die einer Verzögerungsleitung mit
konstanter Verteilung RC entspricht (R ist der unitäre
Widerstand des Leiters 2 und C die unitäre Kapazität des
koaxialen Leiters 2 in der Kammer 1), erkennt man, daß
die Anstiegszeiten T1 und T2 porportional zum Abstand
zwischen dem Erzeugungs- bzw. dem Entstehungspunkt des
Impulses 4 auf dem Leiter 2 und dem zugeordneten Austritts
ende des gleichen Leiters 2 ist, das aus der Kammer 1
austritt, wenn die Zeitkonstante RC ausreichend hoch ist.
Indem man T1 und T2 vergleicht, kommt man zu einer Be
stimmung der genauen Position der Entstehung des Impulses
4, d. h. am Ende des Auftreffens des Teilchens 3. Ein sol
cher Zähler ist beispielsweise in der FR-PS 1 590 045 be
schrieben und er hat wenigstens die beiden nachstehend an
gegebenen Nachteile: Zum einen ist er sehr zerbrechlich
beim Auftreffen eines direkten ionisierenden Strahlenbün
dels, wie der Strahlen X beispielsweise, was darauf zurück
zuführen ist, daß diese Lawinen von großer Bedeutung hin
sichtlich der Anzahl und der Intensität sind, so daß sich
die Graphit hülle, die dem Leiter 2 einen Widerstand ver
leiht, sehr schnell zerstört wird, wodurch der Zähler un
brauchbar wird. Ferner impliziert die Arbeitsweise, daß
der die Kammer bildende Zylinder 1 an einer Hochspannung
bezüglich der Masse liegen muß, was für den Experimentator
stark hinderlich ist.
Bei einer anderen Ausführungsform eines in Fig. 2 gezeigten
Proportionalzählers besteht, der die Anode 2 der Leiter
bildende Draht aus einem einfachen gespannten Metalldraht
und an diesem liegt eine Hochspannung an, während die me
tallische Kammer 1 sich auf Massepotential befindet. Bei
diesem Zählertyp wird die Erzeugung eines Impulses 4 unter
der Einwirkung einer auftreffenden ionisierenden Strahlung
3 mit Hilfe einer Serie von gesonderten kapazitiven
Kollektoren 5 erfaßt, die mit einer nicht-leitenden Lei
tung 6 verbunden sind, die sich außerhalb der Ionisierungs
kammer 1 befindet. Unter diesen Bedingungen erfolgt die
Ausbreitung des Impulses 4, der auf der Anode 2 erzeugt
worden ist, durch eine Verzögerungsleitung mit konstan
ter Verteilung LC, die ermöglicht, daß an den beiden En
den des Zählers identische Impulse 7 abgegriffen werden, da
die Verzögerungsleitung keine das Signal dämpfende Wider
standselemente hat. Bei dieser Ausführungsform ergibt
sich somit, daß es ausreicht, die Ankunftszeiten der Im
pulse 7 an den Enden der Kammer 1 zu vergleichen, um die
Entstehungsstelle des Impulses 4 auf dem Leiter 2 zu be
stimmen. Ein solcher bekannter Zähler hat einen gewissen
Vorteil gegenüber dem in Fig. 1 gezeigten Zähler, der
darin zu sehen ist, daß die Signalverarbeitung im Hinblick
auf die Normierung bzw. Eichung der Impulse einfacher ist.
Der Leiter 2 ist ferner ein einfacher Metalldraht, der nicht
die Zerbrechlichkeit des Leiters bei dem Zähler nach Fig. 1
hat und das Gehäuse 1 befindet sich auf Massepotential,
so daß sich hieraus für den Benutzer keine größeren
Schwierigkeiten ergeben.
Bei beiden vorstehend erläuterten Typen von Proportional
zählern ergibt sich aber eine Anwendungsschwierigkeit,
wenn man sie nicht nur als einfache lineare Zähler, son
dern als Zähler verwenden will, die fähig sind, die An
kunft eines Teilchens oder einer ionisierenden elektro
magnetischen Strahlung auf einer zweidimensionalen Fläche
zu erfaßen. Um dieses Ziel praktisch zu erreichen, ist
man gezwungen, ein Bündel aus parallelen Leitern 2a, 2b,
2c... (Fig. 3) zu verwenden, wobei man an den Enden 8
und 9 jedes Leiters Signale abnimmt, die man individuell
gemäß den Eigenschaften des Zählers verarbeitet, wie dies
zuvor im Zusammenhang mit den beiden vorstehenden Bei
spielen erläutert worden ist. Somit läßt sich die Schwie
rigkeit der Verwirklichung erkennen, da man n Verzögerungs
leitungen mit n elektronischen Leseeinrichtungen für die
Informationen verwenden muß, um eine Orts- bzw. Lagebestim
mung in zwei Dimensionen eines Impulses 4 zu realisieren,
der an einem Punkt des Leiterbündels 2 auftritt, wenn die
Vorrichtung nach Fig. 3 n parallele Leiter hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Proportional-De
tektor für ionisierende Strahlungen zu schaffen, der bei verbesserter Empfindlichkeit und Auflösung einfacher herstellbar
und sicherer handhabbar ist.
Diese Aufgabe wird durch den Proportionaldetektor nach Anspruch 1 gelöst.
Insbesondere bedeutet dies, daß der Proportional-
Detektor gemäß der Erfindung die Vorteile der nach dem
Stand der Technik beschriebenen Zähler hat, die im Zu
sammenhang mit den Fig. 1 und 2 erläutert worden sind,
und zwar in dem Sinne, daß er einen Widerstandskollektor
und eine Verzögerungsleitung des Typs RC verwendet, sowie
sich das Prinzip der Informationsübertragung zum Kollektor
unter elektrostatischem Einfluß zu Nutze macht, wodurch
ermöglicht wird, einen solchen Kollektor in zwei Dimen
sionen durchgehend auszubilden, und daß sich die Resultate
mit Hilfe von wenigstens zwei elektronischen Lesesystemen
ermitteln lassen, die Informationen an der Peripherie des
Kollektors längs der Symmetrieachsen des Bündels von Ano
denleitern lesen. Ferner wird beim Detektor nach der Er
findung der Vorteil beibehalten, daß die Hochspannung an
der Anode anliegt und die Kathode an Masse liegt, wie bei
den nach Fig. 2 bekannten Detektoren. Bei diesen gleichen
Detektoren verwendet man metallische Anodenleiterdrähte
ohne eine zerbrechliche Graphitummantelung, da der Wider
stand der verwendeten Verzögerungsleitung für die Über
tragung der Impulse jener der Oberfläche des Kollektors
ist.
Gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung wird die Zeitkonstante RC der Ver
zögerungsleitung unter Zuschaltung einer eventuell ver
änderbaren Kapazität vergrößert, die in Serie zwischen
dem Widerstandskollektor und der Masse der Kathode ge
schaltet ist. Wie man im Zusammenhang mit der Erläuterung
der Proportional-Detektoren nach dem Stand der Technik,
die im Zusammenhang mit der Fig. 1 beschrieben worden
sind, gesehen hat, ist die Anstiegszeit der Impulse eine
Funktion der Zeitkonstante RC der Verzögerungsleitung des
Systems und man ist daran interessiert, daß diese Zeit
konstante wenigstens einen vorbestimmten Schwellenwert
durchläuft, um das Lesen der Impulse zu erleichtern. Durch das
Vorhandensein dieser veränderbaren Kapazität (sei es durch
die Oberfläche oder durch den Abstand zwischen der Kathode
und der komplementären Elektrode) läßt sich genau der
für die Konstante RC gewünschte Maximalwert bestimmen.
Gemäß einer anderen Weiterbildung des
Detektors nach der Erfindung kann der Widerstandskollek
tor in zwei gesonderte identische Detektoren zerlegt.
werden, die nach einer Drehung um 90° im Raum überlagert
werden, wobei jeder Kollektor auf zwei gegenüberliegenden
Seiten leitende Bänder für den Abgriff der elektrischen
Information aufweist. Der erste Kollektor trägt diese
Bänder auf den Seiten, die in Y-Koordinatenrichtung wei
sen, und diese werden dazu benutzt, die Informationen auf
der X-Koordinate zu lesen und der zweite Kollektor trägt
diese Bänder auf den Seiten, die in X-Koordinatenrichtung
weisen, und diese werden verwendet, um die Informationen
auf der Y-Koordinate zu lesen.
Gemäß einer abgewandelten Ausführungsform ist wenigstens
einer der zuvor angegebenen Widerstandskollektoren durch
das Eintrittsfenster des Zählers realisiert, das hierzu
als Widerstand ausgebildet ist. In bestimmten Fällen kann
man vorsehen, daß die beiden Kollektoren jeweils einem
der beiden Eintrittsfenster des Detektors zugeordnet sind,
die eine Fläche entsprechend zwei parallelen Flächen des
die Kathode bildenden Gehäuses haben.
Der wesentliche Vorteil dieser Aufteilung bzw. Zerlegung
des Widerstandskollektors liegt darin, daß sich die ge
samten Randeffekte und Störeffekte beim Lesen der elektri
schen Informationen X und Y unterdrücken lassen, die un
vermeidbar sind, da diese Informationen auf Punkten abge
griffen werden, die sich in der Mitte der jeweiligen
Ränder eines einzigen Kollektors befinden. Bei zwei ge
sonderten Kollektoren, von denen jeder gesondert für das
Lesen einer der Koordinaten X oder Y des Auftreffpunktes
einer durch Influenz bewirkten Ladung bestimmt ist, ge
währleisten die seitlich vorgesehenen leitenden Bänder
eine Strömung der Ladung entsprechend den Stromlinien
immer senkrecht zur gemeinsamen Richtung der beiden
parallelen Bänder der quadratischen oder rechteckigen
Kollektorplatte. Somit erreicht man ein unabhängiges
Lesen der Koordinate des Erzeugungspunktes einer durch
Influenz bewirkten Ladung.
Der Zähler nach der Erfindung kann eine ebene oder eine
gekrümmte, insbesondere eine zylindrische Symmetrie
haben. Es reicht hierbei einfach aus, daß das Bündel von
Anodenleitern in dem Raum eine regelmäßige Fläche in der
gleichen Weise wie die Kathode einerseits und die Wider
standsabschirmung andererseits definiert, wobei der
jeweilige Abstand zwischen den verschiedenen Elementen
konstant bleibt. Der Widerstandskollektor kann auf ir
gendeine bekannte Art und Weise gefertigt werden und ins
besondere durch Ablagerung von Kohlenstoff oder Wolfram
auf einer Kunststoffolie. Bei dieser Herstellungweise
erhält man einen Widerstandskollektor mit einem ausrei
chend hohen Widerstand, um eine gegebene Zeitkonstante RC
zu erreichen, was äußerst schwierig ist, und daher ist
die komplementäre veränderbare Kapazität von Bedeutung,
die ermöglicht, die verteilte Kapazität C der Ver
zögerungsleitung zu vergrößern, um die Zeitkonstante auf
den gewünschten Wert einzustellen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von zwei Beispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher er
läutert. Darin zeigt:
Fig. 4 eine schematische perspektivische Ansicht
eines Proportional-Detektors nach der Erfin
dung in auseinandergezogener Darstellung,
Fig. 5 Ansichten von bestimmten Elementen eines
Detektors nach der Erfindung in einer Symme
trie eines Zylinders,
Fig. 6 eine gesonderte Ansicht der beiden ge
sonderten Kollektoren, bei einer Zerle
gung des Widerstandskollektors,
Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel eines Detektors
nach der Erfindung, der einen zerlegten
Widerstandsdetektor hat, der sich in dem
Gehäuse des Geräts befindet, und
Fig. 8 eine Querschnittsansicht eines Detektors
mit zwei gesonderten Kollektoren für den
Anwendungsfall, daß einer der beiden
durch das Eintrittsfenster des Gehäuses
der Vorrichtung gebildet wird.
In Fig. 4 ist ein Gehäuse 1 gezeigt, das die Kathode bil
det und das mit einem Fenster 10 versehen ist, wobei die
Kathode 1 mit Masse verbunden ist. Das Fenster 10 sollte
auf jeden Fall leitend sein (um die Kontinuität des
elektrischen Feldes in dem Detektor zu gewährleisten)
und es sollte für die zu ermittelnden ionisierenden Strah
lungen durchlässig sein. Es kann beispielsweise aus
Beryllium oder Aluminium mit geringer Stärke (100 µm)
bestehen und es ist im elektrischen Kontakt mit dem Ge
häuse 1. Im Innern der Kathode 1 befindet sich eine Reihe
von parallelen Leiterdrähten 2, die eine Art Bündel oder
einen Verband bilden, wobei jeder Leiterdraht 2 parallel
zur Leitung 11 geschaltet und mit dem positiven Anschluß
einer Hochspannungsquelle verbunden ist. Das Bündel von
Leiterdrähten 2 bildet somit die Anode des Proportional
zählers. Zwischen dem Leiterbündel 2 und der Kathode 1
befindet sich erfindungsgemäß eingebaut der Widerstands
kollektor 12, dessen Oberfläche leitend, durchgehend und
im Hinblick auf seinen elektrischen Widerstand isotrop
ist. Der Kollektor 12 ist über einen Polarisierungs-Wider
stand 22 mit Masse verbunden, der die Anlegung eines
Nullpotentials beim Fehlen eines Signals ermöglicht.
Die verteilte Kapazität der so gebildeten Verzögerungs
leitung RC wird in gewünschtem und veränderbarem Maße
dank der leitenden Elektrode 13 vergrößert, die ebenfalls
an Masse liegt und zwischen dem Widerstandskollektor 12
und der Kathode 1 angeordnet ist. Die entsprechend dem
Einfluß auf das Bündel von Leitern 2 durch den Wider
standskollektor 12 erhaltenen elektrischen Signale werden
übertragen und in vier Punkten X1, X2 und Y1, Y2 analy
siert, die auf den Symmetrieachsen des Bündels von Anoden
leitern 2 liegen. Versuche zeigen, daß das Lesen dieser
Informationen auch dann möglich ist, wenn nur zwei Elek
troden X und Y eingeschlossen sind, die auf der Mitte
der beiden Seiten liegen, die dem Widerstandskollektor 12
benachbart sind, wobei eine systematische Korrektur er
forderlich ist, die man mit Hilfe eines Rechners ermit
teln kann, und die notwendig ist, um die Symmetrie des
Lesesystems wiederherzustellen. Anders ausgedrückt be
deutet dies, daß dies mit Hilfe von wenigstens zwei
Spannungsabgriffen an der Peripherie des Kollektors mög
lich ist, wenn diese Abgriffe an zwei Punkten erfolgen,
die auf der Symmetrieachse des Leiterbündels der Anode
liegen. Selbstverständlich ist das Lesen genauer, d. h.
daß das Lesen mit einem wesentlich kleineren systemati
schen Fehler behaftet ist, wenn man vier Spannungsabgriffe
anstelle von zwei vorsieht, wie dies in Fig. 4 darge
stellt ist.
Der in Fig. 4 gezeigte Zähler ist in elektrischem Sinne
ein solcher Typ eines Zählers, wie er in Fig. 1 gezeigt
ist, wobei eine Verzögerungsleitung mit einer Zeit
konstante RC verwendet wird, und die Gewinnung der
elektrischen Resultate, die an den Punkten X1, X2 und
Y1 und Y2 gelesen werden, erfolgt auf dieselbe Weise wie
dies im Zusammenhang mit dem Zähler nach Fig. 1 erläutert
worden ist. Die Verarbeitung der so in X und Y erhaltenen
elektrischen Informationen macht folglich nur eine Zwei
parameteranalyse des eindimensionalen Systems erforderlich.
Bei der praktischen Anwendung der Ausführungsform nach
Fig. 4 erhält man eine Auflösung in Y-Richtung parallel
zu den Leitern 2 in der Größenordnung von 0,2 mm bei
einem linearen Detektor von 100 mm. Die Auflösung in
X-Richtung senkrecht zu den Anodenleitern 2 hängt von dem
Abstand dieser Leiter ab, der bei einer im Laboratorium
erstellten Ausführungsform 0,6 mm betrug. Versuche haben
vor allem gezeigt, daß die Auflösung in Abhängigkeit von
dem Abstand der Leiter besser wird, denn ein zwischen
zwei benachbarten Leitern sich befindender Impuls
wird dennoch erfaßt, der nach dem Prinzip "Mittelpunkt
der elektrischen Gravität" der Ladungen reagiert, die auf
zwei aufeinanderfolgenden Leitern vorhanden sind.
Anhand dieses Prototyps läßt sich feststellen, daß die
Detektorzelle ihre Proportionaleigenschaft bis zu einer
Aktivität von 400000 Stößen bzw. Impulsen pro Sekunde
für eine durch das Fenster 10 beaufschlagte Fläche von
100 cm2 beibehält.
Wie bei allen verwendeten Detektoren hängt die Ansprech
empfindlichkeit der Zelle von verschiedenen Strahlenarten
(Röntgen-, Gammstrahlen usw.) mit der Beschaffenheit des
verwendeten Gases, mit dem Druck, unter dem es in dem
Raum 1 eingeschlossen ist, der die Kathode bildet, sowie
mit der Dicke der von der Strahlung zu durchquerenden
Gasschicht oder den auftreffenden ionisierenden Teilchen
zusammen. Das Anwendungsgebiet eines solchen Proportional-
Strahlungsdetektors ist jenes der zweidimensionalen De
tektoren, wie beispielsweise zum Erhalten eines Bildes,
ausgehend von Röntgenstrahlen in Laboratorien, die Dif
fusion sowie die Fraktion der Röntgenstrahlen. Auf medi
zinischem Gebiet kann man Detektorflächen dieses Typs
verwenden, um Röntgenaufnahmen mit sehr geringen Be
strahlungsdosen für den Patienten zu erhalten sowie zur
zweidimensionalen Chromatographie, ausgehend von radio
aktiven Molekülen. Schließlich können verschiedene
Stoffe durch Übertragung mit Hilfe der Detektoren nach
der Erfindung geregelt und gesteuert werden, die einem
Röntgenstrahlenfluß ausgesetzt sind.
In Fig. 5 ist ein schematisches Beispiel einer Verwirk
lichungsweise des Proportional-Detektors nach der Er
findung gezeigt, wobei die Symmetrie der Anodenleiter 2,
des Widerstandskollektors 12 und der Kathode 1 zylindrisch
ist. Die Arbeitsweise einer solchen Ausführungsform stimmt
mit jener des Detektors nach Fig. 4 insoweit überein,
daß die Flächen der drei das Leiterbündel bildenden Ele
mente, der Widerstandskollektor und die Kathode "parallel"
sind und einen konstanten Abstand haben. Selbstverständ
lich kann man in Abhängigkeit von speziellen Bedarfs
fällen andere geometrische Ausformungen empfehlen, um ei
nen zweidimensionalen Proportional-Detektor nach der
Erfindung zu erhalten.
In Fig. 6 sind schematisch die beiden Widerstandskollek
toren 12a und 12b Seite an Seite gezeigt, die sich nach
der Erfindung durch Zerlegen des Kollektors 12 in Fig. 4
ergeben.
Jeder Widerstandskollektor 12a und 12b mit quadratischer
oder rechteckiger Form ist auf zwei seiner gegenüberlie
genden Seiten mit Leiterbändern, wie 14 und 15 versehen,
die parallel zur Achse OY des Achsensystems XOY für den
Kollektor 12a sowie 16 und 17, die parallel zur Achse OX
des Achsensystems XOY für den Kollektor 12b sind. Wie
in Wirklichkeit in den Fig. 7 und 8 gezeigt, sind die
beiden Widerstandskollektoren in dem Raum mit der in
Fig. 6 gezeigten Ausrichtung übereinander angeordnet,
was bedeutet, daß die beiden Kollektoren 12a und 12b,
die identisch ausgebildet sind, in dem Raum nach einer
Drehung um 90° um ihren Mittelpunkt übereinandergelagert
sind.
Der erste Kollektor 12a ist mit zwei Elektroden 18 und 19
verbunden, die auf den leitenden Bändern 14 und 15 be
festigt sind, die das Abgreifen der Informationen X1 und
X2 auf der Abszisse des Punktes ermöglichen, an dem ein
elektrischer Impuls des Detektors durch Influenz eine
Ladung Q erzeugt. Der zweite Kollektor 12b ist mit zwei
Elektroden 20 und 21 verbunden, die auf den leitenden
Bändern 16 und 17 befestigt sind, und die das Abgreifen
der Informationen Y1 und Y2 auf der Ordinate des Punktes
ermöglichen, an dem die gleiche Ladung Q auftritt.
Das Unterteilen des Kollektors 12 in zwei Kollektoren 12a
und 12b, die in ihren Rändern mit leitenden Bändern 14,
15, 16 und 17 versehen sind, ermöglicht das Erhalten eines
elektrischen Feldes, das auf jeder der beiden gleichmäs
sig ist und gewährleistet die Bildung von Stromleitungen
(in Fig. 6 in gebrochenen Linien eingetragen), die pa
rallel zu den Achsen OX und OY an jedem durch Influenz
bewirkten Erzeugungspunkt einer Ladung Q an irgendeinem
Punkt der Kollektoren sind. Als Vorteil ergibt sich hier
bei insbesondere, daß die Randeffekte, die Störeffekte,
die beim Lesen in einem einheitlichen Kollektor 12 un
vermeidbar sind und vollständig unterdrückt werden, da
die elektrischen Informationen X1, X2 und Y1, Y2 be
züglich des Erreichens der zugeordneten Impulsflanke an
dem Erzeugungspunkt Q (X, Y) einer Ladung durch Influenz
mit Hilfe der Seiten des Kollektors abgenommen werden.
In Fig. 7 sind dieselben Elemente wie in Fig. 4 gezeigt
und der Widerstandskollektor 12 ist in zwei gesonderte
und überlagerte Kollektoren 12a und 12b zerlegt, von
denen jeder beim Lesen der Informationen X1 X2 oder
Y1 Y2 bezüglich einer der Koordinaten des Erzeugungs
punktes einer durch Influenz bewirkten Ladung Q auf dem
Kollektor beaufschlagt wird.
Fig. 8 schließlich zeigt eine interessante abgewandelte
Ausführungsform des Zählers nach Fig. 7, bei der einer
der Widerstandskollektoren 12b mit dem Eintrittsfenster
10 des Gehäuses 1 zusammenfällt. Bei dieser Ausführungs
form haben die beiden Kollektoren 12a und 12b ihre
Widerstandsflächen Fläche zu Fläche in Richtung auf das
Innere des Gehäuses 1 gedreht. Isolierrahmen 23 und 24
halten einerseits den Kollektor 12b und andererseits die
Ebene der Anodenleiter 2 an Ort und Stelle. Die Ausgänge
20 und 21 des Kollektors 12b liefern Informationen Y1 und
Y2 auf der Ordinate Y der auf dem Kollektor erzeugten La
dung Q und der Ausgang 18 des Kollektors 12a, der nur
in Fig. 8 sichtbar ist, liefert die Information X1. Po
larisationswiderstände 22 und 25 sind zwischen der Masse
und den Ausgängen X1 und Y1 derart vorgesehen, daß beim
Fehlen von Impulsen in dem Detektor die Kollektoren 12a
und 12b auf dem Potential der Masse sind.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 bildet der Wider
standskollektor 12b gleichzeitig das Fenster 10 des
Zählers und er kann beispielsweise aus Kunststoff be
stehen, wobei seine Innenfläche mit Graphit und seine
Außenfläche mit Metall überzogen ist.
Claims (7)
1. Proportional-Detektor für ionisierende Strahlung zur Ortsbestimmung der
registrierten ionisierenden Strahlung in zwei Dimensionen, mit
- 1. einem Gehäuse, das mit einem Meßgas gefüllt ist,
- 2. einer Kathodenanordnung (1), die zumindest von zwei einander gegenüber liegenden Hauptwänden des Gehäuses gebildet wird,
- 3. einer in dem Gehäuse parallel zu den beiden Hauptwänden angeordneten Anodenanordnung (2), die aus einer Mehrzahl paralleler, elektrisch miteinander verbundener Leitungsdrähte besteht,
- 4. einer Hochspannungseinrichtung (HT), deren Pluspol mit der Anodenanord nung (2) und deren Minuspol mit der Kathodenanordnung (1) elektrisch ver bunden ist, und
- 5. einer sich in zwei Dimensionen (X, Y) erstreckenden, eine RC-Verzögerungs leitung bildenden Widerstandselektrodenanordnung, die in dem Gehäuse auf zumindest einer Seite der Anodenanordnung (2) parallel zu der Anodenanord nung (2) angeordnet ist, durch einen ohmschen Widerstand (22; 25) elektrisch mit Masse verbunden ist und am Rande mit zumindest zwei Abgreifstellen (X1, X2, Y1, Y2) für Impulse versehen ist, die in der Widerstandselektrodenanord nung durch von der registrierten ionisierenden Strahlung ausgelöste Ionenlawi nen erzeugt werden und hinsichtlich der X- und der Y-Koordinaten der regi strierten ionisierenden Strahlung auswertbar sind,
- 1. das die Kathodenanordnung (1) bildende gesamte Gehäuse auf Massepo tential gelegt ist,
- 2. die Widerstandselektrodenanordnung als ein oder zwei durchgehend flächige Widerstands kollektorelektroden (12; 12a, 12b) ausgebildet ist, die jeweils aus einer Kunststoffolie mit einer Widerstandsablagerung auf der der Anodenanordnung (2) zugewandten Seite und einer elektrisch mit Masse verbundenen Metallablagerung auf der anderen Seite bestehen,
- 3. die Impulsabgreifstellen (X1, X2, Y1, Y2) am Rande der ein oder zwei Widerstandskollektor elektroden (12; 12a, 12b) entspechend den auf die ein oder zwei Widerstandskollektorelektroden (12; 12a, 12b) projizierten Symmetrieachsen der Anodenanordnung (2) angeordnet sind und
- 4. die X- und die Y-Koordinaten der registrierten ionisierenden Strahlung aus der Anstiegszeit der an den Impulsabgreifstellen (X1, X2, Y1, Y2) der ein oder zwei Wider standskollektorelektroden (12; 12a, 12b) verfügbaren Impulse ableitbar sind.
2. Detektor nach Anspruch 1, in welchem die Konstante RC der Verzögerungslei
tung durch Zuschalten einer veränderbar Kapazität (13) vergrößerbar ist,
die zwischen den ein oder zwei Widerstandskollektorelektroden (12; 12a, 12b) und der Ka
thode (1) angeordnet ist.
3. Detektor nach einem der Ansprüche 1 und 2, in welchem jede Widerstandskol
lektorelektrode (12; 12a, 12b) rechteckig ausgebildet ist.
4. Detektor nach einem der Ansprüche 1 und 2, dessen Symmetrie zylindrisch ist.
5. Detektor nach Anspruch 1, bei dem die Widerstandsablagerung aus einer
Kohlenstoffauflage auf der Kunststoffolie besteht.
6. Detektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, bei dem
zwei gesonderte gleiche Widerstandskollektorelektroden (12a, 12b)
vorgesehen sind, die im Raum übereinandergelagert
und um 90° gegeneinander gedreht sind, wobei
jede Widerstandskollektorelektrode (12a, 12b) auf zwei gegenüberliegenden Seiten leitende Bän der (14, 15, 16, 17) für den Abgriff der elektrischen Informationen aufweist,
die eine Widerstandskollektorelektrode (12a) die Bänder (14, 15) auf jenen Seiten trägt, die in Richtung der Y-Koordinate weisen, und die zum Lesen der Informationen auf der X-Koordinate bestimmt sind, und
die andere Widerstanskollektorelektrode (12b) die Bänder (16, 17) auf jenen Seiten trägt, die in Richtung der X-Koordinate weisen, und zum Lesen der Informationen auf der Y-Koordinate bestimmt ist.
jede Widerstandskollektorelektrode (12a, 12b) auf zwei gegenüberliegenden Seiten leitende Bän der (14, 15, 16, 17) für den Abgriff der elektrischen Informationen aufweist,
die eine Widerstandskollektorelektrode (12a) die Bänder (14, 15) auf jenen Seiten trägt, die in Richtung der Y-Koordinate weisen, und die zum Lesen der Informationen auf der X-Koordinate bestimmt sind, und
die andere Widerstanskollektorelektrode (12b) die Bänder (16, 17) auf jenen Seiten trägt, die in Richtung der X-Koordinate weisen, und zum Lesen der Informationen auf der Y-Koordinate bestimmt ist.
7. Detektor nach Anspruch 6, bei dem wenigstens eine der Widerstandskol
lektorelektroden zugleich das Strahlungs-Eintrittsfenster (10) des Detektors bildet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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