DE4208390A1 - Verfahren und vorrichtung zur abkuehlung feuchter und warmer abluft aus einem kompostierungsprozess - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur abkuehlung feuchter und warmer abluft aus einem kompostierungsprozessInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abkühlung feuchter und
warmer Abluft aus einem Kompostierungsprozeß, bei dem die Wärme
der Abluft durch einen Luft-Luft-Wärmetauscher auf die Zuluft
übertragen wird. Die Erfindung betrifft ferner einen Luft-Luft-
Wärmetauscher zur Durchführung eines derartigen Verfahrens, eine
Vorrichtung zur Abkühlung feuchter und warmer Abluft aus einem
Kompostierungsprozeß sowie eine Kompostierungsanlage.
Bei der Kompostierung von organischen Stoffen, beispielsweise
Abfällen (Hausmüll oder hausmüllähnliche Abfälle), wird dem Rot
tegut Frischluft zugeführt. Die mit Wasser, Wärme, Geruchsstof
fen und weiteren Stoffen beladene Abluft wird wieder abgeführt.
Der Kompostierungsprozeß kann in einem geschlossenen Behälter
mit Zwangsbelüftung durchgeführt werden. Aus der DE-PS 26 37 393
ist ein derartiges Verfahren bekannt, bei dem zur Kompostierung
von Hausmüll oder hausmüllähnlichen Abfällen durch eine dem
mikrobiellen Wachstum angepaßte Luftzuführung ohne Bewegung der
Abfälle zunächst die biologisch leichter zersetzbaren organi
schen Bestandteile der Abfälle abgebaut werden und bei dem die
Kompostierung danach durch Trocknung zum Stillstand gebracht
wird.
Es ist bereits bekannt, die dem Rottegut zugeführte Frischluft
(Zuluft) zu erwärmen. Dies geschieht in vorteilhafter Weise
durch einen Luft-Luft-Wärmetauscher, durch den die Wärme der
Abluft auf die Zuluft übertragen wird.
Die Abluft aus dem Kompostierungsprozeß wird sehr warm und er
reicht Temperaturen von über 70°C. Sie trägt eine relativ große
Feuchtigkeits- und Wärmemenge und ist mit großen Mengen an Ge
ruchsstoffen belastet, die aufgrund ihrer Verdampfungstempera
turen insbesondere in dem Temperaturbereich von über 30°C frei
gesetzt werden. Wenn die Abluft abgekühlt wird, fällt das darin
befindliche Wasser als Kondensat aus. Dieses bei der Abkühlung
der Abluft anfallende Kondensat beinhaltet auch wieder die vor
her dampfförmigen Geruchsstoffe.
Die Kühlleistung eines Luft-Luft-Wärmetauschers ist allerdings
im allgemeinen nicht besonders hoch. Aus diesem Grund hat man
bisher hinter dem Luft-Luft-Wärmetauscher noch einen weiteren
Wärmetauscher vorgesehen, beispielsweise einen Luft-Wasser-Wär
metauscher, durch den der aus dem Luft-Luft-Wärmetauscher aus
tretenden Abluft weiter Wärme entzogen wird. Dies war erforder
lich, um die Abluft so weit abzukühlen, daß sie ohne Geruchsbe
lästigung in die Atmosphäre abgeleitet werden kann. Ferner wird
die Abluft üblicherweise einem Filter zugeführt. Damit die Ab
luft gut gefiltert werden kann und den Filter nicht übermäßig
beansprucht, darf sie keine zu hohe Temperatur aufweisen. Auch
aus diesen Gründen war daher ein weiterer Wärmetauscher erfor
derlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Verfahren der eingangs
angegebenen Art die Leistung des Luft-Luft-Wärmetauschers zu
verbessern. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin,
einen verbesserten Luft-Luft-Wärmetauscher für das eingangs be
schriebene Verfahren, eine verbesserte Vorrichtung zur Abkühlung
feuchter und warmer Abluft aus einem Kompostierungsprozeß und
eine verbesserte Kompostierungsanlage vorzuschlagen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der ein
gangs angegebenen Art durch die im kennzeichnenden Teil des An
spruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst, also dadurch, daß auf der
Seite der Zuluft des Luft-Luft-Wärmetauschers eine Flüssigkeit,
vorzugsweise Wasser, in den Luft-Luft-Wärmetauscher eingebracht
wird. Vorzugsweise wird das aus der Abluft abgeschiedene Konden
sat auf der Seite der Zuluft in den Luft-Luft-Wärmetauscher ein
gebracht.
Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird der Wärmetransport von
der Warmluftseite (Abluftseite) zur Kaltluftseite (Zuluftseite
bzw. Frischluftseite) des Luft-Luft-Wärmetauschers verbessert.
In dem Luft-Luft-Wärmetauscher sind Wärmetauscherflächen, bei
spielsweise aus Metall, vorhanden. Der Wärmeübergang von den
Wärmetauscherflächen auf die Flüssigkeit bzw. das Wasser bzw.
das Kondensat und anschließend auf die Zuluft ist günstiger als
der Wärmeübergang von den Wärmetauscherflächen (beispielsweise
aus Metall) direkt auf die Zuluft. Der Wärmeübergang von der
warmen, feuchten Abluft kann durch Kondensation der Wasserdampf
partikel an den Wärmetauscherflächen erfolgen. Diese Wärme
durchdringt die Wärmetauscherflächen. Sie wird von der Flüssig
keit bzw. dem Wasser bzw. dem Kondensat auf der Zuluftseite
(Kaltluftseite) der Wärmetauscherfläche aufgenommen. Jetzt liegt
zwischen der Flüssigkeit bzw. dem Wasser bzw. dem Kondensat und
der daran vorbeistreichenden, kalten Zuluft kein Hindernis mehr,
und die Flüssigkeit kann von der Zuluft (Kühlluft) bis zur Sät
tigungsgrenze aufgenommen werden. Hierdurch wird der Flüssigkeit
auch Verdampfungswärme entzogen.
Dadurch, daß die Verdunstungskühlung unmittelbar nach der Wärme
aufnahme durch die Flüssigkeit einsetzt, wird der bisher erfor
derliche Wassertransport, beispielsweise bei dem bisher verwen
deten, weiteren Luft-Wasser-Wärmetauscher über einen separaten,
offenen Verdunstungskühler, eingespart; dieser kann somit ent
fallen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das aus der Abluft abgeschie
ene Kondensat auf der Seite der Zuluft in den Luft-Luft-Wärme
tauscher eingebracht wird. Das durch die Abkühlung der Abluft
anfallende Kondensat beinhaltet wieder die vorher dampfförmigen
Geruchsstoffe. Verdampft man dieses Kondensat erneut auf der
Zuluftseite des Luft-Luft-Wärmetauschers bei einer Temperatur
von beispielsweise etwa 10 bis 30°C, so werden nur noch wenige
Geruchsstoffe (etwa 5%) wieder flüchtig. Gleichzeitig wird
durch die Verwendung des Kondensats das ansonsten erforderliche
gesonderte Kühlwasser zur Verdunstungskühlung eingespart.
Die Erfindung bringt gegenüber den bisher bekannten Verfahren
den Vorteil mit sich, daß kein Kondensat über ein Abwassersystem
entsorgt werden muß und daß auch keine Geruchsbelästigung durch
in die Atmosphäre eintretende Dämpfe entsteht.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen be
schrieben.
Vorteilhaft ist es, wenn das Kondensat auf der Seite der Abluft
des Luft-Luft-Wärmetauschers und/oder das Kondensat in den son
stigen (abluftseitigen) Anlagenteilen gesammelt wird und auf der
Seite der Zuluft in den Luft-Luft-Wärmetauscher eingebracht
wird. Es kann also sowohl das Kondensat herangezogen werden, das
auf der Abluftseite des Wärmetauschers entsteht, als auch das in
der gesamten sonstigen Anlage (in den Rohrleitungen etc.) auf
der Abluftseite entstehende Kondensat. Dieses Kondensat entsteht
beispielsweise auch in den Ventilatoren, Aggregaten und anderen
Teilen auf der Abluftseite der Anlage.
Vorzugsweise wird das Kondensat in einem Tank gesammelt. Aus die
sem wird dann das auf der Zuluftseite des Luft-Luft-Wärmetau
schers benötigte Kondensat abgepumpt. Das Kondensat kann aufbe
reitet werden, bevor es auf der Seite der Zuluft in den Luft-
Luft-Wärmetauscher eingebracht wird. Die Aufbereitung des Kon
densats kann durch an sich bekannte Methoden geschehen, also
beispielsweise durch biologische Reinigung, Umkehrosmose, Ionen
austauscher, UV-Bestrahlung. In das Kondensat können auch Stoffe
eingebracht werden, die zur Geruchsneutralisation führen, bei
spielsweise CaO oder ähnliches. Dasjenige Kondensat, das im
Luft-Luft-Wärmetauscher auf der Zuluftseite nicht benötigt wird,
also beispielsweise der Uberlauf des Kondensat-Sammeltanks, kann
- soweit derartiges überschüssiges Kondensat überhaupt anfällt -
entsorgt werden.
Dem Kondensat kann Wärme entzogen werden, bevor es auf der Seite
der Zuluft in den Luft-Luft-Wärmetauscher eingebracht wird. Die
ser Wärmeentzug kann bei der Aufbereitung des Kondensats durch
geführt werden. Er kann beispielsweise durch einen Wärmetauscher
erfolgen, aber auch durch eine Wärmepumpe oder ein (Niedertempe
ratur-) Heizsystem oder durch andere Maßnahmen.
Die Flüssigkeit bzw. das Wasser bzw. das Kondensat kann auf der
Seite der Zuluft in den Luft-Luft-Wärmetauscher eingesprüht wer
den; sie kann also fein verteilt eingebracht werden. Es ist aber
auch möglich, die Flüssigkeit bzw. das Wasser bzw. das Kondensat
auf der Seite der Zuluft auf den Flächen des Luft-Luft-Wärmetau
schers als Flüssigkeitsfilm einzubringen. Hierdurch werden die
Wärmetauscherflächen mit der Flüssigkeit benetzt.
Da nur noch ein einziger Wärmetauscher vorhanden ist, nämlich
der erfindungsgemäße Luft-Luft-Wärmetauscher, kann es vorkommen,
daß die aus diesem austretende Abluft zu warm ist, so daß immer
noch eine Geruchsbelästigung auftreten könnte. Obwohl die Lei
stung des Luft-Luft-Wärmetauschers durch die erfindungsgemäßen
Maßnahmen erheblich verbessert wird, kann sie unter Umständen
noch nicht ausreichen, um die Abluft hinreichend abzukühlen. Zur
Verhinderung einer Geruchsbelästigung ist es erforderlich, die
Abluft auf eine Temperatur von etwa 28 bis 35°C abzukühlen. Um
auch bei einer darüberliegenden Temperatur der Abluft eine für
den geruchlosen Austritt hinreichend niedrige Ablufttemperatur
zu erreichen, kann nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbil
dung der aus dem Luft-Luft-Wärmetauscher austretenden Abluft vor
der Ableitung in die Atmosphäre Frischluft zugeführt bzw. zuge
mischt werden. Die Menge der zugemischten Frischluft kann derart
bemessen werden, daß die Austrittstemperatur im Bereich von 28
bis 35°C liegt. Die zugemischte Frischluft kann reine Frisch
luft aus der Atmosphäre sein. Es ist aber auch möglich, der Ab
luft die aus dem Luft-Luft-Wärmetauscher austretende, durch die
sen bereits erwärmte Frischluft zuzuführen. Ferner ist es mög
lich, diese beiden Maßnahmen miteinander zu kombinieren.
Durch die Vermischung mit kalter Frischluft wird die Abluft ab
gekühlt. Auch bei dieser Abkühlung kann Kondensat entstehen.
Vorzugsweise wird das bei der Vermischung der Abluft mit der
Frischluft entstehende Kondensat gesammelt, vorteilhafterweise
in einem gemeinsamen Tank, also dem oben bereits beschriebenen
Kondensatsammeltank. Vorteilhaft ist es, wenn auch das bei der
Vermischung der Abluft mit der Frischluft entstandene Kondensat
auf der Seite der Zuluft in den Luft-Luft-Wärmetauscher einge
bracht wird.
Die oben angegebene Aufgabe wird ferner gelöst durch einen Luft-
Luft-Wärmetauscher zur Abkühlung feuchter und warmer Abluft aus
einem Kompostierungsprozeß durch Übertragung der Wärme der Ab
luft auf die Zuluft, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zum
Einbringen einer Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, vorzugsweise
des aus der Abluft abgeschiedenen Kondensats, auf der Seite der
Zuluft des Luft-Luft-Wärmetauschers.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den weiteren Unteransprü
chen beschrieben.
Der Luft-Luft-Wärmetauscher kann eine Vollmaterialplatte als
Wärmetauscherfläche besitzen. Die Abluftseite der Vollmaterial
platte bildet eine Kondensationsfläche, die Zuluftseite der
Vollmaterialplatte bildet eine Verdampferfläche. Die aus einer
Vollmaterialplatte gebildeten Kondensationsflächen und Verdamp
ferflächen stehen in direkter Verbindung miteinander.
Stattdessen oder zusätzlich ist es aber auch möglich, die Wärme
in dem Luft-Luft-Wärmetauscher über ein Wärmeträgermedium zu
übertragen. Dann stehen die Kondensationsflächen und Verdampfer
flächen nicht direkt miteinander in Verbindung. Die Wärme wird
vielmehr über das Wärmeträgermedium übertragen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weist die Vor
richtung zum Einbringen der Flüssigkeit bzw. des Wassers bzw.
des Kondensats auf die Seite der Zuluft des Luft-Luft-Wärmetau
schers Düsen zum Einsprühen der Flüssigkeit auf. Die Flüssigkeit
bzw. das Wasser bzw. das Kondensat werden also auf der Seite der
Zuluft des Luft-Luft-Wärmetauschers in diesen eingedüst.
Stattdessen oder zusätzlich kann die Vorrichtung zum Einbringen
der Flüssigkeit bzw. des Wassers bzw. des Kondensats Ausström
öffnungen zum Einbringen der Flüssigkeit als Flüssigkeitsfilm
auf die Flächen des Luft-Luft-Wärmetauschers aufweisen.
Die oben angegebene Aufgabe wird ferner gelöst durch eine Vor
richtung zur Abkühlung feuchter und warmer Abluft aus einem Kom
postierungsprozeß, gekennzeichnet durch einen oben beschriebe
nen, erfindungsgemäßen Luft-Luft-Wärmetauscher und einen Tank
für die auf der Seite der Zuluft in den Luft-Luft-Wärmetauscher
einzubringende Flüssigkeit bzw. das Wasser bzw. das Kondensat.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den weiteren Unteransprü
chen beschrieben.
Vorzugsweise besitzt die Vorrichtung ferner eine Aufbereitungs
vorrichtung zum Aufbereiten der Flüssigkeit bzw. des Wassers
bzw. des Kondensats. Die Aufbereitung kann in der oben bereits
erläuterten Weise geschehen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist ferner eine
Vorrichtung vorgesehen, durch die der Flüssigkeit bzw. dem Was
ser bzw. dem Kondensat Wärme entzogen wird. Auch dies ist oben
bereits beschrieben worden.
Vorteilhaft ist es, wenn eine Mischvorrichtung zum Zumischen von
Frischluft aus der Atmosphäre und/oder aus dem Luft-Luft-Wärme
tauscher zu der aus dem Luft-Luft-Wärmetauscher austretenden Ab
luft vorhanden ist. Der aus dem Luft-Luft-Wärmetauscher austre
tenden Abluft kann also Frischluft aus der Atmosphäre oder die
aus dem Luft-Luft-Wärmetauscher austretende, bereits erwärmte
Frischluft oder beides zugeführt bzw. zugemischt werden, um die
se aus dem Luft-Luft-Wärmetauscher austretende Abluft zu den
oben bereits erläuterten Zwecken weiter abzukühlen.
Schließlich wird die oben angegebene Aufgabe gelöst durch eine
Kompostierungsanlage, bestehend aus einem Rottebehälter zum Kom
postieren organischer Stoffe, vorzugsweise Abfälle, mit einer
Frischluftzuführung und einer Abluftabführung, und einem erfin
dungsgemäßen Luft-Luft-Wärmetauscher der oben beschriebenen Art.
Vorteilhaft ist es, wenn die Komopostierungsanlage eine erfin
dungsgemäße Vorrichtung zur Abkühlung feuchter und warmer Abluft
aus einem Kompostierungsprozeß der oben beschriebenen Art be
sitzt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand
der beigefügten Zeichnung im einzelnen erläutert. Die Zeichnung
zeigt in ihrer
einzigen Figur eine schematische Darstellung einer er
findungsgemäßen Kompostierungsanlage.
Die Kompostierungsanlage besteht aus einem Rottebehälter 1, ei
nem Luft-Luft-Wärmetauscher 2, einem Abluftfilter 3, einem Zu
luftventilator 4, einem Abluftventilator 5 sowie verschiedenen
Leitungen und Ventilen. Vom Zuluftventilator 4 wird Frischluft
aus der Atmosphäre angesaugt und über eine Leitung dem Luft-
Luft-Wärmetauscher 2 bzw. dessen Zuluftseite 6 zugeführt. Die
Frischluft wird dort erwärmt und über die Leitungen 7, 8, 9, 10,
11, 12 der Rottebox 1 zugeführt. In der geschlossenen Rottebox 1
befindet sich das zu kompostierende Material. Die mit Wärme, Was
ser, Geruchsstoffen und weiteren Stoffen wie beispielsweise CO2
beladene Abluft wird über die Leitungen 14, 15, 16, 17 der Ab
luftseite 18 des Luft-Luft-Wärmetauschers 2 zugeführt. Sie gibt
dort Wärme an die Zuluftseite 6 ab, wodurch sie abgekühlt wird.
Von der Abluftseite 18 wird die gekühlte Abluft über die Leitun
gen 19, 20 dem Abluftfilter 3 zugeführt, nach dessen Durchlaufen
sie in die Atmosphäre abgeleitet wird. In den Leitungen 11, 15
und 20 sind Meßstrecken 21, 22 und 22′ vorgesehen, durch die Meß
werte aufgenommen werden können, beispielsweise die Temperatur,
der Wassergehalt, der CO2-Gehalt und ähnliches.
Durch den Luft-Luft-Wärmetauscher 2 wird die Wärme der Abluft
auf die Zuluft übertragen. Dies erfolgt durch die Wärmetauscher
fläche 23 in dem Wärmetauscher 2. Auf der Zuluftseite 6 des Wär
metauschers 2 wird Wasser eingebracht. Dieses Wasser ist das
Kondensat, das auf der Abluftseite 18 des Wärmetauschers 2 und
in den sonstigen abluftseitigen Teilen der Anlage entsteht. Das
aus der Abluft an der Wärmetauscherfläche 23 und an den sonsti
gen abluftseitigen Teilen der Anlage abgeschiedene Kondensat
(Kondenswasser) wird in einem in der Zeichnung nicht dargestell
ten Tank (bzw. in einer Wanne) aufgefangen und gesammelt und
durch eine in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellte Pumpe
der Zuluftseite (Kaltluftseite) 6 des Wärmetauschers 2 zuge
führt. Das Kondensat kann auf der Zuluftseite 6 in den Wärmetau
scher 2 eingesprüht werden. Es wird hierdurch fein verteilt in
den Kaltluftstrom eingedüst. Auf der der Zuluftseite 6 zuge
wandten Seite der Wärmetauscherflächen 23, also auf deren Kalt
luftseite, bildet sich dadurch ein feiner Wasserfilm.
Statt dessen oder zusätzlich ist es aber auch möglich, das Kon
densat direkt auf die Wärmetauscherflächen 23 aufzubringen. Dort
verteilt sich das Kondensat in einem dünnen Film.
In beiden Fällen wird der Wärmetransport von der Abluftseite
(Warmluftseite) 18 zur Zuluftseite (Kaltluftseite) 6 des Wärme
tauschers 2 verbessert.
Die Abluft wird im Wärmetauscher 2 gekühlt. Sie gibt Wärme an
die Wärmetauscherflächen 23 ab. Auf der anderen Seite der Wärme
tauscherflächen 23 wird die Wärme an die Frischluft abgegeben.
Dieser Vorgang wird durch die Flüssigkeit bzw. das Kondensat un
terstützt. Die Flüssigkeit bzw. das Kondensat verdunstet und
wird von der vorbeistreichenden Frischluft aufgenommen. Es ist
möglich, das Verfahren so zu führen, daß die Frischluft unter
den Taupunkt kommt.
Von den Abluftleitungen 16, 17 zweigt eine Leitung 24 ab, in der
sich ein Ventil 25 befindet und die zu der Zuluftleitung 10
führt. Von den Zuluftleitungen 7, 8 zweigt eine Leitung 26 ab,
in der sich ein Ventil 27 befindet und die zu der Abluftleitung
19, 20 führt. Bei dem soeben beschriebenen Betrieb der Anlage
sind die Ventile 25 und 27 geschlossen.
Das Ventil 25 kann ganz oder teilweise geöffnet werden, um einen
Teil der Abluft direkt der Zuluft zuzumischen. Dann wird die An
lage im sogenannten Umluftbetrieb gefahren. Wenn dabei auch die
Ventile 28 in der Abluftleitung 17 und 29 in der Zuluftleitung 9
geschlossen sind, wird ein reiner Umluftbetrieb ohne Zufuhr von
Frischluft und Abfuhr von Abluft durchgeführt.
Wenn das Ventil 27 in der Leitung 26 geöffnet wird, wird der
durch die Leitung 19 aus dem Wärmetauscher 2 austretenden, abge
kühlten Abluft zusätzlich Zuluft zugeführt, und zwar die aus dem
Wärmetauscher 2 austretende, angewärmte Zuluft.
Von der Zuluftleitung 30 zwischen dem Zuluftventilator 4 und dem
Wärmetauscher 2 zweigt eine Leitung 31 ab, in der sich ein Ven
til 32 befindet und die zu der Zuluftleitung 9 führt. Zwischen
den Zuluftleitungen 8 und 9 befindet sich ein weiteres Ventil
33. Nach dem Abbau der leichter zersetzbaren organischen Bestand
teile der in der Rottebox 1 befindlichen Abfälle wird die Kompo
stierung in der in der DE-PS 36 37 393 beschriebenen Weise durch
Trocknung zum Stillstand gebracht. Die zu kompostierenden Stoffe
werden also "trockengeblasen". Zu diesem Zweck wird das Ventil
32 geöffnet, das Ventil 29 bleibt geöffnet, das Ventil 25 ist
geschlossen, das Ventil 27 ist ebenfalls geschlossen und das
Ventil 33 wird geschlossen. Die Zuluft gelangt als reine Frisch
luft von dem Zuluftventilator 4 über die Zuluftleitungen 31, 9,
10, 11, 12 in den Rottebehälter 1. Die Abluft wird aus dem Rot
tebehälter 1 über die Leitungen 14, 15, 16, 17, 19, 20 und das
Filter 3 in die Atmosphäre geleitet. Das Ventil 28 ist geöffnet.
Es ist möglich, der Abluft neben der aus dem Wärmetauscher 2
austretenden, angewärmten Zuluft auch kalte, reine Frischluft
zuzumischen.
Es ist möglich, den Wärmetauscher 2 auf der Zuluftseite zu umge
hen, dem Rottebehälter 1 also anstelle der durch den Wärmetau
scher 2 angewärmten Zuluft kalte, reine Frischluft zuzuführen.
Dies ist zum einen für das oben beschriebene "Trockenblasen"
nach Abbau der leicht zersetzbaren Bestandteile der Abfallstoffe
vorteilhaft bzw. erforderlich, zum anderen aber auch in gewissen
Fällen beim normalen Betrieb der Anlage vorteilhaft bzw. erfor
derlich. Ferner wird durch diese reine Frischluftzuführung ein
weiterer Freiheitsgrad für den Betrieb der Gesamtanlage geschaf
fen.
Ferner kann eine Möglichkeit vorgesehen werden, die Einbringung
von Flüssigkeit in den Wärmetauscher wahlweise zu unterbinden.
Claims (20)
1. Verfahren zur Abkühlung feuchter und warmer Abluft aus einem
Kompostierungsprozeß, bei dem die Wärme der Abluft durch ei
nen Luft-Luft-Wärmetauscher (2) auf die Zuluft übertragen
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Seite (6) der Zuluft eine Flüssigkeit, vorzugs
weise Wasser, in den Luft-Luft-Wärmetauscher eingebracht
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf
der Seite (6) der Zuluft das aus der Abluft abgeschiedene
Kondensat in den Luft-Luft-Wärmetauscher (2) eingebracht
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kondensat auf der Seite (18) der Abluft des Luft-Luft-Wärme
tauschers (2) und/oder das Kondensat in den sonstigen Anla
genteilen gesammelt wird und auf der Seite (6) der Zuluft in
den Luft-Luft-Wärmetauscher eingebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kondensat aufbereitet wird, bevor es auf der Seite (6) der
Zuluft in den Luft-Luft-Wärmetauscher (2) eingebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Kondensat Wärme entzogen wird, bevor es
auf der Seite der Zuluft (6) in den Luft-Luft-Wärmetauscher
(2) eingebracht wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit auf der Seite (6) der
Zuluft in den Luft-Luft-Wärmetauscher eingesprüht wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit auf der Seite (6) der
Zuluft auf den Flächen (23) des Luft-Luft-Wärmetauschers (2)
als Flüssigkeitsfilm eingebracht wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der aus dem Luft-Luft-Wärmetauscher (2)
austretenden Abluft vor der Ableitung in die Atmosphäre
Frischluft aus der Atmosphäre und/oder aus dem Luft-Luft-
Wärmetauscher (2) zugemischt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
bei der Vermischung der Abluft mit der Frischluft entstehen
de Kondensat gesammelt und vorzugsweise auf der Seite (6)
der Zuluft in den Luft-Luft-Wärmetauscher (2) eingebracht
wird.
10. Luft-Luft-Wärmetauscher (2) zur Abkühlung feuchter und war
mer Abluft aus einem Kompostierungsprozeß durch Übertragung
der Wärme der Abluft auf die Zuluft,
gekennzeichnet durch
eine Vorrichtung zum Einbringen einer Flüssigkeit, vorzugs
weise Wasser, vorzugsweise des aus der Abluft abgeschiedenen
Kondensats, auf der Seite der Zuluft (6) des Luft-Luft-Wär
metauschers (2).
11. Luft-Luft-Wärmetauscher nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Luft-Luft-Wärmetauscher (2) eine Vollma
terialplatte als Wärmetauscherfläche (23) besitzt.
12. Luft-Luft-Wärmetauscher nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wärme in dem Luft-Luft-Wärmetauscher
(2) über ein Wärmeträgermedium übertragen wird.
13. Luft-Luft-Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum Einbringen
der Flüssigkeit Düsen zum Einsprühen der Flüssigkeit auf
weist.
14. Luft-Luft-Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum Einbringen
der Flüssigkeit Ausströmöffnungen zum Einbringen der Flüs
sigkeit als Flüssigkeitsfilm auf die Flächen (23) des Luft-
Luft-Wärmetauschers (2) aufweist.
15. Vorrichtung zur Abkühlung feuchter und warmer Abluft aus
einem Kompostierungsprozeß,
gekennzeichnet durch
einen Luft-Luft-Wärmetauscher (2) nach einem der Ansprüche
10 bis 14
und einen Tank für die auf der Seite (6) der Zuluft in den
Luft-Luft-Wärmetauscher einzubringende Flüssigkeit bzw. das
Wasser bzw. das Kondensat.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, ferner gekennzeichnet durch
eine Aufbereitungsvorrichtung zum Aufbereiten der Flüssig
keit bzw. des Wassers bzw. des Kondensats.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, ferner gekennzeichnet
durch eine Vorrichtung, durch die der Flüssigkeit bzw. dem
Wasser bzw. dem Kondensat Wärme entzogen wird.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, ferner ge
kennzeichnet durch eine Mischvorrichtung zum Zumischen von
Frischluft aus der Atmosphäre und/oder aus dem Luft-Luft-
Wärmetauscher (2) zu der aus dem Luft-Luft-Wärmetauscher (2)
austretenden Abluft.
19. Kompostierungsanlage, bestehend aus
einem Rottebehälter (1) zum Kompostieren organischer Stoffe,
vorzugsweise Abfälle, mit einer Frischluftzuführung und ei
ner Abluftabführung,
und einem Luft-Luft-Wärmetauscher (2) nach einem der Ansprü
che 10 bis 14.
20. Kompostierungsanlage nach Anspruch 19, ferner bestehend aus
einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 18.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924208390 DE4208390C2 (de) | 1992-03-16 | 1992-03-16 | Verfahren und Vorrichtung zur Abkühlung feuchter und warmer Abluft aus einem Kompostierungsprozeß |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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