DE4207531A1 - Verteiler-schranksystem fuer signal-uebertragungskabel, insbesondere glasfaserkabel - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verteiler-Schrank­ system für Signal-Übertragungskabel, insbesondere Glasfa­ serkabel.

In der Telefonie oder anderen Signal-Übertragungsbereichen sind Gestell-Systeme für den Anlagebau üblich, die aus meh­ reren Einheiten nach dem Baukastenprinzip zusammensetzbar sind, welche Einheiten insbesondere durch Querstreben ver­ bindbare Vertikal-Träger und daran direkt oder indirekt be­ festigbare Mehrfach-Anschlußmittel umfassen, um die zahlen­ mäßig erheblichen Zuleitungen übersichtlich und rationell andrahten zu können.

Diese Gestellsysteme können aber dort nicht genügen, wo Glasfaserkabel an Bedeutung gewinnen, wie in den Bereichen der Telefonie, der On-Line-Systeme u. a., da die optischen Leiter ihren Mindest-Krümmungsradius nicht unterschreiten dürfen, was sich beim Verlegen in den bekannten Verteilern nicht einhalten läßt. Zudem können die bekannten Verteiler die Forderung nach Zugänglichkeit zu den Glasfasern zwecks deren Verspleißung nicht erfüllen.

Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Ver­ teiler-Schranksystem für optische Leiter zu entwickeln, das eine dichteste Belegung unter Gewährleistung optimaler Zu­ gänglichkeit und Sicherstellung des Mindest-Krümmungsradius der Glasfaserkabel gestattet.

Dies wird erfindungsgemäß zunächst erreicht durch einen, aus einer Rahmenkonstruktion gebildeten Schrank mit minde­ stens einem innenseitig angelenkten Einzel-Schwenkrahmen mit einer Mehrzahl übereinander angeordneter Baugruppenträ­ ger, in welche eine Mehrzahl Glasfaser-Endverschluß-Kas­ setten und/oder Kabelreserve-Kassetten eingesetzt sind, wo­ bei sich seitlich des Einzel-Schwenkrahmens resp. mittig zwischen mehreren Einzel-Schwenkrahmen ein durch Vertikal- Säulen gebildeter Rangierüberlängen-Raum befindet und wobei jeder Einzel-Schwenkrahmen über Anlenkmittel an seiner schrankmittigen oberen und unteren Ecke am Schrankrahmen unmittelbar neben dem Rangierlängen-Raum angelenkt ist. Durch diese Maßnahmen ist es nunmehr möglich, trotz höch­ ster Belegungsdichte bei optimaler Zugänglichkeit den Mini­ mal-Radius für Glasfaserkabel und eine größtmögliche Ord­ nungstrennung der Kabel zu gewährleisten. Zudem gestattet die Anordnung des Drehpunktes der Schwenkrahmen in den Be­ reich des Rangierüberlängen-Raumes eine optimale Annäherung des mechanischen Drehpunktes an die Torsionsachse der Ran­ gieradern, so daß beim Verschwenken der Schwenkrahmen keine Zugkräfte auf die Kabel wirken können.

Bei einer bevorzugten Ausgestaltung können weitere erfin­ dungswesentliche Maßnahmen darin bestehen, daß mindestens innenseitig des Schrankes rückseitig des Einzel-Schwenkrah­ mens ein Gitter-Rost zum Fixieren der Kabel angeordnet ist und daß die gesamte Rangierfront des Verteiler-Schranksy­ stems durch ein vertikales Rolladen-System verschließbar ist.

Weitere Vorteile sind dann zu sehen, wenn jeder Baugruppen­ träger parallele Führungsschienen-Paare für die Aufnahme von Endverschluß-Kassetten oder Kabelreserve-Kassetten aufweist, wobei dann die Baugruppenträger für die Endver­ schluß-Kassetten eine Rangierführungs-Wanne mit Umlenk­ pfeilen aufweisen resp. dann die Baugruppenträger untere, ausziehbare Schubladen zur Kabelreserve-Aufnahme aufweisen.

Eine beispielsweise Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verteiler-Schranksystems für optische Leiter ist nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 in schaubildartiger Teil-Darstellung eine Ausfüh­ rungsform des erfindungsgemäßen Verteiler-Schrank­ systems;

Fig. 2 in vergrößertem Maßstab und frontseitig heraus­ gezogen einen in den Verteiler-Schrank gemäß Fig. 1 einschiebbaren Baugruppenträger;

Fig. 3 ein mit dem Verteilerschrank gemäß Fig. 1 verbind­ barer Spleißtisch;

Fig. 4 den Verteiler-Schrank gemäß Fig. 1 mit einem aus­ geschwenkten Schwenkrahmen und

Fig. 5 in vergrößertem Maßstab und rückseitig herausge­ zogen den in den Schwenkrahmen einschiebbaren Bau­ gruppenträger gemäß Fig. 2.

Das in Fig. 1 und 4 dargestellte erfindungsgemäße Vertei­ ler-Schranksystem umfaßt hier einen durch eine Rahmenkon­ struktion 1 gebildeten Doppelschrank mit hier zwei innen­ seitig angelenkten Einzel-Schwenkrahmen 2. Jeder Einzel­ schwenkrahmen 2 trägt eine Mehrzahl, hier zehn übereinander angeordnete Baugruppenträger 3. Da sowohl die vordere Schrankfront, wie gezeigt, als auch die rückwärtige Schrank­ front als ein Doppelschrank ausgebildet sein kann, wird ei­ ne hohe Rangier-Kapazität erreicht.

Beim gezeigten Verteiler-Schranksystem kann beispielsweise der frontseitig linke Schwenkrahmen 2 die Netz-Seite dar­ stellen, während dann der rechte Schwenkrahmen die Aus­ rüstungs-Seite bildet. Hierbei ist hier der netzseitige Schwenkrahmen 2 in seinen zehn übereinander angeordneten Baugruppenträgern 3 mit maximal je zehn Glasfaser-Endver­ schluß-Kassetten 4 mit hier je zehn Einzelanschlüssen 5 ausgerüstet, wie das Fig. 2 mehr im einzelnen zeigt.

Die Baugruppenträger 3 des ausrüstseitigen Schwenkrahmens 2 hingegen können gemäß Fig. 5 mit zehn Kabelreserve-Kasset­ ten 6 für beispielsweise zehn Ausrüstungs-Kabel ausgerüstet sein, was hier zu einer Rangier-Kapazität von total 2000 gleichzeitig möglichen Rangierungen führt.

Es sei an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt, daß das vor­ beschriebene Verteiler-Schranksystem auch als Wandverteiler mit dann nur einer Schrankfront ausgeführt werden kann.

Zudem sind diese Systeme allseitig modular erweiterungsfähig.

Wie die Fig. 1 und 4 weiter erkennen lassen, befindet sich im gemeinsamen Zentrum zwischen den vier Schwenkrahmen des Standverteilers bzw. zwischen den beiden nebeneinanderlie­ genden Schwenkrahmen im Falle eines einfachen Wandverteilers ein 4-Säulen-Rangierüberlängen-Raum 7. Dieser gewährleistet den vorgeschriebenen Mindest-Krümmungsradius aller vorge­ sehenen Rangierkabel-Längen. Er ermöglicht, auch bei höch­ ster Belegungs-Dichte und sehr komplexer Rangierführung, eine optimale Übersicht und ein stets frei zugängliches Nach- bzw. Um-Rangieren aller jeweils im Einsatz befindli­ chen Rangierkabel.

Erfindungswesentlich hierbei ist, daß dabei jeder Einzel- Schwenkrahmen 2 über Anlenkmittel 11 an seiner schrankmit­ tigen oberen und unteren Ecke am Schrankrahmen 1 unmittel­ bar neben dem Rangierüberlängen-Raum 7 angelenkt ist. Die Schwenkrahmen 2 sind so um diese beiden Anlenkmittel gegen die Schrankmitte hin türenartig auf- und wieder zuschwenk­ bar, wobei die seitliche Lage der beiden vertikalen Dreh­ punkt-Achsen der Schwenkrahmen, relativ zum dazwischen­ liegenden Rangierüberlängen-Raum Ursache ist, daß der Mindest-Radius aller Rangierkabel zwangsläufig stets ge­ währleistet bleibt.

Aus Sicherheitsgründen können die Schwenkrahmen im ausge­ schwenkten, d. h. 90° offenen Zustand, durch untere Kugel- Schnapper am Schrank einschnappbar/lösbar arretiert sein. Dadurch wird einerseits, beim Aufschwenken, ein Über­ schwenken auf mehr als 90° Offenstellung verhindert und andererseits, bei der Arbeit an der Rangierfront eines aufgeschwenkt-offenen Schwenkrahmens, ein unbeabsichtigtes Zuschlagen des offenen Schwenkrahmens verunmöglicht (nicht gezeigt).

Im geschlossenen Zustand können die Schwenkrahmen durch seitliche Kugel-Schnapper am Schrank einschnappbar/lösbar arretiert und so in ihrer Schließ-Stellung fixiert sein (nicht gezeigt).

Wie die Fig. 1 und 4 weiter zeigen, ist der aus der Rahmen­ konstruktion 1 gebildete Schrank unten offen, und so sowohl für den Einsatz auf Normalboden als auch für den Hohlboden- (Doppelboden)Einsatz geeignet. Die obere Schrank-Abdeckung verfügt über mehrere Eintritts-/Austritts-Öffnungen für die oben ankommenden bzw. abgehenden netzseitigen und aus­ rüstungsseitigen Kabel 8 (Fig. 4).

Ein verteiler-rückseitiger Gitter-Rost 9 (Fig. 4) ist in der Schrank-Mitte für das Fixieren aller ankommenden bzw. abgehenden Kabel vorgesehen. Außerdem können beidseitig des Schrankes zusätzliche Gitter-Roste 10 zum Fixieren all­ fälliger Mehrkabel angebracht werden (Fig. 1).

Gemäß Fig. 4 kann die gesamte Rangierfront des Verteiler- Schranksystems durch ein vorzugsweise elektromotorisch angetriebenes vertikales Rolladen-System 12 verschließbar sein. Dieses dient zum elektromotorischen Öffnen und Ver­ schließen der gesamten Rangierfront des Doppel-Schwenkrah­ menschrankes mittels eines manuell betätigbaren, elektri­ schen Auf/Ab-Schalters (nicht gezeigt). Bei Erreichen der oberen und unteren Endstellung des Rolladens wird dann der elektromotorische Antrieb des Rolladen-Systems außerdem durch obere bzw. untere elektrische Endschalter selbst­ tätig abgeschaltet. Das Vertikal-Rolladen-System 12 kann zu­ dem mittels der genannten, hier elektromechanischen Schwenk­ rahmen-Verschluß-Sicherung gegen irrtümliches Schließen des Rolladens bei nicht vollständig geschlossenen Schwenk­ rahmen gesichert sein.

Die Baugruppenträger 3 des Verteiler-Schranksystems sind modular aufgebaut und besitzen innenseitig in ihren Rahmen je zehn parallel nebeneinander angeordnete, von der Front­ seite gegen die Rückseite hin verlaufende obere/untere Mo­ dul-Führungsschienen-Paare 19 (Fig. 5).

Unmittelbar unterhalb jeder netzseitigen Baugruppenträger- Front befindet sich eine dieser zugeordnete, gegen die Schrankmitte hin orientierte Rangierführungs-Wanne 12 (Fig. 2) mit fünf radiusgerechten Rangierkabel-Umlenkpfeilern 13, d. h. jeweils einem Umlenkpfeiler für zwei benachbarte Kas­ setten 4. Die Konstruktion von Wanne und Pfeilern erlaubt, auch bei Maximal-Belegung, ein müheloses Einlegen und Her­ ausnehmen aller gegen die Schrankmitte hin wegführenden Rangierkabel 14 bei stetiger Gewährleistung des vorbeschrie­ benen Mindest-Radius aller Rangierkabel.

Alle netzseitigen Baugruppenträger 3 sind schwenkrahmen-rück­ seitig mit einer unteren (Fig. 2), nach hinten ausziehbaren, metallenen Reserveschublade 20 ausgestattet, die zur Auf­ nahme einer Arbeitsreserve bestimmt ist. Dagegen sind alle ausrüstungsseitigen Baugruppenträger 3 schwenkrahmen-rück­ seitig mit einer unteren, nach hinten ausziehbaren, metalle­ nen Doppel-Schublade 20′ (Fig. 5) mit zwei übereinander liegenden Kabel-Reserveräumen 21 und 22 ausgestattet.

Der in der Schublade untere Ausrüstungs-Kabelreserve-Raum 21 ist zur Aufnahme von relativ kurzen, schlaufenförmigen Aus­ rüstungskabel-Arbeitsreserven bestimmt. Die individuelle Zugentlastung der am rückseitigen Gitter-Rost bereits durch Fixierung primär-entlasteten Ausrüstungs-Kabel erfolgt dann in der einzelnen Kabelreserven-Kassette 6 selbst.

Der in der Schublade obere Rangier-Kabelreserve-Raum 22 ist hingegen zur Aufnahme der relativ kurzen, schlaufenför­ migen Rangierkabel-Arbeitsreserven bestimmt.

Für alle rangierseitig-frontal oder schwenkrahmen-rücksei­ tig durchzuführenden Spleiß-Arbeiten kann ein spezieller Einhänge-Spleißtisch gemäß Fig. 3 verwendet werden. Mit­ tels zweier links- bzw. rechtsseitiger, oberer Einhänge- Löcher 24 ist der Spleißtisch an schwenkrahmen-frontsei­ tigen, abgesetzten unteren Befestigungs-Schrauben der Bau­ gruppenträger ohne Werkzeug ein- und aushängbar resp. mit­ tels derselben links- bzw. rechtsseitigen, oberen Einhänge- Löcher an den, in den rückseitigen Schwenkrahmen-Profilen speziell vorgesehenen, frei positionierbaren, abgesetzten Spleißtisch-Einhänge-Bolzen ein- und aushängbar (nicht ge­ zeigt). Im front- oder rückseitig eingehängten Zustand stellt der Spleißtisch eine komfortable, frei positionier­ bare Arbeits-Unterlage für sämtliche, im Zusammenhang mit den in Frage kommenden, mechanischen und Fusions-Spleiß­ geräten dar.

Aus dem Vorbeschriebenen ergibt sich somit ein Verteiler- Schranksystem für insbesondere optische Leiter, welches Schranksystem trotz höchster Belegung bei optimaler Zu­ gänglichkeit den Minimal-Radius für Glasfaserkabel und ei­ ne größtmögliche Ordnungstrennung der Kabel gewährleistet.

Zudem gestattet die Anordnung des Drehpunktes der Schwenk­ rahmen in den Bereich des Rangierüberlängen-Raumes eine optimale Annäherung des mechanischen Drehpunktes an die Tor­ sionsachse der Rangieradern, so daß beim Verschwenken der Schwenkrahmen keine Zugkräfte auf die Kabel wirken können.

Claims (6)

1. Verteiler-Schranksystem für Signal-Übertragungskabel, insbesondere Glasfaserkabel, gekennzeichnet durch ei­ nen, aus einer Rahmenkonstruktion (1) gebildeten Schrank mit mindestens einem innenseitig angelenkten Einzel-Schwenkrahmen (2) mit einer Mehrzahl übereinan­ der angeordneter Baugruppenträger (3), in welche eine Mehrzahl Glasfaser-Endverschluß-Kassetten (4) und/oder Kabelreserve-Kassetten (6) eingesetzt sind, wobei sich seitlich des Einzel-Schwenkrahmens (2) resp. mittig zwischen mehreren Einzel-Schwenkrahmen ein durch Ver­ tikal-Säulen (23) gebildeter Rangierüberlängen-Raum (7) befindet und wobei jeder Einzel-Schwenkrahmen (2) über Anlenkmittel (11) an seiner schrankmittigen obe­ ren und unteren Ecke am Schrankrahmen (1) unmittelbar neben dem Rangierüberlängen-Raum (7) angelenkt ist.

2. Verteiler-Schranksystem nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß mindestens innenseitig des Schrankes rückseitig des Einzel-Schwenkrahmens (2) ein Gitter- Rost (9; 10) zum Fixieren der Kabel angeordnet ist.

3. Verteiler-Schranksystem nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die gesamte Rangierfront des Ver­ teiler-Schranksystems durch ein vertikales Rolladen- System (12) verschließbar ist.

4. Verteiler-Schranksystem nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß jeder Baugruppenträger (3) parallele Führungsschienen-Paare (19) für die Aufnahme von End­ verschluß-Kassetten (4) oder Kabelreserve-Kassetten (6) aufweist.

5. Verteiler-Schranksystem nach Anspruch 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Baugruppenträger (3) für die Endverschluß-Kassetten (4) eine Rangierführungs-Wanne (12) mit Umlenkpfeilen (13) aufweisen.

6. Verteiler-Schranksystem nach Anspruch 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Baugruppenträger (3) untere, ausziehbare Schubladen (20, 20′) zur Kabelreserve-Auf­ nahme aufweisen.