DE4206966A1 - Spritzgussvorrichtung - Google Patents
SpritzgussvorrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spritzgußvor
richtung zum Formen eines thermoplastischen Teils und
umfaßt einen Extrusionszylinder, der an seinem vorderen
Ende mit einer Düse für die Verbindung mit Formwerkzeu
gen oder Formen ausgestattet ist und eine Extrusionsschnecke,
die in dem Zylinder angeordnet von einem Elektromotor
in Drehung versetzbar sowie auch axial verschiebbar ist.
Spritzgußmaschinen unterschiedlicher Größe werden
im allgemeinen zum Gestalten und Formen von verschiede
nen Produkten aus thermoplastischem Material eingesetzt.
Maschinen zur Herstellung von Spritzguß umfassen einen
Extrusionsteil mit einer Extrusionsschnecke, die sowohl
in Drehrichtung als auch axial beweglich ist, um einer
seits das Mischen, Kneten und Schmelzen des Plastikmate
rials während der gleichzeitigen Erwärmung zu ermögli
chen, und andererseits, eine schnelle positive Einsprit
zung des thermoplastischen Materials über die Extru
sionsdüse in ein angeschlossenes Formwerkzeug oder eine
Form möglich zu machen. Bei der Mehrzahl der Strangpressen
nach dem Stand der Technik wird die Schnecke der Presse
mit Hilfe eines Elektromotors in Drehung versetzt, wäh
rend die axiale Bewegung der Schnecke durch andere Mit
tel erreicht wird, zum Beispiel mit Hilfe eines hydrau
lischen Zylinders. Antriebsmittel dieser Art sind im
allgemeinen relativ groß und sperrig, was indessen in
jenen Fällen von geringerer Bedeutung ist, in denen die
Strangpresse stationär in einem Werk für die Herstel
lung von Produkten aus Plastik angeordnet sind.
Ein zum Teil neues Feld der Einsatzmöglichkeiten für
Spritzgußvorrichtungen ist in den letzten Jahren ent
standen, nämlich als Teil einer Verpackungsmaschine,
welche die Körperaußenfläche und den Boden des Verpack
ungsbehälters durch Falten und Abdichten eines lami
nierten Materials mit thermoplastischer Beschichtung
herstellt, während das Oberteil des Verpackungsbehälters
im Kontakt mit dem Laminat mit Hilfe einer Spritzgußvor
richtung in situ vergossen wird. Eine derartige Vor
richtung wird zum Beispiel in der europäischen Patent
anmeldung EP-A-03 91 098 beschrieben, bei der die
Spritzgußvorrichtung im oberen Bereich einer
Verpackungsmaschine angeordnet ist, um, auf einem
Verpackungsbehälter, ein Verpackungsoberteil zu formen,
welches mit einer Öffnungsmöglichkeit ausgestattet ist.
Wie man aus der vorerwähnten europäischen Patent
anmeldung, auf die Bezug genommen wird, ersehen kann,
wird die Extrusionsschnecke der Spritzgußvorrichtung
teilweise mit Hilfe eines elektrischen Motors angetrie
ben, welcher über Zahnräder mit der Extrusionsschnecke
verbunden ist, so daß eine Drehung ermöglicht wird, und
teilweise mit Hilfe einer Drucklufteinrichtung, die
eine pneumatische Einheit mit Kolben und Zylinder und
einen Hebel aufweist, der auf das hintere Ende (d. h. das
Ende, das von dem Formwerkzeug oder der Form wegweist)
einer Extrusionsschnecke wirkt, so daß die
Extrusionsschnecke axial in der Richtung zum Düsenende
des Extrusionszylinders hin bewegt werden kann. Der Ein
satz von Drucklufteinrichtungen statt der bis
her bekannten allgemein vorherrschenden Lösung mit ei
ner Hydraulikeinheit mit Kolben und Zylinder für die
axiale Bewegung der Extrusionsschnecke ist durch die
Tatsache bedingt, daß eine Leckage der Hydraulikflüs
sigkeit oder des Öls, die im Zusammenhang mit Hy
drauliksystemen immer unvermeidbar ist, unter keinen Um
ständen geduldet werden kann, weil die Strangpresse und
ihre Antriebsmittel in einer Maschine für die Herstel
lung von Verpackungsbehältern für Lebensmittel einge
setzt werden sollen, und besonders deshalb, weil die An
triebsmittel aus verschiedenen Gründen am besten an der
obersten Stelle auf der Verpackungsmaschine angeordnet
werden, d. h. über dem Fördergerät, das ganz oder teil
weise vorgefertigte Rohverpackungsbehälter während des
Formens, Füllens und Abdichtens der Verpackungen durch
die Maschine befördert.
Die druckluftbetätigten Antriebsmittel, die in der
oben erwähnten europäischen Patentanmeldung abgebildet
sind, verhindern die Gefahr einer Leckage
von Öl oder Flüssigkeit (obwohl die beweglichen
Teile in einem solchen Antrieb natürlich einer bestimm
ten Schmierung bedürfen, z. B. durch einen der Druck
luft beigemischten Ölnebel, doch sind sie grundsätzlich
ebenso sperrig wie eine hydraulische Lösung, da, zu
sätzlich zu der Einheit mit Kolben und Zylinder, auch
ein Druckluftbehälter, Schläuche, Hebel und Elektro
motoren mit Stromleitung benötigt werden. Hinzu kommt, daß
eine derartige Lösung bis zu einem gewissen Grad im Be
trieb Geräusche verursacht, z. B. durch entweichende
Druckluft, und außerdem der Druckluftzylinder unver
meidbar mit einer gewissen Zeitverzögerung arbeitet.
Eine vorstellbare Lösung des oben beschriebenen Pro
blems wäre die Konstruktion einer Spritzgußvorrichtung,
bei der nicht nur der radiale Antrieb der Extru
sionsschnecke sondern auch ihr axialer Antrieb mit Hil
fe von Elektromotoren bewerkstelligt werden. Ein sol
ches Gerät wird in der deutschen Auslegeschrift DE-AS
10 91 744 beschrieben, auf die Bezug genommen wird. Die
se Auslegeschrift illustriert, wie ein zweiter Elektro
motor mit Hilfe von Antriebsmitteln und Hebeln die axia
le Bewegung der Extrusionsschnecke bewirkt. Diese Lö
sung ist indessen relativ sperrig und sie läßt sich
nicht einfach so einbauen, daß das Schmiermittel, wel
ches zum Schmieren von Zahnrädern, Gelenken usw. uner
läßlich ist, auf eine zuverlässige Weise daran gehin
dert werden kann, in den Fällen bis zu den
Verpackungsbehältern zu gelangen, in denen geplant ist,
die Strangpresse an der höchsten Stelle einer
Verpackungsmaschine zu montieren. Zusätzlich ergibt die
Notwendigkeit eines zusätzlichen elektrischen Motors mit
den zugehörigen Antriebsmitteln einen insgesamt relativ
komplizierten Apparat, der viel zu teuer ist, um für den
integrierten Einsatz in Verpackungsmaschinen geeignet zu
sein.
Eine der Zielsetzungen der vorliegenden Erfindung ist es
daher, eine Spritzgußvorrichtung zu konstruieren, die
sich für den Einsatz in Verpackungsmaschinen eignet und
daher einen einfachen und zuverlässigen Hauptantrieb für
die Strangpresse aufweist, wobei dieser
einem der Nachteile unterliegt, die, wie oben beschrie
ben, Antriebsmitteln für Spritzgußvorrichtungen der her
kömmlichen Technik eigen sind.
Eine weitere Zielsetzung dieser Erfindung ist die
Konstruktion einer Spritzgußvorrichtung mit einem An
triebsaggregat, bei dem nur ein einzelner elektrischer
Motor sowohl für den radialen als auch den axialen An
trieb der Extrusionsschnecke verwendet wird, und der da
her einen geringen Raumbedarf hat und einfach auf hy
gienische Weise integriert werden kann.
Noch eine weitere Zielsetzung ist
die Konstruktion einer Vorrichtung der oben beschriebe
nen Art, deren Auslegung und Aufbau einfach ist, und die
eine hohe Zuverlässigkeit im Betrieb, auch bei längeren
Einsatzzeiten, gewährleistet.
Und noch eine weitere Zielsetzung dieser Erfindung
ist die Konstruktion einer Spritzgußvorrichtung, die
billig und energiesparend ist, und die eine volle Kon
trolle und eine einfache Betriebsweise ohne nennenswer
te zeitliche Verzögerung ermöglicht.
Die oben aufgeführten sowie andere Zielsetzungen
werden erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß bei einer
Spritzgußvorrichtung der einleitend beschriebenen Art
die Extrusionsschnecke eine Antriebseinheit mit einem
schraubenförmigen Teil aufweist, das mit einer entspre
chenden schraubenförmigen Muffe zusammenwirkt, die
drehbar in einem Rahmen der Vorrichtung lagert, jedoch
relativ zu diesem mit Hilfe einer steuerbaren Kupplung
verriegelbar ist.
Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemä
ßen Vorrichtung ergeben sich aus den abhängigen Patent
ansprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß der Er
findung wird nachstehend detaillierter beschrieben, wobei
besonders auf die beiliegende schematische Zeichnung ver
wiesen wird, in der, zum Zwecke der größeren Klarheit,
nur jene Details dargestellt sind, welche für das Ver
ständnis der Erfindung wesentlich sind. Die Zeichnung
ist ein seitlicher Aufriß, teilweise im Schnitt, einer
erfindungsgemäßen Spritzgußvorrichtung.
Die nachstehend beschriebene Spritzgußvorrichtung ist
spezifisch für den Einsatz in einer Verpackungsmaschine
entwickelt worden, und, genauer gesagt, dazu bestimmt,
einen integrierten Bestandteil einer Verpackungsma
schine der Art zu bilden, die aus einem Verpackungs
laminat teilweise fertige Verpackungsbehälter her
stellt, die mit einer oder mehreren in Spritzguß
gefertigten Einwänden aus thermoplastischem Material
versehen werden. Die Verpackungsmaschine kann zum
Beispiel von der gleichen Bauart sein, wie die in
der oben erwähnten europäischen Patentanmeldung
EP-A-3 91 098 beschriebene. Die Verpackungsmaschine kann je
doch auch von jedem anderen Typ sein und steht nicht im
Zusammenhang mit dem Konzept der Erfindung, wie es hier
in beschrieben wird, aus welchem Grund sie auch nicht
auf der Zeichnung dargestellt ist.
Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, umfaßt eine
Spritzgußvorrichtung entsprechend der Erfindung im we
sentlichen zwei Hauptteile, nämlich eine Einspritzma
schine 1 (links auf der Zeichnung) und ihre zugehörige
Antriebsbaugruppe 2. Die Einspritzmaschine 1 und die
Antriebsbaugruppe 2 sind in Reihe angeordnet und mit
Hilfe eines gemeinsamen Rahmens 3 fest miteinander ver
ankert. Eine Welle 4 führt von der Antriebsbaugruppe 2
zu der Spritzmaschine 1, wobei ein Ende der Welle mit
einer Extrusionsschnecke 5 verbunden ist oder eine solche
bildet, während das andere Ende mit einer Antriebseinheit
6 verbunden ist oder auch in diese übergeht.
Die links auf der Zeichnung angeordnete Spritzma
schine ist im wesentlichen von herkömmlicher Bauart und
verfügt über einen Extrusionszylinder 7, in dem die
Extrusionsschnecke 5 sowohl drehbar als auch axial be
weglich angeordnet ist. Das eine Ende (links auf der
Zeichnung) des Extrusionszylinders 7 läuft in eine Düse
8 aus, die mit Ventilen ausgestattet ist, und die Düse ist
mit einem Formwerkzeug oder einer Form 9 verbunden.
Diese Details sind Fachleuten wohlbekannt
und deshalb auch lediglich
schematisch dargestellt, können jedoch wahlweise jede
andere Konfiguration aufweisen, die dem beabsichtigten
Zweck angepaßt ist. Die Düse 8 kann auch länger
und möglicherweise gebogen sein, um eine op
timale Anordnung des Formwerkzeuges oder der Form 9 in
Bezug auf einen Förderer oder dergleichen (nicht ge
zeigt) zu ermöglichen, welcher den Vorschub der Verpack
ungsbehälter, die mit Hilfe der Spritzgußvorrichtung
entsprechend der Erfindung Einwände erhalten sol
len, übernimmt.
Der Extrusionszylinder 7 der Spritzmaschine 1 ist
von einer Anzahl ringförmiger Heizelemente 10 umgeben,
die vorzugsweise vom Typ elektrischen Heizwiderstandes
sind und den Extrusionszylinder auf die ge
wünschte kontrollierte Temperatur erwärmen. Am Ende des
Extrusionszylinders 7, in der Nähe der Düse 8,
ist der Extrusionszylinder mit einem Rückschlagventil 11
ausgestattet, das einen ringförmigen Ventilkörper um
faßt, welcher an die Zylinderwand anschlägt und axial
verschiebbar ist, wobei der Ventilkörper in einer Nut im
vorderen Ende der Extrusionsschnecke 5 ruht. Über dem
Extrusionszylinder 7 ist ein Trichter 12 angeordnet, der
über einen Kanal 13 den Extrusionszylinder 7 mit ther
moplastischem Material in der Form eines Granulats be
schickt. Der Trichter 12 kann auch auf eine andere Wei
se angeordnet und ausgerichtet sein, um seine Funktion
der Ausrichtung der Spritzgußvorrichtung in der Ver
packungsmaschine anzupassen (horizontal, vertikal oder
in jeder gewünschten Neigung).
Die Antriebsbaugruppe 2 für die Spritzgußvorrich
tung entsprechend der Erfindung ist - wie bereits zuvor
erwähnt - über den Rahmen 3 fest mit der Spritzmaschine
1 verbunden. Die Welle 4, die an ihrem einen Ende die
Extrusionsschnecke 5 bildet, geht an ihrem entgegenge
setzten Ende in die Antriebseinheit 6 über, die teilweise
mit Nuten 14 ausgestattet ist, teilweise über eine schrauben
förmige Ausbildung, vorzugsweise in der Form einer Kugel
umlaufspindel konstruiert, verfügt. Die Richtung der
Steigung des Gewindes auf der Extrusionsschnecke 5 ver
läuft entgegengesetzt der Richtung der Steigung der
Schnecke 15.
Der genutete zentrale Teil 14 der Welle 4 trägt eine
Riemenscheibe 16, die nichtdrehbar mit der Welle 4 ver
bunden ist, jedoch bezüglich der Nuten 14 der Welle eine
Passung der Art aufweist, daß die Welle 4 axial in der
Riemenscheibe 16 verschoben werden kann. Über einen Rie
men 17 ist die Riemenscheibe 16 mit einer weiteren An
triebsscheibe 18 verbunden, die fest auf der Antriebs
welle 19 eines elektrischen Motors 20 montiert ist, der
ein Servomotor sein kann und daher
für einen kontinuierlichen oder unterbrochenen Betrieb
mit der gewünschten Drehzahl und der gewünschten Dreh
richtung gesteuert werden kann.
Der schraubenförmig ausgebildete Teil 15 der Antriebs
einheit 6 ist von einer schraubenförmigen Muffe 21 umge
ben, die vorzugsweise aus einer Schneckenmutter besteht.
Die Schneckenmutter, die von herkömmlicher Bauart sein
kann, ist über ein Rollenlager 22 drehbar an den Rahmen
3 der Vorrichtung angeschlossen, doch ist sie in axia
ler Richtung unbeweglich. Eine Klauenkupplung 23, die
zwischen dem Rahmen 3 und einem Ende der Schneckenmutter
21 angeordnet ist, kann elektrisch von einer passiven
Position in eine aktive Position umgeschaltet werden,
so daß sie entweder die Drehung der Schneckenmutter 21
ermöglicht oder diese, bezogen auf den Rahmen, fest
verriegelt.
Das freie Ende der Antriebseinheit 6 ist drehbar in
einem Kupplungsteil 24 gelagert, dessen anderes Ende
durch ein Federglied 25 getragen wird, das mit dem Rah
men 3 verbunden ist und zum Beispiel aus einem Druck
luftzylinder bestehen kann. Über dem Kupplungsteil 24
ist ein Positionsschalter 26 fest an dem Rahmen mon
tiert, der dann, wenn sich der Kupplungsteil 24 in einer
bestimmten axialen Stellung befindet, wirksam wird, um
ein elektrisches Signal an eine Haupteinheit herkömm
lichen Typs (nicht gezeigt) auszugeben, mit dem einer
seits die elektrische Klauenkupplung 23 aktiviert wer
den kann, so daß die Schneckenmutter 21 nichtdrehbar mit
dem Rahmen 3 verriegelt oder von diesem freigegeben
wird, und mit dem andererseits das Bewegungsmuster des
elektrischen Motors 20 gesteuert werden kann.
Wie aus der Zeichnung zu erkennen ist, ist die Antriebsbau
gruppe 2 von relativ kompakter Bauart ohne vorstehende
bewegliche Teile und kann daher in der Praxis leicht in
einem abgedichteten Gehäuse untergebracht werden, das
sicherstellt, daß die erforderlichen Normen der Hygiene
eingehalten werden können. Das Gehäuse ist von konven
tioneller Bauart und wird auf der Zeichnung nicht ge
zeigt.
Wenn die Spritzgußvorrichtung entsprechend der Er
findung für den Spritzguß von Plastikteilen eingesetzt
wird, etwa bei einer Endwand für einen vorgefertigten
Verpackungsbehälter, bestehend aus einem Verpackungs
laminat, wird thermoplastischem Material in Form von
Granulat, z. B. Polyäthylen, dem Trichter 12 zugeführt,
so daß das Plastikmaterial, bedingt durch den Effekt der
Schwerkraft, über den Kanal 13 nach unten in den Extru
sionszylinder 7 fließt. Die Heizelemente 10 werden in
bekannter Weise an Spannung gelegt, so daß die
elektrischen Heizwiderstände in den Heizelementen
den Extrusionszylinder 7 auf die gewünschte Temperatur
erwärmen, die im Falle von Polyäthylenvorzugsweise bei
ca. 210°C liegt. Mit Hilfe des Elektromotors 20, der Rie
menscheibe 18, des Riemens 17 und der Riemenscheibe 16
wird die Welle 4 in eine Drehbewegung im Uhrzeigersinn
(in Fließrichtung des Plastikmaterials gesehen) ver
setzt, so daß die Extrusionsschnecke 5 das
Plastikmaterial aus dem Kanal 13 nach links auf der
Zeichnung befördert, d. h. in Richtung des Düsenteils 8
des Extrusionszylinders 7. Auf seinem Weg durch diesen
Teil des Extrusionszylinders 7, welcher von den
Heizelementen 10 umgeben ist, beginnt das
Plastikmaterial zu schmelzen, was zum Teil auf die von
außen zugeführte Wärme - von den Heizelementen 10 - zu
rückzuführen ist, und zum Teil auf die Reibungswärme,
die durch die Bewegung der Extrusionsschnecke 5 ent
steht, so daß sich das Plastikmaterial schrittweise in
eine homogene Masse verwandelt, welche den ringförmigen
beweglichen Teil des Rückschlagventils 11 nach links auf
der Zeichnung verschiebt, so daß das Plastikmaterial das
geschlossene Ventil (auf der Zeichnung nicht sichtbar)
in der Düse 8 erreichen kann. Während der fortgesetzten
Umdrehung der Extrusionsschnecke im Uhrzeigersinn (mit
einer Drehzahl von etwa 700 Upm) findet der weitere Vor
schub und die Bearbeitung des thermoplastischen Materi
als statt. Der erhöhte Druck am linken Ende des Extrusions
zylinders 7 wirkt so auf die Extrusionsschnecke ein, daß
eine axiale Verschiebung nach rechts auf der Zeichnung
beginnt, und zwar gegen die Wirkung des Federglieds 25.
Sobald der Kupplungsteil 24 der Welle 4 eine vorgewähl
te Stellung an dem Positionsschalter 26 erreicht, wird
ein Signal ausgelöst, welches, über eine bekannte elek
trische Steuereinrichtung, die Umdrehung des elektri
schen Motors 20 unterbricht und diesen verriegelt, so
daß die Drehbewegung der Extrusionsschnecke 5 zum Still
stand kommt.
Als vorbereitende Maßnahme für das eigentliche Ver
fahren des Spritzgusses wird dann ein kurzer Rücklauf
bewirkt, indem die Klauenkupplung 23 aktiviert wird, so
daß die Schneckenmutter 21 nichtdrehbar mit dem Rahmen
der Vorrichtung verbunden wird, woraufhin der elektri
sche Motor 20 veranlaßt wird, die Extrusionsschnecke 5
entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen, wodurch die
Schnecke um eine weitere kurze Strecke (10 mm) axial
nach hinten (nach rechts) verfahren und dadurch der
Druck in der Plastikmasse vor der Extrusionsschnecke re
duziert wird. Dies ist von Vorteil, wenn sichergestellt
werden muß, daß das Rückschlagventil 11 sich bei Beginn
des Spritzvorgangs vollkommen schließt, doch kann, bei
bestimmten Verfahren des Spritzgusses - zum Beispiel bei
bestimmten Arten von Plastik - möglicherweise darauf
verzichtet werden. Die Umdrehung des elektrischen Mo
tors wird in idealer Weise durch einen Winkelgeber im
Motor in Verbindung mit der Information von dem
Positionsschalter 26 gesteuert.
Nach dem Rücklauf (soweit erforderlich) findet das
eigentliche Verfahren des Spritzgusses in der Weise
statt, daß die Extrusionsschnecke 5, während sich die
Klauenkupplung in der aktivierten Stellung befindet, für
eine kurze Zeit (etwa 150 msec.) in eine schnelle Um
drehung im Uhrzeigersinn (800 Upm) versetzt wird. Die
Positionsfixierung der Schneckenmutter 21 am Rahmen
zwingt die Schnecke 15, die Welle 4 nach vorne zu bewe
gen, so daß sich das Rückschlagventil 11 vollständig
schließt und das Plastikmaterial über das Ventil in die
Form gespritzt wird. Die axiale Bewegung der
Extrusionsschnecke ist bei der Lösung, der der Vorzug
gegeben wird, relativ kurz. Sie beträgt etwa 35 mm nach
links.
Nach Abschluß des Spritzvorgangs treibt der elek
trische Motor 20 kurz (50 msec.) die Extrusionsschnecke
5 in der Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn an, so daß
die Antriebseinheit 6 von der Schneckenmutter 21 ge
zwungen wird, die Extrusionsschnecke 5 ungefähr 5 - 10
mm axial nach rechts zu verlagern, wonach die Klauen
kupplung 23 wieder gelöst wird, so daß der Arbeitszyk
lus mit einer neuen Umdrehung der Extrusionsschnecke 5
im Uhrzeigersinn mit der Zustellung, dem Schmelzen und
der Verarbeitung von frischem thermoplastischem Materi
al in dem Extrusionszylinder 7 erneut beginnen kann.
Das eigentliche Verfahren des Spritzgießens mit dem
Erwärmen, Bearbeiten und Einspritzen des Plastikmaterials
läuft im wesentlichen auf konventionelle Art ab und wird
daher hier nicht eingehender beschrieben, doch ist für
einen Fachmann offensichtlich, daß nicht nur der Ver
fahrenszyklus als Ganzes, sondern auch die Zeiten und
Temperaturen in Abhängigkeit des zu erzielenden Ergeb
nisses variiert werden können. Die Vorrichtung entspre
chend der Erfindung biete eine kompakte Auslegung und
Konstruktion für den Antrieb des Extrusionsteils des
Spritzgußgerätes, so daß der Beweis erbracht wird,
daß sowohl eine einfache als auch eine hygienische
Einbeziehung der Spritzgußvorrichtung in Verpackungs
maschinen ohne jede Gefahr eines Öllecks möglich ist.
Die Erfindung soll nicht als auf die vorstehende
Beschreibung und die Darstellung auf der Zeichnung ein
geschränkt verstanden werden, da viele Modifizierungen
vorstellbar sind, ohne daß vom Erfindungsgedanken der
beigefügten Ansprüche abgewichen würde.
Claims (8)
1. Spritzgußvorrichtung zum Formen eines thermo
plastischen Teils, umfassend einen Extrusionszylinder
(7), der an seinem vorderen Ende eine Düse (8) für die
Verbindung mit Formwerkzeugen oder Formen (9) hat, und
eine Extrusionsschnecke (5), die in dem Zylinder an
geordnet und von einem Elektromotor (20) in Drehung
Versetzbar sowie axial verschiebbar ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Extrusionsschnecke (5) eine
Antriebseinheit (6) mit einem schraubenförmigen Teil
(15) aufweist, das mit einer entsprechenden Schrauben
förmigen Muffe (21) Zusammenwirkt, welche drehbar in
einem Rahmen (3) der Vorrichtung lagert, relativ zu
diesem jedoch mit Hilfe einer steuerbaren Kupplung (23)
verriegelbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Richtung der Steigung des Schrauben
förmigen Teils (15) der Antriebseinheit der Richtung
der Steigung der Extrusionsschnecke (5) entgegengesetzt
verläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der schraubenförmige Teil (15) der
Antriebseinheit (6) Teil einer Baugruppe mit einer
Kugelspindel und einer Schneckenmutter (15, 21) ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebseinheit (6) drehbar mit einem Federglied
(25) verbunden ist, welches in der aktivierten Stellung
ein Vorschieben der Extrusionsschnecke (5) in Richtung
des vorderen Endes des Extrusionszylinders (7) bewirkt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Federglied (25) ein Druckluftzylin
der ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kupplung (23) eine Klauenkupplung ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
sie einen Positionsschalter (26) aufweist, um die
axiale Position der Antriebseinheit (6) zu erfassen,
wobei besagter Schalter arbeitsmäßig mit Betriebsmit
teln verbunden ist, um die Kupplung (23) zu aktivieren.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Welle (4) zwischen der Extrusionsschnecke (5)
und der Antriebseinheit (6) mit Nuten (14) versehen
ist, mit deren Hilfe eine Riemenscheibe (16), die
an einen Antriebsmotor (20) angeschlossen ist, axial
verschiebbar mit der Welle verbunden ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Family Applications (1)
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