DE4206446A1 - Bausatz zur erstellung integrativer leit- und informationssysteme zur visuellen und taktilen nutzung - Google Patents

Bausatz zur erstellung integrativer leit- und informationssysteme zur visuellen und taktilen nutzung

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Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Leit- und In­ formationssysteme, wie sie z. B. in öffentlichen Gebäuden, Parkanlagen, Flughäfen, Bahnhöfen, bei Ausstellungsaktivitäten usw. Anwendung finden.
Die Erfindung betrifft einen Bausatz zur Erstellung eines Leit- und Infor­ mationssystem, dessen Informationsgehalt durch Verwendung dreidimensiona­ ler, aufeinander abgestimmter Informationsträger in gleicher Weise visu­ ell und taktil, also durch Einsatz des Gesichts- und/oder des Tastsinnes wahrnehmbar ist. Dadurch sind sowohl sehende Menschen, als auch Menschen mit Einschränkungen der Wahrnehmungsfähigkeiten, wie Blinde und Sehbehin­ derte, in der Lage, dieselben Träger zur Orientierung und Information zu benutzen. Der Bausatz ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, das der vermit­ telte Informationsgehalt in Qualität und Quantität bei beiden Wahrneh­ mungsformen identisch ist.
Bausätze zur Erstellung dreidimensionaler Modelle, wie sie im Architektur- oder Spielwarenbereich Anwendung finden, sind bekannt, ebenso wie dreidi­ mensionale Buchstaben und Symbole.
Als Orientierungshilfen für blinde und sehgeschädigte Menschen werden so­ genannte "Reliefpläne", benutzt, die zumeist von den regionalen Blinden­ verbänden hergestellt, die alltägliche Orientierung im unmittelbaren Le­ bensraum erleichtern.
Die bekannteste Entwicklung auf diesem Gebiet stellt der seit 1988 bei der Deutschen Blindenstudienanstalt erhältliche Bausatz <"Euro-Town-Kit") für die Herstellung von Reliefstadtplänen" für Blinde" dar. Dieser Karten­ bausatz zielt auf die Vereinfachung der Eigenherstellung von taktilen Plänen ab und legt dabei, wie bei alle bekannten Umsetzungen auf diesem Gebiet, das "Vakuum-Tiefziehen" von Kunststoffolien als Verfahren zur Um­ setzung zugrunde.
Die Nachteile dieser "Folienreliefpläne" lassen sich wie folgt zusammen­ fassen:
  • - Die Wiedergabequalität weist erhebliche Mängel auf. Bedingt durch das Vakuum-Tiefziehen und die damit verbundenen verfahrenstechnischen Abhängigkeiten (z. B. unbedingte Einhaltung notwendiger Entformungs­ schrägen, keine Umsetzungsmöglichkeit für spitzwinklige, scharfkantige Formen, da die Folien naturgemäß immer Radienverläufe ausbilden usw.) entstehen "verwaschene" Darstellungen, die für blinde und sehgeschädig­ te Nutzer zu einer "Tastunschärfe" führen, die mit der Leseunschärfe gleichzusetzen ist, die Sehende bei der Betrachtung verschwommener Abbildungen empfinden.
Diese bekannte Schwäche der Wiedergabequalität versuchen die Hersteller durch erheblich vergrößerte Wiedergabemaßstäbe auszugleichen. In der Folge ist der Platzbedarf für diese taktilen Darstellungen so groß, daß der Einsatz häufig schon an räumlichen Gegebenheiten scheitert, und die maßstäbliche Verzerrung so erheblich, daß optisch Irritationen auftre­ ten, weil räumliche Situationen nicht mehr nachvollziehbar sind.
  • - Die bekannten Reliefdarstellungen zielen ausschließlich auf die Bedürf­ nisse Blinder und Sehbehinderter ab, sind aber für sehende Menschen kaum nutzbar.
Einerseits verzichten sie völlig auf den Einsatz von Farbabstufungen und damit auf jegliche Kontrastwirkung zwischen Darstellung und Unter­ grund, die für das visuelle "Erkennen" unerläßlich ist, andererseits werden alle Textinformationen fast ausschließlich in der "Braille - Punktschrift" wiedergegeben. Mit dieser Spezialschriftform sind die meisten sehenden Menschen, ebenso wie auch die überwiegende Mehrheit der Blinden und Sehbehinderten, nicht vertraut.
Nach den aktuellen Statistiken des Deutschen Blindenverbandes e.V. (DBV) und des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V. (DVBS) leben z.Z. in alten und neuen Bundesländern ca. 160.000 Vollblinde und ca. 500.000 schwer sehgeschadigte Menschen (Rest­ sehvermögen unter 10 %).
Von diesen Betroffenen sind jedoch nach Angaben der Verbände nur ca. 15 % in der Lage die Braille-Punktschrift zu lesen, so daß die in Punktschrift gegebenen Textinformationen den größten Teil der "Ziel gruppe" überhaupt nicht erreichen.
Damit ist nach dem bisherigen Stand der Technik eine gemeinsame Nutzung von Informationssystemen durch Sehende und Blinde/Sehgeschädigte nicht möglich.
Dies hat zur Folge, daß entweder Menschen mit Wahrnehmungseinschränkungen aus der Benutzung von Leit- und Informationssystemen und damit aus der Teilnahme am öffentlichen Leben ausgeschlossen bleiben, oder, in dem Bemühen derartige Ausgrenzungen zu vermeiden, Doppeltbestückungen in jeweils ausschließlich visuell/ausschließlich taktil nutzbaren Ausführun­ gen erfolgen, die weder dem Gedanken der Integration Rechnung tragen, noch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten vertretbar sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Bausatz zur Erstel­ lung von Leit- und Informationssystemen zu entwickeln, der, unter Berück­ sichtigung der unterschiedlichen Wahrnehmungsfähigkeiten von sehenden und blinden, sowie sehbehinderten Menschen, aufeinander abgestimmte Informa­ tionsträger zur Übermittlung benutzt, wobei der Zugriff wahlweise visuell oder taktil erfolgen kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß alle Informations­ träger, die der Bausatz beinhaltet, dreidimensional ausgeformt sind, sich somit erhaben vom Untergrund absetzen und sich durch ihre Modulstruktur in beliebiger Form, d. h. entsprechend der jeweils gegebenen Informations­ vermittlungsanforderungen, anordnen und fixieren lassen.
Der Bausatz gliedert sich erfindungsgemäß in Träger zur Vermittlung von Buchstaben, Ziffern, Zeichen, Symbolen usw., im Folgenden zusammenfassend als "Schriftinformationen" bezeichnet und wird in der Beschreibung an ei­ nem Ausführungsbeispiel (Teil I) als Türbeschilderung erläutert, sowie in Informationsträger zur Umsetzung von "Plandarstellungen" (Teil II), die an 2 Ausführungsbeispielen als Gebäude- und Straßen-/Geländeplan beschrieben und durch Zeichnungen erläutert werden. Neben den dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Bausatz unter den­ selben erfindungsgemäßen Voraussetzungen auch für die Vermittlung jedes Informationsinhaltes geeignet. (z. B. Ausstellungsbeschilderung, Wiederga­ be vom Funktionsprinzipien bestimmter Maschinen o. ä., Darstellung von Fahrplänen für Bahn/Bus o. ä., Beschilderung von Grünanlagen usw.)
zu TEIL I (Schriftinformationen)
Fig. 1 Abb. A Detailskizze: Ansicht/Schnitt der Informations­ träger am Ausführungsbeispiel (Buchstabe "B") Abb. B Detailskizze: taktile Informationserkennung Fig. 2 und 3 Informationsträger: Alphabetsatz (Ansicht) Fig. 4 Informationsträger: Ziffernsatz (Ansicht) Fig. 5 Abb. A Ausführungsbeispiel: Türbeschilderung - Detail Abb. B Ausführungsbeispiel: Türbeschilderung - Anordnung und Handhabung bei taktiler/visueller Nutzung
zu TEIL II (Plandarstellungen)
Fig. 6 Abb. A Ausführungsbeispiel zur Anwendung im Innenraum: Gebäudeübersichtsplan (Aufsicht/Seitenansicht) Abb. B Standortmarkierung: Detailskizze Fig. 7 Abb. A Ausführungsbeispiel zur Anwendung im Außenraum: Straßen-/Geländeübersichtsplan (Aufsicht) Abb. B Straßen-/Geländeübersichtsplan (Seitenansicht) - Informationsgliederung durch Höhenstaffelung der Untergrundfläche Fig. 8 Abb. A, B, C Schemaskizze: Montageprinzipien der Informations­ träger Die im Bausatz zur Erstellung integrativer Leit- und Informationssysteme zur visuellen und taktilen Nutzung erfindungsgemäß enthaltenen Träger zur Vermittlung von "Schriftinformationen" sind dadurch gekennzeichnet, daß sie ein keilförmiges Querschnittsprofil aufweisen, dessen Basis zur Unter­ grundfläche gerichtet ist, während sich die Spitze erhaben absetzt. Dadurch entsteht an der Oberseite der "Schriftinformationsträger" ein gratartiger Kantenverlauf, der sich mit den Fingerspitzen nachvollziehen und somit ertasten läßt (siehe Fig. 1, Abb. A). Während blinde und sehbehinderte Nutzer vorrangig diese erfindungsgemäß, gratartige Kantenausprägung der Einzelzeichen zum Erkennen benutzen, neh­ men sehende Nutzer in erster Linie die Basis der Einzelzeichen wahr, die die Funktion der gewohnten "Strichstärken" in gedruckten Darstellungen übernimmt, und die eindeutige Lesbarkeit gewährleistet (siehe Fig. 5, Abb. A). Voraussetzung dafür ist eine vorhandene Kontrastwirkung zur Untergrund­ fläche, die in optischer Hinsicht durch entsprechende Farbgebung (Hell- Dunkel-Kontrast) erzielt wird. Hinsichtlich der haptischen Wahrnehmung ist die Kontrastwirkung erfindungsgemäß durch die Erhabenheit der Infor­ mationsträger gegenüber der ebenen Untergrundfläche gewährleistet und läßt sich durch eine zusätzliche Kontrastausbildung in der Oberflächen­ beschaffenheit (z. B. Oberfläche der Informationsträger rauh/Oberfläche des Untergrundes glatt o. ä.) oder in der Materialwahl (z. B. Informations­ träger aus Metall = Kälteempfindung beim Tasten/Untergrund aus Holz = neutrale Tastempfindung) noch verstärken.
Gleichermaßen Voraussetzung für ein eindeutiges Erkennen beim Tasten sind die am Ausführungsbeispiel eines Alphabetsatzes (siehe Fig. 2 u. 3) und am Ausführungsbeispiel eines Ziffernsatzes (siehe Fig. 4) wiedergegebenen Ausformungen der Informationsträger.
Die erfindungsgemäßen Ausführungen der Öffnungsgrößen, Schenkellängen und Radienverläufe der Einzelzeichen gewährleisten für blinde und sehbehinder­ te Benutzer klare Erkennung und Zuordnung der Schriftinformationen, ohne dabei den notwendigen "Bekanntheits- und Wiedererkennungsgrad" für sehende Benutzer einzubüßen.
Die Dimensionierung der "Schriftinformationsträger" erfolgt unter Berück­ sichtigung der jeweiligen Informationsanforderungen (z. B. Ferninformation/ Nahinformation), vorzugsweise jedoch in Bezug zur "Braille-Punktschrift", da hier ein erheblicher Vorteil für Blinde und Sehbehinderte darin liegt, daß sich jedes Einzelzeichen mit einer Fingerkuppe erfassen läßt (siehe Fig. 1, Abb. B) ohne, daß die gesamte Kontur erst mit dem Finger umfahren werden muß, um sie zu erkennen, wie es bei allen größeren Wiedergabeformen notwendig ist.
Anhand eines Ausführungsbeispiels als Türbeschilderung (siehe Fig. 5, Abb. A) wird deutlich, daß sich auf Grund des erfindungsgemäßen keil­ förmigen Querschnittprofiles die Informationsträger so anordnen lassen, daß die Abstände zwischen den taktil vorrangig wahrgenommenen gratartigen Kanten genügend groß sind, um eine eindeutige haptische Erkennung des Einzelzeichens, wie auch der Textzeile, zu ermöglichen. Gleichzeitig treten keinerlei Lücken oder unnatürlich wirkende Abstände auf, die den optischen Eindruck stören oder die Lesequalität beeinträchtigen würden.
Vorzugsweise erfolgt die Anordnung/Montage der erfindungsgemäßen Infor­ mationsträger auf geneigten Untergrundflächen. Die Neigung der Unter­ grundfläche ist notwendige Voraussetzung für eine bequeme Handhabung beim Tasten und eine blendfreie Aufsicht auf die Darstellung in optisch günsti­ gem Blickwinkel (siehe Fig. 5, Abb. B) Die im Eausatz enthaltenen erfindungsgemäßen Informationsträger zur Umset­ zung von "Plandarstellungen" (Ausführungsbeispiele: siehe Fig. 6 und 7) sind dadurch gekennzeichnet, daß sie eine dreidimensionale Wiedergabe der jeweiligen räumlichen Informationsinhalte ermöglichen, die sich unmittel­ bar aus Grundrißdarstellungen/Aufsichten ableitet.
Die "Plandarstellungsinformationsträger" sind in ihrer Dimensionierung so ausgelegt, daß sie eine Gliederung des Informationsinhaltes nach Be­ deutungsschwerpunkten innerhalb der Darstellung gewährleisten, die visuell und taktil nachvollziehbar ist.
D.h. die "Plandarstellungen" zielen nicht auf eine maßstabsgetreue Wieder­ gabe räumlicher Situationen (z. B. Raumhöhen bei Gebäudedarstellungen, Erhebungen/Vertiefungen bei Geländeplanen usw.), sondern auf eine schnelle visuelle/taktile Orientierung des Benutzers innerhalb der Darstellung ab.
Beispiel:
Gebäudeplan - siehe Fig. 6, Abb. A - Informationsträger mit größter Höhe/Breite = Ebene 1/größte Bedeutung = Außenwände, Informations­ träger Ebene 2 = Innenwände, Ebene 3 = mobiliar usw.
Beispiel:
Straßen-/Geländeplan - siehe Fig. 7, Abb. A und B Informationsträger mit größter Höhe/Breite = Ebene 1/größte Bedeutung = Hauptstraßen, Ebene 2 = Nebenstraßen, Ebene 3 = Gebäude usw.
Der Bausatz ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der Inform­ tionsträger zur Standortmarkierung des Nutzers (siehe Fig. 6, Abb. B) je­ weils die größte Höhe innerhalb einer Plandarstellung aufweist und auf­ grund seiner "pfeilförmigen" Ausbildung mit aufwärts gerichteter Spitze eine präzise, räumliche Ausrichtung des Betrachters erfolgt.
Neben der Dimensionierung der Informationsträger dient erfindungsgemäß auch die Untergrundfläche zur optischen/taktilen Gliederung des Infor­ mationsinhaltes. Durch Aufbau der Untergrundfläche in übereinander­ gelagerten Schichten entsteht eine "Höhenstaffelung" von unterschiedli­ chen Ebenen, die eine Bedeutungsdifferenzierung ermöglicht.
Beispiel:
Straßen-/Geländeplan - siehe Fig. 7, Abb. A und B a = oberste Ebene = Plandarstellung/unmittelbare Umgebung des Nutzers b = mittlere Ebene = Legende zur Plandarstellung/Erläuterung von Symbolen und Inhalt c = unterste Ebene = Ziele, die auf dem Ausschnitt der Plandar­ stellung nicht mehr erfaßt sind, sich aber vom Standort aus in angezeigter Richtung erreichen lassen.
Die Außenkonturen der Untergrundflächen dienen ebenfalls der Informations­ vermittlung, indem sie Richtungshinweise auf die Ziele beinhalten und räumlich ausgerichtet wiedergeben, die durch die erfindungsgemäßen Infor­ tationsträger bestimmt werden. Diese Richtungshinweise sind visuell und taktil wahrnehmbar. (siehe Fig. 7, Abb. A - Ebene c) Während blinde und sehbehinderte Nutzer die Dimensions- und Höhengliede­ rung der Informationsträger und Untergrundflächen zur Orientierung inner­ halb der Plandarstellungen nutzen, nehmen Sehende die Informationsträger in ihrer unterschiedlichen Dimensionierung wie die gewohnten "Strichstär­ ken" bei rein optischen Darstellungen wahr und werden durch Kontrastaus­ bildung in der Orientierung unterstützt Die Ausführungsbeispiele der Plandarstellungen (Fig. 6 und 7) zeigen, daß bei der Wiedergabe von "Schriftinformationen" in größeren Mengen (z. B. in Legenden zu Plandarstellungen) Mischformen bzw. Parallelanwendungen von "Braille - Punktschrift" und erfindungsgemäßen "Schriftinfomationen" zweckmäßig sind, wenn das Nutzerumfeld entsprechend strukturiert ist, d. h. die Punktschrift anwenden kann.
Die Montage der erfindungsgemäßen Informationsträger auf der Untergrund­ fläche kann in jeder beliebigen Form erfolgen, die den erforderlichen Halt gewährleistet. In Abhängigkeit davon, ob es sich um feststehende oder variable Informationsinhalte handelt, lassen sich übliche Montageverfahren anwenden.
Zur Umsetzung veränderlicher Inhalte (z. B. bei Türkennzeichnungen) eignen sich bekannte, lösbare Verbindungsverfahren, wie z. B. das "Steckprinzip" (siehe Fig. 8, Abb. A - Informationsträger sind an der Unterseite mit Stiften versehen, die in eine entsprechend gestaltete Untergrundfläche eingreifen), das "Einschubprinzip" (siehe Fig. 8, Abb. C - Informations­ träger ist mit "eigener" Untergrundfläche, die eine Kantenprofilierung oder Stifte besitzt, ausgestattet und wird durch Einstecken oder Einschie­ ben ein Trägersystem montiert).
Zur Umsetzung unveränderlicher Informationsinhalte (z. B. bei Gebäudeplä­ nen) eignen sich Schablonen-Klebe-Verfahren (siehe Fig. 8, Abb. B) oder Frästechniken mit anschließender Farbbeschichtung.

Claims (7)

1. Eausatz zur Erstellung integrativer Leit- und Informationssysteme zur visuellen und taktilen Nutzung, dadurch gekennzeichnet, daß er aus modulhaften, dreidimensionalen Informationsträgern besteht, die sich in Träger zur Vermittlung von Schriftinformationen, sowie in Informa­ tionsträger zur Umsetzung von Plandarstellungen gliedern und auf einer Untergrundfläche fixiert sind, von der sie sich erhaben absetzen, wo­ bei jeder der Informationsträger eine Gestalt aufweist, die mit Hilfe des Tastsinns und optisch erkannt wird.
2. Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger zur Ermittlung von Schriftinformationen (Buchstaben, Zahlen, Zeichen, Symbole) ein keilförmiges Querschnittprofil aufweisen, dessen Basis zur Untergrundfläche ausgerichtet und auf dieser fixiert ist, während sich die Spitze erhaben absetzt und einen gratartigen Kantenverlauf ausbildet, der mit der Ausformung von Schenkellängen, Öffnungsgrößen und Radienverläufen zusammenwirkt, so daß die Wiedererkennung optisch und taktil erfolgt.
3. Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger zur Vermittlung von Schriftinformationen in ihrer Minimalausbildung Bezug zur Dimensionierung der "Braille-Punktschrift" aufnehmen und, die taktile Gesamterfassung eines Informationsträgers durch Abdecken mit einer Fingerkuppe erfolgt.
4. Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Infor­ mationsträger in Ausbildung der Oberflächenbeschaffenheit und -farb­ gebung von der Untergrundfläche derart kontrastierend absetzen, daß die Differenzierung mit Hilfe des Tastsinns und optisch gegeben ist.
5. Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Informations­ träger zur Umsetzung von Plandarstellungen in ihrer Dimensionierung der taktilen und visuellen Bedeutungsdifferenzierung des Informations­ inhaltes folgen, wobei die dreidimensionale Wiedergabe auf der Grund­ lage von Grundriß-/Aufsichtsdarstellungen erfolgt.
6. Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Fixierung der Informationsträger dienende Untergrundfläche in die Informations­ vermittlung einbezogen ist, indem sie aus übereinandergelagerten Schichten besteht, so daß sich unterschiedliche Ebenen herausbilden, die zur visuellen und taktilen Bedeutungsdifferenzierung der Darstel­ lung dienen, und indem sie Außenkonturen aufweist, die Richtungshin­ weise vermitteln, die mit Hilfe des Tastsinns und optisch erkannt werden.
7. Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sich unter den Informationsträgern zur Umsetzung von Plandarstellungen ein Trä­ ger befindet, der den Standort des Betrachters innerhalb der Plandar­ stellung wiedergibt und durch seine pfeilförmige Ausbildung mit auf­ wärts weisender Spitze ein visuelles und taktiles, räumliches Ausrich­ ten des Betrachters zur Darstellung erfolgt.
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