DE4204258C2 - Verfahren und Vorrichtung zum elektrochemischen Bearbeiten von Werkstücken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum elektrochemischen Bearbeiten von WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum elektrochemi
schen Bearbeiten von Werkstücken, die in minusgepolte
Werkzeuge unter Bildung eines Arbeitsspaltes für einen
Elektrolytdurchfluß eingesetzt werden und jeweils von
einem plusgepolten Anodenbolzen kontaktiert werden, der
zur Entnahme der Werkstücke relativ zu den Werkzeugen
einen Rückhub ausführt.
Üblicherweise wird ein Mehrfachwerkzeug verwendet, d. h.
es wird eine Mehrzahl von Werkstücken nacheinander in
das Werkzeug eingesetzt, auf dem entsprechende Werkstück
aufnahmen angeordnet sind. Jedem Werkstück ist ein Anoden
bolzen zugeordnet. Die Anodenbolzen sind an einer Betäti
gungsplatte gehaltert, welche mittels eines Hubzylinders
auf- und abfahrbar ist. Nachdem also die Werkstücke im Werk
zeug positioniert sind, fährt die Betätigungsplatte herab,
um die Anodenbolzen mit den Werkstücken in Kontakt zu brin
gen. Anschließend beginnt der Bearbeitungsprozess. Wenn
dieser beendet ist, fährt die Betätigungsplatte mit den
Anodenbolzen wieder nach oben, so daß die bearbeiteten Werk
stücke aus dem Werkzeug genommen werden können.
Solches Mehrfachbearbeitungsgerät und ein dazugehöriges
Mehrfachbearbeitungsverfahren sind beispielsweise aus der DE 40 12 874
bekannt.
Ebenso zeigt die CH 507 776 ein übliches Verfahren zum elektrochemischen
Bearbeiten eines Werkstückes.
Weiterhin zeigt die DE 35 33 001 C2 verschiedene Haltemittel für Werkzeuge an
einer elektrisch arbeitenden Werkzeugmaschine.
Unter das elektrochemische Bearbeiten fällt eine Viel
zahl von Bearbeitungsarten. Ein großes Anwendungsge
biet ist das Entgraten von Werkstücken.
Aufgabe der Erfindung ist es, das bekannte Verfahren
dahingehend weiter zu entwickeln, daß eine rationellere
Fertigung ermöglicht wird.
Das Neue der Erfindung besteht darin, daß die Werk
stücke an den Anodenbolzen während des Einsetzens
und/oder Aushebens der Werkstücke in bzw. aus den Werk
zeugen vorübergehend festgehalten und gemeinsam mit
diesen relativ zu den Werkzeugen bewegt werden. Da der
eigentliche elektrochemische Bearbeitungsprozess häufig
nur eine geringe Zeit, z. B. 12 Sekunden in Anspruch
nimmt, verlängern der Beladevorgang und der Entlade
vorgang den Gesamtzyklus maßgeblich. Indem nun erfin
dungsgemäß dem Anodenbolzen eine weitere Funktion, näm
lich die des Transportes der Werkstücke gegeben wird,
läßt sich die Gesamtarbeitszeit für einen Zyklus erheb
lich reduzieren. Nach Beendigung des Arbeitsprozesses
wird das bearbeitete Werkstück mit dem Anodenbolzen
vorübergehend gekuppelt, so daß beide gemeinsam relativ
zum Werkzeug bewegt werden. Die bearbeiteten Werkstücke
werden also automatisch aus dem Werkzeug entfernt und
können dann in eine Sammelrutsche oder eine sonstige
Aufnahme abgeworfen oder abgelegt werden, ohne daß
von Hand eingegriffen werden müßte. Das Werkzeug ist
nach dem Hochfahren der Anodengruppe sofort für einen
neuen Beladevorgang bereit.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet es aber auch,
die Beladezeit zu verkürzen und im Extremfall den ge
samten Beladevorgang auf einfache Weise zu automatisie
ren. Indem man nun dem Anodenbolzen Haltemittel für die
Werkstücke zuordnet, die entweder selbst zur Zentrierung
der Werkstücke an den Anodenbolzen dienen oder separate
Zentriermittel aufweisen, ist es z. B. möglich, eine Grup
pe grob ausgerichteter Werkstücke in den Aufnahmebereich
der Anodenbolzen zu bringen, so daß die Werkstücke dort
von den Haltemitteln erfaßt, exakt positioniert und fest
gehalten werden. Beim anschließenden Abwärtsgang der Ano
denbolzengruppe werden die Werkstücke gleichzeitig in die
Werkzeuge eingefahren und dort exakt positioniert. Da die
Aufnahme der einzelnen Werkstücke, mindestens aber deren
Positionierung in den Werkzeugen gleichzeitig erfolgt, wer
den die Handhabungszeiten noch weiter herabgesetzt.
Gemäß Ausgestaltungen der Erfindung sind die Haltemittel
permanentmagnetisch und/oder elektromagnetisch ausgebildet
und/oder es werden mechanische Haltefinger vorgesehen,
die wiederum mechanisch, pneumatisch oder elektromagne
tisch betätigt werden. Weiterhin ist es auch möglich,
als Haltemittel eine Unterdruckquelle vorzusehen, an
die ein Kanal des Anodenbolzens angeschlossen ist, wobei
dieser Kanal in die Kontaktfläche des Anodenbolzens mün
det, um ein Werkstück pneumatisch festzuhalten.
Ein weiteres bedeutendes Merkmal der Erfindung wird
darin gesehen, daß die Anodenbolzen mehrteilig ausge
bildet sind und daß der längere, die Kontaktfläche tra
gende Teil zur Seite ausgeschwenkt werden kann, was vor
zugsweise mittels eines Pneumatikzylinders geschieht.
Bei einer Gruppe von Anodenbolzen, die vorzugsweise in
einer Reihe angeordnet sind, werden die schwenkbaren Bol
zenteile miteinander für eine gemeinsame Schwenkbewegung
gekuppelt, so daß ein Druckmittelzylinder ausreicht, um
die Anodenbolzen gleichzeitig in eine seitliche Schwenk
stellung und wieder zurück zu bringen. Die seitliche Schwenk
stellung dient dann dazu, die Werkstücke nach ihrer Bearbei
tung abzuwerfen und/oder vororientierte unbearbeitete Werk
stücke aus einem Magazin aufzunehmen.
Eine interessante Weiterbildung der Erfindung besteht dann
noch darin, daß der Anodenbolzen am von der Kontaktfläche
abgewandten Ende mit einem Führungskopf in Verbindung steht,
der in einer Führungshülse axial verschiebbar geführt
ist und unter Vorspannung einer Druckfeder steht. Die
se Ausbildung ermöglicht es, eine Anzahl Anodenbolzen
an einer Betätigungsplatte zu lagern, deren Betätigungs
hub größer als der durchschnittliche Abstand der Kon
taktflächen der Anodenbolzen von den vorgegebenen Werk
stückpositionen in den Werkzeugen ist und jeder Anoden
bolzen sich selbsttätig axial einstellen kann. Mit An
spruch 12 wird erreicht, daß die Achsen der Anodenbol
zen mit der Zustellbewegung der Betätigungsplatte einen
kleinen Winkel bilden, sodaß die Anodenbolzen leicht
schräg auf den Werkstücken aufsetzen und dann bei Weiter
bewegung der Betätigungsplatte unter Komprimierung der
eingebauten Federn dank der Führungshülsen allmählich
vertikal ausgerichtet werden. Dadurch tritt ein leichter
Schabevorgang zwischen Anodenbolzen und Werkstück ein, wo
durch die metallische Verbindung verbesseit und Kontakt
probleme und damit Abbrände an Anodenbolzen und/oder Werk
stücken verhindert werden. Eine sehr kleine Schabestrecke
von weniger als 1 mm reicht häufig aus.
Eine Alternative zum Gegenstand von Anspruch 12 bildet
der Gegenstand von Anspruch 14. Mit diesem Merkmal wird
nach dem Aufsetzen des Anodenbolzens auf dem Werkstück
eine Drehung des Anodenbolzens bewirkt, wenn der Füh
rungskopf in die Führungshülse axial einfährt. Auch hier
reicht ein kleiner Drehwinkel aus, um den gewünschten
Schabeeffekt zu erreichen.
Die relative Verschiebbarkeit der einzelnen Anodenbol
zen bezüglich der gemeinsamen Betätigungsplatte ermög
licht es nun weiterhin, jedem Anodenbolzen einen an der
gemeinsamen Betätigungsplatte angeordneten Positions
sensor zuzuordnen, der auf die axiale Relativstellung
des Anodenbolzens bzw. dessen Bolzenverlängerung bezüg
lich der Betätigungsplatte anspricht. Als Positionssen
soren eignen sich z. B. Induktivgeber. Diese melden eine
zu geringe relative Axialverschiebung des jeweiligen Ano
denbolzens, was auf ein fehlendes Werkstück im Werkzeug
schließen läßt, genauso wie eine zu große Axialverschie
bung, die auftritt, wenn ein Werkstück nicht richtig im
Werkzeug positioniert ist. Die Vorrichtung kann bei einem
solchen Alarm sofort angehalten werden.
Anhand der Zeichnung, die Ausführungsbeispiele zeigt,
wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung
zum elektrochemischen Bearbeiten von Werk
stücken,
Fig. 2 eine vergrößerte Detailansicht eines Anoden
bolzens mit einem bearbeiteten Werkstück,
Fig. 3 eine alternative Ausbildung eines Anodenbolzens
während der Entnahme des Werkstückes aus dem
Werkzeug,
Fig. 4 eine weiter abgewandelte Ausführungsform eines
Anodenbolzens unmittelbar vor dem Aufsetzen auf
einem im Werkzeug vorher eingesetzten Werkstück,
Fig. 5 die Ausführungsform eines Anodenbolzens gemäß
Fig. 4, jedoch nach der Bearbeitung des Werk
stückes und dessen Aushub aus dem Werkzeug,
Fig. 6 einen Anodenbolzen mit einer weiter abgewandelten
Ausführungsform der Haltemittel,
Fig. 7 einen abgewandelten Anodenbolzen, der zweiteilig
ausgebildet ist und aus seiner senkrechten Funktions
stellung in eine seitliche Schwenkstellung bewegt
werden kann, und
Fig. 8 eine alternative Lagerung des Anodenbolzens.
Eine elektrochemische Bearbeitungsvorrichtung weist
ein Vorrichtungsunterteil 20 mit einer Anzahl Werkzeu
gen auf, die mit dem Minuspol einer Gleichspannungs
quelle verbunden sind. In den Werkzeugen 34 befinden
sich Werkstücke 24. Dem Vorrichtungsunterteil 20 ist
vertikal ausgerichtet ein Vorrichtungsoberteil 22 zuge
ordnet, welches eine Anzahl Anodenbolzen 16 aufweist.
Diese sind axial verschiebbar an einer Betätigungsplat
te 18 gelagert, welche von einem Druckmittelzylinder 19
abwärts bewegt werden kann, um die Anodenbolzen 16 mit
jeweils einem Werkstück 24 in Kontakt zu bringen.
Von der Betätigungsplatte 18 stehen Führungshülsen 26
nach unten, denen Zentrierdorne 28 einer Werkzeugmon
tageplatte zugeordnet sind.
Im Ausführungsbeispiel sind die Werkzeuge 25 auf der
länglich ausgebildeten Montageplatte befestigt, die ih
rerseits auf einem Drehtisch 12 befestigt ist. Dieser
Drehtisch 12 ist mittels eines Drehantriebs 14 um je
weils 180° schwenkbar. Mit einem Umfangsabstand von
180° sind nun zwei solcher Vorrichtungsunterteile 20
auf dem Drehtisch 12 montiert, so daß es möglich ist,
die Werkzeuge 25 des einen Vorrichtungsteils 20 in ei
ner Beladestation zu beladen, dann den Drehtisch 12 um
180° zu drehen, so daß dieses Vorrichtungsteil 20 dann
unter das Vorrichtungsoberteil 22 zu liegen kommt.
Während dieser Drehbewegung werden die bearbeiteten
Werkstücke des anderen Vorrichtungsunterteils 20 aus
den Werkzeugen entfernt und diese gelangen dann in
die Beladestation, können also sofort neu beladen wer
den, während die Anodenbolzen 16 des Vorrichtungsober
teils 22 einen Abwärtshub ausführen, um mit den Werk
stücken 24 des ersten Werkzeugunterteils 20 in Kontakt
zu kommen, wonach der Bearbeitungsprozess beginnt.
Wie die weiteren Figuren zeigen, ist der Anodenbolzen 16
mittels eines konischen Zapfens in einer Bolzenaufnahme 30
lösbar eingesetzt und bajonettverschlußartig gesichert.
Koaxial zum Anodenbolzen 16 ist die Bolzenaufnahme 30
mit einer Bolzenverlängerung 32 verbunden, die mit Ra
dialspiel ein Loch der Betätigungsplatte 18 durchsetzt
und einen halbkugelförmigen Stützkopf 34 aufweist, der
sich auf der Betätigungsplatte 18 abstützt. Eine Druck
feder 36 ist zwischen Bolzenaufnahme 30 und Betätigungs
platte 18 eingesetzt und umgibt die Bolzenverlängerung 32.
Am oberen Ende der Bolzenverlängerung 32 befindet sich
der plusgepolte Anschluß einer Spannungsquelle.
Konzentrisch zum Loch der Betätigungsplatte 18 befindet
sich eine Führungshülse 38, deren Innendurchmesser dem
Außendurchmesser der Anodenbolzenaufnahme 30 entspricht.
Das untere Ende der Bohrung der Führungshüle 38 ist ko
nisch erweitert und das obere Ende der Bolzenaufnahme 30
befindet sich in diesem Erweiterungsabschnitt, wenn der
Stützkopf 34 an der Betätigungsplatte 18 anliegt. Der
Sinn dieser Anordnung soll anhand der Fig. 4 erläutert
werden. Ersetzt man nämlich die in Fig. 2 dargestellte
ebene Scheibe durch die in Fig. 4 zu sehende Scheibe 40
mit schiefer Deckfläche, so bewirkt die Feder 36 wegen
des exzentrischen Angriffes eine Schiefstellung des Ano
denbolzens 16. Das heißt, die Achse des Anodenbolzens 16
bildet mit der lotrechten Achse der Werkstücke 24 im
Werkzeug 25 einen kleinen spitzen Winkel. Beim Abwärts
gang des Anodenbolzens 16 setzt dieser aussermittig auf
dem Werkstück 24 auf. Bei der weiteren Absenkung der Be
tätigungsplatte 18 fährt nun die Bolzenaufnahme 30 in
die Führungshülse 38 ein und zentriert sich dabei, wobei
der Anodenbolzen 16 allmählich lotrecht gestellt wird.
Dabei findet eine gewisse Schabebewegung zwischen der
Kontaktfläche 42 des Anodenbolzen 16 und der Deckfläche
des Werkstückes 24 statt, die den elektrischen Kontakt
verbessert. Wenn jedoch der Anodenbolzen 16 auch dazu
dienen soll, ein Werkstück 24 in das Werkzeug 25 einzu
setzen, so wird auf diese anfängliche Schrägstellung
des Anodenbolzens gemäß Fig. 4 verzichtet. Es entfällt
dann die schiefe Scheibe 40 und auch die Erweiterung
der Führungshülse 38 ist nicht notwendig. Die Bolzen
aufnahme 30 ist dann in der Führungshülse 38 ständig
geführt, wie gestrichelt bei 44 veranschaulicht ist.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 2 besteht der Anodenbol
zen 16 aus permanentmagnetischem Material. Nach Beendi
gung des elektrochemischen Bearbeitungsprozesses und
beim anschließenden Hochfahren der Betätigungsplatte 16
bleiben also die ferritischen Werkstücke 24 an den Ano
denbolzen 16 haften und können in geeigneter Weise ab
gestreift werden. Bei Verwendung des Drehtisches genügt
ein Abstreifer 46 (Fig. 2), der auf der Montage
platte des Drehtisches 12 fest montiert ist und der bei
Drehung des Tisches am bearbeiteten Werkstück 24 an
stößt und dieses vom Anodenbolzen 16 abstreift. Der Ano
denbolzen 16 gemäss Fig. 2 läßt sich auch zum Einsetzen
des Werkstückes 24 in das Werkzeug 25 verwenden, wenn
das Werkstück 24 exakt am Anodenbolzen 16 zentriert wird,
was z. B. mit einem formschlüssigen Eingriff gewährleistet
werden kann.
Die Ausführung gemäss Fig. 3 unterscheidet sich von der
jenigen gemäss Fig. 2 dadurch, daß der Anodenbolzen 16
einen zentralen axialen Kanal 48 aufweist, der an der
Kontaktfläche 42 des Anodenbolzens 16 mündet und an
dessen oberen Ende eine Druckmittelleitung 50 ange
schlossen ist. Diese Druckmittelleitung kann z. B. an
eine Unterdruckquelle angeschlossen werden, um ein Werk
stück 24 mit ebener Deckfläche festzusaugen. So lange
dieser Unterdruck anliegt, haftet das Werkstück 24 am
Anodenbolzen 16. Wird der Unterdruck abgeschaltet, so
wird das Werkstück 24 abgeworfen. Anstelle des Abschal
tens von der Unterdruckquelle kann auch auf Überdruck
umgeschaltet werden, beispielsweise durch Anschluß an
die Elektrolytzufuhr.
Fig. 3 zeigt weiterhin eine Magnetspule 52, die zwischen
dem oberen Ende des Anodenbolzens 16 und der Bolzenauf
nahme 30 eingesetzt ist. Wird diese Magnetspule 52 durch
Anschluß an eine Gleichspannungsquelle aktiviert, so wird
der Anodenbolzen 16 magnetisch und zieht das Werkstück 24
an. Werkstück 24 und Anodenbolzen 16 können somit als Ein
heit bewegt werden und zwar sowohl beim Abwärtsfahren des
Anodenbolzens 16 für das Einsetzen des Werkstückes 24 in
das Werkzeug 25 als auch beim Entnehmen des Werkstückes
aus dem Werkzeug. Sobald der Strom der Magnetspule 52
abgeschaltet wird, wird das bearbeitete Werkstück 24 vom
Anodenbolzen 16 durch Schwerkraftwirkung gelöst und
fällt ab. Sollte das Gewicht des Werkstückes in Ver
bindung mit einem für die Zentrierung vorgesehenen
Formschluß nicht ausreichen, so kann über den Zentral
kanal 48 ein Druckmittelstoß zugeführt werden, um den
Abwurf des Werkstückes 24 zu erzwingen.
Die Magnetspule 52 gemäss Fig. 3 kann in einer alter
nativen Ausführung auch in Verbindung mit einem aus
Permanentmagnetmaterial bestehenden Anodenbolzen 16
gemäss Fig. 2 verwendet werden. Die Haftwirkung des
Permanentmagneten wird dann beim Einschalten der Elek
tromagnetspule 52 verstärkt, so daß ein besonders hoher
Magnethafteffekt für das Werkstück erreicht wird. Durch
Umpolen der Magnetspule 52 wird dann die Haftwirkung
des Permanentmagneten überwunden, um das Werkstück ab
zuwerfen. Auch die umgekehrte Kombination ist denkbar,
daß nämlich der Permanentmagnet auf das Werkstück ab
stoßend einwirkt und daß das Magnetfeld der Magnetspu
le 52 ausreichend stark und dem Magnetfeld des Perma
nentmagneten entgegengesetzt gerichtet ist und dieses
überwiegt, so daß beim Abschalten des Elektromagneten
die verbleibende Abstoßkraft des Permanentmagneten aus
reicht, um das Werkstück abzuwerfen.
Bei der Ausführung gemäss Fig. 4 sind am Anodenbolzen 16
zwei einander gegenüberliegende Haltefinger 54 schwenk
bar gelagert, deren gabelartige Greiferenden 56 zur Kon
tur des zu erfassenden Werkstückes 24 komplementär aus
gebildet sind, also beispielsweise konkav gewölbt sind,
um ein zylindrisches Werkstück zu erfassen. Im Ausfüh
rungsbeispiel hat das Werkstück 24 einen verbreiterten
Kopf, so daß die Greiferenden 56 mit gabelartigen Vor
sprüngen ausgebildet sind, die den Werkstückkopf unter
greifen können. Die Griffenden 56 der Haltefinger 54 sind
gleichsinnig magnetisch gepolt. Wird nun die Magnetspule 52
an die Spannungsquelle so angeschlossen, daß an der Kon
taktfläche 42 des Anodenbolzens 16 die selbe Magnetpolung
wie an den Greiferenden 56 auftritt, so schwenken die bei
den Haltefinger 54 in die in Fig. 4 gezeigte Offenstellung.
In dieser Stellung wird der Anodenbolzen 16 beim Abwärts
fahren der Betätigungsplatte 18 auf das in das Werkzeug 25
vorher eingesetzte Werkstück 24 aufgesetzt. Während des Be
arbeitungsprozesses oder unmittelbar nach dessen Abschluß
wird die Magnetspule 52 umgepolt. Die Kontaktfläche des Ano
denbolzens und die Greiferenden 56 der Haltefinger 54 werden
dann ungleichnamig und die Haltefinger 54 schwenken in ihre
Haltestellung (Fig. 5). Das bearbeitete Werkstück 24 ist dann
formschlüssig und vorzugsweise zusätzlich kraftschlüssig mit
dem Anodenbolzen 16 gekuppelt, so daß beide als Einheit auf
wärts bewegt werden können.
Gemäss Fig. 6 sind ebenfalls die beiden schwenkbaren
Haltefinger 54 wie bei der vorbeschriebenen Ausfüh
rungsform vorgesehen. Sie werden mittels Federn 58
in Offenstellung vorgespannt. Ein Betägigungsring 60
hat eine Öffnung, die vom Anodenbolzen 16 und den Hal
tefingern 54 durchsetzt wird. In der Offenstellung der
Haltefinger 54 legen sich diese an gegenüberliegenden
Rändern dieser Öffnung des Ringes 60 an. Der Ring 60
kann mittels eines Pneumatikzylinders 62 in Achsrich
tung des Anodenbolzens 16 verschoben werden. Fährt der
Zylinder 62 aus, verschwenkt der Ring 60 die beiden
Haltefinger 54 in deren Greifstellung.
Bei der Ausführung gemäss Fig. 7 ist der Anodenbolzen 16
zweiteilig ausgebildet; das Fußteil 16a ist in der schon
beschriebenen Weise bajonettverschlußartig an der Bolzen
aufnahme 30 lösbar befestigt. Der Rumpfteil 16b ist mit
tels eines Schwenkbolzens 64 am Fußteil 16a gelagert und
kann mittels eines Pneumatikzylinders 66 in die in Fig. 7
gestrichelt dargestellte Be-/oder Entladestellung 16b'
verschwenkt werden. In dieser seitlich ausgeschwenkten
Stellung des Anodenbolzenrumpfes 16b kann diesem ein zu
bearbeitendes Werkstück zugeführt werden, das dann bei
Einschalten der Magnetspule 52 gekuppelt wird, wobei, wie
in Fig. 7 veranschaulicht, die Kontaktfläche 42 eine
zentrische Ausnehmung 68 aufweist, in die der Kopf des
Werkstückes 24 genau hineinpaßt. Durch Betätigung des
Zylinders 66 wird dann der Anodenbolzenrumpf 16b in
die lotrechte Achse zurückgeschwenkt, wonach die Betä
tigungsplatte 18 abwärts fährt, um das Werkstück 24 in
das Werkzeug 25 einzusetzen. Die Magnetspule 52 bleibt
aktiviert. Nach Beendigung des Bearbeitungsprozesses
fahren die Anode 16 und das bearbeitete Werkstück 24
gemeinsam aufwärts. Der Anodenbolzenrumpf 16b wird dann
wieder in die Stellung 16b' geschwenkt und durch Betä
tigung der Magnetspule, indem diese stromlos wird oder
umgepolt wird, wird das bearbeitete Werkstück 24 abge
worfen.
Es versteht sich, daß Beladestellung und Entladestellung
des Anodenbolzenrumpfes 16b nicht übereinstimmen müssen,
so kann die Beladung auf der einen Seite und die Entladung
auf der anderen Seite der lotrechten Werkzeugebene statt
finden. Bei Mehrfachwerkzeugen sind mehrere Anodenbolzen 16
in einer Reihe angeordnet. Alle Bolzen 16 dieser Reihe sind
dann durch eine Verbindungsstange miteinander für eine ge
meinsame Schwenkbewegung gekuppelt, so daß nur ein Betäti
gungszylinder 66 für alle Anodenbolzen benötigt wird.
Eine nicht weiter dargestellte Ausführungsform einer
elektrochemischen Bearbeitungsvorrichtung verwendet
eine Schiebeführung für die Betätigungsplatte 18, wo
bei mindestens zwei, vorzugsweise aber drei Schiebe
stellungen vorgesehen sind und zwar für Beladung der
Anodenbolzen 16 mit Werkstücken, für die Bearbeitungs
stellung, in der die Anodenbolzen mit den Werkzeugen
ausgerichtet sind und für die Entladestellung. Mittels
eines entsprechenden Schiebeantriebes kann ein Schlit
ten zwischen diesen drei Stellungen bewegt werden, der
dann über die in Fig. 1 dargestellte Hubvorrichtung 19
die Betätigungsplatte 18 trägt.
In den einzelnen Figuren ist ein Induktivgeber in
Funktion eines Positionsgebers 70 oberhalb der Betäti
gungsplatte 18 für jeden Anodenbolzen 16 angeordnet.
Dieser spricht z. B. auf den oberhalb des halbkugelför
migen Stützkopfes 34 liegenden Flansch an der Bolzenver
längerung 32 an. In der Bearbeitungsstellung liegt die
ser Flansch genau auf der Höhe des Sensors 70. Fehlt bei
spielsweise ein Werkstück 24 im Werkzeug 25, so liegt die
ser Flansch unterhalb des Sensors 70. Es wird ein Alarm
signal ausgelöst und der Start des Bearbeitungsprozesses
verhindert. Sollte das Werkstück im Werkzeug nicht richtig
positioniert sein, wird der Anodenbolzen 16 um ein größeres
Stück relativ zur Betätigungsplatte 18 angehoben
als dies bei dem ordnungsgemäß positionierten Werk
stücken der Fall ist. Auch diese Fehlposition erfaßt
der sensor 70 und löst ein Störungssignal aus, bevor
die Vorrichtung beschädigt wird.
Gemäß Fig. 8 hat der Führungskopf 30 einen radialen
Vorsprung 72, der in eine Steilnut 74 eingreift, die
schraubenförmig gewunden in der Bohrung der Führungs
hülse 38 vorgesehen ist. In der Praxis liegt die Steil
nut wesentlich steiler als in Fig. 8 dargestellt ist.
Nachdem also der Anodenbolzen 16 auf dem Werkstück auf
gesetzt ist findet bei dem anschließenden Abwärtshub der
Betätigungsplatte 18 eine Verdrehung des Anodenbolzens
16 statt, wobei ein Drehwinkel von z. B. 10° bis 30° aus
reicht um zwischen der Kontaktfläche des Anodenbolzens
16 und dem Werkstück 25 einen Schabeeffekt zu bewirken.
Claims (14)
1. Verfahren zum elektrochemischen Bearbeiten von Werkstücken, die in
minusgepolte Werkzeuge unter Bildung eines Arbeitsspaltes für einen
Elektrolytdurchfluß eingesetzt werden und jeweils von einem plusgepolten
Anodenbolzen kontaktiert werden, der zur Entnahme der Werkstücke relativ
zu den Werkzeugen einen Rückhub ausführt, dadurch gekennzeichnet,
dass die Werkstücke (24) während ihres Einsetzens und/oder Aushebens
in bzw. aus den Werkzeugen (25) an den Anodenbolzen (16) festgehalten
und gemeinsam mit diesen relativ zu den Werkzeugen (25) bewegt werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit
minusgepolten Werkzeugen zum Einsetzen von zu bearbeitenden
Werkstücken unter Bildung eines Arbeitsspaltes, und mit, den
minusgepolten Werkzeugen zugeordneten, plusgepolten Anodenbolzen zur
Kontaktierung der zu bearbeitenden Werkstücke, sowie mit Mitteln zur
Ausführung einer Relativbewegung zwischen Anoden und Werkzeugen,
dadurch gekennzeichnet, dass jedem Anodenbolzen (16) Haltemittel (52,
54) zugeordnet sind, die das Werkstück (24) während wenigstens eines
Teils der Relativbewegung zwischen Anode (16) und Werkzeug (25)
festhalten.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anodenbolzen (16) aus Permanentmagnetmaterial besteht
bzw. an oder benachbart seiner Kontaktfläche (42) ein Per
manentmagnetteil aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Haltemittel eine Magnetspule (52)
aufweisen, die an eine Gleichstromquelle anschließbar
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haltemittel einen oder mehrere
Haltefinger (54) aufweisen, der bzw. die zwischen je
einer Haltestellung und einer Freigabestellung beweg
lich gelagert und von einer Betätigungseinrichtung (52;
60) betätigbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Haltefinger (54) mittels Federn (58) in Freigabe
stellung vorgespannt sind und mittels eines, von einer
Antriebseinrichtung (62) betätigbaren Führungsgliedes (60)
in Haltestellung bewegbar sind oder umgekehrt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Haltemittel einen an der Kontakt
fläche (42) des Anodenbolzens (16) mündenden Kanal (48)
aufweisen, der an eine Unterdruck- und/oder Überdruckquelle
anschließbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens zwei gegensinnig bewegbare Haltefinger (54) im
Nachbarbereich der Kontaktfläche (42) des Anodenbol
zens (16) permanentmagnetisch mit gleicher Polung
ausgebildet sind und daß dem Anodenbolzen (16) eine
umpolbare Magnetspule (52) zugeordnet ist, mit der
der Bereich der Kontaktfläche (42) des Anodenbolzens
(16) abwechselnd gleichpolig mit den Haltefingern (54)
und gegenpolig dazu magnetisierbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anodenbolzen (16) in einer Bol
zenaufnahme (30) auswechselbar gehaltert ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anodenbolzen (16) zweiteilig
ausgebildet ist und ein Fußteil (16a) sowie ein die
Kontaktfläche (42) aufweisendes Rumpfteil (16b)
aufweist und daß letzteres am Fußteil (16a) beweglich,
insbesondere schwenkbar gelagert ist und mit einer An
triebseinrichtung (66) betätigbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anodenbolzen (16) am von der
Kontaktfläche (42) abgewandten Ende mit einem Führungs
kopf (Bolzenaufnahme 30) in Verbindung steht, der in
einer Führungshülse (38) axial verschiebbar geführt ist
und unter Vorspannung einer Druckfeder (36) steht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß am Eintrittsende der Führungshülse (38) zwischen
dieser und dem Führungskopf (30) ein radiales Spiel
besteht, daß der Führungskopf (30) mittels einer zum
Anodenbolzen (16) koaxialen Bolzenverlängerung (32)
an einer in Bolzenrichtung hin- und herbeweglichen Be
tätigungsplatte (18) mit Radialspiel gehaltert ist und
die Bolzenverlängerung (32) jenseits der Betätigungs
platte (18) einen sich an dieser abstützenden Stützkopf (34)
aufweist, daß die der Betätigungsplatte zugewandte Stirn
fläche des Führungskopfes (30) oder einer sich an diesem
abstützenden Scheibe (40) als schiefe Ebene ausgebildet
ist, auf der sich eine Druckfeder (36) abstützt, deren
anderes Ende an der Betätigungsplatte (18) anliegt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeich
net, daß jedem Anodenbolzen (16) ein an der gemeinsamen
Betätigungsplatte (18) angeordneter Positionssensor (70)
zugeordnet ist, der auf die axiale Relativstellung des Ano
denbolzens (16) bzw. dessen Bolzenverlängerung (32) bezüg
lich der Betätigungsplatte (18) anspricht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Führungskopf (Bolzenaufnahme 30)
einen radial vorstehenden Vorsprung (72) aufweist,
der in eine, auf schraubenförmiger Bahn liegende
Steilnut (74) der Führungshülse (38) eingreift.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4204258A DE4204258C5 (de) | 1992-02-13 | 1992-02-13 | Verfahren und Vorrichtung zum elektrochemischen Bearbeiten von Werkstücken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4204258A DE4204258C5 (de) | 1992-02-13 | 1992-02-13 | Verfahren und Vorrichtung zum elektrochemischen Bearbeiten von Werkstücken |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4204258A1 DE4204258A1 (de) | 1993-08-19 |
DE4204258C2 true DE4204258C2 (de) | 2003-10-16 |
DE4204258C5 DE4204258C5 (de) | 2009-07-23 |
Family
ID=6451603
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4204258A Expired - Lifetime DE4204258C5 (de) | 1992-02-13 | 1992-02-13 | Verfahren und Vorrichtung zum elektrochemischen Bearbeiten von Werkstücken |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4204258C5 (de) |
Families Citing this family (1)
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AT509420B1 (de) * | 2010-01-20 | 2012-04-15 | Minebea Co Ltd | Vorrichtung zum elektro-chemischen entgraten eines werkstücks |
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1992
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Publication number | Publication date |
---|---|
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8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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|
8381 | Inventor (new situation) |
Inventor name: FREMBGEN, FRITZ-HERBERT, 87700 MEMMINGEN, DE |
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8366 | Restricted maintained after opposition proceedings | ||
8392 | Publication of changed patent specification | ||
R071 | Expiry of right | ||
R071 | Expiry of right |