DE4203656A1 - Vorrichtung zur herstellung von axialnuten an laeuferscheiben eines turbinenlaeufers - Google Patents
Vorrichtung zur herstellung von axialnuten an laeuferscheiben eines turbinenlaeufersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbe
griff des Anspruches 1.
Zur sicheren Verbindung von Turbinenschaufeln mit einem
Turbinenläufer müssen dessen Läuferscheiben mit Axialnu
ten versehen werden, die in der Regel eine bestimmte Kon
tur erhalten, um ein Lösen der Schaufeln durch Zentrifu
galkräfte zu verhindern. Das Einbringen der Axialnuten
durch spanabhebende Verfahren, wie Bohren, Fräsen oder
Räumen, ist sehr zeitaufwendig, personalintensiv und er
fordert sehr hohe Werkzeugkosten, zumal es nicht oder nur
bedingt programmgesteuert ablaufen kann. Geräumte Nuten
können außerdem nur bei Läufern hergestellt werden, die
aus Einzelscheiben zusammengesetzt sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaf
fen, die einen programmgesteuerten Fertigungsablauf er
möglicht und dadurch einen schnelleren Durchlauf bei ge
ringerem Personalaufwand erzielt.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichne
ten Merkmale gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen und Wei
terbildungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Un
teransprüchen genannt.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrich
tung ist es, daß mit einer relativ einfach aufgebauten
Erodiereinrichtung ein vollprogrammierbarer Fertigungsab
lauf erzielbar ist. So besitzt die Erodiereinrichtung
zwei Abstandshalter, über die ein freilaufender, aber
gleichzeitig gespannter Erodierdraht parallel zur Achse
des Turbinenläufers geführt ist. Die beiden Abstandshal
ter sind dabei so angeordnet, daß eine zwischen ihnen
liegende Öffnung breiter als die Dicke einer Läufer
scheibe und tiefer als die Tiefe der zu erstellenden Axi
alnut ist. Durch einen programmgesteuerten Positionierer
ist es der Erodiereinrichtung möglich, die Lage des
Erodierdrahtes zur Läuferscheibe zu definieren und da
durch jede gewünschte, vorprogrammierte Nutform mit par
allel zur Achse des Turbinenläufers liegenden Nutenwänden
entlang der Nutenkontur auszuschneiden.
Da die Kurvenbahnen der jeweiligen Nutenkontur frei pro
grammierbar sind, kann die Erodiereinrichtung schnell an
jede gewünschte Fußform der Turbinenschaufeln angepaßt
werden, wobei es möglich ist, auch die Schaufelfüße in
gleicher Weise zu erodieren und dadurch eine hohe Paß
genauigkeit bei geringster Nacharbeit zu erreichen.
Ein weiteres Ziel bei der vollautomatischen Herstellung
von Axialnuten ist, daß sich der Fertigungsablauf über
alle Axialnuten einer Läuferscheibe hinweg ohne menschli
chen Eingriff vollzieht. Eine vorteilhafte Weiterbildung
des Erfindungsgegenstandes sieht deshalb vor, die Ero
diereinrichtung mit einem Rotationspositionierer zu kop
peln. Dieser bewirkt automatisch eine Drehung des Turbi
nenläufers um einen bestimmten, der Zahl der Axialnuten
entsprechenden Drehwinkel, sobald nach erfolgtem Nuten
schnitt die nächste Axialnut ausgeschnitten werden muß.
Um ein Drehen des Turbinenläufers in Verbindung mit dem
Rotationspositionierer zu ermöglichen, ist es zweckmäßig,
ihn zwischen axial angreifenden Lagerteilen, vorzugsweise
Lagerspitzen drehbeweglich anzuordnen. Eine andere Mög
lichkeit ist es, den Turbinenläufer auf radial angreifen
den Lagerrollen drehbeweglich zu lagern. Das Drehen des
Turbinenläufers um einen vorgegebenen Winkel, um die Lage
der nächsten Axialnut zu erreichen, kann entsprechend
durch eine Steuereinheit getaktet werden.
Die Durchlaufgeschwindigkeit bei der Herstellung von Axi
alnuten läßt sich entscheidend erhöhen, wenn die Vor
richtung so aufgebaut wird, daß mehrere Erodiereinrich
tungen gleichzeitig an einer Läuferscheibe arbeiten. Vor
teilhaft ist es, die Erodiereinrichtungen dabei im glei
chen Winkelabstand zueinander so anzuordnen, daß zwischen
ihnen die gleiche Zahl von Axialnuten liegt. Dadurch ist
gewährleistet, daß nach einer bestimmten, durch den Rota
tionspositionierer vorgegebenen Zahl von Winkelschritten
jede Erodiereinrichtung die ihr jeweils zugeordnete
letzte Nut bearbeitet.
Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit die Durchlaufzeit
zu verringern, besteht darin, daß mehrere
Erodiereinrichtungen gleichzeitig an verschiedenen Läu
ferscheiben eines Turbinenläufers arbeiten. Hier kann
eine Optimierung des Durchlaufs dahingehend erfolgen, daß
die Anzahl der Läuferscheiben, an denen gleichzeitig
Erodiereinrichtungen arbeiten, ein ganzzahliger Bruchteil
der insgesamt zu bearbeitenden Läuferscheiben ist. Dabei
muß der Abstand zwischen den parallel an einer Läufer
scheibe arbeitenden Erodiereinrichtungen gleich der An
zahl der insgesamt zu bearbeitenden Läuferscheiben ge
teilt durch die Anzahl der gleichzeitig bearbeiteten Läu
ferscheiben sein. Bei einer derartigen Auslegung der Vor
richtung gelangen alle Erodiereinrichtungen gleichzeitig
zu ihrer jeweils letzten noch zu bearbeitenden Läu
ferscheibe.
Für eine Längsverschiebung der jeweiligen Erodiereinrich
tungen parallel zur Achse des Turbinenläufers sorgen ent
sprechend ausgelegte und programmierte Translationsposi
tionierer, sobald die nächste Läuferscheibe zur Bearbei
tung ansteht.
Die schnellste Bearbeitung des gesamten Turbinenläufers
bei der Herstellung von Axialnuten ergibt sich, wenn eine
Vielzahl von Erodiereinrichtungen so eingesetzt ist, daß
gleichzeitig an mehreren Läuferscheiben jeweils zwei oder
mehr Erodiereinrichtungen arbeiten. Im Extremfall wäre es
denkbar, daß jeder Axialnut eine Erodiereinrichtung zuge
ordnet wird. Hierdurch ließe sich zwar rein rechnerisch
die kürzeste Bearbeitungszeit erreichen, doch darf man
wohl davon ausgehen, daß eine Minimierung des Gesamtauf
wandes unter Berücksichtigung von Durchlaufzeit und Ko
sten der Vorrichtung, dann erreicht wird, wenn mit Hilfe
eines Rotationspositionierers oder Translationspositio
nierers jeder Erodiereinrichtung mehrere Axialnuten zuge
ordnet werden.
Eine Verbesserung der einzelnen, zur Vorrichtung gehöri
gen Erodiereinrichtungen läßt sich dadurch erzielen, daß
die Abstandshalter beidseitig der Öffnung mit je einer
Umlenkrolle versehen sind, über die der Erodierdraht ge
führt ist. Der Erodierdraht kann hierdurch seinem Ver
schleiß entsprechend, ohne größere Reibungsverluste fort
laufend über die Öffnung hinweggezogen werden. Dabei ist
es zweckmäßig, die beiden Abstandshalter mit einer Lager
gabel zu versehen, die zur Aufnahme der drehbeweglichen
Umlenkrollen dienen können. Mit entsprechend verstellba
ren Abstandshaltern gelingt es weiterhin, die zwischen
ihnen liegende Öffnung in ihren Abmessungen zu ändern und
so die Erodiereinrichtung an Läuferscheiben unter
schiedlicher Dicke anzupassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnun
gen dargestellt und werden im folgenden näher beschrie
ben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Läuferscheibe in Blickrichtung parallel
zur Achse des Turbinenläufers mit einer
auf den schneidenden Teil einer Erodier
einrichtung beschränkten Darstellung,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung in
einer ersten Richtung um 90° gedreht,
Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung in
einer zweiten Richtung um 90° gedreht,
Fig. 4 einen Turbinenläufer, mit einer mehrere Ero
diereinrichtungen umfassenden Vorrichtung.
Wie die Fig. 1 bis 3 erkennen lassen, besitzt die Vor
richtung zur Herstellung von Axialnuten mindestens eine
Erodiereinrichtung 5 mit Abstandshaltern 4, die als
Lagergabeln 11 ausgebildet sind. Ein Erodierdraht 6 ist
über Umlenkrollen 10 geführt, die ihrerseits in den
Lagergabeln 11 drehbeweglich angeordnet sind. Der Ero
dierdraht 6 liegt am Eingang einer zwischen den Abstand
haltern 4 vorgesehenen Öffnung 8, die in ihren Abmessun
gen so dimensioniert ist, daß beim Schneiden einer in ei
ner Läuferscheibe 3 auszunehmenden Nut 1 die Läufer
scheibe entsprechend der Nuttiefe zwischen den Abstand
haltern 4 Platz findet. Mit Hilfe eines nicht dargestell
ten programmierbaren Positionierers ist es möglich, die
Abstandshalter 4 der Erodiereinrichtung zwischen zwei
rechtwinklig zueinander angeordneten Koordinaten in jeder
beliebigen Richtung so zu führen, daß eine vorgegebene
Kontur der Axialnut 1 ausgeschnitten wird. Ein mit einer
entsprechenden Kontur ausgebildeter Fuß einer Turbinen
schaufel kann axial in die Nut eingesetzt werden und ist
durch seine Ausformungen vor einem zentrifugalem Heraus
rutschen geschützt.
In Fig. 4 ist beispielhaft eine Vorrichtung zur Herstel
lung von Axialnuten dargestellt, die vier Erodiereinrich
tungen A, B, C, D umfaßt. Die Erodiereinrichtungen 5 sind
auf die Läuferscheiben 3 eines Turbinenläufers 2 so ver
teilt, daß gleichzeitig an zwei Läuferscheiben 3 mit je
weils zwei Erodiereinrichtungen 5 gearbeitet wird. Für
die fortlaufende Bearbeitung der Läuferscheiben 3 sind
ein Rotationspositionierer und ein Translationspositio
nierer erforderlich, die gegebenfalls auch zu einem ein
zigen Positionierer mit beiden Funktionen zusammengefaßt
werden können, aber hier nicht dargestellt sind, da ihre
Wirkungsweise ohne weiteres verständlich ist. Der oder
die Positionierer sorgen dafür, daß nach erfolgtem Aus
schnitt einer Nut die jeweilige Erodiereinrichtung 5
durch Dreh- und/oder Längsverschiebung zum Turbinenläufer
7 in die Position einer noch zu bearbeitenden Axialnut 1
gebracht wird. Die Verschiebung muß zwischen der Vorrich
tung einerseits und dem Turbinenläufer 7 andererseits er
folgen, wobei einer von beiden oder auch beide bewegt
werden können. Im vorliegenden Beispiel ist die Achse 7
des Turbinenläufers zwischen Lagerspitzen 9 aufgehängt
und somit drehbeweglich gelagert.
Bei der in Fig. 4 gewählten Anordnung liegen sich zwei
Erodiereinrichtungen 5 radial gegenüber, sodaß eine ge
rade Zahl von Turbinenschaufeln pro Läuferscheibe 3 vor
ausgesetzt, der Turbinenläufers 7 um weniger als 180° ge
dreht werden muß, damit auch die letzte Nut geschnitten
werden kann. Eine Längsverschiebung der Erodiereinrich
tungen A, B und C, D zu den jeweils nächstliegenden bei
den Läuferscheiben 3 ermöglicht die komplette Bearbeitung
eines Turbinenläufers 7 beim Schneiden der Axialnuten 1.
Im vorliegenden Fall wird durch die vier Erodiereinrich
tungen A bis D der Durchlauf in einem Viertel der Zeit
gegenüber der Einzelbearbeitung mit einer Erodiereinrich
tung erreicht. Der gesamte Ablauf ist dabei CNC-program
mierbar, wobei die Vorrichtung CAM gekoppelt werden kann.
Claims (14)
1. Vorrichtung zur Herstellung von Axialnuten (1) an
Läuferscheiben (3) eines Turbinenläufers (2), die zum
Einsetzen von Turbinenschaufeln dienen, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein freilaufender, zwischen zwei Abstands
haltern (4) einer Erodiereinrichtung gespannter Erodier
draht (6) parallel zur Achse (7) des Turbinenläufers (2)
geführt ist und die lichte Weite einer zwischen den bei
den Abstandshaltern (4) liegenden Öffnung (8) breiter ist
als die Dicke einer Läuferscheibe (3) und die Tiefe der
Öffnung (8) mindestens der Tiefe der zu erstellenden Axi
alnut (1) entspricht, und daß die Erodiereinrichtung (5)
mindestens einen Positionierer besitzt, der die Lage des
Erodierdrahtes zur Läuferscheibe (3) definiert, und daß
durch Programmierung des Schnittweges die gewünschte Nut
form vorgebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Erodiereinrichtung (5) mit einem Rotations
positionierer gekoppelt ist, der eine Drehung des Turbi
nenläufers (2) um einen bestimmten, der Zahl der Axialnu
ten (1) entsprechenden Drehwinkel bewirkt, sobald nach
erfolgtem Nutenschnitt die nächste Axialnut (1) ausge
schnitten werden muß.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Turbinenläufer (2) zwischen axial
angreifenden Lagerteilen, vorzugsweise Lagerspitzen (9)
drehbeweglich angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Turbinenläufer (2) auf radial an
greifenden Lagerrollen drehbeweglich gelagert ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehung des Turbi
nenläufers (2) um einen vorgegebenen Winkel durch eine
Steuereinheit getaktet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Erodier
einrichtungen (5) gleichzeitig an einer Läuferscheibe (3)
arbeiten.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß bei mehreren an einer Läuferscheibe (3) arbei
tenden Erodiereinrichtungen (5) diese im gleichen
Winkelabstand zueinander so angeordnet sind, daß zwischen
ihnen die gleiche Zahl von Axialnuten (1) liegt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Erodier
einrichtungen (5) gleichzeitig an verschiedenen Läufer
scheiben (3) eines Turbinenläufers (2) arbeiten.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Anzahl der Läuferscheiben (3), an denen
gleichzeitig Erodiereinrichtungen (5) arbeiten, ein ganz
zahliger Bruchteil der insgesamt zu bearbeitenden Läufer
scheiben (3) ist und jeder bearbeiteten Läuferscheibe (3)
eine gleichgroße Anzahl unbearbeiteter Läuferscheiben
(3) folgt.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei an mehreren Läu
ferscheiben (3) arbeitenden Erodiereinrichtungen (5) min
destens ein Translationspositionierer für eine Längsver
schiebung der jeweiligen Erodiereinrichtung (5) parallel
zur Achse (7) des Turbinenläufers (2) sorgt, sobald die
jeweils nächste Läuferscheibe (3) bearbeitet werden soll.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig an meh
reren Läuferscheiben (3) jeweils zwei oder mehr Erodier
einrichtungen (5) arbeiten.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter
(4) beidseitig der Öffnung (8) mit je einer Umlenkrolle
(10) versehen sind, über die der Erodierdraht (6) geführt
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß jede der beiden Abstandshalter (4) mit ei
ner Lagergabel (11) zur Aufnahme der drehbeweglichen Um
lenkrollen (10) versehen ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die zwischen
den beiden Abstandshaltern (4) liegende Öffnung durch
verstellbare Abstandshalter (4) in ihren Abmessungen ver
ändern läßt.
Priority Applications (1)
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DE19924203656 DE4203656C2 (de) | 1992-02-08 | 1992-02-08 | Vorrichtung zur Herstellung von Axialnuten an Läuferscheiben eines Turbinenläufers |
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ID=6451232
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