DE3525514A1 - Verfahren und vorrichtung zum spanabhebenden bearbeiten eines sich drehenden werkstueckes - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum spanabhebenden bearbeiten eines sich drehenden werkstueckesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum spanabhebenden
Bearbeiten eines sich drehenden Werkstückes mit
Hilfe eines mehrere Schneiden aufweisenden Werkzeuges
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Z. B. bei der Bearbeitung von Kurbelwellen ist es bekannt,
die Hublagerzapfen und die Mittellagerzapfen
zunächst mit Fräswerkzeugen zu schruppen. Die weitere
Bearbeitung erfolgt dann mit Drehwerkzeugen bzw. durch
Kopierdrehen, weil mit dem Fräswerkzeug ein exakt runder
Querschnitt für den Hublagerzapfen bzw. den Mittellagerzapfen
nicht erzielbar ist. Die Verwendung unterschiedlicher
Werkzeuge in aufeinanderfolgenden Bearbeitungsschritten
ist zeitaufwendig, und es besteht
daher das Problem, Maßnahmen vorzusehen, mit deren
Hilfe ein rotationssymmetrischer Rundkörper wie z. B.
der Lagerzapfen oder der Hubzapfen einer Kurbelwelle
mit ein- und demselben Werkzeug geschruppt, geschlichtet
und auf das gewünschte Sollmaß feingeschlichtet
werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß
die Schneiden des Werkzeuges während des Eingriffs
bogenförmig bewegt werden, daß sie je einmal, im
wesentlichen einzeln sowie kurzzeitig im Eingriff
sind und daß die Eingriffsbreite a e auf mehrere
Schneiden verteilt ist.
Dieses Arbeitsverfahren kann als "Rotationsdrehräumen"
bezeichnet werden, wenn man zu seiner Definition auf
das bekannte Arbeitsverfahren "Räumen" zurückgreift.
Wie dort sind nämlich die Schneiden auf unterschiedlichem
Niveau angeordnet und entsprechend nur in
einem bestimmten Teilbereich der Eingriffsbreite wirksam.
Während die Bewegung des Werkzeuges beim Räumen
jedoch rein linear ist, bewegen sich die Schneiden
beim erfindungsgemäßen Verfahren während ihres Eingriffs
längs eines Bogens bzw. Bogenstückes. Der Zahnvorschub
bzw. die Abstufung von Schneide zu Schneide
kann beliebig und somit in zweckmäßigen Größen gewählt
werden. Da sich die Schneiden während des Eingriffs
bogenförmig bewegen, ist auch der Vorschubwinkel
frei wählbar, d. h. eine Schneide des Werkzeuges
kann während einer oder während mehrerer Umdrehungen
des Werkstückes wirksam sein. Die Spanform und Spangröße
sowie die Belastung der Schneide sind daher beeinflußbar
mit der Folge, daß sich hohe Standzeiten
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielen lassen.
Somit ist nicht nur eine vollständige Bearbeitung
durch Schruppen, Schlichten und Feinschlichten grundsätzlich
möglich, sondern hiermit verbunden ist auch
eine optimale Ausnutzung des Werkzeuges.
Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus der Beschreibung
und den Ansprüchen im Zusammenhang mit der Zeichnung
hervor.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen,
die in der Zeichnung dargestellt sind,
näher beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1: eine abgebrochene Seitenansicht eines
Werkzeuges;
Fig. 2: eine Prinzipskizze des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
Fig. 3: eine Seitenansicht ähnlich der gemäß
Fig. 1 von einem abgewandelten Werkzeug
und
Fig. 4: eine Draufsicht auf das Werkzeug gemäß
Fig. 3.
Zum "Rotationsräumen" gemäß Fig. 2 sind an einem
Werkzeug 1 mehrere Schneiden 2, 3 angeordnet und
werden während der spanabhebenden Bearbeitung eines
sich drehenden Werkstückes 4 bogenförmig bewegt. Das
Werkstück 4 ist ein Rundkörper mit dem Rohmaß r o , der
an seinem Umfang über eine Eingriffsbreite a e bearbeitet
wird. Die Eingriffsbreite a e ist in zweckmäßiger
Weise über mehrere Schneiden 2, 3, d. h. bei dem in
Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel über zwei
Schneiden 2, 3 verteilt.
Dem Werkstück 4 ist ein in Fig. 2 nur schematisch
angedeuteter Antrieb 5 mit einer Welle 6 zugeordnet.
Die Drehzahl des Werkstückes 4 beim Bearbeiten ist
vorzugsweise konstant.
Auch das Werkzeug 1 weist einen Drehantrieb 7 mit einer
Welle 8 auf. Der Drehantrieb 7 führt zunächst die
Schneide 2 an den Umfang 9 des Werkstückes 4 und bewegt
die Schneide 2 sodann über den Eingriffswinkel ϕ,
der auch der Vorschubwinkel sein kann, wenn das Werkstück
4 gleichzeitig eine einzige Umdrehung ausführt.
Die nächste, zum Eingriff gelangende Schneide 2 ist
am Werkzeug 1 um einen Winkel α versetzt angeordnet.
Dieser Winkel α muß so groß sein, daß immer nur ein
Zahn im Eingriff ist, wobei durchaus die Möglichkeit
besteht, daß mehrere Wendeplatten an unterschiedlichen
Arbeitspositionen im Eingriff sind.
Sobald die Schneide 2 die Verbindungslinie 10 zwischen
der Werkstoffachse 11 und der Werkzeugachse 12 überschritten
hat, wird das Werkzeug 1 von seinem Drehantrieb
7 derart weiterbewegt, daß die nächste Schneide
3 an dem von der Schneide 2 erzeugten Umfang 13
zum Eingriff gelangt. Die Schneide 3 befindet sich
um den Zahnvorschub fz versetzt auf einem weiter außen
liegenden Niveau gegenüber dem Nennradius r n , in dessen
Zylinderebene die Schneide 2 liegt.
Sobald die Schneide 3 im Eingriff ist, erfolgt eine
spanabhebende Bearbeitung des Werkstückes 4, bis auch
sie die Verbindungslinie 10 zwischen der Werkstückachse
11 und der Werkzeugachse 12 erreicht.
Die gesamte Eingriffsbreite a e ist bei dem in Fig. 2
schematisch dargestellten Verfahrensprinzip auf zwei
Schneiden 2, 3 verteilt. Grundsätzlich ist eine Aufteilung
auf beliebig viele Schneiden möglich und hängt
von dem gewünschten Bearbeitungsablauf ab.
Durch eine geeignete Wahl des Zahnvorschubes fz und
die Aufteilung der Eingriffsbreite a e auf mehrere
Schneiden ist ein Schruppen, Schlichten und Feinschlichten
des Werkstückes 4 mit einem einzigen Werkzeug
1 möglich, wobei sich die Schneiden 2, 3 usw.
während des Eingriffs bogenförmig um die Werkstückachse
12 bewegen und jeweils nur kurzzeitig sowie im
wesentlichen einzeln im Eingriff sind.
Ferner sind die Schneiden je nur einmal und kurzzeitig
bei der spanabhebenden Bearbeitung im Eingriff mit dem
Werkstück im Gegensatz zu dem Bearbeitungsvorgang beim
herkömmlichen Räumen mit einem Linear-Werkzeug. Hier
befinden sich möglicherweise mehrere Zähne im Eingriff.
Die Schneiden 2, 3 sind bezogen auf die Werkzeugachse
12 annähernd tangential oder radial angeordnet. Beim
Drehen bzw. Weiterdrehen des Werkzeuges 1 bewegt sich
die Schneide längs einer Kreisbahn. Die Erfindung ist
jedoch nicht auf derartige Bewegungen beschränkt, denn
grundsätzlich sind auch andere, bogenförmige Bewegungen
zur Verwirklichung des erfindungsgemäßen Verfahrens
möglich.
Die Fig. 1 zeigt ein Werkzeug 20 mit einem kreisring-
bzw. kreisscheibenförmigen Grundkörper 21, der an
seinem Umfang 22 sowie an seinen Stirnflächen 23 in
Gruppen angeordnete und jeweils auf unterschiedlichem
axialen oder radialen Niveau befindliche Schneiden
24 bis 28 aufweist. Diese Schneiden 24 bis 28 können
längs eines Teiles des Umfanges 22 des Grundkörpers 21
angeordnet sein. Es ist aber auch möglich, sie über
den gesamten Umfang 22 des Grundkörpers 21 gleichmäßig
zu verteilen.
Vor den Schneiden 24 bis 28 befinden sich im Grundkörper
21 noch Spankammern 29, wie dies von Fräsern
her grundsätzlich bekannt ist.
Zur Erzeugung der Schneiden 24 bis 28 dienen bei dem
in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel unmittelbar
am Grundkörper 21 des Werkzeuges 20 befestigte
Schneidplatten.Alternativ können die Schneidplatten
30 jedoch auch gemäß dem in den Fig. 3 und 4 dargestellten
Ausführungsbeispiel an Segmenten 31 befestigt
sein, die am Umfang des Grundkörpers 32 angeordnet
sind. Jedes Segment 31 weist dabei eine andere
Form und Gestalt auf, weil die Lage der Schneidplatten
30 mit ihren Schneidkanten zur Erzielung des
"Rotationsdrehräum"-Vorganges auf unterschiedlichem
Niveau in radialer bzw. axialer Richtung liegen müssen.
Ferner zeigt Fig. 4, daß die Schneiden bzw. Schneidplatten
30 jeweils winklig zur Drehrichtung angeordnet
sein können, damit die gewünschten Schnittwinkel entstehen.
Claims (10)
1. Verfahren zum spanabhebenden Bearbeiten eines sich
drehenden Werkstückes mit Hilfe eines mehrere Schneiden
aufweisenden Werkzeuges, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneiden während des Eingriffs bogenförmig
bewegt werden, daß sie je einmal und im wesentlichen
einzeln sowie kurzzeitig im Eingriff sind
und daß die Eingriffsbreite a e auf mehrere Schneiden
verteilt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneiden während des Eingriffs längs einer
Kreisbahn bewegt werden.
3. Vorrichtung zum spanabhebenden Bearbeiten von
drehend angeordneten Werkstücken mit Hilfe eines
Schneiden aufweisenden, drehend gelagerten und angetriebenen
Werkzeuges, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneiden (2, 3, 24-28) annähernd tangential
und radial sowie in unterschiedlichem Abstand
(r n , r n + f z ) von der Werkzeugachse (12) angeordnet
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper (21) des Werkzeuges (20) im
Querschnitt im wesentlichen kreisförmig ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Werkzeug (1, 20) ein Drehantrieb (7) zugeordnet
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneiden (24-28) längs eines Teiles
des Umfanges (22) des Grundkörpers (21) angeordnet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneiden (24-28) über den gesamten Umfang
(22) des Grundkörpers (21) gleichmäßig verteilt
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneiden (24-28) gruppenweise angeordnet
sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Schneiden (24-28) an Schneidplatten
befinden, die am Grundkörper (21) des Werkzeuges
(20) befestigt sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidplatten (30) an Segmenten (31) befestigt
sind, die am Umfang des Grundkörpers (32)
angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853525514 DE3525514A1 (de) | 1985-07-17 | 1985-07-17 | Verfahren und vorrichtung zum spanabhebenden bearbeiten eines sich drehenden werkstueckes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853525514 DE3525514A1 (de) | 1985-07-17 | 1985-07-17 | Verfahren und vorrichtung zum spanabhebenden bearbeiten eines sich drehenden werkstueckes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3525514A1 true DE3525514A1 (de) | 1987-01-29 |
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ID=6275998
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853525514 Withdrawn DE3525514A1 (de) | 1985-07-17 | 1985-07-17 | Verfahren und vorrichtung zum spanabhebenden bearbeiten eines sich drehenden werkstueckes |
Country Status (1)
Country | Link |
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