DE4203277A1 - Verfahren zur kontinuierlichen polymerisation von vinylmonomeren - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen polymerisation von vinylmonomerenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur
Polymerisation von Vinylmonomeren unter Bildung von Vinylpo
lymeren mit einem mittleren Molekulargewicht Mn von 1000 bis
20 000.
Verfahren zur kontinuierlichen Polymerisation von Vinylmono
meren mit geringem Molekulargewicht im Bereich hoher Verfah
renstemperaturen sind bereits bekannt.
Es handelt sich dabei im wesentlichen um kontinuierlich be
triebene Kesselverfahren, die in Masse oder mit niedrigen
Anteilen an Lösungsmitteln durchgeführt werden.
Die Verfahrensprodukte werden zur Herstellung von Überzugs
mitteln auf dem Lackgebiet, Papierbeschichtungsmitteln,
Druckfarben, Klebstoffen, Bodenpflegemitteln und Hilfsmit
teln eingesetzt.
Aus der DE-A 30 34 171 ist bekannt, Copolymerisate aus aro
matischen Monoolefinen und carboxylgruppenhaltigen Monomeren
mit einem mittleren Molekulargewicht von 500 bis 5000 bei
Temperaturen zwischen 200 und 400°C in Abwesenheit von In
itiatoren herzustellen. Als Reaktor wird ein Druckkessel mit
einem nachgeschalteten Druckrohr eingesetzt.
Das in der DE-A 25 02 172 beschriebene Verfahren zur Her
stellung von Copolymerisaten, welche als Papierleimungsmit
tel Verwendung finden, wird ebenfalls in einem Druckkessel
mit nachgeschaltetem Druckrohr ausgeführt.
Zur Vermeidung von Anbackungen an den Reaktorwänden werden
in der DE-A 30 26 831 periodische Druckschwankungen in der
oben beschriebenen Reaktorkombination empfohlen.
Aus der EP-B 68 024, EP-96 901 und EP 1 56 170 sind ebenfalls
Verfahren zur radikalischen Polymerisation bei hohen Tem
peraturen in einem Rührkessel bekannt. Die Copolymerisate
weisen ein geringes Molekulargewicht und eine enge Moleku
largewichtsverteilung auf.
Bei der kontinuierlichen Polymerisation von Vinylmonomeren,
insbesondere von Acrylmonomeren, bei höheren Temperaturen
und kurzen Reaktionszeiten (geringes Molekulargewicht), be
steht das Problem, die in diesem Temperaturbereich kurzzei
tig anfallenden Wärmemengen unter der Bedingung isothermer
Temperaturführung abzuführen.
Des weiteren sollten die Reaktionszeiten im Reaktor mög
lichst kurz sein.
Kurze Reaktionszeiten und damit verbunden kurze Verweilzei
ten, von z. B. 2 bis 4 Minuten, lassen sich in Rührkesseln
schwer verwirklichen, da allein schon für die Durchmischung
der zugeführten Monomeren mit dem Kesselinhalt beträchtliche
Zeit benötigt wird.
Bei Temperaturen unter 180°C nehmen die Mischzeiten u. a. aus
Viskositätsgründen beträchtlich zu. In der EP 1 56 170 und
EP 96 901 wird entsprechend als Untergrenze der Reaktions
temperatur im Rührkessel 180°C angegeben.
Es ist bisher kaum möglich gewesen, extrem kurze Reaktions
zeiten von ca. 1 bis 2 Minuten für den Temperaturbereich
oberhalb 180°C und ca. 4 bis 10 Minuten für den Temperatur
bereich unterhalb 180°C einzuhalten und damit auch besonders
günstige Raum-Zeit-Ausbeuten, insbesondere für acrylester
reiche Monomerengemische, zu verwirklichen.
Im Hinblick auf die Herstellung von thermisch empfindlichen
Vinylpolymeren mit funktionellen Gruppen wäre es generell
wünschenswert, ein Polymerisationsverfahren für Vinylpolyme
risate mit geringem Molekulargewicht bereitzustellen, wel
ches den Temperaturbereich unter 180°C zu erschließen in der
Lage wäre.
Des weiteren kann durch kürzere Verweilzeiten im Reaktor die
Verfärbung der Produkte reduziert werden. Insbesondere bei
thermisch empfindlicheren Monomeren mit funktionellen Grup
pen, z. B. Hydroxyl- oder Epoxygruppen, können durch kürzere
Verweilzeiten eine Verfärbung von vorzeitig einsetzenden Ver
netzungsreaktionen vermieden werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher ein kontinuier
liches Verfahren zur Herstellung von Vinylpolymeren mit ge
ringem Molekulargewicht bei hohen Temperaturen, welches ge
ringe Verweilzeiten und hohe Raum-Zeit-Ausbeuten unter nahe
zu isothermen Bedingungen ermöglicht.
Demgemäß wurde ein Verfahren zur kontinuierlichen Polymeri
sation von Vinylmonomeren unter Bildung von Vinylpolymeren
mit einem Molekulargewicht von Mn = 1000 bis 20 000, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a. die Polymerisation in einem Ringspalt mit einer Spalt breite von 0,5 bis 10 mm durchgeführt wird,
- b. der Ringspalt auf der Innenseite von einem Rotor be grenzt wird und
- c. die Polymerisation bei einer Temperatur von 110 bis 270°C durchgeführt wird,
gefunden.
Reaktoren für das erfindungsgemäße Polymerisationsverfahren
können auch als Ringspaltreaktoren bezeichnet werden. Der
Ringspalt wird realisiert durch die Ausstattung eines Rohr
reaktors mit einem Rotor. Derartige Ringspaltreaktoren sind
prinzipiell bekannt und werden z. B. von der Firma
Buss SMS GmbH Verfahrenstechnik, D-6308 Butzbach angeboten.
Der Reaktionsraum, d. h. das Volumen des Ringspalts, wird im
wesentlichen auch bestimmt von dem Umfang des Ringspalts und
seiner Länge. Die Abmessungen können z. B. so gewählt werden,
daß sich ein Reaktionsraum von 100 ml bis 10 l ergibt. Reak
toren in Produktionsanlagen können noch beträchtlich größer
sein.
Der Rotor hat geeigneterweise eine kreisförmige Quer
schnittsfläche. Insbesondere handelt es sich beim Rotor um
einen zylindrischen Einsatz im Rohrreaktor, der in seiner
Länge zweckmäßigerweise dem äußeren Rohr entspricht.
Der Außenmantel und gegebenenfalls der Rotor des Ring
spaltreaktors sind temperierbar, d. h. für Außen- bzw. gege
benenfalls Innenkühlung eingerichtet.
Durch den Einbau eines temperierbaren Rotors erreicht man
bei den kleinen Spaltbreiten annähernd eine Verdoppelung der
Wärmeaustauschfläche. Da in diesem Fall die doppelte Wärme
menge abgeführt werden kann, bietet sich die Möglichkeit,
den Durchsatz zu verdoppeln.
Die Umfangsgeschwindigkeit des Rotors beträgt bevorzugt 0,5
bis 2 m/s, besonders bevorzugt 1 bis 1,5 m/s.
Auf dem Rotor können die Durchmischung in radialer Richtung
verbessernde Aufbauten angebracht sein, wodurch der Wärme
übergang vom Reaktionsraum zur Wand verbessert wird; durch
schraubenförmig angeordnete Stege kann der Rotor auch als in
axialer Richtung fördernder Schraubenförderer dienen. Die
Aufbauten berühren die Reaktorwand nicht.
Die Begrenzung der Spaltbreite auf den Bereich von 0,5 bis
10 mm, besonders bevorzugt 0,5 bis 7,0 mm, ganz besonders
bevorzugt 1 bis 5 mm, ist eine wichtige Voraussetzung für
den isothermen Charakter der angestrebten Polymerisations
reaktion.
Das Verhältnis von Wärmeaustauschfläche zum Reaktionsvolumen
liegt vorzugsweise bei 30 bis 7000, besonders bevorzugt bei
200°C bis 2000 m2/m3.
Die Temperaturdifferenz zwischen Temperier- und Reaktionsme
dium kann beim erfindungsgemäßen Verfahren, insbesondere
kleiner 20, besonders bevorzugt kleiner 10 und ganz beson
ders bevorzugt kleiner 5°C gehalten werden.
Die Temperaturerhöhung in der Reaktionsmasse beträgt in
Längsrichtung, d. h. in Strömungsrichtung bei den üblicher
weise exothermen Polymerisationen vorzugsweise weniger als 10,
insbesondere weniger als 5 und besonders bevorzugt weni
ger als 2°C.
Für die annähernd isotherme Reaktionsführung der Polymerisa
tion ist auch die Dosierung der Monomeren in den Ringspalt
von Bedeutung. Sie erfolgt vorzugsweise über eine oder meh
rere (kreisförmig) am Reaktor angeordnete Düsen.
Vorzugsweise wird ein Teil des Produktes, beispielsweise mit
Hilfe einer Zahnradpumpe an den Reaktoreintritt zurückge
führt; man erreicht damit zum einen, daß die Monomeren bei
der Vermischung mit diesem zurückgeführten Teilstrom sehr
schnell aufgeheizt werden. Durch eine hohe Strömungsge
schwindigkeit in diesem Kreislauf erreicht man zum anderen
eine Verbesserung des isothermen Charakters der Polymerisa
tionsreaktion, da diese Reaktorvariante im Unterschied zu
einem Rohrreaktor ohne Rückführung einen deutlich niedrige
ren Gradienten der Monomer- bzw. Polymerkonzentration auf
weist. Das Volumen der Rückführungsleitung und der Pumpe
sollte insgesamt 5 bis 10% des Reaktorvolumens nicht über
schreiten, um die Umsetzung weitgehend auf den Reaktionsraum
im Ringspalt zu beschränken.
Die Produktrückführung ist besonders vorteilhaft bei Ring
spaltreaktoren mit einer Spaltbreite von 1,5 bis 10 mm bzw.
3,0 bis 10 mm bei temperierbarem Außenmantel und temperier
barem Rotor.
Es hat sich als günstig erwiesen, den zurückgeführten, poly
merhaltigen Volumenstrom im Außenraum eines schlanken Dop
pelrohres dem Reaktor zuzuführen; im Innenraum dieses Dop
pelrohres werden die Monomeren zudosiert; durch die Wahl ei
nes möglichst kleinen Durchmessers im Innenrohr erreicht
man, daß sich die Monomeren und der Initiator vor Eintritt
in den Ringspalt nur geringfügig erwärmen.
Das Rückführungsverhältnis (der zurückgeführte Volumenstrom
im Verhältnis zu dem Durchsatz durch den Ringspaltreaktor)
beträgt vorzugsweise 2 bis 35, besonders bevorzugt 10 bis
30, ganz besonders bevorzugt 20 bis 30.
Grundsätzlich ist es auch möglich, zwei oder mehrere der
Reaktoren des erfindungsgemäßen Verfahrens in Reihe oder
auch im Kreis zu schalten. Falls einer der Reaktoren mit ei
ner teilweisen Rückführung des Volumenstroms betrieben wer
den soll, wird vorzugsweise der erste Reaktor bzw. der Reak
tor, in den die Monomerendosierung erfolgen soll, mit den
beschriebenen Produktrückführungseinrichtungen ausgestattet.
Da der zeitliche Schwerpunkt der abzuführenden Wärmemengen
im ersten Teil der Reaktion liegt, wird man vorteilhafter
weise bei in Reihe geschalteten Reaktoren im ersten Reaktor
den Umsatz < 50% wählen.
Das erfindungsgemäße Polymerisationsverfahren wird bei 110
bis 270°C ausgeführt. Bevorzugt ist dabei für den Fall der
Anwesenheit von radikalischen Initiatoren ein Temperaturbe
reich von 110 bis 240°C, besonders bevorzugt von 120 bis
230°C. Die Abweichung von der gewählten Polymerisationstem
peratur liegt bevorzugt unter ± 5°C, insbesondere unter ± 2°C.
Insbesondere im Temperaturbereich von 150 bis 270°C können
Produkte mit enger Molekulargewichtsverteilung (Polydisper
sitätswerte Mw/Mn < 3,0) und besonders niedrigeren Moleku
largewichten erhalten werden.
Die Verweilzeit hängt von der gewählten Temperatur ab.
Um Vinylpolymerisate mit einem Molekulargewicht zwischen
1000 und 20 000 herzustellen, beträgt die Verweilzeit bei
Temperaturen zwischen 110 und 160°C vorzugsweise 3 bis 10,
besonders bevorzugt 3 bis 8 Minuten. Bei Temperaturen ober
halb 160 bis 270°C beträgt sie vorzugsweise 1 bis 10, beson
ders bevorzugt 1 bis 5 Minuten.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens können die
Umsätze in relativ weiten Grenzen variiert werden; z. B. im
Bereich von 40 bis 95%. Aufgrund der mit dem erfindungsge
mäßen Verfahren verbundenen hohen Raum-Zeit-Ausbeuten ist
das Verfahren auch bei kleineren Umsätzen wirtschaftlich. Im
allgemeinen werden die Verfahrensparameter jedoch so ge
wählt, daß möglichst hohe Umsätze erhalten werden; um Pro
dukte mit sehr enger Molekulargewichtsverteilung zu erhal
ten, kann es vorteilhaft sein, die Umsätze niedrig zu hal
ten.
Die Druckeinstellung im Reaktor hängt ab von den eingesetz
ten Monomeren, Lösungsmitteln, der Temperatur und dem bei
stationärem Zustand im Reaktor resultierenden Umsatz. Im
allgemeinen wird das erfindungsgemäße Polymerisationsverfah
ren bei 3 bis 30 bar, bevorzugt bei 5 bis 20 bar, durchge
führt.
Nach der Polymerisation ist üblicherweise die Entfernung der
nicht umgesetzten (wiederverwendbaren) Monomeren, der Neben
produkte, eventuell vorhandener Initiatorzerfallsprodukte
und gegebenenfalls vorhandener (wiederverwendbarer) Lösungs
mittel vorgesehen.
Geeigneterweise kann dazu z. B. ein kontinuierlich betriebe
ner in Reihe geschalteter Dünnschichtverdampfer eingesetzt
werden.
Bei Anwesenheit schwerflüchtiger Monomerer wie z. B. Hy
droxyalkyl(meth)acrylaten oder längerkettigen Alkylacrylaten
führt der Verdampfungsschritt in Kombination mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren zu besonders niedrigen Restmonomeren
gehalten, verglichen mit den üblichen im Zulauf/Kessel-Poly
merisationsverfahren. Wenn hohe Verdampfertemperaturen, ins
besondere oberhalb 190°C notwendig werden, wie z. B. bei Pro
dukten mit hohen Glasübergangstemperaturen der Fall, ist die
Kombination des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer an
schließenden Verdampfung der flüchtigen Bestandteile im
Dünnschichtverdampfer besonders vorteilhaft.
Die abgetrennten Monomeren und Lösungsmittel können dem Pro
zeß wieder zugeführt werden, gegebenenfalls können Nebenpro
dukte wie Initiatorzerfallsprodukte und Oligomere in einem
separaten Verfahrensschritt vorher abgetrennt werden.
Als Monomere für das erfindungsgemäße Verfahren kommen Vi
nylmonomere unterschiedlichster chemischer Struktur in Be
tracht. Geeignet ist das Verfahren insbesondere für acryli
sche Verbindungen, da letztere aufgrund ihrer besonders exo
thermen Polymerisationswärme hohe Anforderungen an die Kon
stanthaltung isothermer Bedingungen stellen.
Bevorzugt werden daher Monomerengemische eingesetzt, welche
zu 60 bis 100 Gew.-%, besonders bevorzugt 80 bis 100 Gew.-%
aus acrylischen Monomeren bestehen.
Als acrylische Monomere kommen z. B. (Meth)acrylsäure,
C1-C8-Alkyl(meth)acrylate, (Meth)acrylnitril oder
(Meth)acrylamid in Betracht.
Im einzelnen seien genannt:
Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat, n-Propyl(meth)acry lat, Isopropyl(meth)acrylat, n-Butyl(meth)acrylat, Isobu tyl(meth)acrylat, n-Amyl(meth)acrylat, Isoamyl(meth)acrylat, n-Hexyl(meth)acrylat, 2-Hydroxy(ethyl)methacrylat, 2-Hydro xypropyl(meth)acrylat, Butandiolmono(meth)acrylat, N,N-Dime thylamino(meth)acrylat, N,N-Diethylamino(meth)acrylat, t-Bu tylaminoethyl(meth)acrylat, 2-Sulfoethyl(meth)acrylat, Tri fluorethyl(meth)acrylat, Glycidyl(meth)acrylat, Ben zyl(meth)acrylat, Allyl(meth)acrylat, 2-n-Butoxye thyl(meth)acrylat, 2-Chlorethyl(meth)acrylat, tert.-Bu tyl(meth)acrylat, 2-Ethylbutyl(meth)acrylat, Cinna myl(meth)acrylat, Crotyl(meth)acrylat, Cyclohexyl(meth)acry lat, Cyclopentyl(meth)acrylat, 2-Ethoxyethyl(meth)acrylat, Furfuryl(meth)acrylat, Hexafluorisopropyl(meth)acrylat, Al lyl(meth)acrylat, Methallyl(meth)acrylat, 3-Methoxybu tyl(meth)acrylat, 2-Methoxybutyl(meth)acrylat, 2-Nitro-2-me thylpropyl(meth)acrylat, n-Octyl(meth)acrylat, 2-Ethylhe xyl(meth)acrylat, 2-Phenoxyethyl(meth)acrylat, 2-Phene thyl(meth)acrylat, Phenyl (meth)acrylat, Propargyl(meth)acry lat, Tetrahydrofufuryl(meth)acrylat, Tetrahydropyra nyl(meth)acrylat sowie (Meth)acrylsäure und ihre Salze, (Meth)acrylamid, (Meth)acrylnitril, N-Methyl(meth)acrylat, N-Ethyl(meth)acrylat, N,N-Dimethyl(meth)acrylamid, N,N-Die thyl(meth)acrylamid, N-Phenyl(meth)acrylamid, (Meth)acro lein, Cyclopentadienyl(meth)acrylat, Isopropylidenglyce ryl(meth)acrylat, Oxazolidinyethyl(meth)acrylat, Butoxyme thyl(meth)acrylamid, Isobutoxymethyl(meth)acrylamid, Me thyl-α-chloracrylat, Methyl-2-cyanacrylat, N,N-Dimethy lacrylamid und N, N-Diethylacrylamid.
Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat, n-Propyl(meth)acry lat, Isopropyl(meth)acrylat, n-Butyl(meth)acrylat, Isobu tyl(meth)acrylat, n-Amyl(meth)acrylat, Isoamyl(meth)acrylat, n-Hexyl(meth)acrylat, 2-Hydroxy(ethyl)methacrylat, 2-Hydro xypropyl(meth)acrylat, Butandiolmono(meth)acrylat, N,N-Dime thylamino(meth)acrylat, N,N-Diethylamino(meth)acrylat, t-Bu tylaminoethyl(meth)acrylat, 2-Sulfoethyl(meth)acrylat, Tri fluorethyl(meth)acrylat, Glycidyl(meth)acrylat, Ben zyl(meth)acrylat, Allyl(meth)acrylat, 2-n-Butoxye thyl(meth)acrylat, 2-Chlorethyl(meth)acrylat, tert.-Bu tyl(meth)acrylat, 2-Ethylbutyl(meth)acrylat, Cinna myl(meth)acrylat, Crotyl(meth)acrylat, Cyclohexyl(meth)acry lat, Cyclopentyl(meth)acrylat, 2-Ethoxyethyl(meth)acrylat, Furfuryl(meth)acrylat, Hexafluorisopropyl(meth)acrylat, Al lyl(meth)acrylat, Methallyl(meth)acrylat, 3-Methoxybu tyl(meth)acrylat, 2-Methoxybutyl(meth)acrylat, 2-Nitro-2-me thylpropyl(meth)acrylat, n-Octyl(meth)acrylat, 2-Ethylhe xyl(meth)acrylat, 2-Phenoxyethyl(meth)acrylat, 2-Phene thyl(meth)acrylat, Phenyl (meth)acrylat, Propargyl(meth)acry lat, Tetrahydrofufuryl(meth)acrylat, Tetrahydropyra nyl(meth)acrylat sowie (Meth)acrylsäure und ihre Salze, (Meth)acrylamid, (Meth)acrylnitril, N-Methyl(meth)acrylat, N-Ethyl(meth)acrylat, N,N-Dimethyl(meth)acrylamid, N,N-Die thyl(meth)acrylamid, N-Phenyl(meth)acrylamid, (Meth)acro lein, Cyclopentadienyl(meth)acrylat, Isopropylidenglyce ryl(meth)acrylat, Oxazolidinyethyl(meth)acrylat, Butoxyme thyl(meth)acrylamid, Isobutoxymethyl(meth)acrylamid, Me thyl-α-chloracrylat, Methyl-2-cyanacrylat, N,N-Dimethy lacrylamid und N, N-Diethylacrylamid.
Neben den genannten acrylischen Monomeren ist für viele An
wendungen z. B. in der Lackchemie ein Gehalt von acrylischen
Monomeren mit Hydroxygruppen und/oder Epoxygruppen im Copo
lymerisat vorteilhaft oder erwünscht, damit die Polymeren
vernetzbar sind. Geeignet sind z. B. C1- bis C8-Hydroxyal
kyl(meth)acrylate, wie 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2-Hy
droxypropyl(meth)acrylat, 2-Hydroxybutyl(meth)acrylat, n-Hy
droxybutyl(meth)acrylat oder Glycidyl(meth)acrylat.
Neben den acrylischen Monomeren sind insbesondere vinylaro
matische Monomere wie α-Methylstyrol, t-Butylstyrol, o-
Chlorstyrol oder vor allem Styrol als Monomere für das er
findungsgemäße Verfahren von Bedeutung. Sie können sowohl
allein oder auch im Gemisch, insbesondere auch mit den oben
genannten Acrylmonomeren eingesetzt werden.
Weitere Vinylmonomere, die entsprechend eingesetzt werden
können, sind z. B. Vinylester von Carbonsäuren mit 1 bis
20 C-Atomen, wie Vinylpropionat oder Vinylacetat, Vinylhalo
genide, wie Vinylchlorid, nicht aromatische Kohlenwasser
stoffe mit 2 bis 8 C-Atomen und mindestens zwei olefinischen
Doppelbindungen wie Butadien oder Isopren, Vinylether, z. B.
Vinylether von aliphatischen C1- bis C10-Alkoholen, wie Vi
nylisobutylether, heterocyclische Vinylverbindungen wie Vi
nylpyrrolidon oder Vinylpyridin, ungesättigte Carbonsäuren,
wie Crotonsäure oder Maleinsäure, bzw. ihre Salze und Deri
vate.
Insbesondere eignet sich das Verfahren zur Herstellung funk
tioneller Polymere, die durch Selbst- oder Fremdvernetzung
vernetzbar sind. Funktionelle Gruppen, welche sich für Ver
netzungsreaktionen eignen sind z. B. Carboxyl, Keton- oder
Aldehyd-, Amino- und insbesondere Hydroxyl- und Epoxygrup
pen.
Üblicherweise können vernetzbare Polymere 0,5 bis 60, insbe
sondere 1 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 30 Gew.-%
an Monomeren mit solchen funktionellen Gruppen enthalten. Es
kann sich dabei sowohl um acrylische Monomere als auch ande
re Monomere handeln.
Die Polymerisation kann in Anwesenheit eines Initiators oder
rein thermisch initiiert durchgeführt werden. Die Zudosie
rung des Initiators kann z. B. getrennt oder im Gemisch mit
den Monomeren erfolgen. Vorzugsweise wird der Initiator in
einem geeigneten Lösungsmittel oder den Monomeren gelöst.
Im allgemeinen werden die Initiatoren in einem molaren Ver
hältnis bezogen auf die Monomeren von 0,0005:1 bis 0,1:1 be
vorzugt 0,001:1 bis 0,05:1 eingesetzt.
Es kommen z. B. peroxidische Verbindungen und sogenannte Azo
verbindungen als Initiatoren in Frage, die Zerfallstempera
tur ist geeigneterweise an die gewünschte Polymerisations
temperatur angepaßt (hohe Polymerisationstemperatur ent
spricht hoher Zerfallstemperatur und umgekehrt). Gegebenen
falls können die Initiatoren auch als Gemisch eingesetzt
werden.
Beispielsweise genannt seien Di-t-butylperoxid, Dibenzoyl
peroxid, 2-Phenylazo-2,4-dimethyl-4-methoxyvaleronitril für
höhere Polymerisationstemperaturen und als Initiator mit ei
ner niedrigen Zerfallstemperatur Dioctanoylperoxid.
Bei überwiegendem Einsatz von acrylischen Monomeren wird die
Polymerisation bevorzugt in Gegenwart eines Initiators
durchgeführt. Für eine rein thermisch initiierte Polymerisa
tion sind vorzugsweise Monomerengemische geeignet, die über
wiegend aus vinylaromatischen Monomeren, insbesondere Styrol
oder α-Methylstyrol bestehen.
Im Hinblick auf die Polymerisationstemperatur, die daraus
resultierende Molekulargewichtsverteilung und z. B. auch die
Farbigkeit der Produkte kann die Anwesenheit von radikalbil
denden Polymerisationsinitiatoren vorteilhaft sein.
Weiterhin können z. B. auch Regler und Lösungsmittel mitver
wendet werden. Lösungsmittel werden, falls gewünscht, vor
zugsweise in Mengen von 0 bis 40 Gew.-%, insbesondere 0 bis
25 Gew.-%, bezogen auf die Monomeren eingesetzt. Im Bereich
höherer Polymerisationstemperaturen (< 150°C) werden bevor
zugt sogenannte regelnde Lösungsmittel eingesetzt, also sol
che die in die Polymeren endständig eingebaut werden. Die
anzuwendenden Mengen hängen z. B. von der Art der Monomeren,
der Übertragungskonstante und den gewünschten Viskositäts
verhältnissen während der Polymerisation ab.
Bei geringeren Umsätzen können auch nicht umgesetzte Monome
re die Funktion des Lösungsmittels übernehmen.
Als Lösungsmittel genannt seien z. B. Alkohole oder Ether wie
Ethylglykolether, Ethyldiglykolether, Ethylenglykoldimethy
lether, Diethylenglykoldimethylether, Triethylenglykoldime
thylether, Ester wie Butylacetat, Ketone wie Methylamylke
ton, aromatische Alkohole wie Benzylalkohol, Methylbenzylal
kohol, Cumolalkohole und Alkylaromaten wie Toluol, Xylol,
Ethylbenzol, Cumol, Diisopropylbenzol, Diphenylmethan,
Tetralin oder Dekalin.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Pro
dukte eignen sich z. B. als Bindemittel für Überzüge wie Lac
ke, Schutzanstriche, Druckfarben oder Papierbeschichtungs
mittel.
Als Reaktor wurde ein außentemperierter Ringspaltreaktor mit
einer Spaltbreite von 2 mm und einem Volumen (im Reaktions
raum) von 700 ml eingesetzt, welcher mit einem Rotor (Durch
messer 96 mm) auf dem Stege (Höhe: 1,7 mm, Länge: 90 mm) zur
Förderung der Durchmischung angebracht waren, einer Vorrich
tung zur Produktrückführung und 4 Temperaturmeßstellen, ver
teilt über die Länge des Reaktionsspaltes ausgerüstet war.
Die Dosierung der Mischung aus Monomeren, Lösungsmittel und
Katalysator und die Produktrückführung erfolgte mit einem
Doppelrohr, durch dessen inneres Rohr die Monomeren zudo
siert und dessen äußeren Mantel der Produktstrom zurückge
führt wurde, so daß die zu dosierende Monomerenmischung von
der zurückgeführten Polymerisationslösung ringförmig um
schlossen wurde. Der die Eintrittstemperatur messende Tempe
raturfühler war nächstmöglich der Monomer-Zudosierung in den
Reaktionsspalt eingebaut.
Bei einer Rotordrehzahl von 300 U/min (1,5 m/s) wurden
die Monomerengemische a und b polymerisiert:
a.
42,5 T Methylmethacrylat
34,5 T Hydroxyethylacrylat
14 T Ethylhexylacrylat
9 T Styrol
0,5 T Acrylsäure
42,5 T Methylmethacrylat
34,5 T Hydroxyethylacrylat
14 T Ethylhexylacrylat
9 T Styrol
0,5 T Acrylsäure
b.
23 T Methylmethacrylat
27 T Hydroxyethylacrylat
34,5 T n-Butylacrylat
15 T Styrol
0,5 T Acrylsäure
23 T Methylmethacrylat
27 T Hydroxyethylacrylat
34,5 T n-Butylacrylat
15 T Styrol
0,5 T Acrylsäure
Teile (T) sind Gewichtsteile.
Die Polymerisation wurde mit 20 Gew.-% Ethyldiglykol als Lö
sungsmittel und 1,93 Gew.-% Ditertiärbutylperoxid jeweils
bezogen auf die Monomermischung als Initiator durchgeführt.
Die Polymerisation wurde jeweils angefahren mit dem mit Lö
sungsmittel gefüllten und auf die gewünschte Temperatur ein
gestellten Reaktor. Beendet wurde die Polymerisation ent
sprechend durch Zudosieren von Lösungsmittel.
Die mittlere Verweilzeit im Reaktor betrug 3 bis 4 Minuten.
Zur Aufarbeitung war dem Reaktionsteil ein Dünnschichtver
dampfer nachgeschaltet, der bei einer Temperatur von ca.
170°C und einem Vakuum von 1 mm betrieben wurde.
Die Produkte wiesen durchweg eine Farbigkeit entsprechend
einer Jodfarbzahl von 0 bis 1 auf. Gegebenenfalls wurden ge
ringe Mengen von Gelteilchen durch Auflösen der Produkte in
Xylol und anschließende Filtration abgetrennt.
Das Gewichtsmittel Mw des Molekulargewichts und das Zahlen
mittel Mn des Molekulargewichts wurden durch Gelpermeations
chromatographie (GPC) bestimmt, wobei Polystyrol als Stan
dard verwendet wurde.
Die Methode ist z. B. beschrieben im Analytiker Taschenbuch
Bd. 4, Seiten 433 bis 442 (Berlin 1984).
Die Verfahrens- und Stoffdaten sind in den Tabellen 1 und 2
aufgelistet.
Claims (10)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Polymerisation von Vinyl
monomeren unter Bildung von Vinylpolymeren mit einem Mo
lekulargewicht von Mn = 1000 bis 20 000, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- a. die Polymerisation in einem Ringspalt mit einer Spaltbreite von 0,5 bis 10 mm durchgeführt wird,
- b. der Ringspalt auf der Innenseite von einem Rotor begrenzt wird und
- c. die Polymerisation bei einer Temperatur von 110 bis 270°C durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Teil des Volumenstroms durch den Ringspalt im Kreis
geführt wird, wobei das Rückführungsverhältnis von zu
rückgeführtem Volumenstrom zum Durchsatz durch den
Ringspalt 2 bis 35 beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Rotor mit einer Umfangsgeschwindigkeit von
0,5 bis 2 m/s bewegt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Rotor mit die Durchmischung för
dernden Aufbauten ausgelegt ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Polymerisation in Anwesenheit von
0 bis 40 Gew.-%, bezogen auf die eingesetzten Monomeren,
eines Lösungsmittels durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das zur Polymerisation eingesetzte Mo
nomerengemisch zu 60 bis 100 Gew.-% aus (Meth)acrylsäu
reestern besteht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Polymerisationsinitiator in einem
molaren Verhältnis zu den Monomeren von 0,0005:1 bis
0,1:1 eingesetzt wird.
8. Verwendung der nach einem der Ansprüche 1 bis 7 erhalte
nen Produkte als Bindemittel für Lacke und Schutzan
striche.
9. Verwendung der nach einem der Ansprüche 1 bis 7 erhalte
nen Produkte als Bindemittel für Papierbeschichtungsmit
tel.
10. Verwendung der nach einem der Ansprüche 1 bis 7 erhalte
nen Produkte als Bindemittel für Druckfarben.
Priority Applications (8)
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---|---|---|---|
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US5484850A (en) * | 1993-11-03 | 1996-01-16 | Basf Aktiengesellschaft | Copolymers crosslinkable by a free radical method |
WO2002006363A2 (de) * | 2000-07-19 | 2002-01-24 | Basf Aktiengesellschaft | Teilverzweigte polymere |
-
1992
- 1992-02-06 DE DE19924203277 patent/DE4203277A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5484850A (en) * | 1993-11-03 | 1996-01-16 | Basf Aktiengesellschaft | Copolymers crosslinkable by a free radical method |
WO2002006363A2 (de) * | 2000-07-19 | 2002-01-24 | Basf Aktiengesellschaft | Teilverzweigte polymere |
WO2002006363A3 (de) * | 2000-07-19 | 2003-01-03 | Basf Ag | Teilverzweigte polymere |
US6774198B2 (en) | 2000-07-19 | 2004-08-10 | Basf Aktiengesellschaft | Partially branched polymers |
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---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |