DE4202656A1 - Waschmaschine mit einer elektronischen programmsteuereinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Waschmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Die einzelnen Waschprogramme bei Waschmaschinen dieser Art sind auf Fasern, Ausrüstung, Färbung, Gewebeart und dem Verschmutzungsgrad der Textilien abgestimmt. Sie unterscheiden sich durch unterschiedliche Wasserstände, Temperaturen, Waschzeiten, Reversierrhythmen, Anzahl der Laugenwechsel, Spülgänge und den Entwässerungsgrad. Die Wahl des geeigneten Waschprogramms erfolgt mechanisch mit Drehschalter und/oder Drucktasten oder elektronisch über Berührungs-, Folien- oder Kurzhubtaster. Haben die Wäschegeräte nur ein Bedienungselement für die Programmwahl, so ist die erforderliche Waschtemperatur dem eingestellten Waschprogramm zugeordnet. Wird das Waschprogramm mit mehreren Bedienungselementen gewählt, so kann die Waschtemperatur individuell über einen regelbaren Thermostaten eingestellt werden. Durch zusätzliche Tasten oder Wippschalter können einzelne Faktoren des gewählten Waschprogramms verändert werden. Bei der elektronischen Programmsteuerung erfolgt die Programmwahl teilweise durch die Eingabe Wäsche bezogener Daten (Randbedingungen), wie Wäscheart, Verschmutzungsgrad oder Füllmenge. Die Steuerung mit einem Mikrocomputer bewirkt dann, daß nach Betätigen der Starttaste, entsprechend der manuellen Eingabe, das sinnvollste und wirtschaftlichste der gespeicherten Waschprogramme ausgewählt und durchgeführt wird. Bei den in Rede stehenden Waschmaschinen beruht nun das angewählte bzw. ausgewählte Waschprogramm auf Daten, die von der jeweiligen Bedienungsperson durch Abschätzen des betreffenden Wäschepostens bestimmt und festgelegt worden sind. Das einmal angewählte bzw. ausgewählte Waschprogramm, das für eine Nennbeladungsmenge (Füllmenge) optimiert ist, wird dann aufgrund der für dieses Waschprogramm festgelegten Waschparameterwerte voll durchgezogen. Sind die von der Bedienungsperson für den betreffenden Wäscheposten aber eingegebenen wäschebezogenen Daten zu grob festgelegt, so ist der auf diese Daten beruhende Waschprogrammablauf für diesen Wäscheposten jedoch nicht der optimalste Ablauf.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die elektronische Programmsteuereinrichtung für eine Waschmaschine der in Rede stehenden Art so zu verbessern, daß eine automatische Änderung bzw. Anpassung der dem gewählten Waschprogramm zugrundeliegenden Waschparameterwerte durch Berücksichtigung der realen Randbedingungen während des Programmablaufs vorgenommen wird.

Zur Lösung dieser Aufgabe gemäß der Erfindung wird deshalb vorgeschlagen, bei einer Waschmaschine mit einer elektronischen Programmsteuereinrichtung (Mikrocomputer) mit mehreren abgespeicherten Waschprogrammen für Wäscheposten unterschiedlicher Art, wobei jedem Waschprogramm auf bestimmte Randbedingungen bezogene Waschparameterwerte zugeordnet sind und ein auf den jeweiligen Wäscheposten abgestimmtes Waschprogramm durch einen Programmwähler anwählbar ist, mit Beginn oder während des Ablaufs des gewählten Programms mindestens eine Messung bzw. Erfassung und Auswertung der Randbedingungen vorzunehmen und die so gewonnenen Meßdaten als Steuergrößen für die weitere Steuerung des gewählten Programms heranzuziehen. Unter den in diesem Zusammenhang genannten "Randbedingungen" werden dabei zum einen wäschebezogene Daten wie Spülmenge, Verschmutzungsgrad der Wäsche, Wäscheart und zum anderen beispielsweise die Zulauftemperatur des Waschwassers verstanden. Aufgrund der gewonnenen Meßdaten aus den realen Randbedingungen erfolgt nun eine Änderung bzw. Anpassung der den gewählten Waschprogramm zugeordneten Waschparameterwerte durch die elektronische Programmsteuereinrichtung. Folgende Waschparameterwerte können dabei aufgrund der gewonnenen Meßdaten verändert werden bzw. dem jeweiligen Wäschposten optimal angepaßt werden: Die Drehzahl und Drehzeit der Wäschetrommel bei der Vor- und Hauptwäsche, das Wasser- bzw. Füllniveau in der Wäschetrommel, der Temperaturanstieg des Waschwassers, die Wasch- und die Spülzeit, die Schleuderdrehzahl. Die mit Beginn oder während des Ablaufs des gewählten Waschprogramms erfaßten Werte der realen Randbedingungen werden zweckmäßig einem sogenannten Fuzzy-Prozessor (Fuzzy-Control) mit Fuzzy-Schlußfolgerungseinrichtung zugeleitet und dort entsprechend ausgewertet und verarbeitet. Danach wird dann durch die Programmsteuereinrichtung die entsprechende Änderung bzw. Anpassung der den gewählten Waschprogramm zugeordneten Waschparameterwerte einmal oder unter Umständen mehrmals vorgenommen.

Anhand einer Auswahl von Ausführungsbeispielen sollen die vorteilhaften Möglichkeiten der Erfindung bei der Optimierung des Programmablaufs, um eine weitere Einsparung von Primärenergie, Wasser oder Verkürzung der Waschzeit zu erreichen, aufgezeigt werden: Wird durch den Fuzzy-Prozessor festgestellt, daß eine gegenüber der anfangs angegebenen Füllmenge kleinere Füllmenge vorliegt, d. h. eine der ursprünglich festgelegten Randbedingungen trifft so nicht zu, und es ist das Programm für Koch- oder Buntwäsche vorgewählt worden so erhält die Programmsteuereinrichtung entsprechende Impulse zur Verkürzung des Waschparameters "Drehzahl" und damit Korrigierung der Wäschetrommeldrehzahl. Wird eine mittlere Beladungsmenge festgestellt und ist das Waschprogramm "pflegeleicht " gewählt worden, so kann z. B. der Waschparameter "Wasserniveau oder Spülzeit" usw. korrigiert werden. Wird ein großer Verschmutzungsgrad festgestellt, so muß unter Umständen der Waschparameter "Waschzeit" entsprechend verlängert werden.

Die Erkenntnis, daß große, mittlere oder kleine Füllmenge voneinander abweichende Waschparameterwerte erfordern, um ein Optimum an Reinigungswirkung bei sparsamsten Einsatz von Energie zu erreichen, wird durch die vorgeschlagene Maßnahme ohne manuelles Zutun somit voll und ganz erfüllt. Die Überprüfung der einzelnen Randbedingungen nach Beginn des Waschprogramms und damit Feststellung der wirklichen, d. h. realen Randbedingungen und deren jeweilige laufende Berücksichtigung bei der Änderung einer oder mehrere Waschparameter während des weiteren Programmablaufs läßt eine Vielzahl von fein abgestufte Waschprogramme bzw. Waschprogrammabläufe zu.

Claims (3)

1. Waschmaschine mit einer elektronischen Programmsteuereinrichtung mit mehreren abgespeicherten Programmen für Wäscheposten unterschiedlicher Art, wobei jedem Programm auf bestimmte Randbedingungen bezogene Waschparameterwerte zugeordnet sind und ein auf den jeweiligen Wäscheposten abgestimmtes Programm durch einen Programmwähler anwählbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß mit Beginn oder während des Ablaufs des gewählten Programms mindestens eine Messung bzw. Erfassung und Auswertung der Randbedingungen vorgenommen wird und daß die gewonnenen Meßdaten als Steuergrößen Tür die weitere Steuerung des gewählten Programms herangezogen werden.

2. Waschmaschine mit einer elektronischen Programmsteuereinrichtung mit mehreren abgespeicherten Programmen für Wäscheposten unterschiedlicher Art, wobei jedem Programm auf bestimmte Randbedingungen bezogene Waschparameterwerte zugeordnet sind und ein auf den jeweiligen Wäscheposten abgestimmtes Programm durch einen Programmwähler anwählbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß mit Beginn oder während des Ablaufs des gewählten Programms mindestens eine Messung bzw. Erfassung und Auswertung der Randbedingungen vorgenommen wird und daß aufgrund der gewonnenen Meßdaten eine Änderung bzw. Anpassung der den gewählten Programm zugeordneten Waschparameterwerte durch eine elektronische Einrichtung vorgenommen wird.

3. Waschmaschine nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Fuzzy-Prozessors mit Fuzzy-Schlußfolgerungs- Einrichtung, dem das bzw. die Meßergebnisse zugeleitet und mit Hilfe dieser Impulse für die Programmsteuereinrichtung ermittelt werden.