DE4201592A1 - Verfahren sowie anlage zum konservieren von maschinenbauteilen mit hohlraeumen - Google Patents
Verfahren sowie anlage zum konservieren von maschinenbauteilen mit hohlraeumenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Konservieren von Maschinenbauteilen mit nicht di
rekt von außen zugänglichen Hohlräumen, bei dem
zunächst das Maschinenbauteil in ein Konservie
rungsmittel eingetaucht wird sowie eine Anlage
hierfür.
Maschinenbauteile werden in der Regel nach ihrer
Herstellung und evtl. Lagerung an den Montageort
verbracht und dort erst nach einer gewissen Zeit
ihrer Bestimmung gemäß eingebaut. Es sind Vorkeh
rungen zu treffen, die das Maschinenbauteil vor
Rost, Korrosion und anderen Einflüssen schützen,
die einen unmittelbaren Einbau des Maschinenbautei
les unmöglich machen. Zur Vermeidung derartiger
Probleme ist allgemein bekannt und geläufig, die
Maschinenbauteile nach der Herstellung in einem im
wesentlichen ölhaltigen Konservierungsmittel einzu
tauchen, um einen Schutzfilm zu erzeugen, welcher
das Bauteil vor Beeinträchtigungen und den vorge
schilderten Nachteilen schützt. Andererseits ist
darauf zu achten, daß die Schichtdicke des Konser
vierungsmittels einen bestimmten Maximalwert nicht
überschreitet, da andernfalls ein Verharzen des öl
haltigen Mittels eintreten kann, was ein nochmali
ges Waschen vor dem Einbau erfordern würde. Auf
grund des damit verbundenen Aufwands pflegen die
Kunden die Abnahme derartig beeinträchtigter Maschi
nenbauteile abzulehnen und zu reklamieren.
Grundsätzlich stellt es in der Praxis keine nen
nenswerte Schwierigkeiten dar, auf Maschinenbautei
len mit glatter und von außen ohne weiteres zugäng
lichen Oberflächen das Konservierungsmittel in etwa
der gewünschten Schichtdicke aufzutragen. Probleme
ergeben sich immer dann, wenn sich innerhalb der
Maschinenbauteile Hohlräume, Kapillaren o. ä. befin
den, die nicht direkt, d. h. auf einer Geraden von
außen zugänglich sind, so daß ein unmittelbarer Zu
griff mit Bürsten und Pinseln während des Auftra
gens zur Beeinflussung der Schichtdicke nicht mög
lich ist. Kapillareffekte tragen ebenfalls in er
heblichem Umfang dazu bei, daß sich in diesen Hohl
räumen eine besonders große Schichtdicke an Konser
vierungsmitteln ansammelt, die unweigerlich zu Ver
harzungen führt.
Als typische Vertreter, bei denen die vorgeschil
derten Probleme auftreten und die zur Grundlage
vorliegender Entwicklung geführt haben, ist das
Aufbringen von Konservierungsmitteln bei Kugel-
oder Wälzlagern anzusehen, bei denen sich bekann
termaßen zwischen einem Innen- und Außenring die in
einem Käfig geführten Kugeln oder Wälzkörper befin
den, und bei denen kapillarartige Hohlräume entste
hen, in denen mit besonderer Vorliebe Konservie
rungsmittel haften bleiben. Im Stande der Technik
hat man die Konservierungsmittel an den unzugängli
chen Stellen dadurch aufgebracht, daß man Konser
vierungsmittel mit dem Lösungsmittel FCKW verdünnt
und anschließend auf das Maschinenbauteil aufgetra
gen hat. Nach einer gewissen Wartezeit ist das Lö
sungsmittel verdampft und es verbleibt ein Konser
vierungsfilm bestimmter Schichtdicke zurück, die
durch den Verdünnungsgrad des Konservierungsmittel
vor dem Auftragen bestimmt ist. Eine hohe Verdün
nung, d. h. ein hoher Anteil an Lösungsmitteln be
wirkt eine geringe Schichtdicke, umgekehrt bleibt
bei einem hohen Anteil an Konservierungsmittel nach
dem Verdampfen des Lösungsmittels eine große
Schichtdicke zurück. Durch gezielte Beeinflussung
und Einstellung des FCKW- bzw. Konservierungsmitte
lanteils eröffnet sich dem Anwender die Möglichkeit
der Beeinflussung und Einstellung der Schichtdicke.
Aufgrund der allgemeinen Bekanntheit bedarf es kei
ner näheren Erläuterungen und Ausführungen, daß das
Freisetzen von FCKW eine erhebliche Beeinträchti
gung der Umwelt und eine Schädigung der Ozonschicht
mit sich bringt. Die verschärften Umweltvorschrif
ten der jüngsten Zeit verbieten aus diesem Grunde
die weitere Verwendung von FCKW
(Fluorchlorkohlenwasserstoff).
Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung die Schaf
fung einer Anlage sowie eines Verfahrens zur Auf
gabe gemacht, durch welches ein Konservierungsmit
tel der gewünschten Schichtstärke auf Maschinenbau
teile mit von außen unzugänglichen Hohlräumen auf
gebracht werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch,
daß das Konservierungsmittel frei von Lösungsmit
teln, insbesondere FCKW (Fluorchlorkohlenwasser
stoff) ist und anschließend das Maschinenbauteil
einer Trocknung unterzogen wird, bei der es in
Richtung der Schwerkraft mit einem Gas, insbeson
dere mit Luft, beaufschlagt wird und gleichzeitig
an der Unterseite ein Abbürsten erfolgt.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht zunächst
darin, ein Konservierungsmittel ohne Lösungsmittel
aufzubringen, welches nach dem Abtrocknen zwangs
läufig eine zu hohe Schichtdicke erzeugen würde. Um
hier Abhilfe zu schaffen, wird unmittelbar nach dem
Eintauchen das Werkstück vorzugsweise zusammen mit
weiteren Elementen auf einen Gitterrost gelegt, der
aufgrund der Zwischenräume zwischen den einzelnen,
die Werkstücke unterstützenden Träger, eine Luft
durchlässigkeit aufweist. Das Werkstück mit dem
daran haftenden Konservierungsmittel wird dann von
der durch die Schwerkraft definierten Oberseite her
mit einem Gas vorzugsweise Luft beblasen, wodurch
das Konservierungsmittel teilweise und bevorzugt in
jene, eine besonders hohe Schichtdicke aufweisenden
Bereiche auf die Unterseite, d. h. in Blasrichtung
bewegt wird und dort über die Unterseite berührende
Bürsten gleichzeitig abgenommen wird. Man vermei
det, daß sich eine besonders hohe Schichtdicke
nach Art von Tropfen auf der Unterseite ausbildet,
die vornehmlich zu Verharzungen Anlaß geben würden.
Der Begriff "gleichzeitig" ist im Sinne der Erfin
dung nicht so auszulegen, daß Blas- und Bürstvor
gang an ein und demselben Werkstück gleichzeitig,
d. h. simultan, stattfinden. Ausdrücklich und in be
vorzugter Weise umfaßt sind asynchrone Bewegungen
von Luftdüse und Bürste, so daß in aller Regel in
der Trockenstation in einem bestimmten Zeitpunkt
verschiedene Werkstücke oder deren Stellen beblasen
bzw. gebürstet werden. Gleichzeitiges Abblasen und
Bürsten ein und desselben Werkstückes ist aufgrund
der sich durch den Luftwiderstand der Bürste aus
bildenden Wirbel nicht wünschenswert.
Die Vorteile der Erfindung bestehen vornehmlich
darin, an Maschinenbauteilen mit nicht ohne wei
teres von außen zugänglichen Hohlräumen an der ge
samten Oberfläche eine Konservierung von definier
ter Schichtdicke zu erzeugen. Der Luftstrom er
reicht durch Umlenkungen auch jene Bereiche, in
denen sich Konservierungsmittel befinden, die je
doch nicht ohne weiteres von außen zugänglich sind.
Der Verzicht auf FCKW und andere Lösungsmittel
macht das Verfahren umweltfreundlich und führt
nicht zu Belastungen. Zudem erlaubt es trotzdem ein
relativ schnelles Trocknen der Maschinenbauteile.
Bei bestimmten Maschinenbauteilen, zu denen bei
spielsweise die Fluglager zu rechnen sind, werden
höchste Anforderungen an die Qualität des Endpro
duktes gestellt. Man erreicht sie dann, wenn wäh
rend des Trocknungsvorganges relativ gegeneinander
bewegliche Teile, im Falle von Lagern der Außen-
gegen den Innenring, bewegt werden, um gleichmäßig
und vor allem auch in jenen Regionen, die vorüber
gehend abgedeckt sind, eine Konservierung in der
gewünschten Schichtstärke aufzubringen. In einer
Weiterbildung wird bei jenen Maschinenbauteilen,
die Relativbewegungen zu vollführen gestatten, vor
geschlagen, diese während des Trocknungsvorganges
dadurch zu bewegen, daß sie mit Luft aus unter
schiedlichen Richtungen derart beaufschlagt werden,
daß sie eine Relativbewegung vollführen. Im konkre
ten Beispiel eines Lagers wird der Innenring im
Hinblick auf den Azimut in der zum Außenring entge
gengesetzten Richtung angeblasen. Bei entsprechen
der Einstellung des Luftstromes wird hierdurch eine
Relativbewegung zwischen Innen- und Außenring aus
gelöst und die dazwischen befindlichen Kugeln und
Walzen bewegt und in ihrer räumlichen Position ver
ändert. Man erhält eine gleichmäßige Schichtdicke
in der Konservierung auch in den (zeitweisen) Be
rührungspunkten der Kugel mit den Ringen.
Wie bereits im einzelnen erläutert, besteht die
Aufgabe der Bürste darin, die sich auf der Luftdüse
abgewandten Seite des Maschinenbauteiles ansammeln
den Konservierungsmittel zu erfassen und abzustrei
fen. Eine vollständige Zugänglichkeit des Bauteiles
ist deshalb wünschenswert. In einer Weiterbildung
ist deshalb vorgesehen, die Gitter einzig aus in
Bewegungsrichtung der Bürste verlaufenden Stäben
auszubauen. Aufgrund des Fehlens von Querstäben ist
die Unterseite des Bauteiles nahezu vollständig dem
Zugriff der Bürste zur Verfügung. Durch die Exi
stenz von Querstäben würden die Borsten bereichs
weise vom Bauteil weggedrückt werden, so daß sie
ihre Aufgabe nur unvollständig erfüllen könnten.
Grundsätzlich steht im Rahmen der Erfindung frei,
ob die Maschinenbauteile bei raumfester Düse und
Bürste bewegt werden, oder ob sie raumfest gehalten
sind und die Luftdüse und die Bürste relativ hierzu
bewegt werden. Letzteres ist insofern von Vorteil,
da entsprechend Form, Gestalt und Abmessung des
Bauteiles sowohl die Dauer als auch die Geschwin
digkeit der beaufschlagenden Luft im Sinne einer
Optimierung variiert werden müssen. So erfordern
größere Bauteile eine längere Trocknungszeit, die
sich dadurch realisieren läßt, daß die Luftdüse
(und auch die Bürste) mehrmals hin und her gefahren
werden. Bei raumfestem Bauteil läßt sich problemlos
und in weiten Grenzen eine Anpassung an die jeweils
optimalen Verhältnisse erzielen.
Wie bereits erläutert, sollen die Bewegungen der
Bürste als auch die der Blasdüsen gleichzeitig, je
doch nicht synchron erfolgen. Praktische Erprobun
gen haben gezeigt, daß sich auf der Unterseite der
Bauteile nicht allein unter dem Einfluß des Luft
strahles sondern auch unter dem der Schwerkraft
Konservierungsmittel ansammeln, die häufig entfernt
werden müssen. Um das Abführen des Konservierungs
mittels in gewünschtem Umfang vorzunehmen, emp
fiehlt es sich, die Frequenz der oszillierenden Be
wegung der Bürste wesentlich höher als die des
Luftgebläses zu wählen.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er
findung lassen sich dem nachfolgenden Beschrei
bungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläu
tert ist.
Sie zeigt in schematisch gehaltener Seitenansicht
eine Trockenstation der Erfindung.
Als Träger für die Maschinenbauteile (1) dient ein
Gitterrost (2), der von der Tauchstation kommend,
die hier nicht gezeichnet ist, zu der hier gezeig
ten Trockenstation gelangt ist, wo der Gitterrost
(2) raumfest verbleibt.
Oberhalb der Maschinenbauteile (1) befindet sich
eine Luftdüse (3), die durch Luft beaufschlagt und
in Richtung der Schwerkraft auf die Maschinenbau
teile (1), genauer auf die darauf haftenden Konser
vierungsmittel einwirkt. Dabei ist die Düse (3) an
einer horizontalen Schiene (4) relativ gegenüber
den Maschinenbauteilen (1) bzw. Gitterrost (2) bei
konstantem Abstand verstellbar. Die Luft der Düse
(3) fährt in einer in ihrer Anzahl durch die durch
das jeweilige Maschinenbauteil (1) geforderten Ge
bläseleistung ein- oder mehrmals im Abstand ober
halb des Gitterrostes (2) hin und her. Zur Optimie
rung des Arbeitsergebnisses lassen sich nicht nur
die Häufigkeit der oszillierenden Bewegungen son
dern auch Durchsatz bzw. Druck der Beaufschlagung
der Luftdüse (3) einstellen.
Zur Abnahme der aufgrund Schwerkraft und insbeson
dere den Luftstrom unterhalb der Maschinenbauteile
(1) sich ansammelnden Konservierungsmittel bewegt
sich unterhalb des Gitterrostes und parallel hierzu
eine ebenfalls auf einer Schiene (5) geführte Bür
ste (6), die die Werkstücke an der Unterseite be
rührt und hierdurch die sich dort ansammelnden Kon
servierungsmittel aufnimmt und entfernt.
Im Ergebnis erhält man eine als Trockenstation
geeignete Vorrichtung, die in besonderer Weise zur
Trocknung von mit Konservierungsmitteln behafteten
Maschinenbauteilen geeignet ist, insbesondere sol
chen, die mit nicht direkt von außen zugänglichen
Hohlräumen ausgestattet sind.
Claims (6)
1. Verfahren zum Konservieren von Maschinenbautei
len mit nicht direkt von außen zugänglichen Hohl
räumen, bei dem zunächst das Maschinenbauteil in
ein Konservierungsmittel eingetaucht wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Konservierungsmittel frei
von Lösungsmitteln, insbesondere FCKW (Fluor-chlor
kohlenwasserstoff) ist und anschließend das Maschi
nenbauteil einer Trocknung unterzogen wird, bei der
es in Richtung der Schwerkraft mit einem Gas, ins
besondere mit Luft, beaufschlagt wird und gleich
zeitig an der Unterseite ein Abbürsten erfolgt.
2. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschi
nenbauteile (1) auf ein Gitterrost (2) aufgelegt
sind und von der Oberseite her über eine Luftdüse
(3) mit Gas, insbesondere Luft und auf der Unter
seite mit einer Bürste (6) beaufschlagt werden, die
beide eine Relativbewegung zum Maschinenbauteil (1)
vornehmen.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Maschinenbauteil (1) über in verschiedene
Richtungen ausgerichtete Luftdüsen (3) beaufschlag
bar ist.
4. Anlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gitterrost (2) aus in Bewegungs
richtung der Bürsten (6) verlaufenden Stäben aufge
baut ist.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Trockenstation die Ma
schinenbauteile (1) raumfest gehalten und sich
Luftdüse (3) und Bürste (6) relativ hierzu bewegen.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegungsfrequenz der Bürste (6) höher als
die der Düse (3) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924201592 DE4201592A1 (de) | 1992-01-22 | 1992-01-22 | Verfahren sowie anlage zum konservieren von maschinenbauteilen mit hohlraeumen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924201592 DE4201592A1 (de) | 1992-01-22 | 1992-01-22 | Verfahren sowie anlage zum konservieren von maschinenbauteilen mit hohlraeumen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4201592A1 true DE4201592A1 (de) | 1993-07-29 |
Family
ID=6449992
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924201592 Withdrawn DE4201592A1 (de) | 1992-01-22 | 1992-01-22 | Verfahren sowie anlage zum konservieren von maschinenbauteilen mit hohlraeumen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4201592A1 (de) |
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1992
- 1992-01-22 DE DE19924201592 patent/DE4201592A1/de not_active Withdrawn
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