DE4200159C1 - Prodn. of plate section for sound-proofing wall - by forming steel-concrete carrier plate with profiled sound-absorbing front plate contg. elastic granules and binding agent shaped with stamp - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Plattenteiles für eine Lärmschutzwand, mit einer einseitig profilierten Stahlbeton-Trägerplatte, deren glatte Seite eine schallabsorbierende, profilierte Vorsatzplatte aufweist, wobei der Beton für die Trägerplatte in eine Form gegeben und abge­ rüttelt wird.

Für Lärmschutzwände sind Trägerplatten aus Stahlbeton be­ kannt, vor deren glatte Seite hoch absorbierende haufwerkpori­ ge Leichtbetonvorsatzplatten gesetzt sind. Die Leichtbetonvor­ satzplatten sind an der freien Oberfläche mit die Schallab­ sorption verbessernden Profilierungen bzw. Formgebungen ver­ sehen.

Zur Herstellung von Plattenteilen, die aus der Trägerplat­ te und der vorgesetzten Leichtbetonvorsatzplatte bestehen, wird zunächst in eine erste Form, deren Boden entsprechend profiliert ist, eine Stahlbewehrung eingelegt und Beton einge­ geben und abgerüttelt. Die profilierte Seite der Stahlbeton­ platte bildet später eine Sichtseite der Lärmschutzwand. Nach dem Aushärten wird die Trägerplatte aus Stahlbeton aus der Form herausgenommen. In eine zweite Form, deren Boden eben­ falls profiliert ist, wird haufwerkporiger Leichtbeton einge­ gossen, dessen Körner aus porigem, gebranntem Blähton beste­ hen, die durch Zement punktweise gebunden sind. Durch die Pro­ filierung des Boden der zweiten Form erhält die darin ausge­ formte Leichtbetonvorsatzplatte ein für die Absorption vorge­ sehenes Profil. Bevor der in der zweiten Form befindliche Leichtbeton für die Vorsatzplatte ausgehärtet ist, wird die ausgehärtete Trägerplatte aus der ersten Form herausgenommen, gedreht und mit der glatten Seite auf die glatte Oberfläche des frischen, noch nicht ausgehärteten Leichtbetons in der zweiten Form gelegt. Beim anschließenden Abrütteln der zweiten Form sollen sich der Leichtbeton für die Vorsatzplatte und der Trägerplatten-Beton miteinander verbinden. Nach dem Aushärten des Leichtbeton kann das fertige Plattenteil für eine Lärm­ schutzwand aus der zweiten Form herausgenommen werden.

Eine solche Produktion ist aufwendig, da zwei Formen benö­ tigt werden und die ausgehärtete Trägerplatte nach ihrem Ent­ formen zu drehen ist. Dafür sind relativ schwere Hebezeuge er­ forderlich. Eine Vorsatzplatte aus Leichtbeton ist gegen me­ chanische Beschädigungen empfindlich. Auch die Empfindlichkeit gegen Frost und Tausalze, deren Angriffen das in eine Lärm­ schutzwand eingebaute Plattenteil ausgesetzt ist, ist relativ hoch. Um die Trägerplatte mit der Vorsatzplatte sicher zu verbinden, sind Verankerungselemente notwendig. Schließlich weist die Vorsatzplatte aufgrund der Haufwerkporigkeit des Leichtbetons eine rauhe Oberfläche auf, die eine Verletzungs­ gefahr, insbesondere für an der Lärmschutzwand entlanggehende Fußgänger, darstellt. Die Empfindlichkeit der nach bisherigen Verfahren hergestellten Plattenteile für Lärmschutzwände gegen mechanische Beschädigungen, wirft auch Transportprobleme auf.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung von Plattenteilen für Lärmschutzwände zu vereinfachen und da­ bei eine Verbesserung der Eigenschaften der Plattenteile zu erreichen.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß ein elastische Körner und klebendes Bindemittel enthalten­ des Gemenge hergestellt wird, daß das Gemenge zur Ausbildung einer Vorsatzplatte auf die freie Oberfläche des in der Form befindlichen Trägerplattenbetons der Stahlbeton-Trägerplatte in vorbestimmter Schichtdicke aufgetragen wird, daß eine Stempelplatte mit profilierter Oberfläche gegen die freie Oberfläche der in der Form befindlichen Gemengeschicht gedrückt wird und daß das fertige Plattenteil nach dem Ab­ binden entformt wird.

Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine zweite Form zur Ausbildung der Vorsatzplatte nicht not­ wendig. Das Gemenge zur Ausbildung der Vorsatzplatte wird di­ rekt in die erste Form, in der die Trägerplatte ausgeformt wird, eingefüllt, und erhält durch Eindrücken des profilierten Stempels die für eine Schallabsorption vorgesehene profilierte Oberfläche. Der Produktionsablauf ist dadurch wesentlich ver­ einfacht. Das Drehen der aus der ersten Form herausgenommenen Trägerplatte entfällt ebenfalls.

Der Produktionsablauf wird auch in vorteilhafter Weise be­ schleunigt, da das für die Vorsatzplatte verwendete Gemenge auch auf den nichtausgehärtenden Trägerplattenbeton aufgetra­ gen werden kann. Während bei bisher üblicher Herstellung ge­ wartet werden muß, bis der Trägerplattenbeton ausgehärtet ist, damit die Trägerplatte überhaupt aus der Form herausgenommen und gedreht werden kann, ist dies bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht notwendig. Selbstverständlich kann auch nach Aushärten des Trägerplattenbeton eine Ausformung der Vorsatz­ platte durch Einfüllen des Gemenges aus elastischen Körnern und klebendem Bindemittel erfolgen, wodurch gegenüber dem be­ kannten Verfahren immerhin noch eine Verkürzung der Herstel­ lungszeit erreichbar ist, da das Entschalen und Drehen der Trägerplatte entfallen kann.

Die Verwendung elastischer Körner für das Gemenge zur Her­ stellung der Vorsatzplatte hat den Vorteil, daß die Vorsatz­ platte widerstandsfähiger gegen mechanische Beanspruchung ist. Die Verletzungsgefahr ist herabgesetzt und es ergeben sich keine Transportprobleme.

Als elastische Körner wird mit Vorteil ein Granulat aus Gummi verwendet. Beispielsweise kann Altgummi verwendet wer­ den, das aus Recyclingvorgängen stammt. Vorzugsweise kann ein Granulat durch Zerkleinern von Altreifen hergestellt werden. Das Granulat für das Gemenge weist zweckmäßigerweise Körner gleicher Größe auf, um die Absorptionsfähigkeit der daraus hergestellten Vorsatzplatte zu verbessern. Als Bindemittel wird ein Polyurethankleber verwendet, der z. B. ein Einkompo­ nentenpolyurethankleber sein kann, der den elastischen Körnern aus Gummi zugesetzt wird und die Körner punktweise verbindet.

Die Verwendung solcher klebender Bindemittel hat den Vor­ teil, daß die auf den Trägerplattenbeton aufgetragene Schicht zur Ausbildung der Vosatzschale förmlich mit der Oberfläche des Trägerplattenbetons verklebt wird. Dadurch sind keine Ver­ ankerungselemente notwendig und dennoch eine ausreichende Zug­ festigkeit der Verbindung zwischen der Vorsatzplatte und der Trägerplatte des Plattenteils für eine Lärmschutzwand gegeben.

Das Gemenge, aus dem die Vorsatzplatte hergestellt wird, verbessert außerdem die Widerstandsfähigkeit gegen Frost und Tausalze. In den für die Schallabsorption notwendigen Poren sich ansammelnde Feuchtigkeit kann nach dem Gefrieren nicht zu Aufplatzungen führen, da die Sprengkräfte des sich bildenden Wassereises aufgrund der elastischen Eigenschaften des für die Vorsatzplatte verwendeten Gemenges federnd aufgefangen werden.

Ein Ausführungsbeispiel einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Lärmschutzplatte ist in der Zeichnung dargestellt.

Die Zeichnung zeigt eine Schnittansicht durch eine Form 1, deren Boden, wie hier sichtbar, profiliert ist. In die Form 1 ist eine Schicht aus Beton eingefüllt, die zu­ sammen mit der eingelegten Stahlbewehrungsmatte 2 die Stahlbe­ ton-Trägerplatte 3 ausbildet. Zur Ausbildung der Vorsatzplatte 4 ist auf die freie Oberfläche 5 der Trägerplatte 3 eine Schicht aus einem Gemenge aus Gummikörnern und als Bindemittel dienendem Polyurethankleber aufgetragen. Bevor der Polyure­ thankleber abbindet, wird in die freie Oberfläche der einge­ gebenen Schicht ein profilierter Stempel 6 gedrückt, um die für die Schallabsorption erforderliche Formgebung der freien Oberseite der Vorsatzplatte 4 auszuformen.

Nach dem Aushärten des aus Trägerplatte 3 und Vorsatzplat­ te 4 bestehenden Plattenteiles kann dieses aus der Form 1 her­ ausgenommen und der weiteren Verwendung innerhalb einer Lärm­ schutzwand zugeführt werden.

Claims (7)

1. Verfahren zur Herstellung eines Plattenteiles für eine Lärmschutzwand, mit einer einseitig profilierten Stahlbeton- Trägerplatte, deren glatte Seite eine Schallabsorbierende, pro­ filierte Vorsatzplatte aufweist, wobei der Beton für die Trä­ gerplatte in eine Form gegeben und abgerüttelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein elastische Körner und klebendes Bindemittel enthalten­ des Gemenge hergestellt wird, daß das Gemenge zur Ausbildung einer Vorsatzplatte (4) auf die freie Oberfläche (5) des in der Form (1) befindlichen Trägerplattenbetons der Stahlbeton-Trägerplatte (3) in vorbestimmter Schichtdicke aufgetragen wird, daß eine Stem­ pelplatte (6) mit profilierter Oberfläche gegen die freie Oberfläche der in der Form befindlichen Gemengeschicht gedrückt wird und daß das fertige Plattenteil nach dem Abbin­ den entformt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemenge auf die ausgehärtete Trägerplatte (3) aufgetragen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemenge auf die nicht ausgehärtete Trägerplatte (3) aufge­ tragen wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß für die elastischen Körner ein Granulat aus Gummi verwendet wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Körner durch Zerkleinern von Altreifen herge­ stellt werden.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß für das Gemenge Körner gleicher Größe verwendet werden.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß als Bindemittel ein Polyurethankleber ver­ wendet wird.