DE419776C - Verfahren zur Ermittlung von Isolationsfehlern, vorzugsweise an Bahnleitungen - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung von Isolationsfehlern, vorzugsweise an BahnleitungenInfo
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Description
Zur Bestimmung des Fehlerortes bei Isolationsmängeln von Leitungen hat man verschiedene
Verfahren angewendet, bei denen die wechselnde Länge des zwischen Stromquelle
und Fehlerort liegenden Leitungsstückes durch die zugehörige Änderung der elektrischen
Eigenschaften des Stückes, wie Widerstand, Induktivität, Kapazität bestimmt wurde. Diese
Fehlerortsbestimmung hat den Nachteil, daß ίο sie nur bei unverzweigten Strecken gut verwendbar
ist. Es wird sonst erforderlich, die Leitungen in einzelne Teilstrecken aufzulösen
und mit dem Meßgerät verschiedene Punkte der Leitungsanlage aufzusuchen. Es kann
dann nach Berechnung des Ortes die Anweisung für die Reparaturarbeiten gegeben werden. Dabei kann mit jeder Messung nur
eine Fehlerstelle festgestellt werden. Ein Teil dieser Fehlerortsbestimmungien ist überhaupt
nur für Feststellung von Fehlerstellen sehr geringen Widerstandes, z. B. Kurzschlüssen,
brauchbar.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren der Fehlerortsbestimmung, das sich
dem genannten gegenüber dadurch auszeichnet, daß es keine Rechnung erforderlich macht
und gestattet, in schneller Folge sämtliche Isolationsmängel sowohl festzustellen als auch
zu markieren. Das Verfahren ist in erster Linie für elektrische Bahnen bestimmt. Es
besteht in einer Prüfung jedes einzelnen Isolatdrs, wobei deren Reihe aber beim Abfahren
der Leitung geprüft wird.
Für die Prüfung eines einzelnen Isolators, der einer Besichtigung aus der Nähe nicht zugänglich
ist, wie die Isolatoren an den Aufhängungen der Fahrleitung von elektrischen j Bahnen, hat man schon eine Einrichtung ver- I
wendet, bei der im Falle mangelhafter Isolation an der Fehlerstelle durch Anlegen der
Prüfspannung ein Funkenübergang entstand, ! dessen Vorhandensein durch Wellenempfänger,
wie sie in der drahtlosen Telegraphie gebräuchlich sind, zur Anzeige gebracht wurde.
Gemäß der Erfindung wird das Auftreten eines Fehlerstromes durch ein wesentlich einfacheres
Mittel festgestellt, nämlich mit Hilfe einer Induktionsspule. Es ist dabei gleichgültig,
von welcher Art der Fehlerstrom ist, ob er eine Funkenentladung bildet oder ob er ein kontinuierlich fließender, etwa durch
einen Kurzschluß oder einen Nebenschluß erzeugter oder in einer Glimmentladung bestehender
Strom ist. Die Induktionsspule wird an dem die Strecke abfahrenden Prüfwagen
' in solcher Stellung angebracht, daß das Maximum der Induktion erfolgt, wenn die
Spule beim Vorbeifahren an der Fehlerstelle dem den schadhaften Isolator tragenden Mast
gerade gegenübersteht. Es kann an die Induktionsspule zur subjektiven Beobachtung ein
Telephon oder zur objektiven irgendein geeignetes Wechselstrommeßgerät gelegt werden.
Da die Empfindlichkeit solcher Wechselstromgeräte, die man auf dem Prüfwagen
mitführen kann, vielfach zur Anzeige des induzierten Stromes nicht ausreicht, so wird erforderlichenfalls
ein Verstärker in bekannter Weise zwischen Induktionsspule und Anzeigegerät angeordnet. Ein hoher Grad von Empfindlichkeit,
wie er mittels des Verstärkers erreicht werden kann, bietet auch noch den
besonderen Vorteil, daß auch sehr schwache Fehlerströme, also erst in der Entwicklung
begriffene Isolationsmängel zur Anzeige gelangen können.
Statt des Anzeigegerätes oder neoen diesem wird zweckmäßig noch ein Relais verwendet,
mittels dessen, sobald der Fehlerstrom auftritt, eine Marke in der Nähe des betreffenden Mastes, beispielsweise durch Auswerfen
einer kleinen Menge Kalk, erzeugt wird.
Die Abb. 1 zeigt beispielsweise eine Einrichtung zur Ausübung des neuen Verfahrens
in schematischer Darstellung. 1 ist der abgetrennte, zu prüfende Teil der Leitung. Bei
2 befindet sich ein fehlerhafter Isolator, der durch das Zeichen einer Funkenstrecke 3 zwischen
dem Punkt 2 und der Erde 4 angedeutet ist. Auf einem die Strecke abfahrenden Wagen 5, der mit Fahrkontakt 6 versehen
ist, befindet sich eine Wechselstromquelle, beispielsweise eine Benzindynamo 7, ein Prüftransformator
8 und ein Strombegrenzungswiderstand 9. Von den Sekundärklemmen des Transformators liegt die eine, 10, an Erde,
während die andere, 11, mit dem Fahrkontakt 6 leitend verbunden ist. Die Induktionsspule
12 ist mit ihrer Windungsfläche senkrecht zur Zeichenebene angeordnet. An die
Spule ist ein Verstärker 13 angeschlossen, der auf ein Relais 14 arbeitet, durch das eine
Signal- oder eine Markierungsvorrichtung der angedeuteten Art in Tätigkeit gesetzt wird.
In Abb. 2 ist die Einrichtung in Ansicht von oben dargestellt. Die Induktionsspule 12
liegt in einer Ebene senkrecht zum Fahrdraht 1, also parallel einer Halbschleife, die
gebildet wird von dem Tragdraht 14 mit dem
schadhaften Isolator 3 zwischen dem Aufhängepunkt 2 der Fahrleitung und dem Mast
ι 5, dann durch den Mast selbst und das Stück der Strombahn zwischen Mast und Schienen.
Der vom Prüfstrom durchflossene Stromkreis besteht aus dieser einen Schleifenhälfte und
einer zweiten Hälfte, die gebildet wird durch die Fahrleitung zwischen dem Punkt 2 und
dem Fahrkontakt 6, durch die Leitung 16 vom Fahrkontakt 6 über die Sekundärwicklung
des Transformators 8 zur Schiene und durch ; die Schienenlänge zwischen 17 und der dem '
Mast 15 gegenüberliegenden Stelle 4. (Die Verteilung des Fehlerstromes zwischen Mast
und Schienen über die gesamte Schienenlänge ( braucht für unsere Betrachtungen nicht be- '
rücksichtigt zu werden. Der größte Teil des ' Stromes geht in der Nähe der Fehlerstelle
über.) Die Spule 12 ist nun so angeordnet, daß der ihr nächstliegende Teil des Fehlerstromkreises,
bestehend aus der Leitung 16 ; und dem angrenzenden Stück der Fahrlei- :
tung ι und der Schienen, keine induzierende Wirkung auf sie ausübt. Beispielsweise ist
dies der Fall, wenn, wie Abb. 3 in einem Einzelteil des Grundrisses schematisch darstellt,
die Spule 12 symmetrisch zu der Leitung 16
liegt. Eine Kraftlinie ist gestrichelt bei 17 eingezeichnet. Die Wirkung von der HaIbschleife
am Mast wird dann um so geringer sein, je größer die Entfernung zwischen dieser Halbschleife und der Spule 12 ist. Sobald die
Spule 12 die Halbschleife passiert, erreicht die Induktionswirkung ein Maximum.
Versuche haben ergeben, daß sich schon ohne Zusatzapparate, z. B. mit einer einfachen
Induktionsspule und angeschlossenem Telephon, ein sehr scharfes Maximum in der Nähe
des Mastes erreichen läßt, derart, daß z. B.
erst in einer Entfernung vom Aufhängepunkt 2, die etwa der Masthöhe und der
Schleifenhöhe entsprach, die Induktionswirkung ziemlich plötzlich und stark ansteigend
einsetzte.
Man kann die Wirkung der gesamten Fehlerstromschleife zwischen der Leitung 16 und
dem Mast 15 auf die Induktionsspule 12 auch
in der Weise erklären, daß bei größerer Entfernung des Prüfwagens von der Fehlerstelle
das Kraftlinienbündel der Fehlerstromschleife senkrecht zur Fahrtrichtung, also parallel zur
Windungsfläche der Induktionsspule steht, bei der Bewegung des Wagens dann seine Richtung
ändert und beim Passieren des Mastes parallel zur Fahrtrichtung, also senkrecht zu
der Windungsfläche der Induktionsspule steht, so daß seine Wirkung ein Maximum wird.
Es ist übrigens, wie der Versuch lehrt, nicht durchaus erforderlich, daß die Induktionsspule
gegen die Leitung symmetrisch angeordnet wird, sondern die Spule kann auch beispielsweise
in der in Abb. 2 punktiert gezeichneten Stellung 12' angeordnet sein. Eine
seitliche Lage der Spule ist vorteilhafter, wenn die Masten alle an einer Seite angeordnet
sind. Die maximale Induktionswirkung ist dabei eine größere.
Der Gedanke, den Fehlerstrom an seiner induktiven Wirkung zu erkennen, läßt sich
unter Umständen auch in anderer Weise als der beschriebenen benutzen. Es kann beispielsweise
die Apparatur zur Erzeugung der Prüfspannung fest an einem Ende der zu prüfenden Leitungsstrecke angeordnet sein,
wenn die Induktionsspule mit der Windungsfläche quer zur Fahrtrichtung steht, so daß
sie von dem in Fahrdraht und Schienen fließenden Fehlerstrom nicht beeinflußt wird, sondern
erst dann induziert wird, wenn sie in die Nähe der Halbschleife des Fehlerstromes zwisehen
Fahrdraht, Schienen und Mast gerät.
Claims (4)
1. Verfahren zur Ermittlung von Isolationsfehlern,
vorzugsweise an Bahnleitungen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fehlerstrom mittels einer Prüfspannung erzeugt
und mittels seiner induktiven Wirkung an der Fehlerstelle zur Anzeige gebracht wird.
2. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschluß der Prüfspannung an der zu untersuchenden Leitung
entlang geführt und eine gleichzeitig mitbewegte Induktionsspule mit angeschlossener
Anzeigevorrichtung derartig angeordnet ist, daß sie beim Passieren der Fehlerstelle
ein Maximum der Induktion erfährt.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Markiervorrichtung,
beispielsweise zum Auswerfen von Kalk, die selbsttätig mittels eines Relais durch den Fehlerstrom eingeschaltet wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 und 3 zur Verwendung bei elektrischen Bahnen,·
gekennzeichnet durch einen P ruf wagen mit Kontakt am Fahrdraht, der mit einer Apparatur
zur Erzeugung der Prüfspannung und einer Induktionsspule mit angeschlossener Anzeigevorrichtung zur subjektiven
oder objektiven Anzeige des Fehlerstromes und zweckmäßig auch zum Betriebe des die Markiervorrichtung betätigenden
Relais versehen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES65911D DE419776C (de) | Verfahren zur Ermittlung von Isolationsfehlern, vorzugsweise an Bahnleitungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DES65911D DE419776C (de) | Verfahren zur Ermittlung von Isolationsfehlern, vorzugsweise an Bahnleitungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE419776C true DE419776C (de) | 1925-10-15 |
Family
ID=7498401
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES65911D Expired DE419776C (de) | Verfahren zur Ermittlung von Isolationsfehlern, vorzugsweise an Bahnleitungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE419776C (de) |
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0
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