DE419239C

DE419239C - Einrichtung zur Erzielung einer leichten Verstellbarkeit an Gehaeusen oder Behaeltern

Info

Publication number: DE419239C
Application number: DEN21841D
Authority: DE
Inventors: Wolf Moehl
Original assignee: Neufeldt & Kuhnke Fa
Current assignee: Neufeldt & Kuhnke Fa
Priority date: 1923-02-11
Filing date: 1923-02-11
Publication date: 1925-10-05

Description

Gehäuse, die einem sich ändernden Außendruck ausgesetzt sind, wie z. B. die Gehäuse der bei Unterseebooten außenbords angebrachten Kommandoapparate und Schalter der Unterwasserschallapparate, der Schalter an Taucherlampen, ferner die Gehäuse der elektromotorisch angetriebenen Bohrmaschinen, Kreissägen u. dgl. für Unterwasserarbeiten, wie die der im Druckwasser zur Anwendung kommenden Apparate für den Bergbau, hat man bisher so starkwandig ausgeführt, daß * sie dem höchsten vorkommenden Druck standzuhalten vermochten.

Abgesehen davon, daß die mit äußerster Sorgfalt eingeschliffenen Labyrintdichtungen oder in besonderer Weise ausgebildeten Stopfbuchsen für die durch die Gehäusewand hindurchgeführten Achsen und Spindeln bei hohen Wasserdrücken versagen, wird der Reibungsdruck an den Dichtungsstellen so stark, daß eine Drehbewegung dieser Teile, wenn nicht gar unmöglich, so doch nur unter hohem Kraftverbrauch erfolgen kann. Auf diese Weise ist es daher nicht möglich, Einrichtungen zu bauen, die eine leichte Verstellbarkeit eines im Innern des Gehäuses befindlichen Teiles von außen her (oder eines äußerlich angebrachten Teiles vom Innern her) ermöglichen.

Andererseits ist es bekannt, Gehäuse oder Behälter mit Druckausgleicheinrichtungen zu versehen, bei denen das Innere des Gehäuses, je nach dem Verwendungszweck, mit Gas oder Flüssigkeit gefüllt und das Gehäuse selbst oder ein Teil von ihm druckübertragend ausgebildet ist. Derartige Einrichtungen sind beispielsweise als Gasthermometer bekannt, bei denen der Druck zwischen Innerem und Äußerem durch einen in einem wagerechten Rohr laufenden Sperrflüssigkeitstropfen übertragen wird. Andererseits ist es bekannt, Druckübertragungen auf Gas oder Flüssigkeitsfüllung dadurch erfolgen zu lassen, daß man eine Wand der Gehäuse verschiebbar anordnet oder in sie eine Biegungsplatte oder einen kleinen Kolben einsetzt. Erfindungsgemäß werden diese an sich bekannten Maßnahmen zur Druckübertragung zum Bau einer Einrichtung verwandt, die durch eine einem sich ändernden Außendruck ausgesetzte Wand, eines Gehäuses oder Behälters hindurch die leichte Verstellbarkeit irgendeines Teiles, beispielsweise einer Stellvorrichtung, ermöglicht.

Die Zeichnung zeigt mehrere Ausführungsformen der Erfindung. Gemäß Abb. 1 ge- schieht die Druckübertragung durch eine Biegeplatte, gemäß Abb. 2 durch eine bewegliche Wand, gemäß Abb. 3 durch einen beweglichen Kolben. Der leicht verstellbare Teil ist in dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 1 ein Schalter, der im Innern des Gehäuses wirkt und von außen bewegt wird, Abb. 2

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

WolfMöhl in Kiel.

und 3 zeigen schematisch Gehäuse, und in ihnen ist daher irgendeine Stellvorrichtung nicht veranschaulicht.

Die in dem * Gehäuse ι eingeschlossene Schaltvorrichtung besteht gemäß Abb. ι aus den Kontakten 2 und 3 und einer Kontaktbürste 4, die an einer durch den. Gehäusedeckel hindurchgeführten, mit einer Labyrintdichtung versehenen Schaltspindel 5 befestigt ist. An der Unterseite des Gehäuses ist das Kabel 6, dessen Leiter 7 und 8 an die Kontakte 2 und 3 angeschlossen sind, druckdicht eingeführt. In die Rückwand des Gehäuses ist eine Biegeplatte 9 eingesetzt. Zur Füllung des Gehäuses, in diesem Falle mit Öl, sind oben zwei durch Schrauben 10 und 11 verschließbare Öffnungen vorgesehen, die im Bedarfsfalle durch Sicherheitsventile ersetzt werden können. In der linieren Gehäusewand wird zweckmäßig ein Auslaß angeordnet. Bei der Anordnung nach Abb. 2 ist an Stelle der Biegeplatte die Wand g" des Gehäuses ι verschiebbar angeordnet, während bei der Anordnung nach Abb. 3 in die Wand ein Kolben g^b eingesetzt ist.

Wird das Gehäuse von außen unter Druck

gesetzt, so findet durch die Membran 9 bzw. die Wand ψ oder den Kolben g^b infolge der nahezu völligen Unzusammendrückbarkeit der Flüssigkeiten und der gleichmäßigen Fortpflanzung d6s Druckes nach allen Seiten ein Druckausgleich statt. Es wird dem. Außendruck ein gleich sta-rker Innendruck entgegengesetzt und somit das ganze Gehäuse selbst vollkommen entlastet. Das Gehäuse kann daher bedeutend schwächer ausgeführt werden, die Durchführungen sind leichter abdichtbar und insbesondere die durch die Wandung des Gehäuses hindurchgeführten Achsen, "Spindeln oder sonstigen drehbaren oder verschiebbaren Teile sind unter hohem Wasserdruck ebenso leicht beweglich wie unter dem gewöhnlichen Luftdruck.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Einrichtung 2ur Erzielung einer leichten Verstellbarkeit an Gehäusen oder Behältern, die einem sich ändernden Außendruck ausgesetzt sind, mit Druckausgleicheinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß das Innere des Gehäuses je nach dem Zweck seiner Verwendung mit einer Flüssigkeit oder einem Gas gefüllt und das Gehäuse selbst oder ein Teil in an sich bekannter Weise druckübertragend ausgebildet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen in die Wandung an beliebiger Stelle eingesetzten Kolben.

Abb. L

JO

Abb.

Abb.3.