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Mit Schleifringen und Abnahmebürsten oder -federn versehene Übertragungseinrichtung
für die elektrische Verbindung des drehbaren Richtantennensystems einer Tauchbootanlage
mit dem feststehenden Hochfrequenzgerät Um eine Richtungsbestimmung von einem Tauchboot
aus vornehmen zu können, sind Tauchboote mit Peilrahmenanlagen ausgerüstet. Eine
solche auf einem Tauchboot zur Verwendung kommende Rahmenanlage unterscheidet sich
von einer normalen Peilrahmenanlage insofern, als besondere Maßnahmen getroffen
werden müssen, um den Peilrahmen vom Inneren des Tauchbootes aus ein- und auszufahren.
Dieses Erfordernis erschwert eine Abdichtung zwischen dem Druckkörper des Tauchbootes
und dem Außenraum. Eine solche Peilrahmenanlage ist in Abb. r der Zeichnung im Prinzip,dargestellt.
Die Hülle des Druckkörpers ist mit i bezeichnet. =Die Peilrahmenanlage soll von
dem durch einen Schott :2 abgeschlossenen Funkraum aus bedient werden. Zu diesem
Zweck erfolgt der Antrieb der Peilrahmenanlage von dem im Funkraum befindlichen
Peilhandrad 3 aus. Die Drehung des Rahmenschaftes 6 .erfolgt über ein Kegelrad q.
und ein Tellerrad 5, Der Schaft 6, der in seinem oberen Teil-8 verstärkt ist, trägt
an seinem Ende den Peilrahmen g. Zur Lagerung des Rahmenschaftes sind- zwei Lager
io und i2 vorgesehen. In der Nähe des unteren Lagers 12 befindet sich die Stopfbuchse
ii, die die Abdichtung des Rahmenschaftes nach dem Druckkörper vornimmt. Der Rahmenschaft
befindet sich innerhalb einer Säule 18, die mit Hilfe der Halterung 17 an einem
Teil des Tauchbootes, beispielsweise dem Kommandoturm, befestigt ist. Das Ein- und
Ausfahren des Peilrahmens erfolgt durch Druckluftantrieb von der Welle 1q. aus.
Diese Welle 14 ist mit Hilfe eines Kreuzgelenkes 13 mit dem unteren Teil des Rahmenschaftes
verbunden. Die in der Zeichnung nicht dargestellten elektrischen Anschlußleitungen
für den Peilrahmen g verlaufen innerhalb des Rahmenschaftes 6 und enden etwa am
Kreuzgelenk 13. Von dort aus erfolgt die elektrische Verbindung des Rahmens finit
dem im Druckkörper angeordneten Empfänger 7 über ein Kabel 15, das an seinem
Ende einen Steckkontakt 16 trägt. Bei
Einfahren des Rahmens in den
Druckkörper wird zunächst diese Steckverbindung gelöst, und erst dann wird der Rahmen
eingefahren.
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Bei dieser bekannten Tauchbootanlage ist es nicht möglich,- den Peilrahmen
fortlaufend zu drehen. Vielmehr besitzt der Rahmen einen Anschlag zur Begrenzung
des Drehwinkels, andernfalls wäre das Kabel 15 einer unzulässigen Verdrehung ausgesetzt.
Diese Ausführung besitzt erhebliche Nachteile, da der Peilrahmen in den meisten
Fällen über ein Übersetzungsgetriebe von dem Peilhandrad aus angetrieben wird, so
daß also zu einer vollständigen Umdrehung des Peilrahmens mehrere vollständige Umdrehungen
des Peilhandrades erforderlich sind. Ist der Peilrahmen beispielsweise auf 32o°
eingestellt und am Anschlag der Drehbewegung angelangt und befindet sich die Peilung
bei etwa 5°, so muß der Peilrahmen um den gesamten Winkel von 3i5° zurückgedreht
werden. Es ist einleuchtend, daß diese Arbeitsweise umständlich und zeitraubend
ist.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile soll nun eine Anlage geschaffen werden,
die eine fortlaufende Drehung des Heilrahmens in beiden Richtungen erlaubt. Zu diesem
Zweck bedient man sich der bekannten Schleifringe, die die Übertragung der Energie
von dem drehbaren auf den feststehenden Teil vornehmen.
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In Anlehnung an die in z-I#bb. i dargestellte bekannte Einrichtung
hat man zur Lösung der oben gestellten Aufgabe zunächst eine Ausführung gewählt,
wie sie in Abb.2 dargestellt ist. An dem Schaftrohr i j sind über ein Rohrstück2i
unmittelbar die Schleifringe 22 befestigt. Die Kontaktfedern 23 sind an dem feststehenden,
jedoch zum Einfahren des Afitennensystems in vertikaler Richtung beweglichen Kreuzgelenk
2o befestigt (nicht besonders dargestellt). Die elektrischen Anschlüsse an die Kontaktfedern
23 führen zu einer Steckkontaktverbindung, die einen Ansatz ä5 des Kreuzgelenkes
2o bildet. Der Herausnehmbare Stecker ist mit 26 bezeichnet. Dieser Stecker ist
finit einem flexiblen . Verbindungskabel 27 ausgerüstet, das zu dem Empfänger
führt.
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Diese Ausführungsform besitzt jedoch andere Nachteile. Es ist zu berücksichtigen,
daß das Rahmenrohr auf einfache Weise gegen das das Tauchboot umgebende Wasser abzudichten
sein muß. Eine solche Möglichkeit zur Abdichtung ist beispielsweise dann erforderlich,
`nenn der Peilrahmen beschädigt, z. B. abgeschossen, wird. Andernfalls würde das
Wasser bei einer solchen Beschädigung des Rahmenschaftes ohne weiteres in den Druckkörper
gelangen. Bei der in Abb. i dargestellten bekannten Einrichtung kann man eine Abdichtung
ohne weiteres durchführen, wenn der Steckkontakt 16 herausgezogen ist. Mit einer
einfachen Dichtungsplatte kann man das Innere des Peilrahmenschaftes von dem Inneren
des Druckkörpers trennen.
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Diese Möglichkeit besteht dann nicht mehr, wenn man zur Lösung der
Aufgabe, eine fortlaufende Drehung des Rahmens durchzuführen, den oben angegebenen
Weg einschlägt. Überdies besitzt dieser Weg den weiteren :Nachteil, daß die bisher
in Betrieb befindlichen Anlagen einen Umbau der Anlage erforderlich machen würden.
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Diese Nachteile werden dann vermieden. wenn das aus einem drehbaren
und einem feststehenden Teil bestehende Schleifringsystem gemäß dem Erfindungsvorschlag
mit der Steckkontaktvorrichtung als mechanische Einheit ausgebildet wird. Nunmehr
ist es möglich, in gleicher Weise wie bei der bisherigen, in Abb. i dargestellten
Anordnung den Steckkontakt zu lösen und durch Verschluß mit einer gewöhnlichen Abdichtungsplatte
einen druckdichten Abschluß zwischen Druckkörper und Peilrahmenschaft herzustellen.
Gleichzeitig ist es durch Anwendung des Erfindungsvorschlages möglich, alle bisher
in Tauchbooten eingebauten Peilrahmenanlagen ohne zusätzlichen Umbau mit der neuen
Einrichtung, die eine Drehung des Peilrahmens über mehr als 36o° ermöglicht, auszurüsten.
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Ein Ausführungsbeispiel für den Erfindungsgedanken ist in Abb. 3 dargestellt.
Mit i9 ist wiederum der Rahmenschaft, mit 2o das Kreuzgelenk bezeichnet. Das Schleifringsystem,
bestehend aus dem die einzelnen Schleifringe enthaltenden drehbaren Körper 29 und
dem die Abnahmebürsten haltenden feststehenden Körper 28, bildet mit den Steckkontakten
30 eine mechanische Einheit. Durch die Flügel 31 ist ein Bajonettverschluß
angedeutet, der zur Verspannung des eingebrachten Steckers dient. Die Drehbewegung
zwischen dem feststehenden und dem drehbaren Teil des Schleifringsystems erfolgt
über die beiden Kugellager 32 und 33. Der feststehende Teil28 ist durch eine Feder
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gegen Verdrehung gesichert. Diese Feder wird an dem Kreuzgelenk 2o befestigt.
Von diesem feststehenden Teil führt ein flexible; Verbindungskabel 34 zum Peilempfänger.
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Der Erfindungsvorschlag, der hauptsächlich für ein auf einem Tauchboot
angeordnetes Peilantennensystem beschrieben wurde, soll nicht auf Peilantennensysteme
beschränkt sein. Er kann in gleicher Weise für alle übrigen Richtsende- oder Empfangssysteme
Anwendung finden, die auf einem Tauchboot angeordnet sind und bei Nichtbetrieb der
Anlage in das Tauchbootinnere eingefahren werden.