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Mechanisches Musikwerk. Erfindungsgegenstand ist ein neuartig aufgebautes
mechanisches Musikwerk (Drehorgel oder Orchestrion).
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Bei den bisher bekannten Drehorgeln (Karussell-, Schausteller- oder
Spielorgel) werden die Pfeifenreihen parallel zur Front, also der Länge der Orgel
nach, eingebaut; die einzelnen Pfeifen blasen nach der Front aus. Werden die Pfeifen,
um Platz zu sparen, dicht aneinandergereiht aufgestellt, so bildet jede Reihe eine
Art Wand und hindert die dahinterliegenden Pfeifen am Ertönen; bei größerem
Ab-
stand der Reihen sprechen die hinteren Pfeifen wohl an, jedoch wird ihr
Schall von der vorderen Reihe aufgehalten. Diesem Umstand Rechnung tragend werden
die Pfeifen in der Reihe mit entsprechenden Abständen aufgestellt, so daß die hinteren
Pfeifen durch die Zwischenräume der vorderen Reihe hindurchblasen können. Dadurch
aber wird die Länge dieser Instrumente im Verhältnis zur Zahl der Pfeifen unverhältnismäßig
groß.
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Der Erfindungsgedanke tritt dem althergebrachten Aufbau entgegen,
indem die Pfei fenreihen statt lang jetzt quer zur Front eingebaut werden, so daß
die Pfeifen seitwärts ausblasen. Die Pfeifenreihen werden zweckmäßig so aufgebaut,
daß die kleinste Pfeife an der Front, die größte dagegen nahe der Rückwand steht.
Hierdurch wird erreicht, daß einerseits die Pfeifen ohne Seitenzwischenraum, anderseits
so dicht an die Nachbarreihe vorgerückt werden können, als es die Ansprache zuläßt.
Der Schall kommt nun ungehindert, seitwärts zur Pfeifenreihe, über die kleinsten
Pfeifen hinweg zur Front zur Geltung. Große Pfeifen (Baß-) werden kopfstehend mit
dem Labium nach oben an der höchsten Stelle der Rück- oder Seitenwand aufgebaut,
so daß auch ihr Schall sich voll über die anderen Pfeifen hinweg zur Front auswirken
kann. Durch das Zusammendrängen der Pfeifen nach dem Erfindungsgedanken können die
Kästen (Gehäuse) bei besserer Tonentfaltung bedeutend kleiner werden.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgedankens
dargestellt; ebenso ein altbekannter Aufbau.
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Die Abb. i stellt die alte Aufbauweise dar. In dem Kasten a,b,c,d
ist die Windlade e angeordnet, auf welcher die Pfeifen / parallel zur Front
aufgebaut sind. Die Ausblasrichtung ist vorwärts zur Front. Die Vorschlägeg geben
die Ausblasrichtung der Pfeifen an. Der Vorschlag g ist ein Bestandteil des
Labiums der Pfeife.
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Die Abb. 2 stellt den Aufbau nach dem Erfindungsgedanken dar. Die
Pfeifen werden in der Reihe dicht aneinandergereiht und winklig zur Front, recht-,
spitz- oder stumpfwinklig aufgebaut. Dadurch blasen die Pfeifen seitwärts zur Front.
Der Schall kann sich ungehindert zur Front auswirken. Die Abb. i und 2 enthalten
dieselbe Anzahl Pfeifen. Abb. i läßt deutlich erkennen, wie die vorderen Reihen
den hinteren Pfeifenreihen den Weg versperren, während in Abb.2 der freie und breitere
Weg zu erkennen ist.
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Abb. 3 ist ein Schnitt der Abb. 2 und zeigt die Anordnung der
mit dem Labium nach oben eingebauten Pfeifen.
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In allen drei Abbildungen sind Gebläse und Spielniechanismen als unwesentlich
nicht dargestellt worden.