DE4143345A1 - Drehteller - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Strecke mit einem Drehteller zum Ab­ legen von Faserbändern in Spinnkannen. Der Drehteller ist eben in einer Drehtellerplatte angeordnet. Der Drehteller rotiert um sei­ ne Achse und liefert über eine exzentrisch angeordnete Mündung eines Bandkanals das Faserband in zykloidenförmigen Schleifen in eine rotierende Spinnkanne.

Bekannterweise haben die Spinnkannen einen beweglichen Kannenbo­ den, der sich mit zunehmendem Füllgewicht an Faserband nach unten drückt. Mit wachsendem Füllungsgrad der Spinnkanne drückt der sich ausbildende Faserbandpilz gegen den Drehteller. In Abhängig­ keit vom Füllungsgrad wächst die Faserbandpressung durch den Drehteller. Es kommt zu einer Reibung zwischen der Unterfläche des Drehtellers und der gegen diese Unterfläche angepreßten Fa­ serbandfüllung der Spinnkanne.

Der Grundkörper des Drehtellers wurde bisher aus Guß, beispiels­ weise Aluminiumguß gefertigt. Die rauhe Unterfläche des Drehtel­ lers mußte anschließend in zusätzlichen Arbeitsgängen abgeschlif­ fen werden. Anschließend wurde die Fläche poliert, um anschlie­ ßend eloxiert oder verchromt zu werden. Diese Oberflächenbehand­ lung war notwendig, um die Reibung gegenüber der angepreßten Fa­ serbandfüllung gering zu halten.

Da das Gußmaterial kleine und kleinste Lunker enthält, kann es häufig passieren, daß beim Abschleifen der Oberfläche Lunker freigesetzt werden, so daß erneut abgeschliffen werden muß. Das Abschleifen kann oftmals zu einer Unterschreitung der Maßtoleran­ zen führen. Das bedeutet Ausschuß des Drehtellers. Dieser Nach­ teil ist zu beseitigen.

Aufgabe der Erfindung ist es, den Ausschuß bei der Fertigung des Drehtellers zu reduzieren.

Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Ein Merkmal der Erfindung ist, daß die Oberfläche der Unterseite des Drehtellers mit einer Abdeckung verkleidet wird. Die Abdeckung liegt formschlüssig auf der Unterseite des Drehtellers auf. Die Schleif- und Polierbehandlung der Unterseite des Drehtellers kann nunmehr entfallen. Die Abdeckung wird eingerollt auf der Unter­ seite des Drehtellers aufgebracht und erhält so einen festen und formschlüssigen Sitz. Die Abdeckung ist aus einem reibungsarmen Material, vorzugsweise aus Edelstahl.

Ein Vorteil der Erfindung ist die Verkürzung des Fertigungsauf­ wandes, der mit dem Schleifen, Polieren und Eloxieren bzw. Ver­ chromen der Unterseite entstand und die Senkung der Ausschußquote für den Drehteller, da Lunker abgedeckt werden. Das Einrollen der Abdeckung ist ohne Einschränkung für alle Drehtellergrößen an­ wendbar.

Ein weiterer Vorteil ist, daß mit der Möglichkeit der Material­ auswahl für die Abdeckung eine gleiche Oberflächenbeschaffenheit erreicht wird wie sie an der Drehtellertisch existiert. Dieser Sachverhalt wirkt sich günstig für den Kannenpilz beim Kannenab­ transport unter dem Drehtellertisch aus.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich im Zusammenhang mit dem Einbau des Bandkanals in den Drehteller. Es muß weniger Sorgfalt beim Eingießen des Bandkanals mit der Gußmasse in den Drehteller auf­ gewendet werden.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigen

Fig. 1: einen Drehteller und eine Spinnkanne im Längsschnitt

Fig. 2: Drehteller mit abgerollter Abdeckung

Nach Fig. 1 ist der Drehteller 1 in einer nicht dargestellten Spinnereivorbereitungsmaschine, beispielsweise einer Strecke oder einer Karde angeordnet. Das Faserband tritt in den Bandkanal 2 in einem Einlauf 5 ein, durchläuft den Bandkanal 2 und tritt dann in einem Auslauf 6 aus dem Bandkanal wieder aus. Der Bandkanal ist zentrisch in dem Drehteller 1 angeordnet. Der Drehteller dreht sich während der Ablage des Faserbandes um eine Drehachse 11. Durch Drehung des Drehtellers 1 um die Drehachse 11 entsteht eine kreisförmige Ablage des Faserbandes in einer Kanne 10. Bei gleichzeitiger Drehung der Kanne 10 wird das Faserband zykloiden­ förmig in der Kanne 10 abgelegt, wodurch eine gleichmäßigere und größere Füllung der Spinnkanne 10 mit Faserband möglich ist.

Eine Gußmasse 4 verbindet den Bandkanal 2 mit einem Tellerhalter 3. Dadurch ist gewährleistet, daß der Bandkanal stets richtig po­ sitioniert ist und durch äußere Einflüsse seine Lage nicht verän­ dert. Der Bandkanal 2 ist an seinem Auslauf 6 ebenfalls mit einer Gußmasse 8 fixiert. Durch die Gußmasse 8 wird gewährleistet, daß ein spaltfreier Übergang zwischen dem Bandkanal 2 und der Abdec­ kung 7 an der Unterseite des Drehtellers gewährleistet ist. Die Unterseite des Drehtellers 1 ist mit einer Abdeckung 7 versehen. Die Abdeckung 7 ist aus einem gegenüber dem Faserband reibungsar­ men Material, vorteilhafterweise Edelstahl, Messing oder Keramik hergestellt. Neben äußerst geringer Reibung wird damit auch ein geringer Verschleiß der Abdeckung 7 bzw. des Drehtellers 1 ge­ währleistet. Darüber hinaus wird eine aufwendige Bearbeitung des Bodens des Drehtellers 1, insbesondere Schleifen und Polieren der Unterseite des Drehtellers 1 vermieden. Auch muß weniger Sorgfalt beim Eingießen des Bandkanals 2 mit der Gußmasse 8 in den Dreh­ teller aufgewendet werden, da die Eingußstelle von der Abdeckung 7 derart umschlossen wird, daß lediglich der freie Querschnitt des Bandkanals frei ist. Außerdem ist für die verschiedenen Durchmesser der Bandkanäle nur eine Gußform notwendig. Wie Fig. 1 weiterhin zeigt, ist die Abdeckung 7 eng anliegend auf der Un­ terseite des Drehtellers angeordnet.

Die Befestigung dieser Abdeckung 7 zeigt Fig. 2. Die Abdeckung 7 ist ebenfalls kreisförmig. Sie hat in der ursprünglichen Form ei­ nen etwas größeren Durchmesser als der Drehteller 1. Der über den Drehteller herausragende Rand der Abdeckung 7 wird maschinell an der Ringwulst 12 eingerollt. Somit wird die Abdeckung formschlüs­ sig mit geringstem Aufwand an der Unterseite des Drehtellers 1 befestigt. Sie erhält die Form einer Kappe.

Eine andere Ausführungsform ist, daß auf der dem Drehteller 1 zu­ gewandten Seite der Abdeckung 7 Gewindebolzen angeschweißt sind, die in Bohrungen auf der Unterseite des Drehtellers 1 eingeführt werden, so daß die Abdeckung 7 mit Gewindemuttern am Drehteller 1 formschlüssig befestigt wird.

Eine weitere Ausführungsform besteht darin, daß die Abdeckung 7 auf dem Drehteller 1 angeklebt wird. Zu diesem Zweck hat die Ab­ deckung 7 den Durchmesser des Drehtellers 1.

Eine weitere Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß durch Kunststoffbeschichtung auf dem Drehteller 1 die Abdeckung 7 gebildet wird. Durch die Kunststoffbeschichtung sind keine weite­ ren Maßnahmen zur Befestigung der Abdeckung 7 erforderlich.

Claims (9)

1. Drehteller einer Spinnereivorbereitungsmaschine, der gegossen ist und dessen Oberfläche an der Unterseite Lunker und eine große Oberflächenrauhigkeit hat, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite des Drehtellers formschlüssig eine Abdeck­ platte aus reibungsarmen Material angeordnet ist.

2. Drehteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatte kreisförmig ist und ursprünglich einen etwas größeren Durchmesser besitzt, so daß der am Drehteller über­ stehende Rand der Abdeckplatte an der Ringwulst des Drehtel­ lers eingerollt und somit befestigt wird.

3. Drehteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatte bündig mit der Unterkante des Drehtellers ab­ schließt und mit angeschweißten Gewindebolzen an der Drehtel­ lerunterseite verschraubt wird.

4. Drehteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatte bündig mit Unterkante des Drehtellers abschließt und an der Drehtellerunterseite geklebt wird.

5. Drehteller nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das die Abdeckplatte Edelstahl­ blech ist.

6. Drehteller nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatte Messingblech ist.

7. Drehteller nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 2, 4, dadurch gekennzeichnet, daß das die Abdeckplatte eine Kera­ mikplatte ist.

8. Drehteller nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die der Spinnkanne zugewandte Oberfläche der Abdeckung eine leicht strukturierte Oberfläche hat.

9. Drehteller nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die strukturierte Oberfläche eine Orangenhaut- oder Ledernarben­ struktur ist, so daß der Ansaugeffekt der Fasern des abgeleg­ ten Faserbandes an der Abdeckung verhindert wird.