DE4142399A1 - Verfahren zur entschwefelung von h(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts)s-haltigem biogas - Google Patents

Verfahren zur entschwefelung von h(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts)s-haltigem biogas

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Michael Dr Ing Heisel
Freimut Dipl Ing Marold
Norbert Dr Ing Mollekopf
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/74General processes for purification of waste gases; Apparatus or devices specially adapted therefor
    • B01D53/86Catalytic processes
    • B01D53/8603Removing sulfur compounds
    • B01D53/8612Hydrogen sulfide

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entschwefelung von H2S-haltigem Biogas. Zur Entschwefelung von Biogas werden üblicherweise zwei unterschiedliche Verfahren eingesetzt.
Bei der Entschwefelung mit Raseneisenerz entsteht FeS, welches in einer geordneten Deponie als Sondermüll entsorgt werden muß. Bei der Entschwefelung von 500 Nm3/h Biogas mit einem H2S-Gehalt von 1,5 Vol.-% fallen im Jahr etwa 600 m3 FeS als Sondermüll an.
Die Entschwefelung mit Natronlauge in einer Natronlaugewäsche führt zur Bildung von Na2S, welches in einer nachfolgenden Abwasseranlage oxidiert werden muß. In der Abwasseranlage wird daher sehr viel O2 verbraucht. Außerdem tritt durch unzureichende Oxidation des Na2S wieder H2S auf, was zu Geruchsproblemen führt. Na2S wirkt außerdem auf viele Mikroorganismen toxisch. Na2S führt also zu Belastungen und Störungen in der Abwasseranlage. Bei der Entschwefelung von 500 Nm3/h Biogas bei einem H2S-Gehalt von 1,5 Vol.-% entstehen in einem Jahr ca. 280 t Na2S.
Die bisher gebräuchlichen Verfahren zur Entschwefelung von Biogas bedingen also erhebliche ökologische Probleme. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art aufzuzeigen, bei welchem H2S auf einfache Art vollständig, aber ökologisch verträglich aus dem Biogas entfernt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Biogas enthaltenes H2S durch selektive katalytische Oxidation zu SO2 umgesetzt und anschließend das im Biogas enthaltene SO2 in einer Natronlaugewäsche ausgewaschen wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Bildung von Na2S bei der Biogasentschwefelung verhindert. Im erfindungsgemäßen Verfahren können alle Natronlaugewäschen nach dem Stand der Technik eingesetzt werden. Weil bei der direkten Entschwefelung des Biogases mit einer Natronlaugewäsche ohne die vorherige erfindungsgemäße Oxidation des H2S zu SO2 eine Koabsorption zwischen H2S und CO2 auftritt, bietet das erfindungsgemäße Verfahren mit der selektiven katalytischen Oxidation des H2S zu SO2 und der anschließenden konventionellen Natronlaugewäsche einen weiteren Vorteil. Eine Koabsorption zwischen SO2 und CO2 tritt nämlich nicht auf, wodurch sich der Natronlaugeverbrauch der Natronlaugewäsche im erfindungsgemäßen Verfahren um ca. 30-70% reduziert. Als Produkt entsteht in der Wäsche Na-Sulfit und Na-Sulfat, jedoch kein Na2S. Das Problem der Toxizität von Na2S auf Mikroorganismen tritt damit im erfindungsgemäßen Verfahren nicht auf. Na-Sulfit verbraucht in einer nachgeschalteten Abwasseranlage wesentlich weniger O2 als Na2S. Na-Sulfat kann in größeren Mengen sogar direkt in Vorfluter abgegeben werden. Damit ist die der Natronlauge nachgeschaltete Abwasseranlage im erfindungsgemäßen Verfahren wesentlich weniger belastet als bei Verfahren nach dem Stand der Technik.
In Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die katalytische Oxidation des H2S zu SO2 in einem Reaktor durchgeführt, in dem das Biogas zumindest auf die für den Ablauf der selektiven katalytischen Reaktion notwendige Anspringtemperatur des Katalysators erwärmt wird. Katalysatoren zur selektiven katalytischen Oxidation von H2S zu SO2 werden in der Regel erst über der Anspringtemperatur von ca. 200-300°C wirksam. Durch die erfindungsgemäße katalytischen Oxidation des H2S zu SO2 und die Anwärmung des Biogases auf oder über die Anspringtemperatur des Katalysators in einem einzigen Reaktor wird die bei der katalytischen Oxidation freiwerdende Wärme mit besonderem Vorteil direkt im Verfahren ausgenutzt.
Besondere Vorteile bei der Anwärmung des Biogases auf oder über die Anspringtemperatur des Katalysators und die katalytische Oxidation des H2S zu SO2 in einem Reaktor ergeben sich dadurch, daß der Reaktor in zwei durch Einbauten getrennte, wärmeleitend verbundene Bereiche eingeteilt ist, die nacheinander vom Biogas durchströmt werden, wobei im ersten Bereich das Biogas auf oder über die Anspringtemperatur des Katalysators durch Übertragen von Reaktionswärme aus dem zweiten Bereich und gegebenenfalls durch Zuführen von Fremdwärme erwärmt wird und wobei im zweiten Bereich die selektive katalytische Oxidation des H2S zu SO2 durchgeführt wird. Bei dieser Verfahrensführung werden sowohl der apparative Aufwand als auch der Energieverbrauch minimiert.
Im folgenden wird der im erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Reakor anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Dazu zeigt:
Fig. 1 einen Reaktor zur selektiven katalytischen Oxidation des H2S zu SO2.
Über Leitung 1 gelangt das zu entschwefelnde Biogas in den ersten Bereich des Reaktors. Der erste Bereich ist durch das oben offene Kernrohr 2 vom zweiten Bereich abgetrennt. Der zweite Bereich ist mit Inertschüttungen 3 und einer Katalysatorschüttung 4 gefüllt. Die bei der katalytischen Oxidation des H2S zu SO2 im zweiten Bereich freiwerdende Wärme wird über das Kernrohr 2 zum Teil auf das im Kernrohr 2 aufwärts strömende Biogas übertragen. Zusätzlich wird Fremdwärme über die Heizstäbe (strichpunktiert dargestellt) eines elektrisch betriebenen Heizeinsatzes 5 im ersten Bereich zur erforderlichen Erwärmung des Biogases zur Verfügung gestellt. Das Biogas tritt mit einer Temperatur oberhalb der Anspringtemperatur des Katalysators 4 in den zweiten Bereich ein, wo H2S zu SO2 oxidiert wird. Ein Teil der in den Katalysator- 4 und Inertschüttungen 3 zur Verfügung stehenden Wärme wird über die von Kühlmittel durchflossenen Leitungen 6 und 7 aus dem Reaktor durch indirekten Wärmetausch abgeführt, wobei Kühlmittel und Biogas im zweiten Bereich im Gegenstrom geführt werden. SO2-haltiges Biogas wird über Leitung 8 aus dem Reaktor abgezogen und der nachfolgenden Natronlaugenwäsche zugeführt.

Claims (3)

1. Verfahren zur Entschwefelung von H2S-haltigem Biogas, dadurch gekennzeichnet, daß im Biogas enthaltenes H2S durch selektive katalytische Oxidation zu SO2 umgesetzt und anschließend das im Biogas enthaltene SO2 in einer Natronlaugewäsche ausgewaschen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die katalytische Oxidation des H2S zu SO2 in einem Reaktor durchgeführt wird, in dem das Biogas zumindest auf die für den Ablauf der katalytischen Reaktion notwendige Anspringtemperatur des Katalysators erwärmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktor in zwei durch Einbauten getrennte, wärmeleitend verbundene Bereiche eingeteilt ist, die nacheinander vom Biogas durchströmt werden, wobei im ersten Bereich das Biogas zumindest auf die Anspringtemperatur des Katalysators durch Übertragen von Reaktionswärme aus dem zweiten Bereich und gegebenenfalls durch Zuführen von Fremdwärme erwärmt wird und wobei im zweiten Bereich die selektive katalytische Oxidation des H2S zu SO2 durchgeführt wird.
DE19914142399 1991-12-20 1991-12-20 Verfahren zur entschwefelung von h(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts)s-haltigem biogas Withdrawn DE4142399A1 (de)

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