DE4141609C2 - Endoskop - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Endoskop nach dem Oberbe
griff des Anspruches 1 zum Untersuchen oder Behandeln von
mittels Strömungsmitteldruck aufgeweiteten Körperhöhlen des
menschlichen oder tierischen Körpers.
Ein solches Endoskop mit innerhalb einer schlauchförmigen Hül
le angeordneten optischen Leitern und Strömungsmittelleitun
gen ist aus der EP 01 28 765 A2 bekannt.
Bei der Durchführung einer Endoskopie wird das Endoskop ent
weder mit oder ohne vorlaufende geringfügige Aufweitung der
Körperhöhlung durch Strömungsmittel in diese eingeführt und
bis zu der zu inspizierenden oder zu behandelnden Stelle vor
geschoben. In Bereich der zu inspizierenden oder zu behan
delnden Stelle wird die Körperhöhlung dann durch Zufuhr von
unter Druck stehendem Strömungsmittel bis zu einem die Aus
führung des beabsichtigten Vorganges gestattenden Hohlraum
größe aufgeweitet. Als Strömungsmittel für das örtliche gege
benenfalls weitere Aufweiten der Körperhöhlung wird dabei
entweder ein Glas, z. B. ein Inertgas oder aber auch Luft, oder
eine Flüssigkeit verwendet, wobei solange Strömungsmittel zu
geführt bzw. der Strömungsmitteldruck solange erhöht wird, bis
die gewünschte bzw. erforderliche Größe der Aufweitung der Kör
perhöhlung erreicht ist. Die Regulierung des Strömungsmittel
druckes in der aufgeweiteten Körperhöhle erfolgt dabei übli
cherweise durch den Untersucher, entweder anhand seiner Erfah
rung oder anhand des Gesichtsausdruckes bzw. der Schmerzäuße
rungen des Patienten.
Bei verschiedenen Bauarten von Endoskopen ist zur Abdichtung
des Untersuchungsbereiches gegenüber dem Einführende der Kör
perhöhle zusätzlich noch eine durch das Druckmittel aufblähba
re ballon- oder blasenförmige Hilfseinrichtung vorgesehen, die
entweder (US-PS 3 709 214) durch das auch der Aufweitung der
Körperhöhlung dienende Druckmittel aufblähbar ist und dem pro
ximalen Verschluß der Körperhöhle und damit der Aufrechterhal
tung eines Strömungsmitteldruckes innerhalb des Aufweitungsbe
reiches der Körperhöhlung dient oder aber (DE 39 35 579 A1) bei
Adern und dergl. der Unterbrechung der Blutströmung innerhalb
der Ader sowie zugleich der Aufrechterhaltung eines Volumens
an klarsichtiger Flüssigkeit vor dem distalen Endes des Endo
skopes zugeordnet ist.
Bei einem aus der DE 37 16 230 C2 bekannten Endoskop der ein
gangs genannten Art ist sowohl für die Strömungsmittelzufuhr
zum als auch die Strömungsmittelabsaugung vom Untersuchungs-
oder Behandlungsbereich der Körperhöhlung jeweils ein eigener
Strömungsmittelkanal vorgesehen und erfolgt die Steuerung des
Strömungsmitteldruckes in der aufgeweiteten Körperhöhle aus
schließlich vermittels einer am proximalen Ende des Endosko
pes angeordneten Regeleinrichtung, wobei die Regelung und Auf
rechterhaltung eines bestimmten Strömungsmitteldruckes inner
halb des aufzuweitenden Bereiches der Körperhöhle einem Druck
sensor obliegt, der den Strömungsmitteldruck innerhalb des auf
zuweitenden Körperhöhlenbereiches erfaßt und dessen Erhöhung
oder Absenkung anhand vorgegebener Werte, jedenfalls aber ohne
Rücksicht auf die Konstitution des jeweiligen Patienten
steuert. Eine solche von den tatsächlichen körperlichen Ver
hältnissen des Patienten abgekoppelte Steuerung kann in weniger gün
stigen Fällen zumindest zu einer unnötigen Schmerzbelastung
des Patienten, in ungünstigen Fällen sogar zu gefährlichen
inneren Verletzungen des Patienten führen.
Der Erfindung liegt ausgehend von diesem Stand der Technik
die Aufgabe zugrunde ein Endoskop der eingangs genannten Art
dahingehend weiterzubilden, daß der Strömungsmitteldruck im
aufzuweitenden Bereich der Körperhöhle selbsttätig in einem
den dem jeweiligen Patienten eigenen Dehnungswiderstand der
Körperhöhlungswandung berücksichtigenden Maß geregelt und da
her normalerweise gering und konstant gehalten wird, sowie
gegebenenfalls zur Erzielung einer größeren Aufweitung, z. B.
zur Durchführung besonderer Maßnahmen gleichfalls dem Deh
nungswiderstand der Wandung der Körperhöhle entsprechend
vorübergehend und örtlich erhöht werden kann.
Diese Aufgabe wird mit einem Endoskop gemäß Anspruch
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Ausbildung des Druckentlastungskanales als radial nach in
nen gerichtete Längsnut in der schlauchförmigen Hülle gewähr
leistet zunächst ein störungsfreies Abströmen überschüssigen
Strömungsmittels aus dem Aufweitungsbereich bei gleichzeitiger
Vermeidung irgendwelcher Beeinträchtigungen insbesondere der
optischen Einrichtungen des Endoskopes. Zugleich bewirkt die
Anordnung des distalen Endes der Längsnut in der schlauchför
migen Hülle in einem geeigneten Abstand zum Kopf des Endosko
pes dazu, daß eine infolge eines zu großen Überdruckes über
diesen Bereich hinausreichende Aufweitung der Körperhöhle zur
Öffnung eines Strömungsmitteldurchganges zum Druckentlastungs
kanal hin und damit automatisch zu einem Druckabbau im aufge
weiteten Bereich der Körperhöhle führt. Erreicht wird dies er
findungsgemäß dadurch, daß der Strömungsmitteldurchgang vom
Aufweitungsbereich zum Druckentlastungskanal durch die im Be
reich zwischen dem Beginn der des Druckentlastungskanales und
dem distalen Ende der schlauchförmigen Hülle an dieser an
liegende Wandung der Körperhöhlung verschlossen ist und somit
der Dehnungswiderstand der Wandung der Körperhöhle die Regel
größe für den zur Sicherstellung einer bestimmten Aufweitungs
größe im Aufweitungsbereich aufrecht zu erhaltenden Strömungs
mitteldruckes bildet.
Der Einstellung eines, eine gewünschte Größe der Aufweitung
der Körperhöhle erzeugenden Strömungsmitteldruckes dient ein
am distalen Ende der Längsnut angeordnetes, steuerbares Ab
schlußmittel, welches bis zum Erreichen einer ausreichenden
Aufweitung an der Wandung der Körperhöhle anliegt und auf
diese Weise den Strömungsmitteldurchgang vom aufgeweiteten
Bereich der Körperhöhlung zur Entlastungsnut beherrscht (Anspruch 2).
Auch bei der einfacheren Ausführungsform gemäß den Ansprüchen 7 bis 9 ergibt sich der
Vorteil einer Begrenzung des im aufgeweiteten Bereich der Kör
perhöhle herrschenden Strömungsmitteldruckes durch den Deh
nungswiderstand der Wandung der Körperhöhle.
Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beispielsbeschreibung
anhand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbei
spiele im Einzelnen beschrieben.
In der Zeichnung zeigt die
Fig. 1 eine Seitenansicht des distalen Endes einer ersten
Ausführungsform eines Endoskopes;
Fig. 2 eine Seitenansicht gemäß Fig. 1 bei einer anderen
Lage der Körperhöhlung;
Fig. 3 eine Seitenansicht des distalen Endes einer zweiten
Ausführungsform eines Endoskopes;
Fig. 4 eine Stirnansicht eines Endoskopes gemäß Fig. 3;
Fig. 5 einen Schnitt durch das Endoskop nach Fig. 3 entlang
der Linie A-A;
Fig. 6 einen Schnitt durch das Endoskop nach Fig. 3 entlang
der Linie B-B;
Fig. 7 eine Ansicht des Endoskopes nach Fig. 3 mit Darstel
lung der Längsnut und des Schiebers.
In eine Körperhöhlung 1, hier in einen Darmabschnitt, ist das
distale Ende eines Endoskopes eingeführt, wobei das Endoskop
eine eine Anzahl von im einzelnen nicht dargestellten Kanälen
umgebende biegsame Hülle 2, einen Luftzuführungskanal 3 und
eine Optik 4 aufweist. In der Hülle 2 des Endoskopes ist we
nigstens eine radial nach innen gerichtete, zum Außenumfang
der Hülle 2 hin offene Längsnut 5 ausgebildet, welche bis in
die Nähe des distalen Endes des Endoskopes reicht. Bei der in
den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform ist dem di
stalen Ende der Längsnut 5 eine aufblasbare Blase 6 vorge
schaltet, welche als selbständig austauschbares Teil aus blei
bend elastischem Material hergestellt ist und mit ihrem vor
deren Bereich 7 selbstdichtend luftdicht an der Hülle 2 an
liegt, während sie mit ihrem hinteren Bereich 8 unter einer
geringeren Vorspannung an der Hülle 2 anliegt, derart, daß bei
einem ein vorgegebenes Maß überschreitenden Luftdruck in der
Blase 6 eine Auslaßöffnung 9 entsteht. Die Blase 6 besteht aus
einem druckfesten, insbesondere durch ein in der Zeichnung
nicht gezeigtes Netz verstärktem, ein stufenartiges Aufblasen
der Blase 6 ermöglichendem Material. Zum Aufblasen der Blase
6 ist an den Luftzuführungskanal 3 in dem von der Blase 6
überdeckten Bereich der Hülle eine als Abzweigleitung 10 ge
staltete Verbindung angeschlossen, deren Durchmesser größer
ist als der Durchmesser der Auslaßöffnung 11 des Luftzuführka
nales 3. Durch die in einem in der Zeichnung nicht besonders
dargestellten Ausgangszustand mit der allgemeinen Umfangsflä
che der Hülle 2 fluchtend einliegende, aufblasbare Blase 6
wird der hinter dem distalen Ende des Endoskopes liegende
Bereich der Körperhöhlung aufgeweitet und abgedichtet, derart,
daß der vor dem distalen Ende des Endoskopes liegende Bereich
13 der Körperhöhlung durch Luftzufuhr aufgeweitet werden kann,
jedoch nur bis zu einem solchen Grad, bis zu welchem die auf
blasbare Blase 6 eine Abdichtung nach hinten hin bildet. Bei
einem Überschreiten der so definierten und abgesehen von einem
Maximum jeweils vom Ausfblaszustand der Blase 6 abhängigen ma
ximalen Aufweitung 13 der Körperhöhlung kann die Luft an der
aufgeblasenen Blase 6 vorbei aus dem aufgeweiteten Bereich der
Körperhöhlung entweichen und wird dann über die Längsnut 5 in
der Hülle 2 verstopfungsfrei ins Freie abgeführt.
Bei der in den Fig. 3 bis 7 dargestellten Ausführungsform
ist anstelle einer aufblasbaren Blase 6 ein verstellbarer
Schieber 12 in die Längsnut 5 eingesetzt, welcher vermittels
eines im einzelnen in der Zeichnung nicht gezeigten Antriebs
mittels durch den behandelnden Arzt stufenlos zwischen einer
völligen Schließstellung und einer völligen Öffnungsstellung
hin- und herbewegt werden kann.
Je nach Stellung des das distale Ende der Längsnut 5 der Hülle
2 verschließenden Schiebers kann die durch den Luftzuführungs
kanal in den aufzuweitenden Bereich der Körperhöhlung einge
führte und unter Druck stehende Luft durch die Längsnut 5 der
Hülle 2 abgeführt werden, so daß der Arzt die Größe der jewei
ligen Aufweitung 13 der Körperhöhlung den momentanen Erforder
nissen, z. B. Spiegelung oder Probenentnahme oder dergl. stu
fenlos anpassen kann.
Da im letztgenannten Falle eine Abdichtung des aufzuweitenden
Bereiches 13 der Körperhöhlung zwischen der Wandung der Kör
perhöhlung und dem Außenumfang der Hülle 2 gegeben ist, kann
in einer einfachsten Ausführungsform der Erfindung, dann auf
die Anwendung einer Blase 6 oder eines Schiebers 12 verzichtet
werden, wenn die zu untersuchende oder zu behandelnde Körper
höhlung über den gesamten Untersuchungs- oder Behandlungsbe
reich hin nur bis zu einem stets gleichbleibenden Grad aufge
weitet werden soll.
Claims (9)
1. Endoskop zum Untersuchen oder Behandeln von mittels Strö
mungsmitteldruck aufgeweiteten Körperhöhlen des mensch
lichen oder tierischen Körpers, bestehend aus
- - einer biegsamen, schlauchförmigen Hülle (2), die mehrere in Längslichtung verlaufende Kanäle zum Aufnehmen von optischen Leitern, Strömungsmittelleitungen, sowie von Operations- oder Behandlungseinrichtungen umschließt, und
- - einer mit einer Beobachtungsoptik (4) versehenen Haube,
die das distale Ende der schlauchförmigen Hülle
verschließt und mit einer Durchtrittsöffnung für Opera
tions- oder Behandlungsinstrumente, sowie mit einer Aus
trittsöffnung (11) für ein flüssiges oder gasförmiges
Strömungsmittel zum Aufweiten der Körperhöhle (2) verse
hen ist,
gekennzeichnet durch - - mindestens eine einen Druckentlastungskanal bildende Längsnut (5), die
- - am Außenumfang der schlauchförmigen Hülle (2) ausge bildet und radial nach innen gerichtet ist,
- - mit einem Abstand zum distalen Ende der schlauchför migen Hülle (2) beginnt und sich im übrigen im we sentlichen über die gesamte Länge der schlauchförmigen Hülle (2) zu deren proximalem Ende hin erstreckt.
2. Endoskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am
distalen Ende der Längsnut (5) ein bis zum Erreichen einer
ausreichenden Aufweitung der Körperhöhlung (1) an deren
Wandung anliegendes, steuerbares Abschlußmittel (Blase 6
oder Schieber 12) angeordnet ist.
3. Endoskop nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
steuerbare Abschlußmittel durch eine aufblasbare Blase (6)
gebildet ist.
4. Endoskop nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Aufblasen der aufblasbaren Blase (6) ein Teilstrom des zum
Aufweiten der Körperhöhlung (1) bestimmten Strömungsmit
telstromes verwendet wird, wobei der Querschnitt der Ver
bindung (10) zwischen Blase (6) und Strömungsmittelleitung
(3) größer bemessen ist als der Querschnitt der Austritts
öffnung (11) für den zum Aufweiten der Körpeprhöhlung die
nenden Strömungsmittelstrom.
5. Endoskop nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die aufblasbare Blase (6) aus einem diskontinuierlich
aufweitbarem Material besteht, derart, daß sich gewisse
gegeneinander abgegrenzte und jeweils einer bestimmten
Höhe des Strömungsmitteldruckes im Strömungsmittelkanal
(3) zugeordnete Aufblasstufen ergeben, wobei der maximal
erreichbare Durchmesser der Blase (6) durch ein eingear
beitetes Netz begrenzt ist.
6. Endoskop nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die aufblasbare Blase (6) mit ihren Enden (7 und 8)
selbstdichtend am Außenumfang der schlauchförmigen Hülle
(2) anliegt und der Bereich des proximal gelegenen Endes
(8) bei zu hoch werdendem Innendruck zum Bilden einer Ent
lastungsöffnung (9) aufweitbar ausgebildet ist.
7. Endoskop nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
steuerbare Abschlußmittel durch einen im Bereich des di
stalen Endes der Längsnut (5) angeordneten Schieber (12)
gebildet ist.
8. Endoskop nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schieber (12) von Hand oder mittels eines in einem weite
ren Kanal angeordneten Antriebsmittels vom proximalen Ende
des Endoskopes aus verstellbar ist.
9. Endoskop nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Antriebsmittel als Seilzug oder Gewindekabel ausgebildet
ist.
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DE4141609A1 DE4141609A1 (de) | 1993-04-22 |
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ID=6442692
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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JPS59228205A (ja) * | 1983-06-09 | 1984-12-21 | Sumitomo Electric Ind Ltd | 溝付き光伝送路 |
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