DE4141592A1 - Strassenfertiger - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Straßenfertiger nach dem Ober­ begriff des Anspruchs 1.

Bei Straßenfertigern besteht, wenn warmes Einbaumaterial, etwa bituminöses Material, eingebaut werden soll, das Problem, daß dieses Material auch tatsächlich ohne größere Stillstandszeiten des Straßen­ fertigers eingebaut wird, damit die Konsistenz des Materials solange genügend verarbeitungsfähig bleibt, bis das gesamte, in den Kübel des Straßenfertigers gekippte Material eingebaut ist und daher den Straßen­ fertiger verlassen hat. Aus diesem Grunde hat man bisher elektronische Regelungen für den Fahrbetrieb vermieden, da bei eventuellen Störungen das warme Material nicht weiter eingebaut werden kann und dann erkaltet. Das erkaltete Material ist nur äußerst aufwendig wieder aus dem Straßen­ fertiger zu entfernen.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Straßenfertiger nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, der einen geregelten Fahrbetrieb ermöglicht, aber bei Störungen der Regelung einen weiteren Einbau zuläßt.

Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand des in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels eines Schaltpultes für einen Straßenfertiger näher erläutert.

Fig. 1 zeigt in perspektivischer Draufsicht ein Schaltpult.

Fig. 2 zeigt einen Schnitt des Schaltpults von Fig. 1.

Für die Betätigung des Straßenfertigers ist ein Schaltpult 1 vorgesehen, das einen Fahrhebel 2 aufweist, der als Kipphebel eines Schalters drei Stellungen einnehmen kann, Stillstand (mittlere Position), Vorwärtsfahrt (vordere Kipposition), Rückwärtsfahrt (hintere Kip­ position).

Das Schaltpult 1 weist ferner Drehknopf 3 mit Mittelrastung zur Lenkradiusvorwahl auf, der für die Regelung ein ölgefülltes Tandempotentiometer mit Mittelanzapfung und für die Steuerung ein Leistungspotentiometer verstellt.

Das Schaltpult 1 weist zusätzlich einen Drehknopf 4 zur Ge­ schwindigkeitsvorwahl auf, der für die Regelung ein ölgefülltes Potenti­ ometer und für die Steuerung ein Leistungspotentiometer verstellt.

Das Schaltpult 1 weist außerdem einen Umschalter S (Kippschal­ ter) auf, der unter einer zurückklappbaren Haube 6 verdeckt angeordnet ist.

Schließlich ist das Schaltpult 1 mit einer Reihe von Kipp­ schaltern 7 insbesondere zum Umschalten zwischen manueller und automa­ tischer Betätigung verschiedener Aggregate des Straßenfertigers, bei­ spielsweise des Förderbandes, der Schnecke, der Vibrationsbohle, der Stampfer, zum Reversieren der Schnecke, zum Wenden, zum Umschalten zwischen Langsamfahrt (Einbauen) und Schnellfahrt (Verfahren), einem Not-Ausschalter 8, einem Einschalter 9, einem mit einem Potentiometer gekoppelten Drehknopf 10 zum Einstellen der Stampferleistung, einen Druckknopf 11 zum Betätigen eines Horns, Anzeigen 12 für Motoröltempe­ ratur, Betriebsstunden, Tankinhalt u. dgl. versehen.

Der Fahrantrieb des Straßenfertigers umfaßt eine Bremseinrich­ tung sowie ein rechtes und ein linkes (Ketten-)Fahrwerk, die über zwei getrennte Hydraulikkreise und entsprechende Steuerungselemente gesteuert angetrieben werden können. Geradeauslauf, konstante gleichförmige Vor­ triebsgeschwindigkeit und Kurvenfahrt werden über eine elektronische Regelung, die auf die Steuerungselemente des Fahrantriebs entsprechend einwirkt, gewährleistet. Die Einstellung der Regelgrößen für die elek­ tronische Regelung, Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt, der konstanten, gleichförmigen Geschwindigkeit und bei Kurvenfahrt des Lenkradius, erfolgt dabei über den Fahrhebel 2 und die Drehknöpfe 3, 4.

Über den Fahrhebel 2 werden alle für den Einbau und den Fahr­ betrieb wichtigen Aggregate, auch die Verdichtungsaggregate, Vibrations­ bohle und Stampfer, zugeschaltet. Insbesondere wird hierbei das Beschleu­ nigungsverhalten des Fahrantriebs auf das Beschleunigen der Stampfer und die Vibration der Vibrationsbohle durch die elektronische Regelung abge­ stimmt, wobei insbesondere ein Eingreifen des Bedieners in diesen fest definierten Zusammenhang ausgeschlossen wird.

Darüberhinaus bewirkt die Regelung, daß Stampfer und Vibration in proportionaler Abhängigkeit von der vorgewählten Fahrgeschwindigkeit eingestellt werden.

Der Fahrhebel 2 ist zweckmäßigerweise mit der Bremseinrichtung derart gekoppelt, daß letztere in Stillstandsstellung des Fahrhebels 2 wirksam ist und beim Umschalten in Vorwärts- oder Rückwärtsfahrstellung gelüftet wird, bevor der Fahrantrieb zugeschaltet wird. Dadurch entfällt eine gezielte Betätigung der Bremseinrichtung durch den Bediener, da die Bremseinrichtung im Stillstand immer aktiviert ist. Bedienungsfehler sind hierdurch ausgeschlossen.

Der Umschalter 5 dient dazu, den Fahrhebel 2 und das Lenk- und das Geschwindigkeitspotentiometer der Drehknöpfe 3 und 4 in einer ersten Stellung mit der elektronischen Regelung und in einer zweiten Stellung mit den Steuerungselementen für den Fahrantrieb direkt zu verbinden. Hierbei ist die Stellung, in der die Verbindung zur elektronischen Rege­ lung vorhanden ist, die Normalstellung. Deshalb ist der Umschalter 5 auch durch die Haube 6 geschützt, um diese Stellung gegen unbeabsichtigte Verstellung zu schützen.

Wenn jedoch Störungen an der elektronischen Regelung auftreten, kann die Haube 6 aufgeklappt und der Umschalter 5 umgelegt werden, so daß dann weiterhin über den Fahrhebel 2 und die Drehknöpfe 3, 4 der Fahr­ antrieb des Straßenfertigers infolge direkter Ansteuerung der Steuerungs­ elemente des Fahrantriebs betätigbar sind, d. h. daß einerseits warmes Einbaumaterial weiter eingebaut werden kann und andererseits keine anderen Bedienelemente für diesen Notfall zu betätigen sind, sondern die gleichen Bedienelemente wie beim elektronisch geregelten Fahrbetrieb, so daß Fehlbedienungen vermieden werden.

Claims (8)

1. Straßenfertiger mit einem ein rechtes und ein linkes Fahr­ werk umfassenden Fahrantrieb, mit Steuerungselementen hierfür zum Erzeu­ gen von Geradeauslauf bzw. Kurvenfahrt bei einstellbarer Geschwindigkeit, mit einer Bremseinrichtung und mit einem Schaltpult (1), das Bedienele­ mente (2 bis 11) für den Fahrantrieb und die einzelnen Aggregate des Straßenfertigers aufweist, dadurch gekennzeichnet , daß eine elektronische Regelung für Geradeauslauf, konstante Vortriebsgeschwindig­ keit und Kurvenfahrt mit einstellbarer Geschwindigkeit vorgesehen ist und das Schaltpult (1) einen Fahrhebel (2) zur Betätigung eines Vorwärts- Rückwärts-Stillstands-Schalter, ein Lenkvorwahlorgan (3), ein Geschwin­ digkeitsvorwahlorgan (4) sowie einen Umschalter (5) aufweist, der Fahr­ hebel, Lenk- und Geschwindigkeitsvorwahlorgan (2 bis 4) in einer ersten Stellung mit der elektronischen Regelung und in einer zweiten Stellung mit den Steuerungselementen für den Fahrantrieb direkt verbindet.

2. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umschalter (5) verdeckt am Schaltpult (1) angeordnet ist.

3. Straßenfertiger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Fahrhebel (2) mit der Bremseinrichtung derart gekoppelt ist, daß letztere in Stillstandsstellung des Fahrhebels (2) wirksam ist und beim Umschalten in Vorwärts- oder Rückwärtsfahrstellung gelüftet wird, bevor der Fahrantrieb zugeschaltet wird.

4. Straßenfertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch Umschalten des Fahrhebels (2) in Vorwärtsfahr­ stellung mit dem Fahrantrieb Verdichtungsaggregate zugeschaltet werden.

5. Straßenfertiger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Regelung das Beschleunigungsverhalten des Fahrantriebs auf das Beschleunigen von Stampfern der Verdichtungsaggregate in vorbe­ stimmter Weise abstimmt.

6. Straßenfertiger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch die elektronische Regelung die Stampfer- und Vibrationsfrequenz proportional steuerbar ist.

7. Straßenfertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Lenk- und/oder Geschwindigkeitsvorwahlorgan (3, 4) zwei Potentiometer umfaßt.

8. Straßenfertiger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das die beiden Potentiometer als ein insbesondere ölgefülltes Tandempo­ tentiometer mit Mittelanzapfung sowie Mittelrastung ausgebildet sind.