DE4141146C2 - Hilfsbetätigungseinrichtung für ein fluidisch steuerbares Stellelement - Google Patents
Hilfsbetätigungseinrichtung für ein fluidisch steuerbares StellelementInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Hilfsbetätigungseinrichtung
für ein fluidisch steuerbares Stellelement mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1. Eine Einrichtung mit
diesen Merkmalen ist durch Einbau in von der Anmelderin herge
stellte Personenfahrzeuge bekannt; auf sie wird in der jewei
ligen Bedienungsanleitung Bezug genommen. Ein entsprechendes
pneumatisches Stellelement ohne Hilfsbetätigungseinrichtung
wurde druckschriftlich vorbeschrieben (DE 31 40 326 C2).
Bei dieser Stellelementbauart mit Membrankolben und mit einge
bauten, eine fremdkraftlose, mißbräuchliche Bewegung des Mem
brankolbens hemmenden Ventilen ist es zum hilfsweisen Öffnen
des dem Stellelement zugeordneten Verschlusses bei einem Aus
fall der Ventilfunktion oder der pneumatischen Hilfsenergie
notwendig, zunächst die Bewegungshemmung aufzuheben (z. B. ei
nen normalerweise verschlossenen Durchbruch durch die Membran
zu öffnen) und sodann den Membrankolben, der unmittelbar mit
einem selbst als Riegelstange verwendeten Stellglied verbunden
ist, mechanisch in die Entriegelungsstellung zu bringen. Hierzu
ist an dem vorbenutzten Stellelement selbst ein Entriegelungs
knopf für Handbedienung vorgesehen, der über eine mechanische
Verbindung mit der Membran und deren Stellglied sowie mit einem
in die Membran eingebauten Bypaßventil verbunden ist.
Es versteht sich, daß eine so einfache mechanische Hilfsbetä
tigungsoption sinnvoll nur für ein an dem speziellen Einbauort
zugängliches Stellelement vorgesehen werden kann. Sollte das
Stellelement selbst unzugänglich z. B. im Innenraum einer Fond
tür eines Fahrzeugs angeordnet sein, kann die bekannte Anordnung
nicht mehr ohne weiteres verwendet werden.
In der gattungsbildenden Anordnung ist das Verbindungsglied
zwar nicht in die Arbeitskammer des Membrankolbenantriebs ein
geführt; jedoch ist zur Einführung der Verbindung zwischen der
Handhabe und dem Stellglied in das Gehäuse des Stellelements
eine eigene Durchbruchsöffnung vorzusehen, die zumindest gegen
das Eindringen von Nässe und Schmutz abgedichtet werden muß.
Es ist außerdem bekannt (DE 29 46 472 A1), zur Hilfsbetätigung
einer pneumatischen Zentralverriegelungsanlage bei Ausfall der
pneumatischen Hilfskraft eine Handluftpumpe in einem Fahrzeug
vorzusehen, mittels deren das pneumatische Leitungssystem bei
Bedarf mit entriegelndem Überdruck beliefert werden kann. Eine
ähnliche Anlage mit einer Handhabe zur manuellen Einleitung
pneumatischen Drucks in ein Leitungssystem wird in DE 39 24 821
A1 beschrieben. Eine solche Einrichtung kann natürlich nur dann
funktionieren, wenn das pneumatische Leitungssystem selbst funk
tionsfähig, also dicht ist.
Bei elektrischen Fahrzeugzentralverriegelungseinrichtungen
ohne mechanische Schließzylinder ist es bekannt (DE 34 21 540
C2), bei Ausfall der elektrischen Bordspannung eine hilfsweise
Energiezufuhr über eine außen am Fahrzeug angebrachte Steckdose
zu ermöglichen. Auch hierbei ist Funktionsfähigkeit (Durchgän
gigkeit, Kurzschlußfreiheit) des elektrischen Versorgungsnetzes
im Fahrzeug Bedingung für die Anwendbarkeit der Hilfsbetäti
gung.
Es sind schließlich auch seilzugbetätigte Fernentriegelungsvor
richtungen bekannt (DE 32 02 946 C2), bei denen ein von Hand
betätigbarer Seilzug unmittelbar an einem Schloßbauteil ange
lenkt ist. Das Problem einer Hilfsbetätigung bei Ausfall einer
Hilfskraft tritt dabei naturgemäß nicht auf.
Es ist auch eine Sperrventileinrichtung in einer pneumatischen
Anlage bekannt (DE 35 32 889 A1), die die pneumatische Betätigung
eines Verschlußstellelements nach dem unbefugten Durchtrennen
soll. Zu diesem Zweck wird ein federbelasteter Ventilkörper
mittels eines innerhalb eines als Sicherheitsschlauch bezeichneten
Leitungsabschnitts geführten flexiblen Fadens innerhalb
dieser Leitung normalerweise in einer Öffnungsstellung
gegenüber einem Ventilsitz gehalten. Nach einem Durchtrennen
des Sicherheitsschlauchs - bei dem auch der Faden durchtrennt
wird - wird der Ventilkörper von der Feder auf den Ventilsitz
gedrückt und verschließt damit den pneumatischen Anschluß des
Stellelements, dessen pneumatische Betätigung damit sicher und
dauerhaft verhindert wird.
Eine mechanische Hilfsbetätigung des Stellelements ist dort
nicht offenbart.
Es versteht sich, daß eine Hilfsbetätigung der in Rede stehenden
Art auch für solche pneumatischen oder hydraulischen Stellelemente
in Frage kommen kann, die nicht zur Verriegelung eines
Verschlusses, sondern z. B. zur Verstellung einer Luft- oder
Drosselklappe in einem Luftkanal eines Fahrzeugs vorgesehen
sind. Hierbei kann dann ggf. manuell eine vollständige Öffnung
oder Schließung der Klappe herbeigeführt werden.
Die Erfindung hat die Aufgabe, bei einer gattungsgemäßen Hilfs
betätigungseinrichtung eine besonders zweckmäßige Möglichkeit
zur Einführung des Verbindungsglieds in das Stellelement anzu
geben.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Pa
tentanspruchs 1 erfindungsgemäß gelöst.
Indem ein Verbindungsglied zwischen der Handhabe zur Hilfsbe
tätigung des Stellelements und dem Stellglied innerhalb der
schlauch- oder rohrförmigen Versorgungsleitung und durch deren
Anschluß in das Stellelement-Gehäuse eingeführt wird, kann eine
zusätzliche Öffnung hierfür entfallen, denn der fluidische An
schluß ist ja ohnehin vorhanden und druckfest abgedichtet.
Die kennzeichnenden Merkmale der Unteransprüche geben vorteil
hafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Hilfsbetätigungs
einrichtung an.
Vorzugsweise ist das Verbindungsglied flexibel und kann so ei
nem gewundenen Verlauf der Versorgungsleitung ohne weiteres
folgen. Dabei kann vorteilhaft die Wand der Versorgungsleitung
gleich die Querführung des Verbindungsglieds in der Art eines
Bowdenzugs übernehmen. Das Verbindungsglied selbst kann je nach
Anforderung z. B. aus Metall oder Kunststoff bestehen.
Es versteht sich von selbst, daß das Verbindungsglied den Quer
schnitt der Versorgungsleitung nicht vollständig ausfüllen darf,
sondern einen Strömungsquerschnitt freilassen muß, der zur nor
malen Betätigung des Stellelements mit fluidischer Hilfsenergie
(Über-/Unterdruck) ausreicht.
Selbstverständlich ist im Bereich der Einführung des Verbin
dungsglieds in die Versorgungsleitung von außen (Handhabensei
te) auf eine gute Abdichtung zu achten. Beispielsweise ist es
in einer vorteilhaften Ausgestaltung möglich, die Handhabe un
ter einer Dichtmanschette unterzubringen, so daß ein Benutzer
außenseitig auf die - in diesem Fall wenigstens einen Teil der
Handhabe bildende - Dichtmanschette einwirken kann, um das dar
unter bzw. darin liegende Verbindungsglied zu betätigen.
Eine geringfügige Undichtigkeit in diesem Einführungsbereich
kann allerdings bei pneumatischen Systemen, je nach Anwendungs
fall, durchaus im Sinne einer schnellen Nivellierung von aufge
bautem Druck nach Betätigung erwünscht und vorteilhaft sein.
Weitere Einzelheiten und Vorteile gehen aus der Zeichnung zweier
Ausführungsbeispiele und deren sich hier anschließender einge
hender Beschreibung hervor.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht einer Hilfsbetäti
gungseinrichtung eines aufgeschnitten dargestellten
pneumatischen Stellelements mit Membrankolben,
Fig. 2 eine Variante für die Einführung eines Verbindungs
glieds zwischen einer Handhabe und dem Stellglied
eines Stellelements in das Gehäuse des Stellelements,
Fig. 3 eine Skizze einer weiteren Variante zur Hilfsbetä
tigung eines Stellelements, bei der der das Verbin
dungsglied einführende Anschluß winklig zur Hub
richtung des Kolbens ins Gehäuse einmündet.
Ein bistabiles pneumatisches Stellelement 1 bekannter Bauart,
das in einem nicht gezeigten Fahrzeug an normalerweise unzu
gänglicher Stelle, z. B. in einem Türinnenraum, eingebaut ist,
mit einem Gehäuse 2 und einem darin aufgenommenen, linear be
weglichen Membrankolben 3 ist in Fig. 1 aufgeschnitten darge
stellt. Mit dem Membrankolben, dessen Membran 4 in dem Gehäuse
2 randseitig umlaufend zwischen einem oberen Gehäuseteil 2.1
und einem unteren Gehäuseteil 2.2 eingespannt ist, ist ein
Stellglied 5 fest verbunden, das aus dem oberen Gehäuseteil 2.1
- in der Zeichnung nach oben - hinausgeführt und außerhalb des
Gehäuses 2 mit einem nicht weiter gezeigten Schloßgestänge oder
einer Klappenbetätigung gekuppelt ist.
Es kann beispielsweise angenommen werden, daß das Stellglied 5
und der Membrankolben 3 in der dargestellten Position eine ei
nen Verschluß entriegelnde Stellung einnehmen.
In einer anderen Verwendung könnte eine an das Stellglied 5 an
gekuppelte Luftklappe in dessen dargestellter Position voll
ständig geöffnet sein.
Die topfförmige Membran 4 und das untere, wannenförmige Gehäu
seteil 2.2 schließen zwischen sich eine Arbeitskammer 6 mit je
nach Stellung des Membrankolbens 3 variablem Volumen ein, in
die - in der Zeichnung von unten her - ein Anschluß 7 mündet,
der außen in bekannter Weise als Steckbuchse 8 einer pneuma
tischen Steckkupplung ausgeführt ist. In die Steckbuchse ist
von außen her eine in der Fahrzeugkarosserie verlegte pneumati
sche Versorgungsleitung 9 eingesteckt, die außenseitig mit einem
umlaufenden Widerlager 10 versehen ist, welches seinerseits von
Rastzungen 11 der Steckbuchse 8 hintergriffen wird. Ferner durch
dringt die Versorgungsleitung 9 endseitig einen in der Steckbuch
se 8 angeordneten Dichtring 12.
Somit ist die nicht auf ganzer Länge dargestellte Versorgungs
leitung 9 sowohl mechanisch sicher an dem Gehäuse 2 festgelegt
als auch fluidisch dicht mit der Arbeitskammer 6 verbunden.
Anderseitig ist sie direkt oder über ein (nicht dargestelltes)
Ventil mit einer Bidruckpumpe 13 verbunden, welche die Arbeits
kammer 6 über die Versorgungsleitung 9 wechselweise mit pneu
matischem Überdruck (z. B. zur Verschluß-Entriegelung) und Un
terdruck (z. B. zur Verschluß-Verriegelung) beaufschlagen kann.
Ein Steuerschalter 14 im Gehäuse 2 des Stellelements 1, der in
bekannter Weise durch Bewegungen des Membrankolbens 3 und des
Stellglieds 5 schaltbar ist, kann zur Aktivierung der Bidruck
pumpe 13 benötigte elektrische Schaltsignale liefern, wenn eine
Einwirkmöglichkeit auf das Stellglied von außen besteht, z. B.
über einen Schließzylinder und ein Gestänge.
Innerhalb der Versorgungsleitung 9 verläuft ein als flexibles
Draht- oder Kunststoffseil ausgeführtes Verbindungsglied 14,
das auch einem gebogenen Verlauf der Versorgungsleitung ohne
weiteres folgen kann. Zur Verringerung der Reibung bei Bewegun
gen des unmittelbar von der Innenwand der Versorgungsleitung 9
quergeführten Verbindungsglieds 14 sollten die Leitungsradien
im Sinne der Leichtgängigkeit der Hilfsbetätigung allerdings
relativ weit bleiben, was ohnehin zur Vermeidung von Knickbil
dungen angestrebt wird.
Auch muß sichergestellt sein, daß überall im Verlauf der Ver
sorgungsleitung 9 ein hinreichender freier Querschnitt für die
schnelle Übertragung des von der Bidruckpumpe 13 aufgebauten
Druckniveaus in die Arbeitskammer 6 verbleibt, d. h. das rich
tig dimensionierte Verbindungsglied darf den Querschnitt der
Versorgungsleitung 9 auch nicht annähernd vollständig ausfül
len.
Es sind natürlich auch andere Bauarten von Verbindungsgliedern
denkbar, z. B. eine Kugelkette - unter Beachtung des freien
Leitungsquerschnitts -, bei geradlinigem Verlauf der Versor
gungsleitung im interessierenden Bereich auch eine starre Ge
stängeverbindung.
Ein freies Ende 14.1 des Verbindungsglieds 14 ist durch den An
schluß 7 in die Arbeitskammer 6 hineingeführt, jedoch nicht mit
dem Membrankolben 3 verbunden. Das andere Ende 14.2 ist mit
einer Druckplatte als Handhabe 15 versehen und unter einem be
weglichen Dichtmittel 16 in Gestalt einer eindrückbaren Dicht
kappe für die Einführung des Verbindungsglieds von außen in die
Versorgungsleitung 9 angeordnet. Die gezeigte Anordnung hat den
Vorteil, daß das gesamte Verbindungsglied 14 in dem mit pneu
matischem Druck beaufschlagbaren Raum untergebracht ist, so daß
keine reibungsbehaftete Durchführungsdichtung mit entsprechen
den Anforderungen an die Oberflächengüte des durchzuführenden
Verbindungsglieds im abzudichtenden Bereich vorgesehen werden
muß.
Die Dichtkappe, die selbstverständlich hinreichend kräftig für
die Belastung mit dem üblichen pneumatischen Betriebsdruck (bei
Zentralverriegelungsanlagen zwischen 0,5 und 1,5 hPa) ausgelegt
ist, ist ihrerseits auf einen Rohrstutzen 17 dichtend aufge
setzt, der zur Einführung des Verbindungsglieds 14 in die in
ihn mündende Versorgungsleitung 9 dient.
Der hier nur schematisch gezeigte Rohrstutzen kann unmittelbar
in eine Karosserie- oder Türwand im Innenraum des Fahrzeugs
ausmünden; es sind selbstverständlich auch andere Formen von
beweglichen Dichtmitteln denkbar.
Zwischen der Druckplatte (Handhabe 15) und der Mündungsstirn
seite des Rohrstutzens ist eine in einer Hülse quergeführte
Schraubendruckfeder als Rückstellmittel 18 angeordnet, das für
eine definierte Ruhestellung des Verbindungsglieds 14 innerhalb
der Versorgungsleitung 9 und der Handhabe 15 innerhalb der Dicht
kappe 16 sorgt. Die Feder stellt auch sicher, daß sich das Ver
bindungsglied 14 bei Unterdruckbeaufschlagung der Versorgungs
leitung 9 nicht selbsttätig bewegt; eine Behinderung des Mem
brankolbens 3 bei seiner Abwärtsbewegung in die hier nicht dar
gestellte untere Endlage ist damit ausgeschlossen.
Innerhalb der Arbeitskammer 6 ist am freien Ende 14.1 des Ver
bindungsglieds 14 ein Stempel 19 angedeutet, der eine Oberflä
chenvergrößerung bewirkt und damit Beschädigungen der Membran 4
bei einer hilfsweisen Betätigung verhindert. Es versteht sich,
daß dieser Stempel keinesfalls den Anschluß 7 verschließen darf;
hierfür sind ggf. geeignete Aussparungen in ihm vorzusehen, die
ein ungehindertes Überströmen von Luft aus der und in die Ar
beitskammer 6 jederzeit ermöglichen.
Die gezeigte Anordnung, in der das Verbindungsglied 14 kinema
tisch von dem Membrankolben 3 und dem Stellglied 5 entkoppelt
ist, hat den Vorteil, daß die Hilfsbetätigungseinrichtung nicht
bei jedem regulären, pneumatisch druckgesteuerten Hub des Mem
brankolbens 3 mitbewegt werden muß. Sie bleibt vielmehr außer
bei einer notwendigen hilfsweisen mechanischen Verschiebung des
Membrankolbens 3 stets in der dargestellten Ruhestellung.
Denkbar wäre allerdings auch eine Auslegung des Verbindungs
glieds zur Zug-Druck-Übertragung auf den Membrankolben bzw. das
Stellglied; dann müßte aber eine feste Verbindung zwischen Ver
bindungsglied und Membrankolben hergestellt und das Verbindungs
glied bei jeder Kolbenbewegung mitgeschleppt werden.
Üblicherweise sind pneumatische Systeme der hier in Rede ste
henden Art bei nicht laufender Pumpe drucklos, d. h. das Stell
element 1 bzw. sein Membrankolben 3 mit dem Stellglied 5 ist
dann freigängig.
Eine Hilfsbetätigung des Stellelements 1 kann erforderlich wer
den, wenn der Membrankolben 3 gerade in seiner unteren, nicht
gezeigten Stellung steht und dessen erwünschte pneumatische
Verstellung einmal wegen Ausfalls der Pumpe 13, eines Ventils
oder eines Lecks in der Versorgungsleitung 9 nicht möglich sein
sollte.
Der Fahrzeugbenutzer kann dann das Verbindungsglied 14 durch
Fingerdruck auf die Dichtkappe 16 und die Handhabe 15 gegen die
Kraft des Rückstellmittels 18 entlang der Versorgungsleitung 9
verschieben, wobei das freie Ende 14.1 weiter in die Arbeits
kammer 6 hinein in die strichpunktiert angedeutete Stellung
geschoben wird. Es trifft dabei zwangsläufig auf den Membrankol
ben 3 und schiebt diesen in seine gezeichnete Stellung, womit
z. B. ein Verschluß entriegelt oder geöffnet, eine Klappe geöff
net oder geschlossen werden kann etc. Hernach wird das Verbin
dungsglied 14 durch das Rückstellmittel 18 selbsttätig wieder
in seine durchgezogen gezeichnete Ruhelage gestellt.
Es versteht sich, daß im Falle einer Verschlußbetätigungsmög
lichkeit mittels des Verbindungsglieds die Handhabe 15 unbe
dingt im geschützten Bereich des Fahrzeugs, z. B. im Fahrgast- oder
Kofferraum, untergebracht werden sollte.
Eine andere Möglichkeit zur Einführung eines Verbindungsglieds
14′ in ein stellelement-Gehäuse bzw. in eine Arbeitskammer 6
durch einen Anschluß 7 ist in Fig. 2 schematisch skizziert.
Die Versorgungsleitung 9 ist hier endseitig mit einem Winkel
stecker 9′ fest und druckdicht verbunden, z. B. durch Reib
schweißen oder Kleben. Der Winkelstecker 9′ weist auch ein Wi
derlager 10′ auf, das wiederum von den Rastzungen 11 der Steck
buchse 8 hintergriffen ist. Das Verbindungsglied 14′ ist nur in
den wesentlichen Abschnitten dargestellt und an seinem Ende
14.2′ mit einer Handhabe 15′ versehen, die hier außerhalb des
mit fluidischem Druck beaufschlagbaren Raums angeordnet ist. Es
ist z. B. als Schubstange mit geradem Verlauf ausgeführt und
tritt durch eine knieseitige Öffnung 20 in den winklig zur Ver
sorgungsleitung 9 verlaufenden Schenkelteil des Winkelsteckers
9′ ein und nimmt seinen Längsverlauf bis in die Arbeitskammer 6
eben darin. In der Öffnung 20 durchdringt das Verbindungsglied
14′ eine Dichtung 21; in dem von der Dichtung bei einer Hilfs
betätigung des Stellelements überstrichenen Bereich ist auf
eine gehobene Oberflächengüte des Verbindungsglieds zu achten.
Wieder ist ein Rückstellmittel 18 in Gestalt einer Schrauben
druckfeder vorgesehen, welche sich einerseits am Winkelstecker
9′, andererseits an einem Widerlager 22 abstützt, das auf dem
Verbindungsglied 14 fest angeordnet ist.
Es versteht sich, daß das Verbindungsglied in beiden vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen mindestens den Hub des hier
nicht dargestellten Membrankolbens 3 zurücklegen können muß,
ohne daß die rückstellende Schraubendruckfeder auf Block ge
drückt wird.
Neben der figürlich dargestellten Anordnung des Anschlusses 7
derart, daß ein hindurchgeführtes Verbindungsglied geradlinig
und in Hubrichtung des Kolbens in das Stellelementgehäuse einge
führt wird, sind auch Ausführungen denkbar, in denen die Lei
tungsachse des Anschlusses im Winkel zur genannten Hubrichtung
verlaufen kann.
Hier wäre beispielsweise an eine rotatorische Kraftübertragung
zu denken, d. h. der eine Hilfsbetätigung beabsichtigende Benut
zer muß an einer Handhabe drehen und erzeugt damit eine Dreh- oder
Schwenkbewegung eines Verbindungsglieds, das durch besag
ten winklig zur Hubrichtung eines Kolbens verlaufenden Anschluß
eingeführt ist. Am freien Ende des drehsteif ausgeführten Ver
bindungsglieds wird dann innerhalb des Gehäuses ein Schwenkhebel
befestigt sein, der normalerweise auf dem Unterboden des Gehäu
ses aufliegt, jedoch dann hochschwenkbar ist und bei dieser
Schwenkbewegung mit seinem freien Ende den Kolben von einer
unteren in eine obere Stellung hochdrückt.
Eine solche Anordnung wird ohne weiteres vor allem in solchen
Stellelementen unterzubringen sein, deren Kolben einen ovalen
Querschnitt ("Stadionmembran") hat.
Noch eine andere, in Fig. 3 skizzierte Variante der Hilfsbetä
tigung bei winklig zur Hubrichtung des Kolbens angeordnetem An
schluß ist mit einem zugübertragenden Verbindungsglied 14 ver
sehen, ohne dieses mit dem Kolben zu kuppeln.
Im unteren Gehäuseteil 2.2 ist ein einseitig eingespanntes,
normalerweise auf dem Gehäuseboden aufliegendes bzw. parallel
zu diesem verlaufendes elastisches Biegestück 23 mit einem frei
en, beweglichen Ende 24 vorgesehen. Letzteres ist mit dem frei
en Ende 14.1 des Verbindungsglieds 14 gekuppelt. Wird nun an
dem Verbindungsglied 14 mittels einer nicht gezeigten Handhabe
gezogen (strichpunktierter Zugkraftpfeil Z), so wird das freie
Ende 24 des Biegestücks 23 vom Boden des Gehäuses 2 hochgezogen
und erhebt sich gegen den Kolben 3, wobei es diesen in Hubrich
tung verschieben kann, wie in strichpunktierten Linien angedeu
tet. Es versteht sich, daß auch das Verbindungsglied 14 in die
ser Anordnung flexibel sein muß, um der Biegung des Biegestücks
23 folgen zu können. Die Rückstellung in die Ruhelage des Biege
stücks 23 kann durch dessen Eigenelastizität bewirkt werden,
die ggf. durch ein außen- bzw. handhabenseitiges Rückstellmittel
unterstützt werden kann.
Allen vorstehend beschriebenen Ausführungsformen der erfindungs
gemäßen Hilfsbetätigungseinrichtung ist ein sehr einfacher, der
Anwendung angemessener Aufbau gemeinsam.
Es versteht sich, daß auch hydraulisch betreibbare Stellantrie
be, die drucklos frei verschiebbar sind, mit einer entsprechen
den Einrichtung versehen werden können.
Claims (15)
1. Hilfsbetätigungseinrichtung mit einer Handhabe und einem mit
dieser gekuppelten Verbindungsglied zum manuellen mechanischen
Verstellen eines Stellglieds oder eines Kolbens eines fluidisch
steuerbaren Stellelements, welches ein den Kolben aufnehmendes
Gehäuse mit mindestens einem Anschluß für eine Versorgungslei
tung für die Zufuhr fluidischer Hilfsenergie zur Beaufschlagung
des Kolbens aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsglied (14; 14′) durch den Anschluß (7) für die Versorgungsleitung (9; 9′) in das Gehäuse (2) des Stellele ments (1) eingeführt ist.
daß das Verbindungsglied (14; 14′) durch den Anschluß (7) für die Versorgungsleitung (9; 9′) in das Gehäuse (2) des Stellele ments (1) eingeführt ist.
2. Hilfsbetätigungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsglied (14) längs der Achse des Anschlusses
(7) verschiebbar ist.
3. Hilfsbetätigungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsglied (14) drehsteif zur Übertragung von
Dreh- oder Schwenkkräften ausgeführt ist und innerhalb des An
schlusses (7) rotatorisch bewegbar ist.
4. Hilfsbetätigungseinrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsglied (14) zumindest abschnittsweise flexi
bel ausgeführt ist und einem gewundenen Verlauf der Versorgungs
leitung (9) folgen kann.
5. Hilfsbetätigungseinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsglied (14) unmittelbar von der Innenwand des
Anschlusses (7) bzw. der Versorgungsleitung (9) quergeführt ist.
6. Hilfsbetätigungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsglied (14) mit der Handhabe (15) vollständig im über die Versorgungsleitung (9) mit fluidischem Betriebs druck beaufschlagbaren Raum untergebracht ist, wobei mindestens die Handhabe (15) von der Versorgungsleitung abragt, und
daß ein die Handhabe (15) überdeckendes bewegliches Dichtmittel (16) vorgesehen ist, welches eine manuelle bewegende Einwirkung auf die Handhabe (15) erlaubt.
daß das Verbindungsglied (14) mit der Handhabe (15) vollständig im über die Versorgungsleitung (9) mit fluidischem Betriebs druck beaufschlagbaren Raum untergebracht ist, wobei mindestens die Handhabe (15) von der Versorgungsleitung abragt, und
daß ein die Handhabe (15) überdeckendes bewegliches Dichtmittel (16) vorgesehen ist, welches eine manuelle bewegende Einwirkung auf die Handhabe (15) erlaubt.
7. Hilfsbetätigungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsglied (14; 14′) von dem Kolben (3) und/oder
dem Stellglied (5) derart entkuppelt ist, daß es nur in einer
Richtung eine Verstellkraft in diesen/dieses einleiten kann.
8. Hilfsbetätigungseinrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsglied (14; 14′) durch ein Rückstellmittel
(18; 18′) in eine stabile Ruhestellung rückführbar ist.
9. Hilfsbetätigungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsglied (14) von außen im Bereich einer Dich tung (20) in die Versorgungsleitung (9′) eingeführt ist und
daß es in einem die Dichtung (20) ,bei einer Hilfsbetätigung des Stellelements (1) durchdringenden Abschnitt glattwandig ausge führt ist.
daß das Verbindungsglied (14) von außen im Bereich einer Dich tung (20) in die Versorgungsleitung (9′) eingeführt ist und
daß es in einem die Dichtung (20) ,bei einer Hilfsbetätigung des Stellelements (1) durchdringenden Abschnitt glattwandig ausge führt ist.
10. Hilfsbetätigungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsglied (14) endseitig fest mit dem Kolben (3)
des Stellelements (1) gekuppelt und zur Übertragung von Zug-
und Druckkräften vorgesehen ist.
11. Hilfsbetätigungseinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein freies Ende des Verbindungsglieds innerhalb des Gehäu
ses mit einem Schwenkhebel gekuppelt ist, welcher endseitig
durch eine rotatorische Bewegung des Verbindungsglieds zur Ver
schiebung des Kolbens gegen diesen erhebbar ist.
12. Hilfsbetätigungseinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein freies Ende (14.1) des Verbindungsglieds (14) innerhalb
des Gehäuses (2) mit einem freien Ende (24) eines anderseitig
fest eingespannten Biegestücks (23) gekuppelt ist, wobei das
freie Ende (24) des Biegestücks (23) durch Verschieben des Ver
bindungsglieds (14) längs der Achse des Anschlusses (7) zur
Verschiebung des Kolbens (3) gegen diesen erhebbar ist.
13. Hilfsbetätigungseinrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsglied (14) in dem Anschluß (7) winklig zur
Hubrichtung des Kolbens (3) in das Gehäuse (2) eingeführt ist.
14. Hilfsbetätigungseinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsglied (14) in dem Anschluß (7) parallel zur
Hubrichtung des Kolbens (3) in das Gehäuse (2) eingeführt und
mit einem freien Ende (19) zur unmittelbaren Einwirkung auf den
Kolben (3) versehen ist.
15. Hilfsbetätigungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Handhabe (15) in einem gegen unbefugten Zugriff schütz
baren Raum des Fahrzeugs angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914141146 DE4141146C2 (de) | 1991-12-13 | 1991-12-13 | Hilfsbetätigungseinrichtung für ein fluidisch steuerbares Stellelement |
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DE19914141146 DE4141146C2 (de) | 1991-12-13 | 1991-12-13 | Hilfsbetätigungseinrichtung für ein fluidisch steuerbares Stellelement |
Publications (2)
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DE4141146A1 DE4141146A1 (de) | 1993-06-17 |
DE4141146C2 true DE4141146C2 (de) | 1994-05-11 |
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DE (1) | DE4141146C2 (de) |
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