DE4140526A1 - Getraenkefuellorgan mit waagerecht geschlitzter gassperrglocke - Google Patents
Getraenkefuellorgan mit waagerecht geschlitzter gassperrglockeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Füllorgan der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 genannten Art.
Derartige Füllorgane bilden den heute üblichen Stand der
Technik. Üblicherweise ist dabei am Ventilkörper noch ein
nach unten in den Behälter ragendes Rückgasrohr vorgesehen,
durch das Gas aus dem Behälter entweicht und das, wenn sein
unteres Ende vom Füllpegel erreicht wird, das weitere Aus
treten von rückströmendem Gas verhindert und somit die Fül
lung stoppt. Es kann auch auf andere Weise, beispielsweise
mittels Sensoren, der Füllstand ermittelt und mit einem
Rückgasventil das Austreten des Gases unterbrochen werden.
Bei Füllorganen der gattungsgemäßen Art ist nach dem Füll
stopp durch Unterbrechen des Rückgasstromes das Flüssig
keitsventil noch über einen gewissen Zeitraum geöffnet, der
z. B. bei stehendem Getränkefüller sehr lang sein kann. Wäh
rend dieses Zeitraumes, bevor das Flüssigkeitsventil
schließt und weiterer Zustrom in den Behälter endgültig un
terbrochen wird, muß verhindert werden, daß Gas auf andere
Weise, beispielsweise am Flüssigkeitsventil vorbei auf
steigt und somit weiterhin Flüssigkeit nachströmen kann, da
dann der gewünschte Füllpegel im Behälter überschritten
würde.
Zu diesem Zweck ist bei gattungsgemäßen Füllorganen im Be
reich des Flüssigkeitsventiles eine Gassperre vorgesehen,
die in der speziellen gattungsgemäßen Form als am Ventil
körper gelagerte gelochte Glocke ausgebildet ist.
Ein Füllorgan der eingangs genannten Art ist aus der DE-PS
11 62 711 bekannt. Hierbei sind Durchbrechungen in Form
einzelner, schwierig positionierbarer Löcher vorgesehen.
Aus der DE-PS 27 27 723 ist eine Glocke bekannt, bei der
Durchbrechungen in Form vertikaler, bis zum unteren Rand
reichender Schlitze vorgesehen sind. Auch hier ist die Her
stellung relativ aufwendig. Diese Art der Schlitzung führt
ferner zu einem instabilen beschädigungsempfindlichen Rand.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Füllorgan
der eingangs genannten Art zu schaffen, das hinsichtlich
der Herstellbarkeit der Glocke verbilligt werden kann.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Kennzeichnungstei
les des Anspruches 1 gelöst.
Bei dieser Konstruktion sind die Durchbrechungen als im
wesentlichen waagerecht verlaufende Schlitze ausgebildet.
Diese lassen sich zum einen einfacher als bei den bekannten
Konstruktionen z. B. mit einer Säge herstellen. Außerdem
ergibt sich eine stabile Konstruktion mit geschlossenem
unterem Rand.
Vorteilhaft wird die Erfindung gemäß Anspruch 2 so ausge
staltet, daß immer mehrere Schlitze in z. B. einer gemeinsa
men Ebene die Glocke umlaufend vorgesehen sind. Eine der
artige Glocke läßt sich besonders leicht herstellen.
Vorteilhaft sind die Schlitze gemäß Anspruch 3 geneigt
ausgebildet. Dadurch wird bei unverändert guter Gassperr
wirkung ihre Durchströmbarkeit verbessert.
In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und
schematisch dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 ein Füllorgan mit geschlitzter Glocke im
Schnitt,
Fig. 2 die Glocke gemäß Fig. 1 in einer perspektivi
schen Darstellung,
Fig. 3 in Achsansicht die Glocke der Fig. 2 mit Säge
zur Herstellung der Schlitze und
Fig. 4 eine Ausführungsvariante im Schnitt der Linie 4-4
in Fig. 3.
Fig. 1 zeigt unter einer Öffnung eines Getränkevorrats
kessels 1 ein mit nicht dargestellten Mitteln befestigtes
Füllorgan 2. Der Auslauf 3 des Füllorganes ist mit einer
Dichtung 4 auf dem Rand einer Flasche 5 abgedichtet.
Im Innenraum 6 des Füllorganes ist ein Ventilkörper 7 hö
henbeweglich angeordnet. Der Ventilkörper 7 ist nach oben
und nach unten mit einem Rückgasrohr 8 verlängert, dessen
Gaskanal den Ventilkörper 7 durchsetzt.
Der Ventilkörper 7 trägt einen Dichtring 9, der in der un
tersten Stellung des Ventilkörpers 7 in dichtender Anlage
auf dem Ventilsitz 10 des Füllorganes 2 liegt.
In der Figur sind Ventilkörper 7 und Rückgasrohr 8 jeweils
links bzw. rechts von der Mittellinie in unterschiedlichen
Betriebsstellungen dargestellt. Auf der rechten Seite ist
die Schließstellung dargestellt, in der der Ventilkörper 7
dichtend auf dem Ventilsitz 10 aufliegt. Auf der linken
Seite ist die Öffnungsstellung dargestellt, in der der Ven
tilkörper angehoben ist. Es sind nicht dargestellte Mittel
vorgesehen, die beispielsweise am nichtdargestellten oberen
Ende des Rückgasrohres 8 angreifen, um den Ventilkörper 7
zwischen den beiden dargestellten Betriebsstellungen zu be
wegen. Diese Mittel können beispielsweise aus einer bei
Gleichdruck öffnenden Feder bestehen oder aus von außen zu
betätigenden Hebeln.
Im Innenraum 6 des Füllorganes 2 ist ein Anschlagring 11
feststehend montiert, der an seiner unteren Ringfläche
einen Festanschlag 12 ausbildet. Am Ventilkörper 7 ist eine
nach oben weisende Ringfläche ausgebildet, die als Ventil
anschlag 13 dient. Die Öffnungsbewegung des Ventilkörpers
nach oben wird in der in der linken Hälfte der Figur darge
stellten Öffnungsstellung durch Anschlag des Ventilanschla
ges 13 gegen den Festanschlag 12 begrenzt.
Oberhalb des Ventilanschlages 13 ist auf dem Ventilkörper 7
eine Glocke 14 frei höhenbeweglich gelagert. Die Glocke 14
ist dazu in der Grundform eines Ringes mit einem großen in
neren Loch 27 ausgebildet, das mit Spiel auf dem Umfang des
Ventilkörpers 7 sitzt. Die Glocke ist im dargestellten Fall
mit einer Vielzahl von waagerecht verlaufenden Schlitzen 15
versehen.
Wie der Vergleich der beiden Hälften der Figur zeigt, wird
die Glocke 14 in der links dargestellten Öffnungsstellung
zwischen dem Ventilanschlag 13 und dem Festanschlag 12 fest
eingespannt, wozu sie auf ihre Ober- und Unterseite ent
sprechend ausgebildete ringförmige Anschlagflächen auf
weist, und wird somit auf einer definierten Höhe gehalten,
in der sie mit dem dargestellten Abstand über dem Ventil
sitz steht. Dieser Abstand ergibt einen Spalt, der in einer
Größe von einigen Zehntel Millimetern derart gewählt ist,
daß Flüssigkeit hindurchfließen, aber keine Gasblasen hin
durchtreten können. Die Breite der Schlitze 15 ist so ge
wählt, daß sie ebenfalls Flüssigkeit hindurchtreten lassen
aber keine Gasblasen.
In der rechts dargestellten Schließstellung des Ventils ist
die Glocke 14 frei. Sie steht auf dem Ventilsitz auf und
muß nicht die gesamte Abwärtsbewegung des Ventilkörpers 7
mitmachen.
Der Ventilsitz ist zur Verdeutlichung einer Variante in den
beiden Hälften der Figur unterschiedlich dargestellt. Auf
der rechten Seite bildet der Ventilsitz 10 einen Siphon üb
licher Konstruktion aus, wobei die Glocke in den Kanal 16
des Siphons ragt.
Auf der linken Seite der Figur ist der Ventilsitz 10′ eben
ausgebildet, also ohne Ausbildung eines Siphons.
Die Wirkungsweise der dargestellten Konstruktion wird wie
folgt erläutert:
In der rechts dargestellten Schließstellung des Füllorganes
steht die Flüssigkeit aus dem Vorratskessel 1 im Innenraum
6 des Füllorganes oberhalb des geschlossenen Ventiles.
Jetzt kann an der Unterseite des Füllorganes eine neue Fla
sche 5 oder gegebenenfalls bei etwas anderer Gestaltung des
Füllorganes eine zu füllende Dose angesetzt werden.
Durch das Rückgasrohr 8 oder auf andere Weise wird, falls
es sich um karbonisierte Getränke handelt, der Behälter
vorgespannt. Sodann wird das Flüssigkeitsventil durch Heben
des Ventilkörpers 7 in die auf der linken Seite der Figur
dargestellte Öffnungsstellung geöffnet. Jetzt strömt (linke
Seite der Figur) Flüssigkeit durch die Schlitze 15 der
Glocke 14 bzw. durch den Spalt, der unter deren Rand ausge
bildet ist. Die Flüssigkeit strömt solange in die Flasche 5,
bis der Flüssigkeitsspiegel das untere Ende des
Rückgasrohres 8 erreicht oder auf andere Weise,
beispielsweise mittels Sensoren, festgestellt wird. Durch
Versperren des Rückgasweges wird nun der Füllvorgang
gestoppt. Da kein Gas mehr aus der Flasche 5 entweichen
kann, kann auch keine Flüssigkeit mehr in den Behälter
strömen.
Gas aus dem nicht befüllten Kopfraum des Behälters könnte
aber am noch geöffneten Flüssigkeitsventil vorbei nach oben
strömen. Dann würde weitere Flüssigkeit nach unten gelangen
können.
Dies verhindert die als Gassperre dienende Glocke 14. Diese
läßt zwar durch ihre Öffnungen 15 und unter ihrem Rand hin
durch Flüssigkeit strömen, ist aber hinsichtlich Spaltgröße
der Schlitze so dimensioniert, daß kein Gas aufsteigen
kann. Die Flüssigkeit bleibt also solange gestoppt, bis das
Flüssigkeitsventil durch Abwärtsbewegung des Ventilkörpers
7 geschlossen und damit der Flüssigkeitszulauf endgültig
unterbrochen wird.
Abweichend von der Darstellung der Fig. 1 kann die Glocke
14 auch gemäß dem Stand der Technik vorgesehen sein, also
beispielsweise am Festanschlag 12 bzw. am Ventilanschlag 13
auf geeignete Weise befestigt sein. Sie ist dann entweder
feststehend oder mit dem Ventilkörper 7 mitbewegt angeord
net. Im letzteren Falle muß, wie aus der rechten Seite der
Fig. 1 ersichtlich, der Kanal 16 vertieft werden, um den
unteren Rand der Glocke 14 weit genug nach unten eindringen
zu lassen.
In Fig. 2 ist die Glocke 14 gemäß Fig. 1 separat in einer
perspektivischen Ansicht dargestellt. Man erkennt, daß die
Schlitze 15 umlaufend in mehreren Ebenen der Glocke 14 aus
gebildet sind. Eine derartige Schlitzanordnung läßt sich
besonders einfach verwirklichen. Man muß dazu lediglich den
Glockenrohling auf Höhe einer der Umlaufbahnen unter stück
weiser Drehung an eine Säge 30 führen, die in Fig. 3 in
Achsansicht dargestellt ist. Die Säge 30 dreht in
Pfeilrichtung um ihre Achse 31. Mit nicht dargestellten
Antriebs- und Steuerungsmitteln ist sie radial zur Achse
der Glocke 14 an diese heranführbar. Die Glocke 14 ist mit
nicht dargestellten Mitteln gehalten und kann nach
Fertigstellung eines Schlitzes um einen bestimmten Winkel
betrag gedreht werden zur Einbringung des nächsten Schlit
zes bzw. angehoben oder gesenkt werden, um in einer anderen
Ebene Schlitze einzubringen, so daß sich das in Fig. 2
dargestellte Schlitzmuster ergibt.
Wie Fig. 2 zeigt, können zusätzlich zu den gesägten
Schlitzen 15 Löcher 25, beispielsweise als Bohrungen, vor
gesehen sein.
Fig. 4 zeigt im Schnitt eine Ausführungsvariante, bei der
die Schlitze 15′ nicht waagerecht eingebracht sind, sondern
im Schnitt schräg nach innen abwärts verlaufend. Dadurch
wird der Flüssigkeitsdurchtritt erleichtert. Die Flüssig
keit kann, wie mit den Strömungspfeilen angedeutet, im we
sentlichen ungestört, also ohne starke Strömungsumlenkung,
die Schlitze 15′ passieren.
Die Ausführungsform der Fig. 4 ist mit einer Säge, wie
dies Fig. 3 darstellt, nicht so einfach herstellbar. Die
Schlitze würden dann nicht von gerader waagerechter Grund
form sein, wie dies Fig. 2 zeigt, sondern würden bogen
förmig verlaufen. Gerade parallele Schlitze lassen sich
aber auch mit dem schrägen Querschnitt der Fig. 4 her
stellen, wenn andere Werkzeuge verwendet werden, bei
spielsweise schmale Fräsköpfe oder vorteilhaft Laser
schneidwerkzeuge. Solche Werkzeuge können natürlich auch
sonst zur Herstellung von Schlitzen beliebiger Form ver
wendet werden. Abweichend von der Darstellung der Fig. 2
können die Schlitze aber beispielsweise auch in leicht
schräger Anordnung vorgesehen sein, falls dies von Vorteil
ist.
Claims (3)
1. Füllorgan für Getränkefüller mit einem nach Unterbre
chung des Rückgasstromes aus dem Behälter schließenden
Flüssigkeitsventil und einer im Bereich von dessen
Ventilkörper angeordneten Gassperre in Form einer
Glocke, die mit Durchbrechungen versehen ist, welche
derart dimensioniert sind, daß sie nur Flüssigkeit,
nicht aber Gas durchlassen, dadurch gekennzeichnet,
daß im zylindrischen Teil der Glocke (14) Durch
brechungen als im wesentlichen waagerechte Schlitze
(15) ausgebildet sind.
2. Füllorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
jeweils mehrere Schlitze (15) in einer Ebene der
Glocke (14) angeordnet sind.
3. Füllorgan nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (15′) im Ra
dialschnitt schräg nach innen abwärts geneigt ausge
bildet sind.
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