DE4415476A1 - Vorrichtung zum automatischen Einfüllen von Flüssigkeiten und pastösen Stoffen - Google Patents
Vorrichtung zum automatischen Einfüllen von Flüssigkeiten und pastösen StoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum automatischen
Einfüllen von Flüssigkeiten und pastösen Stoffen in Behält
nisse. Derartige Behältnisse sind z. B. Konservengläser und
-dosen. Solche Vorrichtungen sind als sogenannte Vakuumfüll
maschinen speziell zum Abfüllen dünn- und dickflüssiger Pro
dukte wie Zuckersirup auf Obstkonserven, Essigaufguß auf
Sauerkonserven und Krautprodukte sowie Apfelmus, Soßen, Öle,
geeignet.
Vor dem Zufüllen der dünn- und dickflüssigen Produkte wird
die in dem Behältnis vorhandene Luft abgesaugt. Durch an
schließendes Verbinden des in dem Behältnis ausgebildeten Va
kuums mit dem die einzufüllenden Produkte bereitstellenden
Behälter, werden die mehr oder weniger flüssigen Produkte in
das betreffende Behältnis eingesaugt. Die Abfüllmenge ent
spricht dabei dem zuvor evakuierten Luftvolumen.
Aus der DE-OS 37 02 686 ist eine derartige Vorrichtung zum
automatischen Einfüllen von Flüssigkeiten und pastösen Stof
fen in Behältnisse bekannt. Die Produktansaugung erfolgt über
ein Füllrohr, das mit seinem einen Ende von oben in den Vor
ratsbehälter eintaucht und das mit seinem anderen Ende an ei
nem Ventilgehäuse angeschlossen ist. In dem Ventilgehäuse
sitzt ein Küken, das durch fortwährendes Verdrehen die ver
schiedenen Ventildurchgänge freigibt bzw. verschließt. Das
Ventilküken wird über ein Sternrad zu den vorgegebenen
Steuerzeiten in Umdrehung versetzt. Dazu stößt ein Betäti
gungsglied gegen das Sternrad und verschwenkt dieses dadurch
um einen entsprechenden Schwenkwinkel. Die Arbeitsweise der
Füllmaschine erfolgt somit taktweise. Das außen aus dem Be
hälter herausgeführte Füllrohr preßt sich beim Füllvorgang
von oben auf das in der Höhe fest angeordnete Behältnis auf.
Nach Beendigung des Füllvorganges wird der Ventilkörper und
damit auch das Füllrohr nach oben vom Behältnis wegbewegt.
Der zum Behältnis hin führende Austrittskanal endet in dem
Ventilgehäuse im Bereich zwischen einer Tellerscheibe und
einem Tellerring. Der Tellerring läßt sich dabei von der zen
trisch angeordneten Tellerscheibe höhenmäßig wegbewegen, so
daß ein Ringspalt freigegeben werden kann. Durch diesen Ring
spalt kann entweder Luft aus dem Behältnis abgesaugt oder die
gewünschte Flüssigkeit in das Behältnis eingefüllt werden.
Das Einfüllen erfolgt durch den im Behältnis erzeugten Unter
druck. Diese Vorrichtung hat sich in der Praxis bewährt.
Nicht vermeiden läßt sich der erhebliche Reinigungsaufwand,
der durch die aus dem Behälter in großer Zahl hinaus führen
den, insgesamt recht langen Rohrlängen erforderlich wird.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung zum auto
matischen Einfüllen von Flüssigkeiten und pastösen Stoffen
der eingangs genannten Art anzugeben.
Diese Erfindung ist durch die Merkmale des Patentanspruchs l
gegeben. Ausgehend von der im Stand der Technik bekannten
Einfüllvorrichtung zeichnet sich die Erfindung dementspre
chend dadurch aus, daß ein Scheibenventil im Bodenbereich des
Behälters angeordnet ist, daß ferner sowohl die zum Ventil
führenden Saugleitungen, die einerseits zu einer Vakuumquelle
und andererseits zu dem Behältnis führen, als auch die Flüs
sigkeitszuleitung zwischen dem Ventil und dem Behältnis aus
dem Behälter herausgeführt werden an einer ganz bestimmten
Stelle, und zwar in dem vom Ventil abgedeckten Bodenbereich.
Außerdem werden auch die das Ventil verstellenden Betäti
gungsglieder durch diesen vom Ventil abgetrennten Bodenbe
reich hindurch zu dem Ventil hingeführt. Dies hat den großen
Vorteil, daß von der im Behälter vorrätig gehaltenen Flüssig
keit nur eine sehr kleine Oberfläche von Bauteilen von außen
verschmutzt werden. So wird lediglich der kappenmäßige Außen
bereich des Ventils von der Flüssigkeit berührt. Durch die
Ausbildung dieses Ventils in Form eines Scheibenfüllventils
ist seine Reinigung infolge der relativ glatten Oberfläche
problemlos möglich.
Die verschiedenen Verdrehstellungen des Scheibenventils geben
die jeweils gewünschten Sperrstellungen bzw. Offenstellungen
des Ventils an. In diesem Zusammenhang hat es sich als vor
teilhaft herausgestellt, das Scheibenventil durch entgegenge
setztes Hin- und Herverschwenken seiner Verschlußkappe in
seine verschiedenen AUF- bzw. ZU-Stellungen zu verstellen.
Während bei der im Stand der Technik bekannten Einfüllvor
richtung das Ventilküken jeweils in derselben Drehrichtung
verdreht wird, was durch ein entsprechendes Verdrehen in
gleicher Rotationsrichtung des sogenannten Sternrades er
folgt, muß bei dem erfindungsgemäßen Hin- und Herverschwenken
das Ventilküken nicht mehr durch alle möglichen Ventilstel
lungen hindurchgedreht werden, um wieder zu einer bestimmten
Stellung des Ventils zu gelangen. Dies mag folgendes Beispiel
verdeutlichen. Es gibt sogenannte einstufige bzw. zweistufige
Füllvorgänge. Diese schließen dann auch ein jeweils einmali
ges oder zweimaliges Evakuieren der im Behältnis vorhandenen
Luft ein. Nach Beendigung des gesamten Füllvorganges wird die
Flüssigkeitszuleitung belüftet. Es gibt demnach die drei Ven
tilstellungen Evakuieren, Füllen und Belüften. Bei einem zwei
stufigen Füllvorgang werden beim Stand der Technik folgende
Ventilstellungen durchlaufen:
Evakuieren, Füllen, Belüften, Evakuieren, Füllen, Belüften.
Evakuieren, Füllen, Belüften, Evakuieren, Füllen, Belüften.
Die zwischenzeitliche Stellung Belüften kann nicht ausgelas
sen werden, da das Ventilküken jeweils in gleicher Richtung
verstellt wird. Bei dem erfindungsgemäßen Befüllen werden
durch das Hin- und Herverschwenken des Verschlußorgans fol
gende Ventilstellungen durchlaufen: Evakuieren, Füllen, Eva
kuieren, Füllen, Belüften. Nach dem ersten Füllvorgang, bei
dem das Behältnis lediglich teilweise befüllt wird, ist kein
Belüften erforderlich. Das Ventil kann zwischen dem Füllen
und dem Evakuieren durch entsprechendes Verschwenken seines
Verschlußgliedes unmittelbar zwischen den beiden Stellungen
Evakuieren und Füllen verstellt werden. Die zu evakuierende
Luftmenge wird dadurch nicht durch das zwischenzeitliche Be
füllen unnötig vergrößert.
Die zwischen dem Behältnis und dem Ventil vorhandene Sauglei
tung kann auch zum Befüllen benutzt werden.
Um das am Boden des Behälters angebrachte Ventil möglichst
niedrig zu bauen, ist das Ventil ortsfest gelagert. Der er
forderliche geringe Verstellweg zum Anpressen des Ventils
bzw. seiner Austrittsöffnung an einem zu befüllenden Behält
nis erfolgt erfindungsgemäß durch höhenmäßiges Verstellen des
Behältnisses. Dies läßt sich auf einfache Weise dadurch be
werkstelligen, daß das Behältnis mit seinem umlaufenden Rand
den an sich im Stand der Technik bekannten Tellerring von der
ebenfalls bekannten Tellerscheibe nach oben wegbewegt und da
durch die Öffnung des oder der Austrittskanäle im Ventilge
häuse freilegt. Beim Rundlaufen des Behältnisses auf der all
gemein als Rundmaschine ausgebildeten Füllmaschine ist eine
derartige höhenmäßige Verstellen des Behältnisses ohne weite
res technisch zu bewerkstelligen. Zusätzlich hat es sich als
vorteilhaft herausgestellt, die das Behältnis tragende Unter
stützung elastisch nachgiebig zu lagern. Dadurch können ge
ringe höhenmäßige Fertigungstoleranzen von Behältnissen aus
geglichen werden. Folglich können die jeweils einzufüllenden
Behältnisse immer dicht an dem Ventil positioniert werden,
obwohl es fertigungstechnisch nicht möglich ist, exakt gleich
hohe Behältnisse bereitzustellen.
Das Verstellen des Scheibenventils kann auf verschiedene Ar
ten erfolgen. Als besonders vorteilhaft hat es sich herausge
stellt, die das Ventil verstellenden Betätigungsglieder längs
einer Kurvenbahn zu verstellen. Diese Kurvenbahn läuft gemäß
einem Ausführungsbeispiel umfangsmäßig um den die einzufül
lende Flüssigkeit aufnehmenden Behälter herum. Diese Betäti
gungsart zum Verstellen des Ventils kann damit gleitend er
folgen und nicht ruckartig, wie das mit dem im Stand der
Technik bekannten Sternrad der Fall ist. Durch den unter
schiedlich großen Abstand zwischen dem Ventil und der Kurven
bahn kann ein dazwischen angeordnetes Schaltglied, wie zum
Beispiel eine Zahnstange, das Scheibenventil hin- und herbe
wegen. Fehlschaltungen oder Abbrechen von Zacken des Sternra
des sind nicht mehr möglich. Die Schaltvorgänge des Ventils
erfolgen auf äußerst sanfte Weise. Durch entsprechende kon
struktive Ausbildung der Kurvenbahn können beliebige Steuer
zeiten vorgegeben werden. Dadurch, daß in dem Vorratsbehälter
bzw. oberhalb desselben keine mechanisch bewegten Teile vor
handen sind, ist eine störungsfreie und gut zugänglich Bau
weise verwirklicht. Auch ist es nicht mehr möglich, daß me
chanische Bauteile sowie der Abrieb von Schaltrollen bzw. von
Steuerkurven in den die Flüssigkeit aufnehmenden Vorratsbe
hälter fallen können. Zusätzlich ist die Reinigung gegenüber
der im Stand der Technik bekannten Vorrichtung vereinfacht,
da keine bewegten Teile, wie zum Beispiel Schaltstangen, in
den Behälter hineinragen. Der Reinigungsaufwand wird auch
noch durch die kurzen Produktwege der einzufüllenden Flüssig
keit verringert, da das Ventil direkt am Boden des Füllbehäl
ters montiert ist.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich
durch die in den Ansprüchen ferner angegebenen Merkmale sowie
aus dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel.
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben und er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Teilschnitt durch die erfindungs
gemäße Vorrichtung im Zustand des Heranführens eines
zu befüllenden Behältnisses,
Fig. 2 eine Darstellung entsprechend Fig. 1 während des Eva
kuierens des Behältnisses,
Fig. 3 eine Darstellung entsprechend Fig. 1 während des Be
füllens des Behältnisses,
Fig. 4 eine Darstellung gemäß Fig. 1 während des Belüftens
der zum Behältnis führenden Leitung,
Fig. 5 einen vergrößerten Teilschnitt des im Bodenbereich
des Behältnisses vorhandenen Tellerventils,
Fig. 6 eine Untersicht des Ventiltellers nach Fig. 5,
Fig. 7 eine Draufsicht auf das Tellerventil und zwar
Fig. 7a in der Stellung EVAKUIEREN,
Fig. 7b in der Stellung FÜLLEN,
Fig. 7c in der Stellung ENTLÜFTEN und
Fig. 8 eine Darstellung ähnlich Fig. 5 mit einer weiteren
Ausführungsform eines Ventilkörpers.
Eine erfindungsgemäße Einfüllvorrichtung 10 enthält einen Be
hälter 12, in dem die jeweils in ein Behältnis 14 einzufül
lende Flüssigkeit 16 vorrätig gehalten wird. Im Boden 18 des
Behälters 12 ist ein Scheibenventil 20 eingebaut. Dieses
Scheibenventil 20 ist über eine Leitung 22 an eine nicht dar
gestellte Vakuumquelle angeschlossen. Diese Leitung 22 mündet
im vom Ventil 20 abgedeckten Bodenbereich 24 von unten in das
Ventil 20 hinein. Aus dem Ventil 20 führen nach unten durch
den Bodenbereich 24 hindurch zwei Leitungen 26, 28. Beide
Leitungen 26, 28 münden in einem Ringspalt 30, der zwischen
einer Tellerscheibe 32 und einem diese Tellerscheibe 32 umge
benden Tellerring 34 dann vorhanden ist, wenn sich der Tellerring
gegenüber der Tellerscheibe höhenmäßig verstellt. Bei
der Darstellung gemäß Fig. 1 sitzt die Tellerscheibe dicht an
dem Tellerring 34 an, so daß die untere Öffnung der beiden
Leitungen 26, 28 verschlossen ist. Im Gegensatz dazu ist bei
den Fig. 2, 3 und 4 diese untere Öffnung zwischen der Tel
lerscheibe 32 und dem Tellerring 34 geöffnet. Die in dem Ven
tilkörper 36 vorhandenen Leitungen 26, 28 werden im Bereich
des Tellerventils 20 durch Drehen seiner oberen Kappenscheibe
38 geöffnet oder geschlossen. Die verschiedenen Dreh-Stellun
gen sind den Fig. 7a, b, c zu entnehmen.
Auf der Unterseite der Kappe 38 des Scheibenventils 20 sind
zwei jeweils versetzt zueinander vorhandene Nute 40, 42 ein
geformt. Zwischen den beiden Nuten 40, 42 ist eine Ausnehmung
44 in der Kappenscheibe 38 vorhanden. Die Kappenscheibe 38
kann um ihre vertikale mittige Hochachse hin und her ver
schwenkt werden. Dabei gleitet sie flüssigkeitsdicht auf dem
Bodenbereich 24. In diesem Bodenbereich 24, der als Ventil
teller ausgebildet ist, ist eine erste Durchbohrung 46 vor
handen, in der die zur Vakuumquelle führende Leitung 22 ein
mündet. Zwei weitere Durchbohrungen 48, 50 sind in dem Boden
bereich 24 vorhanden, die Leitungsverbindungen mit den beiden
Leitungen 26 und 28 bilden. Außerdem ist noch eine kleine
Durchbohrung 52 vorhanden, die nach außen führt und durch die
ein Druckausgleich möglich ist.
In dem in Fig. 7a dargestellten Drehzustand der Kappenschei
be 38 ist die Durchbohrung 46 mit der Bohrung 48 über die Nut
40 verbunden. An die Bohrung 48 ist die Leitung 26 ange
schlossen, die zu dem Behältnis 14 führt. Aus der Leitung 26
wird damit in der Stellung gemäß Fig. 7a Luft abgesaugt. Die
Luft wird über die Bohrung 48, die Nut 40 und die Bohrung 46
in die Leitung 22 (Fig. 2) aus dem Behälter 14 herausgeführt.
In diesem Zustand liegt das Behältnis 14 mit seinem oberen
Rand 54 drückend an dem Tellerring 34 derart stark an, daß
sich dieser Tellerring 34 nach oben von der Tellerscheibe 32
wegbewegt hat. Dadurch ist der Ringspalt 30 zwischen Teller
scheibe 32 und Tellerring 34 freigelegt worden. Die entspre
chende Hubbewegung des Behältnisses 14 erfolgt zwangsgesteu
ert durch eine in einer entsprechenden Kulisse 56 entlangge
führten Rolle 58. An der Rolle ist ein Gestell 60 befestigt,
auf dem wiederum das Behältnis 14 aufsitzt. Bei dem in Fig. 2
dargestellten Zustand "EVAKUIEREN" ist das Tellerventil 20
mit seiner Kappenscheibe 38 in der in Fig. 7a gezeigten
Stellung.
Anschließend an das Evakuieren erfolgt das Befüllen des Be
hältnisses 14. Dieser Zustand ist in Fig. 3 und die entspre
chende Stellung der Kappenscheibe 38 in Fig. 7b dargestellt.
Dazu ist die Kappenscheibe 38 im Gegenuhrzeigersinn so weit
verdreht worden, daß die Ausnehmung 44 in den Bereich der
Bohrung 50 gekommen ist. Unterhalb der Bohrung 50 führt die
Leitung 28 zu dem Behältnis 14. Die oberhalb der Kappenschei
be 38 vorhandene Flüssigkeit 16 kann damit durch die Ausneh
mung 44 und die Leitung 28 in Richtung Behältnis 14 strömen.
Der Ringspalt 30 zwischen der Tellerscheibe 32 und dem Tellerring
34 ist bei diesem Befüll-Zustand offen.
Nach dem Befüllen wird die Befüll-Leitung 28 belüftet. Dieser
Zustand ist in Fig. 4 dargestellt. Die entsprechende Stellung
der Kappenscheibe 38 ist in Fig. 7c dargestellt. Dazu wird
die Kappenscheibe 38 weiter im Gegenuhrzeigersinn so weit
verdreht, daß die Nut 42 gleichzeitig die Durchbohrung 52 und
zumindest einen Teil der Durchbohrung 50 umfaßt. Das Innere
der Leitung 28 (Bohrung 50) ist damit über die Nut 42 und die
Durchbohrung 52 gasförmig mit der Außenluft verbunden. Sollte
das Behältnis 14 nicht vollständig befüllt worden und damit
noch ein Rest Vakuum in dem Behältnis 14 vorhanden sein, wird
durch das Belüften der Zuflußleitung 28 verhindert, daß das
Behältnis 14 an dem Tellerring 34 angesaugt anhaftet und
nicht wieder aus der Einfüllvorrichtung 10 wegbewegt werden
könnte.
Das Scheibenventil 20 ist mit seinem Ventilkörper 36 in Fig.
5 und 6 vergrößert dargestellt. Die Kappenscheibe 38 ist mit
einem unterhalb des Bodenbereichs 24 vorhandenen Zahnkranz 64
über eine Wellenverbindung 66 drehfest verbunden. An dem
Zahnkranz 64 kämmt eine Zahnstange 68 entlang, die in Führun
gen 70, 72 gelagert ist. Das in der Zeichnung rechte Ende
dieser Zahnstange 68 ist mit einem Rollenkörper 74 versehen.
Dieser Rollenkörper ist beidseitig eingefaßt von jeweils ei
ner wandartigen Führung 76, 78. Der Rollenkörper 74 ist damit
zwischen diesen beiden Führungen 76, 78 gehalten. Die beiden
Führungen 76, 78 sind bogenförmig angeordnet und haben damit
einen mehr oder weniger weiten Abstand von dem Zahnkranz 64.
Die Zahnstange 68 wird sich also beim Bewegen der Rolle 74 in
Richtung 80 in Richtung 82 längsverstellen. Dabei wird sich
dann der Zahnkranz 64 im Gegenuhrzeigersinn 84 verschwenken.
Dies hat dann wiederum eine entsprechende Verdrehung der Kap
penscheibe 38 zur Folge.
Die Kappenscheibe 38 verschwenkt sich synchron mit dem Zahn
kranz 84 allerdings nur dann, wenn ein Querbolzen 86 sich in
einer nutartigen Ausnehmung 88 des Zahnkranzes 84 befindet.
Bei der Darstellung gemäß Fig. 5 ist der Querbolzen 86 nicht
in dieser Ausnehmung 88. Ein Hin- und Herverstellen der Zahn
stange 68 wird damit keine entsprechende Schwenkbewegung der
Kappenscheibe 38 zur Folge haben.
Das Hinaufdrücken des Querbolzens 86 in die nutartige Ausneh
mung 88 erfolgt durch entsprechendes Hochbewegen des Teller
ringes 34. An diesem Tellerring 34 ist ein Kragglied 90 befe
stigt, das diesen Querbolzen 86 trägt. Erst wenn sich der
Tellerring 34 entsprechend weit nach - in der Zeichnung -
oben bewegt hat (Fig. 2, 3, 4) und sich der Querbolzen 86
dann in der Ausnehmung 88 befindet, kann durch Hin- und Her
verstellen der Zahnstange 68 eine entsprechende Schwenkbewe
gung des Zahnkranzes 64 und damit auch der Kappenscheibe 38
bewirkt werden. Die Verstellung der Kappenscheibe 38 erfolgt
dann beispielsweise in die in Fig. 7 dargestellten Positio
nen.
Bei der in Fig. 8 dargestellten Ausführungsvariante ist ein
Tellerring 34.1 vorhanden, der an seinem inneren unteren Rand
mit einer ringförmigen Schneide 92 ausgestattet ist. Außerdem
drückt eine Feder 94 den Tellerring 34 vom Bodenbereich 24
nach unten. Dadurch wird beim nach unten Bewegen des Behält
nisses 14 beispielsweise in dessen in Fig. 1 gezeigte Posi
tion der Tellerring 34.1 planmäßig nach unten gedrückt. Die
Schneide 92 kann dann faseriges Material abschneiden, das
beim Evakuieren möglicherweise in das Tellerventil hinein an
gesaugt worden ist.
Unterhalb der das Behältnis 44 tragenden Abstützplatte 96 ist
eine Druckfeder 98 so eingebaut, daß die Platte 96 immer von
dem Gestell 60 nach oben weggedrückt wird. Dadurch wird das
Behältnis 14 mit seinem oberen Rand immer ausreichend dicht
gegen den Tellerring 34 gedrückt, auch wenn die Höhe des Be
hältnisses 14 aufgrund unvermeidlicher Fertigungstoleranzen
geringfügig schwanken sollte.
Die erfindungsgemäße Einfüllvorrichtung, so wie sie bei spiel
haft in den Figuren dargestellt ist, hat mehrere Vorteile.
Einmal sind die Wege, die das einzufüllende Produkt vom Vor
ratsbehälter 16 in das Behältnis 14 hinein nehmen muß, wün
schenswert kurz, da die entsprechende Ventilanordnung direkt
am Vorratsbehälter angebracht ist. Die kurzen Wege bedingen
auch eine vereinfachte Reinigung. Der Aufwand für die Reini
gung wird weiter dadurch vermindert, daß keine bewegten Tei
le, wie z. B. Schaltstangen oder dergleichen in den Vorrats
behälter von oben hineinragen. Dies hat unmittelbar den weite
ren Vorteil, daß keine oberhalb des Produktbehälters vorhan
denen mechanisch bewegten Teile bei Verschleiß oder derglei
chen Beschädigung in den Behälter und damit in das einzufül
lende Produkt hineinfallen könnten. Ferner erweist sich die
Ventilsteuerung als gut zugänglich. Fehlerhafte Füllvorgänge
sind ausgeschlossen, da das zu befüllende Behältnis 14
selbsttätig den Füllvorgang auslöst. Das Schalten des Ventils
erfolgt nicht stoß- oder ruckartig sondern gleitend und damit
auf eine materialschonende Art und Weise. Schließlich ist
durch die elastisch nachgiebige Unterstützung des Behältnis
ses auf einfache Weise berücksichtigt worden, daß ans ich
gleiche Behältnisse aufgrund Fertigungstoleranzen ungleiche
Höhen aufweisen.
Während im vorstehenden zwei Leitungen durch den Ventilkörper
in Richtung Behältnis hindurchgehen, und zwar eine Leitung
zum Evakuieren und eine Leitung zum Befüllen des Behältnisses
14, können diese beiden Leitungen 48, 50 auch in einer ge
meinsamen Leitung zusammengefaßt werden. Die Ausbildung der
Nute 40, 42 und der Ausnehmung 44 wäre dann mit ihrer Größe
und Ausrichtung entsprechend anzupassen.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum automatischen Einfüllen von Flüssigkeiten
und pastösen Stoffen in Behältnisse wie z. B. Konserven
gläser und -dosen, mit einem an eine Saugleitung und eine
Flüssigkeitszuleitung angeschlossenen Ventil und einem
die einzufüllende Flüssigkeit aufnehmenden Behälter,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - ein Scheibenfüllventil (20) im Bodenbereich (24) des Behälters (12) vorhanden ist,
- - die zum Ventil (20) führenden Saugleitungen (22, 26) und die Flüssigkeitszuleitung (28) zwischen dem Ventil (20) und dem Behältnis (14) aus dem Behälter (12) heraus führbar sind in dem vom Ventil (20) abgedeckten Bodenbe reich (24),
- - die das Ventil (20) verstellenden Betätigungsglieder (64, 68, 74, 90) außerhalb des Behälters (12) vorhanden und durch den vom Ventil (20) abgedeckten Bodenbereich (24) hindurch zum Ventil (20) hinführbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Scheibenfüllventil (20)
- - in einer ersten Stellung eine Leitungsverbindung (40, 48) freigibt zwischen einer durch den Bodenbereich (24) des Behälters (12) zum Behältnis (14) hinführenden Saug leitung (26) und einer zu einer Vakuumquelle hinführenden Saugleitung (22),
- - in einer zweiten Stellung eine Leitungsverbindung (44, 50) freigibt zwischen einer durch den Bodenbereich (24) des Behälters (12) zum Behältnis (14) hinführenden Flüs sigkeitszuleitung (28) und dem Innenraum des Behälters (12).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Scheibenventil (20)
- - in einer dritten Stellung eine Leitungsverbindung (42, 50) freigibt von der durch den Bodenbereich (24) des Be hälters (12) zum Behältnis (14) hinführenden Flüssig keitszuleitung (28) nach außen (52).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Scheibenventil (20) durch entgegengesetztes Hin- und
Herverschwenken seiner Verschlußkappe (38) in seine ver
schiedenen AUF- bzw. ZU-Stellungen verstellbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Saugleitung zwischen Ventil (20) und Behältnis (14) auch Flüssigkeitszuleitung ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die vom Ventil (20) zum Behältnis (14) hinführende Saug- und/oder Flüssigkeitszuleitung (26, 28) austritt seitig einerseits durch eine festangeordnete Tellerschei be (32) und andererseits durch einen verstellbaren Tel lerring (34) freigegeben oder verschlossen sind,
- - beim Einfüll-Vorgang der Tellerring (34) vom zu befül lenden Behältnis (14) in seine die Saugleitung bzw. Flüs sigkeitszuleitung (26, 28) freigebende Stellung verstell bar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Tellerring (34.1) elastisch nachgiebig (94) derart gelagert ist, daß er in seine die Leitungen (26, 28) ver sperrende Stellung hindrückbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine Zwangssteuerung (56, 58) zum Bewegen des Behält nisses (14) gegen den Tellerring (34) vorhanden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das behältnistragende Abstützteil (96) elastisch nach giebig (98) gelagert ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die das Ventil (20) verstellenden Betätigungsglieder (94) längs einer Kurvenbahn (76, 78) verfahrbar sind.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE4415476A DE4415476A1 (de) | 1993-05-05 | 1994-05-03 | Vorrichtung zum automatischen Einfüllen von Flüssigkeiten und pastösen Stoffen |
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DE (2) | DE9306739U1 (de) |
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