DE4139726A1 - Verfahren zur steuerung einer gekuehlten hydraulisch betaetigten lamellenkupplung und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur steuerung einer gekuehlten hydraulisch betaetigten lamellenkupplung und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung handelt von einem Verfahren zur Steuerung einer
hydraulisch betätigten Lamellenkupplung mit Ölkühlung, wobei
durch den das Schließen der Kupplung bewirkenden Steuerdruck
die Kühlölzufuhr eingeschaltet wird.
Lamellenkupplungen gestatten das weiche Schalten relativ
großer Drehmomente bei geringen Abmessungen. Deshalb werden
sie gerne in schaltbaren Getrieben, insbesondere Lastschalt
getrieben z. B. von Traktoren und als Überlastkupplungen mit
einstellbarem Rutschmoment verwendet. Zur Abführung der Rei
bungswärme brauchen sie wegen ihrer geringen Abmessungen aber
intensive Kühlung, wofür üblicherweise Öl verwendet wird.
Zur Bereitstellung des Öles an den zu schmierenden und zu
kühlenden Stellen verfügen Getriebe über Ölpumpen, deren Lei
stungsaufnahme, unabhängig von der Art des Pumpenantriebes,
sich fühlbar auf den Wirkungsgrad des Getriebes auswirkt. Des
halb ist es wünschenswert, die erforderliche Ölmenge möglichst
klein zu halten, zumal ja auch Steueröldruck für das Einrücken
der Kupplung zur Verfügung stehen muß.
Daher ist es aus der Praxis bekannt, bei gelöster Kupplung die
Kühlölzufuhr mittels eines Steuerventiles abzusperren, auf das
im Nebenschluß der Steueröldruck wirkt. Das heißt, sobald der
Kupplung Steueröl zugeführt wird, wirkt dessen Druck auch auf
das Steuerventil und öffnet es. Wenn die Kupplung wieder gelöst
wird, sinkt der Steuerdruck so weit ab, daß das Steuerventil
die Kühlölzufuhr wieder sperrt.
An dieser Vorgangsweise ist nachteilig, daß die Kühlung erst
zu wirken beginnt, wenn die Kupplung bereits schleift, be
sonders wenn der Kühlöldruck wesentlich geringer als der Steu
eröldruck ist und wenn die Kühlölzufuhrkanäle, insbesondere der
Kanal in der Welle, lang und eng sind. Es ist auch nicht zu
vergessen, daß die vollständige Benetzung der Kupplungslamellen
dann auch noch eine gewisse Zeit braucht. Dadurch treten trotz
Kühlung und Schmierung Verschleiß und örtliche Wärmebelastungen
auf.
Ein weiterer Nachteil ist, daß durch diese Maßnahme die Mög
lichkeiten der Ölstromreduzierung nicht voll ausgenutzt werden.
Dabei mag die in der Fachwelt bekannte Bedeutung von Kühlung
und Schmierung den Blick dafür getrübt haben, daß eine Lamel
lenkupplung auch im ganz geschlossenen Zustand keine Kühlung
braucht.
Es ist zwar auch bekannt, durch Schaffung einer Ölspeicher
kammer im Inneren einer Lamellenkupplung, die beim Einkuppeln
zu den Lamellen hin geöffnet wird, einen kurzzeitigen Ölschwall
zu erzeugen (DS-A 34 44 103), doch ist das Volumen dieser Kam
mer sehr gering und bestenfalls beim schnellen Einkuppeln von
kleinen Momenten ausreichend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Steuerverfahren
vorzuschlagen, das diese Nachteile vermeidet und bei möglichst
kleiner und damit leistungssparender Auslegung der Ölpumpe
rechtzeitige und ausreichende Kühlung einer Lamellenkupplung
gewährleistet. Es soll also bei maximaler Lebensdauer der
Kupplung ein Minimum an Pumpleistung verbraucht werden.
Das wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren erreicht, das aus
den im kennzeichnenden Teil des ersten Anspruches aufgezählten
Schritten besteht.
Es wird also zuerst die Kühlölzufuhr eingeschaltet, so daß die
Kupplungslamellen bereits vollständig benetzt sind, wenn sie
miteinander in Reibverbindung treten. Dadurch werden Verschleiß
und Temperatur gesenkt. Durch die Abschaltung der Kühlölzufuhr
erst bei einem schlupfloser Kraftübertragung entsprechenden
Druck wird nebst der offensichtlichen Verminderung des Ölver
brauches auch erreicht, daß bei sehr langsamen Einkuppelvor
gängen bzw. bei Verwendung der Kupplung als drehmomentbe
grenzende Rutschkupplung der Kühlölstrom nicht abgeschaltet
wird.
In der Folge ergibt sich der weitere Vorteil, daß wegen der
jedenfalls zeitlich begrenzten Kühlung und in Anbetracht der
Tatsache, daß die Ölpumpe in der Regel für mehrere Ölverbrau
cher ausgelegt ist, die Kühlölzufuhrkanäle größer dimensioniert
sein können, so daß eine intensive Kühlung möglich wird. Das
wieder gestattet unter Umständen sogar eine knappere Dimensio
nierung der Lamellenkupplung.
In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt
die Abschaltung der Kühlölzufuhr frühestens nach Ablauf einer
vorgegebenen Minimalzeit. Damit wird sichergestellt, daß auch
bei sehr schnellem Einkuppeln bei hohem Drehmoment die Kühlöl
zufuhr erst abgestellt wird, wenn der Drehmomentschluß voll
ständig hergestellt ist.
Die Erfindung handelt weiters von einer Vorrichtung zur Steu
erung einer hydraulisch betätigten Lamellenkupplung mit Öl
kühlung, die durch Bohrungen in einer Welle mit der Steuerölzu
fuhr und mit der Kühlölzufuhr verbunden ist und wobei zur Steu
erung der Ölkühlung ein Steuerventil vorgesehen ist, das aus
einem in einen Ventilzylinder gegen Federkraft verschiebbaren
Steuerkolben besteht, wobei der Ventilzylinder eine mit der
Steuerölzufuhr verbundene Öffnung, eine an die Kühlölzufuhr
sowie eine an die Kupplung angeschlossene Öffnung für das Kühl-
Öl aufweist.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ausgehend von einer
solchen aus der Praxis bekannten Vorrichtung eine Vorrichtung
zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu schaffen,
die im Aufbau einfach und zuverlässig ist und mit möglichst
geringen konstruktiven Änderungen bei bestehenden gattungsge
mäßen Kupplungen verwendet werden kann.
Erfindungsgemäß wird das mit den Merkmalen des dritten An
spruches erreicht. Das Ventil wird also nicht einfach passiv
vom Druck des Steueröles beeinflußt, sondern es sperrt auch
aktiv mittels der ersten Steuerkante den Steuerölstrom zur
Kupplung und gibt ihn erst frei, wenn ein bestimmter Steuer
druck erreicht ist. Dadurch beginnt der Kühlölstrom noch, bevor
die Lamellen der Kupplung in Reibschluß treten.
Die zweite und dritte Steuerkante begrenzen eine Kammer, die
Kühlölzufuhr und Kühlölabfuhr miteinander verbindet und bei
geeigneter Anordnung und ausreichendem Hub des Steuerkolbens ab
einem gewissen Steuerdruck auch wieder voneinander trennt.
Bereits mit diesen einfachen konstruktiven Maßnahmen ist die
Funktion der Vorrichtung gemäß dem erfindungsgemäßen Ver
fahren sichergestellt.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, eine vierte
Steuerkante vorzusehen, die nach Überschleifen der mit der
Kühlölzufuhr verbindenden Öffnung einen Dämpfungsraum
schließt, der über eine Drosselstelle langsam entleert wird.
Dadurch ist sichergestellt, daß die Abschaltung der Kühlöl
zufuhr frühestens nach Ablauf einer durch den Querschnitt der
Drosselstelle vorgegebenen Minimalzeit erfolgt. Es steht also
auch bei sehr schnellem Kuppeln bei hohem Drehmoment, wobei der
Schlupf der Kupplung selbst nach Erreichen des maximalen Steu
erdruckes noch einige Zeit anhält, der volle Kühlstrom sicher
zur Verfügung. Somit ist die Kupplung auch vor Fehlbedienung
geschützt.
Dabei ist die Bauweise besonders einfach und der Fertigungsauf
wand besonders gering, wenn die Drosselstelle im Inneren des
Steuerkolbens ausgebildet ist. Das hat auch den Vorteil, daß
die Kalibrierung der Drosselstelle sehr einfach am ausgebauten
Steuerkolben erfolgen kann.
In einer bevorzugten Variante ist die Drosselstelle als Kugel
ventil mit verstellbarem Hub ausgebildet. So kann die Kali
brierung bzw. Verstellung besonders einfach ohne Ausbau des
Steuerkolbens in einem weiten Bereich vorgenommen werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zwei
Federn vorgesehen, wovon die zweite vorgespannt ist und erst ab
einem bestimmten Hub wirkt. Dadurch wird mit geringerem Hub des
Steuerkolbens das Auslangen gefunden, was bei hohen Steuer
drücken vorteilhaft ist und es wird sichergestellt, daß beim
Lösen der Lamellenkupplung der Steuerkolben den der einge
schalteten Ölkühlung entsprechenden Hubbereich ohne sonstige
Maßnahmen bei schnellen Lösen der Kupplung sehr schnell durch
läuft, wodurch weitere Pumpleistung für den Ölumlauf eingespart
wird.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Abbildungen eines
Ausführungsbeispieles näher erläutert:
Fig. 1 Längsschnitt durch eine Lamellenkupplung mit der er
findungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 Schnitt nach 2-2 in Fig. 1,
Fig. 3 Schnitt nach 3-3 in Fig. 1 vergrößert,
Fig. 4 bis 7 Das Ventil der Fig. 3 in verschiedenen Arbeits
stellungen.
In Fig. 1 ist das Gehäuse eines Getriebes mit 1 bezeichnet. Eine
Lamellenkupplung 3 ist auf einer Welle 4 angeordnet, die auf
der rechten Bildseite von einem Lager 5, das von einem mit dem
Gehäuse 1 verschraubten Lagerdeckel 2 aufgenommen wird,
unterstützt wird.
Die Lamellenkupplung 3 besteht im wesentlichen aus einer Gegen
druckplatte 10, den Lamellen 11, einer eine Zylinderwand 13
bildenden Andrückplatte 12 und einer in dieser Zylinderwand 13
abgedichtet verschiebbaren Kolbenplatte 14. Zwischen Kolben
platte 14 und Andruckplatte 12 ist so ein Druckraum 15 ge
schaffen, der zum Schließen der Kupplung unter Druck gesetzt
wird. In der Gegendruckplatte 10 ist ein die Welle 4 umgebender
Kühlölraum 16 ausgebildet, der an seinem äußeren Umfang Bohrun
gen 17 aufweist, durch die das Kühlöl zu den Lamellen 11 ge
langt.
Die anderen Teile der Kupplung und die weiteren Antriebs
elemente auf der Welle sind für die Erfindung unwesentlich und
daher nicht näher beschrieben. Diesbezüglich wird auf die DS-
Anmeldung 41 13 939 verwiesen.
Der Druckraum 15 der Lamellenkupplung 3 umgibt eine Ringnut 20
auf der Welle 4, die über eine Querbohrung 21 mit einer Längs
bohrung 22 im Inneren der Welle 4 und über eine weitere Quer
bohrung 23 mit der Ringnut 24 in Verbindung steht.
Der Kühlölraum 16 ist in ähnlicher Weise über eine Querbohrung
25 und eine Längsbohrung 26 im Inneren der Welle 4 mit der Wel
lenstirnfläche 27 verbunden. Weiters enthält die Welle 4 noch
eine dritte Längsbohrung 28 und eine Ringnut 29 für die Zufuhr
von Schmieröl zu den Lagern bzw. zu anderen Schmierstellen.
Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung ist im wesentlichen ein
Ventil 18, das außen an den Lagerdeckel 2 anschließt und ist in
den Fig. 1 und 2 dargestellt. Sie ist in einem Steuerdeckel 30
untergebracht, der mit einem Flansch 31 und Schrauben 32 an
diesem Lagerdeckel 2 befestigt ist. Er umfaßt ein Ventilgehäuse
33 mit einer windschief zur Achse der Welle 4 liegenden Sack
bohrung 34, die den Steuerzylinder darstellt und mit einem An
schlagstopfen 35 dicht verschlossen ist und mit einer Wellen
bohrung 36 in die die Welle 4 dichtend eintaucht.
Weiters enthält der Steuerdeckel 30 folgende Kanäle bzw. An
schlüsse: Eine mit einer Steuerölzufuhrleitung 40 verbundene
Steuerölzufuhrbohrung 41 (nur in Fig. 2 sichtbar), die den
Steuerzylinder 34 schneidet; eine Stichbohrung 42 für Steueröl,
welche den Steuerzylinder 34 schneidet (ebenfalls nur in Fig.
2 sichtbar); eine von einer Kühlölzufuhrleitung 44 gespeiste
Kühlölzufuhrbohrung 45, die den Steuerzylinder 34 windschief
durchdringt und schließlich einen Verbindungskanal 46, der den
Steuerzylinder 34 auf dessen anderer Seite windschief durch
dringt und der so die Verbindung zwischen den Steuerzylinder 34
und der von der Stirnfläche 27 der Welle 4 ausgehenden Längs
bohrung 26 herstellt. Dieser Verbindungskanal 46 ist mit einem
Auf dem in die Wellenbohrung 36 ragenden Teil der Welle 4 ist
eine erste mit der Stichbohrung 42 zusammenwirkende Ringnut 24
und eine zweite über eine Drosselstelle 48 mit der Kühlölzu
fuhrbohrung 45 zusammenwirkende Ringnut 29 angeordnet. Letztere
dient der Abzweigung der geringen für Schmierzwecke benötigten
Ölmenge. Der Verbindungskanal 46 mündet in der Nähe der Stirn
fläche 27 in die Wellenbohrung 36.
In Fig. 3 ist der Kühlkreislauf schematisch angedeutet. Er
besteht aus einem Ölreservoir 50, einer Ölpumpe 51, einem
Druckreduzierventil 52, in dem das Öl für die Kühlung und
Schmierung bei niedrigerem Druck abgezweigt und über die
Leitung 44 der Kühlölbohrung 45 zugeführt wird, und aus einem
Kupplungssteuerventil 53, das beispielsweise über eine Steuer
elektronik 54 betätigt wird und von dem das Steueröl über die
Leitung 40 zur Steuerölzufuhrbohrung 41 gelangt.
In dem Steuerzylinder 34 ist ein Steuerkolben 59 axial ver
schiebbar geführt. Er weist eine obere Steuerfläche 60 mit
ersten und zweiten Steuerkanten 61, 62 und eine untere Steuer
fläche 63 mit dritten und vierten Steuerkanten 64, 65 auf. Diese
Steuerkanten 61, 62, 64, 65 wirken mit den durch Verschneidung mit
den Bohrungen 41, 42, 45, 46 entstehenden Öffnungen im Steuerzy
linder 34 zusammen.
Der Steuerkolben 59 ist von einer ersten Feder 66 nach oben
gegen den Anschlagstopfen 35 hin belastet. Eine konzentrische
zweite Feder 67 ist wesentlich stärker und durch einen Ring 68
unter Vorspannung gehalten. Wie später zu beschreiben, wirkt
dieser Ring 68, und damit die zweite Feder 67, ab einer be
stimmten Hubstellung mit einer Stufe 69 im Steuerzylinder 34
zusammen.
Zwischen dem Steuerkolben 59 und dem unteren Teil des Steuer
zylinders 34 ist ein Dämpfungsraum 70 ausgebildet, der ab einer
bestimmten Hubstellung geschlossen ist. Er ist jedoch über eine
Bohrung 71 und einer mittels einer Wurmschraube 72 verstell
baren Drosselkugel 73 und eine Querbohrung 74 mit einem Raum
niedrigeren Druckes, beispielsweise mit dem Verbindungskanal
46, verbunden. Die Drosselung könnte auch mit einfacheren Mit
teln, etwa mit einer kalibrierten Drosselbohrung erreicht wer
den.
Anhand der Fig. 4 bis 7 wird nun die Arbeitsweise der Vor
richtung und damit auch das Verfahren beschrieben:
Bei ausgerückter Kupplung ist das Kupplungssteuerventil 53
(Fig. 3) geschlossen, an der Bohrung 41 steht daher kein
Steuerdruck an. Der Steuerkolben 59 befindet sich in der in
Fig. 4 dargestellten Position. Er wird von der ersten Feder 66
mit seinem oberen Ende an den Anschlagstopfen 35 gedrückt. Die
Stichbohrung 42 ist von der oberen Steuerfläche 60 abgedeckt,
so daß kein Steueröl in den Druckraum 15 der Kupplung 3 gelangen
kann. Der Kühlölkanal 45 mündet in den Dämpfungsraum 70, wo
durch auf die vierte Steuerkante 65 eine weitere aufwärts ge
richtete Kraft wirkt, die den Steuerkolben 59 gegen den An
schlagstopfen 35 drückt. Die untere Steuerfläche 63 unterbindet
jedoch die Strömung von Kühlöl von der Kühlölzufuhrbohrung 45
zum Verbindungskanal 46.
Wird mit dem Einrücken der Kupplung begonnen, so steigt der
Druck in der Bohrung 41 an und bringt den Steuerkolben 59 in
die in Fig. 5 dargestellte Position, in der die zweite Steuer
kante 64 die Kühlölzufuhrbohrung 45 bereits freigegeben hat
(der Kühlölstrom also bereits fließt), aber die obere Steuer
fläche 60 die Stichbohrung 42 noch verdeckt (die Kupplung wird
noch nicht geschlossen). Die vierte Steuerkante 65 hat die
Kühlölzufuhrbohrung 45 überschliffen und verhindert den Abfluß
aus den Dämpfungsraum 70. Diese Stellung wird beispielsweise
bei einem Druck von 1 Bar erreicht. Gegebenenfalls ist die
Stichbohrung in dieser Stellung bereits ganz wenig geöffnet, um
den Vorhub der Lamellenbewegung zurückzulegen.
Bei weiterem Anstieg des Steuerdruckes wird schließlich die in
Fig. 6 gezeigte Stellung erreicht. Die Bewegung in diese Stel
lung verläuft sehr langsam, da das im Dämpfungsraum 70 befind
liche Öl (siehe Fig. 3) an der Drosselkugel 73 vorbei entweichen
muß. Während dieser Bewegung ist die Stichbohrung 42 geöffnet,
die Kupplung wird also vom Steueröl eingerückt und die beiden
Bohrungen 45, 46 sind über den Raum zwischen der zweiten und
dritten Steuerkante 64, 62 verbunden, Kühlöl fließt reichlich in
die Kupplung. Diese Stellung ist bei Verwendung der Kupplung
als Schaltkupplung eine Durchgangsstellung, bei Verwendung als
Rutschkupplung zur Drehmomentbegrenzung, bei der mit dem Steu
erdruck ja auch das Rutschmoment eingestellt wird, kann sie
auch eine Dauerstellung sein, in der der Kühlölstrom anhält.
Steigt der Steuerdruck weiter an, so bewegt sich der Steuer
kolben 59 gegen die Kraft nun auch der zweiten Feder 67 sehr
langsam weiter abwärts, wobei der Verbindungskanal 46 von der
oberen Steuerfläche 60 wieder verdeckt wird, bis er die in
Fig. 7 dargestellte Endposition einnimmt und der Kühlölstrom
ganz unterbrochen ist. Diese Endstellung wird beispielsweise
bei 18 Bar Steuerdruck erreicht und entspricht der vollständig
eingerückten Kupplung.
Beim Absenken des Steuerdruckes (Öffnen der Kupplung) bewegt
sich der Steuerkolben 59 in umgekehrter Richtung und es werden
in umgekehrter Reihenfolge die in den Fig. 4-7 beschriebenen
Stellungen durchlaufen. Es besteht jedoch ein wesentlicher
Unterschied: Beim schnellen Ausrücken der Kupplung sinkt der
auf die erste Steuerkante 61 wirkende Steuerdruck sehr schnell
ab und der Steuerkolben 49 wird von der zweiten Feder 67 ohne
Gegendruck von oben mit so großer Kraft aufwärts bewegt, daß
die Drosselung durch die Drosselkugel 73 sich kaum auswirkt.
Bei schnellem Auskuppeln wird somit der Bereich zwischen den
Stellungen der Fig. 7 bis 5 sehr schnell durchlaufen und es
gelangt nur eine geringe Kühlölmenge zur Kupplung. Erwärmung
entsteht in der Regel ja nur beim Einkuppeln.
Im Rahmen Erfindung sind vor allem bezüglich der Gestaltung des
Steuerventiles 18, insbesondere der der Drosselstelle verschie
dene Ausführungsformen mit verschiedenen Druck/Menge/Zeit/Kenn
linien bzw. mit verschiedenem Drosselverhalten 75 denkbar. So
könnte der Steuerkolben 59 auch als Stufenkolben ausgeführt
sein oder die Drosselkugel 73 entweder einfach durch eine
kalibrierte Drosselbohrung ersetzt oder, zur weiteren Be
schleunigung des Aufwärtshubes des Steuerkolbens 49, noch mit
einem parallel geschalteten Rückschlagsventil verbunden sein.
Claims (8)
1. Verfahren zur Steuerung einer hydraulisch betätigten Lamellenkupplung
mit Ölkühlung, wobei durch den das Schließen der
Kupplung bewirkenden Steuerdruck die Kühlölzufuhr geöffnet
wird, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) bei Ansteigen des Steuerdruckes von dem dem ausgekuppelten Zustand der Kupplung (3) entsprechenden Druck wird zuerst nur die Kühlölzufuhr zu der Kupplung geöffnet,
- b) erst bei weiterem Ansteigen des Steuerdruckes wirkt dieser auf die Lamellenkupplung,
- c) wenn der Steuerdruck den einer schlupflosen Kraftübertragung entsprechenden Wert erreicht hat, wird die Kühlölzufuhr wieder abgeschaltet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abschaltung der Kühlölzufuhr frühestens nach Ablauf einer vor
gegebenen Minimalzeit erfolgt.
3. Vorrichtung zur Steuerung einer hydraulisch betätigten
Lamellenkupplung mit Ölkühlung, die durch Bohrungen (22, 26) in
einer die Kupplung tragenden Welle (4) mit der Kühlölzufuhr
(44) verbunden ist und wobei zur Steuerung der Ölkühlung ein
Ventil (18) vorgesehen ist, das aus einem in einem Ventilzy
linder (34) gegen Federkraft (66, 67) verschiebbaren Steuerkol
ben (59) besteht, wobei der Ventilzylinder (34) eine mit der
Steuerölzufuhr (40) verbundene Bohrung (41), eine an die
Kühlölzufuhr (44) angeschlossene Bohrung (45) und einen
Verbindungskanal (46) zur Kupplung (3) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) der Ventilzylinder (34) weiters eine zur Kupplung (3) führende Steuerölbohrung (42) aufweist, die mit einer ersten Steuerkante (61) des Steuerkolbens (59) zusammen wirkt,
- b) die Kühlölzufuhrbohrung (45) mit einer zweiten Steuerkante (64) des Steuerkolbens (59) zusammenwirkt,
- c) der an die Kupplung (3) angeschlossene Verbindungskanal (46) mit einer dritten Steuerkante (62) des Steuerkolbens zusam menwirkt,
wobei die Anordnung so getroffen ist, daß bei Bewegung des
Steuerkolbens (59) gegen Federkraft (66, 67) zuerst die zweite
(64), dann die erste (61) Steuerkante die mit ihnen zusammen
wirkenden Bohrungen (45, 42) freizugeben beginnen und erst spä
ter die dritte Steuerkante (62) den mit ihr zusammenwirkenden
Verbindungskanal (46) schließt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
eine vierte Steuerkante (65) vorgesehen ist, die nach Über
schleifen der Kühlölzufuhrbohrung (45) einen Dämpfungsraum (70)
begrenzt, der über eine Drosselstelle (75) mit einem Raum ge
ringeren Druckes (46) in Verbindung steht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drosselstelle (75) im Inneren des Steuerkolbens (59) ausgebil
det ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drosselstelle (75) verstellbar ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Federn (66, 67) vorgesehen sind, wovon die zweite Feder
(67) vorgespannt ist und erst ab einem bestimmten Hub wirkt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914139726 DE4139726C2 (de) | 1991-12-02 | 1991-12-02 | Vorrichtung zur Steuerung einer hydraulisch betätigten Lamellenkupplung mit Ölkühlung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19914139726 DE4139726C2 (de) | 1991-12-02 | 1991-12-02 | Vorrichtung zur Steuerung einer hydraulisch betätigten Lamellenkupplung mit Ölkühlung |
Publications (2)
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DE4139726A1 true DE4139726A1 (de) | 1993-06-03 |
DE4139726C2 DE4139726C2 (de) | 1994-12-15 |
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ID=6446098
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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