DE4138722C2 - Verfahren zum Verdampfen eines Stoffes für einen sich anschließenden Verarbeitungsprozeß - Google Patents
Verfahren zum Verdampfen eines Stoffes für einen sich anschließenden VerarbeitungsprozeßInfo
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- C23C16/448—Chemical coating by decomposition of gaseous compounds, without leaving reaction products of surface material in the coating, i.e. chemical vapour deposition [CVD] processes characterised by the method of coating characterised by the method used for generating reactive gas streams, e.g. by evaporation or sublimation of precursor materials
- C23C16/4486—Chemical coating by decomposition of gaseous compounds, without leaving reaction products of surface material in the coating, i.e. chemical vapour deposition [CVD] processes characterised by the method of coating characterised by the method used for generating reactive gas streams, e.g. by evaporation or sublimation of precursor materials by producing an aerosol and subsequent evaporation of the droplets or particles
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verdampfen eines Stoffes für einen sich anschließenden
Verarbeitungsprozeß, wobei der Stoff einen niedrigen Dampfdruck aufweist, bei
dem der Stoff zur Herstellung einer Lösung in einem Lösungsmittel gelöst wird,
bei dem bei einem vorgegebenen Druckbereich aus der Lösung feine
Flüssigkeitströpfchen zur Herstellung eines Aerosols ausgebracht werden und
bei dem das Aerosol in eine beheizte Zone gleitet wird. Die
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Stoff- oder Werkstoffdarstellung und
ist beispielsweise bei der CVD, bei Reinigungsverfahren und bei der Pulverherstellung
anwendbar.
Stoffumwandlungsprozesse haben eine große Bedeutung bei technischen Prozessen.
Zum Beispiel bei der chemischen Gasphasenabscheidung (CVD) reagieren gasförmige
Reaktionspartner an einer beheizten Abscheidungsunterlage oder auch direkt in der
Gasphase zu festen oder flüssigen Phasen (Stoffen). In der Regel liegen nicht alle
Reaktionspartner bei Raumtemperatur im gasförmigen Aggregatzustand vor, so daß
in einem vorangehenden Verfahrensschritt die festen oder flüssigen Reaktionspartner
in den gasförmigen Zustand überführt werden müssen.
Für bei Raumtemperatur flüssige Stoffe ist dieses Problem gelöst. Nach E. Wolf, D.
Selbmann, M. Schönherr, E. Wittig, S. Kremmer, H. J. Gessner, DDR-Patent 01 54 463
(1982) ist es möglich, mittels eines strömenden Trägergases, das mit dem
Dampf der Flüssigkeit beladen wird, eine definierte und zeitlich konstante Dampfmenge
zur Reaktion zu bringen. Dieses Verfahren wird häufig auch für bei Raumtemperatur
feste Stoffe angewendet, so beschrieben bei H. Ymane, H. Kurosawa, T.
Hirai, K. Watanabe, H. Iwasaki, N. Kobayashi, Y. Muto, J. of Crystal Growth 98
(1989) 860-866, North-Holland, Amsterdam und F. Schmaderer, R. Huber, H. Oetz
mann, G. Wahl, Metallwissenschaft + Technik, 44. Jahrgang, Heft 7 (1990). Es erfordert
jedoch hohe Beladungstemperaturen, da die Dampfdrücke bei festen Stoffen
vielfach sehr niedrig sind.
Neben i.a. niedrigen Verdampfungsmengen und damit verbundenen geringen Abscheidungsraten
ist bei vielen metallorganischen und anorganischen Verbindungen
durch die erforderlichen hohen Beladungstemperaturen keine langzeitstabile Verdampfung
möglich. Die Ursachen dafür sind z. B. bei metallorganischen Verbindungen
ungesättigte Koordinationssphären, wodurch sie zur Polymerisation im gasförmigen
und festen Zustand neigen oder sie zersetzen sich bei den Verdampfungstemperaturen.
Bei anorganischen Stoffen besteht häufig die Gefahr der Blockierung
der Substanz-Oberfläche durch Oxidation oder Restfeuchtigkeit im Trägergas,
wodurch die aktive Stoffübergangsfläche sich zeitlich verringert.
Andere Dosierverfahren sind Verneblungsverfahren. Aus einer Lösung, bestehend
aus Lösungsmittel und einem oder mehreren gelösten Stoffen, wird mittels der
Spraytechnik bzw. nach J. L. Deschauvres, F. Cellier, G. Delabouglise, M. Lauglet,
J. C. Joubert, J. de Physique, Colloque C5, supplement au n°5, Tome 50, (1989)
und J. Spitz, J. C. Viguie, DE-PS 21 51 809 (1974) durch Ultraschall bei Normaldruck
ein Aerosol, d. h. ein Gemisch aus Gas und Flüssigkeitströpfchen,
erzeugt, das mit Hilfe eines Trägergases auf die beheizte Abscheidungsunterlage
geleitet wird, wo die Lösung verdampft und die gelösten Stoffe reagieren können.
Der Mangel dieser Verneblungsverfahren besteht in der eingeschränkten Anwendbarkeit
und einer komplizierten und technisch aufwendigen Prozeßführung.
Um die gelösten Stoffe bei Atmosphärendruck in die Gasphase zu überführen, müssen
diese entweder einen hohen Sättigungsdampfdruck aufweisen bzw. man muß
mit geringen Konzentrationen bei Verbindungen mit niedrigem Dampfdruck gegenüber
dem Lösungsmittel arbeiten, was einen starken Ballast für den Prozeß und
niedrige Abscheidungsraten bedeutet. Eine definierte Abscheidung von Schichten
hoher Perfektion mit komplizierter Zusammensetzung ist schwierig und mit großen
Einschränkungen im Durchsatz verbunden, vor allem dann, wenn die Dampfdrücke
der gelösten Stoffe unterschiedlich groß sind. Gasströmung und Substrattemperatur
müssen genau aufeinander abgestimmt sein, damit alle Reaktionspartner gasförmig
vorliegen und Kondensation vermieden wird, die zu einem gestörten Schichtwachstum
führt. Durch die Anwendung bei Atmosphärendruck, die bei technisch vertretbaren
Abscheidungsraten die Verwendung von Reaktionspartnern mit hohem Dampfdruck
erfordert, wird der Einsatz technisch interessanter Verbindungen stark eingeschränkt.
Das durch Spray-Technik erzeugte Aerosol weist ein ungünstiges, großes Verteilungsspektrum
der Tropfengrößen auf, wodurch gleichmäßige Schichtdicken nicht
möglich sind, bzw. es ist eine komplizierte Beschichtungstechnik erforderlich.
Ziel der Erfindung ist es, eine zeitlich stabile Dosierung und Verdampfung schwerflüchtiger
oder temperaturempfindlicher Stoffe mit vorgegebener Zusammensetzung
im gasförmigen Zustand, verbunden mit einem hohen Durchsatz, zu gewährleisten
und den dazu erforderlichen Aufwand beträchtlich zu reduzieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, durch das eine
Blockierung der aktiven Oberfläche fester schwerflüchtiger Stoffe bei ihrer Verdampfung
vermieden, der Einfluß der Temperatur auf die Zersetzung oder reaktive Umwandlung
fester oder flüssiger temperaturempfindlicher Stoffe während der Dosierung
und Verdampfung weitgehend reduziert, ein hoher Durchsatz gewährleistet und
gleichzeitig die Verdampfung mit mehreren Stoffen auf einfache Weise ermöglicht
wird.
Die Aufgabe der Erfindung wird bei einem Verfahren nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst,
daß der vorgegebene Druckbereich zwischen 0,01 und 200 mbar
liegt und daß das Aerosol zur Überführung der Flüssigkeitströpfchen in die
Gasphase durch die beheizte Zone geleitet und dann dem Verarbeitungsprozeß
zugeführt wird.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden für das Aerosol
Lösungsmittel eingesetzt, die mit den zu verdampfenden Stoffen Komplexe
höherer Flüchtigkeit bilden. Als Lösungsmittel wird hierbei vorteilhaft Benzylalkohol
verwendet.
Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird
nach der Überführung in die Gasphase die Gasmischung mit Zusatz weiterer
gasförmiger Reaktionspatner für einen CVD-Prozeß verwendet.
Mit diesem Verfahren läßt sich vorteilhaft und auf besonders einfache Weise eine
genau dosierte gasförmige Mischung aus mehreren schwerflüchtigen oder temperaturempfindlichen
Stoffen herstellen, was z. B. unabdingbare Voraussetzung ist,
wenn die Gasmischung anschließend zur Herstellung mehrkomponentiger Festkörper
mit definierter Zusammensetzung durch einen CVD-Prozeß verwendet werden
soll. Dabei muß die Abscheidungsunterlage so angeordnet sein, daß die gasförmigen
Stoffe auf dem Weg dorthin nicht kondensieren. Dazu kann die Abscheidungsunterlage
entweder in der beheizten Zone oder in einer Zone mit separater Heizung
liegen.
Bei der Umsetzung der gasförmigen Stoffe im Reaktor ist es möglich, daß das Lösungsmittel
zersetzt wird und an der Bildung der gewünschten Phase nicht beteiligt
ist oder durch teilweise Reaktion mit dem gelösten Stoff die gewünschte Verbindung
sich bildet. Es ist auch möglich, daß es überhaupt nicht reagiert, so daß es zur
Rückkondensation nach dem Reaktor wieder zurückgewonnen werden kann.
Da die Verweilzeit der aus dem Aerosol hergestellten Gasmischung in der beheizten
Zone relativ gering gehalten werden kann, sind eventuell auftretende geringe Zersetzungserscheinungen
praktisch ohne Einfluß auf die Zusammensetzung der
Gasmischung, so daß für die weitere Verwendung eine zeitlich stabile Dosierung
gewährleistet ist. Durch Änderung des Gesamtdruckes, des Trägergaspartialdruckes
und der Sauggeschwindigkeit läßt sich der Durchsatz der Gasmischung in weiten
Grenzen variieren, wodurch das Verfahren für den weiteren Verwendungszweck besonders
ökonomisch eingesetzt werden kann. Vorteilhaft läßt sich die Erfindung anwenden,
wenn Lösungsmittel eingesetzt werden, die mit den zu dosierenden Stoffen
leichtflüchtige Komplexe zu bilden vermögen, wodurch die Temperatur der Überführung
des Aerosols in seine gasförmigen Bestandteile gesenkt werden kann. Besonders
zweckmäßig ist die Verwendung von Benzylalkohol als Lösungsmittel, weil die
sich bildenden Komplexe einen besonders hohen Dampfdruck besitzen und dadurch
hohe Verdampfungsraten erzielt werden.
Die Erfindung erlaubt auch die Anwendung organischer Lösungsmittel in Gegenwart
von Sauerstoff, da durch die Anwendung im Unterdruck in einem breiten Konzentrationsbereich
eine Explosionsgefährdung vermieden werden kann. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren lassen sich beispielsweise genau dosierte Gasmischungen
aus schwerflüchtigen Metallhalogeniden oder -oxidhalogeniden, aber auch aus
metallorganischen Verbindungen herstellen, die bei den sonst üblichen Verdampfungs-
oder Sublimationstemperaturen zur Überführung in die Gasphase zur Zersetzung
oder Polymerisation neigen, wodurch eine zeitlich stabile Beladung der Gasphase
unmöglich wird.
Eine Lösung, bestehend aus dem Lösungsmittel Benzylalkohol und den gelösten
Stoffen
Yttrium(III)-tetramethylheptandionat
Barium(II)-tetramethylheptandionat und
Kupfer(II)-tetramethylheptandionat
Barium(II)-tetramethylheptandionat und
Kupfer(II)-tetramethylheptandionat
im Molverhältnis 1 : 3 : 2 bei einer Gesamtkonzentration von 0,05 Mole β-Chelate/l Lösungsmittel
wird durch Ultraschall bei einem Druck von 6 mbar vernebelt und das
Aerosol mit einer Trägergasmenge von 5 l/h Argon in eine beheizte Zone, die aus
einem um die Transportrohrleitung außen angeordneten Widerstandsofen besteht,
eingeleitet und die Temperatur von 250°C aufweist. Im letzten Drittel der beheizten
Zone erfolgt die Zugabe des Reaktionsgases Sauerstoff mit einer Menge von 10 l/h.
Die Reaktion der gasförmigen β-Chelate mit Sauerstoff erfolgt auf einem MgO-Substrat
bei einer Temperatur von 1200 K in einem Kaltwandreaktor.
Die elementanalytische Untersuchung der abgeschiedenen Schicht ergab eine Elementverteilung
Y : Ba : Cu=1 : 2 : 3,
während das Röntgendiagramm neben den Einzeloxiden auch die
123-Phase YBa2Cu3O7 enthielt. Die Abscheidungsrate ist hoch, sie beträgt
0,3 µm/min.
Claims (4)
1. Verfahren zum Verdampfen eines Stoffes für einen sich anschließenden
Verarbeitungsprozeß, wobei der Stoff einen niedrigen Dampfdruck aufweist, bei
dem der Stoff zur Herstellung einer Lösung in einem Lösungsmittel gelöst wird,
bei dem bei einem vorgegebenen Druckbereich aus der Lösung feine
Flüssigkeitströpfchen zur Herstellung eines Aerosols ausgebracht werden und
bei dem das Aerosol in eine beheizte Zone geleitet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der vorgegebene Druckbereich zwischen 0,01 und 200 mbar
liegt und daß der Aerosol zur Überführung der Flüssigkeitströpfchen in die
Gasphase durch die beheizte Zone geleitet und dann dem Verarbeitungsprozeß
zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für das Aerosol
Lösungsmittel eingesetzt werden, die mit den zu verdampfenden Stoffen
Komplexe höherer Flüchtigkeit bilden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Lösungsmittel Benzylalkohol verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach der
Überführung in die Gasphase die Gasmischung mit Zusatz weiterer gasförmiger
Reaktionspartner für einen CVD-Prozeß verwendet wird.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19914138722 DE4138722C2 (de) | 1991-11-21 | 1991-11-21 | Verfahren zum Verdampfen eines Stoffes für einen sich anschließenden Verarbeitungsprozeß |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19914138722 DE4138722C2 (de) | 1991-11-21 | 1991-11-21 | Verfahren zum Verdampfen eines Stoffes für einen sich anschließenden Verarbeitungsprozeß |
Publications (2)
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DE4138722A1 DE4138722A1 (de) | 1993-05-27 |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2110622A5 (de) * | 1970-10-23 | 1972-06-02 | Commissariat Energie Atomique | |
DD154463A3 (de) * | 1979-06-26 | 1982-03-24 | Erich Wolf | Verfahren und vorrichtung zur dosierung von verdampfbaren stoffen |
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1991
- 1991-11-21 DE DE19914138722 patent/DE4138722C2/de not_active Expired - Fee Related
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