DE4138521A1 - Elektrohydraulische stellvorrichtung - Google Patents
Elektrohydraulische stellvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrohydraulische Stellvor
richtung mit Stellzylinder, Stellkolben, an den Stellkolben
angeschlossener Stellstange und Steuereinrichtung, wobei die
Steuereinrichtung eine axial in dem Stellkolben gewindege
führte Spindel mit zwei Steuerschrägen sowie eine durch die
Axialverlagerung der Spindel über die Steuerschrägen betä
tigbare Steuerventilanordnung aufweist, über welche Steuer
ventilanordnung die Arbeitsräume des Stellzylinders mit ei
nem Druckmittel beaufschlagbar sind, wobei die Steuerventil
anordnung Betätigungsstößel aufweist, die mit den Steuer
schrägen wechselwirken, wobei die Spindel einerseits in die
Stellstange hineinragt und andererseits mit einem elektri
schen Drehgeber verbunden ist. - Stellvorrichtungen des ein
gangs beschriebenen Aufbaus werden auch als Linearverstärker
bezeichnet. Sie sind z. B. in der DE-OS 36 44 429 beschrie
ben. Eine besondere Ausführungsform ist in der älteren Pa
tentanmeldung P 40 35 584.5 offenbart. Stellvorrichtungen
des eingangs beschriebenen Aufbaus werden vielfältig einge
setzt, z. B. als Stellgetriebe im Bergbau, aber auch und
insbesondere bei Fahrwerken für schienengebundene Fahrzeuge
mit zumindest zwei einander gegenüberliegenden Laufrädern,
die einen Spurkranz aufweisen, zwei Spurführungsschienen mit
Führungsspur, die jeweils von dem Spurkranz des zugeordneten
Laufrades abgefahren wird, und einer Steuereinrichtung, wo
bei die Laufräder einzeln steuerbar aufgehängt und mit einem
Stelltrieb in Form einer hydraulischen Zylinder/Kolben-An
ordnung mit jeweils zugeordneter Stelltriebpumpe verbunden
sind und wobei die Laufräder nach Maßgabe von Steuerinforma
tionen der Steuereinrichtung, die auf die Zylinder/Kolben-
Anordnungen einwirken, um vertikale Achsen in Lenkstellung
schwenken. Auch die Geradeausfahrt ist insoweit eine Lenk
stellung. Bei den Stellvorrichtungen des eingangs beschrie
benen Aufbaus werden an die Steuerventilanordnungen besonde
re Anforderungen gestellt, und zwar vor allem dann, wenn es
darauf ankommt, den Stellkolben und damit die Stellstange
mit kleinen und extrem kleinen Stellschritten (sogenannten
inkremental kleinen Schritten) bei stark unterschiedlicher
Stellkraft zu bewegen.
Bei einer aus der Praxis bekannten Art von elektrohydrauli
schen Stellvorrichtungen des eingangs beschriebenen Aufbaus
sind die Steuerventilanordnungen mit Schieberventilen ausge
rüstet und weggesteuert. Das hat sich zwar grundsätzlich be
währt, jedoch arbeiten Schieberventile mit negativer Über
deckung nicht leckagefrei. Das beeinträchtigt die Stellge
nauigkeit bei Wechsel der Stell- und/oder Lastrichtung und
führt zu einem sogenannten Umkehrfehler. Bei Schieberventi
len mit positiver Überdeckung können prinzipiell keine in
kremental kleinen Stellschritte gesteuert werden. Schieber
ventile mit Nullüberdeckung sind zwar theoretisch möglich,
jedoch aufgrund von Fertigungstoleranzen und/oder Verschleiß
kaum realisierbar. Auch sind im allgemeinen in dem hydrauli
schen System zwei Druckpumpen erforderlich. Allerdings ist
in der Praxis auch eine andere Art von elektrohydraulischen
Stellvorrichtungen des eingangs beschriebenen Aufbaus be
kannt, bei denen die Steuerventilanordnung mit Sitzventilen
ausgerüstet ist. Sie sind dann lediglich druckgesteuert, was
aufwendig ist. Insbesondere ergeben sich aufgrund der erfor
derlichen Dauer zum Aufbau entsprechender Ansprechdrücke
störend große Totzeiten bezüglich Führungsgröße und Aus
gangssignal des zugeordneten Regelkreises. Werden Sitzventi
le allein weggesteuert, was ebenfalls dem Stand der Technik
entspricht, so ergeben sich hohe Betätigungskräfte. Nicht
ohne weiteres können Lasten im Ruhezustand der elektrohy
draulischen Steuervorrichtungen gehalten werden. Sowohl bei
der Ausführungsform mit druckgesteuerten Sitzventilen als
auch bei der Ausführungsform mit weggesteuerten Sitzventilen
ist die Verwirklichung inkremental kleiner Schritte des
Stellkolbens und damit der Stellstange mit sehr kleinen Men
gen an Druckmitteln mit hoher Stellgenauigkeit kaum möglich.
Das gilt insbesondere im Zustand des Anfahrens, des Haltens
oder des Umkehrens. Auch neigen solche direktgesteuerten
Ventile zum Schwingen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektrohy
draulische Stellvorrichtung des eingangs beschriebenen Auf
baus zu schaffen, mit der auch die Verwirklichung inkremen
tal kleiner Schritte des Stellkolbens und damit der Stell
stange möglich ist, und zwar mit sehr kleinen Druckmittel
mengen und variabler Stellkraft.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die
Steuerventilanordnung zwei Folgeventileinheiten aufweist,
die jeweils bestehen aus einem Hauptsteuerventil für die
Druckmittelsteuerung mit Druckmitteleintritt, Drosselspalt
und Druckmittelaustritt mit Rückschlagventil, einem Vor
steuerventil mit Druckseite und Tankseite sowie einem Haupt
tankventil mit Haupttankventilkolben und zumindest jeweils
einer Zuströmöffnung und Abströmöffnung, die zu einem gehäu
seeinheitlichen Ventilaggregat zusammengeschaltet sind, wo
bei das Hauptsteuerventil mit seinem Boden den Vorsteuerkol
ben des Vorsteuerventils bildet, wobei dem Haupttankventil
kolben ein Haupttankventil-Vorsteuerkolben vorgeschaltet
ist, welcher mit dem Vorsteuerventilkolben kommuniziert, wo
bei zwischen Haupttankventilsitz und Haupttankventil-Vor
steuerkolben in den Haupttankventilraum zumindest eine Zu
strömöffnung einmündet, wobei der Tankseite des Vorsteuer
ventils eine zusätzliche Tankseite vorgeschaltet ist, die
mit dem Betätigungsstößel und über diesen mit der zugeord
neten Steuerschräge in Wirkverbindung steht, wobei die zu
den unterschiedlichen Arbeitsräumen des Stellzylinders füh
renden Steuerleitungen der Folgeventileinheiten zum Haupt
tankventilraum unter dem Haupttankventilkolben über eine
Verbindungsleitung verbunden sind, und wobei das Haupt
steuerventil, das Vorsteuerventil und das Haupttankventil
der einzelnen Folgeventileinheiten weggesteuert aneinander
angeschlossen bzw. abgestützt und außerdem drucksteuerbar
sind. - Es versteht sich, daß die Wegsteuerung über die Be
tätigung der Betätigungsstößel erfolgt. Eine Folgeventilein
heit einer erfindungsgemäßen elektrohydraulischen Stellvor
richtung funktioniert aufgrund der Zusammenwirkung von
Hauptsteuerventil, Vorsteuerventil und Haupttankventil in
der beanspruchten Weise sowie aufgrund der Weg- und Druck
steuerbarkeit gleichsam einem Ventil mit selbstgesteuerter
variabler Überdeckung. Diese Selbststeuerung der Überdeckung
erfolgt nach den jeweiligen Erfordernissen der zu beherr
schenden Funktionen der Stellvorrichtung und zwar so, daß
inkremental kleine Stellschritte problemlos steuerbar sind.
Die Stellgenauigkeit der Ausgangsgröße der Stellvorrichtung
(Stellkolbenposition) entspricht in etwa jener der Eingangs
größe (elektrischer Drehgeber) trotz der linearen Verstär
kung der Betätigungskräfte. Die Stellkraft ist variabel und
stellt sich automatisch nach Maßgabe einer von außen am
Stellkolben angreifenden Last sowie der Fahrgeschwindigkeit
des Stellkolbens ein. Ferner benötigt die erfindungsgemäße
Stellvorrichtung nur eine einzige Druckpumpe.
Von besonderem Vorteil ist, daß die Tankseiten der einzelnen
Folgeventileinheiten als Druckseiten und, umgekehrt, die
Druckseiten als Tankseiten schaltbar sind. Insoweit sind die
folgenden Ventileinheiten druckumkehrbare Ventile.
Für den Betrieb mit extrem kleinen Druckmittelmengen bei
extrem kleinen Stellschritten lehrt die Erfindung, daß dem
Hauptsteuerventil ein Feinmengenventil zugeordnet und dieses
dem Hauptsteuerventil parallelgeschaltet ist.
Aus montagetechnischen Gründen empfiehlt es sich, die Ven
tilaggregate als Sandwich-Patronen auszuführen, welche Sand
wich-Patronen Anschlagflächen für eine Montage mit vorgege
bener Position aufweisen und in dieser Position über Halte
muttern festsetzbar sind. Es versteht sich, daß bei der er
findungsgemäßen Stellvorrichtung das Hauptsteuerventil, das
Vorsteuerventil und das Haupttankventil vorzugsweise koaxial
angeordnet sind.
Im folgenden werden die erfindungsgemäße elektrohydraulische
Stellvorrichtung mit ihren Folgeventileinheiten in ihrer
baulichen Gestaltung und hinsichtlich der Funktion ausführ
licher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 das Schaltschema einer erfindungsgemäßen elektro
hydraulischen Stellvorrichtung, mit zwei Folgeventil
einheiten, in Darstellung mittels Schaltzeichen für
fluidtechnische Systeme und Geräte,
Fig. 2 das bauliche Schema einer erfindungsgemäßen Stellvor
richtung, ausschnittsweise, mit einer Folgeventilein
heit im Axialschnitt,
Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 1 in Funktionsschaltung
"Halten einer Zuglast im Nennlastbereich",
Fig. 4 den Gegenstand nach Fig. 1 in Funktionsschaltung
"Ausfahren gegen eine Drucklast in eine neue Soll
position",
Fig. 5 den Gegenstand nach Fig. 1 bei Überlast durch
Drucklast und Ausfall der Druckversorgung,
Fig. 6 den Gegenstand nach Fig. 1 bei Verringerung einer
Überlast durch Drucklast und Ausregelung durch Druck
steuerung und Feinmenge,
Fig. 7 den Gegenstand nach Fig. 1 bei Überlast durch
Drucklast bei Ausfahrt durch Sollpositionsvorgabe.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte elektrohydraulische
Stellvorrichtung besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus
einem Stellzylinder 1 mit Stellkolben 2, einer an den
Stellkolben angeschlossenen Stellstange 3 und einer Steuer
einrichtung 4. Die Steuereinrichtung 4 weist eine axial in
dem Stellkolben 2 gewindegeführte Spindel 5 mit zwei Steuer
schrägen 6, 7 sowie eine durch eine Axialverlagerung der
Spindel 5 über die Steuerschrägen 6, 7 betätigbare Steuer
ventilanordnung 8 auf, über welche Steuerventilanordnung 8
die Arbeitsräume 9, 10 des Stellzylinders 1 mit einem Druck
mittel beaufschlagbar sind. Die Steuerventilanordnung 8
weist Betätigungsstößel 11, 12 auf, die mit den Steuerschrä
gen 6, 7 wechselwirken. Die Spindel 5 ragt einerseits in die
Stellstange 3 hinein und ist andererseits drehfest aber
axial verschieblich mit einem elektrischen Drehgeber 13 ver
bunden. Die Spindel 5 kann grundsätzlich mit Selbsthemmung
oder ohne Selbsthemmung in dem Stellkolben 2 gewindegeführt
sein. Jedoch würde bei einer mit Selbsthemmung gewindege
führten Spindel 5 eine Überlast an dem Stellkolben 2 zur
Zerstörung der Spindel 5 führen. Daher ist bei der erfin
dungsgemäßen Stellvorrichtung die Spindel 5 ohne Selbsthe
mung geführt, wobei das erforderliche Haltemoment von dem
elektrischen Drehgeber 13 bewirkt wird. Der elektrische
Drehgeber 13 ist ein Sollwertgeber, beispielsweise ein elek
trischer Schrittmotor.
Die Steuerventilanordnung 8 besitzt zwei Folgeventileinhei
ten 14, 15. Die beiden Folgeventileinheiten 14, 15 sind von
gleicher Bauart. Die Fig. 2 läßt den Aufbau einer solchen
Folgeventileinheit 14 bzw. 15 erkennen. Eine Folgeventilein
heit 14, 15 besteht jeweils aus einem Hauptsteuerventil 16
für die Druckmittelsteuerung mit Druckmitteleintritt 17,
Drosselspalt 18 und Druckmittelaustritt 19 mit Rückschlag
ventil 20, einem Vorsteuerventil 21 mit Druckseite 22 und
Tankseite 23 und einem Haupttankventil 24 mit Haupttankven
tilkolben 25, jeweils zumindest einer Zuströmöffnung 26 und
zumindest einer Abströmöffnung 27. Die beschriebenen Bautei
le sind zu einem gehäuseeinheitlichen Ventilaggregat zusam
mengeschaltet. Das Hauptsteuerventil 16 bildet mit seinem
Boden den Vorsteuerkolben 28 des Vorsteuerventils 21. Dem
Haupttankventilkolben 25 ist ein Haupttankventil-Vorsteuer
kolben 30 vorgeschaltet, welcher mit dem Vorsteuerventilkol
ben 31 kommuniziert. Zwischen Haupttankventilsitz 29 und
Haupttankventil-Vorsteuerkolben 30 mündet in den Haupttank
ventilraum 32 zumindest eine Zuströmöffnung ein. Der Tank
seite 23 des Vorsteuerventils 21 ist eine zusätzliche
Tankseite 33 vorgeschaltet, die mit dem Betätigungsstößel
11, 12 und über diesen mit der jeweils zugeordneten Steuer
schräge 6, 7 in Wirkverbindung steht. Dabei sind die zu den
unterschiedlichen Arbeitsräumen 9, 10 des Stellzylinders 1
führenden Steuerleitungen 34, 35 der Folgeventileinheiten
14, 15 zum Haupttankventilraum 32 unter dem Haupttankventil
kolben 25 über eine Verbindungsleitung verbunden. Der Druck
mitteleintritt 17 jeder Folgeventileinheit 14, 15 ist mit
einer (nicht dargestellten) Druckpumpe verbunden und die
Abströmöffnung 27 jeder Folgeventileinheit 14, 15 ist mit
einem (nicht dargestellten) Tank verbunden. Im Ergebnis
erkennt man, daß das Hauptsteuerventil 16, das Vorsteuerven
til 21 und das Haupttankventil 24 der einzelnen Folgeventil
einheiten 14, 15 weggesteuert aneinander angeschlossen bzw.
abgestützt und dadurch über die Betätigungsstößel 11, 12 zu
betätigen sind, daß sie aber außerdem drucksteuerbar sind.
Die Tankseiten der einzelnen Folgeventileinheiten 14, 15
sind als Druckseiten und umgekehrt, die Druckseiten als
Tankseiten schaltbar, wodurch druckumkehrbare Ventile gebil
det sind.
Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung ist dem Hauptsteuerventil 16 ein Feinmengen
ventil 36 zugeordnet und dieses dem Hauptsteuerventil 16
parallelgeschaltet. Bei dieser Ausführungsform fließt der
permanent fließende Steuerstrom aus dem Druckraum 22 des
Vorsteuerventils 21 über die Spalte 37 des Vorsteuerventils
21 zur Tankseite 23 des Vorsteuerventils 21 und über das
Feinmengenventil 36 dem Druckmittelkreislauf der elektrohy
draulischen Stellvorrichtung zu, geht also nicht verloren.
Dieser gleichsam "überschüssige" Steuerstrom wird dabei auf
besonders vorteilhafte Weise als sogenannter Feinmengen
steuerstrom zur Feinpositionierung genutzt. Durch die Druck
wirkung dieses Feinmengensteuerstroms wird zudem die Druck
einstellhöhe des Haupttankventils 24 vorteilhaft reduziert,
indem der Kolbenboden des Haupttankventil-Vorsteuerkolbens
30 über den Drucksteuerkanal 38 an das Feinmengenventil 36
angeschlossen ist.
Die beschriebenen Ventilaggregate 16, 21, 24, 36, die die
einzelnen Folgeventileinheiten 14, 15 bilden, sind im Aus
führungsbeispiel als Sandwich-Patrone ausgeführt und besit
zen Anschlagflächen 39 für eine Montage mit vorgegebener
Position. Sie sind in dieser über Haltemuttern 40 festsetz
bar.
Zweckmäßigerweise sind die Steuerschrägen 6, 7 axial gegen
einander auf der Spindel einstellbar. Hierzu sind Einstell
muttern 41, 42 eingerichtet, welche auf dem Gewindeabschnitt
43 gewindegeführt sind. Ferner sind Überlastfedern 44, 45
vorgesehen, welche eine axiale Verschiebung der Steuerschrä
gen bei einer auf die Spindel wirkenden Überlast erlauben.
Es versteht sich, daß im normalen Betrieb die axiale
Verschieblichkeit nicht besteht. Mittels der Überlastfedern
44, 45 wird eine Beschädigung der Steuerschrägen 6, 7 oder
Folgeventileinheiten 14, 15 bei Überlast verhindert.
In der Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße elektrohydraulische
Stellvorrichtung zur Verdeutlichung der funktionellen Zusam
menhänge in einem Schaltschema mit Schaltzeichen für fluid
technische Systeme und Geräte nach der Norm DIN ISO 1219
dargestellt. Der besonderen Behandlung bedarf das verwendete
Schaltzeichen "Drossel". Es stellt im vorliegenden Fall kein
Bauteil dar, sondern steht für den sich jeweils an dem
Drosselspalt 18, dem Haupttankventilsitz 29 und an den
Spalten 37 einstellenden Öffnungshub. Man erkennt in der
Darstellung der Fig. 1 besonders deutlich, daß das Vor
steuerventil 21 einer Folgeventileinheit 14, 15 insgesamt
sieben Schaltzustände einnehmen kann. Dabei ist die Steue
rung der Schaltzustände weg- und/oder druckgesteuert. Das
Hauptsteuerventil 16 und das Haupttankventil 24 sind an das
Vorsteuerventil 21 in der gezeigten Weise weg- und/oder
druckgesteuert angeschlossen und beide Ventile 16, 24 können
in jeweils drei Schaltzustände gesteuert werden. Die elek
trohydraulische Stellvorrichtung kann alle in der Praxis
vorkommenden Steuer- bzw. Regelfälle selbsttätig beherr
schen, wobei sich aus den genannten Schaltzuständen der
verschiedenen Ventilaggregate 16, 21, 24 einer Folgeventil
einheit 14, 15 insgesamt 49 verschiedene Fälle ableiten
lassen.
Einige dieser Steuer- bzw. Regelfälle sind beispielhaft
erläutert anhand der Schaltschemata Fig. 3 bis 7. Die
Funktionen gemäß den in den Fig. 3 bis 7 dargestellten
Fällen werden unmittelbar verständlich, wenn die Darstellung
der verschiedenen Druckverhältnisse in Betracht gezogen
wird. Fünf verschiedene Druckniveaus sind durch unterschied
liche Strichstärken angegeben. Die kleinste Strichstärke
entspricht einer Leitung ohne Druck, mit Restdruck oder mit
Unterdruck, die zweitkleinste Strichstärke symbolisiert ei
nen sogenannten Feinmengendruck. Die nächststärkere Strich
stärke steht für einen Betriebsdruck, welcher kleiner oder
gleich 80% des Nenndrucks der Druckpumpe ist. Der Nenndruck
der Druckpumpe ist durch die zweitstärkste Strichstärke
dargestellt. Die Dimensionierung des Betriebsdrucks auf ca.
80% des Nenndrucks der Druckpumpe ist aus konstruktiven
Gründen zweckmäßig. Die stärkste Strichstärke steht für
einen Überlastdruck, welcher über dem Nenndruck der Druck
pumpe liegt. Besondere Steuer- bzw. Regelleitungen sind
gestrichelt dargestellt, andere Leitungen demgegenüber als
durchgezogene Linien. In den Fig. 3 bis 7, aber auch in
Fig. 1, ist jeweils eine relative Skala eingezeichnet,
welche den Soll-Wert der Stellkolbenposition angibt und für
den ganzen Hub des Stellzylinders 2 gültig ist. Die Soll-
Wert-Position ist als der Null-Punkt der Skala definiert.
Die Ist-Wert-Position wird durch den oberhalb der Skala
eingezeichneten Pfeil angegeben, welcher auch die relative
Position der Steuerschrägen bezüglich der Skala angibt. Die
Stellvorrichtung bewirkt selbsttätig eine möglichst genaue
Übereinstimmung von Soll- und Ist-Wert der Stellkolbenpo
sition, das heißt der Pfeil wird bei Abweichungen von dem
Null-Punkt der Skala stets in Richtung Null-Punkt bewegt
(Ausnahme: Überlast).
In der Fig. 3 erkennt man, daß der Stellkolben 2 in dem
Stellzylinder 1 in seiner Soll-Position gehalten wird, und
zwar gegen eine Zuglast m, indem der Arbeitsraum 10 mit
einem Betriebsdruck beaufschlagt wird, während der Arbeits
raum 9 drucklos ist. Der Betriebsdruck im Arbeitsraum 10 ist
dabei in Abhängigkeit von der Zuglast gesteuert bzw. gere
gelt. Der Pfeil verharrt auf dem Null-Punkt der Skala.
In der Darstellung Fig. 4 wird der Stellkolben 2 in dem
Stellzylinder 1 auf eine mittels des Drehgebers 13 vorgege
bene Soll-Wert-Position ausgefahren. Dabei wirkt auf den
Stellkolben 2 eine Drucklast m. In dem Arbeitsraum 9 ist ein
Betriebsdruck aufgebaut, welcher in der Lage ist, die
Drucklast m so lange überzukompensieren, bis der Stellkolben
2 auf die Soll-Wert-Position ausgefahren ist, während der
Arbeitsraum 10 drucklos ist. Beim Ausfahren des Stellkolbens
2 zeigt dementsprechend der Pfeil auf einen Wert links von
dem Null-Punkt der Skala. Sobald der Pfeil mit dem Null-
Punkt der Skala in Übereinstimmung gebracht ist, hat der
Stellkolben 2 seine Soll-Wert-Position eingenommen und der
Betriebsdruck im Arbeitsraum 9 wird nach der Maßgabe gere
gelt, daß die Drucklast m ohne weitere Bewegung des Stell
kolbens 2 gestützt wird.
Bei dem in der Fig. 5 dargestellten Fall wirkt eine
Drucklast m mit Überlast auf den Stellkolben 2 des Stell
zylinders 1 und drückt diesen aus seiner Soll-Wert-Position.
Dabei ist die Druckpumpe ausgefallen, so daß alle Leitungen,
außer der Leitung zum Arbeitsraum 9, sowie der Arbeitsraum
10 drucklos sind. Es versteht sich, daß im Arbeitsraum 9 ein
Uberdruck herrscht. Aufgrund der Auslenkung des Stellkolbens
2 aus seiner Soll-Wert-Position und dem Ausfall der Druck
pumpe wird die Uberlastfeder 45 komprimiert und der norma
lerweise feste Abstand der Steuerschrägen 6, 7 zueinander
ist vergrößert. Der Pfeil ist infolge der Uberlast nach
links gegenüber dem Nullpunkt der Skala verschoben.
Die Fig. 6 zeigt die Stellvorrichtung beim Ausregeln eines
Positionierfehlers nach Wegfall einer als Störgröße wirken
den Druck-Uberlast m. Die Drucklast m ist auf einen Wert
reduziert, welcher über den Betriebsdruck der Stellvorrich
tung beherrschbar ist. Die Ausregelung erfolgt über einen
Betriebsdruck im Arbeitsraum 9 und einen Feinmengendruck im
Arbeitsraum 10 des Stellzylinders 1 nach der Maßgabe, daß
der Pfeil und der Null-Punkt der Skala wieder zur Deckung
kommen.
Die Fig. 7 ist eine Darstellung eines Falls, in welchem
durch Einstellen einer Soll-Wert-Position des Stellkolbens 2
der Stellkolben 2 ausfahren müßte, jedoch durch eine Druck-
Überlast m blockiert bzw. eingefahren wird. Dementsprechend
ist der Arbeitsraum 10 des Stellzylinders 1 drucklos,
während im Arbeitsraum 9 ein Uberdruck herrscht. Der Pfeil
ist gegenüber dem Null-Punkt der Skala nach links ver
schoben.
Eine praktisch spiel- und leckagefreie Einstellung der
elektrohydraulischen Stellvorrichtung wird im Schaltzustand
"Halten" ohne Last wie folgt durchgeführt. Zunächst werden
die Steuerschrägen 6, 7 in Richtung zueinander mit den
beiden Einstellschrauben 41, 42 auf dem gemeinsamen Gewinde
43 verstellt. Die Druckpumpe beaufschlagt nun die beiden
Arbeitsräume 9, 10 des Stellzylinders sowie die Haupttank
ventilsitze 29 der Haupttankventile 24 mit Druckmittel und
zwar über die Drosselspalte 18 der Hauptsteuerventile 16. Es
stellt sich dabei ein hydraulisches Gleichgewicht ein,
wodurch der Null-Punkt auf der Skala definiert wird. Der
Pfeil weist auf den Null-Punkt der Skala. Dabei strömt
Druckmittel aus den Folgeventileinheiten 14, 15 in den Tank
aus. Nach Einstellen des Gleichgewichtes werden die beiden
Steuerschrägen 6, 7 jeweils zu positiven oder negativen
Werten der Skala verstellt, nach der Maßgabe, daß der
Druckmittelstrom aus den Folgeventileinheiten 14, 15 in den
Tank reduziert wird. Es läßt sich eine Einstellung der
Steuerschrägen 6, 7 finden, bei der dieser Druckmittelstrom
praktisch zu Null wird. In dieser Einstellung weisen die
Folgeventileinheiten 14, 15 praktisch keine Leckage mehr auf
und ein Spiel zwischen den Betätigungsstößeln 11, 12 und den
Steuerschrägen 6, 7 ist praktisch nicht mehr vorhanden. Die
Stellvorrichtung ist somit optimal justiert. Es versteht
sich, daß diese Justage erforderlichenfalls in Zeitabständen
wiederholt werden kann und somit ein Austausch von Folgeven
tileinheiten 14, 15 bzw. deren Bauteilen erst nach erhebli
chem Verschleiß erforderlich ist. Bei vorschriftsmäßiger
spiel- und leckagefreier Einstellung der elektrohydrauli
schen Stellvorrichtung ist besonders vorteilhaft, daß die
Stellvorrichtung auch bei Ausfall der Druckpumpe einerseits
den Stellkolben 2 gegen eine Last halten kann und anderer
seits den Stellkolben 2 gegen eine Last mittels eines
Restdrucks bewegen kann, da die Leckage und damit der
Druckverlust in den Folgeventileinheiten 14, 15 sehr klein
ist.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, die Tankventile 24 als
direktgesteuerte Druckbegrenzungsventile auszubilden, so daß
bei einer Verschiebung des Stellkolbens 2 durch eine mit
Überlast wirkende Drucklast bzw. Zuglast der in einem Ar
beitsraum 9, 10 und in einer Steuerleitung 34, 35 ent
stehende Uberdruck des Druckmittels über ein Tankventil 24
begrenzt bzw. abgebaut wird. Hierdurch sind die Folgeventil
einheiten 14, 15 überlastsicher. Es versteht sich dabei, daß
der Grenzdruck der Tankventile 24 mittels geeignet angeord
neter Federn und Einstellschrauben einstellbar sein kann.
Claims (4)
1. Elektrohydraulische Stellvorrichtung mit
Stellzylinder,
Stellkolben,
an den Stellkolben angeschlossener Stellstange und Steuereinrichtung,
wobei die Steuereinrichtung eine axial in dem Stellkolben gewindegeführte Spindel mit zwei Steuerschrägen sowie eine durch die Axialverlagerung der Spindel über die Steuer schrägen betätigbare Steuerventilanordnung aufweist, über welche Steuerventilanordnung die Arbeitsräume des Stell zylinders mit einem Druckmittel beaufschlagbar sind,
wobei die Steuerventilanordnung Betätigungsstößel aufweist, die mit den Steuerschrägen wechselwirken,
wobei die Spindel einerseits in die Stellstange hineinragt und andererseits mit einem elektrischen Drehgeber verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerventilanordnung (8) zwei Folgeventileinheiten (14, 15) aufweist, die jeweils bestehen aus
einem Hauptsteuerventil (16) für die Druckmittel steuerung mit Druckmitteleintritt (17), Drossel spalt (18) und Druckmittelaustritt (19) mit Rück schlagventil (20),
einem Vorsteuerventil (21) mit Druckseite (22) und Tankseite (23) sowie
einem Haupttankventil (24) mit Haupttankventilkol ben (25) und zumindest einer Zuströmöffnung (26) und Abströmöffnung (27),
die zu einem gehäuseeinheitlichen Ventilaggregat zusammenge schaltet sind,
wobei das Hauptsteuerventil (16) mit seinem Boden den Vor steuerkolben (28) des Vorsteuerventils (21) bildet,
wobei dem Haupttankventilkolben (25) ein Haupttankventil- Vorsteuerkolben (30) vorgeschaltet ist, welcher mit dem Vor steuerventilkolben (31) kommuniziert, wobei zwischen Haupt tankventilsitz (29) und Haupttankventil-Vorsteuerkolben (30) in den Haupttankventilraum (32) zumindest eine Zuströmöff nung einmündet,
wobei der Tankseite (23) des Vorsteuerventils (21) eine zu sätzliche Tankseite (33) vorgeschaltet ist, die mit dem Be tätigungsstößel (11, 12) und über diesen mit der zugeordne ten Steuerschräge (6, 7) in Wirkverbindung steht,
wobei die zu den unterschiedlichen Arbeitsräumen (9, 10) des Stellzylinders (1) führenden Steuerleitungen (34, 35) der Folgeventileinheiten (14, 15) zum Haupttankventilraum (32) unter dem Haupttankventilkolben (25) über eine Verbindungs leitung verbunden sind, und
wobei das Hauptsteuerventil (16), das Vorsteuerventil (21) und das Haupttankventil (24) der einzelnen Folgeventilein heiten (14, 15) weggesteuert aneinander angeschlossen bzw. abgestützt und außerdem drucksteuerbar sind.
Stellzylinder,
Stellkolben,
an den Stellkolben angeschlossener Stellstange und Steuereinrichtung,
wobei die Steuereinrichtung eine axial in dem Stellkolben gewindegeführte Spindel mit zwei Steuerschrägen sowie eine durch die Axialverlagerung der Spindel über die Steuer schrägen betätigbare Steuerventilanordnung aufweist, über welche Steuerventilanordnung die Arbeitsräume des Stell zylinders mit einem Druckmittel beaufschlagbar sind,
wobei die Steuerventilanordnung Betätigungsstößel aufweist, die mit den Steuerschrägen wechselwirken,
wobei die Spindel einerseits in die Stellstange hineinragt und andererseits mit einem elektrischen Drehgeber verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerventilanordnung (8) zwei Folgeventileinheiten (14, 15) aufweist, die jeweils bestehen aus
einem Hauptsteuerventil (16) für die Druckmittel steuerung mit Druckmitteleintritt (17), Drossel spalt (18) und Druckmittelaustritt (19) mit Rück schlagventil (20),
einem Vorsteuerventil (21) mit Druckseite (22) und Tankseite (23) sowie
einem Haupttankventil (24) mit Haupttankventilkol ben (25) und zumindest einer Zuströmöffnung (26) und Abströmöffnung (27),
die zu einem gehäuseeinheitlichen Ventilaggregat zusammenge schaltet sind,
wobei das Hauptsteuerventil (16) mit seinem Boden den Vor steuerkolben (28) des Vorsteuerventils (21) bildet,
wobei dem Haupttankventilkolben (25) ein Haupttankventil- Vorsteuerkolben (30) vorgeschaltet ist, welcher mit dem Vor steuerventilkolben (31) kommuniziert, wobei zwischen Haupt tankventilsitz (29) und Haupttankventil-Vorsteuerkolben (30) in den Haupttankventilraum (32) zumindest eine Zuströmöff nung einmündet,
wobei der Tankseite (23) des Vorsteuerventils (21) eine zu sätzliche Tankseite (33) vorgeschaltet ist, die mit dem Be tätigungsstößel (11, 12) und über diesen mit der zugeordne ten Steuerschräge (6, 7) in Wirkverbindung steht,
wobei die zu den unterschiedlichen Arbeitsräumen (9, 10) des Stellzylinders (1) führenden Steuerleitungen (34, 35) der Folgeventileinheiten (14, 15) zum Haupttankventilraum (32) unter dem Haupttankventilkolben (25) über eine Verbindungs leitung verbunden sind, und
wobei das Hauptsteuerventil (16), das Vorsteuerventil (21) und das Haupttankventil (24) der einzelnen Folgeventilein heiten (14, 15) weggesteuert aneinander angeschlossen bzw. abgestützt und außerdem drucksteuerbar sind.
2. Stellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tankseiten der einzelnen Folgeventileinheiten (14,
15) als Druckseiten und, umgekehrt, die Druckseiten als
Tankseiten schaltbar sind (= druckumkehrbares Ventil).
3. Stellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß dem Hauptsteuerventil (16) ein
Feinmengenventil (36) zugeordnet ist und dieses dem Haupt
steuerventil (16) parallelgeschaltet ist.
4. Stellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Ventilaggregate (16, 21, 24,
36) als Sandwich-Patronen ausgeführt sind (die Anschlagflä
chen für eine Montage mit vorgegebener Position aufweisen
und in dieser Position über Haltemuttern festsetzbar sind).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914138521 DE4138521A1 (de) | 1990-12-17 | 1991-11-23 | Elektrohydraulische stellvorrichtung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4040344 | 1990-12-17 | ||
DE19914138521 DE4138521A1 (de) | 1990-12-17 | 1991-11-23 | Elektrohydraulische stellvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4138521A1 true DE4138521A1 (de) | 1992-07-02 |
Family
ID=25899431
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914138521 Withdrawn DE4138521A1 (de) | 1990-12-17 | 1991-11-23 | Elektrohydraulische stellvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4138521A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3644429A1 (de) * | 1986-12-24 | 1988-09-01 | Bochumer Eisen Heintzmann | Elektrohydraulischer stellzylinder |
-
1991
- 1991-11-23 DE DE19914138521 patent/DE4138521A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3644429A1 (de) * | 1986-12-24 | 1988-09-01 | Bochumer Eisen Heintzmann | Elektrohydraulischer stellzylinder |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SIEMENS AG, 80333 MUENCHEN, DE |
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