DE3644429A1 - Elektrohydraulischer stellzylinder - Google Patents
Elektrohydraulischer stellzylinderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektrohydraulischen Stell
zylinder gemäß den Merkmalen im Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Stellzylinder, auch Linearverstärker genannt,
bilden äußerst leistungsfähige Antriebseinheiten für prä
zise und reaktionsschnelle geradlinige Stellbewegungen.
Eine gattungsgemäße Bauart eines Stellzylinders wird im
Umfang der DE-PS 26 25 909 verkörpert. Hierbei befindet
sich in der hohlen Kolbenstange, und zwar im Bereich des
Kolbens, eine Spindelmutter, die von dem Gewindeabschnitt
einer Spindel durchsetzt wird, welche über eine drehsteife,
jedoch begrenzte Axialverlagerungen zulassende Kupplung
mit einem elektrischen Schrittmotor verbunden ist. Die
Spindel ist mit einem Kolbenschieber als Bestandteil eines
Servoventils verbunden, über das ein hydraulisches Arbeits
medium von einer Druckquelle zu den Arbeitsräumen des
Stellzylinders bzw. von den Arbeitsräumen zu einem Vorrats
behälter überführt wird.
Bei einer Verdrehung der Spindel durch den Schrittmotor
stützt sich der Gewindeabschnitt an der Spindelmutter im
stehenden Kolben ab, so daß die Spindel und damit auch
der Kolbenschieber des Servoventils eine Axialverlagerung
relativ zum Zylindergehäuse erfahren. Hierdurch werden
die Arbeitsräume einerseits mit der Druckquelle und ande
rerseits mit dem Vorratsbehälter verbunden, und zwar derart,
daß der Kolben einen zur Verlagerungsrichtung der Spindel
entgegengesetzten Hub durchführt. Somit wird die Axialver
lagerung der Spindel wieder aufgehoben. Dieser Bewegungs
vorgang vollzieht sich im Rahmen des zulässigen Axialspiels
der Kupplung zwischen dem Schrittmotor und der Spindel/
Ventileinheit.
Gelangt nun von außen eine Kraft an die Kolbenstange,
welche größer ist als die Nennlast im jeweiligen druckbe
aufschlagten Arbeitsraum, so würde aufgrund des mit einem
selbsthemmenden Gewinde versehenen Gewindeabschnitts ent
weder die Spindel oder die Spindelmutter zerstört werden.
Um dieses zu vermeiden, ist die Spindelmutter so in
der Kolbenstange festgelegt, daß sie bei derartigen Kräf
ten Relativverlagerungen zur Kolbenstange durchführen
kann. Hiermit wird zwar eine Zerstörung der Spindel oder
der Spindelmutter verhindert, jedoch der Nachteil erkauft,
daß der Stellzylinder anschließend mit aufwendigen Maßnah
men neu justiert werden muß, da die vorbestimmte Zuordnung
des Kolbenwegs zum Schrittmotor gestört ist. Eine Neujustie
rung bzw. eine Neukalibrierung ist aber in aller Regel mit
einer Betriebsunterbrechung des Stellzylinders und folg
lich mit der gesamten den Stellzylinder umfassenden Arbeits
einheit verbunden. Ein mehr oder weniger langer Produktions
ausfall ist die Folge. Außerdem kann eine Justierung bzw.
Kalibrierung nur von entsprechend ausgebildeten Fachleuten
durchgeführt werden.
Eine andere Bauart der DE-PS 26 25 909 sieht eine zweige
teilte Spindel mit einem Gewindelängenabschnitt und einem
gewindelosen Längenabschnitt vor, wobei die beiden Längen
abschnitte durch eine Gewindekupplung relativbeweglich
miteinander verbunden sind. Das Gewinde des Gewindelängen
abschnitts ist nicht selbsthemmend und die Spindelmutter
ist im Kolben formschlüssig befestigt. Der gewindelose
Längenabschnitt der Spindel kann sich zusammen mit dem
Kolbenschieber des Servoventils wie bei der vorstehend
beschriebenen Ausführungsform relativ zum Zylindergehäuse
begrenzt axial verlagern.
Wird bei dieser Ausführungsform die Nennlast in dem jeweils
an die Druckquelle angeschlossenen Arbeitsraum durch äußere
Kräfte überschritten und damit die Kolbenstange verschoben,
so können sich die beiden Längenabschnitte der Spindel
im Bereich der Gewindekupplung voneinander trennen. Zerstö
rungen in den verschiedenen Bereichen des Stellzylinders
werden dadurch vermieden. Insbesondere wird das Servo
ventil geschützt. Da aber nicht die Gewähr dafür gegeben
ist, daß nach Beendigung der äußeren Krafteinwirkung die
Gewindekupplung zwischen den beiden Längenabschnitten
durch die Rückstellkraft der Kupplung zwischen dem Stell
motor und dem gewindelosen Längenabschnitt wieder lagege
recht eingespurt wird, ist es auch bei dieser Ausführungs
form unumgänglich, den Stellzylinder wieder mit dem dazu
notwendigen Aufwand neu zu justieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den im Oberbe
griff des Anspruchs 1 beschriebenen elektrohydraulischen
Stellzylinder so auszugestalten, daß unabhängig von der
Art der jeweiligen Beanspruchung der Kolbenstange einwand
freie Positionsbestimmungen auch über einen längeren Ein
satzzeitraum hinweg gewährleistet werden können, ohne
daß Dejustierungen befürchtet werden müssen.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in
den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten
Merkmalen.
Bei ordnungsgemäß ablaufendem Betrieb wird auch bei dem
Stellzylinder der Erfindung durch den Positionsgeber über
die Spindel ein Verstimmvorgang eingeleitet, der dann
durch die hydraulische Nachführung der Kolbenstange wie
der aufgehoben wird. Insoweit besteht vom Wirkprinzip
her kein Unterschied zu der gattungsgemäßen Bauart.
Tritt nun aber eine Betriebsituation ein, aufgrund der
die Kolbenstange den durch den Positionsgeber vorbestimm
ten Sollwerten nicht folgen kann, z. B. wegen eines Wider
stands, so ist sichergestellt, daß sich der Gewindeab
schnitt der Spindel problemlos durch die Spindelmutter
drehen kann. Da die mit den Ventilstößeln der Nachsetz
ventile ständig in Kontakt stehenden Konusflächen jedoch
eine nur begrenzte Länge aufweisen, können sich der Ventil
stößel auch nur zwischen der Minimum- und der Maximum-
Position verlagern. Das heißt, daß diese Endpositionen
aufrechterhalten bleiben und die Kolbenstange nach Besei
tigung des Widerstands die durch den Positionsgeber vorbe
stimmte Stellung zwangsläufig einnehmen wird.
Bei einer Betriebssituation, in der bei einer in eine
vorbestimmte Sollposition verlagerten Kolbenstange auf
diese kurzzeitig eine äußere Kraft einwirkt, welche die
Nennlast in dem jeweils an die Druckquelle angeschlosse
nen Arbeitsraum übersteigt, wird die den Gewindeabschnitt
der Spindel umschließende Spindelmutter die Spindel axial
verlagern, was wiederum mit einer entsprechenden Betäti
gung der Nachsetzventile verbunden ist. Die umgeschalteten
Nachsetzventile sorgen dann nach dem Abklingen der äußeren
Kraft sofort dafür, daß die Kolbenstange unverzüglich
in die Sollposition zurückverlagert wird, in der sie sich
bei Eintreten der äußeren Kraft befand.
Steht hingegen nach Erreichen einer Sollposition eine
die Nennlast übersteigende äußere Kraft längere Zeit an
der Kolbenstange an, so stoßen die Konusflächen - zumindest
mittelbar - letztlich an die Anschläge, wenn die Nachsetz
ventile durch die Verlagerung der Ventilstößel entlang
der Konusflächen ihre Maximal- bzw. Minimal-Position er
reicht haben. Die Axialverlagerung der Spindel wird ge
stoppt. Dadurch wird sich jetzt der Gewindeabschnitt der
Spindel innerhalb der Spindelmutter gegen das Haltemoment
des Positionsgebers drehen.
Die Anzahl der Drehungen wird dabei bevorzugt von einem
Rechner erfaßt. Klingt die überhöhte Beanspruchung ab,
so sorgt der Rechner dafür, daß der Positionsgeber entspre
chend der festgestellten Anzahl von Drehungen die Spindel
wieder zurückdreht. Gleichzeitig trägt das System Konus
flächen/Nachsetzventile automatisch dafür Sorge, daß die
vorab eingenommene Sollposition von der Kolbenstange wie
der erreicht wird.
Die Erfindung berücksichtigt aber auch schlagartige Bean
spruchungen der Kolbenstange. Bei derartigen Beanspruchun
gen soll die Spindelmutter mit dem Gewindeabschnitt der
Spindel starr verbunden bleiben und keine Relativbewegun
gen durchführen, um jeglichen die Stellgenauigkeit mindern
den Verschleiß zu vermeiden. Dafür kann sich jetzt aber
die im Kolben axial elastisch eingespannte Spindelmutter
relativ zum Kolben verlagern, wobei die elastischen Mittel
Dämpfungseigenschaften ausüben. Die dadurch verzögert
ablaufende Axialverlagerung der Spindel führt nunmehr
im Bereich des Systems Konusflächen/Nachsetzventile zu
einer gezielten Beaufschlagung der Arbeitsräume mit der
Folge, daß nach dem Abklingen der schlagartigen Beanspru
chung die Kolbenstange von selbst in die vorgegebene Soll
position zurückverlagert wird.
Bewirkt die schlagartige Beanspruchung eine Kolbenbewegung
mit großer Geschwindigkeit über einen längeren Zeitraum,
so stoßen die Konusflächen - durch die Dämpfungseigenschaf
ten der Spindelmuttereinspannung - nach entsprechender
Verzögerung an die Anschläge. Der weitere Bewegungsablauf
entspricht adäquat demjenigen Bewegungsablauf, wie er
sich dann vollzieht, wenn eine äußere Kraft längere Zeit
an der Kolbenstange ansteht.
Es ist anhand der vorstehenden Ausführungen erkennbar,
daß durch die erfindungsgemäße Gestaltung nunmehr ein
Stellzylinder exakt auf die jeweils geforderte Leistung
fixiert werden kann, ohne daß es notwendig wäre, Überdi
mensionierungen vorzunehmen. Eine Dejustierung mit den
damit verbundenen Nachteilen des Betriebsstillstands wird
grundsätzlich vermieden. Auch können keine Beschädigungen
des inneren Systems des Stellzylinders auftreten, da jede
Art der Beanspruchung der Kolbenstange einwandfrei aufge
fangen wird, ohne daß die vorbestimmte Zuordnung des Kol
benwegs zum Positionsgeber gestört werden könnte.
Der Stellzylinder entsprechend der Erfindung eignet sich
besonders gut für den untertägigen Einsatz, weil die Nach
setzventile keine Leckvolumenströme zulassen. So müßten
z. B. bei bis zu 200 Schilden je Streb gewaltige Pumpenlei
stungen installiert werden, um solche Leckagen auszuglei
chen. Dieser Aufwand entfällt durch die erfindungsgemäßen
Maßnahmen.
Die Verstellbarkeit und Einstellbarkeit der Konusflächen
entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 2 hat den Vor
teil, daß auf vergleichsweise einfachem Wege die Konus
flächen exakt auf die Mittelachsen der radial zur Längs
achse der Spindel verlagerbaren Ventilstößel einstellbar
sind. Die Hülsen können zu diesem Zweck sowohl an der
Spindel als auch im Zylindergehäuse geführt sein. Sie
können zudem zylindrische Fortsätze aufweisen, die mit
den Anschlägen in Kontakt gelangen, welche die axiale
Verlagerung der Spindel begrenzen.
Die drehbare Lagerung der Konusflächen auf der Spindel,
beispielsweise durch Eingliederung von Wälzlagern zwischen
die Hülsen und den gewindelosen Längenabschnitt der Spin
del, ist mit dem Vorteil verbunden, daß bei Anlage der
Konusflächen an den Anschlägen keine nennenswerten Rei
bungskräfte entstehen können, die das Regelsystem schäd
lich beeinflussen würden.
Die Maximalverlagerung der Spindel kann mit den Merk
malen des Anspruchs 4 fixiert werden.
Die elastischen Mittel, welche die Spindelmutter im Kolben
örtlich justieren, können nach Anspruch 5 insbesondere
Tellerfedern und/oder Schraubendruckfedern sein. Selbst
verständlich sind auch andere Federsysteme denkbar.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeich
nungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 im Schema einen elektrohydraulischen Stell
zylinder im vertikalen Längsschnitt;
Fig. 2 den Ausschnitt II in Fig. 1 in vergrößerter
konstruktiver Darstellung;
Fig. 3 ein Ablaufschema bei normaler Verlagerung der
Kolbenstange des Stellzylinders;
Fig. 4 ein Ablaufschema bei äußerer Krafteinwirkung
an einer verlagerten Kolbenstange und
Fig. 5 ein Ablaufschema bei einer schlagartigen Kraft
einwirkung auf die Kolbenstange.
Mit 1 ist in den Fig. 1 und 2 ein elektrohydraulischer
Stellzylinder bezeichnet, wie er beispielsweise im unter
tägigen Grubenbetrieb zur Verlagerung des eine Zwangsfüh
rung für einen Kolbenhobel bildenden Strebförderers ent
sprechend dem Gewinnungsfortschritt zum Einsatz gelangen
kann. Hierbei wird der Strebförderer in Abhängigkeit von
der Schnittiefe des Kohlenhobels stufenweise quer zur
Streblängsrichtung verschoben.
Der Stellzylinder 1 umfaßt ein mehrteiliges Zylindergehäu
se 2, in welchem eine Kolbenstange 3 mit Kolben 4 geführt
ist. Die Kolbenstange 3 durchsetzt dabei eine Stirnseite
5 des Zylindergehäuses 2 und ist mit ihrem freien Endab
schnitt 6 an den nicht näher dargestellten Strebförderer
angelenkt.
Sowohl der Kolbenraum 7 als auch der Kolbenstangenraum 8
des Zylindergehäuses 2 sind über Leitungen 9, 10 an
eine Druckquelle P und über Leitungen 11, 12 an eine Rück
führleitung R angeschlossen. In die Leitungen 9, 10 zwi
schen der Druckquelle P und den Arbeitsräumen 7, 8 sind
Nachsetzventile 13, 14 eingegliedert. In die Leitungen
11, 12 zwischen den Arbeitsräumen 7, 8 und der Rückführ
leitung R sind Rückschlagventile 15, 16 eingegliedert,
die aus der jeweils anderen Leitung 12, 11 über Steuerlei
tungen 17, 18 entsperrbar sind.
Auf die Darstellung entsprechend dimensionierter Überdruck-
sowie Nachsaugventile zur Sicherstellung des Regel- und
Überlastbetriebes sowie dem daraus resultierenden Einspan
nungsgrad des Differentialzylinders wurde verzichtet.
Zur Sicherstellung der Funktionsweise ist das Spindelsy
stem druckausgeglichen ausgeführt.
Im Kolben 4 des Stellzylinders 1 ist eine Spindelmutter 19
zwischen Federn 20, 21 axial begrenzt beweglich eingespannt.
Es können Tellerfedern 20 oder auch Schraubendruckfedern
21 zur Anwendung gelangen. Die Ansprechkraft der Federn
20, 21 ist größer als die Summe der Rückstellkräfte aus
Ventilbetätigung und Motorhaltemoment.
Die Spindelmutter 19 wird von dem mit einem nicht selbst
hemmenden Gewinde 22 versehenen Gewindeabschnitt 23 einer
Spindel 24 durchfaßt. Das freie Ende des Gewindeabschnitts
23 greift in die hohle Kolbenstange 3 ein.
Umfangsseitig des gewindelosen Längenabschnitts 25 der
Spindel 24 sind im Bereich zwischen zwei Anschlägen 26,
27 zwei entgegengesetzt gerichtete Konusflächen 28, 29
vorgesehen. Die Konusflächen 28, 29 haben eine Steigung
von beispielsweise 45 Grad. Sie bilden Bestandteil von
die Spindel 24 umschließenden Hülsen 30, 31, welche zylin
drische Fortsätze 32, 33 aufweisen. Die Hülsen 30, 31 sind
mittels Gewinde 34 in Achsrichtung der Spindel 24 spiel
frei einstellbar. Aufgrund von zwischen die Spindel 24
und die Hülsen 30, 31 eingegliederten Kugellagern 35 sind
die in einer Ausnehmung 36 des Zylindergehäuses 2 angeord
neten Hülsen 30, 31 gegenüber der Spindel 24 drehbar.
Die Anschläge 26, 27 werden einmal von einer Stirnfläche
des Zylindergehäuses 2 und zum anderen von einem Einsatz
stück gebildet.
Die Konusflächen 28, 29 stehen ständig mit radial verlager
baren Ventilstößeln 37, 38 der in die Leitungen 9, 10
eingegliederten Nachsetzventile 13, 14 in Kontakt.
Das dem Gewindeabschnitt 23 abgewandte Ende des gewindelo
sen Längenabschnitts 25 der Spindel 24 ist als Vielkeilhül
se 39 ausgebildet, welche einen Vielkeilzapfen 40 mit
Gleitspiel übergreift, der seinerseits mit einem elektri
schen Schrittmotor M gekuppelt ist. Der Schrittmotor M
steht mit einer Steuerelektronik, z. B. einem Rechner
Q in Verbindung.
Das Ablaufschema der Fig. 3 zeigt das normale Einfahren
der Kolbenstange 3 in das Zylindergehäuse 2.
In der Phase I befindet sich der Stellzylinder 1 im Gleich
gewicht. Der elektrische Schrittmotor M ist nicht beauf
schlagt. Die Nachsetzventile 13, 14 befinden sich in der
Null-Stellung.
Es sei nun angenommen, daß der Schrittmotor M die mit
einem rechtsgängigen Gewinde 22 versehene Spindel 24 um
das Maß "a" durch die Spindelmutter 19 verdreht (Phase
II). Die Spindel 24 erfährt also eine Axialverlagerung,
wodurch sich auch die Konusflächen 28, 29 entsprechend
dem Maß "a" verlagern und die Ventilstößel 37, 38 der
Nachsetzventile 13, 14 verschieben. Dies hat zur Folge,
daß der Kolbenstangenraum 8 mit der Druckquelle P und
der Kolbenraum 7 mit der Rückführleitung R verbunden wird
(siehe auch Fig. 1). Die Kolbenstange 3 fährt hierdurch
in das Zylindergehäuse 2 ein. Die Spindel 24 folgt dieser
Bewegung, da das Haltemoment des Schrittmotors M eine
Drehung der Spindel 24 verhindert (Phase III). Hat die
Kolbenstange 3 den Weg "a" zurückgelegt, befinden sich
die Nachsetzventile 13, 14 aufgrund der ständig an den
Konusflächen 28, 29 anliegenden Ventilstößel 37, 38 im
Gleichgewicht, so daß sich schließlich in Phase III auch
der Stellzylinder 1 wieder im Gleichgewicht befindet.
Eine Drehrichtungsumkehr des Schrittmotors M würde entspre
chend dem vorgeschilderten Bewegungsablauf dazu führen,
daß die Kolbenstange 3 um das durch den Schrittmotor M
vorbestimmte Maß, z. B. "a", aus dem Zylindergehäuse 2
herausgefahren wird.
In der Fig. 4 ist einerseits das Ablaufschema in einer
Betriebssituation dargestellt, in welcher eine äußere
Kraft F auf die Kolbenstange 3 einwirkt, wobei die äußere
Kraft F größer ist als die Nennlast im Kolbenraum 7. Zu
nächst sei angenommen, daß die Kraft F nur kurzzeitig
einwirkt.
Die Phase I zeigt wiederum die Betriebssituation, in wel
cher sich der Stellzylinder 1 im Gleichgewicht befindet.
Gemäß Phase II wirkt nun auf die Kolbenstange 3 die Kraft
F ein. Hierbei wird die den Gewindeabschnitt 23 der Spin
del 24 umschließende Spindelmutter 19 die Spindel 24 um
den Betrag "b" axial verlagern, was wiederum mit einer
entsprechenden Betätigung der Nachsetzventile 13, 14 ver
bunden ist. Die umgeschalteten Nachsetzventile 13, 14
sorgen dann nach dem Abklingen der äußeren Kraft F dafür,
daß die Kolbenstange 3 unverzüglich in die Sollposition
zurückverlagert wird, in der sie sich bei Eintreten der
äußeren Kraft F befand.
Steht andererseits nach Erreichen einer vorbestimmten
Sollposition eine äußere Kraft F längere Zeit an der
Kolbenstange 3 an (Phase II gemäß Fig. 4), so stoßen
die Konusflächen 28, 29 letztlich an die Anschläge 26,
27, wenn die Nachsetzventile 13, 14 durch die Verlagerung
der Ventilstößel 37, 38 entlang der Konusflächen 28, 29
ihre Maximal- bzw. Minimal-Position erreicht haben. Die
Axialverlagerung der Spindel 24 wird gestoppt. Dadurch
wird sich jetzt der Gewindeabschnitt 23 der Spindel 24
innerhalb der Spindelmutter 19 gegen das Haltemoment des
Schrittmotors M drehen. Die Anzahl der Drehungen wird
dabei mittels eines nicht dargestellten Drehwinkelgebers
von einem Rechner Q erfaßt. Klingt die überhöhte Beanspruchung
F 1 ab, so sorgt der Rechner Q dafür, daß der Schrittmotor
M entsprechend der festgestellten Anzahl von Drehungen
die Spindel 24 wieder zurückdreht (Phase III). Gleichzei
tig trägt das System Konusflächen 28, 29/Nachsetzventile
13, 14 automatisch dafür Sorge, daß die vorab eingenommene
Sollposition von der Kolbenstange 3 wieder erreicht wird
(Phase IV). Der Stellzylinder 1 befindet sich wieder im
Gleichgewicht.
Bei einer schlagartigen Beanspruchung F 2 der Kolbenstange
3 (Fig. 5) soll die Spindelmutter 19 mit dem Gewindeab
schnitt 23 der Spindel 24 starr verbunden bleiben und
keine Relativbewegungen durchführen.
Ausgangsposition ist wieder die Gleichgewichtslage des
Stellzylinders 1 gemäß Phase I.
Dafür kann sich jetzt aber die im Kolben 4 axial elastisch
eingespannte Spindelmutter 19 relativ zum Kolben 4 verla
gern (Phase II), wobei die elastischen Mittel 20, 21 Dämp
fungseigenschaften ausüben. Die dadurch verzögert ablaufen
de Axialverlagerung "c" der Spindel 24 führt nunmehr im
Bereich des Systems Konusflächen 28, 29/Nachsetzventile
13, 14 zu einer gezielten Beaufschlagung der Arbeitsräume
7, 8 (Phase III) mit der Folge, daß nach dem Abklingen
der schlagartigen Beanspruchung F 2 die Kolbenstange 3
von selbst in die vorgegebene Sollposition zurückverlagert
wird (Phase IV).
- Bezugszeichenaufstellung
1 Stellzylinder
2 Gehäuse von 1
3 Kolbenstange von 1
4 Kolben von 3
5 Stirnseite von 2
6 Endabschnitt von 3
7 Kolbenraum
8 Kolbenstangenraum
9 Leitung zwischen 7 und P
10 Leitung zwischen 8 und P
11 Leitung zwischen 7 und R
12 Leitung zwischen 8 und R
13 Nachsetzventil
14 Nachsetzventil
15 Rückschlagventil
16 Rückschlagventil
17 Steuerleitung
18 Steuerleitung
19 Spindelmutter
20 Tellerfedern
21 Schraubendruckfedern
22 Gewinde auf 23
23 Gewindeabschnitt von 24
24 Spindel
25 gewindeloser Längenabschnitt von 24
26 Anschlag
27 Anschlag
28 Konusfläche
29 Konusfläche
30 Hülse
31 Hülse
32 Fortsätze
33 Fortsätze
34 Gewinde zwischen 30 und 31
35 Kugellager
36 Ausnehmung in 2
37 Ventilstößel von 13
38 Ventilstößel von 14
39 Vielkeilhülse
40 Vielkeilzapfen
P Druckquelle
R Rückführleitung
M Schrittmotor
Q Rechner
a Verstellmaß
b Verstellmaß
c Verstellmaß
F Kraft
F 1 Kraft
F 2 Kraft
Claims (5)
1. Elektrohydraulischer Stellzylinder, insbesondere für
den untertägigen Grubenbetrieb, der eine von einem elek
trisch beaufschlagbaren Positionsgeber, wie z. B. einem
elektrischen Schrittmotor, in beide Richtungen drehbare
und gegenüber dem Zylindergehäuse axial begrenzt verlager
bare Spindel aufweist, die mit einem Gewindeabschnitt
eine in der hohl ausgebildeten Kolbenstange gelagerte
Spindelmutter durchsetzt, wobei über eine durch die Axial
verlagerung der Spindel betätigbare Ventilanordnung die
Arbeitsräume des Stellzylinders entweder an eine hydrau
lische Druckquelle oder an eine Rückführleitung anschließ
bar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die druckausgeglichen angeordnete Spindel (24) mit
einem nicht selbsthemmenden Gewindeabschnitt (23) die
im Kolben (4) begrenzt axial elastisch eingespannte Spin
delmutter (19) durchfaßt und umfangsseitig der Spindel
(24) zwei entgegengesetzt gerichtete, zwischen zwei An
schlägen (26, 27) bewegliche Konusflächen (28, 29) vorge
sehen sind, die mit radial verlagerbaren Ventilstößeln
(37, 38) von Nachsetzventilen (13, 14) ständig in Kontakt
stehen, welche in die die Druckquelle (P) mit den Arbeits
räumen (7, 8) verbindenden Leitungen (9, 10) eingegliedert
sind.
2. Stellzylinder nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Konusflächen (28, 29) als
Bestandteil von den gewindelosen Längenabschnitt (25) der
Spindel (24) umschließende Hülsen (30, 31) in Längsrichtung
der Spindel (24) spielfrei einstellbar sind.
3. Stellzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Konusflächen (28, 29)
auf der Spindel (24) drehbar gelagert sind.
4. Stellzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Spindel
(24) um einen Betrag axial verlagerbar ist, der etwa der
Länge der in radialer Richtung gesehenen Projektion beider
Konusflächen (28, 29) entspricht.
5. Stellzylinder nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Spindelmutter (19) zwi
schen Tellerfedern (20) oder Schraubendruckfedern (21) ein
gespannt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863644429 DE3644429A1 (de) | 1986-12-24 | 1986-12-24 | Elektrohydraulischer stellzylinder |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863644429 DE3644429A1 (de) | 1986-12-24 | 1986-12-24 | Elektrohydraulischer stellzylinder |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3644429A1 true DE3644429A1 (de) | 1988-09-01 |
DE3644429C2 DE3644429C2 (de) | 1992-01-09 |
Family
ID=6317184
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863644429 Granted DE3644429A1 (de) | 1986-12-24 | 1986-12-24 | Elektrohydraulischer stellzylinder |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3644429A1 (de) |
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