DE4137331C2 - Chemikalsauerstoffgerät - Google Patents
ChemikalsauerstoffgerätInfo
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- A62—LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
- A62B—DEVICES, APPARATUS OR METHODS FOR LIFE-SAVING
- A62B7/00—Respiratory apparatus
- A62B7/08—Respiratory apparatus containing chemicals producing oxygen
Description
Die Erfindung betrifft ein Chemikalsauerstoffgerät der im Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung.
Bei Chemikalsauerstoffgeräten ist es bekannt, den für die Atmung
erforderlichen Sauerstoff als chemisch gebundenen Sauerstoff in
einer Patrone mitzuführen, der aus einem Chemikal entwickelt wird.
Als Chemikal dient vorzugsweise Kaliumhyperoxid (KO2).
Kohlendioxid (CO2) und Wasserdampf (H2O) der Ausatemluft reagieren
mit dem Kaliumhyperoxid, wobei das Kohlendioxid aus der Atemluft
entfernt und der Sauerstoff freigesetzt wird, und zwar entsprechend
der Intensität der Atmung. Es ist eine bedarfsabhängige Entwicklung
von Sauerstoff aus dem Chemikal. Bedingt durch den Reaktionsablauf
des Chemikals, wird jedoch bei jeder Atemleistung mehr Sauerstoff
erzeugt, als bei der Atmung verbraucht werden kann. Bei Sauerstoff-
Überschußproduktion wird im Atembeutel angesammelte regenerierte
Atemluft über ein im Atembeutel angeordnetes Überdruckventil in die
Atmosphäre abgeblasen. Dies ist offensichtlich eine Sauerstoffvergeu
dung. Um dies zu vermeiden, ist bei einem Chemikalsauerstoffgerät
mit Pendelatmung ein Druckentlastungssystem bekannt, das bei mit
regenerierter Atemluft gefülltem Atembeutel Ausatemluft abbläst,
bevor diese durch die Chemikalpatrone strömen kann, um auf diese
Weise die Sauerstoffproduktion entsprechend zu regulieren (DE-PS
26 27 722). Dies erfolgt über ein Überdruckventil, das im Strömungs
weg eines an der Chemikalpatrone angeschlossenen Atemschlauchs ange
ordnet ist und vom Atembeutel gesteuert wird. Hierbei liegt das
Überdruckventil im Strömungsweg der Aus- und der Einatemluft, was
bedeutet, daß nicht nur Ausatemluft an die Atmosphäre abgeblasen
wird, sondern auch aus der Chemikalpatrone nachströmende Einatemluft,
so daß die Haltezeit des Chemikalsauerstoffgerätes verringert wird.
Darüber hinaus sind die Temperaturen der Einatemluft wesentlich
erhöht, weil ein zweifacher Luftdurchgang durch die erhitzte Chemi
kalpatrone erfolgt.
Gemäß DE-PS 35 14 345 C2 ist ein Atembeutel für ein Kreislaufatemgerät
bekannt, bei dem ein an den Seiten offener Hohlzylinder waagerecht als
Luftverteiler in einem Atembeutel angeordnet ist, wodurch zwischen der
Wand des Atembeutels und dem Hohlzylinder ein Ringkanal entsteht, in
dem der Atemschlauch geführt wird. Mit einem derartigen Kreislaufatem
gerät ist eine Erhöhung der Haltezeit nicht erzielbar.
Das Atemschutzgerät mit halbgeschlossenem Kreislauf gemäß DE-GM 75 37 203
besteht aus einer Chemikalpatrone, an deren Ein- und Ausgang jeweils ein
Einatem- und ein Ausatembeutel angeordnet sind, die strömungsmäßig
miteinander in Verbindung stehen, so daß in den Ausatembeutel auch
regenerierte Einatemluft aus einer Preßluftflasche und aus dem Einatem
beutel gelangen kann. Das im Ausatembeutel angeordnete Überdruckventil
bläst bei Überdruck eine Mischung aus unregenerierter und regenerierter
Atemluft in die Umgebungsatmosphäre ab. Eine Erhöhung der Haltezeit ist
auch mit dieser Lösung nicht erreichbar.
Eine Verbesserung der Haltezeit wird mit dem Chemikal-Sauerstoff-Gerät
gemäß DE-OS 26 47 987 angestrebt, indem das Überdruckventil in bezug auf
die Ausatemluft vor der Chemikalpatrone angeordnet ist. Da das Überdruck
ventil jedoch über eine Leitung mit dem Atemschlauch, der der Ein- und
Ausatmung dient, in Verbindung steht, wird in der Ausatemphase über das
geöffnete Überdruckventil mit der Ausatemluft auch aus der Chemikal
patrone nachströmende regenerierte Einatemluft an die Umgebung abgegeben.
Ein weiterer Nachteil dieser Lösung ist die starke Temperaturerhöhung
der Einatemluft, da aufgrund der Pendelatmung ein zweifacher Luftdurch
gang durch die erhitzte Chemikalpatrone erfolgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Chemikalsauerstoffgerät
der eingangs genannten Art zu entwickeln, bei dem die Haltezeit durch
eine gleichmäßige Durchströmung der Chemikalpatrone erhöht, die Einatem
temperatur im Atembeutel gesenkt und ein Unterbrechen der Beatmung
erleichtert wird.
Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1
genannten Merkmalen gelöst. Die mit der Erfindung erzielten Vorteile
bestehen insbesondere darin, daß stets eine bedarfsabhängige Sauer
stoffproduktion in der Chemikalpatrone erfolgt, die eine gedrosselte
Sauerstoffentwicklung bewirkt, so daß kein überschüssiger Sauerstoff
abgeführt wird. Das wird insbesondere durch eine quasi stehende Säule
unregenerierter Atemluft erreicht, die für eine gleichmäßige Durch
strömung auch der Randbereiche der Chemikalpatrone zur Verfügung steht.
Hinzu kommt, daß die Einatemluft weniger Kohlendioxid enthält. Diese
Sachverhalte bewirken, daß die Haltezeit des Gerätes gegenüber der
Haltezeit der bekannten Geräte verlängert ist. Als weiterer Vorteil
ist zu nennen, daß durch die erfindungsgemäße Anordnung des Ausatembeu
tels innerhalb des Atembeutels, der der Einatembeutel ist, die heiße
Einatemluft sich am Umfang des mit der kühleren Ausatemluft gefüllten
Ausatembeutels abkühlt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der ab
hängigen Ansprüche.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Chemikalsauerstoffgerätes, wobei der Ausatembeutel mit einer
Stirnfläche innerhalb des Atembeutels an diesen festgelegt
ist, und
Fig. 2 eine weitere schematische Darstellung nach Fig. 1, wobei
der Ausatembeutel mit seinen zwei Stirnflächen im Innern
des Ausatembeutels festgelegt ist.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, besteht das Chemikalsauerstoffgerät
im wesentlichen aus einer den Sauerstoff entwickelnden Chemikalpatrone
1, einem Atembeutel 2, innerhalb dessen ein weiterer kleinerer Atembeutel
als Ausatembeutel 3 zur Aufnahme angesammelter Ausatemluft angeordnet
ist, einem mit dem Ausatembeutel 3 in Verbindung stehenden Überdruckven
til 4, das auf den Druck des Atembeutels 2 mittels eines Zugelementes
5 anspricht, einer Ventilsteuerung 6 mit einem Ausatemventil 6a und
einem Einatemventil 6b, einem Wärmeaustauscher 7 und einem Atemschlauch
8 mit einem Mundstück 9.
Der Ausatembeutel 3 ist am Eingang 1a und der Atembeutel 2 (Einatem
beutel) ist am Ausgang 1b der Chemikalpatrone 1 angeschlossen. Das
mit dem Überdruckventil verbundene flexible Zugelement 5 ist beispiels
weise eine Kugelkette oder eine Schnur, die in zwei Teile 5a, 5b
unterteilt ist.
Die Wirkungsweise des Chemikalsauerstoffgerätes ist folgende:
Die Ausatemluft gelangt vom Atemanschluß 9 über den Atemschlauch 8
und das Ausatemventil 6a direkt in den innerhalb des Atembeutels 2
(Einatembeutel) angeordneten Ausatembeutel 3, in dem ein Teil der
Ausatemluft vor der Chemikalpatrone 1 angesammelt wird und diesen
zurückhält, während ein anderer Teil durch die Chemikalpatrone strömt
und als regenerierte Atemluft in den Atembeutel 2 gelangt. Bei Sauer
stoffüberproduktion füllt sich der Atembeutel 2 und löst bei einem
bestimmten Volumen das im Ausatembeutel 3 angeordnete Überdruckventil
4 durch das mit der Atembeutelinnenwand 2a verbundene Zugelement 5,
z. B. eine Kette, aus. Beim Prallwerden des Atembeutels 2 wird das
Überdruckventil 4 in die Offenstellung gezogen. Die angesammelte
Ausatemluft vor der Chemikalpatrone strömt teilweise in die Umgebungs
atmosphäre ab und steht somit zur weiteren Sauerstoffproduktion nicht
zur Verfügung. Dieser Kreislauf der Atemluft wiederholt sich.
Fig. 2 zeigt eine weitere vorteilhafte Ausführung der Anordnung des
Ausatembeutels 3 innerhalb des Atembeutels 2, der der Einatembeutel
ist. Der gegenüber dem Einatembeutel 2 im Volumen kleinere Ausatembeu
tel 3 erstreckt sich im Einatembeutel von einer Stirnfläche desselben
zur anderen. Hierbei ist die dem Überdruckventil 4 gegenüberliegende
Stirnfläche des Ausatembeutels 3 vollflächig mit der Innenwand
2a des Einatembeutels verbunden. Der Ausatembeutel 3 ist im Zu
schnitt in der Länge gegenüber der Länge des Einatembeutels 2 größer.
Auf diese Weise kann das Überdruckventil 4 im Ausatembeutel mittels
des durchgehenden Zugelementes 5 auf den Druck des Einatembeutels 2
gesteuert werden.
Bezugszeichenliste
1 Chemikalpatrone
1a Eingang Chemikalpatrone
1b Ausgang Chemikalpatrone
2 Atembeutel (Einatembeutel)
2a Atembeutelinnenwand
2b Atembeutel-Stirnfläche
3 Ausatembeutel
3a Ausatembeutel-Innenwand
3b Ausatembeutel-Außenwand
4 Überdruckventil
5 Zugelement
5a 1. Teil des Zugelementes
5b 2. Teil des Zugelementes
6 Ventilsteuerung
6a Ausatemventil
6b Einatemventil
7 Wärmetauscher
8 Atemschlauch
9 Mundstück
1a Eingang Chemikalpatrone
1b Ausgang Chemikalpatrone
2 Atembeutel (Einatembeutel)
2a Atembeutelinnenwand
2b Atembeutel-Stirnfläche
3 Ausatembeutel
3a Ausatembeutel-Innenwand
3b Ausatembeutel-Außenwand
4 Überdruckventil
5 Zugelement
5a 1. Teil des Zugelementes
5b 2. Teil des Zugelementes
6 Ventilsteuerung
6a Ausatemventil
6b Einatemventil
7 Wärmetauscher
8 Atemschlauch
9 Mundstück
Claims (6)
1. Chemikalsauerstoffgerät mit Kreislaufatmung, das eine Kohlendioxid
und Wasserdampf bindende sowie Sauerstoff abgebende Chemikal
patrone und einen Atembeutel mit einem Überdruckventil aufweist,
das in bezug auf die Ausatemluft vor der Chemikalpatrone liegt
und das auf den Druck des Atembeutels anspricht, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- a) innerhalb des Atembeutels (2) ein weiterer kleinerer Atembeutel als Ausatembeutel (3) zur Aufnahme angesammelter Ausatemluft angeordnet ist, die am Eingang vor der Chemikalpatrone (1) ansteht,
- b) der Ausatembeutel (3) das zur Umgebungsatmosphäre abblasende Überdruckventil (4) aufweist, und
- c) der Ausatembeutel (3) an einem Eingang (1a) und der Atembeutel (2) an einem Ausgang (1b) der Chemikalpatrone angeschlossen ist.
2. Chemikalsauerstoffgerät nach Anspruch 1, das ein mit dem Über
druckventil verbundenes Zugelement als Steuerteil aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuerteil aus zwei Teilen (5a, 5b)
besteht, wobei das eine Teil (5a) zwischen dem Überdruckventil und
der Innenwandung (3a) des Ausatembeutels (3) und das andere Teil
(5b) zwischen der Außenwandung (3b) des Ausatembeutels (3) und
der Innenwandung (2a) des Einatembeutels (2) fest angeordnet sind.
3. Chemikalsauerstoffgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der gegenüber dem Atembeutel (2) im Volumen kleinere Ausatem
beutel (3) sich im Atembeutel von einer Stirnfläche (2b) desselben
zur anderen erstreckt.
4. Chemikalsauerstoffgerät nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die dem Überdruckventil (4) gegenüberliegende Stirn
fläche des Ausatembeutels (3) vollflächig mit der Innenwand (2 a)
des Atembeutels (2) verbunden ist.
5. Chemikalsauerstoffgerät nach Anspruch 1, 3 und 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ausatembeutel (3) im Zuschnitt in der Länge
gegenüber der Länge des Atembeutels (2) größer ist.
6. Chemikalsauerstoffgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ausatembeutel (3) innerhalb des Atembeutels (2) als ein Luftver
teiler ausgebildet ist, und die aus der Chemikalpatrone (1) aus
tretende warme Luft an die äußere Umfangsfläche des Ausatembeutels
(3) und an die innere Umfangsfläche des Atembeutels (2) lenkt.
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- 1992-07-23 PL PL92295390A patent/PL169110B1/pl unknown
- 1992-08-14 DE DE59205902T patent/DE59205902D1/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4411560C1 (de) * | 1994-04-02 | 1995-08-03 | Auergesellschaft Gmbh | Chemikalsauerstoffgerät |
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