DE4137331A1 - Chemikalsauerstoffgeraet - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Chemikalsauerstoffgerät der im Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung.
Bei Chemikalsauerstoffgeräten ist es bekannt, den für die Atmung
erforderlichen Sauerstoff als chemisch gebundenen Sauerstoff in
einer Patrone mitzuführen, der aus einem Chemikal entwickelt wird.
Als Chemikal dient vorzugsweise Kaliumhyperoxid (K02).
Kohlendioxid (CO2) und Wasserdampf (H2O) der Ausatemluft reagieren
mit dem Kaliumhyperoxid, wobei das Kohlendioxid aus der Atemluft
entfernt und der Sauerstoff freigesetzt wird, und zwar entsprechend
der Intensität der Atmung. Es ist eine bedarfsabhängige Entwicklung
von Sauerstoff aus dem Chemikal. Bedingt durch den Reaktionsablauf
des Chemikals, wird jedoch bei jeder Atemleistung mehr Sauerstoff
erzeugt, als bei der Atmung verbraucht werden kann. Bei Sauerstoff-
Überschußproduktion wird im Atembeutel angesammelte regenerierte
Atemluft über ein im Atembeutel angeordnetes Überdruckventil in die
Atmosphäre abgeblasen. Dies ist offensichtlich eine Sauerstoffvergeu
dung. Um dies zu vermeiden, ist bei einem Chemikalsauerstoffgerät
mit Pendelatmung ein Druckentlastungssystem bekannt, das bei mit
regenerierter Atemluft gefülltem Atembeutel Ausatemluft abbläst,
bevor diese durch die Chemikalpatrone strömen kann, um auf diese
Weise die Sauerstoffproduktion entsprechend zu regulieren (DE-PS
26 27 722). Dies erfolgt über ein Überdruckventil, das im Strömungs
weg eines an der Chemikalpatrone angeschlossenen Atemschlauchs ange
ordnet ist und vom Atembeutel gesteuert wird. Hierbei liegt das
Überdruckventil im Strömungsweg der Aus- und der Einatemluft, was
bedeutet, daß nicht nur Ausatemluft an die Atmosphäre abgeblasen
wird, sondern auch aus der Chemikalpatrone nachströmende Einatemluft,
so daß die Haltezeit des Chemikalsauerstoffgerätes verringert wird.
Darüber hinaus sind die Temperaturen der Einatemluft wesentlich
erhöht, weil ein zweifacher Luftdurchgang durch die erhitzte Chemi
kalpatrone erfolgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Chemikalsauerstoffgerät
der eingangs genannten Art zu entwickeln, bei dem die Haltezeit
erhöht und die Einatemtemperatur im Atembeutel gesenkt wird.
Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des Patentan
spruchs 1 genannten Merkmalen gelöst. Die mit der Erfindung erzielten
Vorteile bestehen insbesondere darin, daß stets eine bedarfsabhängige
Sauerstoffproduktion in der Chemikalpatrone erfolgt, die eine gedros
selte Sauerstoffentwicklung bewirkt, so daß kein überschüssiger
Sauerstoff abgeführt wird. Hinzu kommt, daß die Einatemluft weniger
Kohlendioxid enthält. Diese beiden Sachverhalte bewirken, daß die
Haltezeit des Gerätes gegenüber der Haltezeit des bekannten Gerätes
verlängert ist. Als weiterer Vorteil ist zu nennen, daß durch die
erfindungsgemäße Anordnung des Ausatembeutels innerhalb des Atembeutels,
der der Einatembeutels ist, die heiße Einatemluft sich am Umfang des
mit der kühleren Ausatemluft gefüllten Ausatembeutels abkühlt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der ab
hängigen Ansprüche.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Chemikalsauerstoffgerätes, wobei der Ausatembeutel mit einer
Stirnfläche innerhalb des Atembeutels an diesen festgelegt
ist, und
Fig. 2 eine weitere schematische Darstellung nach Fig. 1, wobei
der Ausatembeutel mit seinen zwei Stirnflächen im Innern
des Ausatembeutels festgelegt ist.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, besteht das Chemikalsauerstoffgerät
im wesentlichen aus einer den Sauerstoff enwickelnden Chemikalpatrone
1, einem Atembeutel 2, innerhalb dessen ein weiterer kleinerer Atem
beutel als Ausatembeutel 3 zur Aufnahme angesammelter Ausatemluft
angeordnet ist, einem mit dem Ausatembeutel 3 in Verbindung stehenden
Überdruckventil 4, das auf den Druck des Atembeutels 2 mittels eines
Zugelementes 5 anspricht, einer Ventilsteuerung 6 mit einem Aus
atemventil 6a und einem Einatemventil 6b, einem Wärmeaustauscher 7
und einem Atemschlauch 8 mit einem Mundstück 9.
Der Ausatembeutel 3 ist am Eingang 1a und der Atembeutel 2 (Einatem
beutel) ist am Ausgang 1b der Chemikalpatrone 1 angeschlossen. Das
mit dem Überdruckventil verbundene flexible Zugelement 5 ist beispiels
weise eine Kugelkette oder eine Schnur, die in zwei Teile 5a, 5b
unterteilt ist.
Die Wirkungsweise des Chemikalsauerstoffgerätes ist folgende.
Die Ausatemluft gelangt vom Atemanschluß 9 über den Atemschlauch 8
und das Ausatemventil 6a direkt in den innerhalb des Atembeutels 2
(Einatembeutel) angeordneten Ausatembeutel 3, in dem ein Teil der
Ausatemluft vor der Chemikalpatrone 1 angesammelt wird und diesen
zurückhält, während ein anderer Teil durch die Chemikalpatrone strömt
und als regenerierte Atemluft in den Atembeutel 2 gelangt. Bei Sauer
stoffüberproduktion füllt sich der Atembeutel 2 und löst bei einem
bestimmten Volumen das im Ausatembeutel 3 angeordnete Überdruckventil
4 durch das mit der Atembeutelinnenwand 2a verbundene Zugelement 5,
z. B. eine Kette, aus. Beim Prallwerden des Atembeutels 2 wird das
Überdruckventil 4 in die Offenstellung gezogen. Die angesammelte
Ausatemluft vor der Chemikalpatrone strömt teilweise in die Umgebungs
atmosphäre ab und steht somit zur weiteren Sauerstoffproduktion nicht
zur Verfügung. Dieser Kreislauf der Atemluft wiederholt sich.
Fig. 2 zeigt eine weitere vorteilhafte Ausführung der Anordnung des
Ausatembeutels 3 innerhalb des Atembeutels 2, der der Einatembeutel
ist. Der gegenüber dem Einatembeutel 2 im Volumen kleinere Ausatembeu
tel 3 erstreckt sich im Einatembeutel von einer Stirnfläche desselben
zur anderen. Hierbei ist die dem Überdruckventil 4 gegenüberliegende
Stirnfläche des Ausatembeutels 3 vollflächig mit der Innenwand
2a des Einatembeutels verbunden. Der Ausatembeutel 3 ist im Zu
schnitt in der Länge gegenüber der Länge des Einatembeutels 2 größer.
Auf diese Weise kann das Überdruckventil 4 im Ausatembeutel mittels
des durchgehenden Zugelementes 5 auf den Druck des Einatembeutels 2
gesteuert werden.
Claims (7)
1. Chemikalsauerstoffgerät mit Kreislaufatmung, das eine Kohlen
dioxid und Wasserdampf bindende sowie Sauerstoff abgebende
Chemikalpatrone und einen Atembeutel mit einem Überdruckventil
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) innerhalb des Atembeutels (2) ein weiterer kleinerer Atembeutel als Ausatembeutel (3) zur Aufnahme angesammelter Ausatemluft angeordnet ist, die am Eingang vor der Chemi kalpatrone (1) ansteht, und
- b) der Ausatembeutel (3) ein zur Umgebungsatmosphäre abblasendes Überdruckventil (4) aufweist, das auf den Druck des Atem beutels (2) anspricht.
2. Chemikalsauerstoffgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausatembeutel (3) am Eingang (1a) und der Atembeutel (2)
am Ausgang (1b) der Chemikalpatrone (1) angeschlossen ist.
3. Chemikalsauerstoffgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit dem Überdruckventil (4) verbundenes Zugelement (5)
als Steuerteil aus zwei Teilen (5a, 5b) besteht, wobei das eine
Teil (5a) zwischen dem Überdruckventil und der Innenwandung
(3a) des Ausatembeutels (3) und das andere Teil (5b) zwischen
der Außenwandung (3b) des Ausatembeutels (3) und der Innenwandung
(2a) des Einatembeutels (2) fest angeordnet sind.
4. Chemikalsauerstoffgerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß der gegenüber dem Atembeutel (2) im Volumen kleinere
Ausatembeutel (3) sich im Atembeutel von einer Stirnfläche (2b)
desselben zur anderen erstreckt.
5. Chemikalsauerstoffgerät nach Anspruch 1, 2 und 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die dem Überdruckventil (4) gegenüberliegende Stirn
fläche des Ausatembeutels (3) vollflächig mit der Innenwand (2a)
des Atembeutels (2) verbunden ist.
6. Chemikalsauerstoffgerät nach Anspruch 1, 2, 4 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ausatembeutel (3) im Zuschnitt in der
Länge gegenüber der Länge des Atembeutels (2) größer ist.
7. Chemikalsauerstoffgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausatembeutel (3) innerhalb des Atembeutels (2) als ein
Luftverteiler ausgebildet ist, und die aus der Chemikalpatrone
(1) austretende warme Luft an die äußere Umfangsfläche des
Ausatembeutels (3) und an die innere Umfangsfläche des Atembeutels
(2) lenkt.
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