DE4137036C2 - Vorrichtung zur Steuerung der Aufteilung des Motordrehmoments eines allradangetriebenen Fahrzeugs - Google Patents
Vorrichtung zur Steuerung der Aufteilung des Motordrehmoments eines allradangetriebenen FahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung der Aufteilung des Mo
tordrehmoments eines allradangetriebenen Fahrzeugs gemäß dem Oberbe
griff des Hauptanspruchs.
Die DE 40 01 070 A1 offenbart eine derartige Vorrichtung mit einer auf eine
Drehzahldifferenz zwischen den Achsen des Fahrzeugs ansprechenden Kupp
lung, die ein Zylindergehäuse und einen Hubring umfaßt, die zueinander
drehbar sind. Entsprechend dieser relativen Drehung wird Hydraulikfluid ab
gegeben, dessen Austritt durch eine variable Drosselöffnung gesteuert wird.
Der Systemdruck des abgegebenen Hydraulikfluids bestimmt die Einstellung
des Querschnitts der Drosselöffnung.
Andere Beispiele von bekannten Vorrichtungen zur Steuerung der Drehmo
mentverteilung bei vierradangetriebenen Fahrzeugen werden in den japani
schen Patentanmeldungen JP 61-169326 A (= EP 0 189 176 A2) oder
JP 62-50231 A beschrieben.
Diese bekannten Steuervorrichtungen umfassen eine Mehrscheibenkupplung
im Antriebsstrang zu der Vorder- oder Hinterachse, die eine gewünschte
Drehmomentübertragung durch Steuerung des hydraulischen Drucks be
wirkt der der Kupplung zugeführt wird. Die Eingriffskraft der Kupplung, die
durch den hydraulischen Druck bestimmt wird, wird in der JP 62-50231 A
erhöht, wenn die ermittelte Drehzahldifferenz zwischen der Vorder- und
Hinterachse zunimmt. Das Verhältnis der Eingriffskraft der Kupplung und da
mit das übertragene Drehmoment zu der Hinterachse erhöht sich bei der
JP 61-169326 A (= EP 0 189 176 A2) wenn die Querbeschleunigung des Fahr
zeugs zunimmt.
Ein Nachteil dieser, aus der JP 62-50231 A bekannten Steuervorrichtung für
die Drehmomentverteilung besteht darin, daß der Steuervorgang kompliziert
ist. Bei der bekannten Steuervorrichtung ist es notwendig, die Drehzahldiffe
renz zwischen den Vorder- und Hinterrädern durch Berechnung auf der Ba
sis von Signalen von Raddrehzahlsensoren zu errechnen und den hydrauli
schen Druck für die Eingriffskraft entsprechend einer Änderung der Dreh
zahldifferenz so zu variieren, daß eine gewünschte Drehmomentverteilung er
reicht wird. Die Steuerung muß daher rasch ansprechen, ohne in Schwingun
gen zu geraten.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Vorrichtungen teuer sind und
einen Mikrocomputer mit raschem Ansprechverhalten erfordern in der die
komplizierte Steuerung durchführen kann und nur eine geringe Rechenzeit
benötigt.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Vorrichtungen schwer und sper
rig sind und einen großen Einbauraum benötigen, da eine Hydraulikpumpe,
ein Speicher etc. untergebracht werden müssen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Steuervorrichtung für
die Drehmomentverteilung eines vierradangetriebenen Fahrzeugs zu schaffen,
die einfach aufgebaut, kompakt, leicht und kostengünstig ist und eine optima
le Drehmomentverteilung zwischen der vorderen und hinteren Achse ermög
licht.
Die Belastung des zugehörigen Rechners soll gering und die Rechenzeit kurz
sein.
Die Drehmomentverteilung soll erfolgen auf der Basis der Drehzahldifferenz
zwischen der Vorder- und Hinterachse und der Querbeschleunigung des
Fahrzeugs, ohne daß eine unmittelbare Abtastung der Drehzahldifferenz zwi
schen der Vorder- und Hinterachse erforderlich ist.
Zusätzliche Hydraulikeinrichtungen sollen nicht notwendig sein.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich bei einer Vorrichtung der gattungsge
mäßen Art aus den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung für die Drehmomentverteilung bei
einem vierradangetriebenen Fahrzeug mit Vorder- und Hinterradantrieb
umfaßt eine Steuerkupplung, die auf die Drehzahldifferenz anspricht und in
einem der Antriebsstränge angeordnet ist. Die Kupplung weist ein Zylinder
gehäuse und einen Hubring auf, die in bezug zueinander drehbar sind. Ferner
ist eine Auslaßvorrichtung für Hydraulikfluid vorgesehen, die eine Hydraulik
fluidmenge entsprechend der Drehzahldifferenz zwischen dem Zylinderge
häuse und dem Hubring austreten läßt. Eine variable Drosselöffnung begrenzt
den Austritt des Hydraulikfluids aus der Auslaßeinrichtung und erzeugt damit
ein Übertragungsdrehmoment zwischen dem Zylindergehäuse und dem
Hubring.
Die Steuervorrichtung umfaßt weiterhin ein Stellglied zum Einstellen der va
riablen Drosselöffnung und zum Ändern des Drosselquerschnitts, einen Sen
sor zur Abtastung der Querbeschleunigung des Fahrzeugs und zur Erzeugung
eines entsprechenden Signals, und eine Steuereinrichtung zur Steuerung des
Stellgliedes entsprechend dem Signal des Querbeschleunigungs-Sensors und
damit zur Einstellung der Öffnung der variablen Drosselöffnung auf der Basis
der Querbeschleunigung des Fahrzeugs.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer Steuervorrichtung für
die Drehmomentverteilung bei einem vierradangetriebenen
Fahrzeug entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 zeigt schematisch den Antriebsstrang eines vierradangetriebe
nen Fahrzeugs mit einer Steuervorrichtung für die Drehmo
mentverteilung;
Fig. 3 ist ein Schnitt durch den Vorderrad-Antriebsstrang gemäß
Fig. 2;
Fig. 4 ist eine schematische Darstellung der Steuervorrichtung gemäß
Fig. 1 in Verbindung mit dem Antriebsstrang der Vorderräder;
Fig. 5 ist ein Flußdiagramm zur Veranschaulichung der Steuerung
durch die erfindungsgemäße Steuervorrichtung;
Fig. 6 ist ein Diagramm, das die optimale Drosselöffnung im Verhältnis
zur Querbeschleunigung zeigt;
Fig. 7 ist ein Diagramm, das die Charakteristik der Drehmomentüber
tragung der Steuervorrichtung gemäß Fig. 1 veranschaulicht.
Eine Steuervorrichtung für die Drehmomentverteilung umfaßt eine Kupplung,
die auf eine Drehzahldifferenz anspricht und die hier als Kupplung 11 mit
Drosselöffnung ausgebildet ist. Die Kupplung 11 umfaßt ein Zylindergehäuse oder
Rotor 12 und einen Hub- oder Nockenring 13, die konzentrisch zueinander angeordnet sind und
den Austritt eines Hydraulikstromes entsprechend einer Drehzahldifferenz
zwischen Rotor und Nockenring bewirken. Die Kupplung 11 liegt in dem An
triebsstrang für die Vorder- oder Hinterachse eines vierradangetriebenen
Fahrzeugs und umfaßt eine variable Drosselstelle 14 zur Begrenzung des Aus
tritts des Hydraulikfluids und damit zur Erzeugung eines Übertragungsdreh
moments zwischen dem Rotor 12 und dem Nockenring 13 entsprechend der
Drehzahldifferenz zwischen dem Rotor 12 und dem Nockenring 13.
Die Steuervorrichtung für die Drehmomentverteilung umfaßt weiterhin ein
Stellorgan 30 für die Drosselstelle zur Änderung der Drosselöffnung entspre
chend einem zugeführten Signal, einen Sensor 41 für die Querbeschleuni
gung des Fahrzeugs und Erzeugung eines entsprechenden Signals, und eine
Steuereinrichtung 14 für die Drosselöffnung, die ein Stellsignal dem Stellor
gan 30 zuführt und damit die Drosselöffnung entsprechend dem Signal des
Querbeschleunigungs-Sensors 41 ändert.
Die Steuervorrichtung für die Drehmomentverteilung arbeitet folgenderma
ßen.
Im Falle eines Radschlupfes aufgrund des Antriebs oder beim Kurvenfahren
oder dergleichen wird eine Drehzahldifferenz zwischen der Vorder- und Hin
terachse erzeugt. Bei dieser Drehzahldifferenz drehen sich der Rotor 12 und
der Nockenring 13 der Kupplung 11 in dem vorderen oder hinteren An
triebsstrang des vierradangetriebenen Fahrzeugs relativ zueinander, so daß
eine bestimmte Hydraulikfluidmenge, eingeschränkt durch die variable Dros
selstelle 14, abgegeben wird.
Andererseits wird bei einer Querbeschleunigung, wie sie bei der Kurvenfahrt
oder dergleichen auftritt, die Drosselöffnung der variablen Drosselstelle 14
mit Hilfe der Steuereinrichtung 40 und des Stellorgans 30 auf der Basis der
von dem Sensor 41 abgetasteten Querbeschleunigung verändert.
Wenn daher eine Drehzahldifferenz zwischen der Vorder- und Hinterachse
und eine Querbeschleunigung des Fahrzeugs vorliegen, wird eine Drehmo
mentübertragung entsprechend der Drehzahldifferenz und der Querbeschleu
nigung durch die Kupplung 11 über eine Steuerung der Strombegrenzung
durch die variable Drosselstelle 14 erzeugt.
Beispielsweise nimmt das Verhältnis vom Drehmoment zur Drehzahldifferenz
zu, wenn die Öffnung der variablen Drosselstelle 14 verkleinert wird. Je grö
ßer die Drehmomentübertragung wird, desto mehr bewegt sich die Drehmo
mentverteilung in Richtung auf einen gleichmäßigen Vierradantrieb, bei dem
das Drehmoment in gleicher Weise auf die vier Räder verteilt wird.
Anhand von Fig. 2 bis 4 soll die erfindungsgemäße Steuervorrichtung genauer
erläutert werden.
Fig. 2 zeigt schematisch ein vierradangetriebenes Fahrzeug mit einer erfin
dungsgemäßen Steuervorrichtung für die Drehmomentverteilung. Es handelt
sich um einen Fahrzeugtyp mit Frontmotor und zuschaltbarem Vorderradan
trieb, von dem ein Hinterradantrieb permanent abgeleitet ist. Das Fahrzeug
weist eine vordere, quergerichtete Maschine 2, ein Getriebe 3, ein vorderes
Differential 4 und ein Übertragungsgetriebe 5 auf. Das Drehmoment der Ma
schine wird auf die Hinterräder 1L und 1R über das Getriebe 3, das Differen
tialgehäuse 4a des vorderen Differentials 4, das Übertragungsgetriebe 5, die
Kardanwelle 6, das hintere Differential 7 und die hinteren Antriebswellen 8L
und 8R übertragen. Andererseits wird das Drehmoment der Maschine 2 zu
einem linken Vorderrad 9L, in Fahrtrichtung gesehen, über das Getriebe 3,
ein linksseitiges Zahnrad 4L des Differentials 4, die Kupplung 11 und eine
linke vordere Antriebswelle 10L übertragen. Die Übertragung zum rechten
Vorderrad 9R erfolgt über das Getriebe 3, ein rechtes Zahnrad 4R des vorde
ren Differentials 4 und die rechte vordere Antriebswelle 10R.
Da das Differentialgehäuse 4a des vorderen Differentials das Antriebsmoment
gleichmäßig auf die linken und rechten Zahnräder 4L und 4R verteilt, hängt
die Drehmomentverteilung auf die Vorderräder 9L und 9R vollständig ab von
der Übertragung des durch die Kupplung 11 übermittelten Drehmoments.
Die Kupplung 11 ist in das vordere Differential 4 eingebaut oder mit diesem
zusammengefaßt oder liegt in anderer Weise zwischen dem linken Zahnrad
4L des Differentials 4 und der Antriebswelle 10L des linken Vorderrades. Die
Kupplung 11 überträgt ein Drehmoment entsprechend der Drehzahldifferenz
ΔN zwischen dem Rotor 12 und dem Nockenring 13.
Wie Fig. 3 zeigt umfaßt die Kupplung 11 den Nockenring 13, der mit dem
linksseitigen Zahnrand 4L verbunden ist und eine ansteigende und absinken
de Nockenfläche 13a auf der inneren Seite aufweist, und den Rotor 12, der
konzentrisch zu dem Nockenring 13 angeordnet und drehfest auf die linke
vordere Antriebswelle 10L aufgesetzt ist und sich mit dieser dreht. Sechs ra
dial verschiebbare Kolben 15 liegen in dem Rotor 12 und werden hin- und
hergehend angetrieben durch die Nockenfläche 13a entsprechend einer re
lativen Drehung zwischen dem Rotor 12 und dem Nockenring 13. Druckkam
mern 16 werden durch die Kolben 15 begrenzt und ändern ihr Volumen ent
sprechend den hin- und hergehenden Bewegungen der Kolben 15. Radiale
Auslässe 17 gehen von den Druckkammern 16 aus. Variable Drosselstellen 14
befinden sich an den radial-inneren Enden der Auslässe 17. Ein Stellkolben
18 ändert durch seine Axialverschiebung die Querschnitte der Drosselöffnun
gen. Regelkanäle 19 erstrecken sich zwischen den Druckkammern 16 und
einer Speicherkammer 21 und stellen zwischen diesen eine Verbindung über
nicht gezeigte Rückschlagventile her. Eine Kolbenkammer 20 zwischen den
variablen Drosselstellen 14 und der Speicherkammer 21 verbindet diese mit
einander.
Die ansteigende und abfallende Nockenfläche 13a, die Kolben 15, die Druck
kammern 16 und die Auslässe 17 bilden ein Auslaßsystem für Hydraulikfluid,
durch das eine Fluidmenge abgegeben wird, die proportional zur Drehzahldif
ferenz zwischen dem Rotor 12 und dem Nockenring 13 ist.
Der Aufbau und die Arbeitsweise der Kupplung 11 entspricht weitgehend
derjenigen, die in den US-Patenten 4,921,085 und 4,957,473 sowie 4,958,711
beschrieben ist, so daß hier weitere Erläuterungen entfallen können.
Es sei angenommen, daß die Drehzahl der Vorderräder Nf, die Drehzahl des
rechten Vorderrades Nfr, die des linken Vorderrades Nfl, die der Hinterrä
der Nr und die des linken Zahnrades 4L gleich Nh ist. In diesem Falle gilt:
Daraus ergibt sich: Nh-Nfl = 2 (Nr-Nf)
Daher wird das Zweifache der Drehzahldifferenz zwischen den Vorder- und Hinterrädern (Nr-Nf) als Eingangsdrehzahl der Kupplung 11 zugeführt, so daß eine Kupplungs-Drehzahldifferenz ΔN entsteht.
Daher wird das Zweifache der Drehzahldifferenz zwischen den Vorder- und Hinterrädern (Nr-Nf) als Eingangsdrehzahl der Kupplung 11 zugeführt, so daß eine Kupplungs-Drehzahldifferenz ΔN entsteht.
Auf diese Weise wird ermöglicht, die Drehmomentverteilung der Vorderrä
der durch die Drehmomentzufuhr zum linken Vorderrad zu steuern. Dadurch
wird die notwendige Drehmoments-Übertragungskapazität der Kupplung
halbiert, verglichen mit der Anordnung einer Kupplung in der seitlichen An
triebswelle eines Vorderrades.
Ein Schrittmotor wird als Stellorgan 30 zur Änderung der Öffnung der varia
blen Drosselstelle 14 aufgrund eines äußeren Signals verwendet. Ein Übertra
gungsmechanismus 28 befindet sich zwischen einer Welle 30a des Schritt
motors 30 und dem Stellkolben 18 und überträgt die Stellbewegung des
Schrittmotors 30 auf den Stellkolben 18. Zu diesen Zweck weist der Übertra
gungsmechanismus 24 eine Gabel 31 auf, die an einem Ende an der Welle 30a
des Stellmotors befestigt ist und sich mit dieser dreht. Ein Gleitring 34 be
findet sich axial verschiebbar auf der linken vorderen Antriebswelle 10L. Eine
Druckplatte 32 ist an dem Gleitring 34 über ein Nadellager 33 abgestützt und
wird in Berührung mit dem freien Ende der Gabel 31 gehalten, mit der sich
die Druckplatte bewegt. Ein Querstift 35 erstreckt sich quer zu der vorderen
linken Antriebswelle 10L und ist an dem Gleitring 34 zur gemeinsamen Be
wegung mit diesem befestigt. Eine Druckstange 36 liegt zwischen dem Quer
stift 35 und dem Stellkolben 18 und überträgt die Bewegung des Querstiftes
35 auf den Stellkolben 18.
Die bereits erwähnte Steuereinrichtung 40 besteht im wesentlichen aus ei
nem Mikrocomputer. Sie bildet die Steuereinrichtung für die Einstellung der
Drosselöffnung und führt dem Stellorgan, das heißt dem Schrittmotor 30 ein
Steuersignal zu, mit dem der Durchlaßquerschnitt der variablen Drosselstel
len 14 verändert wird. Der Sensor 41 zur Ermittlung der Querbeschleuni
gung ermittelt die Querbeschleunigung YG des Fahrzeugs und sendet ein ent
sprechendes Signal an die Steuereinrichtung 40. Ein Potentiometer 36 befin
det sich an dem Schrittmotor 30. Ein Potentiometer 42 befindet sich an dem
Schrittmotor 30 und ermittelt die Winkelposition oder Drehung der Welle
30a des Schrittmotors und liefert ein entsprechendes Signal an die Steuer
einrichtung 40.
Nunmehr soll die Arbeitsweise der Vorrichtung beschrieben werden.
Fig. 5 zeigt in einem Flußdiagramm den Ablauf eines vorgegebenen Steuerzy
klus von beispielsweise 10 msec.
Bei Schritt 50 wird ein Querbeschleunigungssignal YG, das durch den Querbe
schleunigungs-Sensor 41 ermittelt worden ist, ausgelesen.
In Schritt 51 wird ein optimaler Öffnungsquerschnitt aus einer Tabelle, etwa
gemäß Fig. 6, auf der Basis der Querbeschleunigung YG gemäß Schritt 15 als
optimaler Öffnungsquerschnitt θT ermittelt.
Zur Erzielung einer identischen Kurvencharakteristik unabhängig vom Reib
wert µ der Straßenoberfläche und zur Erzielung guter Fahreigenschaften und
guter Fahrstabilität beim Starten und bei der Geradeaus-Beschleunigung wird
der Öffnungsquerschnitt in der Tabelle, wie in Fig. 6 gezeigt ist, derart fest
gelegt daß bei einer Querbeschleunigung YG von Null oder kleinen Werten
der Öffnungsquerschnitt θT auf Null reduziert wird, das heißt, die variablen
Drosselstellen 14 werden vollständig geschlossen, so daß die Drehmoment
verteilung an die Vorderräder 9L und 9R erhöht wird. Wenn die Querbe
schleunigung YG über einen vorgegebenen kleinen Wert hinausgeht, wird der
Öffnungsquerschnitt θT vergrößert, so daß die Drehmomentverteilung an die
Vorderräder 9L und 9R verringert wird. Erhöht sich die Querbeschleunigung
YG entsprechend einer Bewegung des Fahrzeugs mit hohem Reibwert µ, so
werden die Drosselstellen 14 vollständig geöffnet.
In Schritt 52 wird ein Steuersignal zur Einstellung der optimalen Drosselöff
nung θT dem Schrittmotor 30 zugeführt.
Anschließend soll die Drehmomentverteilung zwischen der Vorder- und Hin
terachse unter Bezugnahme auf die Verteilung bei Geradeausfahrt und Kur
venfahrt gesondert erläutert werden.
Bei Geradeausfahrt sind die variablen Drosselstellen 14 vollständig geschlos
sen, da die Querbeschleunigung YG normalerweise Null ist und auch bei Sei
tenwinden oder seitlich geneigter Straßenoberfläche nur geringe Querbe
schleunigungen YG auftreten.
Bei Geradeausfahrt ergibt sich kaum eine Drehzahldifferenz zwischen den
Achsen, so daß bei Geradeausfahrt mit konstanter Geschwindigkeit auf einer
Straßenoberfläche mit hohem Reibwert keine nennenswerte Drehzahldiffe
renz zwischen dem Rotor 12 und dem Nockenring 13 der Kupplung 11 ent
steht. Ein Übertragungsdrehmoment an den Vorderrädern 9L und 9R wird
nicht gebildet, und der Hinterradantrieb wird aufrechterhalten.
Wenn eine Drehzahldifferenz zwischen der Vorder- und Hinterachse durch
Hinterradschlupf beim Starten, Steigen, Beschleunigen etc. entsteht, bildet
sich zwischen dem Rotor 12 und dem Nockenring 13 der Kupplung 11 eine
Drehzahldifferenz ΔN, die dem Zweifachen der Drehzahldifferenz zwischen
der Vorder- und Hinterachse entspricht, so daß die Kupplung 11 ein Über
tragungsmoment erzeugt, das gleich dem auf die Vorderachse verteilten
Drehmoment der Maschine ist, so daß ein Vierradantrieb, bei dem das An
triebsmoment nahezu gleichmäßig an die vier Räder verteilt wird, entsteht.
Dadurch werden die Antriebs- und Fahreigenschaften verbessert.
Die Charakteristik der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung ist in Fig. 7 ge
zeigt. Wenn die Drehzahldifferenz ΔN zwischen dem Rotor 12 und dem
Nockenring 13 zunimmt, erhöht sich das Übertragungs-Drehmoment entlang
den verschiedenen Kurven zweiter Ordnung, welche Kurven entstehen durch
die Steuerung der Drosselöffnung θ. Wie aus Fig. 7 hervorgeht, ist bei einer
Öffnung θ von Null, das heißt bei vollständig geschlossener Drosselstelle 14,
eine leichte Drehzahldifferenz ΔN in der Lage, einen Vierradantrieb hervorzu
rufen, bei dem das Maschinendrehmoment nahezu gleichmäßig auf die vier
Räder verteilt wird.
Bei der Kurvenfahrt wird eine Querbeschleunigung YG erzeugt, die dem Kur
venradius, der Fahrzeuggeschwindigkeit und dem Reibkoeffizienten µ der
Straßenoberfläche entspricht.
Bei konstantem Kurvenradius und konstanter Fahrgeschwindigkeit, jedoch
unterschiedlichem Reibwert µ ergibt sich bei einem hohen Reibwert eine
große Querbeschleunigung YG, so daß die Öffnung der variablen Drosselstelle
14 vergrößert wird, bei einem niedrigen Reibwert dagegen eine geringe
Querbeschleunigung, so daß der Öffnungsquerschnitt der Drosselstellen 14
verringert wird.
Daher ist bei konstanter Kurvenfahrt auf einer Straße mit hohem Reibwert
die Drehmomentverteilung auf die Vorderachse gering, so daß das Fahrzeug
stark untersteuert und es möglich macht, die guten Kurveneigenschaften ei
nes Fahrzeugs mit Frontmotor und Hinterradantrieb zu erzielen. Bei konstan
ter Kurvenfahrt auf einer Straße mit niedrigem Reibwert wird die Übertra
gung des Drehmoments auf die Vorderachse erhöht, so daß das Fahrzeug un
tersteuert, jedoch in der Kurve gehalten wird.
Bei beschleunigter Kurvenfahrt erhöht sich die Querbeschleunigung YG nach
und nach vom Eingang der Kurve zu deren Ausgang. Am Eingang der Kurve
besteht eine Drehmoment-Übertragungscharakteristik, bei der das Verhältnis
von Übertragungs-Drehmoment zur Drehzahldifferenz gemäß Fig. 7 groß ist,
so daß die Drehmomentverteilung auf die Vorderachse zunimmt und die
Möglichkeit besteht, eine Tendenz zum Untersteuern und damit eine stabile
Kurvenfahrt zu erzielen. Am Ausgang der Kurve wird eine Drehmomentüber
tragungs-Charakteristik entsprechend einem kleinen Verhältnis von Übertra
gungsdrehmoment zur Drehzahldifferenz aus der Tabelle gemäß Fig. 7 ausge
wählt, so daß es möglich wird, nach und nach die Drehmomentverteilung auf
die Vorderachse zu erhöhen, wenn eine Drehzahldifferenz zwischen der Vor
der- und Hinterachse entsprechend einem Radschlupf beim Beschleunigen
besteht. Dadurch kann eine rasche Erhöhung der Übersteuerungs-Tendenz
verhindert werden und das Fahrzeug kontrollierbar gehalten werden.
Daraus ergibt sich, daß erfindungsgemäß die Kupplung 11 im Antriebsstrang
der Vorderräder angeordnet ist und die Drosselstelle θ lediglich entspre
chend der Querbeschleunigung YG gesteuert wird. Daraus ergibt sich eine op
timale Drehmomentverteilung zwischen der Vorder- und Hinterachse und ei
ne einfache und kostengünstige Steuerung ohne nennenswerte Zunahme in
bezug auf Gewicht und Platzbedarf. Die Steuerung der Drehmomentverteilung
entsprechend der Drehzahldifferenz zwischen der Vorder- und Hinterachse
hängt lediglich von der Kupplung 11 ab. Daher ist es im Gegensatz zu den be
kannten Lösungen nicht notwendig, die Drehzahldifferenz zwischen der Vor
der- und Hinterachse zu ermitteln. Es ist weiterhin nicht notwendig, eine
Steuerung entsprechend einer Änderung der Drehzahldifferenz zwischen der
Vorder- und Hinterachse durchzuführen, sofern sich nicht die Querbeschleu
nigung YG ändert. Dies bietet in weitgehender Übereinstimmung mit den be
kannten Vorrichtungen die Möglichkeit, eine Steuerung der Drehmoment
verteilung entsprechend der Drehzahldifferenz zwischen der Vorder- und
Hinterachse und der Querbeschleunigung bei geringerer Belastung des Rech
ners und geringerer Rechenzeit zu erzielen.
Die Kupplung 11, die mit dem vorderen Differential 4 verbunden ist, ist in ih
ren Abmessungen kompakt und weist ein geringes Gewicht auf. Sie erfordert
keine zusätzlichen Hydraulikeinrichtungen, wie etwa eine Hydraulikpumpe,
einen Speicher etc.
Die Erfindung ist im Zusammenhang mit einem vierradgetriebenen Fahrzeug
mit quergestelltem Frontmotor, Getriebe, Differential und angeschlossenem
Permanent-Hinterradantrieb geschildert worden. Dies ist jedoch nicht ein
schränkend zu verstehen. Beispielsweise ist die Erfindung anwendbar auf ein
Fahrzeug, das in anderer Weise von einem Permanent-Frontantriebsfahrzeug
abgeleitet ist, oder ein Fahrzeug mit in Längsrichtung angeordneter Frontmaschine,
sowie auf Fahrzeuge mit permanentem Vorder- und Hinterradantrieb.
Claims (6)
1. Steuervorrichtung für die Aufteilung des Motordrehmoments eines all
radangetriebenen Fahrzeugs, mit
- - einer permanent angetriebenen und einer zuschaltbaren Achse,
- - einer auf eine Drehzahldifferenz zwischen den Achsen ansprechenden Kupplung (11) in einem der Antriebsstränge, bestehend aus einem Zylin dergehäuse (12) und einem Hubring (13), die zueinander drehbar sind, Kolben (15) zur Abgabe von Hydraulikfluid entsprechend der Drehzahldif ferenz zwischen Zylindergehäuse (12) und Hubring (13) und einer varia blen Drosselöffnung (14) zur Begrenzung der Abgabe von Hydraulikfluid und der Erzeugung einem Drehmomentes zwischen Zylindergehäuse (12) und Hubring (13),
- - einem Stellglied (30) zur Einstellung der variablen Drosselöffnung (14) und damit zur Änderung des Durchlaßquerschnitts, und
- - einer Steuereinrichtung (40) zur Betätigung des Stellglieds (30) und zur
Einstellung der variablen Drosselöffnung (14),
dadurch gekennzeichnet, - - daß die Kupplung (11) an einem der Differentiale (4) in einem der An triebsstränge angeordnet ist, wobei das Differential (4) aus zwei Zahnrä dern (4L; 4R) besteht, von denen zwei Abtriebswellen (10L; 10R) beider seits des Differentials (4) abgehen und die Kupplung (11) zwischen ei nem der Zahnräder (4L) und einer der Abtriebswellen (10L) liegt und
- - ein Querbeschleunigungssensor (41) zur Ermittlung der Querbeschleuni gung des Fahrzeugs vorgesehen ist, dessen Signale der Steuereinrichtung (40) zugeführt werden und die in Abhängigkeit der Signale das Steuer signal für das Stellglied (30) zur Einstellung der variablen Drosselöffnung (14) erzeugt.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
variable Drosselöffnung (14) durch die Steuereinrichtung (40) derart einstell
bar ist, daß der Durchlaßquerschnitt mit zunehmender Querbeschleunigung
größer wird.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die variable Drosselöffnung (14) durch die Steuereinrichtung (40) derart
einstellbar ist, daß die Drosselöffnung (14) vollständig geschlossen ist, wenn
die Querbeschleunigung des Fahrzeugs geringer als ein vorgegebener Wert ist.
4. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die variable Drosselöffnung (14) durch die Steuereinrichtung
(40) derart einstellbar ist, daß die Drosselöffnung (14) bei Überschreiten ei
ner vorgegebenen Querbeschleunigung vollständig geöffnet ist.
5. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuereinrichtung (40) einen Tabellenspeicher zur Bestim
mung des Durchlaßquerschnitts der Drosselöffnung (14) in Abhängigkeit von
der durch den Sensor (41) ermittelten Querbeschleunigung aufweist.
6. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hubring (13) und eines der beiden Zahnräder (4L) oder (4R) einstückig aus
gebildet sind, und daß das Zylindergehäuse (12) auf eine der Abtriebswellen
(10L) oder (10R) aufgekeilt ist.
Applications Claiming Priority (1)
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