DE4136874A1 - Verfahren zur herstellung von buchsen oder leisten mit darin befindlichen fuehrungselementen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von buchsen oder leisten mit darin befindlichen fuehrungselementenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung von Buchsen oder Leisten, mit Aushöh
lungen, in den sich Führungselemente befinden, nach
Art eines Lagerkäfigs.
Zylindrische Buchsen zur Aufnahme von Führungsele
menten, insbesondere in Form von Kugeln, sind als
Kugelkäfige allgemein geläufig und sie bestehen aus
einer Büchse, in der mehrere Kugeln derart unterge
bracht sind, daß sie nach einer oder in der Regel
nach beiden Seiten überstehen und mit dem Innen-
bzw. dem Außenring des Lagers in Kontakt treten
können. Der Käfig hat die Aufgabe, die Wälzkörper
zu fassen, zu führen und in einem bestimmten Ab
stand zu halten. Bei bestimmten Lagern sind die
Führungselemente und folglich deren Gleitbahnen in
einer Ebene angeordnet, so daß die Aufnahme der
Führungselemente durch eine Leiste gebildet wird.
Im Stande der Technik erfolgt die Herstellung in
der Weise, daß - im Falle eine Büchse - in eine ur
sprünglich massive Büchse in radialer Richtung Boh
rungen eingebracht werden, anschließend das Füh
rungselement in die Aushöhlung eingebracht und die
Kugel durch Verstemmen von innen und/oder außen in
nerhalb der Buchse fixiert wird.
Diese Herstellungsweise ist in mehrerer Hinsicht
als nachteilig anzusehen: Die spanabhebende Her
stellung der zur Aufnahme der Führungselemente be
stimmten Aushöhlungen hat zur Folge, daß Grat- oder
Restpartikel im Inneren zurückbleiben können, die
zu erheblichen Beeinträchtigungen von Funktionsfä
higkeit und Lebensdauer führen. Weiter wird eine
ursprünglich kristalline Oberfläche zerstört, was
zu geringerer Haltbarkeit, zum raschen Verschleiß
und letztlich zu Qualitätseinbußen führen muß. Zu
dem ist der Herstellungsvorgang selbst aufgrund der
Notwendigkeit der Einbringung der Aushöhlungen auf
wendig, langwierig und demzufolge kostenintensiv.
Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung die Schaf
fung eines Herstellungsverfahrens zur Aufgabe ge
macht, bei dem sich bei geringem Herstellungsauf
wand Aufnahmebuchsen oder -leisten für Führungsele
mente von hoher Qualität und Lebensdauer herstellen
lassen.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch,
daß die Buchse aus mehreren Ringen oder die Leiste
aus quaderförmigen Elementen aufgebaut wird, die in
ihren Berührungsflächen halbkugelförmige oder
halbzylindrische Aushöhlungen besitzen, die zusam
men mit dem benachbarten Element (Ring, Quader)
etwa die Form einer Kugel oder eines Zylinders er
geben, wobei zunächst das einzelne Element (Ring,
quaderförmiges Element) in einer Form gegossen
wird, anschließend die Führungselemente (Kugeln,
Zylinder, Nadeln, Tonnen) eingelegt und die Ringe
und quaderförmigen Elemente zur Herstellung von
Buchse oder Leiste miteinander verbunden werden.
Die Herstellung wird in entscheidender Weise da
durch erleichtert, daß die Führungsbuchse oder
-leiste aus mehreren Elementen aufgebaut ist. Im
Falle einer Buchse wird diese gebildet durch meh
rere stirnseitig aneinander anliegende Ringe, deren
Berührungsfläche senkrecht zur Achse verläuft, die
allen Ringen gemeinsam ist (koaxiale Anordnung).
Die Führungsleisten ist aus mehreren quaderförmigen
Elementen aufgebaut, die parallel zueinander als
auch zur stirnseitigen Berührungsfläche orientiert
sind. In die Ringe oder quaderförmigen Elemente
werden von der Stirnseite her bereits bei der Her
stellung durch Wahl einer entsprechend gestalteten
Form Aushöhlungen vorgesehen. Beispielsweise kann
es sich hierbei um Spritzteile handeln. Die Aushöh
lungen sind etwa von der Form einer Halbkugel oder
auch eines Halbzylinders und derartig einander zu
geordnet, daß nach dem Zusammenfügen von Ringen
oder quaderförmigen Elementen etwa kugelförmige
oder zylindrische Hohlräume entstehen. Vor dem Zu
sammenfügen werden Führungselemente in die Aushöh
lungen eingebracht und anschließend die Ringe bzw.
quaderförmigen Elemente stirnseitig über die Be
rührungsflächen aneinander angelegt und miteinan
der verbunden. Der Begriff "etwa" im Zusammenhang
mit der Form der Halbkugel oder des Halbzylinders
bedeutet, daß die Aushöhlungen derart zu dimensio
nieren sind, daß dem erforderlichen und dem durch
den jeweiligen Verwendungszweck geforderten Pas
sungsspiel Genüge getan wird. Die Abmessungen sind
so gewählt, daß die Führungselemente in üblicher
Weise über die als Käfig dienende Buchse oder Lei
ste überstehen und mit Innen- oder Außenring oder
den Gleitflächen in Verbindung treten.
Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile sind in
mehrerer Hinsicht entscheidend: Durch die bereits
bei der Herstellung durch die Gestaltung der Form
erzeugten halbkugel- oder halbzylindrischen Gestal
tungen in den einzelnen als Zylinder oder Quader
ausgebildeten Elementen, die durch späteren Ausbau
die gewünschte Aushöhlung ergeben, erübrigt sich
die nachträgliche Herstellung durch spanabhebende
Formung (fräsen, bohren oder dgl.). Der Vorzug ist,
daß bereits mit Hilfe der Form die Aushöhlungen bei
der Herstellung des Elementes durch Spritzen oder
dgl. erzeugt wird, so daß eine kristalline, abrieb
feste und glatte Oberfläche entsteht, die frei ist
von Bearbeitungsspuren und von Restpartikeln, die
gegebenenfalls eine mechanische Nachbehandlung er
fordern. Dadurch vermindert sich der Gleitwider
stand für die Führungselemente, d. h. die Kugeln,
Nadeln und dgl. in den Aussparungen spürbar.
Gleichzeitig erübrigt sich die aus dem Stande der
Technik bekannte nachträgliche Materialverschiebung
durch Stauchen und Verpressen, nachdem eine opti
male Form der Aushöhlung möglich ist, die eine bes
sere und auch gleichmäßigere Ausfallsicherung der
Führungselemente bewirkt. Zudem bildet sich ein
gleichmäßiger und stabiler Ölfilm auf den Führungs
elementen aus. Die bei der Herstellung der Aushöh
lungen möglichen unterschiedlichen Bohrungsdurch
messer, Wandstärkeunterschiede in den Haltebuchsen,
Kernversatz des Werkzeuges, Lunker und Einfall- und
Anspritzstellen, die die Qualität der Ausfallsiche
rung erheblich beeinträchtigten, entfallen. Gleich
zeitig konnten die Führungselemente unterschiedlich
hoch über die Buchse oder die Leiste hinausragen,
was zu einer zusätzlichen Bewegung der Führungs
elemente mit entsprechendem frühzeitigen Verschleiß
bzw. zum Herausfallen einzelner Führungselemente
führen konnte. Die beabsichtigte Leichtläufigkeit
der Führungselemente wurde hierdurch stark beein
trächtigt.
Gleichzeitig erhöht sich die Vielfalt der einsetz-
und verwendbaren Führungselemente, da durch das
Entfallen mechanischer Nachbearbeitung oder Unge
nauigkeit bei der Herstellung der Aushöhlung die
Buchse oder Leiste nicht mehr verformt und dadurch
instabil wird und eine zu geringe Festigkeit auf
weist.
Schließlich ist noch als Vorteil anzusehen, daß die
Führungselemente problemlos in die Aushöhlungen von
miteinander zu verbindenden benachbarten Elemente,
(Buchsen, Quader) einsetzbar sind.
Das Ergebnis ist eine hohe Qualität des Produktes,
eine wesentlich raschere Herstellung und eine län
gere Lebensdauer aufgrund kristalliner Oberfläche
und Freiheit von Grat- und Restpartikeln.
Im Rahmen der Erfindung steht grundsätzlich frei,
aus wievielen Ringen oder Quadern der einzelne Kä
fig über die Mindestzahl von zwei hinausgehend zu
sammengesetzt ist. Durch Verwendung einer größeren
Anzahl an Ringen oder Quadern lassen sich ohne zu
sätzlichen Mehraufwand eine Vielzahl an Werkstücken
unterschiedlicher Längen fertigen. Weiter ist es
möglich, durch unterschiedliche Dimensionierung,
d. h. durch Ändern von Abstand und Zahl der Füh
rungselemente in den jeweils gebildeten Führungs
ebenen, deren Dichte und Häufigkeit in dem ge
wünschten Sinne beeinflussen, d. h. daß im Randbe
reich eine höhere Anzahl an Führungselementen und
in der Mitte weniger (oder umgekehrt) erzeugbar
wird.
In einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist
vorgesehen, die Führungselemente in den benachbar
ten Ebenen parallel zur Berührungsfläche zu verset
zen. Für den konkreten Fall einer Buchse sind die
in den verschiedenen und in axialer Richtung gegen
einander versetzten Berührungsflächen befindlichen
Aushöhlungen in azimutaler Richtung relativ gegen
einander versetzt, so daß sich im Ergebnis über die
Mantelfläche eine Steigung nach Art einer Schrau
benlinie ergibt. Der Vorteil der schraubenlinien
förmigen Anordnung der einzelnen Führungselemente
relativ gegeneinander bewirkt, daß unterschiedliche
Lauflinien entstehen, die bei größeren Hüben ein
Überschneiden der Lauflinien in vorteilhafter Weise
vermeiden helfen.
Die Herstellung läßt sich durch Verdrehen der ein
ander gegenüberliegenden Formteile gegeneinander
sehr leicht und bei beliebiger Steigung realisie
ren.
Die Verbindung der benachbarten Ringe oder quader
förmigen Elemente ist im Rahmen der Erfindung
grundsätzlich beliebig. Sie kann auf bleibende
Weise, d. h. unlösbar, unter Umständen aber auch
lösbar erfolgen. Als bevorzugt, insbesondere bei
größeren Ringen oder Quadern, ist die Steck-,
Rast-, Schnappverbindung. Sie kann durch Verschwei
ßung (Ultraschall, Reib-, Thermo-, Laser-) vorge
nommen werden oder durch Verkleben, Vernieten oder
Verschraubung erfolgen. Der Vorteil des Ultra
schallschweißens besteht im minimalen Zeitaufwand.
Schließlich ist vorgesehen, die Aushöhlungen so zu
formen, daß ein vorzugsweise in Achsrichtung der
Buchse verlaufendes Langloch entsteht. Hierdurch
wird der Lauf der Kugel als Führungselement zusätz
lich erleichtert.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er
findung lassen sich dem nachfolgenden Beschrei
bungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnung
die Erfindung näher erläutert wird.
Es zeigen in schematischer Darstellung:
Fig. 1 einen Schnitt senkrecht zur Achse
einer Führungsbuchse
Fig. 2 die Seitenansicht einer aus drei
Ringen bestehenden Führungsbuchse
In Fig. 1 ist ein Schnitt senkrecht zur Achse ei
ner Buchse gezeichnet, wobei jedoch die einzelnen
als Kugeln dienenden Führungselemente (1) nach Art
projektiver Darstellung und im Widerspruch zur
Schnittdarstellung zweier unterschiedlicher Ebenen
dargestellt sind. Man erkennt sechs in der vorderen
Ebene liegende Kugeln (2) sowie jeweils äquidistant
dazwischen befindlichen und demzufolge im Azimut
versetzt angeordnete weitere Kugeln (3), die in ei
ner anderen, gegen die ursprüngliche Ebene in axi
aler Richtung versetzten weiteren Ebene angeordnet
sind. In dieser Darstellung ist deutlich der Ver
satz der Kugeln in azimutaler Richtung zwischen den
einzelnen durch die Berührungsfläche benachbarter
Ringe gebildeten Ebenen. Die Kugeln stehen sowohl
nach innen als auch nach außen in radialer Richtung
etwas über die den Käfig bildende Buchse über und
können in dem hier nicht gezeigten Innen- und Au
ßenring des Lagers berührend anliegen.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht einer aus drei
Ringen (4, 5, 6) gebildeten Buchse. Der obere (6)
und untere Ring (4) ist als Endring ausgebildet,
weist also nur auf seiner Innenseite die etwa halb
kugelförmigen Aushöhlungen (7) auf, die zusammen
mit dem in der mittleren Position befindlichen Ring
(5) durch die dort befindlichen Aushöhlungen (7)
ergänzt den in etwa kugelförmigen Raum schaffen,
der der Aufnahme der als Führungselemente dienenden
Kugeln zur Verfügung steht. Die gesamte Ausdehnung
einer einzelnen Aushöhlung (7) ist durch gestri
chelte Linienführung angegeben, wobei jedoch jede
der Kugeln aufgrund entsprechender Dimensionierung
und einer Aussparung (8) um einen definierten Be
trag nach außen übersteht und mit dem Außenring in
Kontakt treten kann.
Die in unterschiedlichen Berührungsflächen (9) be
findlichen Aushöhlungen (7) sind in axialer Rich
tung projiziert, d.h in azimutaler Richtung relativ
gegeneinander versetzt. Man erhält unterschiedliche
Lauflinien der Kugeln.
Im Ergebnis wird eine als Kugelkäfig dienende Buch
se gezeigt, die sich besonders rasch herstellen
läßt und sich durch eine hohe Lebensdauer und folg
lich Qualität auszeichnet.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Buchsen oder Lei
sten, mit Aushöhlungen, in den sich Führungsele
mente befinden, nach Art eines Lagerkäfigs, dadurch
gekennzeichnet, daß die Buchse aus mehreren Ringen
oder die Leiste aus quaderförmigen Elementen aufge
baut wird, die in ihren Berührungsflächen (9) halb
kugelförmige oder halbzylindrische Aushöhlungen (7)
besitzen, die zusammen mit dem benachbarten Element
(Ring, Quader) etwa die Form einer Kugel oder eines
Zylinders ergeben, wobei zunächst das einzelne Ele
ment (Ring, quaderförmiges Element) in einer Form
gegossen wird, anschließend die Führungselemente
(Kugeln, Zylinder, Nadeln, Tonnen) (1) eingelegt
und die Ringe und quaderförmigen Elemente zur Her
stellung von Buchse oder Leiste miteinander verbun
den werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß Ring oder quaderförmiges Element nach dem
Spritzverfahren hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß Buchse oder Leiste aus zwei oder
mehreren Elementen aufgebaut ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die in axialer Richtung
benachbarten Berührungsflächen (9) befindlichen
Aushöhlungen (7) in Richtung der Berührungsfläche
(9) relativ gegeneinander versetzt sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Ringe
oder Elemente über eine Steck- oder Rast- oder
Schnappverbindung oder durch Schweißen (Ultra
schall, Reib-, Thermo-, Laser), oder durch Ver
kleben oder durch Vernieten (insbesondere Ultra
schallvernietung) oder Verschraubung erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Form der Aushöhlung
(7) ein vorzugsweise in Achsrichtung der Buchse
verlaufendes Langloch ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914136874 DE4136874A1 (de) | 1991-11-09 | 1991-11-09 | Verfahren zur herstellung von buchsen oder leisten mit darin befindlichen fuehrungselementen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914136874 DE4136874A1 (de) | 1991-11-09 | 1991-11-09 | Verfahren zur herstellung von buchsen oder leisten mit darin befindlichen fuehrungselementen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4136874A1 true DE4136874A1 (de) | 1993-05-13 |
Family
ID=6444408
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914136874 Withdrawn DE4136874A1 (de) | 1991-11-09 | 1991-11-09 | Verfahren zur herstellung von buchsen oder leisten mit darin befindlichen fuehrungselementen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4136874A1 (de) |
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Legal Events
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