DE4136572C2 - Fahrzeug mit Nivelliereinrichtung - Google Patents
Fahrzeug mit NivelliereinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug, wie insbesondere
Werkstatt- bzw. Meßwagen oder Wohnmobil bzw. -wagen,
mit motorisch antreibbarer Nivelliereinrichtung zur
horizontalen Ausrichtung des stehenden Fahrzeuges in
unebenem Gelände.
Aus der US-PS 33 62 683 ist es bekannt, Wohnwagen mit
motorisch antreibbaren Stützen auszurüsten, auf denen
sich das Fahrzeug unter Entlastung seiner Räder abstellen
läßt. Dabei kann der motorische Antrieb der Stützen mittels
eines Neigungssensors od. dgl. gesteuert werden, derart, daß
der Wohnwagen automatisch in eine Horizontallage gebracht
wird bzw. innerhalb des Verstellbereiches der Stützen
einer Horizontallage angenähert wird.
Bei Kraftfahrzeugen ist es grundsätzlich bekannt, die
-fahrzeugräder mittels fluidischer Aggregate relativ zum
Aufbau in vielfältiger Weise einzustellen.
Beispielsweise zeigt die DE 38 10 386 C2 einen Lastkraftwagen,
bei dem sich der Bodenabstand verändern läßt, um
die Höhe der Ladefläche an eine Laderampe anzupassen
oder um einem Sattelzugfahrzeug beim An- bzw. Abkuppeln
eines Sattelaufliegers das Unterfahren des Vorderbereiches
des Sattelaufliegers zu ermöglichen.
Aus der CH-PS 6 72 615 ist es bekannt, mittels fluidischer
Abstützaggregate die Seitenneigung des vom Fahrzeug befahrenen
Untergrundes auszugleichen, so daß beispielsweise
bei Geländefahrten quer zu einem Hang ein Hangausgleich
möglich wird.
Im übrigen ist es auch bekannt, Fahrzeugteile horizontal
zu stabilisieren, beispielsweise eine Plattform eines
Kettenfahrzeuges. Hierzu kann auf die DE 33 22 270 C2
verwiesen werden.
Die DE 35 15 956 C1 zeigt eine hydraulische Kippvorrichtung
zum Kippen von Fahrzeughäusern von Lastkraftwagen, wobei die
Kippvorrichtung nur bei betätigter Feststellbremse bzw.
Parkbremse des Fahrzeuges in Betrieb gesetzt werden kann.
Die DE 35 22 851 A1 bezieht sich auf Fahrzeuge, bei denen
die Räder gegenüber dem Aufbau einerseits mittels Schraubendruckfedern
und andererseits, parallel dazu, mittels Luftfedern
abgestützt sind, die zur Niveauregulierung sowie
zur Höhenverstellung des Fahrzeugaufbaus eingesetzt werden
können. Dabei ist die Steuerung so ausgebildet, daß ein
erhöhter Bodenabstand des Fahrzeugaufbaus nur bei relativ
geringer Fahrgeschwindigkeit möglich ist.
Die DE-PS 34 10 856 steht im Zusammenhang mit Dämpfungsvorrichtungen
für Kraftfahrzeuge. Hierbei sind zur Dämpfung
wirksame hydraulische Kolben-Zylinder-Einheiten miteinander
in hydraulischem Verbund gekoppelt, so daß eine Einschubbewegung
des Kolbens einer Einheit Ausschubbewegungen des
Kolbens der damit in Verbund gekoppelten Einheit zu bewirken
sucht. Im übrigen sind die hydraulischen Kolben-Zylinder-
Einheiten mit einem Federspeicher gekoppelt, um eine Federung
der Räder zu ermöglichen. Durch Drosseln, die in den Verbindungswegen
zum Federspeicher angeordnet sind, wird dann
eine Dämpfung der Federbewegungen erreicht.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, bei einem Fahrzeug der
eingangs angegebenen Art den Einsatzbereich der Nivelliereinrichtung
bei sicherer Funktionsweise zu erweitern.
Dazu ist die im Patentanspruch 1 angegebene Merkmalskombination
vorgesehen.
Mit der Erfindung wird einerseits - in grundsätzlich bekannter
Weise - die Nivellierung des stehenden Fahrzeuges ermöglicht.
Aus Sicherheitsgründen ist dabei vorgesehen, daß der bei der
Nivellierung zu betätigende Nivellierschalter nur bei zuvor
betätigter Feststellbremse od. dgl. des Fahrzeuges wirksam
werden kann.
Andererseits wird bei der Erfindung über den Geländeschalter
mit den sonst nur im Stillstand des Fahrzeuges wirksamen
Elementen der Nivelliereinrichtung ein verbesserter Fahrbetrieb
in schwierigen Gelände ermöglicht. Bei dieser Betriebsweise
ist der Wirkung der für den normalen Fahrbetrieb
vorgesehenen Federelemente die Wirkung einer über alle Räder
wirksamen Ausgleichsvorrichtung überlagert. Den bei dieser
Betriebsweise in Verbund gekoppelten Hydraulikaggregaten
wird Hydraulikmedium zugeführt, um das Fahrzeug ungesteuert
anzuheben, wodurch das Befahren schwierigen Geländes bzw.
das Befreien eines festsitzenden Fahrzeuges erleichtert
wird.
Insgesamt wird durch geringen Mehraufwand an der Nivelliereinrichtung
eine wesentliche Verbesserung der Fahreigenschaften
des Fahrzeuges in schwierigem Gelände möglich.
Im übrigen wird hinsichtlich vorteilhafter Merkmale der
Erfindung auf die Unteransprüche sowie die nachfolgende
Erläuterung einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
verwiesen, die in der Zeichnung schematisch dargestellt ist.
Dabei zeigt die einzige Figur eine schematisierte Draufsicht
auf das Fahrzeug.
Vom Fahrzeug sind lediglich die Räder 1 dargestellt,
welche gegenüber dem Fahrzeugaufbau durch herkömmliche
(nicht dargestellte) Stahlfedern abgestützt sind. Allen
Rädern 1 sind Hydraulikaggregate als einstellbare Federbeine 2 zugeord
net, welche über Leitungen 3 sowie den Federbeinen 2 separat
zugeordnete Steuerventile 4 wahlweise mit der Druckseite
einer Hydraulikpumpe 5 oder einem Entlastungsventil 6
verbunden werden können, um das jeweilige Federbein 2
aus einem Reservoir 7 mit Hydraulikmedium zu versorgen
oder aus dem jeweiligen Federbein 2 Hydraulikmedium in
das Reservoir 6 abzuleiten.
Die Steuerventile 4 werden mittels Elektromagneten betätigt,
die jeweils elektrisch mit einem Nivellierschalter 8 verbun
den sind. Dieser ist beispielsweise als 5poliger Quecksilber
schalter ausgebildet, wobei vier Pole den Anschlüssen der
Elektromagnete der Steuerventile 4 und ein Pol einem Eingangs
anschluß des Nivellierschalters 8 zugeordnet sind. Bei Schräg
lage des Fahrzeugaufbaus wird der Eingangsanschluß des
Nivellierschalters 8 entsprechend der jeweiligen Schräglage
mit unterschiedlich vielen zu den Elektromagneten der
Steuerventile 3 führenden Anschlüssen des Nivellierschalters 8
elektrisch verbunden. Damit können in weiter unten dargestell
ter Weise die Steuerventile 4 in Abhängigkeit von der Schräg
lage des Fahrzeuges betätigt werden.
Gegebenenfalls kann die Ansprechempfindlichkeit des
Quecksilberschalters durch einen Vibrator erhöht werden,
dessen Vibrationen auf das Quecksilber übertragen werden
und damit bei Bewegungen des Fahrzeugaufbaus die Zeitspanne
verringern, innerhalb der die Oberfläche des Quecksilbers
eine Horizontallage einnimmt. Des weiteren ist ein Haupt
schalter 9 vorgesehen, welcher mit der Handbremse des
Fahrzeuges zwangsgekoppelt ist und nur bei gezogener Hand
bremse seinen geschlossenen Zustand einnimmt. Zu dem Haupt
schalter 9 ist ein manuell betätigbarer Schalter 10
elektrisch in Reihe geschaltet, so daß ein Strompfad vom
Batterieanschluß 11 zum Eingangsanschluß des Nivellier
schalters 8 nur dann hergestellt wird, wenn der Haupt
schalter 9 - bei betätigter Handbremse - geschlossen und
der Schalter 10 gleichzeitig betätigt wird.
Der Hauptschalter 9 kann mit einem Zusatzschaltwerk 9′
versehen sein, welches ebenfalls mit der Handbremse
zwangsgekoppelt ist und bei gelöster Handbremse die
zwischen dem Nivellierschalter und dem Elektromagneten
der Steuerventile 4 angeordneten elektrischen Leitungen
parallel miteinander mit dem Batterieanschluß 11 verbindet.
Das dargestellte System funktioniert wie folgt:
Die Steuerventile 4 nehmen nur bei Bestromung der jeweils
zugeordneten Elektromagneten ihre Offenstellung ein.
Sobald der elektrische Strom abgeschaltet wird, schließen
die Steuerventile 4.
Das Entlastungsventil 6 ist dagegen im stromlosen Zustand
seines Elektromagneten offen und schließt bei elektrischer
Bestromung des Elektromagneten.
Wenn nun im Stillstand des Fahrzeuges die Handbremse
gezogen und damit der Hauptschalter 9 geschlossen sowie
der Schalter 10 betätigt wird, so wird der Batterieanschluß
11 einerseits mit dem Nivellierschalter 8 und andererseits
mit der Pumpe 5 sowie dem Elektromagneten des Entlastungs
ventiles 6 elektrisch verbunden, d. h. die Pumpe 5 setzt
sich in Betrieb, und das Entlastungsventil 6 schließt.
Falls das Fahrzeug bereits horizontal steht, wird über den
Nivellierschalter 8 keiner der Elektromagneten der Steuer
ventile 4 bestromt, so daß die Steuerventile 4 geschlossen
bleiben und die Federbeine 2 gegenüber der Druckseite der
Pumpe 5 abgesperrt sind. Damit fließt das von der Pumpe 5
geförderte Hydraulikmedium über ein Druckbegrenzungsventil 12
zum Reservoir 7 zurück.
Wenn nun das Fahrzeug schräg steht, werden die Elektromagnete
der Steuerventile 4 an den aufgrund der Schräglage des
Fahrzeuges tieferliegenden Rädern 1 über den Nivellier
schalter 8 bestromt, so daß die jeweiligen Steuerventile 4
öffnen und die Pumpe 5 zusätzliches Hydraulikmedium in die
jeweiligen Federbeine 2 einzuschieben vermag.
Sobald dann das Fahrzeug eine Horizontallage - zumindest
angenähert - erreicht hat, werden die zuvor bestromten
Elektromagneten vom Nivellierschalter 8 automatisch stromlos
geschaltet, so daß die zugehörigen Federbeine 2 wiederum nach
außen abgesperrt sind.
Sobald nun der Schalter 10, welcher vorzugsweise als nicht
selbsthaltender Schalter, beispielsweise als Druckschalter,
ausgebildet ist, nicht mehr betätigt wird, wird die Pumpe 5
stillgesetzt und das Entlastungsventil 6 geöffnet.
Die zuvor erreichte Horizontallage des Fahrzeuges bleibt
aufrechterhalten, weil die Elektromagnete der Steuerventile 4
stromlos und damit die zugeordneten Steuerventile geschlossen
sind und bleiben.
Wird nun die Handbremse gelöst, so werden die Elektromagnete
sämtlicher Steuerventile 4 bestromt, d. h. die Steuerventile 4
öffnen, und die Federbeine 2 werden vom hydraulischen Druck
völlig entlastet, weil auch das Entlastungsventil 6 geöffnet
ist. Dementsprechend werden die Federbeine 2 unwirksam.
Weiter ist ein Geländeschalter 13 vorgesehen
mit dem sich die Pumpe 5 und der Elektromagnet des Entlas
tungsventiles 6 auch während der Fahrt - d. h. bei gelöster
Handbremse - bestromen lassen. Damit ist die Druckseite der
Pumpe 5 parallel mit allen Federbeinen 2 verbunden, da die
Steuerventile 2 bei gelöster Handbremse ihre Offenstellung
einnehmen. Die Pumpe führt nunmehr den im Verbund gekoppelten
Federbeinen 2 Hydraulikmedium zu, mit der Folge, daß das
Fahrzeug ungeregelt mehr oder weniger weit angehoben wird, bis sich auf
der Druckseite der Pumpe 2 ein Druck aufgebaut hat, bei dem
das Druckbegrenzungsventil 12 anspricht. Auf diese Weise läßt
sich der Bodenabstand des Fahrzeuges bei gegenüber dem
Fahrzeugaufbau höhenbeweglich bleibenden Rädern 1 erhöhen.
Claims (3)
1. Fahrzeug, wie insbesondere Werkstatt- bzw. Meßwagen
oder Wohnmobil bzw. -wagen, mit motorisch antreibbarer
Nivelliereinrichtung zur horizontalen Ausrichtung des
stehenden Fahrzeuges in unebenem Gelände, wobei
- - den Rädern (1) neben mechanischen Federn Hydraulikaggregate (Federbeine 2) zugeordnet sind, welche über Hydraulikleitungen (3) sowie den Hydraulikaggregaten (2) separat zugeordnete Steuerventile (4) wahlweise mit der Druckseite einer Hydraulikpumpe (5) oder einem Entlastungsventil (6) verbindbar sind, um ihnen aus einem Hydraulikreservoir (7) Hydraulikmedium zuzuführen bzw. Hydraulikmedium aus ihnen in das Hydraulikreservoir (7) abzuleiten;
- - die Ventile (4; 6) bei gelöster Feststellbremse des Fahrzeuges normal offen und die Hydraulikpumpe (5) abgeschaltet sind, so daß die Hydraulikaggregate (2) bei gelöster Feststellbremse normal drucklos und frei beweglich sind;
- - die nur bei betätigter Feststellbremse einschaltbare Nivelliereinrichtung (8) unter Schließung des Entlastungsventiles (6) und Einschaltung der Hydraulikpumpe (5) die Steuerventile (4) so betätigt, daß das Fahrzeug eine Horizontallage erreicht, in der die Steuerventile (4) in den Schließzustand umschalten;
- - ein Geländeschalter (13) vorgesehen ist, der im Fahrbetrieb - bei geöffnet bleibenden Steuerventilen (4) - das Entlastungsventil (6) schließt und die Hydraulikpumpe (5) einschaltet, so daß diese den nunmehr über die geöffneten Steuerventile (4) in hydraulischem Verbund gekoppelten Hydraulikaggregate (2) Hydraulikmedium zuführt und den Bodenabstand des Fahrzeuges bei gegenüber dem Fahrzeugaufbau höhenbeweglich bleibenden Rädern (1) erhöht, bis auf der Druckseite der Hydraulikpumpe (2) ein Druck aufgebaut ist, bei dem ein dort angeordnetes Überdruckventil (12) öffnet.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nivelliereinrichtung (Nivellierschalter 8)
über zwei in Reihe angeordnete Schalter (9; 10) betätigbar
ist, wobei einer der Schalter (9) mit der Feststellbremse
des Fahrzeuges zwangsgekoppelt ist und im bremswirksamen
Zustand dieser Bremse den Zustand einnimmt,
in welchem die Nivelliereinrichtung (8) mittels des
willkürlich betätigbaren anderen Schalters (10) einschaltbar
ist.
3. Fahrzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mit der Feststellbremse zwangsgekoppelte eine
Schalter (9, 9′) bei gelöster Feststellbremse einen
Zustand einnimmt, in welchem die Nivelliereinrichtung (8)
- unabhängig vom Zustand des anderen Schalters (10) -
ihren unwirksamen Zustand einnimmt bzw. in diesen übergeht.
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DE19914136572 DE4136572C2 (de) | 1991-11-07 | 1991-11-07 | Fahrzeug mit Nivelliereinrichtung |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4136572A1 DE4136572A1 (de) | 1993-05-13 |
DE4136572C2 true DE4136572C2 (de) | 1993-11-18 |
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ID=6444224
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- 1991-11-07 DE DE19914136572 patent/DE4136572C2/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAFT, 70567 STUTTGART, |
|
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |