DE4136363A1 - Ruecksitz fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
Ruecksitz fuer kraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Rücksitz für
Kraftfahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Gattungsgemäße, entgegen der Fahrtrichtung angeordnete
Rücksitze werden gewöhnlich bei sog. Kombifahrzeugen
eingesetzt, um im Bedarfsfalle eine dritte Sitzreihe zu
bilden. Aufgrund der häufig sehr beengten Platzverhält
nisse in diesem Bereich ist diese Sitzreihe meist nur
zur Aufnahme von Kindern oder als Notsitz ausgeführt.
Ein besonderes Merkmal der Anordnung besteht darin, daß
der Rücksitz von seiner Gebrauchsstellung in eine
Nichtgebrauchsstellung bewegbar ist. In der letztge
nannten Stellung wird eine vergrößerte Ladefläche zur
Aufnahme von Gegenständen geschaffen.
Der Umbau des Rücksitzes von der Gebrauchsstellung in
die Nichtgebrauchsstellung erfolgt meist dadurch, daß
sowohl das Sitzkissen, als auch die Rückenlehne ver
schwenkt werden und in der verschwenkten Lage die Rück
seite der Rückenlehne dann als Ablagefläche zur Verfü
gung steht. Je nach Bauform werden das Sitzkissen
und/oder die Rückenlehne in einer Vertiefung des Boden
bleches untergebracht oder nur übereinander angeordnet.
Die bekannten Anordnungen sind mit dem Nachteil behaf
tet, daß der Umbau des Rücksitzes von der Gebrauchs
stellung in die Nichtgebrauchsstellung und umgekehrt
umständlich und zeitaufwendig ist. So müssen z. B. oft
diverse Verriegelungen gelöst und nacheinander mit
mehreren Handgriffen das Sitzpolster und die Rückenleh
ne bewegt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rück
sitz gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 so
weiterzubilden, daß er durch Einhandbedienung schnell
und zuverlässig verstaut und wieder in die Gebrauchsla
ge gebracht werden kann.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst.
Da durch die Gasdruckfeder die Rückenlehne und das
Sitzpolster des Rücksitzes zwangsgekoppelt sind, ist in
einfacher Weise eine Einhandbedienung möglich. Beim
Umbau des Rücksitzes von der Gebrauchsstellung in die
Nichtgebrauchsstellung wird nur das Sitzkissen ver
schwenkt; die Rückenlehne wird zwangsgesteuert über die
Gasdruckfeder in die gleiche Richtung mitbewegt. Analog
verhält es sich beim Aufbau des Rücksitzes. Dabei wird
nur die Rückenlehne gegriffen und gleichzeitig das
Sitzpolster mitverschwenkt.
Der große Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung be
steht auch darin, daß die Gasdruckfeder beim Umklappen
des Rücksitzes als Dämpfer wirkt. So verhindert sie
beim Bewegen des Rücksitzes in die Nichtgebrauchslage,
daß die Rückenlehne nach dem Überwinden der senkrechten
Stellung plötzlich und unkontrolliert mit dem vollen
Gewicht umfällt und dadurch die Bedienungsperson ver
letzen kann.
In umgekehrter Weise unterstützt die Gasdruckfeder die
Bedienungsperson beim Bewegen des Rücksitzes aus der
Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung. Die
zuvor beim Bewegen der Rückenlehne in die Nichtge
brauchsstellung gespeicherte Energie unterstützt die
Bewegung beim Aufstellen des Rücksitzes, so daß nicht
das volle Gewicht der Lehne und des Sitzkissens über
den gesamten Betätigungsweg verschwenkt werden muß.
Es ist weiter von großem Vorteil, daß die Gasdruckfeder
ohne zusätzliche Maßnahmen einem Klappern des Rücksit
zes entgegenwirkt. Die Gasdruckfeder stellt nämlich
sicher, daß die beiden Sitzteile stets unter einer
gewissen Vorspannung stehen, die eine Klapperfreiheit
gewährleistet. Separate Maßnahmen für diesen Zweck
können deshalb entfallen.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung befindet sich bei in Gebrauchsstellung be
findlichem Rücksitz die Gasdruckfeder im wesentlichen
in ihrer voll eingeschobenen Position und bildet da
durch eine Abstützung für die Rückenlehne in Umklapp
richtung. Bei einem Heckaufprall sollte sichergestellt
sein, daß die auf dem Rücksitz untergebrachte Person
keine zusätzliche Belastung durch das Lehnengewicht
einwirkt. Bei der vorgeschlagenen Konstruktion bildet
die Gasdruckfeder einen Anschlag, der zuverlässig ein
Nach-vorne-Klappen der Rückenlehne ausschließt. Eine
separate Verriegelung für die Rückenlehne, so wie dies
bei bekannten Rücksitzen für den genannten Zweck
notwendig ist, kann entfallen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich
nung dargestellt und wird nachfolgend näher beschrie
ben. Es zeigen
Fig. 1 in Seitenansicht einen Rücksitz mit einem teil
weise dargestellten Sitzbenutzer,
Fig. 2 den Rücksitz aus Fig. 1 während dem Verschwen
ken von der Gebrauchsstellung in eine Nichtge
brauchsstellung,
Fig. 3 eine weitere Phase des Bewegungsablaufes gemäß
Fig. 2 und
Fig. 4 den Rücksitz aus Fig. 1 in Nichtgebrauchsstel
lung.
Ein in der Zeichnung dargestellter Rücksitz 5 für ein
Kind ist entgegen der Fahrtrichtung im Heckbereich
eines Kombifahrzeuges (nicht dargestellt) unterge
bracht.
Der Rücksitz 5 setzt sich aus einem Sitzkissen 7 und
einer Rückenlehne 9 zusammen. Sowohl das Sitzkissen 7,
als auch die Rückenlehne 9 sind über Schwenkachsen 11
bzw. 13 am Boden 15 des Fahrzeuges gelagert.
Das Sitzkissen 7 und die Rückenlehne 9 sind über eine
Gasdruckfeder 17 miteinander gekoppelt. Ohne die
schwenkbeweglich am Sitzkissen und an der Rückerlehne
angelenkte Gasdruckfeder wären die beiden Sitzteile
frei um ihre jeweiligen Schwenkachsen 17 bzw. 13 beweg
lich.
Der Rücksitz 5 läßt sich von der in Fig. 1 dargestell
ten Gebrauchsstellung in die in Fig. 4 dargestellte
Nichtgebrauchsstellung bewegen. In der Nichtgebrauchs
stellung steht die Rückseite 19 der Rückenlehne 9 zur
Ablage von Gegenständen zur Verfügung bzw. ist eine
Durchlademöglichkeit von dem den Rücksitz 5 aufnehmen
den Fondraum in den Innenraum des Fahrzeuges möglich.
Die Bewegungsabläufe des Sitzkissens 7 relativ zur
Rückenlehne 9 des Rücksitzes 5 beim Klappen des Rück
sitzes 5 von der Gebrauchsstellung in die Nichtge
brauchsstellung bzw. umgekehrt ist in den Fig. 2 und 3
angedeutet.
Zunächst soll der Bewegungsablauf vom Bewegen des Rück
sitzes 5 aus der in Fig. 1 dargestellten Gebrauchslage
in die Nichtgebrauchslage (Fig. 4) beschrieben werden.
Dazu ist nur notwendig, daß das Sitzkissen 7 mittels
einer an ihm festgelegten Schlaufe 21 nach hinten gezo
gen wird (Pfeil 23). Dabei wird das Sitzkissen 7 um
seine Schwenkachse 11 bewegt. Zu Beginn des Bewegungs
ablaufes wird die Gasdruckfeder 17 ein klein wenig
zusammengeschoben, bis die beiden Anlenkpunkte der
Gasdruckfeder 17 und die Schwenkachse 11 eine Linie
bilden. Beim weiteren Verschwenken des Sitzkissen 7
nach hinten wird die Gasdruckfeder 17 maximal gestreckt
(Fig. 2). Nach vollständiger Streckung der Gasdruckfe
der 17 zieht diese die Rückenlehne 9 nach hinten. Die
Rückenlehne 9 verschwenkt dabei um ihre Schwenkachse
13. Wenn das Sitzkissen 7 in einer etwa horizontalen
Position aufliegt, muß nur noch die Rückenlehne 9 nach
unten gedrückt werden, bis auch sie unter Anlage auf
das Sitzkissen 7 ebenfalls eine etwa waagerechte Stel
lung einnimmt. Dieser letzte Bewegungsablauf, bei dem
die Gasdruckfeder 17 teilweise zusammengeschoben wird,
kann selbsttätig erfolgen, da das Gewicht der Rücken
lehne 9 auf die Gasdruckfeder 17 einwirkt. Je nach der
Auslegung der Gasdruckfeder kann es ggf. auch erforder
lich sein, die Rückenlehne 9 mit geringer Kraft nach
unten in die Endposition zu drücken. Alle Bewegungsab
läufe folgen sinnfällig und können ggf. ohne weiteres
mit nur einer Hand durchgeführt werden.
Bei der umgekehrten Vorgehensweise, nämlich beim Bewe
gen des Rücksitzes 5 aus der Nichtgebrauchsstellung
gemäß Fig. 4 in die Gebrauchsstellung wird zunächst die
Rückenlehne 9 angehoben. Diese Bewegung erfolgt durch
Unterstützung der bei dem vorherigen Umklappen gespei
cherten Energie der Gasdruckfeder 17. Nach einem vorbe
stimmten Schwenkbereich der Rückenlehne 9 zieht die
Gasdruckfeder 17 das Sitzkissen 7 um die Schwenkachse
11 nach, bis es die in Fig. 2 dargestellte Position
eingenommen hat. Von dieser Stellung aus folgt der
weitere Bewegungsablauf weitestgehend selbständig durch
das Gewicht des Sitzkissens 7, welches versucht die
Gasdruckfeder 17 zusammenzudrücken. Um das Sitzkissen 7
in die endgültige Position zu bringen, wird es meist
erforderlich sein, auf den dem Rücksitz 5 zugewandten
Bereich des Sitzkissens 7 einen leichten Druck auszu
üben, bis dieses aufliegt.
Die Gasdruckfeder 17 erleichtert nicht nur den Umbau
des Rücksitzes 5 und stellt ohne zusätzliche Maßnahmen
eine Klapperfreiheit sicher, sondern gewährleistet
darüber hinaus ohne weitere Maßnahmen einen guten
Schutz bei einem Heckaufprall.
Bei einem Heckaufprall versucht die Rückenlehne 9 um
ihre Schwenkachse 13 nach hinten zu verschwenken,
wodurch der gurtgesicherte Insasse zusätzlich belastet
werden würde. Bei der dargestellten Lösung ist ein
Verschwenken nur um einen sehr geringen Betrag möglich,
da die Gasdruckfeder 17 dann sofort "auf Block" geht
und die Rückenlehne 9 wirksam abstützt.
Für die Gasdruckfeder 17 können an sich bekannte und
seit langer Zeit im Fahrzeugbau eingesetzte Gasdruck
federn - z. B. zum Aufstellen von Heckklappen - zum
Einsatz kommen.
Claims (2)
1. Rücksitz für Kraftfahrzeuge, welcher entgegen der
Fahrtrichtung angeordnet ist, mit einer in ihrem
unteren Bereich schwenkbar gelagerten Rückenlehne
und einem Sitzkissen, welches in dem der Rückenlehne
abgewandten Bereich schwenkbar aufgenommen ist,
wobei der Rücksitz von einer Gebrauchsstellung in
eine Nichtgebrauchsstellung bewegbar ist, derart,
daß das Sitzkissen um etwa 180°, die Rückenlehne um
etwa 120° nach hinten verschwenkbar sind und die
Rückseite der Rückenlehne in dieser Stellung eine
etwa waagerechte Ablagefläche bildet, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rückenlehne (9) und das Sitz
kissen (7) des Rücksitzes (5) über mindestens eine
Gasdruckfeder (17) verbunden sind, deren Enden je
weils drehbar an den Randbereichen und von den
Schwenkachsen (11, 13) an der Rückenlehne (9) und
des Sitzkissens (7) entfernt an diesen angelenkt
sind.
2. Rücksitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich bei in Gebrauchsstellung befindlichem Rück
sitz (5) die Gasdruckfeder (17) im wesentlichen in
ihrer voll eingeschobenen Position befindet und eine
Abstützung für die Rückenlehne (9) in Umklapprich
tung bildet.
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