DE4135724A1 - Verfahren und vorrichtung zur adsorption von schadstoffen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur adsorption von schadstoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft gemäß einem ersten Erfindungs
gedanken ein Verfahren zur Adsorption von Schadstoffen in
einem Abwasser mittels eines mit dem Abwasser in
Berührung kommenden Adsorbens und geht gemäß einem
weiteren Erfindungsgedanken auf eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens.
Die bisher in der Praxis verwendeten Adsorptionsanlagen
arbeiten mit Aktivkohlebetten. Anlagen dieser Art
bedürfen jedoch der analytischen Überwachung, um den
Punkt des Durchbruchs bzw. der Desorption von bereits ad
sorbierten Substanzen zu erfassen und somit eine Umschal
tung des zu behandelnden Abwasserstroms auf eine zweite
Adsorptionsanlage zu bewerkstelligen bzw. das Aktivkohle
bett zu erneuern. Dies ist umständlich und mit Fehler
quellen behaftet. Ein beaufsichtigungsloser Betrieb ist
praktisch nicht möglich.
Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vor
liegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
gattungsgemäßer Art mit einfachen und kostengünstigen
Mitteln so zu verbessern, daß kein Aktivkohlebett benö
tigt wird.
Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig dadurch gelöst, daß
unter Verwendung eines in staubförmigem Zustand vorlie
genden Adsorbens eine Adsorbens-Suspension gebildet wird,
die dem Abwasser dosiert beigemischt wird, aus dem das
mit adsorbierten Schadstoffen beladene Adsorbens nach
einer zugeordneten Verweilzeit abgeschieden wird.
Die vorrichtungsmäßige Lösung der Aufgabe besteht darin,
daß ein mit einem Rührwerk versehener, mit Wasser und Ad
sorbensstaub beaufschlagbarer Mischbehälter vorgesehen
ist, dessen Ausgang über eine mit einer Pumpe versehene
Leitung an ein auch mit einem Schmutzwasserzulauf ver
sehenes Zwischenbecken angeschlossen ist, das einer Ab
wasserreinigungsanlage vorgeordnet ist.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen ermöglichen die Anwendung
des Verfahrens der Adsorption, ohne dabei die eingangs
geschilderten Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.
Vielmehr ergeben die erfindungsgemäßen Maßnahmen eine
hohe Betriebssicherheit und ermöglichen einen weitest
gehend beaufsichtigungslosen Betrieb.
Vorteilhafte Weiterbildungen und zweckmäßige Ausgestal
tungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den Unteran
sprüchen angegeben.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt
ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Anlage zur
erfindungsgemäßen Behandlung von Abwasser.
Die der Zeichnung zugrundeliegende Anlage enthält einen
nach unten konisch zulaufenden Suspensionsbehälter 1, der
mit einem bodenseitigen Ausgang versehen ist, an den eine
als Exzenterschneckenpumpe ausgebildete Pumpe 2 ange
schlossen ist. Im Suspensionsbehälter 1 wird eine wäßrige
Adsorbens-Suspension angerührt. Hierzu ist der
Suspensionsbehälter 1, der mit Wasser und einer
entsprechenden Menge eines staubförmigen Adsorbens beauf
schlagbar ist, mit einem in ihn eintauchenden Rührwerk
versehen. Als Adsorbens kann Braunkohlenkoksstaub oder
minderwertige Aktivkohle in Staubform als sogenannte
Opferkohle Verwendung finden.
Der Suspensionsbehälter 1 ist einem im Abwasserstrom an
geordneten Mischbecken 3 vorgeordnet, das mit einem
Schmutzwasserzulauf 5 und einem Schmutzwasserausgang 6
versehen ist und dem die Suspension aus dem Suspen
sionsbehälter 1 über eine Suspensionszuleitung 7 mittels
der Pumpe 2 zugepumpt wird. Die Menge der dem Schmutzwas
ser beigegebenen Suspension wird dabei in Abhängigkeit
vom Schmutzwasserdurchsatz sowie der angenommenen Schad
stoffkonzentration und der vorgegebenen Suspensionskon
zentration festgelegt. Hierzu kann die Pumpe 2 einfach so
ausgelegt sein, daß sich gleiche Betriebszeiten der Pumpe
2 und einer den Schmutzwasserzulauf 5 beaufschlagenden
Schmutzwasserpumpe 8 ergeben. Hierbei ist es möglich, die
Pumpen 2 und 8 einfach gemeinsam anzusteuern. Im Misch
becken 3 erfolgt eine Vermischung der Suspension mit dem
Schmutzwasser. Hierzu kann ein das Mischbecken 3 hinein
ragendes Rührwerk vorgesehen sein. Im Mischbecken 3 er
gibt sich eine ausreichende Verweilzeit, innerhalb wel
cher eine Adsorption stattfinden kann. Das Mischbecken 3
wird dementsprechend so dimensioniert, daß sich die für
die angenommene Schadstoffkonzentration und das Verwen
dung findende Adsorbens optimale Verweilzeit ergibt.
Das Mischbecken 3 eignet sich auch als Reaktionsbehälter
für weitere Zugaben. So ist es beispielsweise möglich,
das Schmutzwasser im Mischbecken 3 zu neutralisieren und
mit einem Flockungsmittel zu versehen, wie durch den Ein
gang 9 angedeutet ist. In diesem Fall fungiert das Misch
becken 3 als Beckenneutralisationsanlage.
Der vom Mischbecken 3 abgehende Schmutzwasserausgang 6
mündet in eine dem Mischbecken 3 nachgeordnete Abwasser
reinigungsanlage 4, in welcher das mit adsorbierten Sub
stanzen beladene Adsorbens zusammen mit weiteren Schad
stoffen ausgeschieden wird. Die Reinigungsanlage 4 ist
dementsprechend mit einem Ausgang 10 für Reinwasser und
mit einem Ausgang 11 für Schmutzkonzentrat versehen. Die
Ausscheidung kann nach dem Flockungsverfahren und/oder
Flotationsverfahren und/oder Filtrationsverfahren erfol
gen. Dementsprechend kann die Reinigungsanlage als
Flockungsanlage und/oder Flotationsanlage und/oder Fil
trationsanlage ausgebildet sein. Im Falle einer Flockung
findet die dazu erforderliche Neutralisation und Beigabe
von Flockungsmittel, wie oben schon erwähnt, im der Rei
nigungsanlage 4 vorgeordneten Mischbecken 3 statt, was
eine ausgezeichnete Reaktion erwarten läßt.
Claims (15)
1. Verfahren zur Adsorption von Schadstoffen in einem
Abwasser mittels eines mit dem Abwasser in Berührung
kommenden Adsorbens, dadurch gekennzeichnet, daß un
ter Verwendung eines in staubförmigem Zustand vor
liegenden Adsorbens einen Adsorbens-Suspension ge
bildet wird, die dem Abwasser dosiert beigemischt
wird, aus dem das mit adsorbierten Schadstoffen
beladene Adsorbens nach einer zugeordneten Ver
weilzeit abgeschieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Adsorbens zumindest teilweise Braunkohle
koksstaub Verwendung findet.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Adsorbens zumindest
teilweise minderwertige Aktivkohle in Staubform Ver
wendung findet.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Adsorbens-
Suspension gebildet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidung des mit
adsorbierten Stoffen beladenen Adsorbens zusammen
mit der Abscheidung anderer Schadstoffe durch Abwas
serreinigung erfolgt, vor der die Adsorbens-Suspen
sion dem Abwasserstrom zugesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorbens-Suspension
mit dem Abwasser in einem im Abwasserstrom angeord
neten Zwischenbecken gemischt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Abwasser im Mischbecken weitere Beigaben,
vorzugsweise in Form von Neutralisations- und
Flockungsmittel, zugesetzt werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidung des be
ladenen Adsorbens vorzugsweise zusammen mit weiteren
Schadstoffen durch Flockung und/oder Flotation
und/oder Filtration erfolgt.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein mit einem Rührwerk versehener, mit
Wasser und Adsorbensstaub beaufschlagbarer Suspen
sionsbehälter (1) vorgesehen ist, dessen Ausgang
über eine mit einer Pumpe (2) versehene Leitung an
ein im Abwasserstrom angeordnetes Zwischenbecken (3)
angeschlossen ist, das einer Abwasserreinigungsan
lage (4) vorgeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnt,
daß der Suspensionsbehälter (1) eine nach unten sich
verjüngende Konfiguration aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (2)
unterhalb des Suspensionsbehälter (1) angeordnet und
an einen bodenseitigen Ausgang des Suspensionsbehäl
ters (1) angeschlossen ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (2)
als Exzenterschneckenpumpe ausgebildet ist, deren
Fördervolumen vorzugsweise einstellbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (2)
gemeinsam mit einer den Schmutzwasserzulauf (5) des
Mischbeckens (3) beaufschlagenden Pumpe (8) an
steuerbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwasser
reinigungsanlage (4) als Flockungs- und/oder Flota
tions- und/oder Filtrationsanlage ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Misch
becken (3) als der Abwasserreinigungsanlage (4) vor
geordnete Beckenneutralisationsanlage ausgebildet
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914135724 DE4135724A1 (de) | 1991-02-11 | 1991-10-30 | Verfahren und vorrichtung zur adsorption von schadstoffen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4104059 | 1991-02-11 | ||
DE19914135724 DE4135724A1 (de) | 1991-02-11 | 1991-10-30 | Verfahren und vorrichtung zur adsorption von schadstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4135724A1 true DE4135724A1 (de) | 1992-08-13 |
Family
ID=25900918
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914135724 Withdrawn DE4135724A1 (de) | 1991-02-11 | 1991-10-30 | Verfahren und vorrichtung zur adsorption von schadstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4135724A1 (de) |
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- 1991-10-30 DE DE19914135724 patent/DE4135724A1/de not_active Withdrawn
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