DE4135486B4 - Verfahren zur Messung eines auf ein textiles Substrat aufgetragenen Hilfsmittels - Google Patents

Verfahren zur Messung eines auf ein textiles Substrat aufgetragenen Hilfsmittels Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Messung eines auf ein textiles Substrat für die Verarbeitung oder Veredelung des textilen Substrates aufgetragenen Hilfsmittels, bei dem man vor dem Auftragen das Hilfsmittel mit mindestens einem Produkt vermischt, das messtechnisch bestimmbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Produkt aus dem Hilfsmittel und einer hieran kovalent angebundenen paramagnetischen, fluoreszierenden und/oder isotopenmarkierten Verbindung besteht, und dass man das Produkt direkt auf dem textilen Substrat oder in einer mit dem textilen Substrat in Kontakt gelangenden Flotte durch Messung der magnetischen Eigenschaften, der Fluoreszenz und/oder massenspektroskopisch ermittelt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung eines auf ein textiles Substrat aufgetragenen Hilfsmittels nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Hilfsmittel, wie beispielsweise niedermolekulare oder hochmolekulare Präparationen (Schlichten), Druckverdickungen oder Ausrüstungschemikalien, sind im Rahmen der textilen Bearbeitungsprozesse erforderlich, um den textilen Substraten zeitweise oder dauerhafte Eigenschaften zu verleihen oder um bestimmte Veredelungsoperationen überhaupt erst zu ermöglichen. So werden beispielsweise bei der Herstellung von Fasern oder Garnen beim Primär- bzw. Sekundärspinnen sowie den hiernach geschalteten Bearbeitungsoperationen, wie z.B. beim Spulen oder beim Zwirnen, auf die zuvor genannten textilen Substrate niedermolukulare Präparationen, die allgemein auch als Spulöle oder Zwirnöle bezeichnet werden, appliziert, um so sicherzustellen, daß diese textilen Substrate ohne Störungen verarbeitet werden können. Aus dem selben Grund werden bei der Herstellung von Flächengebilden, wie beispielsweise Strick-, Wirk- oder Webwaren, die zuvor genannten niedermolekularen Präparationen oder hochmolekulare Präparationen (Schlichten) eingesetzt. Soll desweiteren ein Flächengebilde bedruckt werden, so ist es erforderlich, die farbstoffhaltigen Druckpasten über geeignete Drucktechniken auf diese textilen Substrate aufzutragen. Durch Applikation von geeigneten Ausrüstungschemikalien, wie beispielsweise Hochveredelungsmittel, Beschichtungen oder Kaschierungen, werden im Bereich der Endausrüstung die Eigenschaften der textilen Substrate in gewünschter Weise verändert.
  • Die zuvor beispielhaft genannten Hilfsmittel (niedermolekulare Präparationen, hochmolekulare Präparationen, Druckverdickungen, Ausrüstungschemikalien) werden im Falle der niedermolekularen und hochmolekularen Präparationen sowie der Druckverdickungen nur für bestimmte Bearbeitungsschritte des textilen Substrates benötigt. Dies bedeutet, daß sie nach Durchführung des entsprechenden Bearbeitungsschrittes ausgewaschen werden müssen, da ansonsten eine Störung der weiteren Verarbeitung auftreten kann. Dem gegenüber verbleiben die vorstehend genannten Ausrüstungsmittel auf dem textilen Substrat, da hierdurch dauerhaft die Eigenschaften des textilen Substraten verändert werden sollen.
  • Um das auf dem jeweiligen textilen Substrat vorhandene Hilfsmittel qualitativ oder quantitativ zu bestimmen, ist es in der Regel erforderlich, eine aufwendige analytische Bestimmung durchzuführen. Bei der quantitativen Bestimmung wird eine Probe des textilen Substrates einer Soxhlet-Extraktion mit unterschiedlichen Lösungsmitteln unterworfen. Darüber hinaus sind Anfärbetests bekannt, um spezielle Hilfsmittel, wie beispielsweise Stärke, auf dem textilen Substrat qualitativ zu bestimmen.
  • Aus der DE 40 35 964 A1 , der US 3 938 955 , sowie aus der Veröffentlichung „Textile Chemist and Colorist" May 1991, Vol. 23, No. 5, Seite 15 bis 24 ist es bekannt, die Verteilung von textilen Hilfsmitteln auf der Faseroberfläche zu messen, indem ein Markierungsmittel mit dem textilen Ausrüstungsmittel vermischt wird. Dabei wird das Markierungsmittel in einfacher Weise dem textilen Hilfsmittel hinzugefügt. Insbesondere ist es auch der Veröffentlichung bekannt, eine fluoreszierende Verbindung einzusetzen.
  • Die Veröffentlichung „Textile Research Journal" February 1969, Seite 201, 202 beschreibt ein Verfahren, bei dem mit Hilfe von radioaktiven Indikatoren ein synthetischer Talg auf Gewebe detektiert wird.
  • Die Zumischung eines Markierungsmittels hat den Nachteil, dass das Markierungsmittel durch die textilen Verfahren und Behandlungsschritte verändert werden kann, so dass das gemessene Markierungsmittel nicht mehr repräsentativ für den Gehalt an Hilfsmittel sind.
  • Ausgehend von einem derartigen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Messverfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem besonders einfach und schnell eine exakte qualitative und/oder quantitative Analyse der auf dem textilen Substrat befindlichen Hilfsmittel ermöglicht wird.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Anspruchs 1.
  • Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, dass das Hilfsmittel mit einem Produkt vermischt wird, das ein Reaktionsprodukt des Hilfsmittels selbst mit einer paramagnetischen, einer fluoreszierenden und/oder einer isotopenmarkierten Verbindung ist.
  • Wesentlich ist dabei dass die Verbindung kovalent das Hilfsmittel gebunden wird und nicht lediglich zugemischt wird. Dies wird dadurch erreicht, dass das Produkt ein Reaktionsprodukt des Hilfsmittels mit Verbindung ist. Der Vorteil besteht darin, dass das Reaktionsprodukt wegen der Permanenz des Markierungsmittels durch alle textilen Verfahrens- und Behandlungsschritte in gleicher Weise wie das reine Hilfsmittel verändert wird und mögliche physikalisch-chemische Veränderungen des Hilfmittels in gleicher Weise erfährt. Das auf dem textilen Substrat oder in einer mit dem textilen Substrat in Kontakt gelangenden Flotte gemessene Reaktionsprodukt ist daher im Hinblick auf die auf dem textilen Substrat befindlichen Hilfsmittel qualitativ und quantitativ exakt repräsentativ. Die Folge hiervon ist, dass exaktere qualitative und quantitative Messungen der auf dem textilen Substrat befindlichen Hilfsmittel mit hoher Reproduzierbarkeit möglich sind.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Messung des auf ein textiles Substrat eines für die Verarbeitung bzw. Veredelung des textilen Substrates aufgetragenen Hilfsmittels verwendet man ein solches Hilfsmittel, das neben dem eigentlichen Hilfsmittel mindestens ein Produkt aufweist, das durch Reaktion einer paramagnetischen, einer fluoreszierenden und/oder einer mit Isotopen markierten Verbindung hergestellt ist. Nach dem Auftragen bestimmt man das Produkt entweder direkt auf dem textilen Substrat oder in einer mit dem textilen Substrat in Kontakt gelangenden Flotte, wobei zur qualitativen und/oder quantitativen Bestimmung dieses Produktes entsprechend der vorstehend genannten Eigenschaften dieses Produktes die magnetischen Eigenschaften, die Fluoreszenz und/oder die Isotopenmasse ermittelt wird.
  • Überraschend konnte festgestellt werden, daß die textilrelevanten Eigenschaften des Produktes, das aus dem Hilfsmittel und der hieran kovalent angebundenen Verbindung besteht, nicht oder nur im untergeordneten Maße von den Eigenschaften des Hilfsmittels selbst abweicht. Dies drückt sich beispielsweise dadurch aus, daß das Produkt im Vergleich zum Hilfsmittel im Bereich der niedermolekularen und hochmolekularen Präparationen sowie der Druckverdickungen eine identische oder nahezu identische Löslichkeit besitzt. Auch werden durch Vermischen des Hilfsmittels mit dem Produkt im Vergleich zum reinen Hilfsmittel die Eigenschaften der Mischung, wie beispielsweise Zähigkeit, Festigkeit, Verbesserung des Fadenschlusses, Zügigkeit und Stand (für Druckverdickungen) sowie Vernetzbarkeit und Permanenz (für Ausrüstungschemikalien) nicht oder nur im untergeordneten Maße verändert, so daß keine nachteiligen Veränderungen beobachtet werden konnten, wenn anstelle des Hilfsmittels die Mischung aus Hilfsmittel und Produkt verwendet wurde.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren weist eine Reihe von Vorteilen auf. So erlaubt es eine schnelle und problemlose qualitative und quantitative Aussage des auf dem Substrates befindlichen Hilfsmittels bzw. der auf dem Substrat befindlichen Hilfsmittel, da es hierbei lediglich erforderlich ist, visuell oder fotometrisch die Fluoreszenz und/oder die Radioaktivität, die magnetischen Eigenschaften und/oder die Isotopenmasse über geeignete Meßinstrumente, wie beispielsweise Geiger-Müller-Zähler, Massenspektrometer oder bekannte geeignete Detektoren für magnetische Meßverfahren, zu ermitteln. Desweiteren kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren darauf verzichetet werden, entsprechende Proben aus dem textilen Substrat zu entnehmen, so daß das erfindungsgemäße Verfahren auch hervorragend zur kontinuierlichen und qualitativen sowie quantitativen Messung an einer laufenden Warenbahn des textilen Substrates eingesetzt werden kann. Bei einer derartigen Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens trägt dann dieses zur Verbesserung der Reproduzierbarkeit und Steuerbarkeit des jeweiligen Bearbeitungsschrittes bei.
  • Eine besonders geeignete Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß man die zuvor genannten Verbindungen, die mit dem Hilfsmittel unter Ausbildung des Produktes reagieren, unter dem Gesichtspunkt auswählt, daß die Verbindungen in ihrem chemischen Aufbau dem chemischen Aufbau der Hilfsmittel ähneln. Durch diese gezielte Auswahl der Verbindungen wird dann erreicht, daß sich bei der Anwendung der Mischung, bestehend aus dem Hilfsmittel und dem Produkt, die zuvor beispielhaft genannten textilrelevanten Eigenschaften dieser Mischung nicht von dem reinen Hilfsmittel unterscheiden, so daß keine Störungen bei der Verarbeitung bzw. Veredelung des mit der Mischung versehenen textilen Substrates zu befürchten sind. Wird beispielsweise als Hilfsmittel eine Polyacrylatschlichte eingesetzt, so wird diese Schlichte mit einem Produkt versetzt, das ein Reaktionsprodukt von Polyacrylsäure mit einem mit Isotopen markierten Arcylsäuremonomeren darstellt. In diesem Fall ist dann das für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzte Schlichtemittel eine Mischung der herkömmlichen Polyacrylat-Schlichte mit der im vorstehenden Sinne modifizierten Polyacrylat-Schlichte, so daß aufgrund von massenspektroskopischen Untersuchungen die Menge der auf dem textilen Substrat befindlichen Schlichtemischung sowohl nach dem Schlichten als auch nach der Rohwäsche einfach und schnell bestimmt werden kann. Analog hierzu können bei Schlichtemitteln auf Polyvinylalkohol-Basis oder Polyesterharz-Basis entsprechend andere, mit Isotopen markierte Monomere (als Verbindung) mit den zuvor genannten Schlichten unter Ausbildung des Produktes zur Reaktion gebracht werden.
  • Eine weitere, besonders geeignete Ausführungsform des erfindunsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß man vor dem Auftragen des Hilfsmittels das jeweils ausgewählte Hilfsmittel mit mindestens einem Produkt versetzt, das ein Reaktionsprodukt des Hilfsmittels mit einer fluoreszierenden Verbindung ist, wobei die fluoreszierende Verbindung derart ausgewählt wird, daß sich bei diese Reaktion eine kovalente Bindung zum Hilfsmittel ausbildet. Hierbei ist es dann zur qualitativen Bestimmung des aufgetragenen Hilfsmittels lediglich erforderlich, zu überprüfen, ob das textile Substrat bzw. die hiermit in Kontakt gelangende Flotte noch fluoresziert. Die quantitative Messung des aufgetragenen Hilfsmittels erfordert dann lediglich eine fotometrische Bestimmung der Fluoreszenzintensität des textilen Substrates bzw. der jeweiligen Flotte.
  • Wendet man das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung des aufgetragenen Hilfsmittel bei stark gefärbten Flotten bzw. solchen textilen Substraten an, die in entsprechend tiefen Farben gedruckt oder gefärbt sind, so empfiehlt es sich, hier ein Produkt auszuwählen, daß bei einer Anregung mit Licht einer Wellenlänge zwischen 200 nm und 400 nm fluoresziert, wobei das hierbei emittierte Licht vorzugsweise eine Wellenlänge von kleiner als 400 nm aufweisen sollte. Bei solchen textilen Substraten, die nicht oder nur in hellen Tönen gefärbt bzw. bedruckt sind, empfiehlt es sich, ein solches Produkt auszuwählen, das bei einer Anregung mit Licht einer Wellenlänge zwischen 200 nm und 400 nm eine Fluoreszenz im sichtbaren Bereich (zwischen 400 nm und 800 nm) hervorruft.
  • Hierfür eignen sich insbesondere aromatische Verbindungen, vorzugsweise Naphthalinderivate, wie dies nachfolgend noch anhand der Ausführungsbeispiele näher erläutert ist.
  • Bezüglich des Massenverhältnisses von Hilfsmittel zu Produkt ist allgemein festzuhalten, daß die Festlegung des Massenverhältnisses allgemein von dem jeweiligen Hilfsmittel und dem hierzu gemischten Produkt, daß das Reaktionsprodukt aus dem Hilfsmittel mit einer der vorstehend genannten Verbindungen darstellt, richtet. Üblicherweise variiert das Massenverhältnis von Hilfsmittel zu Produkt zwischen 1 : 0,01 bis 1 : 4.
  • Wie bereits vorstehend beschrieben ist, kann für das erfindungsgemäße Meßverfahren jedes Hilfsmittel, das im Rahmen der Verarbeitung und/oder der Veredelung auf das textile Substrat appliziert wird, eingesetzt werden. Besonders geeignet haben sich jedoch für das erfindungsgemäße Verfahren Schlichtemittel, wie beispielsweise Polyacrylate, Polyacrylatderivate, Polyvinylalkohole, Polyvinylalkoholderivate, Polyesterharze, Carboxymethylcellulose, Carboxymethylcellulosederivate, Stärke, Stärkederivate, Methylcellulose, Methylcellulosederivate, niedermolekulare Präparationen, wie beispielsweise Wachse, Fette, Silikone, Druckverdickungen, wie beispielsweise Methylcellulose, Methylcellulosederivate, Carboxymethylcellulose, Carboxymethylcellulosederivate, Alginate, oder Ausrüstungsmittel, wie beispielsweise Harnstoff-Formaldehyd-Verbindungen, Melamin-Verbindungen, Polyvinylchloride und Polyurethane, verwendet werden.
  • Besonders geeignet läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Messung der Menge des Hilfsmittels, insbesondere zur Messung der Präparationsmittelmenge (Spulölmenge oder Schlichtemenge), auf dem textilen Substrat nach einer entsprechenden Rohwarenwäsche einsetzen. Hierbei gelangt dann eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Meßverfahrens zur Anwendung, bei dem man die Konzentration des Produktes, das ein Reaktionsprodukt der eingangs genannten Verbindung mit dem jeweiligen Hilfsmittel darstellt, nicht auf dem entsprechend gewaschenen textilen Substrat sondern indirekt in der Flotte bestimmt, die bei einer derartigen Rohwarenwäsche im letzten Spülabteil enthalten ist. Durch Festlegung eines vorgegebenen Wertes an Fluoreszenz, an Radioaktivität, des Paramagnetismus oder der Isotopenkozentration in dieser Spülflotte kann dann eine Aussage dahingehend getroffen werden, welche Hilfsmittelmenge auf dem hiermit behandelten textilen Substrat noch vorhanden ist.
  • Eine Weiterbildung dieses zuvor beschriebenen Verfahrens sieht vor, daß man gleichzeitig die Konzentration des Produktes in allen Waschbädern bestimmt, die das textile Substrat durchläuft. Abhängig von diesen gemessenen Konzentrationsdaten des Produktes können dann die Wasser-, Tensid- und/oder Alkali-Zufuhr zu den einzelnen Waschbädern dosiert werden, so daß hier die Anwendung des erfindungsgemäßen Meßverfahrens eine Optimierung des Waschprozesses unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten ermöglicht.
  • Geeignete Hilfsmittel umfassen eine Mischung des Hilfsmittels mit mindestens einem Produkt, das ein Reaktionsprodukt einer radioaktiven, einer paramagnetischen, einer fluoreszierenden und/oder einer Isotopen markierten Verbindung mit dem Hilfsmittel darstellt, wobei die Verbindung kovalent am Hilfsmittel angebunden ist.
  • Besonders geeignete Ausführungsformen des Hilfsmittels stellen eine Mischung aus einer carboxymethylcellulosehaltigen und/oder alginathaltige Druckverdickung mit einem Produkt dar, das aus der carboxymethylcellulosehaltigen Druckverdickung mit einer Naphthalinderivat hergestellt ist. Eine derartig modifizierte Druckverdickung besitzt im Vergleich zur chemisch identischen Druckverdickung keine unterschiedlichen Eigenschaften, läßt sich jedoch ohne Schwierigkeiten sowohl auf dem textilen Substrat als auch in der Flotte aufgrund von Fluorenszenzerscheinungen einwandfrei qualitativ und quantitativ identifizieren.
  • Eine weitere Ausführungsform des Hilfsmittels beachteten aus einer Mischung der polyvinylalkoholhaltigen Schlichte mit einem Produkt, das ein Reaktionsprodukt der polyvinylalkoholhaltigen Schlichte mit einer Naphthalinderivat ist. Auch hier kann dieses Hilfsmittel einwandfrei aufgrund seiner Fluorenszenz auf dem textilen Substrat und in einer hiermit in Kontakt gelangenden Flotte qualitativ und quantitativ bestimmt werden.
  • Als Naphthalinderivat handelt es sich bei den zuvor genannten Beispielen vorzugsweise um 5-Dimethylaminonaphthalin-1-sulfonyloxi-Rest.
  • Das erfindungsgemäße Meßverfahren wird nachfolgend anhand von konkreten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
  • Ausführungsbeispiel I
  • Herstellung eines fluorenszenzmarkierten Verdickungsmittels
  • 4,5 g eines alginathaltige Verdickungsmittels (Diagum A8, Firma Diamalt) wurden bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und in 100 ml absoluten Pyridin bei Raumtemperatur unter Rühren gelöst bzw. suspendiert. Zu dieser Mischung wurden 338 mg Dansylchlorid (5-Dimethylaminonaphthalin-1-sulfochlorid) zugegeben und 12 Stunden behandelt. Anschließend wurde die Mischung mit Wasser versetzt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum so lange abgezogen, bis das Reaktionsprodukt pyridinfrei war.
  • Das fluareszenzmarkierte Verdickungsmittel wurde in einem Massenverhältnis von 1 : 4 mit dem Original im Handel erhältlichen Verdickungsmittel (Diagum A8, Firma Diamalt) versetzt. Diese Mischung wurde entsprechend der Verarbeitungshinweise des Herstellers mit 1 g Disperse Blue BR zu 10 g Druckpaste verarbeitet. Mit dieser Druckpaste wurde ein Polyestergewebe (PES-Echtheitsgewebe) mit einem großflächigen Decker mit einem Bedeckungsgrad von 80% bedruckt. Anschließend wurde das bedruckte Gewebe getrocknet und bei einer Temperatur von 170°C gedämpft.
  • Eine definierte Menge (0,4 g) der bedruckten Waren wurde jeweils mit 50 ml destilliertem Wasser, dem 2 g/l Natriumhydrosulfit und 2 g/l eines anionischen Tensides zugesetzt war, bei 60°C und bei 80°C gewaschen, wobei die Waschflotte durch einen Magnetrührer bewegt wurde. Nach einer Waschzeit von 30 Minuten bei 60° bzw. 80° wurde die Waschflotte zehnmal gewechselt. Von der ersten, dritten, fünften, siebten und zehnten Waschflotte wurde die relative Floureszenzintensität gemessen. Hierfür gelangte ein Fluorimeter (Perkin Elmer LS-3-B) zur Anwendung, wobei die Flottenprobe in einer 1 cm-Quarzküvette angeordnet und bei einer Anregungswellenlänge von 230 nm gemessen wurde. Die relativen Fluoreszenzintensitäten im Bereich von 462 bis 497 nm wurden registriert und sind nachfolgend in der Tabelle 1 wiedergegeben.
  • Tabelle 1
    Figure 00110001
  • Anschließend wurde die zehnmal gewaschene Probe einer quantitativen Extraktion im Soxhlet unter Verwendung von Wasser (4 Stunden) unterworfen. Der hierbei gewonnene Extraktionsrückstand betrug 0,1 Gew.%.
  • Ausführungsbeispiel II
  • Herstellung des fluorenszenzmarkierten Schlichte
  • Eine Polyvinylalkoholschlichte (Vinarol DT, Firma Hoechst) wurde bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. 5 g der getrockneten Schlichte wurden in 100 ml absoluten Pyridin gelöst bzw. suspendiert. Die Lösung wurde unter Rühren unter Raumtemperatur mit 324 mg Dansylchlorid (5-Dimethylaminonaphthalin-1-sulfochlorid) versetzt. Nach 20 Stunden wurde die Lösung mit Wasser versetzt und das Pyridin wurde im Vakuum aus der Mischung so lange abgezogen, bis das Produkt pyridinfrei war. Man erhielt bei dieser Reaktion ein zähes, leicht braunes Material, das bei der Dünnschichtchromatografie (Laufmittel Butanol-Methanol-Essigsäure) einen mit Jod anfärbbaren Flecken eines Rf-Wertes von 0,8 ergab.
  • Die fluoreszenzmarkierte Schlichte wurde in einem Massenverhältnis von 1 : 4 mit der im Handel erhältlichen Schlichte (Vinarol DT, Firma Hoechst) versetzt. Anschließend wurde eine Lösung dieser Schlichte mit einem Foulard auf ein Polyesterechtheitsgewebe aufgebracht. Hiernach wurde das Gewebe bei 110°C getrocknet. Die Auftragshöhe an Schlichte betrug 3,8 Gew.%.
  • Eine definierte Probe (0,36 g) des geschlichteten Gewebes wurde in 50 ml destilliertes Wasser bei 80°C gewaschen. Nach 30 Minuten wurde das Wasser durch frisches Wasser ersetzt. Insgesamt wurde fünfmal die Waschflotte ausgetauscht. Vom ersten, dritten und fünften Waschbad wurde jeweils eine Probe entnommen und von dieser Probe wurde die relative Fluoreszenzintenstität analog Beispiel 1 gemessen. Die Ergebnisse dieser Messung sind in Tabelle 2 wiedergegebenen.
    Waschbad Nr. relative Fluoreszenzintensität
    1 338
    3 31
    5 10,6
  • Das fünfmal gewaschene Gewebe wurde in einem Soxhlet-Extraktor mit Wasser während 4 Stunden extrahiert. Hiernach betrug die Restschlichte 0,2 Gew.%.

Claims (12)

  1. Verfahren zur Messung eines auf ein textiles Substrat für die Verarbeitung oder Veredelung des textilen Substrates aufgetragenen Hilfsmittels, bei dem man vor dem Auftragen das Hilfsmittel mit mindestens einem Produkt vermischt, das messtechnisch bestimmbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Produkt aus dem Hilfsmittel und einer hieran kovalent angebundenen paramagnetischen, fluoreszierenden und/oder isotopenmarkierten Verbindung besteht, und dass man das Produkt direkt auf dem textilen Substrat oder in einer mit dem textilen Substrat in Kontakt gelangenden Flotte durch Messung der magnetischen Eigenschaften, der Fluoreszenz und/oder massenspektroskopisch ermittelt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein solches Produkt verwendet, an das kovalent eine fluoreszierende Verbindung gebunden ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Produkt bei einer Anregung mit Licht einer Wellenlänge zwischen 200 nm und 400 nm fluoresziert.
  4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung eine aromatische Verbindung ist.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung ein Naphthalinderivat ist.
  6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Massenverhältnis von Hilfsmittel zu Produkt zwischen 1 : 0,01 bis 1 : 4 auswählt.
  7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hilfsmittel eine Schlichte, eine niedermolekulare Präparation, eine Druckverdickung oder ein Ausrüstungsmittel ist.
  8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Messung der Menge des Hilfsmittels auf dem textilen Substrat nach einer Wäsche die Konzentration des Produktes im letzten Spülabteil bestimmt.
  9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man die Konzentration des Produktes in allen Waschbädern bestimmt und abhängig von der gemessenen Konzentration Wasser, Tensid und/oder Alkali zu den Waschbädern zudosiert.
  10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Produkt eine carboxymethylcellulosehaltige oder alginathaltige Druckverdickung ist, an die ein Naphthalinderivat kovalent gebunden ist.
  11. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Produkt eine polyvinylalkoholhaltige Schlichte ist, an die ein Naphthalinderivat kovalent gebunden ist.
  12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Naphthalinderivat S-Dimethylaminonaphthalin-1-Sulfonyloxi-Rest ist.
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