DE4135025A1 - System zum anlassen einer brennkraftmaschine fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
System zum anlassen einer brennkraftmaschine fuer kraftfahrzeugeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zum Anlassen
einer Brennkraftmaschine für Kraftfahrzeuge.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Anlassersystem,
bestehend aus: einer Akkumulatorenbatterie, und einem
elektrischen Anlassermotor, der in seinem Betrieb die
Brennkraftmaschine dreht.
Bei gegenwärtig verwendeten Systemen dieser Art muß der Elek
tromotor für seinen Betrieb mit einem elektrischen Strom einer
Größenordnung von Hunderten von Ampere über Zeitperioden
unterschiedlicher Dauer, beispielsweise zwischen einer und
dreißig Sekunden, versorgt werden. Bei herkömmlichen Anlas
sersystemen wird dieser Strom gewöhnlich von einer Akkumu
latorenbatterie, im allgemeinen eine Bleisäurebatterie, zuge
führt, die auch die zum Betrieb der elektrischen Teile in dem
Fahrzeug erforderliche elektrische Energie speichern und zu
führen soll. Die üblicherweise verwendeten Batterien sind
ziemlich sperrig und schwer. Überdies müssen die Verbindungs
drähte zwischen einer derartigen Batterie und einem elektri
schen Anlassermotor geeignete Querschnitte aufweisen und sind
daher schwer und teuer.
Die Leistung herkömmlicher Akkumulatorenbatterien ist von
ihren Betriebstemperaturen äußerst abhängig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein System zum
Anlassen einer Brennkraftmaschine zur Verfügung zu stellen,
dessen elektrische Leistung allgemein verbessert ist und bei
dem die voranstehend beschriebene Problematik herkömmlicher
Systeme vermieden wurde.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe von einem
Anlassersystem der voranstehend erläuterten Art gelöst, dessen
Hauptmerkmal darin besteht, daß es besteht aus:
einer kapazitiven Vorrichtung mit hoher statischer Kapazität,
welche unmittelbar in der Nähe des elektrischen Anlassermotors
angeordnet ist und ausreichend elektrische Energie zur Zufuhr
an den Elektromotor während des Anlassens der Brennkraft
maschine speichert, und
Verbindungsvorrichtungen, welche in einem ersten Zustand die kapazitive Vorrichtung mit der Batterie verbinden, um eine Wiederaufladung der kapazitiven Vorrichtung zu ermöglichen, und in einem zweiten Zustand die kapazitive Vorrichtung mit dem Elektromotor verbinden, um die Übertragung von elektri scher Energie von der kapazitiven Vorrichtung an den elek trischen Startermotor zu ermöglichen.
Verbindungsvorrichtungen, welche in einem ersten Zustand die kapazitive Vorrichtung mit der Batterie verbinden, um eine Wiederaufladung der kapazitiven Vorrichtung zu ermöglichen, und in einem zweiten Zustand die kapazitive Vorrichtung mit dem Elektromotor verbinden, um die Übertragung von elektri scher Energie von der kapazitiven Vorrichtung an den elek trischen Startermotor zu ermöglichen.
Seit kurzer Zeit gibt es elektrische Kondensatoren mit weitaus
höheren Kapazitäten als herkömmliche Kondensatoren. Diese Kon
densatoren, die als Molekular- oder Doppelschichtkondensatoren
oder sogar als Superkondensatoren bekannt sind, können äußerst
große Mengen elektrischer Energie oder Ladung speichern und
lassen sich in sehr kurzen Zeitperioden laden und entladen,
d. h. mit sehr viel höheren spezifischen Leistungen als sie bei
herkömmlichen elektrochemischen Akkumulatoren möglich waren.
Die Kapazitäten derartiger Superkondensatoren bleiben sogar
nach einer sehr großen Anzahl von Lade- und Entladezyklen
(mehr als 104) fast unverändert und bleiben von ihren Be
triebstemperaturen größtenteils unbeeinflußt, welche innerhalb
breitgefaßter Grenzen, beispielsweise zwischen -40°C und
+70°C, schwanken können.
Die Verwendung derartiger Kondensatoren, zum Beispiel der Art
mit aktiviertem Kohlenstoff und einem wäßrigen Elektrolyt,
welche ökologisch akzeptable Stoffe sind, in einer erfindungs
gemäßen Anordnung in der unmittelbaren Nähe des elektrischen
Anlassermotors, ermöglicht die Verwendung von Verbindungs
drähten mit kleinen Querschnitten für den Anschluß an die
Batterie. Das Gewicht und die Kosten des Systems werden daher
verringert und seine Leistung verbessert, da sich die Verluste
in den Verbindungskabeln verringern.
In dem erfindungsgemäßen System kann die Batterie des Kraft
fahrzeuges kleiner sein als es bei herkömmlichen Systemen
erforderlich war, da sie nur zur Energiezufuhr an Stromab
nehmergeräte mit langsamer Entladung geeignet sein muß. Da die
Batterie weniger Belastung als bei herkömmlichen Systemen aus
gesetzt ist, läßt sich eine Lebensdauer gleich der des gesam
ten Kraftfahrzeuges erreichen.
Bei einem erfindungsgemäßen System kann die Batterie bei
spielsweise ein Bleiakkumulator der Gas-Rekombinations-Art zur
entfernten Anordnung von der Brennkraftmaschine sein. Tatsäch
lich ist diese Art von Batterie sehr empfindlich gegenüber den
hohen Temperaturen, die sich im Motorraum entwickeln können.
Batterien dieser Art jedoch sind praktischer, da sie weniger
Elektroden haben, ihre inneren und äußeren Rheophoren weniger
wiegen und sie sich über längere Perioden im entladenen Zu
stand befinden können, ohne Schaden zu nehmen.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung
eines in der beigefügten Zeichnung dargestellten, bevorzugten,
nicht-einschränkenden Ausführungsbeispiels.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematisches elektrisches Schaltbild einer
Anlasseranlage gemäß der Erfindung, und
Fig. 2 und 3 eine Vorder- und eine Seitenansicht eines
elektrischen Anlassermotors mit beigefügter
Kondensatorenbatterie für eine erfindungsgemäße
Anlage.
Gemäß Fig. 1 besteht eine erfindungsgemäßes Anlasseranlage aus
einer Akkumulatorenbatterie 1, die, wie voranstehend ausge
führt, beispielsweise eine Bleibatterie der Gas-Rekombina
tions-Art sein kann. Ein elektrischer Generator 2, der von der
Brennkraftmaschine angetrieben wird, ist auf herkömmliche Art
und Weise mit der Batterie 1 zu deren Wiederaufladung verbun
den.
Eine Anlassereinheit, allgemein mit 3 bezeichnet, schließt
einen Gleichstrom-Elektromotor 4, eine Batterie aus Super
kondensatoren 5 und einen elektromagnetisch betätigbaren
Doppelschalter 6 ein. Eine strukturelle Ausführungsform der
Anlassereinheit 3 ist in den Fig. 2 und 3 dargestellt.
In der beispielshaft dargestellten Ausführungsform besteht der
elektromagnetisch betätigbare Doppelkontaktschalter 6 aus
einer Erregerspule 7, welche an Masse liegt und an ihrem ande
ren Ende über einen manuellen Schalter 8 mit der Batterie 1
verbindbar ist, wobei dieser Schalter 8 zum Beispiel durch den
Zündungs- und Anlasserschalter des Kraftfahrzeuges betrieben
werden kann. Die Magnetspule 7 steuert die Stellungen zweier
Kontakte 9 und 11, die wie in Fig. 1 dargestellt angeordnet
sind, und in ihrem geschlossenen Zustand die aus Kondensatoren
5 bestehende Batterie mit dem elektrischen Anlassermotor 4
verbinden können. In seinem geschlossen Zustand schließt der
Kontakt 9 weiterhin eine Brücke aus einem Widerstand 10
zwischen der aus Kondensatoren 5 bestehenden Batterie und der
Akkumulatorenbatterie 1 kurz.
Sind die Kontakte 9 und 11 offen, ist der Elektromotor 4 so
wohl von der aus Kondensatoren 5 bestehenden Batterie als auch
von der Akkumulatorenbatterie 1 abgetrennt, während die aus
Kondensatoren 5 bestehende Batterie über den Widerstand 10 mit
der Akkumulatorenbatterie 1 verbunden ist. In diesem Zustand
lassen sich die Kondensatoren nach Bedarf laden.
Um die Brennkraftmaschine anzulassen, wird der Schalter 8
geschlossen, wodurch die Steuer-Spule 7 erregt wird, und die
Kontakte 9 und 11 schließen. Die aus Kondensatoren 5 beste
hende Batterie entlädt sich dann rasch in den elektrischen
Anlassermotor 4, um diesen zu aktivieren.
Elektrische Drähte mit kleinen Durchmessern reichen zur Ver
bindung der Anlassereinheit 3 mit der Akkumulatorenbatterie 1
aus, da sie nur Ströme mit sehr geringen Stärken führen
sollen.
Die Anlasserkondensatoren 5 lassen sich bequem in einem Behäl
ter anordnen, der mit dem Gehäuse des elektrischen Anlasser
motors 4 verbunden ist, bzw. das Gehäuse des Elektromotors 4
kann so ausgebildet sein, daß es auch die Kondensatoren auf
nimmt.
Um beispielsweise eine Anlasseranlage zur Verfügung zu stel
len, die bei einer Spannung von ca. 9 V 10 Sekunden lang 200 A
zuführt, müssen ca. 18 Kilojoule Energie zugeführt werden. Die
Energie, die in einem Kondensator gespeichert werden kann,
beträgt 0,5 CV2, wobei C die Kapazität ist und V die Spannung
über dem Kondensator. Da die Spannung V über dem Kondensator
exponentiell als Funktion der Entladungsperiode abnimmt, läßt
sich errechnen, daß eine Kapazität von ca. 600 F erforderlich
ist, um 18 Kilojoule Energie bereitzustellen. Diese Kapazität
läßt sich mit Kondensatoren der Art, die aus aktiviertem Koh
lenstoff und einem wäßrigen Elektrolyt bestehen, mit normalen
Spannungen von ca. 0,9 V erzielen. Es ist beispielsweise eine
Reihe dreizehn derartiger Kondensatoren, jeder mit 7800 F,
erforderlich. Es ist möglich, eine derartige aus Kondensa
toren bestehende Batterie so auszubilden, daß sie einen Raum
von ca. 0,3 dm3 einnimmt und ein Gewicht von 0,6 kg hat.
Die Akkumulatorenbatterie 1 der erfindungsgemäßen Anlasser
anlage soll die Energiereserve für die Stromabnehmer mit
langsamer Entladung bilden und die aus Superkondensatoren
bestehende Batterie im geladenen Zustand halten. Sie kann
daher aus einer Reihe von sechs Bleiakkumulatoren mit ca. 20
Ah bestehen, und so gefertigt sein, daß sie nur ca. 6 kg
wiegt, was daher ca. 50% des Gewichtes einer gegenwärtig zum
Anlassen eines Kraftfahrzeuges verwendeten Batterie beträgt.
Ist die Batterie eine der Art mit Gas-Rekombination mit einem
unbeweglichen Elektrolyt, dann kann das Volumen der Batterie
ungefähr die Hälfte des Volumens einer normalen Batterie
betragen.
Ein derartig erfindungsgemäß ausgebildetes System spart Kupfer
(Verbindungskabel) in einer Menge von ca. 1 kg und mehr, wenn
die Batterie des Kraftfahrzeuges außerhalb des Motorraumes
angeordnet ist.
Die Gesamtkosten des Systems können angesichts der verringer
ten Kosten für Akkumulatorenbatterie und Verbindungskabel
weniger betragen.
Natürlich lassen sich unter Beibehaltung des Prinzipes der
Erfindung ihre Ausführungsformen und baulichen Einzelheiten
bezüglich der hierin beschriebenen und lediglich als nicht
einschränkendes Beispiel dargestellten in großem Umfang
variieren, ohne daß hierbei vom Umfang der vorliegenden
Erfindung abgegangen wird.
Claims (5)
1. System zum Anlassen einer Brennkraftmaschine für
Kraftfahrzeuge, bestehend aus:
einer Akkumulatorenbatterie (1), und
einem elektrischen Anlassermotor (4), der in seinem Betrieb die Brennkraftmaschine dreht, dadurch gekennzeichnet, daß es folgendes aufweist:
eine kapazitive Vorrichtung (5) mit hoher Kapazität, wel che in unmittelbarer Nähe des Elektromotors (4) angeord net ist und ausreichend elektrische Energie speichert, um den Elektromotor (4) während des Anlassens der Brenn kraftmaschine zu speisen, und
Verbindungsvorrichtungen (10, 9, 11), welche in einem ersten Zustand die kapazitive Vorrichtung (5) mit der Batterie (1) verbinden, um eine Wiederaufladung der kapazitiven Vorrichtung zu ermöglichen, und in einem zweiten Zustand die kapazitive Vorrichtung (5) mit dem Elektromotor (4) verbinden, um eine Übertragung elektri scher Energie von der kapazitiven Vorrichtung (5) zum Elektromotor (4) zu ermöglichen.
einer Akkumulatorenbatterie (1), und
einem elektrischen Anlassermotor (4), der in seinem Betrieb die Brennkraftmaschine dreht, dadurch gekennzeichnet, daß es folgendes aufweist:
eine kapazitive Vorrichtung (5) mit hoher Kapazität, wel che in unmittelbarer Nähe des Elektromotors (4) angeord net ist und ausreichend elektrische Energie speichert, um den Elektromotor (4) während des Anlassens der Brenn kraftmaschine zu speisen, und
Verbindungsvorrichtungen (10, 9, 11), welche in einem ersten Zustand die kapazitive Vorrichtung (5) mit der Batterie (1) verbinden, um eine Wiederaufladung der kapazitiven Vorrichtung zu ermöglichen, und in einem zweiten Zustand die kapazitive Vorrichtung (5) mit dem Elektromotor (4) verbinden, um eine Übertragung elektri scher Energie von der kapazitiven Vorrichtung (5) zum Elektromotor (4) zu ermöglichen.
2. Anlassersystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kapazitive Vorrichtung (5) eine Vielzahl von
Molekular- oder Doppelschichtkondensatoren (5) umfaßt.
3. Anlassersystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kondensatoren (5) von der Art sind, die aktivier
ten Kohlenstoff und ein wäßriges Elektrolyt aufweist.
4. Anlassersystem nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Batterie (1) eine Bleibatterie der Gas-
Rekombinations-Art ist.
5. Anlassersystem nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kapazitive Vorrichtung in einem Behälter in der
Nähe oder innerhalb des Gehäuses des elektrischen
Anlassermotors (4) angeordnet ist.
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