DE19840819C1 - Startersystem für einen Verbrennungsmotor sowie Verfahren zum Starten eines Verbrennungsmotors - Google Patents
Startersystem für einen Verbrennungsmotor sowie Verfahren zum Starten eines VerbrennungsmotorsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Startersystem für einen Verbrennungsmotor (1), mit einem elektrischen Starter (4), einer Starterbatterie (9, 9'), einer Einrichtung (10) zur Messung der Temperatur der Starterbatterie (9, 9'), einer leistungselektronischen Funktionseinheit (7c; 13), die den Wert des der Starterbatterie (9, 9') zum Zweck des Startens oder der Startvorbereitung entnommenen Entladestroms aktiv einstellt; und einer Steuereinrichtung (11), die der Funktionseinheit (7c; 13) den einzustellenden Entladestromwert vorgibt, wobei bei tiefen Batterietemperaturen der maximale Entladestromwert niedriger als bei hohen Temperaturen liegt. Die Erfindung betrifft auch ein entsprechendes Verfahren zum Starten eines Verbrennungsmotors (1).
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Startersystem für einen
Verbrennungsmotor sowie ein Verfahren zum Starten eines Verbren
nungsmotors.
Herkömmliche Starter sind üblicherweise als Reihenschluß-Gleich
strommotoren ausgeführt. Ein Reihenschlußmotor wird üblicherweise
deshalb gewählt, da diese Motorart ein relativ hohes Anzugsmoment
zum "Losbrechen" des Verbrennungsmotors aufbringt. Dies hat al
lerdings zur Folge, daß bei aufzubringenden hohen Drehmomenten
beträchtliche Ströme fließen.
Bei einem Kaltstart setzt der Verbrennungsmotor dem Starter durch
die sehr hohen Scherkräfte des Motoröls ein beträchtliches Moment
entgegen, so daß der Startstrom zu niedrigen Temperaturen hin
stark ansteigt, so beispielsweise bei leistungsfähigen Startern
für großvolumige Verbrennungsmotoren auf Werte bis zu mehreren 100 A.
Gleichzeitig steigt mit abnehmender Temperatur der Innenwider
stand der Starterbatterie an, was die entnehmbare Leistung bzw.
den Entladestrom stark einschränkt. Aufgrund dieser beiden - sich
in ihrer Wirkung verstärkenden - Effekte passiert es bei niedrigen
Temperaturen nicht selten, daß die Starterbatterie bei einem
gewünschten Kaltstart versagt, weil der vom Starter "geforderte"
Entladestrom zu groß ist.
Im Stand der Technik sind eine Reihe von Vorschlägen bekannt, die
ein sicheres Starten bei tiefen Temperaturen ermöglichen sollen.
Viele dieser Vorschläge sehen einen zusätzlichen Kurzzeitspeicher
in Form eines Kondensatorspeichers vor, welcher vor dem Startvor
gang langsam aufgeladen wird. Bei einigen dieser Vorschläge wird
die Batterie und der vorgeladene Kondensator beim Starten par
allelgeschaltet, so daß beide Energiespeicher zum Startvorgang
beitragen (JP 02175350 A (Isuzu) und JP 02175351 A (Isuzu)). Bei
anderen Vorschlägen wird der Kondensatorspeicher für den Startvor
gang von der Starterbatterie getrennt, das Starten erfolgt also
vollständig mit der in ihm gespeicherten Energie (DE 41 35 025 A1
(Magneti Marelli)). Bei weiteren
Vorschlägen dieser Art wird die zum Starten benötigte Energie von
dem Spannungsniveau der Starterbatterie (12 V oder 24 V) durch einen
hochsetzenden Gleichspannungs-Gleichspannungs-Wandler (sog. Hoch
setzsteller) zunächst auf ein höheres Spannungsniveau gebracht und
in dem Kondensatorspeicher gespeichert (SO 1265388 A1 (Mosc Auto
mech) und EP 0 390 398 A1 (Isuzu)). Die höhere Spannung beim
Starten bei gleichzeitig verringertem Entladestrom erlaubt, so die
letztgenannten Vorschläge, ein sicheres Starten auch bei tiefen
Temperaturen.
Aus der EP 0 403 051 A1 (Isuzu) ist es ferner bekannt, einen zum
Speichern der Startenergie dienenden Kondensator nur bis zu einem
bestimmten variablen Spannungspegel aufzuladen, der von der je
weils vorliegenden Temperatur des Motorkühlmittels abhängt.
Ferner gibt es eine Reihe von Vorschlägen, bei denen Temperaturen
im Kraftfahrzeug erfaßt werden und die Steuerung elektrischer
Vorgänge beeinflussen:
So ist es beispielsweise aus der EP 0 533 037 B1 (Magneti Marelli)
bekannt, einen Kondensatorspeicher zur Speisung einer elektrischen
Katalysatorheizung vorzusehen, wobei die Entnahme aus dem Speicher
und damit der Grad der Beheizung temperaturabhängig gesteuert
sind.
Auch wurde vorgeschlagen, die Temperatur der Fahrzeugbatterie zu
messen und den Ladestrom mit Hilfe einer Änderung der Generator
erregung temperaturabhängig zu variieren; und zwar soll der Lade
strom zu tieferen Temperaturen hin erhöht werden. Dies soll offen
bar dazu dienen, auch bei tiefen Temperaturen, wenn die Batterie
"ladeunwilliger" ist, eine Erhöhung der Ladezeit zu vermeiden (DE
34 23 767 A1 (Bosch) und EP 0 621 990 B1 (Bosch)).
Um die Funktion anderer elektrischer Verbraucher - wie etwa der
Zünd- und Einspritzanlage - trotz des starken Absinkens der elek
trischen Versorgungsspannung beim Kaltstarten zu vermeiden, wurde
ferner zur Konstanthaltung der Versorgungsspannung die Verwendung
von Hochsetzstellern vorgeschlagen (EP 0 391 065 A2 (Bosch)).
Schließlich ist aus der WO 97/08456 (Clouth et al.) ein moderner
Hochleistungsstarter auf der Basis einer Drehstrommaschine be
kannt, wobei die Gleichspannung der Starterbatterie umgerichtet
wird und im Rahmen dieser Umrichtung auf ein erhöhtes Spannungs
niveau eines Gleichspannungs-Zwischenkreises hochgesetzt wird.
Besondere Maßnahmen zur Gewährleistung eines sicheren Startens bei
tiefen Temperaturen sind dort nicht erwähnt.
Aus der US-PS 5 325 042 ist ein Startersystem für eine Brennkraft
maschine in Form einer Turbine bekannt, mit einem elektrischen
Starter, einer Starterbatterie, einer leistungselektronischen
Funktionseinheit in Form eines Spannungsquellenumrichters, die den
Wert des der Starterbatterie zum Zwecke des Startens entnommenen
Stroms aktiv einstellt, und einer auf Pulsweitenmodulation beru
henden Steuereinrichtung, die der leistungselektronischen Funk
tionseinheit den einzustellenden Ladestrom vorgibt.
Aus der DE 43 41 826 A1 ist es bekannt, bei einem Verbrennungs
motor mit Abschaltautomatik die Temperatur einer Starterbatterie
mittels eines Sensors zu erfassen und einer Steuereinrichtung
zuzuführen. In Abhängigkeit von dem gemessenen Temperaturwert wird
entschieden, ob bei einem Ampelstop eine automatische Abschaltung
des Verbrennungsmotors erfolgen darf oder nicht.
Aus IBM Technical Disclosure Bulletin Band 37, Nr. 6A, Juni 1994,
S. 609-610 ist eine Batterielade- und -entladeschaltung für trag
bare Geräte bekannt, bei der die Temperatur der Batterie erfasst
und abhängig hiervon beim Entladen das Puls-Pausen-Verhältnis des
Entladestroms, also dessen Mittelwert eingestellt wird. Bei tiefen
Batterietemperaturen liegt dieser Wert höher als bei hohen.
Manche der eingangs erwähnten Vorschläge, z. B. derjenige von Mosc
Automech, können einen Ausfall der Batterie bei gewünschten Tief
temperaturstarts vermeiden.
Die Erfindung hat zum Ziel, eine weitere Lösung dieses Problems
anzugeben.
Gemäß Anspruch 1 stellt die Erfindung ein Startersystem für einen
Verbrennungsmotor bereit, mit einem elektrischen Starter, einer
Starterbatterie, einer Einrichtung zur Messung der Temperatur der
Starterbatterie, einer leistungselektronischen Funktionseinheit,
die den Wert des der Starterbatterie zum Zweck des Startens oder
der Startvorbereitung entnommenen Entladestroms aktiv einstellt,
und einer Steuereinrichtung, die der Funktionseinheit den ein
zustellenden Entladestromwert vorgibt, wobei bei tiefen Batterie
temperaturen der maximale Entladestromwert niedriger als bei hohen
Temperaturen liegt. Mit anderen Worten wird also die Temperatur
der Batterie - und damit indirekt deren Innenwiderstand - vor dem
Start erfaßt und mit Hilfe dieses Wertes ein temperaturabhängiger
zulässiger Entladestrom bestimmt. Diese Maßnahme vermeidet in der
überwiegenden Zahl der Fälle einen Ausfall der Batterie bei tiefen
Temperaturen und erhöht die Sicherheit beim Kaltstart. In den
jenigen Fällen, in denen kein zusätzlicher Kurzzeitspeicher oder
ähnliches vorgesehen ist, steht dem Starter zwar nur eine be
schränkte elektrische Leistung zur Verfügung. In vielen Fällen, in
denen herkömmlicherweise bereits ein Ausfall eintrat, wird diese
beschränkte Leistung noch zum Starten ausreichen. In denjenigen
Fällen, in denen der Start aufgrund der Leistungsbeschränkung den
Verbrennungsmotor nicht mehr losbrechen kann, wird zumindest eine
Entladung der Batterie durch den Startversuch vermieden, so daß
wenigstens nach Aufheizen der Batterie noch ein Starten möglich
ist.
Angemerkt sei noch, daß mit "Starterbatterie" nicht etwa gemeint
ist, daß diese ausschließlich zum Starten dienen muß. Sie kann
vielmehr, wie üblich bei Kraftfahrzeugen, neben dem Starter auch
andere Verbraucher speisen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angege
ben. Gemäß Anspruch 2 wird der Starter aus einer höheren Spannung
als derjenigen der Starterbatterie (üblicherweise 12 V oder 24 V)
gespeist. Ein Betrieb bei einer solchen höheren Spannung (z. B.
48 V) erlaubt eine vorteilhaftere Konstruktion der Startermaschine.
Zwischen den beiden Spannungsniveaus ist ein Hochsetzsteller
geschaltet, welcher auch die Aufgabe der aktiven Einstellung des
Entladestroms übernimmt.
Gemäß Anspruch 3 ist der Starter als Drehstrommaschine ausgebil
det, deren Versorgungsspannung durch Wechselrichtung einer Gleich
spannung eines Zwischenkreises gewonnen wird. Gemäß Anspruch 4 ist
die oben erwähnte erhöhte Spannung die Zwischenkreisspannung. Der
erwähnte Hochsetzsteller liegt dann zwischen der Starterbatterie
und dem Zwischenkreis. Eine erhöhte Zwischenkreisspannung hat bei
einem Drehstromstarter den Vorteil, daß die im Wechselrichter
zwangsläufig auftretenden Verluste an den Halbleiterelementen
geringer ausfallen.
Anspruch 5 betrifft den Fall, daß der Starterbatterie während des
Startvorgangs Energie über den Hochsetzsteller entnommen wird.
Eine Alternative beschreibt Anspruch 6, wobei neben der Starter
batterie wenigstens ein Kurzzeitspeicher vorhanden ist, welcher
beim Startvorgang die gesamte oder einen Teil der Startenergie an
den Starter liefert. Die Aufladung des Kurzzeitspeichers erfolgt
als Startvorbereitung durch Entnahme aus der Starterbatterie. Die
leistungselektronische Funktionseinheit ist zwischen Starterbatte
rie und Kurzzeitspeicher geschaltet und stellt den der Starterbat
terie zwecks Kurzzeitspeicheraufladung entnommenen Stromwert aktiv
ein. Auch eine Kombination beider Alternativen ist möglich, bei
welcher der Kurzzeitspeicher nur unterstützend wirkt. Hierbei lädt
die Starterbatterie zunächst startvorbereitend den Kurzzeitspei
cher auf. Beim Startvorgang liefern dann beide Energie zum Star
ter. Unter Kurzzeitspeicher wird übrigens ein Speicher verstanden,
der relativ zur speicherbaren Energiemenge hohe Leistungen abgeben
kann, oder, anders ausgedrückt, schnell entladbar ist (in der
Größenordnung von z. B. 0,1 bis 5 Minuten). Hierzu zählen bei
spielsweise Hochleistungskondensatoren, schnelle galvanische
Elemente und Mischformen hiervon (z. B. sog. Ultra-Caps). Die
Verwendung eines Kurzzeitspeichers hat noch einen weiteren Vor
teil: in denjenigen Fällen, in denen die elektrische Leistung, die
von der Starterbatterie an den Starter direkt abgegeben werden
kann, für den Startvorgang nicht mehr ausreicht, ist in den mei
sten Fällen in der Starterbatterie noch genügend Energie vorhan
den, um den Kurzzeitspeicher ausreichend aufzuladen. Durch die
Wirkung der leistungselektronischen Funktionseinheit erfolgt der
Ladevorgang in Abhängigkeit von der Batterietemperatur, so daß die
Ladezeit minimiert wird. Der Kurzzeitspeicher gibt dann nach
Aufladung mit der erforderlichen Energie die zum Starten benötigte
Leistung ab.
Gemäß Anspruch 7 wird der Kurzzeitspeicher auf eine höhere Span
nung als diejenige der Starterbatterie aufgeladen. Gemäß Anspruch
8 ist diese höhere Spannung bei einem Startersystem gemäß Anspruch
4 um die erhöhte Zwischenkreisspannung oder einen in deren Nähe
liegenden Wert erhöht. Bei dieser Ausgestaltung speist also der
Kurzzeitspeicher ohne wesentliche Spannungsumsetzung direkt in den
Zwischenkreis ein, was sich zugunsten der Sicherheit, Schnellig
keit und Effektivität des Startvorgangs auswirkt.
Eine andere Ausgestaltungsmöglichkeit eines Startersystems mit
Drehstrommaschine gemäß Anspruch 3 ist in Anspruch 9 angegeben.
Hier liegt die Starterbatterie (oder - bei mehreren Starterbatte
rien - eine der Starterbatterien) nicht auf dem üblichen Nieder
spannungsniveau (12 V oder 24 V), sondern auf dem erhöhten Zwischen
kreisniveau (z. B. 48 V). Deshalb wird diese Starterbatterie der
Einfachheit halber nachfolgend auch "Hochspannungsbatterie" ge
nannt. Da verschiedene Verbraucher eines Kraftfahrzeugs, insbeson
dere die Beleuchtung, im allgemeinen bei niedrigeren Spannungen
vorteilhafter arbeiten, ist ein Niederspannungsteil des Bordnetzes
vorgesehen, welches niedriger als die Zwischenkreisspannung liegt.
Dieser Niederspannungsteil wird z. B. durch Spannungsherabsetzung
aus der Starterbatterie im Zwischenkreis gespeist. Die leistungs
elektronische Funktionseinheit zur Einstellung des Entladestroms
liegt z. B. zwischen der Hochspannungsstarterbatterie und dem
Zwischenkreis. Bei anderen Ausführungsformen wird der zwischen
Zwischenkreis und Wechselstrommaschine liegende Wechselrichter so
gesteuert, daß nicht mehr als der vorgegebene Entladestrom aus dem
Zwischenkreis in Wechselstrom umgesetzt wird. Hier ist also der
Wechselrichter gleichzeitig die leistungselektronische Funktions
einheit zur aktiven Einstellung des Entladestroms.
Die Erfindung ist auch auf ein Verfahren zum Starten eines Ver
brennungsmotors gerichtet, welches einen elektrischen Starter,
eine Starterbatterie und eine Einrichtung zur Messung der Tempera
tur der Starterbatterie aufweist. Das Verfahren besteht darin, daß
die Temperatur der Starterbatterie gemessen wird, in Abhängigkeit
von der gemessenen Batterietemperatur ein maximaler Entladestrom
wert, der bei niedrigen Temperaturen niedriger als bei hohen
Temperaturen liegt, bestimmt wird und der der Starterbatterie zum
Zweck des Startens oder der Startvorbereitung entnommene Entlade
stromwert aktiv so eingestellt wird, daß er den maximalen Entlade
stromwert nicht überschreitet.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen und der
angefügten Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Diagramm des maximalen Entladestroms als Funktion
der Batterietemperatur;
Fig. 2 eine Schemadarstellung der wichtigsten Funktionseinhei
ten eines ersten Ausführungsbeispiels eines Startersy
stems;
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung eines zweiten
Ausführungsbeispiels;
Fig. 4 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung eines dritten
Ausführungsbeispiels;
Fig. 5 ein Flußdiagramm eines Verfahrens zum Starten.
In den Figuren sind funktionsgleiche oder -ähnliche Teile mit
gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
Fig. 1 veranschaulicht die Abhängigkeit des Entladestroms von der
Batterietemperatur, der bei den folgenden Ausführungsbeispielen
der Starterbatterie durch entsprechende aktive Einstellung einer
(unten noch näher erläuterten) leistungselektronischen Funktions
einheit beim Starten entnommen wird. Man erkennt, daß es sich um
eine monoton steigende Funktion handelt, die also bei tiefen
Temperaturen relativ niedrige Werte hat und mit steigender Tempe
ratur zunimmt. Die mit "Tmin" und "Tmax" gekennzeichneten Tempera
turwerte sind diejenigen Grenzen der Batterietemperatur, für
welche die Batterie betriebsfähig ist (also z. B. -30°C und +80°C).
Das Startersystem gemäß Fig. 2 ist für ein Kraftfahrzeug, z. B.
einen Personenkraftwagen, bestimmt. Es weist einen Verbrennungs
motor 1 auf, der Drehmoment über eine Antriebswelle 2 (z. B. die
Kurbelwelle des Verbrennungsmotors 1), eine Kupplung 3 und weitere
(nicht gezeigte) Teile eines Antriebsstrangs auf die Antriebsräder
des Fahrzeugs abgibt. Bei der hier interessierenden Starterfunk
tion ist die Kupplung 3 geöffnet. Auf der Antriebswelle 2 sitzt
eine als Starter dienende elektrische Maschine 4, hier eine Asyn
chron-Drehstrommaschine. Sie weist einen direkt koaxial auf der
Antriebswelle 2 sitzenden und drehfest mit ihr verbundenen Läufer
5 sowie einen z. B. am Gehäuse des Verbrennungsmotors 1 abgestütz
ten Ständer 6 auf. Der Starter 4 (sowie die unten näher beschrie
benen Einrichtungen zu seiner Speisung und zur Energiespeicherung)
sind so dimensioniert, daß der Verbrennungsmotor 1 vorzugsweise
direkt (d. h. ohne Schwungradfunktion oder ähnliches) gestartet
werden kann. Vorzugsweise ist auch keine Über- oder Untersetzung
zwischen Starter 4 und Verbrennungsmotor 1 angeordnet, so daß
beide permanent zusammenlaufen können. Die (nicht dargestellte)
Wicklung des Ständers 6 wird durch einen Umrichter 7 mit elek
trischen Strömen und Spannungen praktisch frei einstellbarer
Amplitude, Phase und Frequenz gespeist. Es handelt sich z. B. um
einen Gleichspannungs-Zwischenkreis-Umrichter, welcher aus einer
im wesentlichen konstanten Zwischenkreis-Gleichspannung mit Hilfe
von elektronischen Schaltern z. B. sinusbewertete breitenmodulierte
Pulse herausschneidet, die - gemittelt durch die Induktivität der
elektrischen Maschine 4 - zu nahezu sinusförmigen Strömen der
gewünschten Frequenz, Amplitude und Phase führen. Der Umrichter 7
ist im wesentlichen aus einem maschinenseitigen Wechselrichter 7a
(einem Gleichspannungs-Wechselspannungs-Umrichter), einem Gleich
spannungs-Zwischenkreis 7b und einem bordnetzseitigen Hochsetz
steller 7c (einem Gleichspannungs-Gleichspannungs-Wandler) aufge
baut. Der Hochsetzsteller 7c ist mit einem Fahrzeugbordnetz 8 und
einer Starterbatterie 9 gekoppelt. Das Bordnetz 8 und die Starter
batterie 9 liegen auf einem niedrigen Spannungsniveau, z. B. 12
oder 24 V. Der Zwischenkreis 7b liegt demgegenüber auf einer erhöh
ten Spannung, die vorteilhafterweise im Bereich zwischen 40 und
350 V liegt. Der Hochsetzsteller 7c dient dazu, die beim Starten
der Starterbatterie 9 entnommene elektrische Energie von dem
niedrigen Spannungsniveau auf das erhöhte Spannungsniveau des
Zwischenkreises 7b hochzusetzen. Er fungiert gleichzeitig als
Strombegrenzer, der gemäß Vorgabe einer (unten erläuterten) Steu
ereinrichtung verhindert, daß der hochgesetzte Strom (und damit
der Entladestrom der Starterbatterie 9) einen jeweils vorgegebenen
Wert überschreitet. Bei stehendem Verbrennungsmotor 1 versorgt die
Starterbatterie 9 ggf. auch die Verbraucher des Fahrzeugbordnetzes
8. Bei laufendem Verbrennungsmotor 1 kann die elektrische Maschine
4 als Generator zur Ladung der Starterbatterie 9 und Versorgung
des Fahrzeugbordnetzes 8 fungieren. Der Hochsetzsteller 7c ist
daher als bidirektionaler Wandler ausgebildet, um einerseits für
den Startvorgang (bzw. dessen Vorbereitung, Fig. 3) elektrische
Energie aus der Starterbatterie 9 in den Zwischenkreis 7b bringen
zu können, und um andererseits beim Generatorbetrieb Energie aus
dem Zwischenkreis 7b auf die Niederspannungsseite zu überführen.
Im letzteren Fall arbeitet er also als Tiefsetzsteller. Der Wech
selrichter 7a wandelt im Motorbetrieb die Gleichspannung des
Zwischenkreises 7b in Wechselspannung um, im Generatorbetrieb
speist er die von der elektrischen Maschine 4 gelieferte Energie
nach Gleichrichtung in den Zwischenkreis 7b ein. Ein (nicht ge
zeigter) Stützkondensator im Zwischenkreis ist in der Lage, Span
nungspulse mit einer hohen Pulsfrequenz (vorteilhaft im Bereich
von 20 kHz bis 100 kHz) mit der erforderlichen Flankensteilheit zu
liefern. Die Starterbatterie 9, beispielsweise ein herkömmlicher
Schwefelsäure-Blei-Akkumulator, ist mit einem Fühler 10 ausgerü
stet, der die jeweils momentane Batterietemperatur mißt. Der
Fühler weist beispielsweise ein Fühlerelement mit elektrischem
Widerstandsmaterial mit positivem oder negativem Temperaturkoeffi
zienten (PTC bzw. NTC) auf, welches in Wärmeleitungskontakt mit
einem oder mehreren elektrochemisch aktiven Elementen der Batterie
9 steht. Ein Steuergerät 10 erhält die vom Temperaturfühler 10
gelieferte temperaturbezogene Information, berechnet hieraus den
Entladestrom, der maximal zulässig ist, um ein übermäßiges Ab
sinken der Batteriespanung zu vermeiden, und gibt dem Hochsetz
steller 7c entsprechende Anweisung, keinen größeren Strom aus dem
Niederspannungsniveau in den Zwischenkreis 7b hochzusetzen. Das
Steuergerät 11 steuert daneben auch den Betrag der Spannungsher
aufsetzung des Hochsetzstellers 7c (und entsprechend, bei Genera
torfunktion, den Betrag der Spannungsherabsetzung). Es steuert
ferner den Wechselrichter 7a, indem es ihm Amplitude, Phase und
Frequenz des an den Starter 4 zu liefernden Dreiphasenstroms
vorgibt. Es kann hierzu Informationssignale von einem (nicht
gezeigten) Drehwinkelgeber erhalten, aus denen es die momentane
Winkelstellung und Drehzahl der Antriebswelle 2 ermitteln kann.
Schließlich kann das Steuergerät 11 sämtliche Funktionen eines
herkömmlichen Verbrennungsmotorsteuergeräts übernehmen (insbeson
dere Drosselklappensteuerung, Kraftstoffeinspritzsteuerung, Zün
dungssteuerung etc.).
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 stimmt weitgehend mit dem von
Fig. 2 überein, so daß zur Vermeidung von Wiederholungen hinsicht
lich der Übereinstimmungen auf die obigen Ausführungen verwiesen
wird. Der augenfälligste Unterschied besteht darin, daß bei Fig.
3 zusätzlich ein Kurzzeitspeicher 12, z. B. ein Kondensatorspei
cher, vorgesehen ist, der - elektrisch gesehen - im Zwischenkreis
7b liegt. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist er elektrisch
direkt mit dem Zwischenkreis gekoppelt, bei anderen (nicht gezeig
ten) Ausführungsbeispielen ist zwischen Kurzzeitspeicher 12 und
Zwischenkreis 7b ein Stromsteuergerät geschaltet, welches die
aktive Einstellung des aus dem oder in den Speicher 12 geführten
Stroms erlaubt. Ein weiterer Unterschied zur Fig. 2 besteht in der
Art und Weise, wie der Startvorgang durchgeführt wird. Und zwar
lädt die Starterbatterie 9 zunächst im Rahmen der Startvorberei
tung den Kurzzeitspeicher 12 auf. Hierbei begrenzt der Hochsetz
steller 7c in der oben erläuterten batterietemperaturabhängigen
Weise den der Starterbatterie 9 entnommenen Strom (bei der oben
genannten Ausführungsform mit Stromsteuereinrichtung zwischen
Kurzzeitspeicher 12 und Zwischenkreis 7b kann selbstverständlich
die Stromsteuereinrichtung diese Funktion übernehmen). Der eigent
liche Start erfolgt dann unter Verwendung der im Kurzzeitspeicher
12 gespeicherten Energie. Bei vorteilhaften Ausführungsformen kann
die Starterbatterie 9 auch während des Startvorgangs einen Beitrag
zur Startenergie liefern, wobei dieser Beitrag in der oben ge
schilderten batterietemperaturabhängigen Weise durch die Wirkung
des Hochsetzstellers 7b begrenzt wird. Es versteht sich, daß das
Steuergerät 11 bei Fig. 3 so ausgestaltet und programmiert ist,
daß es die beschriebenen Funktionen der startvorbereitenden Aufla
dung des Kurzzeitspeichers 12 und die übrigen angesprochenen
Funktionen steuern kann.
Das Startersystem gemäß Fig. 4 stellt eine weitere Abhandlung von
Fig. 2 dar, die in wesentlichen Teilen mit dieser übereinstimmt.
Auch wird zur Vermeidung von Wiederholungen hinsichtlich der Über
einstimmungen auf die obigen Ausführungen zu Fig. 2 verwiesen. Der
augenfälligste Unterschied zu Fig. 2 besteht darin, daß die hier
mit 9' bezeichnete Starterbatterie als Hochspannungsbatterie
ausgebildet ist, welche spannungsmäßig auf dem erhöhten Spannungs
niveau des Zwischenkreises 7b oder in dessen Nähe liegt. Ein
Stromsteuergerät 13 ist zwischen Starterbatterie 9' und Zwi
schenkreis 7b geschaltet und übernimmt in der oben beschriebenen,
batterietemperaturabhängigen Weise die Strombegrenzung des Entla
destroms beim Starten. Der hier mit 7c' bezeichnete Gleichspan
nungs-Gleichspannungs-Wandler hat hier nur noch die Aufgabe,
Energie aus dem Zwischenkreis 7b unter Spannungsherabsetzung in
das Niederspannungsbordnetz 8 zu überführen. Er fungiert also als
reiner Tiefsetzsteller. Der Startvorgang läuft wie bei Fig. 2 ab,
mit dem Unterschied, daß die Starterbatterie 9' Strom auf dem er
höhten Spannungsniveau liefert. Bei gleicher Leistung sind damit
vorteilhafterweise die erforderlichen Ströme kleiner. Ferner
entfallen die mit der Spannungshochsetzung einhergehenden Ver
luste.
Ein weiteres (nicht gezeigtes) Ausführungsbeispiel entspricht
einer Kombination der Fig. 3 und 4. Hierbei ist zusätzlich zu
der im Zwischenkreis 7b angeordneten Hochspannungsbatterie 9' ein
Kurzzeitspeicher 12 im Zwischenkreis angeordnet. Wie bei Fig. 3
beschrieben, wird der Kurzzeitspeicher 12 startvorbereitend aus
der Hochspannungsbatterie 9' mit batterietemperaturabhängiger
Begrenzung des Batterie-Entladestroms aufgeladen.
Das Flußdiagramm gemäß Fig. 5 veranschaulicht nochmals die Funk
tionsweise der genannten Ausführungsbeispiele: Im Schritt S1 wird
auf ein Startkommando gewartet. Bei Ausführungsformen mit Kurz
zeitspeichern kann die Kurzzeitspeichervorladung auch profilak
tisch vor Eintreffen eines Startkommandos erfolgen, um den Start
vorgang um die Kurzzeitspeicher-Ladezeit zu verkürzen. Im Schritt
S2 wird die Batterietemperatur gemessen, z. B. durch Einlesen der
vom Batterietemperaturfühler 10 gelieferten Signale in das Steuer
gerät 11. Im Schritt S3 bestimmt das Steuergerät 11 den maximalen
Entladestrom als Funktion der Batterietemperatur. Im Schritt S4
weist das Steuergerät 11 den Hochsetzsteller 7c bzw. das Strom
steuergerät 13 an, keinen höheren Entladestrom als den im vorher
gehenden Schritt bestimmten Maximalwert zuzulassen. Daraufhin
erfolgt das Starten bzw. das Aufladen des Kurzzeitspeichers 12,
wobei der Batterieentladestrom unter der vorgegebenen Grenze
bleibt. Selbstverständlich kann der Entladestrom unter dem Grenz
wert bleiben, wenn gar kein entsprechend hoher Stromfluß erfor
derlich ist. Dies kann z. B. der Fall sein, wenn der Verbrennungs
motor 1 noch warm ist oder der Kurzzeitspeicher 12 noch teilweise
aufgeladen ist.
Claims (10)
1. Startersystem für einen Verbrennungsmotor (1), mit:
- - einem elektrischen Starter (4);
- - einer Starterbatterie (9, 9');
- - einer Einrichtung (10) zur Messung der Temperatur der Starterbatterie (9, 9');
- - einer leistungselektronischen Funktionseinheit (7c; 13), die den Wert des der Starterbatterie (9, 9') zum Zweck des Startens oder der Startvorbereitung entnomme nen Entladestroms aktiv einstellt; und
- - einer Steuereinrichtung (11), die der Funktionseinheit (7c; 13) den einzustellenden Entladestromwert vorgibt, wobei bei tiefen Batterietemperaturen der maximale Ent ladestromwert niedriger als bei hohen Temperaturen liegt.
2. Startersystem nach Anspruch 1, bei welchem der Starter (4)
auf einer höheren Spannung als derjenigen der Starterbatterie
(9) gespeist wird, und die leistungselektronische Funktions
einheit (7c) zur aktiven Einstellung des Entladestroms auch
die Funktion eines Hochsetzstellers hat.
3. Startersystem nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem der Starter
(4) eine Drehstrommaschine ist, deren Versorgungsspannung
durch Wechselrichtung einer Gleichspannung eines Zwischen
kreises (7b) gewonnen wird.
4. Steuersystem nach Ansprüchen 2 und 3, bei welchem die Zwi
schenkreis-Gleichspannung höher als die Starterbatteriespan
nung ist, und der Hochsetzsteller (7c) zwischen der Starter
batterie (9) und dem Zwischenkreis (7b) liegt.
5. Startersystem nach Anspruch 2 oder 4, bei welchem der Star
terbatterie (9) zum Starten erforderliche Energie während des
Startvorgangs über den Hochsetzsteller (7c) entnommen wird.
6. Startersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei welchem
außerdem ein Kurzzeitspeicher (12) vorgesehen ist, welcher
beim Startvorgang die gesamte oder einen Teil der Startener
gie an den Starter (4) liefert, die Aufladung des Kurzzeit
speichers (12) als Startvorbereitung durch Entnahme aus der
Starterbatterie (9, 9') erfolgt, und die leistungselektroni
sche Funktionseinheit (7c) zwischen Starterbatterie (9, 9')
und Kurzzeitspeicher (12) geschaltet ist.
7. Startersystem nach Ansprüchen 2 und 6, bei welchem der Kurz
zeitspeicher (12) auf eine höhere Spannung als diejenige der
Starterbatterie (9) aufgeladen wird.
8. Startersystem nach Ansprüchen 4 und 7, bei welchem der Kurz
zeitspeicher (12) auf oder nahe dem erhöhten Spannungsniveau
des Zwischenkreises (7b) liegt.
9. Startersystem nach Anspruch 3, bei welchem ein Nieder
spannungsteil (8) eines Bordnetzes vorgesehen ist, die Zwi
schenkreisspannung höher liegt als die Spannung des
Niederspannungsteils (8), die Starterbatterie (9, 9') oder -
bei mehreren Starterbatterien - eine der Starterbatterien auf
dem höheren Spannungsniveau des Zwischenkreises (7b) liegt,
und die leistungselektronische Funktionseinheit (13) beim
Starten die Größe des von der Starterbatterie (9, 9') in den
Zwischenkreis (7b) eingespeisten Stroms einstellt.
10. Verfahren zum Starten eines Verbrennungsmotors (1) mit einem
elektrischen Starter (4), einer Starterbatterie (9) und einer
Einrichtung (10) zur Messung der Temperatur der Starterbatte
rie (9, 9') mit folgenden Schritten:
- - die Batterietemperatur wird gemessen;
- - der maximale Entladestrom als Funktion der gemessenen Batterietemperatur wird bestimmt;
- - der der Starterbatterie (9, 9') zum Zweck des Startens oder der Startvorbereitung entnommene Entladestrom wird aktiv auf den ermittelten Maximalwert begrenzt.
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Owner name: CONTINENTAL ISAD ELECTRONIC SYSTEMS GMBH & CO. OHG |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: TEMIC AUTOMOTIVE ELECTRIC MOTORS GMBH, 10553 BERLI |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |