DE4134342C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung einer Bestimmungsgröße für ein Fahrwerkregulierungssystem - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung einer Bestimmungsgröße für ein FahrwerkregulierungssystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung einer Be
stimmungsgröße für ein Fahrwerkregulierungssystem aufgrund eines Ausgangs
signals eines Sensors, der eine Vertikalbewegung des Fahrzeugs erfasst gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1 und 5.
Bei einem aus der DE 38 30 168 A1 bekannten Verfahren dieser Art wird ein im
Bereich eines Fahrzeugs vorgesehener Weg-Sensor eingesetzt, dessen Ausgangs
signal die Bodenfreiheit Hf des Fahrzeugs angibt. Es wird die Anzahl der Rich
tungswechsel des Ausgangssignals innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums von
2 Sekunden festgestellt und dann, wenn diese Anzahl einen vorgegebenen Wert
überschreitet, angenommen, daß das Fahrzeug über eine schlechte Straße fährt.
Das Fahrwerkregulierungssystem stellt in einem solchen Falle die Dämpfungskraft
auf den höchsten Pegel ein. Dieses bekannte Verfahren gibt also eine mittlere
Schwingungsperiode der Radschwingung an. Die Radschwingungsperiode ist in
vielen Anwendungsfällen jedoch nicht sonderlich als Eingangsgröße für das
Fahrwerkregulierungssystem geeignet, insbesondere deshalb, weil die tatsächlich
auftretenden Schwingungsfrequenzen nicht nur vom Straßenzustand abhängen,
sondern auch wesentliche fahrzeugspezifische Anteile aufweisen. So werden
während der Fahrt stets Eigenfrequenz-Schwingungen von Rad und Radaufhän
gung angeregt.
Geeignetere Dämpfbedarf-Bestimmungsgrößen sind beispielsweise Mittelwerte
folgender Bewegungsgrößen: Bodenabstand, Wankwinkel, Nickwinkel sowie zeit
liche Veränderungen dieser Größen. Die Bildung zeitlicher Mittelwerte dieser Grö
ßen ist notwendig, um eine Überreaktion des Fahrwerkregulierungssystems auf
grund lediglich kurzzeitiger Spitzenwerte auszuschließen. Auch muß die Trägheit
des Fahrwerkregulierungssystems an sich mitberücksichtigt
werden. Auch von der Fahrerseite her sind allzu schnelle Reaktionen des Fahr
werkregulierungssystems unerwünscht; das Fahrwerkregulierungssystem soll
möglichst unmerklich "im Hintergrund" arbeiten. Der Speicherbedarf für eine der
artige Mitteilung ist jedoch bei ausreichend hoher Abtastrate beachtlich groß. Bei
einem Mittelungszeitintervall von 1 Sekunde und einer Abtastrate von 100 Hz
fallen 100 Meßwerte an, was einen entsprechend groß dimensionierten Speicher
erfordert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Ermittlung einer Dämpfbedarfs-Bestimmungsgröße anzugeben, welches eine
Dämpfbedarfs-Bestimmungsgröße mit Vergangenheitsanteil liefert und dabei mit
wenig Speicherplatz auskommt.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Ermittlung einer Bestimmungsgröße
für ein Fahrwerkregulierungssystem aufgrund eines Ausgangssignals eines Sen
sors, der eine Vertikalbewegung des Fahrzeugs erfasst, mit folgenden Schritten
gelöst:
- a) Zuordnen eines Ausgangswertes FZGo zu einer Speichervariablen FZGa;
- b) Erfassen eines momentanen Werts |Z"| des Ausgangssignals;
- c) Berechnen folgender Summe FZGn
FZGn = FZGa.(1 - C) + |Z"|.C,
wobei C eine vorgebbare Konstante ist, die der Bedingung 0 < C < 1 ge nügt; - d) Zuordnen des im Schritt c) berechneten Werts der Summe FZGn zur Spei chervariablen FZGa und Zuführen des im Schritt c) berechneten Werts der Summe FZGn als momentaner Wert der Bestimmungsgrö ße zum Fahrwerkregulierungssystem;
- e) Rücksprung zum Schritt b) und zyklisches Abarbeiten der Schritte b)-e).
Erfindungsgemäß wird lediglich Speicherplatz für die Speichervariable FZGa benö
tigt. Die in der Zentraleinheit (CPU) gebildete Summe bildet den momentanen
Wert der Bestimmungsgröße. In ihm ist mit dem Gewicht C der momentane Wert
|Z"| des Ausgangssignals berücksichtigt und mit dem Gewicht 1 - C die Ver
gangenheit, nämlich die in der vorangegangenen Schleife ermittelte Summe. Je
nach dem, ob die Konstante C groß oder klein gewählt wird, ist der Vergangen
heitsanteil klein bzw. groß. Dabei gehen die weiter zurückliegenden Werte des
Ausgangssignals stets entsprechend weniger ein wie spätere Werte, wenn auch
die ältesten Werte prinzipiell noch zur momentanen Summe beitragen. Durch ent
sprechende Wahl von C kann die Empfindlichkeit des ermittelten Ausgangssignals
auf kurzzeitige Schwankungen an die Anforderungen des Fahrwerkregulierungs
systems angepaßt werden.
Als Ausgangssignal kommen, wie eingangs erwähnt, Bodenabstand, Wankwin
kel, Nickwinkel und deren zeitliche Veränderungen in Frage, wie auch Querbe
schleunigung, Querruck, Längsbeschleunigung und Längsruck. Besonders bevor
zugt ist jedoch vorgesehen, daß als Ausgangsteil die Vertikalbeschleunigung ei
nes Fahrzeugrads verwendet wird. Die erfindungsgemäß hieraus abgeleitete
Dämpfbedarf-Bestimmungsgröße als durch einen Vergangenheitsanteil modifizier
ter momentaner Betrag der Vertikalbeschleunigung ist ein Maß für auf das Rad
vom unebenen Untergrund ausgeübte Kräfte. Überschreiten diese Kräfte einen
vorgegebenen Wert, so wird das Rad in Reaktion darauf vom Boden abheben o
der zumindest mit reduzierter Seitenführungskraft am Boden abrollen, was aus
Gründen der Fahrsicherheit, insbesondere bei Kurvenfahrt, nach Möglichkeit ver
mieden werden sollte. Ein Fahrwerkregulierungssystem mit selbsttätig veränder
ter Dämpfkraft
kann hierauf insbesondere dadurch reagieren, daß es die Dämpfkraft auf einen
maximalen Wert einstellt.
Die erfindungsgemäß aus dem eine Vertikalbeschleunigung eines Fahrzeugrads
angebenden Ausgangssignal ermittelte Bestimmungsgröße gibt an, wie das jewei
lige Fahrzeugrad auf die Fahrbahnbeschaffenheit reagiert. Da die Kinematik von
Fahrzeug und Fahrzeugrad an sich bekannt ist, läßt sich daher aus der ermittelten
Bestimmungsgröße auf die Fahrbahnbeschaffenheit rückschließen. Die vorliegen
de Erfindung gibt daher u. a. auch eine Verfahren zur Ermittlung einer eine Fahr
bahnbeschaffenheit angebenden Bestimmungsgröße für ein Fahrwerkregulierungs
system an. Derartige Bestimmungsgrößen sind nicht nur für Fahrwerkregulie
rungssysteme mit selbsttätig veränderbarer Dämpfkraft von Bedeutung, sondern
generell für Fahrwerkregulierungssysteme, für die die Fahrbahnbeschaffenheit
eine Rolle spielt. Insbesondere für Antiblockiersysteme und Antischlupfsysteme
ist eine Erfassung der Fahrbahnbeschaffenheit von Bedeutung. So sollte bei stark
unebener Straße mit dementsprechend verschlechtertem Rad-Straße-Kontakt der
zulässige Bremsschlupf reduziert werden, um ausreichend hohe Seitenführungs
kräfte sicherzustellen. Die erfindungsgemäß ermittelte Bestimmungsgröße für
eine Fahrbahnbeschaffenheit kann daher mit Vorteil bei derartigen Fahrwerkregu
lierungssystemen verwendet werden. Günstig ist hierbei auch, daß diese Be
stimmungsgröße genau genommen die Reaktion des Rads auf die jeweilige Fahr
bahnbeschaffenheit angibt und nicht lediglich die Fahrbahnkontur. Die Reaktion
des Rads auf die Fahrbahnbeschaffenheit bestimmt das Fahrzeugverhalten, ins
besondere die jeweiligen Seitenführungskräfte, so daß die erfindungsgemäß er
mittelte Bestimmungsgröße besonders geeignet ist. Auch weist die ermittelte
Größe ein durch die Konstante C festlegbaren Vergangenheitsanteil auf und ist
bei geringem Speicherbedarf schnell und einfach zu ermitteln.
Als Sensor für das eine Vertikalbeschleunigung eines Fahrzeugrads angebende
Signal könnte ein die Relativbeschleunigung in vertikaler Richtung zwischen Fahr
zeugrad und Karosserie messender Sensor eingesetzt werden (z. B. Weg-Sensor
mit zweifacher Zeitdifferentiation). Besonders bevorzugt ist es jedoch, als Aus
gangssignal das von einem dem Fahrzeugrad zugeordneten Massenträgheits-
Sensor abgegebene Signal zu verwenden. Dieses Signal gibt die Vertikalbewe
gung des Fahrzeugrads direkt wieder und ist somit im wesentlichen unbeeinflußt
von Relativbewegungen der Karosserie relativ zur Fahrbahn.
Je nach erforderlicher Genauigkeit der Bestimmungsgröße sowie dem möglichen
baulichen Aufwand kommen Zyklusfrequenzen in einem weiten Frequenzbereich
in Frage, wobei sich eine Zyklusfrequenz zwischen 50 und 200 Hz, am besten
etwa 100 Hz, als besonders vorteilhaft herausgestellt hat. In diesem Falle erge
ben sich für die den Vergangenheitsanteil festlegenden Werte der Konstante C
am vorteilhaftesten Werte, die zwischen 1/50 und 1/150 liegen.
Die Aufgabe wird ferner durch eine Vorrichtung zur Ermittlung einer Bestim
mungsgröße für ein Fahrwerkregulierungssystem aufgrund eines Ausgangssignals
eines Sensors, der eine Vertikalbewegung erfasst, gelöst, welche folgende Be
standteile aufweist:
- A) einen Speicher für eine Speichervariable FZGa;
- B) ein Erfassungsglied für einen momentanen Wert |Z"| des Ausgangs signals;
- C) ein Rechenglied zur Bildung Summe FZGn
FZGn = FZGa.(1 - C) + |Z"|.C,
wobei C eine vorgebbare Konstante ist, die der Bedingung 0 < C < 1 ge nügt; - D) ein Glied, welches den vom Rechenglied abgegebenen Wert der Summe FZGn dem Speicher als Wert der Speichervariablen FZGa sowie dem Fahrwerkregulierungssystem als mo mentaner Wert der Bestimmungsgröße zuführt.
Diese Vorrichtung liefert bei einfachem Aufbau eine Bestimmungsgröße mit Ver
gangenheitsanteil für ein Fahrwerkregulierungssystem. Der erforderliche Spei
cherplatz ist gering, da dieser lediglich dem erwarteten Wertebereich der Be
stimmungsgröße entsprechend groß gewählt werden muß.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung an einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine blockschaltbildartige Prinzipskizze eines Fahrwerkregulierungs
systems mit selbsttätig veränderbarer Dämpfkraft unter Berücksich
tigung einer die Fahrbahnbeschaffenheit angegebenen Bestim
mungsgröße;
Fig. 2 ein stark vereinfachtes Ablaufdiagramm zur Ermittlung einer Be
stimmungsgröße aufgrund eines Ausgangssignals;
Fig. 3 den Zeitverlauf des Ausgangssignals in einem Anwendungsbeispiel;
Fig. 4 und 5 den Zeitverlauf einer aufgrund des Ausgangssignals gemäß Fig. 3
ermittelten Bestimmungsgröße mit C = 1/50 bzw. C = 1/150.
In der Prinzipskizze gemäß Fig. 1 ist ein Fahrzeugrad 10 angedeutet samt Radträ
ger 12, welcher mit der nicht dargestellten Karosserie beispielsweise über zwei
vertikal übereinanderliegende Querlenker 14 und 16 verbunden ist. Es sind auch
beliebig andere Radaufhängungsarten denkbar. Zur Schwingungsdämpfung greift
an die Radaufhängung eine
Kolben-Zylinderanordnung 18 an, was in Fig. 1 dadurch
symbolisiert ist, daß innerhalb eines sich an der Karos
serie abstützenden Zylinders 20 eine Kolbenstange 22
verschiebbar gelagert ist, deren äußeres Ende an den
oberen Querlenker 16 gelenkig angreift. Ein am inneren
Ende der Kolbenstange 22 angebrachter Arbeitskolben 24
teilt den Zylinderinnenraum in einen oberen Arbeitsraum 25
sowie einen unteren Arbeitsraum 26. Diese sind über eine
Leitung 28 miteinander verbunden. Die Leitung 28 weist
zwei zueinander parallel geschaltete Zweige 30a und 30b
auf, in denen jeweils eine Drosselstelle 32a bzw. 32b
sowie ein steuerbares Absperrventil 34a bzw. 34b in Reihe
eingeschaltet sind. Die beiden Drosselstellen 30a und 30b
können unterschiedlichen Drosselquerschnitt haben, so daß
durch entsprechende Ansteuerung der Schaltventile 34a und
34b wahlweise unterschiedlicher Strömungswiderstand in der
die beiden Arbeitsräume 25, 26 verbindenden Leitung 28
eingestellt werden kann mit entsprechender unterschied
licher Dämpfkraft. Auch kann durch gleichzeitige Öffnung
beider Schaltventile 34a und 34b der Strömungswiderstand
dementsprechend reduziert werden.
Auf die Radaufhängung wirkt noch eine sich an der Karos
serie abstützende, nicht dargestellte, Federeinrichtung,
die in üblicher Weise entweder von einer gesonderten
Schraubendruckfeder oder/und Druckbeaufschlagung des
Innenraums der Kolbenstange-Zylinderanordnung 18 gebildet
sein kann.
Das in Fig. 1 als Block dargestellte Fahrwerkregulie
rungssystem 36 steuert über eine elektrische Leitung 38
die beiden Schaltventile 34a, 34b in entsprechender Weise
an. Sind beide Schaltventile 34a, 34b gesperrt, so wird
diese Dämpfkraft durch eine Drosselstelle 42 eines den
Kolben 24 durchsetzenden Durchgangs festgelegt. Dies ist
die Einstellung mit größter Dämpfkraft, d. h. die "härte
ste" Einstellung. Durch Zuschaltung eines oder beider
Schaltventile 34a und 34b kann die Dämpfkraft in
dementsprechender Weise stufenweise reduziert werden. Dem
Fahrwerkregulierungssystem werden Dämpfbedarfs-Bestim
mungsgrößen, wie beispielsweise Bodenabstand, Wankwinkel,
Nickwinkel sowie deren zeitliche Veränderungen zugeführt,
was durch abgebrochen dargestellte Leitungen 44 in Fig. 1
dargestellt, die von nicht dargestellten Sensoren für
diese Dämpfbedarfs-Bestimmungsgrößen ausgehen. Über eine
Leitung 46 wird dem Fahrwerkregulierungssystem 36 eine
weitere Dämpfbedarfs-Bestimmungsgröße zugeführt, nämlich
eine die Fahrbahnbeschaffenheit angebende Bestimmungsgrö
ße, die in Fig. 2 mit FZG angegeben ist
(FAHRBAHNZUSTANDSGRÖSSE). Diese Bestimmungsgröße wird in
einer Vorrichtung 48 ermittelt, und zwar aufgrund eines in
Fig. 2 mit |Z"| bezeichneten Ausgangssignals eines
Fahrzeugbewegungssensors 50. Der Sensor 50 ist über eine
Leitung 52 mit der Vorrichtung 48 verbunden. Er liefert
ein den Absolutbetrag der Vertikalbeschleunigung Z" des
Fahrzeugrads 10 angebendes Signal. Er kann daher, wie in
Fig. 1 angedeutet, an einem der Querlenker (hier am
unteren Querlenker 14) starr angebracht sein. Um eine von
der Karosseriebewegung unabhängige Beschleunigung des Rads
zu ermitteln, weist der Sensor 50 eine innere träge Masse
auf, deren Massenträgheitskräfte bei der Radbewegung in
üblicher Weise, beispielsweise mittels Piezo-
Kraftaufnehmer, gemessen wird.
Die Funktionsweise der Vorrichtung 48 geht aus dem ver
einfachten Ablaufdiagramm gemäß Fig. 2 hervor.
Beim Start des Fahrzeugs wird ein mit 54 bezeichneter
Start-Block angefahren sowie als "Initialisierung" ein
Block 56, in welchem einer Speichervariablen FZGa ein
vorgegebener Wert FZGO zugewiesen wird. Der Speicher für
die Speichervariable VZGa ist in Fig. 1 als Rechteck mit
unterbrochener Umrißlinie innerhalb der Vorrichtung 48
angedeutet und mit 58 bezeichnet.
Es folgt eine während der Fahrt ständig durchlaufende
Schleife 60, in deren ersten Block 62 der momentane Wert
|Z"| des Ausgangssignals des Sensors 50 erfaßt wird. In
einem darauffolgenden Block 64 wird eine Summe FZGn
ermittelt:
FZGn = FZGa.(1 - C) + |Z"|.C,
wobei C eine vorgebbare Konstante ist, die der Bedingung
0 < c < 1 genügt. Diese Summe ist der momentane Wert der
Bestimmungsgröße FZGn.
Im nachfolgenden Block 66 wird die Speichervariable FZGa
aktualisiert, d. h. es wird ihr der aktuelle Wert der Summe
FZGn zugeordnet. Gleichzeitig wird die Summe FZGn als
aktueller Wert der Bestimmungsgröße im Block 68 weiter
verarbeitet, d. h. über die Leitung 46 dem Fahrwerkregu
lierungssystem 36 zugeführt. Anschließend erfolgt der
Schleifenrücksprung zurück zwischen die Blöcke 56 und 62,
so daß anschließend im Block 62 wieder der nächste Wert
Z" des Ausgangssignals erfaßt wird usw.
Spätestens dann, wenn der Motor abgestellt wird, fährt das
Programm einen mit 70 bezeichneten Ende-Block an.
Die Fig. 3, 4 und 5 zeigen ein Anwendungsbeispiel. In Fig.
3 ist der Zeitverlauf des momentanen Werts der vertikalen
Randbeschleunigung Z" angegeben für einen Zeitraum von 40
Sekunden. Aufgrund eines ziemlich unebenen Untergrunds
schwankt die vertikale Radbeschleunigung zwischen
Spitzenwerten knapp unter +55 m/Sek. und -50 m/Sek.
Mit einer Abtastfrequenz von 100 Hz, die auch der Zyklus
frequenz des Programmablaufs gemäß Fig. 2 entspricht,
werden in der Vorrichtung 48 aus den Absolut-Beträgen der
Momentan-Werte Z" die Summen FZGn abgeleitet, die dem
momentanen Wert der Bestimmungsgröße entsprechen. Die
Betrag-Bildung von Z" kann im Sensor 50 oder in der
Vorrichtung 48 erfolgen. Je nach dem vorgebbaren Wert der
Konstante C wird der Vergangenheitsanteil in der Summe
FZGn kleiner bzw. größer sein. In Fig. 4 beispielsweise C
= 1 : 50 gesetzt. Man erkennt, daß der Zeitverlauf von
FZGn deutlich weniger Extrem-Ausschläge aufweist im
Vergleich zu den Ausgangsdaten gemäß Fig. 3. FZGn schwankt
nunmehr lediglich zwischen etwa 6 m/sec2 und 24 m/sec2. In
Fig. 5 wurde wiederum unter Zugrundelegung des Zeitver
laufs von Z" gemäß Fig. 3 die Summe FZGn ermittelt, wobei
C den Wert 1 : 150 hatte. Es ergibt sich eine weitere
Glättung der Kurve mit einer Schwankungsbreite von etwa 8 m/sec2
bis 19 m/sec2. Je nach Auslegung des Fahrwerkregu
lierungssystems in Verbindung mit den mechanischen Gege
benheiten des Fahrzeugs, insbesondere Trägheit des Regel
systems, wird C größer oder kleiner festgelegt. Als in
vielen Fällen brauchbarer Kompromißwert für C hat sich ein
Wert von 1/100 herausgestellt bei einer Zyklusfrequenz von
100 Hz.
Die Vorrichtung 48 führt also eine Art Mittelung durch,
wobei Werte aus der Vergangenheit mit um so geringerem
Gewicht in die Summe eingehen, je weiter sie entfernt
liegen. Durch entsprechende Festlegung der Konstanten C
kann der Vergangenheitsanteil stärker oder schwächer
gewichtet werden. Anstelle des eine Radbeschleunigung
angebenden Ausgangssignals können daher auch andere für
den Dämpfbedarf des zu regulierenden Fahrwerks wesentliche
Ausgangssignale der Vorrichtung 48 zugeführt werden, wie
beispielsweise Bodenabstand, Wankwinkel, Nickwinkel sowie
zeitliche Veränderungen dieser Größen. Die von der Vor
richtung 48 abgegebenen momentanen Werte der entsprechen
den Bestimmungsgröße sind dann in gewisser Weise geglät
tet, so daß Überreaktionen des Fahrwerkregulierungssystems
aufgrund lediglich kurzzeitiger Spitzenwerte vermieden
werden können.
Hiervon unabhängig kann die von der Vorrichtung 48 auf der
Grundlage der Radbeschleunigung Z" ermittelte Bestim
mungsgröße auch einem Fahrwerkregulierungssystem mit
Antiblockiereinrichtung und/oder Antischlupfeinrichtung
zugeführt werden, da die so ermittelte Bestimmungsgröße
der Reaktion des Rads auf die Fahrbahnbeschaffenheit
anzeigt. Hohe Radbeschleunigungen haben zumindest vermin
derten Rad/Straßekontakt zur Folge mit dementsprechend
reduzierter Seitenführungskraft, was durch die
Antiblockiereinrichtung bzw. die Antischlupfeinrichtung
zumindest bei Kurvenfahrt zu berücksichtigen ist.
Claims (5)
1. Verfahren zur Ermittlung einer Bestimmungsgröße für ein Fahrwerkregulie
rungssystem (36) aufgrund eines Ausgangssignals eines Sensors (50), der ei
ne Vertikalbewegung des Fahrzeugs erfaßt,
gekennzeichnet durch folgende Schritte;
- a) Zuordnen eines Ausgangswerts FZGo zu einer Speichervariablen FZGa;
- b) Erfassen eines momentanen Werts |Z"| des Ausgangssignals;
- c) Berechnen folgender Summe FZGn
FZGn = FZGa.(1 - C) + |Z"|.C,
wobei C eine vorgebbare Konstante ist, die der Bedingung 0 < C < 1 genügt; - d) Zuordnen der im Schritt c) berechneten Summe FZGn zur Speicher variablen FZGa und Zuführen des im Schritt c) berechneten Werts der Summe FZGn als momentaner Wert der Bestimmungsgröße zum Fahrwerkregulierungssystem;
- e) Rücksprung zum Schritt b) und zyklisches Abarbeiten der Schritte b)-e).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangssig
nal die Vertikalbeschleunigung eines Fahrzeugrads verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangs
signal das von einem dem Fahrzeugrad zugeordneten Massenträgheits-Sensor
abgegebene Signal verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Zyklus
frequenz zwischen 50 und 200 Hz, am besten etwa 100 Hz, die Konstante C
zwischen 1/50 und 1/150 liegt.
5. Vorrichtung zur Ermittlung einer Bestimmungsgröße für ein Fahrwerk regulie
rungssystem (36) aufgrund eines Ausgangssignals eines Sensors (50), der eine
Vertikalbewegung des Fahrzeugs erfaßt, gekennzeichnet durch
- A) einen Speicher (58) für eine Speichervariable FZGa;
- B) ein Erfassungsglied (62) für einen momentanen Wert |Z"| des Ausgangssignals;
- C) ein Rechenglied (64) zur Bildung der Summe FZGn
FZGn = FZGa.(1 - C) + |Z"|.C,
wobei C eine vorgebbare Konstante ist, die der Bedingung 0 < C < 1 genügt: - D) ein Glied (66, 68), welches den vom Rechenglied (64) abgegebe nen Wert der Summe FZGn dem Speicher (58) als Wert der Spei chervariablen FZGa sowie dem Fahrwerkregulierungssystem (36) als momentaner Wert der Bestimmungsgröße zuführt.
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1991
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: MANNESMANN SACHS AG, 97422 SCHWEINFURT, DE |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Owner name: ZF SACHS AG, 97424 SCHWEINFURT, DE |
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D2 | Grant after examination | ||
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20110502 |