DE4131731A1 - Sensor zur bestimmung von chemischen verbindungen in fluessigkeiten und gasen - Google Patents
Sensor zur bestimmung von chemischen verbindungen in fluessigkeiten und gasenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Sensor zur Bestimmung von chemischen Sub
stanzen oder Verbindungen in Flüssigkeiten, z. B. Blut oder Gasen.
Bekannt sind Anordnungen von Metallelektroden zur amperometrischen, poten
tiometrischen und konduktometrischen Bestimmung bestimmter Substanzen in
Flüssigkeiten und Gasen, z. B. Sauerstoff, chemische und biochemische Verbin
dungen im Blut. Ein Beispiel hierfür ist die sogenannte Clark-Zelle, die zum Nach
weis von Sauerstoff in wäßrigen Lösungen eingesetzt wird. Sie besteht aus zwei
Metallelektroden, die in einen Elektrolyten eintauchen. Der Elektrolyt ist durch
eine sauerstoffpermeable Membran von der eigentlichen Meßlösung getrennt.
Eine Miniaturisierung dieser Anordnung bringt verschiedene Vorteile. Mikroelek
troden dieser Art erreichen extrem kurze Ansprechzeiten. Außerdem wird das
Meßsignal unabhängig von der Anströmgeschwindigkeit des Sensors. Die bisher
eingesetzten Mikroelektroden liefern nur sehr geringe Signalströme und besit
zen eine weit geringere Empfindlichkeit als Mikroelektroden.
Gemäß der Erfindung werden die Mikroelektroden in planarer Technik oder mit
Verfahren der Mikromechanik realisiert. Die Elektroden dienen auch als Basis
strukturen für eine Vielzahl von Sensoren. Gegenüber bisherigen Mikroelektro
den bietet diese Technik wesentliche Vorteile. Durch Anordnung beliebig vieler
Einzelelektroden in Arrays, die parallel geschaltet werden, können die Signalströ
me und damit die Empfindlichkeit des Sensors um mehrere Größenordnungen er
höht werden. Die Mikroelektroden können in beliebigen Geometrien angeord
net werden. Eine dritte Elektrode für Dreielektrodenmessungen kann leicht inte
griert werden.
Durch die Wahl von Silicium als Strukturmaterial können sowohl die Sensorarrays
als auch elektronische Schaltungen auf einem Chip realisiert werden. Die Basis
strukturen eignen sich für die Fixierung selektiver Membranen und den Einschluß
von Elektroyten für eine Vielzahl von Meßaufgaben. Ein besonderer Vorteil die
ser Technologie liegt in der Möglichkeit einer kostengünstigen Produktion in gro
ßen Stückzahlen.
Bei Dreielektrodenmessungen kann die Referenzelektrode vorzugsweise mit ei
nem Redoxsystem, z. B. Ferrocen/Ferrocenium versehen sein, das ein kontrollier
tes Diffusionspotential an der Elektrode sicherstellt.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch darge
stellt.
Fig. 1 zeigt eine Mikroelektrode im Querschnitt. Auf einem Substrat 10 ist unter
Zwischenlage eines ersten Isolators 11 eine Arbeitselektrode 12 und eine Gegen
elektrode 13 fixiert, die mittels eines zweiten Isolators 14 voneinander elektrisch
isoliert sind. Die freie Fläche 15 der Arbeitselektrode 12 ist punktförmig und hat
einen Durchmesser zwischen 1 und 4 µm. Derartige Arbeitselektroden 12 lassen
sich in einer Vielzahl in Verbindung mit einer flächigen Gegenelektrode 13 zu ei
nem Mikroelektrodenarray zusammensetzen.
Die Fig. 2 bis 5 zeigen Beispiele von Mikroelektrodenarrays in Draufsicht.
In Fig. 2 ist eine flächige Gegenelektrode 23 gezeigt, die eine Vielzahl, bis zu
2000 Mikrolöcher (⌀20-30 µm) aufweist, in denen jeweils die freie Fläche 15 von
gleicher Zahl von Arbeitselektroden 12 liegt. Derartige Arrays lassen sich in minia
turisierten Dimensionen herstellen. Die 1-3,5 µm im Durchmesser großen
Arbeitselektrodenflächen 15 haben einen Abstand voneinander von etwa
130 µm, sie können aber auch dichter, bis zu 40 µm Abstand gepackt werden.
Gemäß Fig. 3 ist eine Ring-Gegenelektrode 33 vorgesehen, in deren
Innenbereich 34 sich eine Vielzahl von Arbeitselektroden 15 befindet. Bei einer
Gegenelektrode mit einem Durchmesser von 1600 µm können bis zu 400 Arbeits
elektroden 12,15 angeordnet werden.
In den Fig. 4 und 5 sind weitere Ausführungen von Mikroelektrodenarrays 40, 50
gezeigt, die mit jeweils einer Referenzelektrode 41, 51 für Dreielektrodenmes
sungen ausgebildet sind. In Fig. 4 ist eine aus mehreren Linien bestehende Gegen
elektrode 43 vorgesehen, während gemäß Fig. 5 eine flächige, die Arbeitselektro
den 15 nicht umgebende Gegenelektrode 53 gezeigt ist.
Claims (14)
1. Sensoren zur Bestimmung von chemischen Substanzen oder Verbindungen
in Flüssigkeiten, z. B. Blut und Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß Mikro
elektrodenarrays (UMA) als Struktur auf Silicium-Chips in planarer Technik
oder mit Verfahren der Mikromechanik realisiert werden.
2. Sensoren zur Bestimmung von Sauerstoff in wäßrigen Lösungen, z. B. Blut,
und/oder zur simultanen Bestimmung chemischer und biochemischer Sub
stanzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung der Elektroden als
Zwei-, oder Dreielektrodenstruktur erfolgt und diese entweder mit Gleich
strom oder pulsierend betrieben wird.
3. Sensoren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Elektro
denmaterial für Anoden, Kathoden und Referenzelektroden auf den Si-
Strukturen vorzugsweise Platin, Silber, Ir/IrO3, Ta/Ta2O5 bzw. Kombinatio
nen aus diesen zur Anwendung kommen, aber auch Ag/AgS2 zur Verringe
rung der Störungen durch Halothane.
4. Sensoren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbrin
gung von Membranen kontrollierter Dicke in trogförmigen Vertiefungen
auf der Si-Chipoberfläche erfolgt und hierzu eine Barriere von vorzugsweise
100 Mikrometer Höhe durch entsprechende selektive Ätztechnik geschaffen
wird.
5. Sensoren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß alternativ
zu Anspruch 4 derartige Barrieren statt durch die Ätztechnik auch durch gal
vanisch auf ringförmige metallische Strukturen um das UMA abgeschiedene
Elektropolymere oder Metalle gebildet werden, welche dann auch als elek
trische Abschirmungen um das UMA dienen können.
6. Sensoren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
UMAs auf einem Chip mit Membranen aus unterschiedlichen Materialien
und Selektivitäten angeordnet werden, zur simultanen Bestimmung ver
schiedener Stoffe, besonders begünstigt durch die in Anspruch 4 und 5 ge
nannten Barrieren um die einzelnen UMAs.
7. Sensoren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch die Fixierung von Re
doxsystemen mit extrem hoher Austauschdichte an die Referenzelektro
denoberflächen.
8. Sensor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Rodoxsystem Fer
rocen/Ferrocenium verwendet wird, das über Spacemoleküle mit optimier
ter Länge kovalent an die Elektrodenoberfläche gebunden ist.
9. Sensoren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die kovalente Bin
dung durch eine photochemische Polymerisierung einer geeigneten Verbin
dung realisiert ist.
10. Sensoren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
ein reversibles Rodoxsystem zur quantitativen Reduktion von Sauerstoff ein
gebaut ist, das mit geringer Überspannung an der Kathode reduzierbar ist.
11. Sensoren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine kova
lente Bindung der Membran an das Trägermaterial und deren Abdichtung
durch kovalente Bindung einer photopolimerisierbaren Verbindung am ge
wünschen Ort des Trägers erfolgt.
12. Sensoren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Membran eine
photopolimerisierbare Verbindung zugegeben wird.
13. Sensoren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran
durch fokussierte Bestrahlung mit Licht geeigneter Wellenlänge kovalent
verdichtet und fixiert ist.
14. Sensoren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß verschiede
ne Anordnungen der einzelnen UMAs Anwendung finden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914131731 DE4131731A1 (de) | 1991-09-24 | 1991-09-24 | Sensor zur bestimmung von chemischen verbindungen in fluessigkeiten und gasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914131731 DE4131731A1 (de) | 1991-09-24 | 1991-09-24 | Sensor zur bestimmung von chemischen verbindungen in fluessigkeiten und gasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4131731A1 true DE4131731A1 (de) | 1993-05-19 |
Family
ID=6441344
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19914131731 Ceased DE4131731A1 (de) | 1991-09-24 | 1991-09-24 | Sensor zur bestimmung von chemischen verbindungen in fluessigkeiten und gasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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1991
- 1991-09-24 DE DE19914131731 patent/DE4131731A1/de not_active Ceased
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