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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein elektrochemisch arbeitendes Sensorelement,
umfassend eine erste und eine zweite Arbeitselektrode, wobei die
genannten Arbeitselektroden in ihren elektrischen Potentialen floatend
sind und zwischen ihnen eine vorbestimmte, für das Redoxcycling
geeignete Potentialdifferenz besteht, und ferner ein Sensorarray, umfassend
wenigstens zwei der genannten Sensorelemente. Darüber hinaus
stellt die Erfindung ein Verfahren zur amperometrischen Bestimmung
von Substanzkonzentrationen mit Hilfe des Sensorelements oder Sensorarrays
und eine Analysevorrichtung, umfassend wenigstens eine Durchflußzelle,
die wenigstens ein Sensorarray umfaßt, wenigstens eine
Spannungsquelle und wenigstens ein Amperemeter, bereit. Schließlich
betrifft die Erfindung einen Analysekit, umfassend wenigstens einen
Marker zur Erkennung und Bindung der nachzuweisenden Substanz und
wenigstens eine Indikatorsubstanz, sowie die Verwendung des Sensorelements,
des Sensorarrays, der Analysevorrichtung oder des Analysekits in einem
Immunoassay oder Hybridisierungsassay.
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Bei
den amperometrischen Meßverfahren zur Bestimmung von Substanzkonzentrationen
wird eine Spannungsdifferenz zwischen zwei Elektroden eingestellt,
bei der die zu detektierende Substanz umgesetzt wird. Die bei der
Reduktion oder Oxidation, z. B. beim sogenannten Redoxcycling (Redoxcyclisierung),
fließenden Ströme ergeben das Meßsignal.
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Eine
breite Anwendung finden amperometrisch arbeitende Sensoren als Sauerstoffsensoren oder
biochemische Sensoren zur Verfolgung und Beobachtung (Monitoring)
immunchemischer und/oder molekularbiologischer Vorgänge.
Bei den biochemischen Sensoren werden molekulare Erkennungssysteme,
z. B. Haptene, Antigene oder Antikörper, auf oder in der
Nähe der Elektroden plaziert (immobilisiert). Das Zielmolekül
bindet daran und wird entweder direkt oder über Zwischenschritte
mit einem Enzymlabel (Enzymmarker) versehen. Wird nun das entsprechende
Enzymsubstrat zugegeben, setzt das Enzym eine Substanz frei, die
detektiert werden kann. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen, optisch
(z. B. kolorimetrisch oder durch Chemilumineszenz) oder elektrochemisch.
Unabhängig von der Art der Detektion handelt es sich hierbei
um den so genannten ELISA (Enzyme Linked Immuno Sorbent Assay).
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Auf ähnlichem
Weg lassen sich auch Analyseverfahren für DNA, cDNA bzw.
Oligonucleotide und auch RNA durchführen. Hierzu werden
Nukleinsäuren (DNA, cDNA bzw. Oligonucleotide) als molekulare
Erkennungssysteme auf oder in der Nähe der Elektroden plaziert
(immobilisiert). Das Zielmolekül, in diesem Fall eine DNA
oder cDNA, ein Oligonucleotid oder auch eine RNA bindet an bzw.
hybridisiert mit der immobilisierten Nukleinsäure und wird
ebenfalls direkt oder über Zwischenschritte mit einem Enzymlabel
(Enzymmarker) versehen. Wird nun das entsprechende Enzymsubstrat
zugegeben, setzt das Enzym eine Substanz frei, die detektiert werden kann.
Dies kann auf verschiedene Weise geschehen, optisch (z. B. kolorimetrisch
oder durch Chemilumineszenz) oder elektrochemisch. Unabhängig
von der Art der Detektion handelt es sich dann um den so genannten
Hybridisierungsassay. Ist eine RNA das Zielmolekül, so
erfolgt die Anbringung des Enzymlabels über einen Antikörper,
so daß in diesem Fall eine Mischform zwischen ELISA und
Hybridisierungsassay vorliegt.
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In
den vorgenannten Assayverfahren können prinzipiell statt
der an die immobilisierten molekularen Erkennungssysteme (Bindungsstellen)
gebundenen nachzuweisenden Substanzen (Zielmoleküle) auch
die freigebliebenen Bindungsstellen mit einem Enzymlabel versehen,
und so die gebundenen Zielmoleküle indirekt nachgewiesen
werden (kompetitiver Assay). Letzteres Verfahren kommt vor allem als
Variante des ELISA zum Einsatz.
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Die
elektrochemischen Methoden weisen deutliche Vorteile hinsichtlich
der Empfindlichkeit bei der Detektion auf. Wenn durch die enzymatische
Reaktion eine elektrochemisch aktive Substanz freigesetzt wird,
die sich für das Redoxcycling eignet, so eignet sich diese
Substanz als Reporter für das Ausmaß der stattgefundenen
Immunreaktion oder Hybridisierung eines Oligonucleotids oder DNA-Fragmentes
mit einem anderen DNA-Fragment. Die verbesserte Empfindlichkeit
wird durch den Effekt der Signalverstärkung beim Redoxcycling
erreicht. Außerdem ermöglicht diese Methode eine
starke Miniaturisierung dadurch, daß die für Anode
und Kathode erforderlichen Elektroden in einer Interdigitalstruktur
in Dünnfilmtechnologie ausgebildet sein können
(für weitere Details wird auf die
WO 99/07879 verwiesen). In der
WO 99/07879 (z. B. Seite
10, Zeile 23) wird statt des hier verwendeten Begriffes ”Redoxcycling” auch
der Begriff ”Redox Recycling” verwendet; beide
Begriffe sind jedoch erfindungsgemäß synonym.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich daher auf ein elektrochemisches
Meßverfahren zur Messung der Konzentration oder Konzentrationsänderung
einer redoxaktiven Substanz. Daneben bezieht sich die Erfindung
auch auf eine zugehörige Vorrichtung zur Durchführung
des Meßverfahrens mit einem elektrochemischen Sensorelement.
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Amperometrische
Sensoren basieren auf dem einfachen Prinzip, daß reduzierbare
oder oxidierbare Substanzen durch Anlegen eines entsprechenden Potentials
an einer Elektrode umgesetzt werden können. Der dabei fließende
sogenannte Faradaysche Strom ist ein Maß für die
Konzentration dieser Substanz. Dieser Strom kann jedoch nicht direkt
nach Anlegen des Potentials gemessen werden, da zunächst
vor allem ein hoher kapazitiver Strom fließt. Dieser wird
durch die Umladung der Doppelschicht der Elektrode verursacht. Er
klingt exponentiell mit der Zeit ab.
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Der
Faradaysche Strom verringert sich ebenfalls mit der Zeit, da durch
den Umsatz von Substanz eine Verarmung vor der Elektrode stattfindet. Die
Nachlieferung von Substanz aus der Lösung zur Elektrode
findet bei nicht gerührten, also nicht konvektiven Systemen,
allein durch die Diffusion statt. Es stellen sich in der Lösung
Konzentrationsprofile ein.
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Speziell
bei redoxaktiven Substanzen kann bisher unter Verwendung von Interdigitalelektroden das
so genannte Redoxcycling eingesetzt werden. Dabei wird ausgenutzt,
daß die an einer Elektrode oxidierte Substanz an der zweiten
Elektrode wieder reduziert werden kann. Die Elektroden werden dabei konstant
auf das Oxidations- bzw. Reduktionspotential eingestellt. Dazu werden
die beiden Interdigitalelektroden mit kammartig ineinandergreifenden
Elektrodenfingern zusammen mit der Referenzelektrode und einer Gegenelektrode
an einen Bipotentiostaten angeschlossen (
Niwa, O., Morita,
M., Tabei, H., Anal. Chem. 62 (1991), 447–452,
und
DE 43 18 519 ).
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Eine
Vorraussetzung für das Redoxcycling ist, daß der
Abstand zwischen den Elektroden, d. h. der einander zugeordneten
Elektrodenfinger der Interdigitalelektroden, in der Größenordnung
der Diffusionsschichtdicke, also im Bereich weniger μm,
liegt. Auf Grund der Konzentrationsprofile geht in den gemessenen
Strom neben der Konzentration und dem Diffusionskoeffizienten die
Zahl der Elektrodenfinger und deren Länge ein (Aoki,
K., J. Electroanal. Chem., 270 (1989), 35). Daraus ergibt
sich, daß die erforderlichen Strukturen sehr fein und aufwendig
in der Herstellung sein müssen. Ferner müssen
die für die elektrochemische Detektion verwendeten Sensorelemente
Elektroden beinhalten, die elektrisch einzeln kontaktiert sind.
Bei amperometrischen und konduktometrischen Sensorelementen muß der
Stromfluß über die Elektroden einzeln erfaßt
werden können. Es kommt daher bevorzugt die Silizium-Chip-Technologie
zum Einsatz.
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In
Silizium-Technologie sind verschiedene Biochips gefertigt und in Thewes,
R. et al., "Sensor Arrays for Fully Electronic DNA Detection
on CMOS", ISSCC Digest of Tech. Papers, 2002, 350 ff.,
beschrieben. Vorteilhaft ist hier die Integration von CMOS-Schaltungstechnik,
Signalverarbeitung (Multiplexing) und Analog-Digital-Wandlung in
die Sensorplattform selbst. So kann eine hohe Anzahl von Sensoren
auf kleinster Fläche realisiert werden. Nachteilig wirken
sich die Kosten für die Herstellung eines solchen Chips
und die aufwendige Handhabung (Kontaktierung) aus. Für
die so genannten low-density Arrays mit weniger als 100 Sensoren
pro Quadratzentimeter sind daher die Kosten pro Einzelsensor hoch.
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Die
Monographie "Electrochemical
Methods, Fundamentals and Applications", John Wiley & Sons, 1980 liefert
einen allgemeinen Überblick über die elektrochemische
Meßtechnik. Weitere Hinweise zur Messung speziell an Flüssigkeiten
oder auch für biochemische Messungen werden in der
DE 43 35 241 ,
DE 41 31 731 ,
DE 197 17 809 und
DE 199 17 052 gegeben. Ein Verfahren
zur elektrochemischen Messung des Redoxcyclings mit einer praxisgerechten Elektrodenanordnung
ist im Einzelnen in der
WO 01/67587 beschrieben.
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Bisher
war zusätzlich zu den Arbeitselektroden eine Referenzelektrode
und eine Gegenelektrode (auch als Hilfselektrode bezeichnet) erforderlich, um
so auch das absolute Potential der Arbeitselektroden mittels eines
Potentiostaten oder Bipotentiostaten, der das Potential der Gegenelektrode
entsprechend aussteuert, gegenüber einer Referenzelektrode
einstellen zu können (
DE
100 58 397 ;
WO 2005/073708 ).
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Zwar
vereinfacht sich gemäß
WO 2005/073708 der Meßaufbau
beim gepulsten Redoxcycling gegenüber dem normalen Redoxcycling
mit konstanter Einstellung des Potentials der Arbeitselektroden
dahingehend, daß kein Bipotentiostat benötigt
wird. Jedoch wird immer noch ein einfacher Potentiostat in Kombination
mit einem Pulsgenerator benötigt (
WO 2005/073708 , Seite 6, Zeile
11–14). Außerdem besteht die Elektrodenanordnung
nach wie vor neben den zwei Meßelektroden aus einer Referenzelektrode
und einer Gegenelektrode (
WO 2005/073708 ,
Seite 16, Zeile 19–24).
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Die
bisher im Stand der Technik bekannte Anordnung zur Durchführung
des Redoxcyclings zur Analyse von Stoffkonzentrationen weist somit
folgende Merkmale auf:
- – Generator-Elektrode
zur Umsetzung der enzymatisch gebildeten Substanz (z. B. Oxidation
des entstandenen p-aminophenols zu Chinonimin)
- – Kollektor-Elektrode zur Rückgewinnung der
enzymatisch gebildeten Substanz (Reduktion des Chinonimins zu p-Aminophenol)
- – Referenzelektrode
- – Hilfselektrode (auch als Gegenelektrode bezeichnet)
- – Potentiostat (elektronischer Regelkreis) zur elektrochemischen
Fixierung der Potentiale von Generator- und Kollektor-Elektrode
mit Bezug zur Referenzelektrode durch Aussteuerung der Hilfselektrode
auf ein geeignetes Potential.
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Eine
solche Anordnung weist jedoch folgende Nachteile auf:
- – Komplexität aufgrund der Elektrodenvielzahl
- – Elektronischer Regelkreis (Potentiostat) ist anfällig
für Störungen (z. B. Auftreten von sogenanntem
Schwingen bei der Regelung)
- – Referenzelektrode erfordert ein bestimmtes Elektrodenmaterial
(z. B. Ag/AgCl)
- – mikrotechnische Prozessierung verschiedener Elektrodenmaterialien
ist aufwendig und teuer
- – bei Arrays von n Array-Elementen (Spots; Sensorelementen)
sind 2n Elektroden (Generator und Kollektor) sowie ein gemeinsamer
Potentiostat mit einer Referenz- und einer Hilfs-Elektrode erforderlich;
Referenz- und Hilfs-Elektrode müssen im Array in geeigneter
Weise angeordnet sein, so daß alle Arrayelemente elektrochemisch
gleich behandelt werden können
- – sogenanntes ”Lock-Spot-Verfahren” (Verschließen
der Array-Spots bzw. der auf dem Array befindlichen Sensorelemente),
z. B. beim Betrieb in einer Durchflußzelle, ist nicht möglich,
da der Potentiostat elektrisch abgetrennt werden würde.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es deshalb, diese Nachteile zu überwinden
und eine vereinfachte Elektrodenanordnung für das Redoxcycling
unter Verzicht auf den Einsatz eines Potentiostaten bereitzustellen.
Außerdem soll das Redoxcycling mit einem im Lock-Spot-Modus
betriebenen Sensorarray, z. B. innerhalb einer Durchflußzelle,
ermöglicht werden.
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Es
wurde nun überraschenderweise gefunden, daß zur
Durchführung des Redoxcyclings auf Gegenelektrode und Referenzelektrode
sowie Potentiostat oder Bipotentiostat verzichtet werden kann.
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Es
reicht vielmehr aus, wenn zwischen den Arbeitselektroden eines Sensorelements,
d. h. zwischen der oxidierend wirkenden Arbeitselektrode WOx und der reduzierend wirkenden Arbeitselektrode WRed, eine vorbestimmte Potentialdifferenz
besteht, wobei WOx ein höheres
Potential aufweist als WRed; hierbei sind
die genannten Arbeitselektroden in ihren elektrischen Potentialen
floatend, d. h. ihr absolutes elektrisches Potential ist jeweils
unbestimmt, die Arbeitselektroden sind also elektrochemisch unbestimmt.
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Ferner
wurde überraschenderweise gefunden, daß ein Verfahren
zur Durchführung des Redoxcyclings einer ersten und zweiten
elektrochemisch aktiven Substanz an einer solchen Elektrodenanordnung,
bestehend aus lediglich zwei Arbeitselektroden, es erfordert, daß eine
dritte elektrochemisch aktive Substanz zumindest zu Beginn des Redoxcyclings
anwesend ist, um durch Aufnahme von Elektronen einer mit Elektronen übersättigten
Elektrode (Anode) (im Falle einer zu oxidierenden ersten elektrochemisch
aktiven Substanz) oder durch Abgabe von Elektronen an eine an Elektronen
verarmte Elektrode (Kathode) (im Falle einer zu reduzierenden ersten elektrochemisch
aktiven Substanz) den Prozeß des Redoxcyclings in Gang
zu bringen. Andernfalls würde bei einer Oxidation der ersten
elektrochemisch aktiven Substanz das elektrische Potential der Anode zu
stark absinken, oder bei einer Reduktion der ersten elektrochemisch
aktiven Substanz das elektrische Potential der Kathode zu stark
ansteigen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft somit
- (1) ein
Sensorelement umfassend eine erste und eine zweite Arbeitselektrode,
wobei die genannten Arbeitselektroden in ihren elektrischen Potentialen
floatend sind und zwischen ihnen eine vorbestimmte Potentialdifferenz
besteht;
- (2) ein Sensorelement wie unter (1) definiert, wobei
(i)
die erste Arbeitselektrode als oxidierend wirkende Arbeitselektrode
WOx und die zweite Arbeitselektrode als
reduzierend wirkende Arbeitselektrode WRed oder
umgekehrt die erste Arbeitselektrode als WRed und
die zweite Arbeitselektrode als WOx geschaltet
ist, oder
(ii) die erste und zweite Arbeitselektrode jeweils im
Wechsel als WOx und WRed geschaltet
werden,
und wobei in jedem Fall WOx ein
höheres elektrisches Potential aufweist als WRed;
- (3) ein Sensorelement wie unter (1) oder (2) definiert, wobei
keine weiteren Elektroden, insbesondere keine weiteren Arbeitselektroden,
keine Gegenelektrode und keine Referenzelektrode, vorhanden sind;
- (4) ein Sensorelement wie unter (1) bis (3) definiert, wobei
die beiden Arbeitselektroden (10, 20) jeweils
kammartig mit einzelnen Fingern ausgebildet sind, wobei die Finger
(11, ..., 14, 15, ..., 19, ...) der
ersten Arbeitselektrode (10) mit den Fingern (21,
..., 24, 25, ..., 28, ...) der zweiten
Arbeitselektrode (20) ineinandergreifen und so eine Interdigitalelektrode
ausbilden;
- (5) ein Sensorelement wie unter (1) bis (4) definiert, wobei
die beiden planaren Arbeitselektroden in Dünnfilmtechnologie
auf einem planaren Substrat ausgebildet sind, wobei sich bevorzugt zwischen
jeder Arbeitselektrode und dem Substrat we nigstens eine Isolatorschicht
befindet, wobei weiter bevorzugt wenigstens eine Isolatorschicht
gebildet ist aus Siliziumoxid und/oder Siliziumnitrid, besonders
bevorzugt SiO2 und/oder Si3N4;
- (6) ein Sensorelement wie unter (1) bis (5) definiert, wobei
die vorbestimmte Potentialdifferenz für das Redoxcycling
eines vorgegebenen Redox-Paares geeignet ist, wobei das Redox-Paar bevorzugt
aus einer ersten und zweiten elektrochemisch aktiven Substanz gebildet
wird;
- (7) ein Sensorelement wie unter (1) bis (6) definiert, wobei
auf dem Sensorelement wenigstens eine Bindungsstelle umfassend ein
Mittel zur Erkennung und Bindung einer nachzuweisenden Substanz,
bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Antigenen,
Antikörpern wie insbesondere monoklonalen Antikörpern,
Kohlenhydratmolekülen wie insbesondere Cyclodextrinen, Calixarenen
und Hemicarceranden, Peptiden wie insbesondere Polypeptiden, Oligopeptiden,
Depsipeptiden, cyclischen Peptiden, cyclischen Depsipeptiden, Proteinen,
DNA, cDNA, RNA, und Oligonucleotiden, und besonders bevorzugt ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus monoklonalen Antikörpern,
DNA, cDNA und Oligonucleotiden, vorhanden ist;
- (8) ein Sensorarray (30) umfassend wenigstens zwei
Sensorelemente (33, 34) wie unter (1) bis (7) definiert;
- (9) ein Sensorarray wie unter (8) definiert, wobei außer
den Arbeitselektroden der Sensorelemente keine weiteren Elektroden,
bevorzugt keine weiteren Arbeitselektroden, keine Gegenelektrode
und keine Referenzelektrode auf dem Sensorarray vorhanden sind,
wobei besonders bevorzugt keine Gegenelektrode und keine Referenzelektrode, die
für wenigstens zwei oder alle Sensorelemente gemeinsam
geschaltet sind, auf dem Sensorarray vorhanden sind;
- (10) ein Verfahren zur Bestimmung von Substanzkonzentrationen
mit einem Sensorelement wie unter (1) bis (7) definiert oder einem
Sensorarray wie unter (8) oder (9) definiert, umfassend die Schritte
(i)
In-Kontaktbringen wenigstens eines Sensorelementes wie unter (1)
bis (7) definiert mit einer nachzuweisenden Substanz;
(ii)
Bindung der Substanz auf dem Sensorelement an wenigstens einer der
wie unter (7) definierten Bindungsstellen;
(iii) Markierung
der in Schritt (ii) gebundenen Substanz oder der freigebliebenen
Bindungsstellen mit einem Marker;
(iv) Umsetzung einer Indikatorsubstanz
mittels eines an den Marker gebundenen Enzyms zu einer ersten elektrochemisch
aktiven Substanz;
(v) Einstellung einer für das Redoxcycling
in Schritt (vi) geeigneten Potentialdifferenz zwischen der wie unter
(1) bis (5) definiert ersten und zweiten Arbeitselektrode des in
Schritt (i) genannten Sensorelements;
(vi) elektrochemisches
Redoxcycling durch Umsetzung der ersten elektrochemisch aktiven
Substanz mittels Oxidation an einer wie in Schritt (v) definierten
Arbeitselektrode WOx oder mittels Reduktion
an einer wie in Schritt (v) definierten Arbeitselektrode WRed zu einer zweiten elektrochemisch aktiven
Substanz, und Umsetzung der zweiten elektrochemisch aktiven Substanz
mittels Reduktion an einer wie in Schritt (v) definierten Arbeitselektrode
WRed oder mittels Oxidation an einer wie
in Schritt (v) definierten Arbeitselektrode WOx zu
der ersten elektrochemisch aktiven Substanz,
in Anwesenheit
einer dritten elektrochemisch aktiven Substanz, die dabei zu
einer
vierten elektrochemisch aktiven Substanz umgesetzt wird;
(vii)
amperometrische Messung des während des Redoxcyclings in
Schritt (vi) zwischen den Arbeitselektroden fließenden
Stromes; und
(viii) Bestimmung der Konzentration der nachzuweisenden
Substanz in Abhängigkeit von dem in Schritt (vii) gemessenen
Strom;
- (11) ein Verfahren wie unter (10) definiert, wobei der Marker
in Schritt (iii) ein Mittel zur Erkennung der nachzuweisenden Substanz
oder zur Erkennung der freigebliebenen Bindungsstellen auf dem Sensorelement
ist, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
Antigenen, Antikörpern wie insbesondere monoklonalen Antikörpern,
Kohlenhydratmolekülen wie insbesondere Cyclodextrinen,
Calixarenen und Hemicarceranden, Gastmolekülen, die an
Wirtsmoleküle wie insbesondere Kohlenhydratmoleküle,
bevorzugt ausgewählt aus Cyclodextrinen, Calixarenen und Hemicarceranden,
binden, Peptiden wie insbesondere Polypeptiden, Oligopeptiden, Depsipeptiden,
cyclischen Peptiden, cyclischen Depsipeptiden, Proteinen, DNA, cDNA,
RNA, und Oligonucleotiden, besonders bevorzugt ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus monoklonalen Antikörpern,
DNA, cDNA und Oligonucleotiden;
- (12) ein Verfahren wie unter (10) oder (11) definiert, wobei
die Indikatorsubstanz in Schritt (iv) ausgewählt ist aus
der Gruppe bestehend aus Estern mit solchen Verbindungen, die wenigstens eine
OH-Gruppe aufweisen, die direkt an ein C-Atom eines aromatisches
Ringsystems gebunden ist, bevorzugt Phenolestern, bevorzugter Phenylphosphaten,
Phenylpropionaten und Phenylbutyraten, wobei unter den Phenylbutyraten die
Phenyl-n-butyrate bevorzugt sind, wobei weiter bevorzugt das genannte
aromatische Ringsystem, insbesondere der Phenylring substituiert
ist, besonders bevorzugt substituiert ist mit der Aminogruppe, und
am meisten bevorzugt die Indikatorsubtanz p-Aminophenylphosphat
ist;
- (13) ein Verfahren wie unter (10) bis (12) definiert, wobei
(a)
die Arbeitselektroden in ihren elektrischen Potentialen floatend
sind;
(b) keine weiteren Elektroden, insbesondere keine weiteren
Arbeitselektroden, keine Gegenelektrode und keine Referenzelektrode,
verwendet werden;
(c) zur Einstellung der Potentialdifferenz
in Schritt (v) eine Spannungsquelle verwendet wird; und/oder
(d)
die Schritte (iv) bis (vii), gegebenenfalls (iv) bis (viii), im
Lock-Spot-Modus unter Verschluß des Sensorelementes oder
jedes einzelnen Sensorelements eines Sensorarrays mit einem Deckel durchgeführt
werden,
wobei die hierin unter (a) definierte Option bevorzugt
ist, die Kombination der hierin unter (a) und (b) oder (a) und (c)
definierten Optionen bevorzugter ist, die Kombination der hierin
unter (a), (b) und (c) definierten Optionen noch weiter bevorzugt
ist, und die Kombination der hierin unter (a) bis (d) definierten
Optionen am meisten bevorzugt ist;
- (14) ein Sensorelement wie unter (1) bis (7) definiert und speziell
angepaßt zur Anwendung in einem Verfahren wie unter (10)
bis (13) definiert;
- (15) ein Sensorarray wie unter (8) oder (9) definiert und speziell
angepaßt zur Anwendung in einem Verfahren wie unter (10)
bis (13) definiert;
- (16) eine Analysevorrichtung umfassend
(a) wenigstens eine
Durchflußzelle umfassend wenigstens ein Sensorarray wie
unter (8), (9) oder (15) definiert,
(b) wenigstens eine Spannungsquelle
wie unter (13) definiert mit elektrischen Kontakten zu einer ersten
und zweiten Arbeitselektrode wenigstens eines Sensorelementes auf
wenigstens einem wie unter (a) definierten Sensorarray, und
(c)
wenigstens ein Amperemeter mit elektrischen Kontakten zu der ersten
und zweiten wie unter (b) definierten Arbeitselektrode;
- (17) einen Analysekit umfassend
(a) wenigstens einen Marker
wie unter (10) oder (11) definiert, und
(b) wenigstens eine
Indikatorsubstanz wie unter (10) oder (12) definiert;
- (18) die Verwendung eines Sensorelements wie unter (1) bis (7)
oder (14) definiert in einem Immunoassay oder Hybridisierungsassay;
- (19) die Verwendung eines Sensorarrays wie unter (8), (9) oder
(15) definiert in einem Immunoassay oder Hybridisierungsassay;
- (20) die Verwendung einer Analysevorrichtung wie unter (16)
definiert in einem Immunoassay oder Hybridisierungsassay; und
- (21) die Verwendung eines Analysekits wie unter (17) definiert
in einem Immunoassay oder Hybridisierungsassay.
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Die
erfindungsgemäße Analyseeinrichtung weist in einer
Ausführungsform folgende Merkmale auf:
- – zwei
elektrochemisch unbestimmte (in ihren elektrischen Potentialen floatende)
Elektroden (Arbeitselektroden) mit einer vorbestimmten Potentialdifferenz
je Sensorelement
- – eine chemische Substanz (Indikatorsubstanz), die
vom Labelenzym (an den Marker gebundenes Enzym) umgesetzt wird
- – eine erste elektrochemisch aktive Substanz, die aus
der chemischen Substanz unter Katalyse des Labelenzyms gebildet
wird und unter der vorbestimmten Potentialdifferenz bei Entstehung
einer zweiten elektrochemisch aktiven Substanz elektrochemisch zyklisiert
(redoxcyclisiert) werden kann
- – eine dritte elektrochemisch aktive Substanz, die während
des Redoxcyclings der ersten und zweiten elektrochemisch aktiven
Substanz zu einer vierten elektrochemisch aktiven Substanz umgesetzt
wird, ohne dabei jedoch selber einem Redoxcycling-Prozeß unterworfen
zu sein, d. h. die dritte und vierte elektrochemisch aktive Substanz bilden
zwar ein Redox-Paar, sind aber so gewählt, daß sie
selber unter der vorbestimmten Potentialdifferenz der Arbeitselektroden
und unter den sonstigen gegebenen Bedingungen einem Redoxcycling
nicht unterworfen werden.
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Erfindungsgemäß werden
nur zwei Elektroden, d. h. eine erste und eine zweite Arbeitselektrode pro
Arrayposition verwendet.
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Referenz-
und Hilfs- oder Gegenelektrode sowie Potentiostat entfallen. Dadurch
entfallen auch die oben genannten Nachteile.
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Zwei
in ihren elektrischen Potentialen floatende (Arbeits) Elektroden
mit einer für das Redoxcycling (Redoxcyclisierung) geeigneten
Potentialdifferenz sind jedoch alleine mit dem Redoxcyclisierungs-Paar
(z. B. p-Aminophenol und Chinonimin) nicht funktionsfähig.
Simulationen belegen, daß bei enzymatischer Bildung von
p-Aminophenol die Anode durch Aufnahme von Elektronen aus p-Aminophenol
nach kurzer Zeit negativ aufgeladen werden würde und dadurch
das elektrische Potential absinken würde. Eine weitere
Umsetzung von p-Aminophenol wäre nicht mehr möglich.
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Erfindungsgemäß wird
eine dritte elektrochemisch aktive Substanz (z. B. gelöster
Sauerstoff) eingeführt, die aufgrund ihrer Tendenz, Elektronen
von der Kathode aufzunehmen, ein Absinken der Elektroden-Potentiale
verhindert.
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Aus
Sicht der Stoffbilanz muß mindestens soviel dritte elektrochemisch
aktive Substanz (z. B. Sauerstoff) vorhanden sein, daß die
Umsetzung der ersten elektrochemisch aktiven Substanz (z. B. p-Aminophenol)
einmal kompensiert wird. Einmal umgesetzte erste elektrochemisch
aktive Substanz (z. B. p-Aminophenol) wird dann durch das Redoxcycling
ständig regeneriert.
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Beispielsweise
liegt die Indikatorsubstanz (Enzymsubstrat, z. B. p-Aminophenylphosphat)
in einer Konzentration im mM-Bereich vor, ebenso liegt der gelöste
Sauerstoff im mM-Bereich vor, während die erste und zweite
elektrochemisch aktive Substanz, wie z. B. p-Aminophenol und Chinonimin,
in einer Konzentration im μM-Bereich vorliegen. Dies bedeutet,
daß die dritte elektrochemisch aktive Substanz, wie z.
B. gelöster Sauerstoff, in etwas 1000-fachem Überschuß gegenüber
der ersten und zweiten elektrochemisch aktiven Substanz, wie z.
B. p-Aminophenol und Chinonimin, vorliegt.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung sowie das zugehörige
Verfahren können insbesondere vorteilhaft für
das ”Lock-Spot-Verfahren” eingesetzt werden.
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Ein
Sensorelement umfaßt erfindungsgemäß zwei
Arbeitselektroden, nämlich eine erste und eine zweite Arbeitselektrode,
und bevorzugt umfaßt das Sensorelement keine weiteren Elektroden
wie etwa eine Hilfselektrode (Gegenelektrode) oder eine Referenzelektrode.
Die erste Arbeitselektrode kann als oxidierend wirkende Arbeitselektrode
WOx (Anode) geschaltet sein, während
die zweite Arbeitselektrode als reduzierend wirkende Arbeitselektrode
WRed (Kathode) geschaltet wird. Umgekehrt
kann aber auch die erste Arbeitselektrode als reduzierend wirkende
Arbeitselektrode WRed (Kathode) geschaltet sein,
während die zweite Arbeitselektrode als oxidierend wirkende
Arbeitselektrode WOx (Anode) geschaltet
ist.
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Diese
Art der Schaltung kann während des gesamten Meßvorganges
bzw. Redoxcyclings konstant bleiben oder mit einer bestimmten Frequenz hin-
und her wechseln, um hierdurch störende Einflüsse
des Diffusionsstromes aufgrund der sich um die Elektroden ausbildenden
Diffusionsschicht (Konzentrationsgradient) zu minimieren.
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Wie
in der
WO 2005/073708 offenbart,
kann – im Gegensatz zum ”normalen” Redoxcycling,
bei dem ein stationärer Zustand eingestellt wird – eine schnelle
Relaxation des Konzentrationsgradienten elektrochemisch erzwungen
werden. Dazu wird das Potential der Arbeitselektrode gepulst. Es
bildet sich eine Diffusionsschicht aus, deren Dicke am Ende der Meßperiode
einen Maximalwert erreicht, der von der Länge der Meßphase
abhängt. Bei einer Messung von Oxidationsströmen
wird während der Relaxationsphase ein hinreichendes Reduktionspotential
eingestellt. Die während der Meßphase oxidierten
und noch vor der Elektrode befindlichen Spezies werden so wieder
reduziert. Der Konzentrationsgradient und damit die Diffusionsschicht
werden abgebaut. Statt also wie beim normalen Redoxcycling konstante
Diffusionsschichtdicken zu etablieren, wird beim gepulsten Redoxcycling
die Diffusionsschicht zeitlich auf- und wieder abgebaut. Soll eine
Reduktion beobachtet werden, so muß während der
Meßphase das Reduktionspotential und während der
Relaxationsphase das entsprechende Oxidationspotential eingestellt werden.
In beiden Fällen wird dadurch eine zumindest in ihrem Maximalwert
begrenzte Diffusionsschichtdicke eingestellt.
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Der
Begriff ”in ihren elektrischen Potentialen floatend” oder
kurz ”floatend” bedeutet elektrochemisch unbestimmt,
d. h. floatende Arbeitselektroden besitzen kein absolut festgelegtes
elektrisches Potential, die Arbeitselektroden sind also elektrochemisch
unbestimmt; zwischen den floatenden Arbeitselektroden kann aber
eine bestimmte Potentialdifferenz bestehen bzw. eingestellt sein.
Hierzu ist jede Arbeitselektrode einzeln elektrisch kontaktiert.
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Die
erste und zweite Arbeitselektrode können erfindungsgemäß die
gleiche oder identische Gestalt aufweisen, planar sein, eine Dicke
von 10–1000 nm, bevorzugt 100–500 nm, besonders
bevorzugt 200–400 nm aufweisen, eine Breite von 0,5 bis
5 μm, bevorzugt 1 μm aufweisen. Der Abstand zwischen
den Arbeitselektroden WOx und WRed,
bei kammartigen Elektroden zwischen einem Kamm der WOx zu
dem nächsten benachbarten Kamm der WRed, ist
kleiner oder gleich dem 5-fachen der Dicke der sich an jeder Elektrode
ausbildenden Diffusionsschicht, bevorzugt ≤ 10 μm,
bevorzugter ≤ 5 μm, weiter bevorzugt ≤ 3 μm,
noch weiter bevorzugt 0,5–1,5 μm und am meisten
bevorzugt 1 μm.
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Die
beiden Arbeitselektroden bestehen bevorzugt aus demselben Material,
bevorzugter einem Edelmetall, besonders bevorzugt Gold.
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Die
beiden Arbeitselektroden sind bevorzugt planar ausgebildet, insbesondere
in Dünnfilmtechnologie auf einem planaren Substrat als
Träger. Bevorzugt befindet sich zwischen jeder Arbeitselektrode und
dem Substrat wenigstens eine Isolatorschicht, wobei weiter bevorzugt
wenigstens eine Isolator schicht gebildet ist aus Siliziumoxid und/oder
Siliziumnitrid, besonders bevorzugt SiO2 und/oder
Si3N4.
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Das
Substrat ist bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Metall (wobei in diesem Fall zwischen Metall und Arbeitselektrode
zwingend eine Isolatorschicht angeordnet ist), Kunststoff, Glas, Keramik,
Silizium und kristallographisch orientiertem Silizium, bevorzugter
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Silizium und kristallographisch
orientiertem Silizium. Besonders bevorzugt besteht das Substrat
aus kristallographisch orientiertem Silizium. Das erfindungsgemäß verwendete
Substrat, insbesondere das Silizium oder kristallographisch orientierte
Silizium als Substrat, wird vorzugsweise so eingesetzt und bearbeitet,
wie in der CMOS (complementary metal oxide semiconductor)-Technologie
allgemein üblich. So erfolgt z. B. die Gestaltung der Schaltungsarchitektur über
Photomasken und Ätztechnik und die Herstellung der einzelnen
Schaltelemente (Transistoren, Dioden etc.) durch Auftragung dünner Schichten,
d. h. komplementär leitender Schichten durch Epitaxieverfahren.
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Das
Sensorelement kann in CMOS-Schaltungstechnik (integrierter CMOS-Chip)
zusammen mit einer Schaltung für die Signalverarbeitung
und für die Analog-Digitalwandlung, und gegebenenfalls
einer Schaltung für die Signalverstärkung, auf
dem Substrat integriert sein, wobei das Substrat bevorzugt kristallographisch
orientiertes Silizium ist. Da jede Arbeitselektrode elektrisch einzeln
kontaktiert ist, kann für jedes Sensorelement unabhängig
von den anderen Sensorelementen eine bestimmte Potentialdifferenz
zwischen den Arbeitselektroden dieses Sensorelementes eingestellt
und der während des Redoxcyclings fließende Strom
(Redoxstrom) über ein diesem Sensorelement zugeordnetes
Amperemeter gemessen werden. Außerdem ist durch diese einzelne
elektrische Kontaktierung gewährleistet, daß die
vorgenannte Schaltung für die Signalverarbeitung, für
die Analog-Digitalwandlung und für die Sig nalverstärkung,
soweit für die Messung erforderlich, mit diesem Sensorelement
schaltungstechnisch verbunden werden kann.
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In
einer Ausführungsform verfügt der integrierte
CMOS Chip über integrierte Strommessungseinrichtungen inklusive
Verstärkung pro Sensorposition, über A/D-Wandlungseinrichtungen
für jede Position, sowie über eine Multiplexeinrichtung
zur hochfrequenten (vorzugsweise ca. 10 kHz), seriellen Auslesung
aller Sensorsignale über eine digitale Datenleitung; damit
ist eine quasi parallele Auslesung aller Sensorpositionen im 1–5
Hz-Bereich möglich.
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Die
vorbestimmte Potentialdifferenz zwischen den Arbeitselektroden ist
so gewählt, daß sie für das Redoxcycling
eines vorgegebenen Redox-Paares geeignet ist, wobei das Redox-Paar
bevorzugt aus einer ersten und zweiten elektrochemisch aktiven Substanz
gebildet wird.
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Zum
Nachweis einer zu bestimmenden Substanz oder Substanzkonzentration
ist auf dem Sensorelement wenigstens eine Bindungsstelle umfassend
ein molekulares Erkennungssystem als Fängermolekül,
d. h. ein Mittel zur Erkennung und Bindung dieser nachzuweisenden
Substanz vorhanden. Das Mittel zur Erkennung und Bindung der nachzuweisenden
Substanz ist hierzu auf dem Sensorelement immobilisiert, wobei die
Immobilisierung über auf dem Sensorelement vorhandene, übliche
Ankergruppen erfolgen kann. Zusätzlich kann das Mittel
zur Erkennung und Bindung der nachzuweisenden Substanz über
einen Linker in bekannter Weise an die Ankergruppe chemisch gebunden
sein. Bevorzugt ist dieses Mittel je nach Art der nachzuweisenden
Substanz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Antigenen,
Antikörpern wie insbesondere monoklonalen Antikörpern,
Kohlenhydratmolekülen wie insbesondere Cyclodextrinen,
Calixarenen und Hemicarceranden, Peptiden wie insbesondere Polypeptiden, Oligopeptiden,
Depsipeptiden, cyclischen Peptiden, cyclischen Depsipeptiden, Proteinen,
DNA, cDNA, RNA, und Oligonucleotiden, und besonders bevorzugt ausgewählt
aus der Grup pe bestehend aus monoklonalen Antikörpern,
DNA, cDNA und Oligonucleotiden.
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Das
erfindungsgemäße Sensorelement kann von einem
Polymerring umgeben sein, der bewirkt, daß sich bei der
Herstellung des Sensorelementes das Mittel zur Erkennung und Bindung
der nachzuweisenden Substanz (in gelöster Form) auf dem
Sensorelement (Spot) genauer positionieren läßt
und während des Herstellungsvorgangs dort verbleibt.
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Das
Sensorelement weist einen rechteckigen oder quadratischen Grundriß,
bevorzugt mit Abmessungen im Bereich von 100 × 100 μm
bis 1000 × 1000 μm, weiter bevorzugt 150 × 150
bis 300 × 300 μm, am meisten bevorzugt 200 × 200 μm,
oder einen kreisförmigen Grundriß, bevorzugt mit
einem Durchmesser im Bereich von 100 bis 1500 μm, weiter
bevorzugt 100 bis 500 μm, am meisten bevorzugt 150 μm,
auf.
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Das
erfindungsgemäße Sensorarray umfaßt wenigstens
zwei erfindungsgemäße Sensorelemente. Jedes Sensorelement
auf dem Sensorarray kann jeweils von einem Polymerring umgeben sein,
der bewirkt, daß sich bei der Herstellung des Sensorelementes
bzw. des Sensorarrays das Mittel zur Erkennung und Bindung der nachzuweisenden
Substanz (in gelöster Form) auf dem Sensorelement (Spot)
genauer positionieren läßt und während
des Herstellungsvorgangs dort verbleibt.
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Das
Sensorarray umfaßt 10 bis 1000, bevorzugt 50–150,
besonders bevorzugt 100 Sensorelemente, oder 2n Sensorelemente,
wobei n eine positive ganze Zahl von 1 bis 10, bevorzugt n = 7 ist,
oder m × 96 Sensorelemente, wobei m eine positive ganze Zahl
von 1 bis 10, bevorzugt m die Zahl 1 oder 4 ist.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung weisen unter den Sensorelementen
eines Sensorarrays nicht mehr als 10, bevorzugt nicht mehr als 5,
weiter bevorzugt nicht mehr als 2 Sensorelemente, und besonders
bevorzugt nicht mehr als 1 Sensorelement das gleiche Mittel zur
Erkennung und Bindung der nachzu weisenden Substanz auf. Dies ermöglicht
die gleichzeitige Messung (vieler) verschiedener nachzuweisender
Substanzen auf lediglich einem Sensorarray.
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Der
Abstand zwischen zwei benachbarten Sensorelementen eines Sensorarrays
kann von 5 bis 100 μm, bevorzugt von 10 bis 50 μm,
besonders bevorzugt 20 μm betragen.
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Im
Falle des Sensorarrays ist bevorzugt eine Schaltung, ausgewählt
aus Schaltungen für die Signalverarbeitung, für
die Analog-Digitalwandlung und für die Signalverstärkung,
für alle Sensorelemente gemeinsam integriert, d. h. alle
Sensorelemente nutzen gemeinsam jeweils eine der genannten Schaltungen.
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Die
nachzuweisende Substanz (Zielmolekül) kann im Prinzip jede
Substanz sein, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
auf einem Sensorelement gebunden bzw. eingefangen und anschließend
markiert werden kann. Insbesondere kann die nachzuweisende Substanz
eine sein, die an das hierin definierte Mittel zur Erkennung und
Bindung einer nachzuweisenden Substanz, insbesondere spezifisch oder
selektiv, bindet. Beispielsweise ist die nachzuweisende Substanz
ein Gastmolekül, das in einem erfindungsgemäßen
Wirtsmolekül, insbesondere spezifisch, aufgenommen wird,
ferner eine DNA, cDNA, RNA, ein Oligonucleotid, ein Antikörper
oder ein Antigen, das an einen Antikörper, insbesondere
monoklonalen Antikörper bindet.
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Der
in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete
Marker ist ein Mittel entweder zur Erkennung der nachzuweisenden
Substanz (beim Sandwich-Assay) oder zur Erkennung der freigebliebenen Bindungsstellen
auf dem Sensorelement (beim kompetitiven Assay), an die der Marker
dabei jeweils bindet. Der Marker ist bevorzugt ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Antigenen, Antikörpern wie insbesondere
monoklonalen Antikörpern, Kohlenhydratmolekülen
wie insbesondere Cyclodextrinen, Calixarenen und Hemicarceranden,
Gastmolekülen, die an Wirts moleküle wie insbesondere
Kohlenhydratmoleküle, bevorzugt ausgewählt aus
Cyclodextrinen, Calixarenen und Hemicarceranden, binden, Peptiden wie
insbesondere Polypeptiden, Oligopeptiden, Depsipeptiden, cyclischen
Peptiden, cyclischen Depsipeptiden, Proteinen, DNA, cDNA, RNA, und
Oligonucleotiden, bevorzugter ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus monoklonalen Antikörpern, DNA, cDNA und Oligonucleotiden,
und besonders bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus monoklonalen Antikörpern, DNA, cDNA und Oligonucleotiden.
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Insbesondere
die erfindungsgemäßen Kohlenhydratmoleküle,
wie insbesondere die Stoffklassen der Cyclodextrine, Calixarene
und Hemicarceranden, die erfindungsgemäßen Gastmoleküle,
die an Wirtsmoleküle wie insbesondere Kohlenhydratmoleküle,
bevorzugt ausgewählt aus Cyclodextrinen, Calixarenen und
Hemicarceranden, binden, sind wie in der Literatur definiert (Beyer,
Walter, Lehrbuch der Organischen Chemie, 24. Auflage, Stuttgart,
2004; insbesondere wird auf die Seiten 490, 491, 879 und 880
dieses Lehrbuchs verwiesen).
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Nach
Anzahl der verknüpften Aminosäuren wird oft folgende
Unterteilung getroffen: Proteine weisen mehr als 100 Aminosäuren
auf, während unter Polypeptiden solche Peptide verstanden
werden, die aus 10 bis 100 Aminosäureresten aufgebaut sind, und
Peptide mit 2 bis 9 Aminosäureresten als Oligopeptide bezeichnet
werden (Beyer, Walter, Lehrbuch der Organischen Chemie,
24. Auflage, Stuttgart, 2004, Seite 890; Breitmeier,
E. und Jung, G., Organische Chemie II, Stuttgart, 1983, Seite 391).
Die erfindungsgemäßen Peptide und Proteine können
natürlich vorkommende, insbesondere proteinogene, und/oder
synthetische Aminosäuren, die der D- und/oder L-Reihe angehören,
bzw. deren Reste enthalten. Unter synthetischen Aminosäuren
werden zum einen übliche Derivate der natürlich
vorkommenden, insbesondere proteinogenen Aminosäuren verstanden,
wie z. B. solche mit Schutzgruppen oder Modifikationen der Seitenkette;
darüber hinaus umfassen synthetische Aminosäuren
auch künstliche Aminosäuren, die sich von den
natürlich vorkommenden durch ihre chemische Struktur unterscheiden, aber ähnliche
Eigenschaften (z. B. hinsichtlich Hydrophilie der Seitenkette) aufweisen
können.
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Ist
das Mittel zur Erkennung und Bindung der nachzuweisenden Substanz
und/oder der Marker eine DNA oder cDNA, so handelt es sich bei dieser bevorzugt
um eine einzelsträngige DNA bzw. einzelsträngige
cDNA, so daß die Bildung von Duplexstrukturen mit nachzuweisender,
einzelsträngiger DNA bzw. cDNA oder von Heteroduplexstrukturen
mit nachzuweisender RNA ohne weiteres und auf einfache Weise ermöglicht
wird.
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Oligonucleotide
sind erfindungsgemäß solche Nucleotide, die aus
2 bis 50, bevorzugt 2 bis 30, bevorzugter 2 bis 25, weiter bevorzugt
2 bis 20, noch weiter bevorzugt 2 bis 15, und besonders bevorzugt 2
bis 10 Mononucleotiden bzw. deren Resten aufgebaut sind. Bei den
Mononucleotiden handelt es sich vorzugsweise um solche, die auch
in DNA- bzw. cDNA-Molekülen auftreten, d. h. natürlich
vorkommende Desoxyribonucleotide; es sind aber auch künstliche
Mononucleotide, die sich in ihrer chemischen Struktur von denen
der natürlich vorkommenden Desoxyribonucleotide unterscheiden,
aber ähnliche Eigenschaften wie z. B. die Fähigkeit
zur Basenpaarung aufweisen können, möglich.
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Der
Nachweis der Bindung des Markers wiederum geschieht durch ein Enzymlabel,
d. h. ein Enzym, das entweder bereits vor Einsatz oder Zugabe des
Markers direkt oder über einen Linker an den Marker gebunden
ist, oder ein Enzym, das erst nachträglich, d. h. nach
Bindung des Markers an die nachzuweisende Substanz (beim Sandwich-Assay)
oder an die freigebliebenen Bindungsstellen auf dem Sensorelement
(beim kompetitiven Assay) zugegeben wird und dann an den Marker
entweder direkt oder über einen Linker bindet. Bei der
nachträglichen Zugabe des Enzyms ist dieses beispielsweise
mit einem Linker (z. B. Avidin oder Streptavidin) verknüpft,
der die Bindung des Enzyms an eine bestimmte Anknüpfungsstelle
(z. B. gebildet durch Biotin) des verwendeten Markers in situ während
der Durchführung des Assays ermöglicht, wobei
der Linker eine möglichst hohe spezifische Affinität
für diese Anknüpfungsstelle aufweist (Schlüssel-Schloß-Prinzip).
Ein komplementäres System aus (hoch)affinem Linker und
Anknüpfungsstelle bilden bekanntermaßen beispielsweise
Avidin oder Streptavidin und Biotin (Beyer, Walter, Lehrbuch
der Organischen Chemie, 24. Auflage, Stuttgart, 2004, Seite 798;
vergleiche auch Seite 948).
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Ein
Beispiel für einen Sandwich-Assay ist der Sandwich-Immunoassay,
der beispielsweise so angelegt sein kann, daß auf dem Sensorelement
Antiköper gegen ein nachzuweisendes Antigen immobilisiert
sind. Wird das nachzuweisende Antigen mit dem Sensorelement in Kontakt
gebracht, so bindet das Antigen an die immobilisierten Antikörper.
Die Erkennung des nachzuweisenden Antigens kann dann durch Bindung
eines biotinylierten Marker-Antikörpers an eine freie Bindungsstelle
des gebundenen Antigens geschehen. Der Nachweis der Bindung des biotinylierten
Antikörpers wiederum geschieht durch Bindung eines vorher
mit einem Enzym verknüpften Avidin- oder Streptavidinmoleküls.
Es kann aber der Marker-Antikörper auch bereits direkt,
d. h. vor dessen Zugabe mit dem Enzym verbunden sein.
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Ein
Beispiel für einen kompetitiven Assay ist der kompetitive
Immunoassay, bei dem nachzuweisende Antigene an Antiköper
als Bindungsstellen binden, die auf dem Sensorelement immobilisiert sind.
Der Nachweis der gebundenen Antigene erfolgt dann indirekt, in dem
die freigebliebenen Bindungsstellen durch Zugabe Enzym markierter
Antigene ermittelt werden.
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Als
Enzyme sind im Prinzip alle Enzyme geeignet, die eine Indikatorsubstanz
in einer Reaktion zu einer elektrochemisch aktiven Substanz umsetzten
können, wobei die gebildete elektrochemisch aktive Substanz
sich als erfindungsgemäß erste elektrochemisch
aktive Substanz eignet. Solche Enzyme sind insbesondere ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Phos phatasen, insbesondere alkalischen
Phosphatasen, und Esterasen, bevorzugt alkalischen Phosphatasen.
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Die
im Verfahren eingesetzte Indikatorsubstanz ist bevorzugt ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Estern mit solchen OH-Gruppen, die
direkt an ein C-Atom eines aromatischen Ringsystems wie z. B. dem
des Benzols, Naphthalins oder Anthracens gebunden sind (d. h. das
C-Atom in der Gruppierung C-OH ist Teil des aromatischen Ringsystems),
bevorzugter Phenolestern, noch bevorzugter Phenylphosphaten, Phenylpropionaten
und Phenylbutyraten, wobei unter den Phenylbutyraten die Phenyl-n-butyrate
bevorzugt sind, wobei weiter bevorzugt das genannte aromatische
Ringsystem, insbesondere der Phenylring substituiert ist, besonders bevorzugt
substituiert ist mit der Aminogruppe, und am meisten bevorzugt ist
die Indikatorsubtanz p-Aminophenylphosphat.
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Als
Substituenten am aromatischen Ring eignen sich insbesondere solche
Substituenten, die einen positiven induktiven und/oder positiven
mesomeren Effekt ausüben, bevorzugt die Aminogruppe, besonders
bevorzugt in para-Stellung.
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Eine
elektrochemisch aktive Substanz ist erfindungsgemäß eine
chemische Substanz, die an einer Elektrode elektrochemisch oxidiert
(durch Abgabe von Elektronen an die Elektrode, d. h. an die Arbeitselektrode
WOx) oder reduziert (durch Aufnahme von
Elektronen von der Elektrode, d. h. von der Arbeitselektrode WRed) werden kann.
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Unter
Potentialdifferenz zwischen den Arbeitselektroden ist erfindungsgemäß eine
an den beiden Arbeitselektroden anliegende elektrische Spannung,
die mit einer üblichen Spannungsquelle erzeugt wird, zu
verstehen.
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Die
Spannungsquelle ist bevorzugt regelbar, d. h. die Höhe
der Spannung kann jeweils auf das verwendete Redoxcyclisierungs-Paar,
also die erste und zweite elektrochemisch aktive Substanz, und deren
Konzentration im Analyten abgestimmt werden.
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Als
Spannungsquelle zur Einstellung der Potentialdifferenz zwischen
den Arbeitselektroden ist erfindungsgemäß eine
normale Spannungsquelle und insbesondere kein Potentiostat oder
Bipotentiostat vorgesehen.
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Eine
für das Redoxcycling geeignete Potentialdifferenz ist dann
eine solche elektrische Spannung, bei der eine Oxidation der ersten
elektrochemisch aktiven Substanz zu einer zweiten elektrochemisch
aktiven Substanz und eine Reduktion der hierbei gebildeten zweiten
elektrochemisch aktiven Substanz zu der ersten elektrochemisch aktiven
Substanz erfolgt, oder, im umgekehrten Falle, eine solche elektrische
Spannung, bei der eine Reduktion der ersten elektrochemisch aktiven
Substanz zu einer zweiten elektrochemisch aktiven Substanz und eine Oxidation
der hierbei gebildeten zweiten elektrochemisch aktiven Substanz
zu der ersten elektrochemisch aktiven Substanz erfolgt.
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Erfindungsgemäß bilden
die erste und die zweite elektrochemisch aktive Substanz ein Redox-Paar
und nehmen als solches an dem erfindungsgemäß durchgeführten
Redoxcycling teil.
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Die
erste elektrochemisch aktive Substanz ist ausgewählt aus
Substanzen, die sich durch enzymatische Reaktion aus der Indikatorsubstanz
bilden lassen, und anschließend elektrochemisch entweder oxidiert
oder reduziert werden können, und sich für das
Redoxcycling eignen.
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Als
erste elektrochemisch aktive Substanz, die elektrochemisch oxidiert
werden kann, kommen insbesondere Verbindungen mit wenigstens einer OH-Gruppe
in Frage, die direkt an ein C-Atom eines aromatisches Ringsystems
wie z. B. dem des Benzols, Naphthalins oder Anthracens gebunden
ist (d. h. das C-Atom in der Gruppierung C-OH ist Teil des aromatischen
Ringsystems), bevorzugt Phenole, wobei weiter bevorzugt das genannte
aromatische Ringsystem, insbesondere der Phenylring substituiert
ist, besonders bevorzugt substituiert ist mit der Aminogrup pe, und
am meisten bevorzugt ist die Indikatorsubtanz p-Aminophenylphosphat.
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Als
Substituenten am aromatischen Ring eignen sich insbesondere solche
Substituenten, die einen positiven induktiven und/oder positiven
mesomeren Effekt ausüben, bevorzugt die Aminogruppe, besonders
bevorzugt in para-Stellung.
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Als
zu dieser ersten elektrochemischen Substanz komplementäre
zweite elektrochemisch aktive Substanz eignet sich eine oxidierte
Form der ersten elektrochemisch aktiven Substanz, bevorzugt enthaltend
eine Chinoniminstruktur, besonders bevorzugt p-Chinonimin ist.
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Beispielsweise
bilden p-Aminophenol und p-Chinonimin als erste und zweite elektrochemisch aktive
Substanz ein für das Redoxcycling geeignetes Redox-Paar.
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Die
dritte und vierte elektrochemisch aktive Substanz bilden eine weiteres
Redox-Paar, das aber unter den gegebenen Bedingungen, d. h. insbesondere
bei der zwischen den Arbeitselektroden bestehenden Potentialdifferenz
nicht an einem Redoxcycling teilnimmt. Die dritte elektrochemisch
aktive Substanz wird aber zumindest zu Beginn des Redoxcyclings
der ersten/zweiten elektrochemisch aktiven Substanz, d. h. bei der
Oxidation oder Reduktion der ersten elektrochemisch aktiven Substanz
zu der zweiten elektrochemisch aktiven Substanz, zu einer vierten
elektrochemisch aktiven Substanz umgesetzt. Diese Umsetzung ist
entweder eine Reduktion der dritten elektrochemisch aktiven Substanz
in dem Falle, in dem die erste elektrochemisch aktive Substanz an
einer Arbeitselektrode WOx (als Anode) oxidiert
wird, oder entsprechend eine Oxidation der dritten elektrochemisch
aktiven Substanz in dem umgekehrten Falle, in dem die erste elektrochemisch
aktive Substanz an einer Arbeitselektrode WRed (als
Kathode) reduziert wird.
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Die
Umsetzung zu der vierten elektrochemisch aktiven Substanz ist unter
den gegebenen Bedingungen, also vor allem aufgrund der zwischen
den Arbeitselektroden bestehenden Potentialdif ferenz, irreversibel,
so daß kein Redoxcycling der dritten und vierten elektrochemisch
aktiven Substanz stattfindet. Die dritte elektrochemisch aktive
Substanz hilft somit und ist notwenig, um das Redoxcycling in Gang
zu bringen. Die dritte elektrochemisch aktive Substanz nimmt hierzu
entweder Elektronen von einer Arbeitselektrode WOx,
die bezüglich der ersten elektrochemisch aktiven Substanz
als Anode fungiert und mit Elektronen gesättigt ist, auf,
oder die dritte elektrochemisch aktive Substanz gibt Elektronen
an eine Arbeitselektrode WRed, die bezüglich
der ersten elektrochemisch aktiven Substanz als Kathode fungiert
und an Elektronen verarmt ist, ab.
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Die
dritte elektrochemisch aktive Substanz ist somit ausgewählt
aus Substanzen, die
- (a) aufgrund ihres Redoxpotentials
unter den gegebenen Bedingungen (z. B. Konzentration) geeignet sind,
entweder Elektronen von einer mit Elektronen gesättigten
Arbeitselektrode WOx zu übernehmen,
dabei selber reduziert werden und so ein Absinken der Elektrodenpotentiale
verhindern, oder
- (b) Elektronen an eine an Elektronen verarmte Arbeitselektrode
WRed abzugeben, dabei selber oxidiert werden
und so ein Ansteigen der Elektrodenpotentiale verhindern,
ohne
jedoch jeweils selber einem Redoxcycling unterworfen zu sein.
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Bevorzugt
bilden die dritte und vierte elektrochemisch aktive Substanz ein
Redox-Paar, das bei einem Redoxcyclisierungspotential redoxcyclisiert wird,
das wenigstens 300 mV höher als die für das Redoxcycling
an den Arbeitselektroden eingestellte Potentialdifferenz zwischen
den Arbeitselektroden, insbesondere wie in Schritt (v) des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorgesehen und definiert, liegt.
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Bevorzugt
ist die dritte elektrochemisch aktive Substanz ausgewählt
aus den vorstehend unter (a) definierten Substanzen, bevorzugter
ist sie Sauerstoff, besonders bevorzugt Luftsauerstoff, wobei der
Sauerstoff oder Luftsauerstoff am meisten bevorzugt in gelöster
Form vorliegt.
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Unter
den Begriff ”Lock-Spot-Verfahren” oder ”Lock-Spot-Modus” wird
erfindungsgemäß eine Betriebsart der Analysevorrichtung,
die ein erfindungsgemäßes Sensorelement oder Sensorarray enthält,
verstanden, bei der ein einzelnes Sensorelement (Spot) oder die
auf dem Array befindlichen Sensorelemente (Array-Spots) jeweils
einzeln verschlossen werden, z. B. von oben durch einen Deckel,
so daß jeweils ein ”Lock-Spot” hergestellt
wird. Die für jedes Sensorelement vorgesehenen Deckel können in
einem Deckelträger zusammengefaßt sein, der durch
eine Vorrichtung auf die Sensorelemente oder den Sensorarray abgesenkt
werden kann, um mehrere oder alle verwendete Sensorelemente gleichzeitig
zu verschließen. Das Lock-Spot-Verfahren kommt insbesondere
vorteilhaft beim Betrieb des Sensorelementes oder Sensorarrays,
gegebenenfalls unter Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, in einer Durchflußzelle zum Einsatz. Durch
den Verschluß jedes einzelnen Sensorelementes im Lock-Spot-Verfahren
werden eventuell störende Einflüsse (z. B. ungewolltes
Vermischen des Analyten zwischen den Sensorelementen während
der Messung bzw. des Redoxcyclings; störende elektrische Beeinflussung
der Arbeitselektroden verschiedener, insbesondere benachbarter Sensorelemente
untereinander) vermieden. Dies wiederum ermöglicht ein weitgehend
störungsfreies Redoxcycling, hat also eine Verbesserung
der Meßgenauigkeit zur Folge.
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Das
Verfahren kann erfindungsgemäß auch auf folgende
Arten durchgeführt werden:
Beim normalen Redoxcycling
wird (insbesondere während der gesamten Dauer der Schritte
(v) bis (vii), gegebenenfalls der Schritte (v) bis (viii))
- (a) die erste Arbeitselektrode als oxidierend
wirkende Arbeitselektrode WOx und die zweite
Arbeitselektrode als reduzierend wirkende Arbeitselektrode WRed,
oder
- (b) die erste Arbeitselektrode als WRed und
die zweite Arbeitselektrode als WOx geschaltet,
wobei
in jedem Fall WOx ein höheres elektrisches Potential
aufweist als WRed.
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In
einer weiteren Ausführungsform kann das Verfahren auch
so durchgeführt werden, daß (insbesondere während
der gesamten Dauer der Schritte (v) bis (vii), gegebenenfalls der
Schritte (v) bis (viii)) die erste und zweite Arbeitselektrode im
Wechsel als oxidierend wirkende Arbeitselektrode W
Ox und
als reduzierend wirkende Arbeitselektrode W
Red geschaltet werden,
wobei W
Ox ein höheres elektrisches
Potential aufweist als W
Red. Bevorzugt ist
hierfür das sogenannte gepulste Redoxcycling, bei dem das
Potential der Arbeitselektroden gepulst wird, und es werden abwechselnd
Meßphasen sowie Relaxationsphasen gebildet. Eine Relaxationsphase
dient zur Relaxation des um wenigstens eine der Arbeitselektroden
gebildeten Konzentrationsgradienten wenigstens einer elektrochemisch
aktiven Substanz (zu weiteren Details des gepulsten Redoxcyclings
wird auch auf
WO 2005/073708 verwiesen,
wobei die darin enthaltenen Angaben nur insoweit übernommen
werden, als sie sich auf die in der vorliegenden Erfindung verwendeten
Sensorelemente, die Arbeitselektroden mit floatenden elektrischen
Potentialen aufweisen, übertragen lassen).
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Beim
gepulsten Redoxcycling erfolgt die amperometrische Messung des zwischen
den Arbeitselektroden fließenden Stromes in Schritt (vii)
bevorzugt am Ende der Meßphase.
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Bei
der Messung von Oxidationsströmen wird während
der Relaxationsphase ein hinreichendes Reduktionspotential eingestellt,
bei dem die während der Meßphase oxidierten und
noch vor der Elektrode befindlichen Spezies wieder reduziert werden. Bei
der Messung von Reduktionsströmen wird während
der Relaxationsphase ein hinreichendes Oxidationspotential eingestellt,
bei dem die während der Meßphase reduzierten und
noch vor der Elektrode befindlichen Spezies wieder oxidiert werden.
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Die
Wiederholrate für das gepulste Redoxcycling beträgt
insbesondere wenigstens 1/10 Hz.
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Weiterhin
kann das gepulste Redoxcycling erfindungsgemäß mit vorgebbaren
Impulsformen, vorzugsweise mit einem Rechteck-, Dreieck- oder Sinus-Verlauf,
durchgeführt werden.
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Die
Relaxationsphase ist entweder wenigstens so lang wie die Meßphase
oder erheblich länger als diese, bevorzugt 3- bis 7-mal
länger als die Meßphase.
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Bei
einer Wiederholrate von 1 Hz beträgt die Pulslänge
der Meßphase 100 bis 300 ms, vorzugsweise 250 ms, und die
Pulslänge der Relaxationsphase zwischen 700 und 900 ms,
vorzugsweise 750 ms.
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Mit
Vorteil wird die Potentialdifferenz derart gewählt, daß die
Umsetzungen der ersten und zweiten elektrochemisch aktiven Substanz
im Diffusionsgrenzstrombereich ablaufen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner eine Analysevorrichtung bereit,
die folgendes umfaßt:
- (a) wenigstens
eine Durchflußzelle, die wenigstens ein Sensorarray (als
Boden) umfaßt,
- (b) wenigstens eine Spannungsquelle mit elektrischen Kontakten
zu der ersten und zweiten Arbeitselektrode wenigstens eines Sensorelementes
auf wenigstens einem wie unter (a) definierten Sensorarray, und
- (c) wenigstens ein Amperemeter mit elektrischen Kontakten zu
der ersten und zweiten wie unter (b) definierten Arbeitselektrode
zur Messung des zwischen den Arbeitselektroden fließenden
elektrischen Stromes während des Redoxcyclings.
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Die
Durchflußzelle wird erfindungsgemäß gebildet
aus:
- – einem erfindungsgemäßen
Sensorarray als ”Boden”, wobei die Arbeitselektroden
der Sensorelemente des Sensorarrays, optional zusammen mit einer
oder mehreren (integrierten) elektronischen Schaltungen, auf einem
Substrat oder Sensor-Substrat aufgebracht sind, (z. B. Silizium); vorzugsweise
ist das Substrat planar (z. B. Silizium-Chip)
- – Seitenwänden, bestehend vorteilhaft aus Chip-Vergußmaterial
(Polymer); vorteilhafterweise ist die Höhe der Seitenwände
(50–500 μm, typischerweise 150 μm) wesent lich
kleiner als die Dimensionen des Bodens (1–10 mm, typischerweise
5 mm)
- – einem ”Deckel” der typischerweise
parallel zum Boden angeordnet ist; im Falle von ”Lock-Spot” ist der
Deckel vorteilhaft als ”Stempel” einsetzbar, wobei
der Deckel starr mit seitlicher, elastischer Führung oder
vollständig elastisch ausgeführt sein kann; Montage
z. B. durch Verkleben
- – wenigstens einem Zufluß und einem Abfluß,
um Flüssigkeit in die Zelle bzw. durch die Zelle zu pumpen;
Zufluß und Abfluß werden z. B. an den Rändern,
durch Aussparungen im Deckel an die Zelle herangeführt
und dann auf die Chipfläche geleitet.
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Die
Analysevorrichtung kann zusätzlich wenigstens eine Lock-Spot-Vorrichtung
mit einem ”Stempel”, der Deckel für jedes
einzelne Sensorelement des Sensorarrays aufweist, umfassen. Bevorzugt
ist die Lock-Spot-Vorrichtung in die Durchflußzelle integriert
und bildet dann auch den Deckel der Durchflußzelle, wie
vorstehend erläutert.
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Vorzugsweise
beträgt in der erfindungsgemäßen Analysevorrichtung
die Anzahl der
- (a) Sensorarrays von 1 bis 96,
- (b) Durchflußzellen von 1 bis 96,
- (c) Spannungsquellen von 1 bis 96,
- (d) Amperemeter von 1 bis 96, und/oder
- (e) Lock-Spot-Vorrichtungen mit je 1 bis 96 Deckeln 1 bis 96.
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Besonders
bevorzugt beträgt die Anzahl der Durchflußzellen
von 1 bis 96, und die Anzahl der Sensorarrays, Spannungsquellen,
Amperemeter und Lock-Spot-Vorrichtungen ist jeweils gleich der Anzahl der
Durchflußzellen.
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Eine
Ausführungsform der Analysevorrichtung ist beispielsweise
ein Analyseautomat für die medizinische Diagnostik oder
klinische Chemie, für die Gendiagnostik, Genomik und Proteomik.
Die Analysevorrichtung kann zum Auffinden bestimmter DNA-, RNA-
oder cDNA-Moleküle und damit bestimmter Genabschnitte oder
Bruchstücke hiervon dienen.
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Schließlich
wird auch ein Analysekit umfassend wenigstens einen Marker und wenigstens
eine Indikatorsubstanz bereitgestellt. Der Analysekit kann zusätzlich
wenigstens ein Enzym wie hierin definiert, das gegebenenfalls an
einen Linker, der die Bindung an den Marker ermöglicht
und wie hierin definiert ist, gebunden ist, und/oder wenigstens
eine dritte elektrochemisch aktive Substanz umfassen. Zusätzlich kann
der Analysekit auch ein Sensorelement oder ein Sensorarray umfassen.
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Das
Sensorelement, das Sensorarray, die Analysevorrichtung und der Analysekit
gemäß der vorliegenden Erfindung eignen sich besonders
zur Verwendung in einem Immunoassay oder Hybridisierungsassay, bei
den Immunoassays insbesondere in einem kompetitiven Immunoassay
oder Sandwich-Immunoassay. Unter den Immunoassays bevorzugt ist
der Sandwich-Immunoassay. Bevorzugt sind der Sandwich-Immunoassay
und der Hybridisierungsassay.
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Beschreibung der Figuren
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Es
zeigen jeweils in schematischer Vereinfachung
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1 eine
Anordnung der zwei Arbeitselektroden für das Redoxcycling,
wobei die strich-punktierte Linie den Bereich des in 2 gezeigten
Ausschnitts markiert,
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2 einen
vergrößerten Ausschnitt aus 1,
und
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3 ein
Sensorarray umfassend mehrere Sensorelemente.
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1 zeigt
eine Ausführungsform für eine Elektrodenanordnung,
bestehend aus einer ersten und einer zweiten Arbeitselektrode, z.
B. als WOx und WRed,
die hier in Interdigitalstruktur als sogenannte Interdigital-Elektroden
(10) und (20) ausgeführt sind.
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Als ”Interdigitalelektrode” wird
hier eine Elektrode mit fingerartigen Elektrodenteilen bezeichnet, wobei
zwei Interdigitalelektroden kammartig ineinandergreifen können.
Dies bedeutet, daß die erste Arbeitselektrode (10)
parallele Finger (11), (12), (13), (14),
(15), ... und die zweite Arbeitselektrode (20)
parallele Finger (21), (22), (23), (24),
(25), ... aufweist – wie in 2 vergrößert
dargestellt.
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3 zeigt
eine Ausführungsform für ein Sensorarray, d. h.
eine Anordnung mehrerer Sensorelemente, wobei jedes Sensorelement
eine Arbeitselektrode WOx und eine Arbeitselektrode
WRed umfaßt. Hier ist ein Sensorarray
(30) mit rechteckigem Grundriß gezeigt, der mehrere
Sensorelemente (31), (32), (33), (34),
..., (38), ... umfaßt.
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Ausführungsbeispiel
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Die
vorliegende Erfindung kann beispielsweise in wie folgt beschriebener
Weise ausgeführt werden.
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1) Sensorchip:
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Siliziumchip
mit einem Array, bestehend aus 128 Positionen (16 × 8),
Pitch: 250 μm; je Position zwei Interdigitalelektroden-Arrays
von ca. 150 μm Durchmesser; Gold-Elektrodenfinger 1 μm;
Elektrodenabstand 1 μm; Untergrund Siliziumnitrid; jede
Position umgeben von einem Polymerring mit Innendurchmesser 180 μm
und Außendurchmesser 220 μm; Höhe 5 μm.
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Chip
montiert auf Träger, elektrisch kontaktiert; verkapselt
mit Epoxy; eingebaut in Durchflußzelle: Höhe des
Flowkanals: 200 μm; Breite ca. 3 mm. Jede Sensorposition
gespottet mit 1 nl 10 μM thiol-funktionalisiertem 20mer
Oligonucleotid.
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2) Hybridisierung:
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Durchflußzelle
wird gespült mit 20 μl 1 nM biotinyliertem 20mer
komplementärem Target-Oligonucleotid, dann für
2 min bei 45°C gehalten. Waschen mit Pufferlösung
(100 mM Phosphatpuffer pH 7)
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3) Label:
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Durchflußzelle
wird gespült mit 20 μl Streptavidin/alkalische
Phosphatase Konjugat-Lösung, dann für 1 min bei
20°C gehalten.
Waschen mit Pufferlösung (100
mM Phosphatpuffer pH 7)
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4) Messung:
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Durchflußzelle
wird gespült mit 100 μl 2 mM p-Aminophenylphosphat-Lösung
in 50 mM Luft-gesättigtem Trispuffer pH 9 bei 40°C
(ca. 10 μl/s), dann stopped flow.
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Vor
dem stopped flow werden die Interdigitalelektroden-Pärchen
mit 400 mV elektrisch polarisiert und eine Einrichtung zur elektrischen
Strom-Messung angeschlossen.
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(Der
integrierte CMOS Chip verfügt über integrierte
Strommessungseinrichtungen inkl. Verstärkung pro Sensorposition, über
A/D-Wandlungseinrichtungen für jede Position, sowohl über
eine Multiplexeinrichtung zur hochfrequenten, seriellen Auslesung
ca. 10 kHz aller Sensorsignale über eine digitale Datenleitung;
damit ist eine quasi parallele Auslesung aller Sensorpositionen
im 1–5 Hz-Bereich möglich.)
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Im
Flow mit Enzymsubstrat (p-Aminophenylphosphat) wird bereits ein
elektrischer Basisstrom gemessen, der bei Stopped Flow zu einem
signifikanten Anstieg führt, der proportional zur Enzymlabel-Konzentration,
und damit zur Target-Oligo-Konzentration ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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