DE4131695C2 - Linearführung mit einer Schutzabdeckung für deren Laufbahn und Vortriebseinrichtung - Google Patents
Linearführung mit einer Schutzabdeckung für deren Laufbahn und VortriebseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Linearführung mit einer Schutzabdeckung für deren
Laufbahn und Vortriebseinrichtung, wobei die Linearführung ein vorzugsweise
als U-förmiges Profil ausgebildetes Führungsgehäuse aufweist, an dessen
Seitenwänden die Schutzabdeckung dichtend angeordnet ist und gemeinsam
mit einem Laufwagen das Führungsgehäuse verschließt, wobei entlang der
Laufbahn sich über deren Länge erstreckende, quer zur Bewegungsrichtung
verdrängbare Profile aus elastischem Material an den Seitenwänden des
Führungsgehäuses derart angeordnet sind, dass sie sich in geschlossenem
Zustand mit ihren in Längsrichtung verlaufenden Rändern aneinander
abstützen.
Bei Einsatz eines auf einer Führungseinrichtung in einem Führungsgehäuse
längsgeführten Laufwagens, beispielsweise einer angetriebenen Lineareinheit,
ist es erforderlich, Laufbahn und Vortriebseinrichtung in ihren freiliegenden
Bereichen vor Staub, Spritzwasser und dergleichen zu schützen. Dies erfolgt in
der Regel durch Abdeckungen.
So ist es in der Praxis allgemein üblich, Laufbahn- und Vortriebseinrichtung mit
Faltenbälgen abzudecken. (Prospekt "Linearmodule" der Deutschen Star,
Druck-Nr. 1160-0/1/91/4S).
Seine wesentlichen Nachteile sind der Verlust an nutzbarer Länge (Blockmaß),
der Bedarf an zusätzlicher Bauhöhe sowie sein hoher Preis. Darüberhinaus
müssen bei langen Hüben derartige Faltenbälge auf der Vortriebseinrichtung
abgestützt oder mittels Halteösen von außen gehalten werden. Bei
senkrechtem Einbau und langen Hüben benötigen Faltenbälge außerdem
Auszugssperren.
Faltenbälge ähnlicher Art sind in der DE 88 06 960 U1, DE 89 14 836 U1 und
in der DE-OS 21 37 197 beschrieben. Aus der Vielzahl der möglichen
Anwendungsfälle für derartige Faltenbälge ergibt sich, daß auch die
unterschiedlichsten konstruktiven Vorgaben erfüllt werden müssen, d. h. die
bekannten Faltenbälge sind aufwendig und teuer in der Herstellung.
In diesem Zusammenhang ist auch eine Schutzvorrichtung für Maßstäbe an
Werkzeugmaschinen bekannt (DE-GM 18 83 255). Dabei wird der Maßstab
durch zwei Folien abgedeckt, die nach Art eines Reißverschlusses miteinander
verbunden sind. Das mit dem in einer Führung beweglichen Maschinenschlitten
fest verbundene Objektiv trägt ein Schiffchen, an dessen beiden Enden
Verschlüsse angebracht sind, von denen einer beim Verschieben der
Abbildungsoptik relativ zum Maßstab die Verbindung zwischen Folien löst und
der andere die Verbindung der Folien wieder herstellt. Der Nachteil dieser
Schutzvorrichtung besteht darin, daß aufgrund der verwendeten biegeschlaffen
Folie zwei Verschlußeinrichtungen zum Öffnen und Verbinden der
Schutzvorrichtung erforderlich sind. Die Folien werden durch Anwendung des
Reißverschlußprinzips unter Zugspannung gesetzt. Bei schnellen Bewe
gungsabläufen ist daher mit einer erhöhten Störanfälligkeit dieser Schutzvor
richtung zu rechnen.
Auch aus der DE 32 01 058 A1 ist eine Schutzabdeckung für Flachbahnen
bekannt, bei der zwei Abdeckstreifen einen Führungsraum abdecken, indem sie
sich über der Mitte des Führungsraumes aneinander abstützen. Nachteilig
dabei ist, dass auch diese Schutzabdeckung durch einen
Verriegelungsmechanismus geschlossen und durch einen
Öffnungsmechanismus getrennt werden muss.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine betriebssichere Schutz
abdeckung zu schaffen, die kostengünstig und einfach herzustellen ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Profile als
Hohlkörper ausgebildet sind und im geschlossenen Zustand unter elastischer
Vorspannung derart aneinander abgestützt sind, dass sich die
Schutzabdeckung nach Passieren des Laufwagens unter Wirkung ihrer
Eigenelastizität selbsttätig schließt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen 2 bis 6
beschrieben. Gemäß Anspruch 2 sollen die elastischen Profile eine in
Umfangsrichtung geschlossene Querschnittsgestalt mit Lippen für die
Aufnahme in Längsnuten der Seitenwände aufweisen. Während die Quer
schnittsgestalt der Profile deren für den Schließvorgang erforderliche
Eigenelastizität bedingt, erlauben die Lippen eine problemlose Aufnahme in
den Längsnuten gemäß Anspruch 4. Nach einer weiteren Ausführungsform
gemäß Anspruch 3 sollen die Hohlräume der elastischen Profile mit einem
unter Überdruck stehendem Gas gefüllt sein. Die nach Anspruch 5 und 6 am
Laufwagen angeordnete Abstreifeinrichtungen in Bürstenform garantieren in
Verbindung mit der glatten Oberfläche eine besonders dichte Ausbildung der
Schutzabdeckung.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Schutzabdeckung ist nun fol
gende. Bei einer Längsbewegung des auf einer Führungseinrichtung geführten
Laufwagens wird durch eines der beidseitig am Laufwagen angebrachten
Verdrängerelemente die Schutzabdeckung an ihren in Längsrichtung
verlaufenden Rändern eröffnet und quer zur Bewegungsrichtung des
Laufwagens durch ein Verdrängerelement bzw. durch den Laufwagen selbst
verdrängt. Nach Durchlaufen des Wagens schließt sich die Abdeckung unter
Wirkung ihrer Eigenelastizität selbsttätig hinter dem jeweiligen
Verdrängerelement.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß sich
die Schutzabdeckung nicht im Gegensatz wie bei einem Faltenbalg längs der
zu schützenden Laufbahn bewegt, sondern immer ortsfest verbleibt, so daß sie
für beliebige Längen der Laufbahn verwendbar ist, d. h. die aufgrund der
Abdeckung nicht nutzbare Länge der Laufbahn ist dementsprechend klein und
wegeunabhängig. Die Abdeckung selbst, die aus einem Elastomer besteht,
kann in einfacher Weise in beliebigem Querschnitt und in beliebiger Länge
durch Pressen hergestellt werden. Auch die gewünschte Stabilität der
Schutzabdeckung läßt sich durch entsprechende Wahl des Materials, der
Querschnittsform und einer Füllung der Hohlräume mit Gas ohne großen
Aufwand an den jeweiligen Verwendungszweck anpassen. Die große Auswahl
an verfügbaren Elastomeren erlaubt es außerdem, die Schutzabdeckung
nahezu gegen alle vorkommenden Medien widerstandsfähig zu machen.
Schließlich liegt neben dem geringen Kostenaufwand der Schutzabdeckung ein
weiterer Vorteil darin begründet, daß durch die Verwendung des Elastomers
eine geräuschdämmende Wirkung erreicht wird.
Die Erfindung wird an nachstehendem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Linearmodul mit Kugelgewindetrieb mit einer Schutz
abdeckung gemäß der Erfindung, in perspektivischer,
schematischer Darstellung, teilweise aufgeschnitten;
Fig. 2 einen Schnitt durch das Führungsgehäuse bei geschlossener
Schutzabdeckung;
Fig. 3 einen Schnitt durch das Führungsgehäuse mit Vorderansicht
des Laufwagens bei geöffneter Schutzabdeckung.
Der in Fig. 1 lediglich als Beispiel für einen typischen Einsatzfall
der Schutzabdeckung dargestellte Linearmodul mit Kugelgewindetrieb
weist ein U-förmiges Führungsgehäuse 1 mit Boden 2 und den Seiten
wänden 3 auf. Auf dem Boden 2 ist eine Führungsschiene 4 zur Aufnahme
des Laufwagens 10 vorgesehen. Vor und hinter dem Laufwagen 10 ist ein
Verdrängerelement 11 zur Eröffnung der Schutzabdeckung angeordnet. Die
räumliche Gestaltung des Verdrängerelementes 11 ist für die erfin
dungsgemäße Schutzabdeckung von untergeordneter Bedeutung und kann
beliebig gewählt werden. Im vorliegenden Beispiel besteht das Ver
drängerelement 11 aus übereinanderliegenden zungenförmigen Elementen
unterschiedlicher Größe, so daß sich eine terassenförmige Ausbildung
der Mantelfläche des Verdrängerelementes 11 mit senkrecht abfallenden
bzw. allmählich abfallenden Seitenflächen ergibt. Nach oben hin wird
das Verdrängerelement durch eine in gleicher Höhe an den Laufwagen 10
anliegende Deckplatte 12 abgeschlossen. An der Endfläche der Seiten
wände 3 und an ihren Innenseiten sind jeweils zwei Längsnuten 5, 6 zur
Aufnahme der elastischen Hohlprofile 7 vorgesehen. Die genaue Anord
nung der elastischen Hohlprofile 7, die sich im geschlossenem Zustand
mit ihren in Längsrichtung verlaufenden Rändern durch elastische
Vorspannung aneinander abstützen, ist unter Fig. 2 ausführlich be
schrieben. An die Deckplatte 12 des Verdrängerelementes 11 schließen
sich an beiden Enden des Laufwagens 10 über den elastischen Hohlprofilen
7 Abstreifereinrichtungen 13, die vorzugsweise als Bürsten ausge
bildet sind, zur Verbesserung der Dichtheit der Schutzabdeckung an.
Bei einer Längsbewegung des Laufwagens 10 dringt das Verdrängerele
ment 11 zwischen die in Längsrichtung verlaufenden Ränder beider
Hohlprofile 7 ein und verdrängt diese quer zur Bewegungsrichtung des
Laufwagens 10 in den Führungshohlraum 9. Der Führungshohlraum 9 zur
Aufnahme der elastischen Hohlprofile 7 wird zu Beginn der Eröffnungs
phase vom oberen Teil der Seitenwand 3 und vom Verdrängerelement 11
gebildet. Nach Passieren des Verdrängerelementes 11 wird an der glei
chen Stelle der Führungshohlraum 9 vom oberen Teil der Seitenwand 3
und vom Laufwagen 10 selbst gebildet, während nach Passieren des Lauf
wagens 10 wiederum das zweite Verdrängerelement 11 mit dem oberen Teil
der Seitenwand 3 die Darstellung des Führungshohlraumes 9 übernimmt,
bevor sich die erfindungsgemäße Abdeckung unter Wirkung ihrer Eigene
lastizität selbsttätig schließt. Vom Beginn bis zum Abschluß der
Verdrängungsphase der elastischen Hohlprofile 7 wird der Schutz der
Laufbahn und der Vortriebseinrichtung vom Laufwagen 10 selbst und von
an seinen beiden Enden angeordneten Deckplatten 12 der Verdrängungs
elemente 11 bzw. den zugehörigen Abstreifeinrichtungen 13 übernommen.
Das U-förmige Gehäuse gemäß Fig. 2 besteht aus einem Boden 2 mit zwei
sich rechts- und linksseitig anschließenden Seitenwänden 3. Auf der
Innenfläche des Bodens 2 ist mittels einer nicht dargestellten Schrau
bverbindung eine Führungsschiene zur Aufnahme des Laufwagens 10 ange
bracht. An der Endfläche beider Seitenwände 3 und an ihren Innenseiten
sind jeweils zwei Längsnuten 5, 6 zur Aufnahme der elastischen Hohl
profile 7 vorgesehen. Die elastischen Hohlprofile 7 weisen eine in
Umfangsrichtung geschlossene Querschnittsgestalt mit Lippen für die
Aufnahme in den Längsnuten 5, 6 auf. Im geschlossenem Zustand stützen
sich die elastischen Hohlprofile 7 mit ihren in Längsrichtung ver
laufenden Rändern durch elastische Vorspannung aneinander ab. Gemäß
Fig. 2 wurde für beide Seiten ein gleichartiges Hohlprofil 7 mit der
Querschnittsform eines Dreieckes gewählt. Jedoch ist die Erfindung
nicht auf diese Ausführungsform beschränkt. Es sind weitere Varianten
mit für beide Seiten unterschiedlichen Profilhälften in beliebigen
Querschnittsformen denkbar.
Nach Fig. 3 ist analog zu Fig. 2 neben dem Führungsgehäuse 1 der
Laufwagen 10 eines Kugelgewindetriebes mit in quer zur Bewegungsrichtung
des Laufwagens 10 verdrängten Hohlprofilen 7 dargestellt. Der
Führungshohlraum 9 zur Aufnahme der verdrängten Hohlprofile 7 wird in
diesem Fall vom oberen Teil der Seitenwand 3 und vom Verdrängerelement 11
gebildet.
1
Führungsgehäuse
2
Boden
3
Seitenwand
4
Führungsschiene
5
,
6
Nut
7
elastisches Profil
8
Gewindespindel
9
Führungshohlraum
10
Laufwagen
11
Verdrängerelement
12
Deckplatte des Verdrängerelementes
13
Abstreifeinrichtung
Claims (6)
1. Linearführung mit einer Schutzabdeckung für deren Laufbahn und
Vortriebseinrichtung, wobei die Linearführung ein vorzugsweise als U-
förmiges Profil ausgebildetes Führungsgehäuse (1) aufweist, an dessen
Seitenwänden (3) die Schutzabdeckung dichtend angeordnet ist und
gemeinsam mit einem Laufwagen (10) das Führungsgehäuse (1) ver
schließt, wobei entlang der Laufbahn sich über deren Länge erstreckende,
quer zur Bewegungsrichtung verdrängbare Profile (7) aus elastischem
Material an den Seitenwänden (3) des Führungsgehäuses (1) derart
angeordnet sind, daß sie sich in geschlossenem Zustand mit ihren in
Längsrichtung verlaufenden Rändern aneinander abstützen, dadurch
gekennzeichnet, dass die Profile (7) als Hohlkörper ausgebildet sind und
im geschlossenen Zustand unter elastischer Vorspannung derart
aneinander abgestützt sind, dass sich die Schutzabdeckung nach
Passieren des Laufwagens (10) unter Wirkung ihrer Eigenelastizität
selbsttätig schließt.
2. Linearführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
elastischen Profile (7) eine in Umfangsrichtung geschlossene Quer
schnittsgestalt mit Lippen für die Aufnahme in Längsnuten (5, 6) der
Seitenwände (3) aufweisen.
3. Linearführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohl
räume der elastischen Profile (7) mit einem unter Überdruck stehenden Gas
gefüllt sind.
4. Linearführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Endfläche der Seitenwand (3) und an ihrer Innenseite Längsnuten (5, 6)
zur Aufnahme der elastischen Profile (7) angeordnet sind.
5. Linearführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im
Anschluß an die Deckplatte (12) des Verdrängerelementes (11) an beiden
Enden des Laufwagens (10) Abstreifeinrichtungen (13) über den elasti
schen Profilen (7) angeordnet sind.
6. Linearführung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abstreifeinrichtungen (13) als Bürsten ausgebildet sind.
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Legal Events
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Owner name: INA WAELZLAGER SCHAEFFLER OHG, 91074 HERZOGENAURAC |
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Owner name: INA-SCHAEFFLER KG, 91074 HERZOGENAURACH, DE |
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Owner name: KOEPSELL, MARTIN, DIPL.-ING., 30451 HANNOVER, DE |
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