DE4131366A1 - Verfahren zur durchflusssteigerung von abwasserkanaelen und dazu erforderliche gerinneabdeckungen - Google Patents

Verfahren zur durchflusssteigerung von abwasserkanaelen und dazu erforderliche gerinneabdeckungen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchfluß­ steigerung von Abwässerkanälen mit offenem Gerinne im Schacht- oder Bauwerksbereich und die zur Durch­ führung dieses Verfahrens erforderlichen Gerinneab­ deckungen.
In den alten Bundesländern existieren ca. 280.000 km öffentliche Abwasserkanäle. Diese Kanäle sind zu einem nicht geringen Teil überlastet bzw. sanie­ rungsbedürftig. Große Probleme entstehen regelmäßig dann, wenn bestehende Kanalnetze durch das Entste­ hen von Neubaugebieten oder den Anschluß weiterer Wohneinheiten zusätzlich belastet werden. Für die Kommunen als Träger der Abwasserentsorgung stellt sich in diesen Fällen nicht selten die Frage des völligen Neubaus bzw. erheblichen Umbaus ihres Ab­ wassersystems.
Zu berücksichtigen ist, daß die technischen Regeln für die hydraulische Dimensionierung von Abwas­ serkanälen und Leitungen, zusammengefaßt im Regel­ werk der Abwassertechnischen Vereinigung e. V. (ATV) vorsehen, daß die Kanalschächte zur Be- und Entlüftung und zur Reinigung regelmäßig nicht voll­ ständig geschlossen auszuführen sind, sondern in den Bauwerksbereichen des Kanalsystems offen blei­ ben. Der Regelschacht nach den Regeln der ATV, zu­ sammengefaßt im Regelwerk Abwasser-Abfall (Arbeitsblatt A 110 vom August 1988), sieht vor, daß die Berme, d. h. die seitliche Schachtbankette bis zum Scheitelpunkt eines in das Gerinne einzube­ schreibenden, gedachten Rohres hochgezogen ist. Bei Sonderschächten mit tieferliegender Berme ist diese nur bis zur Hälfte des Durchmessers eines einbe­ schriebenen gedachten Rohres ausgeführt. Bisher wurden die Gerinne auch deshalb offen gehalten, um Schwefelwasserstoffbildung zu vermeiden und eine ausreichende Be- und Entlüftung zu gewährleisten. Insbesondere beim Ansteigen des Flüssigkeitspegels bis zur und über die Berme entstehen an den Kanalschachtwänden wegen der dort vorhandenen Strö­ mungswiderstände der Wandungen turbulente Strömun­ gen, die hydrodynamisch ungünstig sind und Lei­ stungsverluste bedingen. Bei Stromumlenkungen und Vereinigungsbauwerken weisen offene Gerinne ungün­ stige Verlustbeiwerte auf, da hier - entsprechend den hydrodynamischen Gesetzmäßigkeiten - besonders oft Turbulenzen auftreten.
Ausgehend hiervon hat es sich die Erfindung zur Aufgabe gemacht, eine Durchflußsteigerung von Kanä­ len mit offenem Gerinne zu erzielen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das offene Gerinne (1) durch Aufbringen von in­ nenseitig teilröhrenförmigen Gerinneabdeckungen (2) über seine gesamte Länge abgedeckt ist, wobei ein­ zelne Elemente der Gerinneabdeckung (2) entweder Öffnungen aufweisen, die ggfs. verschließbar sind und/oder lösbar innerhalb des Bauwerks befestigt sind.
Der Begriff "teilröhrenförmig" meint und beschreibt im Sinne der Erfindung eine Form, die dadurch ent­ steht, daß eine Röhre in axialer Richtung zerteilt wird, wobei Schalen entstehen, die als "Teilröhren" zur Gerinneabdeckung einsetz- und verwendbar sind. Es entstehen Schalen mit einer durch die Durchfluß­ richtung des Kanals bestimmten Symmetrie. Die Krüm­ mung der Röhre ist im allgemeinsten Fall beliebig, wird jedoch häufig einen einen bestimmten Krüm­ mungsradius aufweisenden Hohlzylinder darstellen. Um nach wie vor die Zugänglichkeit im Bereich des Bauwerkes zu gewährleisten, weisen die Gerinneab­ deckungen ggfs. verschließbare Öffnungen auf oder zusätzlich und in Alternative eine lösbare Befesti­ gung im Bereich des Bauwerkes, was sowohl das of­ fene Gerinne als auch die Befestigung an der Berme umfaßt.
Die hydraulische Leistungsfähigkeit der Kanalisati­ onsanlagen kann dadurch - wenigstens bereichsweise - wesentlich gesteigert werden. Durch die Abdeckun­ gen werden die offenen Gerinne so abgedeckt, daß sich eine wenigstens teilweise röhrenförmige Ausle­ gung ergibt. Diese Abdeckungen haben die hydrodyna­ misch größte Effizienz in Schächten mit Richtungs­ änderungen von mehr als 45° und in Bauwerken; in diesen Fällen läßt sich rechnerisch eine Durchfluß­ steigerung bis zu 90% je Durchmesser und Kanalhal­ tungslänge nachweisen. Die Abdeckung von offenen Gerinnen bei geradem Durchfluß erbringt rechnerisch nur eine Leistungssteigerung von 2 bis 30%. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine erhebliche Durchflußsteigerung öffentlicher Abwasserkanäle ohne gänzlichen Umbau derselben. Erforderlich ist lediglich eine wenigstens teilweise Abdeckung des offenen Gerinnes, die gleichzeitig mit den oft oh­ nedies erforderlichen Kanalsanierungsarbeiten er­ folgen kann. Aufgrund von Erkenntnissen in jüngster Zeit (siehe z. B. die Veröffentlichung von H. Schre­ mer "Abschätzung der biogenen Schwefelsäure-Korro­ sion in Abwasserkanälen" in Korrespondenz Abwasser Nr. 11 1990 S. 1332-1339) ist mit einer Schwefel­ wasserstoffbildung erst bei sehr langen geschlosse­ nen Abwasserkanälen von 1 bis 3 km zu rechnen. Diese Erkenntnis erlaubt, mehrere, hintereinander liegende offene Gerinnebereiche, deren Einzellängen häufig 30-50 m betragen, zu verschließen, ohne daß mit negativen Auswirkungen im Hinblick auf die Schwefelwasserstoffbildung gerechnet werden muß. Zu bemerken ist hier, daß viele undichte Kanäle nach dem sogenannten "Relining"- und/oder "Inliner"-Ver­ fahren saniert werden, d. h. durch Einbringen eines Kunststoffschlauches in das Gerinne. Um die dabei entstehende Querschnittsverringerung und rechneri­ sche Leistungsminderung auszugleichen, bietet es sich an, anläßlich solcher Sanierungsarbeiten auch Gerinneabdeckungen anzubringen. Auch bei der Anlage neuer Kanäle empfiehlt sich eine Überdeckung in Bauwerken und Schächten mit einer Richtungsänderung von mehr als 45° Steigerungen des Durchflusses in der besprochenen Größenordnung vermögen die Kapazi­ tät von Kanälen erheblich zu erhöhen.
Zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens wird eine Gerinneabdeckung vorgeschlagen, die sich da­ durch auszeichnet, daß die dem Gerinne zugewandte Innenseite parallel zum Gerinne teilröhrenförmig ausgeformt ist, dessen Innenradius dem Innenradius des Gerinnes entspricht.
Der Vorteil einer derartig ausgeformten Gerinneab­ deckung liegt darin, daß sie zusammen mit dem Ge­ rinne ein rohrförmiges Gebilde darstellt, dessen hydrodynamische Eigenschaften einem offenen Gerinne aufgrund des selteneren Auftretens turbulenter Strömungen insbesondere bei Stromablenkungen und Vereinigungsbauwerken erheblich überlegen sind. Bei einer Abdeckung der offenen Gerinne durch derartige Gerinneabdeckungen werden weitgehend Verhältnisse erreicht, wie sie ansonsten nur bei geschlossenen Gerinnen anzutreffen sind. Gleichzeitig ist eine Reinigung der Gerinne durch Entfernen der Gerin­ neabdeckungen im Gegensatz zu vollständig geschlossenen Gerinnen nach wie vor unschwer mög­ lich. Auch erforderliche Spülungen können vorgenom­ men werden, ebenso eine Kontrolle des Gerinnes auf Undichtigkeiten.
In einer weiteren Ausführungsform wird vorgeschla­ gen, daß die Gerinneabdeckung vorzugsweise parallel zum Gerinne verlaufende Öffnungen aufweist.
Derartige Öffnungen verbessern die Be- und Entlüf­ tung der Gerinne und die damit verbundene Sauer­ stoffzufuhr und reduzieren folglich die in Abwas­ serkanälen stattfindende Schwefelwas­ serstoffbildung. Außerdem ermöglichen sie die Rück­ führung von Schwitz- und Kondenswasser sowie die Entwässerung des Kanalschachtes, indem aus dem Ge­ rinne austretendes Abwasser durch die parallel verlaufenden Öffnungen wieder in das Gerinne zu­ rücklaufen kann.
Weiterhin wird vorgeschlagen, daß die erfindungsge­ mäßen Gerinneabdeckungen zur Durchführung des er­ findungsgemäßen Verfahrens Öffnungen an der Ober­ seite und/oder an den Seiten nahe der Berme aufwei­ sen.
Eine derartige Verteilung der Öffnungen weist ver­ schiedene Vorteile auf. Die Öffnungen an der Ober­ seite erlauben eine leichte optische Kontrolle der Kanäle sowie eine unkomplizierte und einfache Durchführung der erforderlichen Reinigungs- und Spülungsarbeiten. Die Öffnungen an den Seiten der Gerinneabdeckungen nahe der Berme dienen der Rück­ führung austretenden Abwassers in das Gerinne.
In einer vorteilhaften Abwandlung der Erfindung wird zudem vorgeschlagen, daß die erfindungsgemäßen Gerinneabdeckungen als längsgeteiltes Rohr ausge­ bildet sind.
Sie hat den Vorteil, daß innerhalb der Kanal­ schächte ein geringer Raumverlust auftritt. Die Si­ tuation ist räumlich derjenigen vergleichbar, die entstehen würde, wenn in das vorhandene Gerinne ein geschlossenes Rohr eingezogen werden würde. Bevorzugt ist zudem, daß die erfindungsgemäßen Ge­ rinneabdeckungen zur Durchführung des erfindungsge­ mäßen Verfahrens außenseitig quaderförmig, innen­ seitig teilröhrenförmig ausgeformt sind.
In vorteilhafter Weise wird hierdurch eine beson­ ders stabile und bereits durch das Eigengewicht der Gerinneabdeckungen gegen den entstehenden Auftrieb sichernde Ausführung erreicht. Bei einer derartigen Ausführung der erfindungsgemäßen Gerinneabdeckungen ist zudem die Oberseite des dadurch entstehenden Gerinnes unschwer, beispielsweise zu Kontroll- bzw. Reinigungsarbeiten, begehbar.
Im Falle einstückiger Ausformung von Gerinne und Gerinneabdeckung läßt sich werksseitig ein einbau­ fertiges Bauteil herstellen, das an der Baustelle nur noch eingebracht werden muß.
Schließlich ist als Material Steinzeug oder Keramik oder Kunststoffe oder Beton oder korrosionsfester Stahl oder Faserzement oder bewehrter Beton oder glasfaserverstärkter Kunststoff oder Grauguß oder Polymerbeton oder polymermodifizierter Zementbeton oder Polyethylen oder Polyesterharze oder Poly­ esterharzbeton oder Polypropylen oder Polyvinyl­ chlorid hart bzw. andere Kunststoffe oder Stoffver­ bindungen oder Gummi bevorzugt.
Die beschriebenen Werkstoffe vereinigen allesamt insbesondere den Vorteil der Beständigkeit gegen die in Abwasserkanälen anzutreffenden - teilweise aggressiven - chemischen Verbindungen in sich. Ins­ besondere können in Abwasserkanälen durch Gärungs­ prozesse stets Sulfide entstehen, die Werkstoffe leicht angreifen können. Es ist auch zu bedenken, daß Abwasserkanäle durch verbotene Einleitung von Chemikalien und auch durch die zunehmende Verwen­ dung chemischer Stoffe in normalen Haushalten mit zusätzlichen aggressiven Verbindungen belastet wer­ den.
Des weiteren können die erfindungsgemäßen Gerin­ neabdeckungen seitliche Laschen zur Befestigung an der Berme oder Schacht, vorzugsweise mittels Dübel­ verbindungen aufweisen. Zudem sind Muffen- und Flanschverbindungen sowie korrosionsbeständige Hal­ terungen zur Lagestabilisierung und zur Aufnahme der Auftriebskräfte vorstellbar.
Diese Ausführung der erfindungsgemäßen Gerinneab­ deckungen ermöglicht eine unkomplizierte und mit­ tels handelsüblicher Bauteile schaffbare Verbindung der erfindungsgemäßen Gerinneabdeckungen an den vorhandenen Kanalschächten.
Die Realisierung des erfindungsgemäßen Gedankens ist nicht darauf beschränkt, ein offenes Gerinne im bereits erläuterten Sinne mit einer Gerinneabdec­ kung zu versehen. Denkbar ist auch mit der Folge, daß Gerinne und Gerinneabdeckung dann einstückig sind, daß Rohrstücke oder ein Kunststoffschlauch, die jeweils Öffnungen aufweisen, in das Gerinne eingelegt sind oder eingebracht werden, in deren Inneren dann das Abwasser geführt ist. Es wird dem­ nach möglich, bei Anwendung des bekannten Relining- und/oder Inlinerverfahrens die erfindungsgemäße Idee simultan zu realisieren. Der entscheidende Un­ terschied gegenüber den vorgeschriebenen Ausfüh­ rungsformen ist, daß das in der Vergangenheit das Abwasser führende offene Gerinne nur noch als Trä­ ger von Rohr oder Schlauch, jedoch nicht mehr zur Führung des Abwassers dient.
Grundsätzlich ist denkbar, die Öffnungen in dem Sinne zu vergrößern, daß sie über die gesamte Länge der Gerinneabdeckung und/oder des Rohres und/oder des Schlauches sich erstrecken und nach Art eines Schlitzes eine Aufteilung bewirken. Ebenso wie die Öffnungen wird sich der Schlitz im oberen Bereich der Gerinneabdeckung des Rohres oder Schlauches be­ finden.
Es sind zahlreiche Konstruktions- und Ausführungs­ beispiele möglich, die sich aufgrund der unter­ schiedlichen Materialien und vielfältigen Befesti­ gungsarten ergeben.
Beispielhaft zeigen der nachfolgende Beschreibungs­ teil und die Zeichnungen Ausführungsmöglichkeiten, die weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung erkennen lassen.
Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Gerinneabdeckung im Querschnitt,
Fig. 2 eine weitere erfindungsgemäße Gerinne­ abdeckung im Querschnitt,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel einer Gerin­ neabdeckung nach Anspruch 1,
Fig. 4 ein Anbringungsbeispiel der erfindungs­ gemäßen Gerinneabdeckung nach Fig. 2,
Fig. 5 eine weitere erfindungsgemäße Gerinne­ abdeckung im Querschnitt,
Fig. 6 ein Anbringungsbeispiel der erfindungs­ gemäßen Gerinneabdeckung nach Fig. 5 in der Draufsicht,
Fig. 7 eine erfindungsgemäße weitgehend ge­ schlossene Gerinneform im Querschnitt, die mit einer möglichen Abdeckung völ­ lig zu verschließen ist,
Fig. 8 ein Anbringungsbeispiel der erfindungs­ gemäßen Gerinneabdeckung nach Fig. 7 in der Draufsicht.
In Fig. 1 ist dabei das Gerinne (1) zu sehen, das sich dadurch auszeichnet, daß die Berme (4) auf der Höhe der Hälfte des Radius des Gerinnes (1) be­ ginnt. Es handelt sich bei dem zeichnerisch darge­ stellten Abwasserschacht also somit um einen soge­ nannten Sonderschacht im Sinne der ATV-Regeln. Ge­ rinneabdeckungen bei Regelschächten im Sinne der ATV-Regeln sind ebenfalls konstruierbar. Das im Querschnitt halbkreisförmige Gerinne (1) ist nun von der Gerinneabdeckung (2) verdeckt. Diese Gerin­ neabdeckung (2) besteht aus innen teilhohlzylindri­ schen bzw. teilröhrenförmigen Gebilden. Es ist zu bemerken, daß die Gerinneabdeckung (2) hier nicht vollständig geschlossen ist. Vielmehr weist sie an der Oberseite und an den Seiten nahe der Berme (4) Öffnungen (3) auf. Diese Öffnungen stellen eine Rückführung des aus dem Gerinne austretenden Abwas­ sers bei Überlastung des Kanals sicher. Gleichzei­ tig dienen sie der Be- und Entlüftung des Kanales und damit der Verhinderung von Sulfidbildungen, insbesondere der Verhinderung der Bildung von Schwefelwasserstoff. Weiterhin sind in der Zeich­ nung seitlich an den Gerinneabdeckungen angebrachte Flachelemente erkennbar. Dabei handelt es sich um eine von vielen Konstruktionsmöglichkeiten zur Be­ festigung der Gerinneabdeckungen an der Berme (4) mit Hilfe von seitlichen Laschen (5).
In Fig. 2 ist eine Gerinneabdeckung mit außensei­ tig quaderförmiger, innenseitig teilhohlzylindri­ scher bzw. teilröhrenförmiger Gestalt dargestellt. Auch hier handelt es sich bei dem zeichnerisch dar­ gestellten Gerinne (1) um einen sogenannten Sonder­ schacht, bei dem die Berme (4) auf der Hälfte der Höhe des Gerinnedurchmessers beginnt. Bemerkenswert ist hierbei, daß der Innenradius der innenseitig teilhohlzylindrischen bzw. teilröhrenförmigen Ge­ rinneabdeckung (2) dem Innenradius des Gerinnes (1) entspricht, so daß ein im Querschnitt annähernd rohrförmiges Gerinne entsteht. Auf Öffnungen wurde hier verzichtet.
Im zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel ist unschwer erkennbar, daß diese Ausführungsform den Vorteil großer Einfachheit bietet. Zudem ist die Oberseite der Gerinneabdeckung begehbar.
Fig. 3 zeigt in der Draufsicht ein Anbringungsbei­ spiel der in Fig. 1 dargestellten Gerinneabdec­ kung. Dabei sind die Gerinneabdeckungen (2) erkenn­ bar, die hier an einer Vereinigung zweier Gerinne (1), also an einem sog. Vereinigungsbauwerk ange­ bracht wurden. Der Zusammenlauf zweier Gerinne (1) ist in der Zeichnung deutlich. Es wird hier erkenn­ bar, daß die erfindungsgemäßen Gerinneabdeckungen (2) die Gerinne (1) nahezu vollständig überdecken. Die jeweiligen Bermen (4) sind zeichnerisch eben­ falls dargestellt. Weiterhin ist auf der Zeichnung erkennbar, daß die erfindungsgemäßen Gerinneabdek­ kungen mit den vorbesprochenen seitlichen Laschen (5) an der Berme (4) befestigt sind.
In Fig. 4 ist in der Draufsicht die Anbringung der erfindungsgemäßen Gerinneabdeckung dargestellt, die in Fig. 2 wiedergegeben ist. Die Anbringung wurde zeichnerisch auch hier an einem Vereinigungsbauwerk veranschaulicht. Auch hier sind die zusammenlaufen­ den Gerinne (1) erkennbar, ebenfalls die Bermen (4). Darüber wurden die Gerinneabdeckungen (2) an­ gebracht. Die Sicherung dieser Gerinneabdeckungen erfolgt im zeichnerisch dargestellten Ausführungs­ beispiel durch Längsbalken (6) auf der Oberseite der Abdeckung. Diese Längsbalken (6) können bei­ spielsweise an den Seitenschachtwänden der Kanal­ schächte verankert werden.
Die Fig. 5 zeigt das Gerinne (1), wobei es sich hier auch um einen Sonderschacht mit tiefliegender Berme (4) handelt. Die Gerinneabdeckung (2) mit möglichen Öffnungen (3) ist im wesentlichen ver­ gleichbar mit Fig. 1, wobei hier eine weitere der vielfältigen Anbringungs- und Befestigungsarten wiedergegeben wird.
Die Fig. 6 zeigt in der Draufsicht die Anbrin­ gungsmöglichkeit der Gerinneabdeckung (2) aus der Fig. 5.
Dabei sind die Flanschverbindungen (10) mit Dübeln (6) und oder Steckverbindungen (7) dargestellt so­ wie ein Längsausgleichsstück (8) und eine Halte­ rungsmöglichkeit (9) zur Abtragung der Auftriebs­ kräfte.
In Fig. 7 ist ein Gerinne (1) dargestellt, das weitgehend geschlossen ist. Die Zugangsöffnung kann offen gehalten aber auch mit einer Gerinneabdeckung (2) verschlossen werden, was eine weitere Ver­ ringerung von Turbulenzen bewirkt.
Es wird somit eine vollständig geschlossene Gerin­ neführung erreicht, die hydraulisch mit einem ge­ schlossenen Rohrleitungssystem vergleichbar ist. Dabei liegen die Bermen über dem Rohrscheitel. Gleichzeitig ist jedoch ein rascher Zugang zum Ge­ rinne durch die Wegnahme der Abdeckung möglich. In­ wieweit Öffnungen (3) zur Schachtentwässerung er­ forderlich werden, wird die Erfahrung in der Praxis zeigen. Die Befestigungsart für die Gerinneabdek­ kung orientiert sich an der Auftriebskraft und dem Eigengewicht.
Diese röhrenartige Gerinneführung mit gegebenen­ falls verschließbarer Zugangsöffnung wird insbeson­ dere bei neuen Schachtbauten oder Fertigteilschäch­ ten zur Ausführung kommen.
Die Fig. 8 zeigt in der Draufsicht eine mögliche Anbringung der Gerinneöffnung mit Abdeckung (2) an einem Verbindungsbauwerk wie in Fig. 7 wiedergege­ ben.

Claims (11)

1. Verfahren zur Durchflußsteigerung von Abwäs­ serkanälen mit offenem Gerinne (1) im Schacht- oder Bauwerksbereich, dadurch gekennzeichnet, daß das offenen Gerinne (1) durch Aufbringen von innensei­ tig teilröhrenförmigen Gerinneabdeckungen (2) über seine gesamte Länge abgedeckt ist, wobei einzelne Elemente der Gerinneabdeckung (2) entweder Öffnun­ gen aufweisen, die ggfs. verschließbar sind und/oder lösbar innerhalb des Bauwerks befestigt sind.
2. Gerinneabdeckung zur Durchführung eines Verfah­ rens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Gerinne (1) zugewandte Innenseite der Ge­ rinneabdeckung (2) parallel zum Gerinne (1) teil­ röhrenförmig ausgeformt ist, deren Innenradius dem Innenradius des Gerinnes (1) entspricht.
3. Gerinneabdeckung nach Anspruch 2 zur Durchfüh­ rung eines Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß sie vorzugsweise parallel zum Ge­ rinne (1) verlaufende Öffnungen (3) aufweist.
4. Gerinneabdeckung nach Anspruch 2 oder 3 zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1, da­ durch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (3) an der Oberseite und/oder an den Seiten nahe der Berme (4) angeordnet sind.
5. Gerinneabdeckung nach einem der Ansprüche 2 bis 4 zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als längsgeteil­ tes Rohr ausgebildet ist.
6. Gerinneabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie außenseitig qua­ derförmig, innenseitig teilröhrenförmig ausgeformt ist.
7. Gerinneabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Gerinne (1) und Ge­ rinneabdeckung (2) einstückig ausgebildet sind.
8. Gerinneabdeckung nach einem der Ansprüche 2 bis 7 zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Steinzeug und/oder Keramik und/oder Kunststoffen und/oder Be­ ton und/oder korrosionsfestem Stahl und/oder Faser­ zement und/oder bewehrtem Beton und/oder glasfaser­ verstärktem Kunststoff und/oder Grauguß und/oder Polymerbeton und/oder polymermodifiziertem Zement­ beton und/oder Polyethylen und/oder Polyesterharzen und/oder Polyesterharzbeton und/oder Polypropylen und/oder Polyvinylchlorid hart bzw. anderen Kunst­ stoffen und/oder Stoffverbindungen und/oder aus Gummi besteht.
9. Gerinneabdeckung nach einem der Ansprüche 3 bis 7 zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung aus Laschen, Dübel-, Schrauben-, Steckverbindungen, Keilen, Muffen, Flanschen, Bändern besteht.
10. Gerinneabdeckung nach Anspruch 7, dadurch ge­ kennzeichnet, daß ein oder mehrere Rohrstücke oder ein Kunststoffschlauch, die beide Öffnungen aufwei­ sen, in das Gerinne eingelegt sind und in deren In­ neren das Abwasser geführt ist (Inliner).
11. Gerinneabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß Gerinneabdeckung und/oder Rohr und/oder Schlauch als Öffnung in Längsrichtung einen über die gesamte Länge verlau­ fenden Schlitz aufweisen.
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