DE4131366A1 - Verfahren zur durchflusssteigerung von abwasserkanaelen und dazu erforderliche gerinneabdeckungen - Google Patents
Verfahren zur durchflusssteigerung von abwasserkanaelen und dazu erforderliche gerinneabdeckungenInfo
- Publication number
- DE4131366A1 DE4131366A1 DE19914131366 DE4131366A DE4131366A1 DE 4131366 A1 DE4131366 A1 DE 4131366A1 DE 19914131366 DE19914131366 DE 19914131366 DE 4131366 A DE4131366 A DE 4131366A DE 4131366 A1 DE4131366 A1 DE 4131366A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- channel
- channel cover
- openings
- channels
- open
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E03—WATER SUPPLY; SEWERAGE
- E03F—SEWERS; CESSPOOLS
- E03F3/00—Sewer pipe-line systems
- E03F3/04—Pipes or fittings specially adapted to sewers
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Hydrology & Water Resources (AREA)
- Public Health (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Sewage (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchfluß
steigerung von Abwässerkanälen mit offenem Gerinne
im Schacht- oder Bauwerksbereich und die zur Durch
führung dieses Verfahrens erforderlichen Gerinneab
deckungen.
In den alten Bundesländern existieren ca. 280.000
km öffentliche Abwasserkanäle. Diese Kanäle sind zu
einem nicht geringen Teil überlastet bzw. sanie
rungsbedürftig. Große Probleme entstehen regelmäßig
dann, wenn bestehende Kanalnetze durch das Entste
hen von Neubaugebieten oder den Anschluß weiterer
Wohneinheiten zusätzlich belastet werden. Für die
Kommunen als Träger der Abwasserentsorgung stellt
sich in diesen Fällen nicht selten die Frage des
völligen Neubaus bzw. erheblichen Umbaus ihres Ab
wassersystems.
Zu berücksichtigen ist, daß die technischen Regeln
für die hydraulische Dimensionierung von Abwas
serkanälen und Leitungen, zusammengefaßt im Regel
werk der Abwassertechnischen Vereinigung e. V.
(ATV) vorsehen, daß die Kanalschächte zur Be- und
Entlüftung und zur Reinigung regelmäßig nicht voll
ständig geschlossen auszuführen sind, sondern in
den Bauwerksbereichen des Kanalsystems offen blei
ben. Der Regelschacht nach den Regeln der ATV, zu
sammengefaßt im Regelwerk Abwasser-Abfall
(Arbeitsblatt A 110 vom August 1988), sieht vor,
daß die Berme, d. h. die seitliche Schachtbankette
bis zum Scheitelpunkt eines in das Gerinne einzube
schreibenden, gedachten Rohres hochgezogen ist. Bei
Sonderschächten mit tieferliegender Berme ist diese
nur bis zur Hälfte des Durchmessers eines einbe
schriebenen gedachten Rohres ausgeführt. Bisher
wurden die Gerinne auch deshalb offen gehalten, um
Schwefelwasserstoffbildung zu vermeiden und eine
ausreichende Be- und Entlüftung zu gewährleisten.
Insbesondere beim Ansteigen des Flüssigkeitspegels
bis zur und über die Berme entstehen an den
Kanalschachtwänden wegen der dort vorhandenen Strö
mungswiderstände der Wandungen turbulente Strömun
gen, die hydrodynamisch ungünstig sind und Lei
stungsverluste bedingen. Bei Stromumlenkungen und
Vereinigungsbauwerken weisen offene Gerinne ungün
stige Verlustbeiwerte auf, da hier - entsprechend
den hydrodynamischen Gesetzmäßigkeiten - besonders
oft Turbulenzen auftreten.
Ausgehend hiervon hat es sich die Erfindung zur
Aufgabe gemacht, eine Durchflußsteigerung von Kanä
len mit offenem Gerinne zu erzielen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß das offene Gerinne (1) durch Aufbringen von in
nenseitig teilröhrenförmigen Gerinneabdeckungen (2)
über seine gesamte Länge abgedeckt ist, wobei ein
zelne Elemente der Gerinneabdeckung (2) entweder
Öffnungen aufweisen, die ggfs. verschließbar sind
und/oder lösbar innerhalb des Bauwerks befestigt
sind.
Der Begriff "teilröhrenförmig" meint und beschreibt
im Sinne der Erfindung eine Form, die dadurch ent
steht, daß eine Röhre in axialer Richtung zerteilt
wird, wobei Schalen entstehen, die als "Teilröhren"
zur Gerinneabdeckung einsetz- und verwendbar sind.
Es entstehen Schalen mit einer durch die Durchfluß
richtung des Kanals bestimmten Symmetrie. Die Krüm
mung der Röhre ist im allgemeinsten Fall beliebig,
wird jedoch häufig einen einen bestimmten Krüm
mungsradius aufweisenden Hohlzylinder darstellen.
Um nach wie vor die Zugänglichkeit im Bereich des
Bauwerkes zu gewährleisten, weisen die Gerinneab
deckungen ggfs. verschließbare Öffnungen auf oder
zusätzlich und in Alternative eine lösbare Befesti
gung im Bereich des Bauwerkes, was sowohl das of
fene Gerinne als auch die Befestigung an der Berme
umfaßt.
Die hydraulische Leistungsfähigkeit der Kanalisati
onsanlagen kann dadurch - wenigstens bereichsweise
- wesentlich gesteigert werden. Durch die Abdeckun
gen werden die offenen Gerinne so abgedeckt, daß
sich eine wenigstens teilweise röhrenförmige Ausle
gung ergibt. Diese Abdeckungen haben die hydrodyna
misch größte Effizienz in Schächten mit Richtungs
änderungen von mehr als 45° und in Bauwerken; in
diesen Fällen läßt sich rechnerisch eine Durchfluß
steigerung bis zu 90% je Durchmesser und Kanalhal
tungslänge nachweisen. Die Abdeckung von offenen
Gerinnen bei geradem Durchfluß erbringt rechnerisch
nur eine Leistungssteigerung von 2 bis 30%. Das
erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine erhebliche
Durchflußsteigerung öffentlicher Abwasserkanäle
ohne gänzlichen Umbau derselben. Erforderlich ist
lediglich eine wenigstens teilweise Abdeckung des
offenen Gerinnes, die gleichzeitig mit den oft oh
nedies erforderlichen Kanalsanierungsarbeiten er
folgen kann. Aufgrund von Erkenntnissen in jüngster
Zeit (siehe z. B. die Veröffentlichung von H. Schre
mer "Abschätzung der biogenen Schwefelsäure-Korro
sion in Abwasserkanälen" in Korrespondenz Abwasser
Nr. 11 1990 S. 1332-1339) ist mit einer Schwefel
wasserstoffbildung erst bei sehr langen geschlosse
nen Abwasserkanälen von 1 bis 3 km zu rechnen.
Diese Erkenntnis erlaubt, mehrere, hintereinander
liegende offene Gerinnebereiche, deren Einzellängen
häufig 30-50 m betragen, zu verschließen, ohne
daß mit negativen Auswirkungen im Hinblick auf die
Schwefelwasserstoffbildung gerechnet werden muß. Zu
bemerken ist hier, daß viele undichte Kanäle nach
dem sogenannten "Relining"- und/oder "Inliner"-Ver
fahren saniert werden, d. h. durch Einbringen eines
Kunststoffschlauches in das Gerinne. Um die dabei
entstehende Querschnittsverringerung und rechneri
sche Leistungsminderung auszugleichen, bietet es
sich an, anläßlich solcher Sanierungsarbeiten auch
Gerinneabdeckungen anzubringen. Auch bei der Anlage
neuer Kanäle empfiehlt sich eine Überdeckung in
Bauwerken und Schächten mit einer Richtungsänderung
von mehr als 45° Steigerungen des Durchflusses in
der besprochenen Größenordnung vermögen die Kapazi
tät von Kanälen erheblich zu erhöhen.
Zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens wird
eine Gerinneabdeckung vorgeschlagen, die sich da
durch auszeichnet, daß die dem Gerinne zugewandte
Innenseite parallel zum Gerinne teilröhrenförmig
ausgeformt ist, dessen Innenradius dem Innenradius
des Gerinnes entspricht.
Der Vorteil einer derartig ausgeformten Gerinneab
deckung liegt darin, daß sie zusammen mit dem Ge
rinne ein rohrförmiges Gebilde darstellt, dessen
hydrodynamische Eigenschaften einem offenen Gerinne
aufgrund des selteneren Auftretens turbulenter
Strömungen insbesondere bei Stromablenkungen und
Vereinigungsbauwerken erheblich überlegen sind. Bei
einer Abdeckung der offenen Gerinne durch derartige
Gerinneabdeckungen werden weitgehend Verhältnisse
erreicht, wie sie ansonsten nur bei geschlossenen
Gerinnen anzutreffen sind. Gleichzeitig ist eine
Reinigung der Gerinne durch Entfernen der Gerin
neabdeckungen im Gegensatz zu vollständig
geschlossenen Gerinnen nach wie vor unschwer mög
lich. Auch erforderliche Spülungen können vorgenom
men werden, ebenso eine Kontrolle des Gerinnes auf
Undichtigkeiten.
In einer weiteren Ausführungsform wird vorgeschla
gen, daß die Gerinneabdeckung vorzugsweise parallel
zum Gerinne verlaufende Öffnungen aufweist.
Derartige Öffnungen verbessern die Be- und Entlüf
tung der Gerinne und die damit verbundene Sauer
stoffzufuhr und reduzieren folglich die in Abwas
serkanälen stattfindende Schwefelwas
serstoffbildung. Außerdem ermöglichen sie die Rück
führung von Schwitz- und Kondenswasser sowie die
Entwässerung des Kanalschachtes, indem aus dem Ge
rinne austretendes Abwasser durch die parallel
verlaufenden Öffnungen wieder in das Gerinne zu
rücklaufen kann.
Weiterhin wird vorgeschlagen, daß die erfindungsge
mäßen Gerinneabdeckungen zur Durchführung des er
findungsgemäßen Verfahrens Öffnungen an der Ober
seite und/oder an den Seiten nahe der Berme aufwei
sen.
Eine derartige Verteilung der Öffnungen weist ver
schiedene Vorteile auf. Die Öffnungen an der Ober
seite erlauben eine leichte optische Kontrolle der
Kanäle sowie eine unkomplizierte und einfache
Durchführung der erforderlichen Reinigungs- und
Spülungsarbeiten. Die Öffnungen an den Seiten der
Gerinneabdeckungen nahe der Berme dienen der Rück
führung austretenden Abwassers in das Gerinne.
In einer vorteilhaften Abwandlung der Erfindung
wird zudem vorgeschlagen, daß die erfindungsgemäßen
Gerinneabdeckungen als längsgeteiltes Rohr ausge
bildet sind.
Sie hat den Vorteil, daß innerhalb der Kanal
schächte ein geringer Raumverlust auftritt. Die Si
tuation ist räumlich derjenigen vergleichbar, die
entstehen würde, wenn in das vorhandene Gerinne ein
geschlossenes Rohr eingezogen werden würde.
Bevorzugt ist zudem, daß die erfindungsgemäßen Ge
rinneabdeckungen zur Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens außenseitig quaderförmig, innen
seitig teilröhrenförmig ausgeformt sind.
In vorteilhafter Weise wird hierdurch eine beson
ders stabile und bereits durch das Eigengewicht der
Gerinneabdeckungen gegen den entstehenden Auftrieb
sichernde Ausführung erreicht. Bei einer derartigen
Ausführung der erfindungsgemäßen Gerinneabdeckungen
ist zudem die Oberseite des dadurch entstehenden
Gerinnes unschwer, beispielsweise zu Kontroll- bzw.
Reinigungsarbeiten, begehbar.
Im Falle einstückiger Ausformung von Gerinne und
Gerinneabdeckung läßt sich werksseitig ein einbau
fertiges Bauteil herstellen, das an der Baustelle
nur noch eingebracht werden muß.
Schließlich ist als Material Steinzeug oder Keramik
oder Kunststoffe oder Beton oder korrosionsfester
Stahl oder Faserzement oder bewehrter Beton oder
glasfaserverstärkter Kunststoff oder Grauguß oder
Polymerbeton oder polymermodifizierter Zementbeton
oder Polyethylen oder Polyesterharze oder Poly
esterharzbeton oder Polypropylen oder Polyvinyl
chlorid hart bzw. andere Kunststoffe oder Stoffver
bindungen oder Gummi bevorzugt.
Die beschriebenen Werkstoffe vereinigen allesamt
insbesondere den Vorteil der Beständigkeit gegen
die in Abwasserkanälen anzutreffenden - teilweise
aggressiven - chemischen Verbindungen in sich. Ins
besondere können in Abwasserkanälen durch Gärungs
prozesse stets Sulfide entstehen, die Werkstoffe
leicht angreifen können. Es ist auch zu bedenken,
daß Abwasserkanäle durch verbotene Einleitung von
Chemikalien und auch durch die zunehmende Verwen
dung chemischer Stoffe in normalen Haushalten mit
zusätzlichen aggressiven Verbindungen belastet wer
den.
Des weiteren können die erfindungsgemäßen Gerin
neabdeckungen seitliche Laschen zur Befestigung an
der Berme oder Schacht, vorzugsweise mittels Dübel
verbindungen aufweisen. Zudem sind Muffen- und
Flanschverbindungen sowie korrosionsbeständige Hal
terungen zur Lagestabilisierung und zur Aufnahme
der Auftriebskräfte vorstellbar.
Diese Ausführung der erfindungsgemäßen Gerinneab
deckungen ermöglicht eine unkomplizierte und mit
tels handelsüblicher Bauteile schaffbare Verbindung
der erfindungsgemäßen Gerinneabdeckungen an den
vorhandenen Kanalschächten.
Die Realisierung des erfindungsgemäßen Gedankens
ist nicht darauf beschränkt, ein offenes Gerinne im
bereits erläuterten Sinne mit einer Gerinneabdec
kung zu versehen. Denkbar ist auch mit der Folge,
daß Gerinne und Gerinneabdeckung dann einstückig
sind, daß Rohrstücke oder ein Kunststoffschlauch,
die jeweils Öffnungen aufweisen, in das Gerinne
eingelegt sind oder eingebracht werden, in deren
Inneren dann das Abwasser geführt ist. Es wird dem
nach möglich, bei Anwendung des bekannten Relining-
und/oder Inlinerverfahrens die erfindungsgemäße
Idee simultan zu realisieren. Der entscheidende Un
terschied gegenüber den vorgeschriebenen Ausfüh
rungsformen ist, daß das in der Vergangenheit das
Abwasser führende offene Gerinne nur noch als Trä
ger von Rohr oder Schlauch, jedoch nicht mehr zur
Führung des Abwassers dient.
Grundsätzlich ist denkbar, die Öffnungen in dem
Sinne zu vergrößern, daß sie über die gesamte Länge
der Gerinneabdeckung und/oder des Rohres und/oder
des Schlauches sich erstrecken und nach Art eines
Schlitzes eine Aufteilung bewirken. Ebenso wie die
Öffnungen wird sich der Schlitz im oberen Bereich
der Gerinneabdeckung des Rohres oder Schlauches be
finden.
Es sind zahlreiche Konstruktions- und Ausführungs
beispiele möglich, die sich aufgrund der unter
schiedlichen Materialien und vielfältigen Befesti
gungsarten ergeben.
Beispielhaft zeigen der nachfolgende Beschreibungs
teil und die Zeichnungen Ausführungsmöglichkeiten,
die weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der
Erfindung erkennen lassen.
Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Gerinneabdeckung
im Querschnitt,
Fig. 2 eine weitere erfindungsgemäße Gerinne
abdeckung im Querschnitt,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel einer Gerin
neabdeckung nach Anspruch 1,
Fig. 4 ein Anbringungsbeispiel der erfindungs
gemäßen Gerinneabdeckung nach Fig. 2,
Fig. 5 eine weitere erfindungsgemäße Gerinne
abdeckung im Querschnitt,
Fig. 6 ein Anbringungsbeispiel der erfindungs
gemäßen Gerinneabdeckung nach Fig. 5
in der Draufsicht,
Fig. 7 eine erfindungsgemäße weitgehend ge
schlossene Gerinneform im Querschnitt,
die mit einer möglichen Abdeckung völ
lig zu verschließen ist,
Fig. 8 ein Anbringungsbeispiel der erfindungs
gemäßen Gerinneabdeckung nach Fig. 7 in
der Draufsicht.
In Fig. 1 ist dabei das Gerinne (1) zu sehen, das
sich dadurch auszeichnet, daß die Berme (4) auf der
Höhe der Hälfte des Radius des Gerinnes (1) be
ginnt. Es handelt sich bei dem zeichnerisch darge
stellten Abwasserschacht also somit um einen soge
nannten Sonderschacht im Sinne der ATV-Regeln. Ge
rinneabdeckungen bei Regelschächten im Sinne der
ATV-Regeln sind ebenfalls konstruierbar. Das im
Querschnitt halbkreisförmige Gerinne (1) ist nun
von der Gerinneabdeckung (2) verdeckt. Diese Gerin
neabdeckung (2) besteht aus innen teilhohlzylindri
schen bzw. teilröhrenförmigen Gebilden. Es ist zu
bemerken, daß die Gerinneabdeckung (2) hier nicht
vollständig geschlossen ist. Vielmehr weist sie an
der Oberseite und an den Seiten nahe der Berme (4)
Öffnungen (3) auf. Diese Öffnungen stellen eine
Rückführung des aus dem Gerinne austretenden Abwas
sers bei Überlastung des Kanals sicher. Gleichzei
tig dienen sie der Be- und Entlüftung des Kanales
und damit der Verhinderung von Sulfidbildungen,
insbesondere der Verhinderung der Bildung von
Schwefelwasserstoff. Weiterhin sind in der Zeich
nung seitlich an den Gerinneabdeckungen angebrachte
Flachelemente erkennbar. Dabei handelt es sich um
eine von vielen Konstruktionsmöglichkeiten zur Be
festigung der Gerinneabdeckungen an der Berme (4)
mit Hilfe von seitlichen Laschen (5).
In Fig. 2 ist eine Gerinneabdeckung mit außensei
tig quaderförmiger, innenseitig teilhohlzylindri
scher bzw. teilröhrenförmiger Gestalt dargestellt.
Auch hier handelt es sich bei dem zeichnerisch dar
gestellten Gerinne (1) um einen sogenannten Sonder
schacht, bei dem die Berme (4) auf der Hälfte der
Höhe des Gerinnedurchmessers beginnt. Bemerkenswert
ist hierbei, daß der Innenradius der innenseitig
teilhohlzylindrischen bzw. teilröhrenförmigen Ge
rinneabdeckung (2) dem Innenradius des Gerinnes (1)
entspricht, so daß ein im Querschnitt annähernd
rohrförmiges Gerinne entsteht. Auf Öffnungen wurde
hier verzichtet.
Im zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel
ist unschwer erkennbar, daß diese Ausführungsform
den Vorteil großer Einfachheit bietet. Zudem ist
die Oberseite der Gerinneabdeckung begehbar.
Fig. 3 zeigt in der Draufsicht ein Anbringungsbei
spiel der in Fig. 1 dargestellten Gerinneabdec
kung. Dabei sind die Gerinneabdeckungen (2) erkenn
bar, die hier an einer Vereinigung zweier Gerinne
(1), also an einem sog. Vereinigungsbauwerk ange
bracht wurden. Der Zusammenlauf zweier Gerinne (1)
ist in der Zeichnung deutlich. Es wird hier erkenn
bar, daß die erfindungsgemäßen Gerinneabdeckungen
(2) die Gerinne (1) nahezu vollständig überdecken.
Die jeweiligen Bermen (4) sind zeichnerisch eben
falls dargestellt. Weiterhin ist auf der Zeichnung
erkennbar, daß die erfindungsgemäßen Gerinneabdek
kungen mit den vorbesprochenen seitlichen Laschen
(5) an der Berme (4) befestigt sind.
In Fig. 4 ist in der Draufsicht die Anbringung der
erfindungsgemäßen Gerinneabdeckung dargestellt, die
in Fig. 2 wiedergegeben ist. Die Anbringung wurde
zeichnerisch auch hier an einem Vereinigungsbauwerk
veranschaulicht. Auch hier sind die zusammenlaufen
den Gerinne (1) erkennbar, ebenfalls die Bermen
(4). Darüber wurden die Gerinneabdeckungen (2) an
gebracht. Die Sicherung dieser Gerinneabdeckungen
erfolgt im zeichnerisch dargestellten Ausführungs
beispiel durch Längsbalken (6) auf der Oberseite
der Abdeckung. Diese Längsbalken (6) können bei
spielsweise an den Seitenschachtwänden der Kanal
schächte verankert werden.
Die Fig. 5 zeigt das Gerinne (1), wobei es sich
hier auch um einen Sonderschacht mit tiefliegender
Berme (4) handelt. Die Gerinneabdeckung (2) mit
möglichen Öffnungen (3) ist im wesentlichen ver
gleichbar mit Fig. 1, wobei hier eine weitere der
vielfältigen Anbringungs- und Befestigungsarten
wiedergegeben wird.
Die Fig. 6 zeigt in der Draufsicht die Anbrin
gungsmöglichkeit der Gerinneabdeckung (2) aus der
Fig. 5.
Dabei sind die Flanschverbindungen (10) mit Dübeln
(6) und oder Steckverbindungen (7) dargestellt so
wie ein Längsausgleichsstück (8) und eine Halte
rungsmöglichkeit (9) zur Abtragung der Auftriebs
kräfte.
In Fig. 7 ist ein Gerinne (1) dargestellt, das
weitgehend geschlossen ist. Die Zugangsöffnung kann
offen gehalten aber auch mit einer Gerinneabdeckung
(2) verschlossen werden, was eine weitere Ver
ringerung von Turbulenzen bewirkt.
Es wird somit eine vollständig geschlossene Gerin
neführung erreicht, die hydraulisch mit einem ge
schlossenen Rohrleitungssystem vergleichbar ist.
Dabei liegen die Bermen über dem Rohrscheitel.
Gleichzeitig ist jedoch ein rascher Zugang zum Ge
rinne durch die Wegnahme der Abdeckung möglich. In
wieweit Öffnungen (3) zur Schachtentwässerung er
forderlich werden, wird die Erfahrung in der Praxis
zeigen. Die Befestigungsart für die Gerinneabdek
kung orientiert sich an der Auftriebskraft und dem
Eigengewicht.
Diese röhrenartige Gerinneführung mit gegebenen
falls verschließbarer Zugangsöffnung wird insbeson
dere bei neuen Schachtbauten oder Fertigteilschäch
ten zur Ausführung kommen.
Die Fig. 8 zeigt in der Draufsicht eine mögliche
Anbringung der Gerinneöffnung mit Abdeckung (2) an
einem Verbindungsbauwerk wie in Fig. 7 wiedergege
ben.
Claims (11)
1. Verfahren zur Durchflußsteigerung von Abwäs
serkanälen mit offenem Gerinne (1) im Schacht- oder
Bauwerksbereich, dadurch gekennzeichnet, daß das
offenen Gerinne (1) durch Aufbringen von innensei
tig teilröhrenförmigen Gerinneabdeckungen (2) über
seine gesamte Länge abgedeckt ist, wobei einzelne
Elemente der Gerinneabdeckung (2) entweder Öffnun
gen aufweisen, die ggfs. verschließbar sind
und/oder lösbar innerhalb des Bauwerks befestigt
sind.
2. Gerinneabdeckung zur Durchführung eines Verfah
rens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die dem Gerinne (1) zugewandte Innenseite der Ge
rinneabdeckung (2) parallel zum Gerinne (1) teil
röhrenförmig ausgeformt ist, deren Innenradius dem
Innenradius des Gerinnes (1) entspricht.
3. Gerinneabdeckung nach Anspruch 2 zur Durchfüh
rung eines Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie vorzugsweise parallel zum Ge
rinne (1) verlaufende Öffnungen (3) aufweist.
4. Gerinneabdeckung nach Anspruch 2 oder 3 zur
Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (3) an der
Oberseite und/oder an den Seiten nahe der Berme (4)
angeordnet sind.
5. Gerinneabdeckung nach einem der Ansprüche 2 bis
4 zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als längsgeteil
tes Rohr ausgebildet ist.
6. Gerinneabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis
5 zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß sie außenseitig qua
derförmig, innenseitig teilröhrenförmig ausgeformt
ist.
7. Gerinneabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß Gerinne (1) und Ge
rinneabdeckung (2) einstückig ausgebildet sind.
8. Gerinneabdeckung nach einem der Ansprüche 2 bis
7 zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Steinzeug
und/oder Keramik und/oder Kunststoffen und/oder Be
ton und/oder korrosionsfestem Stahl und/oder Faser
zement und/oder bewehrtem Beton und/oder glasfaser
verstärktem Kunststoff und/oder Grauguß und/oder
Polymerbeton und/oder polymermodifiziertem Zement
beton und/oder Polyethylen und/oder Polyesterharzen
und/oder Polyesterharzbeton und/oder Polypropylen
und/oder Polyvinylchlorid hart bzw. anderen Kunst
stoffen und/oder Stoffverbindungen und/oder aus
Gummi besteht.
9. Gerinneabdeckung nach einem der Ansprüche 3 bis
7 zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung aus
Laschen, Dübel-, Schrauben-, Steckverbindungen,
Keilen, Muffen, Flanschen, Bändern besteht.
10. Gerinneabdeckung nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein oder mehrere Rohrstücke oder
ein Kunststoffschlauch, die beide Öffnungen aufwei
sen, in das Gerinne eingelegt sind und in deren In
neren das Abwasser geführt ist (Inliner).
11. Gerinneabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß Gerinneabdeckung
und/oder Rohr und/oder Schlauch als Öffnung in
Längsrichtung einen über die gesamte Länge verlau
fenden Schlitz aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914131366 DE4131366A1 (de) | 1991-09-20 | 1991-09-20 | Verfahren zur durchflusssteigerung von abwasserkanaelen und dazu erforderliche gerinneabdeckungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914131366 DE4131366A1 (de) | 1991-09-20 | 1991-09-20 | Verfahren zur durchflusssteigerung von abwasserkanaelen und dazu erforderliche gerinneabdeckungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4131366A1 true DE4131366A1 (de) | 1993-03-25 |
Family
ID=6441102
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914131366 Withdrawn DE4131366A1 (de) | 1991-09-20 | 1991-09-20 | Verfahren zur durchflusssteigerung von abwasserkanaelen und dazu erforderliche gerinneabdeckungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4131366A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19916964A1 (de) * | 1999-04-15 | 2000-12-21 | Bauku Troisdorfer Bau Und Kuns | Rückhalteanlage für Niederschlagswasser und Abwasser |
DE102010011715A1 (de) | 2010-03-17 | 2011-09-22 | Kfu Envirotech Gmbh | Verfahren zur Verringerung der Bildung von Biofilmen und Schwefelwasserstoff in Abwasserkanälen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3346346A1 (de) * | 1983-12-22 | 1985-07-11 | Klaus-Ulrich Dipl.-Ing. Giehl (FH), 5239 Heimborn | Vorrichtung zum raeumen von ablagerungen in fluessigkeitssammelbecken, insbesondere offenen oder geschlossenen rueckhaltebecken von kanalisationsanlagen, bzw. mit einer derartigen vorrichtung ausgestattetes kanalrohr |
-
1991
- 1991-09-20 DE DE19914131366 patent/DE4131366A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3346346A1 (de) * | 1983-12-22 | 1985-07-11 | Klaus-Ulrich Dipl.-Ing. Giehl (FH), 5239 Heimborn | Vorrichtung zum raeumen von ablagerungen in fluessigkeitssammelbecken, insbesondere offenen oder geschlossenen rueckhaltebecken von kanalisationsanlagen, bzw. mit einer derartigen vorrichtung ausgestattetes kanalrohr |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19916964A1 (de) * | 1999-04-15 | 2000-12-21 | Bauku Troisdorfer Bau Und Kuns | Rückhalteanlage für Niederschlagswasser und Abwasser |
DE19916964C2 (de) * | 1999-04-15 | 2002-10-31 | Bauku Troisdorfer Bau Und Kuns | Rückhalteanlage für Niederschlagswasser und Abwasser |
DE102010011715A1 (de) | 2010-03-17 | 2011-09-22 | Kfu Envirotech Gmbh | Verfahren zur Verringerung der Bildung von Biofilmen und Schwefelwasserstoff in Abwasserkanälen |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP2918742B1 (de) | Entwässerungsrinnenelement | |
DE4131366A1 (de) | Verfahren zur durchflusssteigerung von abwasserkanaelen und dazu erforderliche gerinneabdeckungen | |
DE3435477A1 (de) | Abwasserdrossel | |
DE102012203818B4 (de) | Bodeneinsatz für Schachtbauwerke | |
EP0736636B1 (de) | Abwasserschacht mit wenigstens einem Schachtring | |
DE3333883C2 (de) | ||
EP0386696A1 (de) | Hochbeanspruchbarer Bodenablauf | |
DE3815843C2 (de) | ||
DE4220880A1 (de) | Abwasserkanäle im Trennsystem mit Speichermöglichkeit des Regenwassers | |
DE10361532B3 (de) | Vorrichtung zum Verhindern des Wassereintritts in einen Abwasserschacht | |
EP2000603B1 (de) | Entwässerungssystem | |
EP1762289A2 (de) | Sedimentationsanlage | |
DE202007011126U1 (de) | Sedimentationsanlage | |
EP2405063B1 (de) | Abwasserbehandlungsanordnung | |
DE4321557A1 (de) | Verfahren zum Erstellen von Becken für die Abwasserbehandlung | |
DE4334747C2 (de) | Abwasserschacht | |
DE4024191A1 (de) | Leichtfluessigkeitsabscheider | |
DE102019001932A1 (de) | Verwendung einer Bodendurchführung zum Vergießen in einer Bodenplatte | |
EP1507045A1 (de) | Strassen- oder Bodeneinlauf mit Rückhalteeinrichtung für Leichtflüssigkeiten | |
DE2809624A1 (de) | Kanalisationssystem | |
AT394597B (de) | Zulaufeinrichtung fuer ein fliessfaehiges medium | |
DE4016115A1 (de) | Ueberlaufbauwerk zum aufteilen oder auftrennen eines fluessigkeitsstroms | |
DE4212707A1 (de) | Kanalbauwerk mit Spüleinrichtung | |
DE202004012641U1 (de) | Straßen- oder Bodeneinlauf mit Rückhalteeinrichtung für Leichtflüssigkeiten | |
DE2854224A1 (de) | Verfahren zum ausbessern von im erdreich verlegten rohrleitungen oder kanaelen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |