DE4130584A1 - Verfahren und testkit zur bestimmung der temperatur in multikuevetten mit thermochromen indikatorsystemen - Google Patents
Verfahren und testkit zur bestimmung der temperatur in multikuevetten mit thermochromen indikatorsystemenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Testkit zur
Bestimmung der Temperatur in Multiküvetten mit thermochromen
Indikatorsystemen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In den letzten Jahren werden in zunehmenden Maße Multiküvetten
für zahlreiche analytische Fragestellungen eingesetzt. Auch die
temperierte kinetische Messung von Enzymaktivitäten gehört zu
diesen Aufgabenstellungen. Hier ergeben sich allerdings Probleme
bei der exakten Temperierung der Proben, die nach den
Forderungen der Internationalen Gesellschaft für Klinische
Chemie (IFCC) in engen Grenzen zu erfolgen hat, die eine
diesbezügliche Verbreitung dieser Technik bisher eingeschränkt
hat. Die Schwierigkeiten ergeben sich unter anderem auch aus der
Notwendigkeit, daß die Temperatur in einer Vielzahl flüssiger
Proben gleichzeitig überprüft werden muß. Die exakte
Temperaturmessung mit herkömmlichen Thermistoren oder anderen
Thermosonden in der Vielzahl der Einzelküvetten ist technisch
sehr aufwendig und bei Probenvolumen im Ultramikroliterbereich
aus praktischen Gründen nicht mehr möglich.
Um diese Schwierigkeiten zu umgehen, werden optische Thermometer
eingesetzt. Sie nutzen die Temperaturabhängigkeit chemischer
oder enzymatischer Reaktionen oder der spektralen Eigenschaften
von Farbstoffen, oder sie basieren auf der temperaturabhängigen
Änderung der Wasserstoffionenkonzentration von Puffersystemen,
die ihrerseits durch einen pH-Indikator in unterschiedliche
Farbintensitäten transformiert werden. Die Präzision einer
Temperaturbestimmung mit solchen optischen Thermometern hängt
entscheidend von der Größe der optischen Meßfehler ab.
Dieser Sachverhalt gilt besonders für die Vertikalphotometrie
von Multiküvettensystemen vom Typ der Mikrotiterplatten, die mit
nach oben offenen Einzelküvetten arbeiten und für solche, bei
denen durch die Verringerung des Lichtweges mit relativ großen
Schichtdickenfehlern zu rechnen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
einen Testkit zu schaffen, mit dem es gelingt, in Multiküvetten
die Homogenität der Temperaturverteilung mit hoher Auflösung zu
bestimmen und durch Einführung einer Referenzmessung Aussagen
über den absoluten Wert der Temperatur zu machen. Darüber hinaus
soll das Verfahren die simultane Verfolgung des
Temperaturverlaufs in allen Einzelküvetten der Multiküvette
erlauben.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Die Bestimmung der Temperatur erfolgt mittels eines optischen
Signals, welches durch Mehrwellenlängenphotometrie gewonnen und
durch Quotientenbildung aus zumindestens zwei optischen
Messungen bei zumindestens 2 Wellenlängen gebildet wird, die
temperaturabhängige oder temperaturunabhängige Signale liefern,
wobei zumindestens ein optisches Signal das temperaturabhängige
Indikatorsignal EI darstellt und bei der Indikatorwellenlänge
LI gemessen wird und zumindestens ein zweites Signal, welches
bei einer Referenzwellenlänge LR gewonnen wird, das
Referenzsignal ER darstellt. Die erhaltenen optischen
Einzelsignale werden mit den Parametern eines
temperaturabhängigen Signals, S = f(T), die unter vergleichbaren
Bedingungen gewonnen wurden, verrechnet. Die zu messende
Temperatur ist somit festgelegt.
Speziell für das thermochrome Indikatorsystem TRIS/Kresolrot
läßt sich die Homogenität der Temperaturverteilung, die
Einstellzeit der Solltemperatur und der absolute Wert der
Temperatur vorteilhaft mit optimalen Präzisionen bestimmen, wenn
die Extinktionen bei der stark temperaturabhängigen Indikator
wellenlänge (550-580 nm) und bei der Referenzwellenlänge (400-550 nm)
so eingestellt werden, daß sie im Bereich von 0,5-1,5
liegen und annähernd gleich groß sind.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch einen Testkit
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine TRIS-Kresolrot-Lösung
mit einer Deklaration für eine Solltemperatur und für ein
Photometer versehen ist.
Die TRIS-Kresolrot-Mischung ist mit antibakteriell wirkenden
Agentien, vorzugsweise Azid in der Konzentration von 0,02% bis
0,2%, versetzt. Die Tris-Kresolmischung ist in sterilisierte
Einwegflaschen mit Volumina von 30 ml bis 100 ml steril
eingefüllt und verpackt.
Die Deklarierung enthält den allgemeinen Algorithmus, die
Parameter zur Temperaturermittlung für das entsprechende
photometrische Gerät und die zu verwendeten Wellenlängen für die
Ermittlung der Solltemperatur.
Die Erfindung wird durch Ausführungsbeispiele beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 Temperaturabhängigkeit des Spektrums von Kresolrot in
TRIS-Puffer (0,1 M, pH=7,5),
Fig. 2 Temperaturabhängigkeit des Spektrums von Kresolrot in
einer Mischung aus 60, Phosphatpuffer (0,127 M) und
40%, HEPES-Puffer (0,065 M) bei pH=7.6,
Fig. 3 Tabellarische Übersicht der seriellen photometrischen
Fehler (Sigma In S) und der korrespondierenden Fehler
der Temperaturbestimmung (Sigma T) bei Ein- und Mehr
wellenlängenmessungen mit zwei verschiedenen Arten von
Multiküvetten,
Fig. 4 Dynamik der Temperaturverteilung in den 96 Kavitäten
einer Mikrotiterplatte nach Erreichen der
Solltemperatur von 37°C,
Fig. 5 Zeitverlauf der Temperatur in ausgewählten Kavitäten
einer Mikrotiterplatte während des Aufwärmvorganges im
temperierten Probenraum eines thermostatisierten
Readers.
Verbesserung der Präzision der
Temperaturmessung mit optischen
Thermometern durch Reduktion des
Fehlers der optischen Messung.
Wie Fig. 1 zeigt, hat das Spektrum eines TRIS/Kresolrot-Systems,
welches als optisches Thermometer verwendet wird, bestimmte
Wellenlängenbereiche, bei denen die gemessene Extinktion tem
peraturabhängig ist, und andere Bereiche, bei denen keine oder
nur eine geringfügige Abhängigkeit der Extinktion von der Tem
peratur feststellbar ist. Wird nur die Extinktionsmessung bei
einer temperaturabhängigen Wellenlänge als Signal für die
Temperaturberechnung genutzt, so überträgt sich der optische
Meßfehler vollständig auf die Temperaturbestimmung. Inhärente
Komponenten des bei photometrischen Messungen beobachteten
Fehlers sind Toleranzen der effektiven Schichtdicke der Küvetten
und unterschiedliche Lichtdurchlässigkeiten von deren optischen
Flächen. Dominierend werden solche Fehler beispielsweise bei
Multiküvetten mit starker Verminderung der Schichtdicke (SUMAL-
Multiküvette) oder bei der Vertikalphotometrie in
Mikrotiterplatten.
In diesen Fällen bieten mehrwellenlängenphotometrische Messungen
die Möglichkeit zur Gewinnung eines temperaturabhängigen Signals
S, das von den genannten Fehlern bereinigt ist und eine
deutliche Verbesserung der Präzision der Temperaturmessung
erwarten läßt. Das wurde für die beiden genannten
Multiküvettentypen nachgewiesen.
Um dabei den Einfluß unvermeidlicher Temperaturunterschiede
auszuschalten, wird ein nahezu temperaturunabhängiges Puffer-
Indikatorsystem eingesetzt.
Es besteht aus 1 bis 12 mg Kresolrot (in Abhängigkeit von der
Schichtdicke bzw. dem Füllvolumen der Küvette), das in einer
Mischung (pH = 7.6) aus 60 ml Phosphatpuffer (0,127 M) und 40 ml
HEFES-Puffer (0,065 M) gelöst wird. Seine spektralen
Eigenschaften sind mit Ausnahme der Temperaturabhängigkeit dem
originären TRIS/Kresolrot System sehr ähnlich. (Vergleiche Fig.
1 und Fig. 2.
Mit diesem Puffersystem wird eine Temperaturmessung unter
Nutzung mehrwellenlängenphotometrischer Auswertealgorithmen,
S2=EI/ER und S3=(EI-EB)/(ER-EB), simuliert und die gefundenen
optischen Fehler Sigma In S, unter Verwendung der unter
vergleichbaren Bedingungen gefundenen Temperaturkoeffizienten in
Temperaturfehler Sigma T, umgerechnet. Aus Fig. 3, die die
Ergebnisse in tabellarischer Form zusammenfaßt, ist zu
entnehmen, daß schon die Bildung des einfachen Quotienten S2 aus
der Extinktion EI, gemessen bei der Indikatorwellenlänge LI, und
der Extinktion ER, gemessen bei der Referenzwellenlänge LR, zu
einer drastischen Verbesserung des optischen Signals und dadurch
notwendig zu einer Verbesserung der Präzision der
Temperaturmessung führt. Dieser Effekt ist besonders deutlich
bei Multiküvetten vom Mikrotiterplattentyp. Die Einführung des
Differenzenquotienten S3 führt unter den angegebenen
experimentellen Bedingungen zu keiner weiteren Verbesserung der
photometrischen Präzision.
Temperaturverteilung in einer
Multiküvette vom Mikrotiterplattentyp.
Die Fig. 4 zeigt die Temperaturverteilung in den Einzelküvetten
einer Mikrotiterplatte 10, 12 und 14 Minuten nach dem Start des
Aufheizvorganges auf 37°C in einem temperierten
Mikrotiterplattenphotometer. In die einzelnen Küvettenpositionen
werden 250 µl einer Mischung, bestehend aus 0,1 M TRIS (pH=7,5)
und 3 mg/100 ml Kresolrot, abgemessen und zu den angegebenen
Zeiten in allen Positionen die Extinktion bei 570 und 450 nm ge
messen. Als mehrwellenlängenphotometrisches Signal wird der
Quotient S2 = E570/E450 verwendet, aus dem mit einem Tischrechner
und geeigneter Software nach der Gleichung In S= -aT + b
Temperaturen errechnet wird. Die Parameter der
Kalibrierungskurve, a= -0,037 und b= 1,3, werden in separaten
Experimenten mit dem gleichen Photometer unter Verwendung einer
Temperatursonde YSI 45 Gin als Referenz gewonnen. In Fig. 4 sind
die Abweichungen von der mittleren Temperatur aller
Einzelküvetten in °C dargestellt. Noch nach 10 Minuten
Inkubationszeit sind besonders in den Außenbezirken starke
Temperaturabweichungen zu beobachten. Diese Unterschiede werden
mit zunehmender Inkubationszeit geringer. Die am Ende des
Versuches beobachtete gleichmäßige Temperierung der inneren
Positionen der Multiküvette zeigt auch die geringe Streuung der
mit der erfindungsgemäßen Methodik bestimmten Temperaturen an.
Temperatur-Zeitverlauf in
einzelnen Positionen einer
Mikrotiterplatte.
Die Fig. 5 zeigt einen Temperatur-Zeit-Verlauf, der in Analogie
zur im Anwendungsbeispiel 2 beschrieben Methodik bestimmt wird.
Es ist zu erkennen, daß es deutliche Unterschiede zwischen den
Außenpositionen und den Innenpositionen, die beispielhaft darge
stellt worden sind, nicht nur hinsichtlich des Endwertes der
eingestellten Temperatur, sondern auch hinsichtlich der Ge
schwindigkeit der Einstellung gibt.
Testkit zur Bestimmung der Homogenität
der Temperierung von Multiküvetten.
Testkits werden jeweils für einen bestimmten Photometertyp und
einen definierten Temperaturbereich angeboten. Im folgenden wird
ein Kit beschrieben, der zur Messung von Temperaturen um 37°C in
Mikrotiterplatten-Readern eingesetzt wird. Er besteht aus
folgenden Komponenten:
- - Behälter mit einer sterilen Lösung von 3mg Kresolrot in 100 ml THIS-Puffer (0,1 M, pH 7,5).
- - Angaben zu den photometrischen Meßbedingungen
- - Füllvolumen pro Kavität: 250 µl.
- - Wellenlängenauswahl und Anzahl der Messungen:
1. Messung von EI bei 570 nm,
2. Messung von ER bei 450 nm,
- - Schütteln: Vor der 1. Messung ist die Platte 10 sec mit hoher Intensität zu schütteln.
- - Angaben zur Temperaturberechnung unter Verwendung des vom Hersteller angegebenen Temperaturkoeffizienten β, der Indikatorlösung.
- - Für jede einzelne Küvettenposition i ist der natürliche Logarithmus des Quotienten aus der 1. und 2. Messung zu berechnen, In Si=In (EI/ER), anschließend werden diese Werte gemittelt und man erhält In Sm.
- - Nach der Gleichung Delta Ti= (In Si-In Sm)/β, mit β= -0,037, erfolgt die Berechnung der Abweichung der Temperatur Ti der Einzelküvette i von der mittleren Temperatur der Multiküvette Tm.
Testkit zur Bestimmung der Temperaturen in
den Einzelküvetten einer Multiküvette.
Zusätzlich zu den bereits im Ausführungsbeispiel 4 beschriebenen
Komponenten enthält dieser Testkit:
- - eine Multiküvette mit einem Temperaturmeßfühler, der sich in einer der Einzelküvetten in unmittelbarem Kontakt mit der Indikatorlösung, aber nicht innerhalb des Lichtweges befindet,
- - einen Meßverstärker, der mit einem dünnen, flexiblen Kabel, das die Hantierung der Multiküvette nicht behindert, mit dem Meßfühler verbunden ist, so daß die aktuelle Temperatur der Indikatorlösung ständig digital anzeigt und auf Anforderung an den Auswerterechner weitergegeben wird,
- - Angaben zur Temperaturberechnung unter Verwendung des vom Hersteller angegebenen Temperaturkoeffizienten β, der Indikatorlösung,
- - Für jede einzelne Küvettenposition i ist der natürliche Logarithmus des Quotienten aus der 1. und 2. Messung zu berechnen, In Si=In (EI/ER). Dem für die Position f, des Meßfühlers gefundenen Wert Sf, wird die zum Zeitpunkt der optischen Messungen anliegende Meßfühlertemperatur Tf, zugeordnet,
- - Nach der Gleichung Ti=Tf+(In Si-In Sf)/β, mit β= -0,037, er folgt die Berechnung der Temperatur Ti in der Einzelküvette i.
Liste der verwendeten Bezugszeichen:
S temperaturabhängiges Signal, ermittels aus optischen
Meßwerten
Sm Mittlerer S-Wert einer Multiküvette
Si Signal, ermittelt für die Position i einer Multiküvette
Sf Signal, ermittelt für die Meßfühlerposition f einer Multiküvette
S1 temperaturabhängiges Signal, das durch einfache Extinktionsmessung erhalten wird
S2 temperaturabhängiges Signal, das durch Quotientenbildung zweier Extinktionswerte gebildet wird
S3 temperaturabhängiges Signal, das sich durch Bildung des Differenzquotienten aus drei Extinktionswerten ergibt
Sigma In S Fehler des temperaturabhängigen, aus optischen Messungen gewonnenen Signals S
T Temperatur
Tm Mittlere Temperatur einer Multiküvette
Ti Temperatur in der Position i einer Multiküvette
Tf Temperatur, die in der Position f mit einem unabhängigen, aus physikalischen Prinzipien basierenden Meßfühler ermittelt wird
Sigma T Fehler der Temperatur
β Temperaturkoeffizient der thermochromen Indikatorlösung
t Zeit
LI Indikatorwellenlänge
LR Referenzwellenlänge
LB Blindwertwellenlänge
EI Extinktion, gemessen bei LI
ER Extinktion, gemessen bei LR
EB Extinktion, gemessen bei LB
a, b Parameter der Geradengleichung y = bx + a
Sm Mittlerer S-Wert einer Multiküvette
Si Signal, ermittelt für die Position i einer Multiküvette
Sf Signal, ermittelt für die Meßfühlerposition f einer Multiküvette
S1 temperaturabhängiges Signal, das durch einfache Extinktionsmessung erhalten wird
S2 temperaturabhängiges Signal, das durch Quotientenbildung zweier Extinktionswerte gebildet wird
S3 temperaturabhängiges Signal, das sich durch Bildung des Differenzquotienten aus drei Extinktionswerten ergibt
Sigma In S Fehler des temperaturabhängigen, aus optischen Messungen gewonnenen Signals S
T Temperatur
Tm Mittlere Temperatur einer Multiküvette
Ti Temperatur in der Position i einer Multiküvette
Tf Temperatur, die in der Position f mit einem unabhängigen, aus physikalischen Prinzipien basierenden Meßfühler ermittelt wird
Sigma T Fehler der Temperatur
β Temperaturkoeffizient der thermochromen Indikatorlösung
t Zeit
LI Indikatorwellenlänge
LR Referenzwellenlänge
LB Blindwertwellenlänge
EI Extinktion, gemessen bei LI
ER Extinktion, gemessen bei LR
EB Extinktion, gemessen bei LB
a, b Parameter der Geradengleichung y = bx + a
Claims (16)
1. Verfahren zur Bestimmung der Temperatur in Multiküvetten mit
thermochromen Indikatorsystemen, dadurch gekennzeichnet,
daß,
mindestens ein thermochromer Indikator, mit zumindest zwei Extrema im Spektralbereich eingesetzt wird,
wobei mindestens ein Extremum temperaturabhängig ist,
mindestens zwei optische Signale bei mindestens zwei verschiedenen Wellenlängen gemessen werden, wobei mindestens bei einer Wellenlänge eine Temperaturabhängigkeit gegeben ist und
die erhaltenen Einzelsignale zur Temperaturberechnung verwendet werden.
mindestens ein thermochromer Indikator, mit zumindest zwei Extrema im Spektralbereich eingesetzt wird,
wobei mindestens ein Extremum temperaturabhängig ist,
mindestens zwei optische Signale bei mindestens zwei verschiedenen Wellenlängen gemessen werden, wobei mindestens bei einer Wellenlänge eine Temperaturabhängigkeit gegeben ist und
die erhaltenen Einzelsignale zur Temperaturberechnung verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Signale aus mindestens zwei optischen Messungen bei
verschiedenen Wellenlängen durch Mehrwellenlängenphotometrie im
Spektralbereich von 330 nm bis 800 nm gewonnen werden und durch
Quotientenbildung ein Signal gebildet wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß
mindestens ein erstes optisches Signal das temperaturabhängige Indikatorsignal EI darstellt und bei der Indikatorwellenlänge LI gemessen wird und mindestens ein zweites optisches Signal, welches bei einer Referenzwellenlänge LR gewonnen wird, das Referenzsignal ER darstellt und
die erhaltenen optischen Einzelsignale mit den Parametern der Funktion S = f(T), die unter vergleichbaren Bedingungen gewonnen wurden, verrechnet werden und so die zu messende Temperatur bestimmt wird.
mindestens ein erstes optisches Signal das temperaturabhängige Indikatorsignal EI darstellt und bei der Indikatorwellenlänge LI gemessen wird und mindestens ein zweites optisches Signal, welches bei einer Referenzwellenlänge LR gewonnen wird, das Referenzsignal ER darstellt und
die erhaltenen optischen Einzelsignale mit den Parametern der Funktion S = f(T), die unter vergleichbaren Bedingungen gewonnen wurden, verrechnet werden und so die zu messende Temperatur bestimmt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß
das thermochrome Indikatorsystem aus Tris-Puffer und
Kresolrot besteht.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß
in die einzelnen Küvettenplätze der Multiküvette eine Mischung
aus TRIS-Puffer und Kresolrot im pH Bereich von 7,0 bis 8,5, bei
einer TRIS-Konzentration im Bereich von 0,05 bis 0,5 Mol/L,
einer Kresolrotkonzentration im Bereich von 0,05 bis 2 mMol/L,
für eine Solltemperatur im Bereich von 10 bis 90°C bei
effektiven Schichtdicken im Bereich von 0,5 bis 20 mm so
abgemessen wird, daß die gemessenen Extinktionen, bestimmt bei
der Indikatorwellenlänge und bei der Referenzwellenlänge nahezu
gleich groß sind, und im Bereich von 0,5-1,5 liegen.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß
die bestimmte Temperatur in mindestens einer Einzelküvette mit
einer unabhängigen physikalischen Temperaturmeßtechnik
verglichen und geeicht wird und über diesen Eichwert alle
übrigen Temperaturwerte der Einzelküvetten korrigiert werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich bei einer
temperaturunabhängigen Blindwertwellenlänge LB eine
Blindwertmessung erfolgt, die sehr niedrige, von der
Konzentration des Puffer-Indikatorsystems nahezu unabhängige
Extinktionswerte EB liefert.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß
die Referenzwellenlänge LR im Bereich von 330 bis 550 nm liegt
und die Indikatorwellenlänge LI im Bereich von 550 nm bis 580 nm
liegt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Signal S aus EI/ER gebildet wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Signal S aus (EI-ED)/(ER-EB) gebildet wird, wobei die
Referenzwellenlänge LR im Bereich von 330 bis 550 nm liegt, die
Indikatorwellenlänge LI im Bereich von 550 bis 580 nm liegt und
EB bei LB im Wellenlängenbereich oberhalb 620 nm, vorzugsweise
bei 680 nm, bestimmt wird.
11. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Temperaturfunktion der natürliche Logarithmus des
Mehrwellenlängensignals S ist und die Parameter der Funktion im
Bereich der Solltemperatur nahezu konstant sind.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 1-9 dadurch gekennzeichnet,
daß
zur Temperaturberechnung, graphischen Anzeige und zur
Dokumentation Software verwendet wird, die auf gängigen
Rechnern eingesetzt wird.
13. Testkit zur Bestimmung der Temperatur in Multiküvetten mit
thermochromen Indikatorsystemen, gekennzeichnet durch
eine TRIS-Kresolrot-Lösung mit einer Deklarierung für eine
Solltemperatur und für ein Photometer versehen ist.
14. Testkit nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die TRIS-Kresolrot-Lösung mit antibakteriell wirkenden Agentien,
vorzugsweise Azid in der Konzentration von 0,02, bis 0,2%
versetzt ist.
15. Testkit nach den Ansprüchen 13 und 14, dadurch
gekennzeichnet, daß
die Tris-Kresolrot-Lösung in sterilisierte Einwegflaschen mit
Volumina von 30 ml bis 100 ml steril eingefüllt und verpackt
ist.
16. Testkit nach den Ansprüchen 13 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß
die Deklarierung den allgemeinen Algorithmus, die Parameter zur
Temperaturermittlung für das entsprechende photometrische Gerät
und die zu verwendeten Wellenlängen für die Ermittlung
Solltemperatur enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914130584 DE4130584C2 (de) | 1991-09-13 | 1991-09-13 | Verfahren und Testkit zur Bestimmung der Temperatur in den Einzelküvetten von Multiküvetten mit einer thermochromen Indikatorlösung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19914130584 DE4130584C2 (de) | 1991-09-13 | 1991-09-13 | Verfahren und Testkit zur Bestimmung der Temperatur in den Einzelküvetten von Multiküvetten mit einer thermochromen Indikatorlösung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4130584A1 true DE4130584A1 (de) | 1993-03-25 |
DE4130584C2 DE4130584C2 (de) | 1997-12-18 |
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ID=6440589
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19914130584 Expired - Fee Related DE4130584C2 (de) | 1991-09-13 | 1991-09-13 | Verfahren und Testkit zur Bestimmung der Temperatur in den Einzelküvetten von Multiküvetten mit einer thermochromen Indikatorlösung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4130584C2 (de) |
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1991
- 1991-09-13 DE DE19914130584 patent/DE4130584C2/de not_active Expired - Fee Related
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