DE4129845A1 - Rundstrickmaschine zur herstellung von plueschwaren - Google Patents
Rundstrickmaschine zur herstellung von plueschwarenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rundstrickmaschine der im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Gattung und eine Platine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
Bei Rundstrickmaschinen dieser Art besteht häufig das Bedürfnis, die Größen der aus den
Grund- und Plüschfäden gebildeten Maschen einerseits und der allein aus den Plüschfäden
gebildeten Henkel bzw. Schleifen andererseits unabhängig voneinander vorzuwählen, um
dadurch eine Anpassung an die verwendeten Garnarten (dickes, dünnes, gekräuseltes
Garn usw.) vorzunehmen. Hierzu ist es bekannt (DE-PS 30 35 582), den Stricknadeln
zweiteilige, in einem Platinenring verschiebbar gelagerte Platinen zuzuordnen und die
Größe der Austriebsbewegung des einen Platinenteils zur Einstellung der Länge der
Plüschfadenschleifen bzw. -henkel und die Größe der Austriebsbewegung des anderen
Platinenteils zur Einstellung der Maschengröße zu verwenden. Analoge Möglichkeiten
ergeben sich bei Anwendung von Rundstrickmaschinen mit Rippscheiben, in denen
spezielle Haken verschiebbar gelagert sind (DE-AS 12 50 587), die von einstellbaren
Schloßteilen gesteuert werden und zur wahlweisen Einstellung der Längen der Plüschhenkel
bzw. Maschen dienen.
Die Anwendung zweiteiliger Platinen od.dgl. hat den Nachteil, daß sich bei großen Feinheiten
(=Zahl der Nadeln pro Zoll) mechanische Probleme ergeben und die Reibung
zwischen den beiden Platinenteilen beachtlich ist. Werden zur Vermeidung dieses Nachteils
dagegen einteilige Platinen verwendet (DE-PS 28 24 314), dann ist es nicht möglich, die
Größe der Maschen und Plüschfadenschleifen unabhängig voneinander einzustellen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Rundstrickmaschine der eingangs
bezeichneten Gattung so auszubilden, daß die Größen der Maschen und die Längen der
Plüschfadenschleifen trotz Anwendung einteiliger Platinen unabhängig voneinander
einstellbar sind. Aufgabe der Erfindung ist es außerdem, eine für eine solche Rundstrickmaschine
geeignete Platine zu schaffen.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 8.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der Zeichnung am
Ausführungsbeispiel einer Rundstrickmaschine näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen schematischen Axialschnitt durch eine erfindungsgemäße Rundstrickmaschine
zur Herstellung von Plüschwaren;
Fig. 2 schematisch die Schloßabwicklungen eines Stricksystems der Rundstrickmaschine
nach Fig. 1;
Fig. 3 Einzelheiten des Platinen-Schloßteilabschnitts der Rundstrickmaschine nach Fig. 1;
Fig. 4 Einzelheiten der Zylinder-Schloßteilabschnitte von zwei benachbarten Stricksystemen
der Rundstrickmaschine nach Fig. 1;
Fig. 5 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung in vergrößertem Maßstab;
Fig. 6 bis 17 Relativstellungen der Nadeln und Platinen zueinander an den in Fig. 5 angedeuteten Positionen VI-XVII;
Fig. 18 und 19 schematische Ansichten von mit der Rundstrickmaschine nach Fig. 1 bis 17
hergestellten Plüschwaren;
Fig. 20 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung der Zylinder-Schloßteilabschnitte nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung; und
Fig. 21 und 22 schematische Ansichten von zwei weiteren, mit der Rundstrickmaschine
nach Fig. 20 herstellbaren Plüschwaren.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung am Beispiel einer Rundstrickmaschine zur
Herstellung von Plüschstrickwaren. Diese Rundstrickmaschine ist zum Teil bekannt
(DE-OS 31 45 307), so daß nachfolgend nur ihre für die Erfindung wesentlichen Teile näher
erläutert werden.
Die Rundstrickmaschine weist einen ersten Träger, im dargestellten Ausführungsbeispiel in
Form eines drehbar gelagerten Nadelzylinders 1, in dem Strickwerkzeuge, z. B. übliche
Zungennadeln mit Haken 3 und Zungen 4 axial beweglich gelagert sind, und einen zweiten
Träger, hier in Form eines mit dem Nadelzylinder 1 drehbaren Platinenrings 5 auf, in dem
einteilige, im Ausführungsbeispiel als Platinen 6 ausgebildete Schleifenbildungswerkzeuge
radial beweglich gelagert sind. Die Platinen 6 sind in Schlitzen des Platinenrings 5 angeordnet,
und jeder Nadel 2 ist eine derartige Platine zugeordnet. Die Nadeln 2 weisen einen
von Schloßteilabschnitten 7 eines ersten, hier als Zylinderschloß 8 ausgebildeten Schlosses
gesteuerten Fuß 9, die Platinen 6 je einen Fuß 10 auf, der von Schloßteilabschnitten 11 eines
zweiten, im Ausführungsbeispiel als Platinenschloß 12 ausgebildeten Schlosses gesteuert
wird, die in eine zwischen dem Fuß 10 und der Platinenvorderseite gebildete Ausnehmung
14 eingreifen. Das Nadel- und das Platinenschloß 8 bzw. 12 sind Bestandteile einer Schloßanordnung,
wobei die Nadeln 2 oder andere Strickwerkzeuge und das Zylinderschloß 8 oder
andere Schlösser im wesentlichen der Bildung von Grund- und Plüschfadenmaschen und die
Platinen 6 oder andere Schleifenbildungswerkzeuge und das Platinenschloß 12 oder andere
Schlösser im wesentlichen der Kontrolle der Grund- und Plüschfadenschleifen bei ihrer
Ausformung dienen.
Aus weiter unten erläuterten Gründen sind die Schloßteilabschnitte 7 mit in axialer
Richtung und die Schloßteilabschnitte 11 mit in radialer Richtung verstellbar am zugehörigen
Schloß 8 bzw. 12 gelagerten Schloßteilen versehen. Zur Verstellung dieser Schloßteile
dienen Einstellschrauben 15 bzw. 16, die über Exzenter od. dgl. in an sich bekannter
Weise auf nicht näher dargestellte, in den Schlössern 8 bzw. 12 verschiebbar gelagerte
Schieber einwirken, an denen die verstellbaren Schloßteile befestigt sind.
Die Schleifenbildungswerkzeuge sind als Einschließ- und Abschlagplatinen ausgebildet und
weisen dazu zur Behandlung eines Grundfadens und eines Plüschfadens bestimmte
Elemente auf. Insbesondere weisen die Platinen 6 oberhalb ihrer auf den Böden der
Platinenringnuten geführten Unterseiten je eine in einen Längsschlitz 17 bzw. eine Kehle
übergehende, untere, in Längsrichtung der Platine 6 erstreckte Kante 18 und eine oberhalb
derselben befindliche, ebenfalls in Platinenlängsrichtung erstreckte Nase 19 auf, die mit
ihrer Unterseite den Längsschlitz 17 begrenzt und an ihrer Oberseite mit einer mittleren
Kante 20 versehen ist. Diese ist über eine kurze, in Richtung des Vorderendes der Nase 19
vorstehende, im wesentlichen senkrecht zur Kante 18 erstreckte Stirnfläche 21 mit einer noch
weiter oben liegenden, nach rückwärts verlaufenden, oberen Kante 22 verbunden, wobei die
Kanten 18, 20 und 22 im wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind. Außerdem ist,
vom Grund des Längsschlitzes 17 aus betrachtet, die Nase 19 kürzer als die untere Kante 18
und die obere Kante 22 kürzer als die Nase 19.
Am oberen und unteren Ende der Stirnfläche 21 ist je eine Ausnehmung vorgesehen, wobei
die untere Ausnehmung eine Ziehkante 23 für einen Grundfaden und die obere Ausnehmung
eine Stützkante 24 für einen Plüschfaden bildet.
Fig. 2 zeigt in einer gegenüber Fig. 1 verkleinerten Darstellung die mit den Schloßteilabschnitten
7 bzw. 11 realisierten Schloßkurven innerhalb eines Systems I. bei einer Bewegung
der Nadeln in Richtung eines Pfeils v. Im linken Teil der Fig. 2 ist angedeutet, daß die
Oberkanten der Haken 3 normalerweise auf einer Rundlaufbahn 27 geführt werden, die - in
axialer Richtung betrachtet - in Höhe der Kanten 18 der in einer Stellung 6a dargestellten
Platinen 6 verläuft, wobei diese Stellung die relative Lage der Haken 3 zu den Platinen 6 in
axialer Richtung erkennbar machen soll. Aus der Rundlaufbahn 27 können die Nadeln 2 in
dem in Fig. 2 gezeigten Stricksystem I. zunächst in eine Zwischenstellung, z. B. eine Fangstellung,
überführt werden, in der das obere Hakenende auf einem Bahnabschnitt 28
angeordnet ist, der das Einlegen eines Grundfadens mittels eines schematisch angedeuteten
Fadenführers 29 ermöglicht. Danach können die Nadeln 2 wahlweise an zwei Positionen
noch weiter derart angehoben werden, daß die Oberkanten der Haken 3 auf einem ersten
oder zweiten, dreieckförmigen Bahnabschnitt 30 bzw. 31 geführt werden, der das Einlegen
eines von zwei gleich oder unterschiedlich ausgebildeten Plüschfäden mittels schematisch
angedeuteter Fadenführer 32, 33 ermöglicht. Danach werden die Oberkanten der Haken 3
längs eines Abzugsabschnitts 34 wieder auf die Rundlaufbahn 27 abgezogen.
Im oberen linken Teil der Fig. 2 ist schematisch eine zweite Platinenstellung 6b angedeutet.
Hierdurch sollen die Lagen der Stirnflächen 21 der Platinen 6 relativ zu den Nadeln 2 in
radialer Richtung angedeutet werden. Danach werden die Stirnflächen 21 bei in der
Durchlaufbahn befindlichen Haken 3 auf einem Bahnabschnitt 36 derart geführt, daß sie im
wesentlichen in der Verlängerung der Längsachsen der Nadelschäfte bzw. oberhalb der
Haken 3 angeordnet sind. Aus dieser Stellung werden die Platinen 6 längs eines dreieckförmigen
Bahnabschnitts 37 zunächst radial vom Nadelkreis nach außen weggezogen, um
Platz für den Fadenführer 29 zu schaffen, und dann wieder radial in Richtung des Nadelzylinders
bis zu einem Bahnabschnitt 38 vorgeschoben, auf dem die Stirnflächen 21 etwas
weiter radial innen angeordnet sind, als dem Bahnabschnitt 37 entspricht. Am Systemende
werden die Stirnflächen 21 mittels eines weiteren dreieckförmigen Bahnabschnitts 39 erst
radial nach außen und dann bis zu einem in Höhe des Bahnabschnitts 36 verlaufenden
Bahnabschnitt 40 radial nach innen geschoben, um im Bereich des Abzugsabschnitts 34 die
Maschenbildung zu ermöglichen.
In Fig. 3 ist der zur Realisierung der Platinen-Bahnabschnitte 36 bis 40 nach Fig. 2 verwendete
Schloßteilabschnitt 11 (vgl. auch Fig. 1) dargestellt. Der Schloßteilabschnitt 11
besteht aus drei in Richtung des Pfeils v hintereinander angeordneten Schloßteilen 41, 42
und 43, deren Trägerplatte 44 im Bereich des Bahnabschnitts 37 eine Ausnehmung 45
aufweist, in die ein in Richtung eines Doppelpfeils w radial verschiebbarer, das Schloßteil 42
tragender Schieber eingesetzt ist. Dieser ist über einen Exzenterantrieb od. dgl. mit der aus
Fig. 1 ersichtlichen Einstellschraube 16 gekoppelt. Damit sich beim Übergang der Platinen 6
vom Schloßteil 41 auf das Schloßteil 42 und von diesem auf das Schloßteil 43 in Richtung
des Pfeils v keine vorstehenden, die Platinen beschädigenden Kanten od. dgl. ergeben, ist
die Breite des Schloßteils 42, wie Fig. 3 klar erkennen läßt, an seiner linken Einlaufseite
kleiner und an seiner rechten Auslaufseite größer als der jeweils angrenzende Teil der
Schloßteile 41 bzw. 43, wodurch gleichzeitig die Größe des Verstellbereichs in Richtung des
Pfeils w festgelegt ist.
Im übrigen sind die Platinen-Schloßteilabschnitte 11 bei allen Stricksystemen der Rundstrickmaschine
vorzugsweise identisch ausgebildet, so daß das Platinenschloß 12 nur mittels
der Einstellschrauben 16 verändert werden kann. Eine Auswähleinrichtung für die Platinen
ist weder vorgesehen noch erforderlich.
Fig. 4 zeigt zwei zur Realisierung der Nadel-Bahnabschnitte 27, 28, 30, 31 und 34 nach Fig. 2
verwendete Schloßteilabschnitte 7a und 7b des Zylinderschlosses 8 (vgl. auch Fig. 1).
Obwohl die Schloßteilabschnitte 7a, 7b bei allen Stricksystemen der Rundstrickmaschine
identisch ausgebildet werden könnten, ist vorzugsweise auch die Anwendung unterschiedlicher
Schloßteilabschnitte 7a, 7b möglich, um auf einfache Weise Bindungs- oder Farbmuster
herstellen zu können. Daher sind in Fig. 4 nebeneinander die unterschiedlichen
Schloßteilabschnitte 7a und 7b von zwei Stricksystemen I. und II. dargestellt. Die Schloßteilabschnitte
7a, 7b wirken mit Haken 3a, 3b aufweisenden Nadeln 2a und 2b zusammen, die
ihren Fuß 9a bzw. 9b in unterschiedlichen Höhen aufweisen und z. B. im Verhältnis 1 : 1 auf
die Nuten des Nadelzylinders 1 verteilt sind. Entsprechend ist den Nadeln 2a eine obere
Nadelbahn 48 und den Nadeln 2b eine untere Nadelbahn 49 zugeordnet.
Im Bereich des Stricksystems I. weist der Schloßteilabschnitt 7a, wiederum in Richtung des
Pfeils v betrachtet, vier hintereinander liegende, die im wesentlichen geschlossene Nadelbahn
48 für die Füße 9a bildende Schloßteile 50 bis 53 auf. Das Schloßteil 50 hebt die
Füße 9a zunächst in die Zwischen- oder Fangstellung entsprechend dem Bahnabschnitt 28
(Fig. 2) zwecks Aufnahme eines Grundfadens und dann in die höchste Stellung entsprechend
dem ansteigenden Teil des dreieckförmigen Bahnabschnitts 30 (Fig. 2), damit die
Nadeln 2a beim anschließenden Abzug in die Zwischenstellung einen Plüschfaden aufnehmen
können. Dabei ist der Abzug mittels des Schloßteils 51 in axialer Richtung, d. h.
parallel zu einem Doppelpfeil x einstellbar, da das Schloßteil 51 auf einem Schieber 54
befestigt ist, der über einen Exzenter 55 mit einer Einstellschraube 15a entsprechend der
Einstellschraube 15 nach Fig. 1 verbunden ist.
An das Schloßteil 51 schließt sich das fest angeordnete Schloßteil 52 mit einem im wesentlichen
geradlinigen, in Höhe der Zwischenstellung verlaufenden Bahnabschnitt an. Dadurch
werden die Haken 3a entsprechend Fig. 2 so lange in der Zwischenstellung (Bahnabschnitt
64 in Fig. 2) gehalten, bis sie den zweiten Plüschfadenführer 33 ohne Aufnahme
eines Plüschfadens passiert haben. Das vierte Schloßteil 53 ist ein Abzugsschloßteil, das mit
einer oberen, dem Bahnabschnitt 34 in Fig. 2 entsprechenden Nadelbahn versehen und an
einem weiteren Schieber 56 befestigt ist, der über einen weiteren Exzenter 57 mit einer
Einstellschraube 15b verbunden und parallel zum Doppelpfeil x verschiebbar gelagert ist.
Die ebenfalls im wesentlichen geschlossene untere Nadelbahn 49 für die Füße 9b der
Nadeln 2b wird zunächst aus zwei in Richtung des Pfeils v hintereinander liegenden
Schloßteilen 61 und 62 gebildet. Das Schloßteil 61 ist fest eingebaut und dient dazu, die
Füße 9b so zu führen, daß die Haken 3b der Nadeln 2b zunächst bis in die Zwischen- oder
Fangstellung (Bahnabschnitt 28 in Fig. 2) angehoben werden, um den Grundfaden aufzunehmen,
dann aber in eine etwas tiefer gelegene Position (Bahnabschnitt 65 in Fig. 2)
abgezogen werden, um den Plüschfadenführer 32 ohne Aufnahme eines Plüschfadens zu
passieren. Am Ende des Schloßteils 61 ist dann ein bis in die höchste Nadelstellung
führender, dem ansteigenden Teil des Bahnabschnitts 31 (Fig. 2) entsprechender Abschnitt
vorgesehen, damit die Nadeln 2b beim Plüschfadenführer 33 einen Plüschfaden aufnehmen
können.
Das daran angrenzende Schloßteil 62 ist wie das Schloßteil 51 an einem Schieber 58 mit
Exzenter 59 und Einstellschraube 15c befestigt und dient dazu, die Füße 9b so zu führen,
daß die Haken 3b auf einem dem absteigenden Teil des Bahnabschnitts 31 (Fig. 2) entsprechenden
Bahnabschnitt in die Zwischenstellung abgezogen werden. An das Schloßteil 62
schließt sich eine untere Nadelbahn des Schloßteils 53 an, die ebenfalls entsprechend dem
Bahnabschnitt 34 (Fig. 2) ausgebildet ist. Die Schloßteile 50 bis 53, 61 und 62 sowie die
untere Nadelbahn des Schloßteils 53 sind an ihren Eingangs- bzw. Ausgangsseiten so
ausgebildet, daß sich innerhalb der möglichen Verstellbereiche der Einstellschrauben 15a
bis 15c keine vorstehenden, schädlich auf die Füße 9a bzw. 9b wirkenden Kanten ergeben.
Der Schloßteilabschnitt 7b weist eine obere, im wesentlichen geschlossene, auf die Füße 9a
wirkende Nadelbahn 66 und eine untere, im wesentlichen geschlossene, auf die Füße 9b
wirkende Nadelbahn 67 auf. Dabei wird die Nadelbahn 66 durch in Richtung des Pfeils v
hintereinander liegende Schloßteile 68, 69 und 70 gebildet, die genau den Schloßteilen
61, 62 und 53 entsprechen, so daß die Nadelbahn 66 wie die Nadelbahn 49 ausgebildet
ist. Dagegen wird die Nadelbahn 67 durch in Richtung des Pfeils v hintereinanderliegende
Schloßteile 71, 72 und 73, die den Schloßteilen 50, 51 und 52 entsprechen, und eine untere
Nadelbahn des Schloßteils 70 gebildet, so daß die Nadelbahn 67 genau der Nadelbahn 48
entspricht. Daher sind auch die Schloßteile 69, 70 und 72 an Schiebern 74, 75 und 76
befestigt und mittels Einstellschrauben 15d, 15e und 15f verstellbar.
Fig. 5 ist eine vergrößerte Darstellung der in Fig. 2 gezeigten Bahnabschnitte und enthält
zusätzlich Schnittlinien VI-XVII für die Fig. 6 bis 17, anhand derer nachfolgend die
Wirkungsweise der Rundstrickmaschine nach Fig. 1 bis 4 erläutert wird.
In Fig. 6 befinden sich alle Nadeln 2a und die zugehörigen Platinen 6 in ihrer Grundstellung,
in welcher jeder Haken 3a eine in einem vorhergehenden System gebildete Masche 81
hält. Die Zungen 4 sind noch geschlossen, und die alten Maschen 81 sind in den Längsschlitzen
17 der Platinen 6 derart gehalten, daß das Gestrick beim Hochsteigen der Nadeln 2a in
Höhe der unteren Kanten 18 der Platinen 6 gehalten wird. Die Nadeln 2a werden aus der
Grundstellung nach Fig. 6 durch das Schloßteil 50 nach Fig. 4 zunächst in die Zwischenstellung
nach Fig. 7 angehoben (Bahnabschnitt 28 in Fig. 4), bis ihre Zungen 4 von den alten
Maschen 81 geöffnet sind und die unteren Enden ihrer Haken 3a ausreichend weit über den
mittleren Kanten 20 der Platinen 6 stehen.
Entsprechend Fig. 3 und 5 erfolgt nun der Rückzug der Platinen 6 entlang den Bahnabschnitten
37, um Platz für den Fadenführer 29 zu schaffen, dessen Austrittsende für einen
von ihm zugeführten Grundfaden 82 dicht oberhalb der Nasen 19 der Platinen 6 steht
(Fig. 8).
Nachdem die Nadeln 2a den Grundfaden 82 aufgenommen haben, werden die Platinen 6
entsprechend Fig. 3 und 5 wieder in Richtung der Nadeln 2a vorgeschoben. Dabei legt sich
der Grundfaden 82 gegen die Ziehkanten 23 der Platinen 6 (Fig. 9), so daß beim weiteren
Vorschieben der Platinen 6 derart, daß die Ziehkanten 23 hinter den Nadelrücken zu liegen
kommen, Schleifen 83 aus dem Grundfaden 82 geformt werden. Die Länge dieser Schleifen
83 hängt erfindungsgemäß davon ab, wie das Schloßteil 42 (Fig. 3) mittels der Einstellschraube
16 in Richtung des Doppelpfeils w eingestellt worden ist. Daraus ergibt sich, daß
erfindungsgemäß und anders als bei anderen Rundstrickmaschinen die Bildung (Vorkulierung)
der Schleifen 83 des Grundfadens 82 nicht mit Hilfe eines auf die Nadeln bzw.
Strickwerkzeuge wirkenden, verstellbaren Abzugsschloßteils, sondern mit Hilfe eines auf die
Platinen bzw. Schleifenbildungswerkzeuge wirkenden, verstellbaren Schloßteils erfolgt. Die
Platinen 6 können jetzt zwischen den Schnittlinien IX und X nach Fig. 5 etwas zurückgezogen
werden, um die gebildeten Schleifen 83 zu entlasten. Danach werden die Nadeln 2a
mit Hilfe der Schloßteile 50 (Fig. 4) aus der Zwischenstellung, in welcher die alten Maschen
81 noch auf den geöffneten Zungen 4 liegen, bis in ihre höchste Stellung ausgetrieben
(Bahnabschnitt 30 in Fig. 5), in der die unteren Enden der Haken 3a ausreichend weit
(Bahnabschnitt 30 in Fig 5), in der die unteren Enden der Haken 3a ausreichend weit
oberhalb der oberen Kanten 22 der Platinen 6 stehen. Dabei sind die Lagen der verschiedenen
Kanten der Platinen und die Abmessungen der beteiligten Schloßteile so gewählt, daß
beim Austreiben der Nadeln aus der Zwischenstellung (Fig. 9) in ihre höchste Stellung (Fig. 10)
einerseits die alten Maschen 81 unter die Zungen 4 auf die Schäfte der Nadeln 2a
gleiten, andererseits aber die neu gebildeten Schleifen 83 noch auf den geöffneten Zungen 4
liegen bleiben.
Beim erneuten Abzug der Nadeln in die Zwischenstellung nehmen ihre Haken 3a zunächst
einen Plüschfaden 84 auf, der vom Plüschfadenführer 32 zugeführt wird, dessen unteres
Austrittsende dicht oberhalb der oberen Kanten 22 der Platinen 6 angeordnet ist. Bei Abzug
der Nadeln 2a stützt sich daher der Plüschfaden 84 an den oberen Kanten 22 ab, so daß sich
Plüschfaden-Schleifen 85 bilden (Fig. 11). Die Länge dieser Schleifen 85 hängt nach Fig. 4
erfindungsgemäß davon ab, wie das Schloßteil 51 in Richtung des Doppelpfeils x eingestellt
ist, d. h. wie tief die Nadeln 2a beim Abzug in die Stellung nach Fig. 11 abgezogen werden.
Die Länge der Schleifen 85 ist etwa in einem Bereich einstellbar, der sich aus den Nadelstellungen
nach Fig. 10 und 11 ergibt. Daher eignet sich die Erfindung insbesondere auch zur
Herstellung von Kurzhenkelplüschwaren, bei denen die Länge der Plüschfaden-Henkel bzw.
-Schleifen 85 ca. 1,0 bis 2,0 mm beträgt.
Fig. 12 zeigt schließlich, daß die Platinen 6 kurz nach dem Formen der Plüschfaden-
Schleifen 85 längs eines dreieckförmigen Bahnabschnitts 86 (Fig. 5) des Platinenschlosses
zunächst etwas zurückgezogen und dann wieder etwas vorgeschoben werden. Dies dient
dazu, die zunächst auf den obersten Kanten 22 gebildeten Schleifen 85 auf die Stützkanten
24 gleiten zu lassen und danach wieder zu spannen bzw. gespannt zu halten, bis der
Maschenbildungsvorgang eingeleitet wird.
Die Nadeln 2b werden im System I. mittels der Nadelbahn 49 zunächst in die Zwischenstellung
entsprechend dem Bahnabschnitt 28 in Fig. 5 bewegt, damit sie wie die Nadeln 2a den
vom Grundfadenführer 29 vorgelegten Grundfaden 82 (Fig. 8) aufnehmen. Die Platinenbewegung
ist dabei genauso wie bei den Nadeln 2a, d. h. die Länge der vorgeformten
Grundfaden-Schleifen ist abhängig vom Vorschub der Platinen 6 längs des Schloßteils 42.
Danach werden die Nadeln 2b jedoch in die Zwischenstellung (Abschnitt 65 in Fig. 5)
zurückgezogen, damit sie den Plüschfadenführer 32 passieren, ohne dort den Plüschfaden 84
(Fig. 10) aufzunehmen, d. h. ihre Haken 3b befinden sich ausreichend weit unter den oberen
Kanten 22 der Platinen 6.
Nach dem Passieren des Plüschfadenführers 32 werden die Nadeln 2b längs des dreieckförmigen
Bahnabschnitts 31 (Fig. 5) analog zu Fig. 10 und 11 bis in ihre höchste Stellung
angehoben, so daß sie zunächst die alten Maschen unter die Zungenspitzen gleiten lassen
und dann beim nachfolgenden Abzug mittels des Schloßteils 62 (Fig. 4) einen vom Plüschfadenführer
33 zugeführten Plüschfaden 87 (Fig. 13) aufnehmen und diesen über den
Kanten 22 der Platinen 6 zu Plüschfaden-Schleifen 88 (Fig. 14) formen können, wobei die
Länge der Plüschfaden-Schleifen 88 mittels des Schloßteils 62 bzw. der Einstellschraube 15c
eingestellt wird. Gleichzeitig wird der Plüschfadenführer 33 von den Nadeln 2a passiert,
ohne daß diese den zweiten Plüschfaden 87 aufnehmen, da die Haken der Nadeln 2a zu
diesem Zeitpunkt auf dem Bahnabschnitt 64 (Fig. 5) geführt werden.
Nachdem auf diese Weise alle Nadeln 2a eine Schleife 85 aus dem ersten Plüschfaden 84
und alle Nadeln 2b eine Schleife 88 aus dem zweiten Plüschfaden 87 sowie alle Nadeln 2a
und 2b eine Schleife 83 aus dem Grundfaden 82 gebildet haben, erfolgt der Abzug aller
Platinen 6 in eine so weit zurückliegende Stellung, daß zunächst die vorgeformten Plüschfaden-
Schleifen 85 von den Stützkanten 24 und die vorgeformten Plüschfaden-Schleifen 88
von den oberen Kanten 22 jeweils auf die mittlere Kante 20 der Nasen 19 (Fig. 15) und
dann zusammen mit den Grundfaden-Schleifen 83 auch von den Nasen 19 abgleiten (Fig. 16).
Danach erfolgt die eigentliche Maschenbildung (Fig. 17) in an sich bekannter Weise,
indem die Haken 3a, b unter die unteren Kanten 18 der Platinen 6 abgezogen, dabei aus den
Schleifen, 83, 85 bzw. 88 Maschen gebildet und die alten Maschen über die Haken 3a, b
abgeworfen werden. Die Tiefe des Abzugs der Nadeln 2a, b kann dabei mit Hilfe der auf das
Schloßteil 53 wirkenden Einstellschraube 15b eingestellt und an die mit den Schloßteilen 42
(Fig. 3) eingestellten Schleifenlängen angepaßt werden. Wie Fig. 5 und 15 bis 17 zeigen,
können die dazu erforderlichen Platinen- und Nadelbewegungen mit geringem Versatz
nacheinander längs der Bahnabschnitte 39 und 34 erfolgen. Abschließend werden die
Platinen 6 wieder auf den Bahnabschnitt 40 vorgeschoben, während die Nadeln 2a, b zur
Entspannung der Maschen etwas angehoben werden, so daß sich wieder die Grundstellung
nach Fig. 6 ergibt.
Wie insbesondere Fig. 13 erkennen läßt, dienen die Stützkanten 24 dem Zweck, die mittels
der Nadeln 2a gebildeten Schleifen 85 durch Vorschub der Platinen 6 hinter den Nadelrücken
anzuordnen, bevor die Nadeln 2b ausgetrieben werden, um die Plüschfäden 87
aufzunehmen. Dadurch wird vermieden, daß die Schleifen 85 von den Nadeln 2b beschädigt
oder durchstochen werden. Daher versteht sich, daß die Stützkanten 24 nicht benötigt
werden, wenn an jedem System nur ein einziger Plüschfaden zugeführt wird.
Im nachfolgenden System II. erfolgt die Schleifen- und Maschenbildung analog zum
System I., jedoch mit dem Unterschied, daß jetzt die Nadeln 2b an einem dem ersten
Plüschfadenführer 32 entsprechenden Fadenführer und die Nadeln 2a an einem dem
zweiten Plüschfadenführer 33 entsprechenden Fadenführer jeweils einen Plüschfaden
aufnehmen. An nachfolgenden, nicht dargestellten Systemen wiederholen sich die beschriebenen
Vorgänge. Wird daher an jedem ersten Plüschfadenführer 32 einer aus zwei
Systemen gebildeten Systemgruppe jeweils ein Plüschfaden einer ersten Eigenschaft, z. B.
Farbe, und an jedem zweiten Plüschfadenführer 33 derselben Systemgruppe ein Plüschfaden
einer zweiten Eigenschaft zugeführt, dann entsteht eine Plüschware, von der in Fig. 18 vier
Maschenreihen A bis D dargestellt sind. Dabei ist in allen vier Maschenreihen A bis D der
Grundfaden 82 jeweils von allen, schematisch durch einen schwarzen Punkt angedeuteten
Nadeln 2a, b zu Maschen 91 verarbeitet worden. Dagegen bilden in den Maschenreihen A
und C die Nadeln 2a mit dem ersten, durchgezogen angedeuteten Plüschfaden 84 und die
Nadeln 2b mit dem zweiten, gestrichelt dargestellten Plüschfaden 87 jeweils eine Masche 92
bzw. 93, während in den Maschenreihen B und D die Nadeln 2a den Plüschfaden 87 zu den
Maschen 92 und die Nadeln 2b den Plüschfaden 84 zu den Maschen 93 verarbeiten.
Insgesamt entsteht somit eine 1 : 1-Plüschware mit identischen, jedoch jeweils um eine
Masche versetzten Maschenreihen, in denen jede Plüschschleife über zwei Nadeln 2a
bzw. 2b erstreckt ist.
Mit der beschriebenen Rundstrickmaschine lassen sich durch einfache Änderungen des
Zylinderschlosses 8 zahlreiche, von Fig. 18 abweichende Plüschwaren herstellen. Werden
beispielsweise in Fig. 4 die Schloßteile 68, 69 einerseits und 71, 72 und 73 andererseits
vertauscht, dann nehmen in den Systemen I. und II. die Nadeln 2a jeweils den ersten
Plüschfaden 84 und die Nadeln 2b jeweils den zweiten Plüschfaden 87 auf. Dadurch entsteht
die in Fig. 19 gezeigte Plüschware, die sich von der nach Fig. 18 nur dadurch unterscheidet,
daß die dargestellten Maschenreihen E bis H nicht nur identisch, sondern auch nicht
versetzt sind.
Eine weitere mögliche Änderung des Zylinderschlosses ist in Fig. 20 dargestellt. Hier
entsprechen die obere Nadelbahn 48 des Schloßteilabschnitts 7a und die untere Nadelbahn
67 des Schloßteilabschnitts 7b denen nach Fig. 4. Dagegen ist eine untere Nadelbahn
95 durch ein über die Breite der Schloßteile 50, 51 erstrecktes Schloßteil 96, ein dem
Schloßteil 52 entsprechendes Schloßteil 97 und das Schloßteil 53 gebildet, wobei das
Schloßteil 96 ortsfest angeordnet ist und die zugehörigen Nadeln 2b zunächst bis in die zur
Aufnahme des Grundfadens 82 erforderliche Stellung anhebt, danach jedoch wieder in eine
Zwischenstellung abzieht, um sicherzustellen, daß nur die Nadeln 2a den ersten Plüschfaden
84 aufnehmen. Eine obere Nadelbahn 98 des Schloßteilabschnitts 7b ist entsprechend
ausgebildet. Als Folge davon ergibt sich eine Plüschware (Fig. 21), bei der in Maschenreihen
I bis L der Grundfaden 82 von allen Nadeln 2a, 2b zu den Maschen 91 verarbeitet ist,
während der Plüschfaden 84 in den Maschenreihen I, K usw. jeweils nur von den Nadeln 2a
zu den Maschen 92 verarbeitet wird. Entsprechend wird in den Maschenreihen J, L usw. ein
Plüschfaden 99 jeweils nur von den Nadeln 2b zu Maschen 100 verarbeitet. Dabei können
die Plüschfäden 84 und 99 gleiche oder unterschiedliche Eigenschaften besitzen. In jedem
Fall erstrecken sich die Plüschfaden-Schleifen jeweils über zwei Nadeln, bildet nur jede
zweite Nadel eine Plüschfaden-Masche und sind die die Plüschfaden-Maschen aufweisenden
Maschenstäbchen von Reihe zu Reihe jeweils um ein Maschenstäbchen versetzt angeordnet.
Eine weitere Variante ergibt sich, wenn die ersten Teile der Nadelbahnen 95 und 98 so
ausgebildet sind, wie in Fig. 20 mit einer gestrichelten Linie 101 angedeutet ist. Dadurch
werden die Nadeln 2b im System I. und die Nadeln 2a im System II. jeweils nur um so wenig
angehoben, daß sie an den Fadenführern 29 den Grundfaden 82 nicht aufnehmen können.
Daraus resultierende Plüschware entspricht der nach Fig. 21 mit dem Unterschied, daß in
den Maschenreihen I, K usw. die allein von den Nadeln 2b gebildeten Maschen 91 und in
den Maschenreihen J, L usw. entsprechend die allein von den Nadeln 2a gebildeten
Maschen 91 fehlen und durch Flottungen ersetzt sind.
Natürlich ist es mit der beschriebenen Rundstrickmaschine auch möglich, die aus Fig. 22
ersichtliche, volle Plüschware herzustellen. Die dargestellten Maschenreihen M bis P dieser
Plüschware sind jeweils identisch aufgebaut und aus Plüschfäden mit gleichen oder unterschiedlichen
Eigenschaften hergestellt, wobei alle Nadeln 2a, 2b in jeder Maschenreihe
dieselben Grund- und Plüschfäden zu Maschen verarbeiten. Eine solche Plüschware wird
z. B. dadurch erhalten, daß in Fig. 4 die untere Nadelbahn 49 des Schloßteilabschnitts 7a
durch die untere Nadelbahn 67 des Schloßteilabschnitts 7b ersetzt wird und im übrigen alle
Systeme identisch ausgebildet und mit identischen Schloßteilabschnitten 7a versehen
werden.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, die sich auf
vielfache Weise abwandeln lassen. Dies gilt vor allem für die anhand der Fig. 2 bis 4 und 20
beschriebenen Nadelbahnen und Schloßteilabschnitte. Insbesondere können den einzelnen
Stricksystemen I. und II. jeweils mehr als zwei Plüschfadenführer 32, 33 zugeordnet werden,
um z. B. in Verbindung mit nicht dargestellten Nadelauswählvorrichtungen Jacquard-
Plüschwaren herzustellen. Entsprechend könnten Stricksysteme oder Systemgruppen
vorgesehen sein, an denen nur der Grundfaden oder nur ein Grundfaden und ein einziger
Plüschfaden zugeführt wird. Weiter ist es möglich, die Einstellung der Schloßteile
51, 52, 53 usw. mit anderen als den dargestellten Mitteln zu realisieren. Insbesondere
wäre es möglich, hierfür sogenannte zentrale Stelleinrichtungen vorzusehen, die z. B. eine
zentrale, axiale Anhebung oder Absenkung des Nadelzylinders und des Platinenrings oder
des Zylinderschlosses ermöglichen. Weiter wäre es möglich, die Zylinder-Schloßteilabschnitte
7 jeweils nur mit einer einzigen Nadelbahn (z. B. 48 oder 49) zu versehen und
entsprechend Nadeln mit nur einem zugeordneten Fuß 9a oder 9b zu verwenden. Dabei
könnten die Nadeln 2a, 2b natürlich auch mit weiteren, anderen Zwecken dienenden Füßen
versehen sein. Weiterhin ist die Erfindung nicht darauf beschränkt, daß die Länge der
Grundfaden-Schleifen mittels der Platinen 6 eingestellt wird. Grundsätzlich wäre es auch
möglich, die Grundfaden-Schleifen auf herkömmliche Weise dadurch vorzuformen, daß der
Grundfaden über die mittleren Kanten 20 der Platinen 6 gelegt und dann die Nadeln mittels
Schloßteilen abgezogen werden (DE-PS 31 45 307). Werden hierbei verstellbare Schloßteile
verwendet, würde auch für diesen Fall der Vorteil erzielt, daß die Länge der Grund- und
Plüschfaden-Schleifen durch unterschiedliche Mittel individuell eingestellt werden könnte.
In allen Fällen können die anhand der Fig. 4 beschriebenen Nadeln 2a, 2b in von 1 : 1
abweichenden Verteilungen angeordnet sein.
Weiterhin ist die Erfindung nicht auf die Anwendung der dargestellten Zylindernadeln und
Einschließ- und Abschlagplatinen beschränkt, an deren Stelle andere Strick- und Schleifenbildungswerkzeuge,
insbesondere in Form von Rippnadeln, Ziehhaken od. dgl. mit anderen
als den Teilen 18 bis 22 entsprechenden Elementen vorgesehen werden können, die in
anderen als den beschriebenen Trägern, insbesondere einer Rippscheibe, gelagert sein
können. Weiter wäre es möglich, keine Vorkulierung für den Grundfaden vorzusehen,
sondern diesen bis zu der Stelle, an der Maschen gebildet werden sollen (z. B. Linie XVI in
Fig. 5), in den Längsschlitzen 17 bzw. Kehlen der Platinen 6 frei durchlaufen zu lassen, wie
dies grundsätzlich bereits bekannt ist (EP-AS-O 2 95 703). Auch in diesem Fall könnten
unterschiedliche Schloßteile zur Einstellung der Länge der Plüschfaden-Schleifen und der
Größe der Maschen vorgesehen sein. Schließlich könnten die Grundfäden abweichend von
Fig. 9 mit den geschlossenen Enden der Längsschlitze 17 vorgeformt werden, indem die
Platinen 6 entsprechend vorgeschoben werden, und die Plüschfaden-Schleifen lediglich über
den Kanten 20 der Platinen 6 gebildet werden. In diesem Fall könnten die Kanten 22 fehlen.
Dennoch könnte wiederum die Länge der Plüschfaden-Schleifen durch ein entsprechendes
Zylinder-Schloßteil, die Größe der Maschen dagegen durch ein entsprechendes Platinen-
Schloßteil gesteuert werden.
Claims (15)
1. Rundstrickmaschine zur Herstellung von Plüschware, enthaltend einen ersten Träger mit
zur Bildung von Maschen bestimmten Strickwerkzeugen, einen zweiten Träger mit Schleifenbildungswerkzeugen,
die zur Behandlung eines Grundfadens und eines Plüschfadens
bestimmte Elemente aufweisen, und wenigstens ein Stricksystem, das einen zur Steuerung
der Strickwerkzeuge bestimmten Schloßteilabschnitt, einen zur Steuerung der Schleifenbildungswerkzeuge
bestimmten Schloßteilabschnitt, wenigstens einen Fadenführer zur
Zuführung des Grundfadens und wenigstens einen Fadenführer zur Zuführung des Plüschfadens
enthält und an dem aus dem Grundfaden und dem Plüschfaden bestehende Maschen
und allein aus dem Plüschfaden bestehende Schleifen gebildet werden können, dadurch gekennzeichnet,
daß der zur Steuerung der Strickwerkzeuge (2a, 2b) bestimmte Schloßteilabschnitt
(7a, 7b) ein verstellbares Schloßteil (51, 62, 69, 72) zur Einstellung der Länge der
Plüschfaden-Schleifen (85, 88) aufweist und ein ebenfalls einstellbares Schloßteil (42) zur
davon unabhängigen Einstellung der Größe der Maschen vorgesehen ist.
2. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifenbildungswerkzeuge
(6) je eine zur Vorformung von Grundfaden-Schleifen (83) bestimmte,
durch ihre Bewegung wirksam werdende Ziehkante (23) aufweisen und das Schloßteil (42)
zur Einstellung der Größe der Maschen ein die Bewegung der Schleifenbildungswerkzeuge
(6) steuerndes Schloßteil ist.
3. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifenbildungswerkzeuge
(6) eine Stützkante (24) für die Plüschfaden-Schleifen (85, 88)
aufweisen.
4. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schleifenbildungswerkzeuge (6) mit einer oberen Kante (22) zum Vorformen der Plüschfaden-
Schleifen (85, 88), einer mittleren Kante (20) zum Vorformen von Grundfaden-
Schleifen (83) und einer unteren Kante (18) zur Bildung der Maschen versehen sind.
5. Rundstrickmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützkanten (24)
an vorderen Enden der oberen Kanten (22) vorgesehen sind.
6. Rundstrickmaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ziehkanten
(23) an rückwärtigen Enden der mittleren Kanten (20) vorgesehen sind.
7. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stricksystem (I., II.) mehr als einen Fadenführer (32, 33) zur Zuführung eines Plüschfadens
(84, 87) aufweist und der zur Steuerung der Strickwerkzeuge (2a, 2b) bestimmte
Schloßteilabschnitt (7a, 7b) eine der Zahl dieser Fadenführer (32, 33) entsprechende Anzahl
von einstellbaren Schloßteilen (51, 62) aufweist.
8. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Träger (1) ein Nadelzylinder ist.
9. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Träger (5) ein Platinenring ist.
10. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Strickwerkzeuge (2a, 2b) als Zungennadeln ausgebildet sind.
11. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schleifenbildungswerkzeuge (6) als Einschließ- und Abschlagplatinen ausgebildet sind.
12. Platine für eine Rundstrickmaschine zur Herstellung einer Plüschware mit einer in
einer Längsrichtung erstreckten Nase (19), die mit einer von der Unterseite der Platine
beabstandeten, unteren Kante (18) einen ebenfalls in der Längsrichtung erstreckten
Längsschlitz (17) und mit ihrer Oberseite eine mittlere Kante (20) bildet, die von einer
oberen Kante (22) der Platine beabstandet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere
Kante (20) und die obere Kante (22) durch eine Stirnfläche (21) verbunden sind, deren an
die mittlere Kante (20) grenzendes Ende als zur Vorformung einer Grundfaden-Schleife
(83) bestimmte Ziehkante (23) und deren obere Kante (22) als Vorformungskante für eine
Plüschfaden-Schleife (85, 88) ausgebildet ist.
13. Platine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Ziehkante (23) durch eine
Ausnehmung in der Stirnfläche (21) gebildet ist.
14. Platine nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein an die Oberkante
(22) grenzendes Ende der Stirnseite (21) als Stützkante (24) für die Plüschfaden-
Schleifen (85, 88) ausgebildet ist.
15. Platine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützkante (24) durch eine
Ausnehmung in der Stirnseite (21) gebildet ist.
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8141 | Disposal/no request for examination |